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Universität "Džemal Bijedić in Mostar

Fakultät der humanistischen Wissenschaften

Abteilung für Germanistik

Studienjahr 2016/2017

Unterrichtsfach: Syntax der deutschen Sprache

SEMINARARBEIT IN DER SYNTAX DER DEUTSCHEN SPRACHE


Thema: Satzwertige Infinitive

Mentorin: Studentin:
Doz. dr. Anisa Trbonja-Omanić Amra Elezović

Mostar, August 2017


Inhaltverzeichnis
Einleitung .................................................................................................................................. 3
1.Komplexe Sätze ..................................................................................................................... 3
1.1.Parataxe............................................................................................................................................. 4
1.2.Hypotaxe ........................................................................................................................................... 4
2. Satzwertige Infinitive ........................................................................................................................... 5
3. Die Funktionen der Infinitivkonstruktionen: ....................................................................................... 9
4.Bispiele aus dem Roman „Narziβ und Goldmund“ von Herman Hesse ............................................. 11
5. Schlusswort........................................................................................................................................ 21
6.Literaturverzeichnis ............................................................................................................................ 23

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Einleitung

In meiner Seminararbeit befast sich mit dem Thema satzwertige Infinitive. Sie besteht aus
einem theoretischen und praktischen Teil.

Im teoretischen Teil werden Begriffe wie komplexer Satz und Unterordnung erklärt.

Die Unterordnung besteht aus abhängigen Strukturen, in denen satzwertige Infinitive sind.

Das Ziel dieser Arbeit ist die satzwertigen Infinitive zu deffinieren und anhand der Beispiele
aus dem Buch "Narziß und Goldmund" von Herman Hesse die satzwertigen Infinitive näher
beschreiben.

Der theoretische Teil besteht aus unterschiedlichen Grammatiken, einige davon sind von
Karin Pittner und Judith Berman ( 2., durchgesehen Auflage) „Einführung in die Satzanalyse
die Bestimmung der Satzglieder im Deutschen von Klaus Welke, „Deutsche Grammatik“ von
Engel.

Im ersten Teil werden die komplexen Sätze beschrieben. Daraufhin folgen die Hypotaxe und
Parataxe. Dannach werden die satzwertigen Infinitive anhand unterschiedlicher Grammatiken
deffiniert.

Der zweite Teil besteht aus Beispielen, in denen das Thema genau dargestellt wird.

Die Beispiele werden mit Hilfe des theoretischen Teils genau analisiert.

1.Komplexe Sätze

Nach Pitter Berman (2007: 96) die größte Einheit in der syntaktischen Beschreibung ist der
Satz. Hier handelt es sich um einfache und komplexe Sätze. Ein komplexer Satz kann aus
mehreren Teilsätzen bestehen, dagegen besteht ein einfacher Satz nicht aus mehreren
Teilsätzen.

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Beispiel: Einfacher Satz: Eva schläft.

Komplexe Sätze: a) Eva liest, aber Frieda schläft.

b)Eva liest, weil Frieda schläft.

Komplexe Sätze können unterschiedlich aufgebaut sein. Im Satz a sind die Teilsätze
nebengeordnet, im Satz b sind die Teilsätze untergeordnet. Im Beispiel a haben wir eine
Parataxe, im Beispiel b eine Hypoaxe.

1.1.Parataxe
Pitter Berman (2007: 96) nach, werden strukturell gleichrangige Sätze bei einer Parataxe
(Satzreihung) verbunden. Dabei kann es sich um Hauptsätze handeln, aber auch um
Nebensätze.

Beispiele : a).Eva weint und Frieda lacht.

b) (Emil sagt), dass Eva weint und das Frieda lacht.

1.2.Hypotaxe

Nach Pitter Berman (2007: 96) ist ein Teilsatz dem anderen untergeordnet (subordiniert),
bei einer Hypotaxe. Der übergeordnete ist der selbstständige Satz, der auch alleine auftreten
kann. Der Satz, der nicht aleine stehen kann, ist untergeordnet, d.h. dass er in einer engen
Beziehung zu dem übergeordneten Satz steht.

Beispiele :

a) Er weiß, dass sie kommt.

b) Sie schläft, obwohl es erst 8 Uhr ist.

c) Die Studentin, die neben ihr sitzt, ist wirklich eingeschlafen.

In allen drei Fällen handelt es sich um einen komplexen Satz, der aus einem Hauptsatz und
einem Nebensatz besteht. Die Nebensätze haben jeweils eine syntaktische Funktion im
Hauptsatz. Im Satz a handelt es sich um einen dass Satz, der ein Akkusativobjekt des Verbs

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wissen ist. Im Satz b haben wir einen obwohl Satz in der Funktion eines Adverbials. Im Satz c
haben wir einen Relativsatz, der Satz bezieht sich auf die Studentin.

2. Satzwertige Infinitive

Nach Pittner / Berman, 2007: 107-108, Infinite Sätze haben nur infinite Verbformen. Infinite
Sätze sind entweder uneingeleitet oder sie werden durch die Infinitivkonstruktionen (an)statt,
ohne, um eingeleitet.

Beispiele:

1 a) Er versprach, zu essen.

b) Er ging weg, ohne zu essen.

c) Er ging weg, anstatt zu essen.

In infiniten Nebensätzen kann kein Subjekt auftreten:

2 a) Er versprach ihr, bald zu kommen.

b) Er versprach ihr, er bald zu kommen.

Obwohl das Verb kommen einwertig ist und ein Subjekt verlangt, ist der Satz (2a) nicht
ungrammatisch, da das Subjekt des Hauptsatzes zugleich als Subjekt des infiniten Satzes
verstanden wird. Dieses Phänomen wird Kontrolle genannt. Man unterscheidet zwischen
Subjekt- und Objektkontrolle, je nachdem welche Ergänzung des Hauptsatzes das Subjekt des
infiniten Verbs kontrolliert, z.B.:

3) a. Er versprach ihr, zu kommen.- Subjektskontrolle

b.Er überedete sie, zu kommen.-Objektskontrolle

Ob Subjekts- oder Objektskontrolle vorliegt, ist eine lexikalische Eigenschaft der Verben, die
einen infiniten Komplementsatz einbetten, der so gennanten Kontrollverben.

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Da die Infinitivphrase kein finites Verb enthält und das Subjekt nicht realisiert ist, wird sie
als ein satzwertiger Infinitiv bezeichnet. Ein satzwertiger Infinitiv ist ein Teil eines
komplexen Satzes und enthält ein eigenständiges Prädikat.

Die satzwertigen Infinitive unterscheiden sich von den finiten Nebensätzen. Sie können
nämlich auch in der Funktion Subjekt oder Objekt auftreten:

Beispiel:

Natürlich ist, zu viel essen, äußerst ungesund.

Die satzwertigen Infinitive (inkohärente Infinitive) sind jedoch von den so genannten
kohärenten Infinitiven zu unterscheiden. Das sind Infinitive, die zusammen mit dem finiten
Verben das Prädikat eines (Teil-)Satzes bilden.

Beispiele:

a. Er will ein Haus bauen.

b. Er wird bald da sedin.

Man kann schwer unterscheiden ob die Infinitivphrase satzwertig ist oder nicht..Eine
satzwertige Infinitivphras enthält immer einen zu-Infinitiv. Reine Infinitive, wie Im Satz a,
sind nie satzwertig.

Nach Engel (1994: 207-208) haben Infinitivkonstruktionen kein finites Verb. Das
regierende Verb steht immer im Infinitiv. Dieser Nukleus der Konstruktion steht, wie das
finite Verb des Nebensatzes, am rechten Ende des rechten Rahmenteils:

Beispiele:

Ich hoffe, euch alle in eniem Jahr gesund wiederzusehen.

Es ist keine Heldentat, ihn auszumanövrieren.

Der Infinitiv erscheint häufig mit vorangestelltem zu, in bestimmten Konstruktionen (vor
allem in Verbindung mit Modalverben) jedoch ohne zu.

Ein kleiner Teil der Infinitivkonstruktionen weist ein Einleiteelemnt auf. Es kommen vor
allem anstatt, ohne und um in Frage:

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Faß lieber mit an, anstatt hier herumzukommandieren.

Sue lernten leiden, ohne zu klagen.

Ich will alles tun, um den Schaden wiedergutzumachen.

Nach Welke (2007:42-43) werden Infinitiv und Partizipialkonstruktionen, was ihre innere
syntaktische Struktur betrifft, in der Satzgliedanalyse, und Grammatiken überhaupt wie Sätze
behandelt. In der Satzgliedanalyse heißt das, dass man wiederum nach Satzgliedern 1. Grades
analysiert und nicht nach Gliedkern und Attributen.

Laut Welke (2007:44) ist die Prädikationsstruktur von Infinitivkonstruktionen und


Partizipialkonstruktionen ist reduziert. Sie enthalten kein Subjekt. Ihr Prädikat wird nicht
durch ein finites Verb gebildet, sondern durch einen infinitve Verbform: einen Infinitiv oder
ein Partizip. Infinitiv -und Partizipialkonstruktionen besitzen jedoch eine intonatorische und
syntaktische Abgesonderheit. In Grammatiken werden Infinitiv und Partizipialkonstruktionen
daher auch gelegentlich verkürzte Nebenätze genannt.

Nicht jeder Infinitiv und nicht jedes Partizip bildet eine Infinitivkonstruktion oder eine
Partizipalkonstruktion. Die Kriterien der Satzwertigkeit müssen erfühlt sein.

Nach Welke (2007:46) Bei Infinitivkonstruktionen haben wir die Abgrenzung zu komplexen
Prädikaten aus Verb + Infinitiv.

Beispiele

a) Emil droht, Anita zu verlassen.

b) Die Brücke droht einzustürzen.

Es gibt eine ganze Reihe von Unterschieden zwischen Satz a und b. Wir setzen z.B. einmal
setzt man ein Komma, das andere Mal nicht.

Den Satz a verstehen wir so, dass Emil die Drohung äußert, Anita zu verlassen. Im
übertragenen Sinne handelt es sich um eine Art der Gefahr. Im Satz b, kann man deutlich
sehen, dass die Brücke fast eingestürzt ist. Es besteht die Drogung das sie einstürzen wird.

Emil droht, Anita zu verlassen.

Im Beispiel kann man sehen, dass Anita zu verlassen eine Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Akkusativobjekts ist.

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Die Entscheidung über die Existenz einer Infinitivkonstruktion hängt nicht davon ab, ob es
sich um einen "erweiterten" Infinitiv handelt. Der Terminus ist nur wichtig für die
Interpunktion.

Beispiele:

a) Es ist wichtig zu protestieren.

b) Es ist wichtig, zu betonen, dass wir protestieren."

Im Satz a ist die Infinitivkonstruktion [zu protestieren] Subjekt. Eine Bestimmung als
Prädikat erübrigt sich, weil dieses Prädikat allein steht. Im Satz b hängt vom Infinitiv der
Nebensatz als Objekt ab. Der Infinitiv ist das Prädikat zu diesem Objekt. Das Ganze ist
Subjekt.

Infinitiv- und Partizipialkonstruktionen haben kein Subjekt.

Beispiele:

a) Emil verspricht Egon, die Vorlesung zu besuchen.

b) Emil empfiehlt Egon, die Vorlesung zu besuchen.

c) Emil ist wichtig, die Vorlesung zu besuchen.

Das Verb besuchen behält auch als Infinitiv seine Valenz. Es verlangt eine weitere
Ergänzung. Der Hörer muss wissen, wer die Vorlesung brauchen soll. Aber in Infinitiv- und
Partizipialkonstruktionen kann man kein Subjekt realisieren.

Sie gelten daher als gewissermaßen verkürzte Nebensätze.

Beispiele:

a) Emil verspricht Erna, die Vorlesung zu besuchen.

b) Emil empfiehlt Erna, die Vorlesung zu besuchen.

c) Emil verspricht Erna, dass er die Vorlesung besucht.

d) Emil empfiehlt Erna, dass sie die Vorlesung besucht.

Man kan spricht in diesem Zusammenhang von grammatischem und logischem Subjekt
sprechen. Man sagt, dass in dem Satz „Emil verspricht Egon, die Vorlesung zu besuchen“ das

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Subjekt des übergeordneten Satzes das logische Subjekt zum Infinitiv ist und im Satz „Emil
empfiehlt Egon, die Vorlesung zu besuchen“, das Objekt des übergeordneten Satzes. Dagegen
ist im Satz „Emil ist wichtig, die Vorlesung zu besuchen“ weder ein grammatisches noch ein
logisches Subjekt vorhanden. Für logisches Subjekt können wir auch sagen "Subjekt nicht im
grammatischen, sondern im semantischen Sinne".

3. Die Funktionen der Infinitivkonstruktionen:

Sie können in der Rolle eines Attributs sein. Dass kann man am folgenden Beispiel sehen:

Das ist nicht die beste Art, dieses Problem zu lösen.

Im zweiten Teil des Satzes sehen wir das es sich um einen Attribusatz handelt. Dem ersten
Satz stellen wir die Frage: „Was ist nicht die beste Art“? Dann bekommen wir die Antwort
dieses Problem zu lösen. Das ist eine Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Attributsatzes.

Einige der Funktionen sind:

Infinitivkonstruktion als Subjekt: Es freut mich, dich heute zu sehen.

Den gleichen Satz kann man auch anders formulieren, dann lautet es: Es freut mich, dass ich
dich heute sehen.

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Dem Hauptsatz stellen wir die Frage wer, oder was freut mich- dich heute zu sehen (freut
mich). Im diesen Beispiel können wir sehen, dass es eine Infinitivkonstruktion ist in der Rolle
eines Subjektsatzes.

Infinitivkonstruktion als Gleichsetzungsnominativ: Erfolg ist, die Agenda abzuschlieβen.

Die Funktion Infinitivkonstruktionen als Objekte:

Akkusativobjekt: Ich bedauere es sehr, dir in dieser Angelegenheit ncht geholfen zu haben.

Man kann diesen Satz auch umformulieren: Er kann sich nicht entsinnen, dass er diesen Brief
erhalten hat.

Genitivobjekt: Er kann sich nicht entsinnen, diesen Brief erhalten zu haben.

Präpositionalobjekt: Ich bin froh, in Zukunft nichts mehr damit zu tun zu haben. – Worüber
bin ich nicht froh? In Zukunft nichts mehr damit zu tun zu haben.

Es ist wichtig zu erwennen dass die sogenannte Infinitivkonjuktion ohne mit zu bereits eine
Negation ausdruckt, z.B: Er ging fort, ohne sich von uns verabschieden zu haben.

Infinitivkonstruktion in der Rolle des stellvertretenden Umstandes, die Form:


(an)statt...zu + Infinitiv, z.B: Ich ging ins Kino, anstatt für morgen zu lernen.

Finale Infinitivkonstruktionen: um... zu+ Infinitiv

Ich gehe oft ins Stadtzentrum, um dort einzukaufen. Diesen Satz kann man auch
umformulieren: Ich gehe oft in die Stadt, damit ich dort einkaufe.

Konsekutive Infinitivkonstuktionen: um...zu + Infinitiv

In diesen Sätzen sind die Graduierungselemente (zu, allzu, genug, genügend) wichtig.

Er arbeitet zu/allzu schnell, um genau sein zu können.

Eliptische Infinitivkonstruktionen: Der Trägersatz ist nicht vorhanden, deswegen nennen


wir sie eliptische Infinitivkonstruktionen.

Er hat, (ich sage dies), ohne ihn tadeln zu wollen, sein Versprechen nicht gehalten.

Weiterführende Infinitivkonstruktionen: Beide Teile des Satzgefüges sind unabhängig.

Er ging in die Stadt, um dort von einem Auto überfahren zu werden.- Er ging in die Stadt und
wurde dort überfahren.

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4.Bispiele aus dem Roman „Narziβ und Goldmund“ von Herman Hesse

1. Aber er wußte freilich: vielleicht konnte er lang im Walde weitergehen, heut und morgen
und noch manchen Tag, ohne jemand zu begegnen. (S, 92) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Modalsatzzes des fehlenden Umstandes)

2. Ich wünsche sehr, gnädiger Vater, Euch keine Sorge zu machen. (S,10)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

3.Er war zu guten, zu liebenswerten Menschen gekommen, und er war bereit, sie zu lieben
und um ihre Freundschaft zu werben. (S,18)( Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Präpositionalobjekts)

4. Schön war es, so zu warten und zu wissen, daß eine Frau unterwegs war und lauter Liebe
mitbrachte. (S, 102) (Infinitivkonstrukton in der Rolle eines Subjeksatzes)

5.Lächelnd sah er Goldmund nach, wie er beschämt davonlief und unterwegs das zerzauste
hellblonde Haar mit den Fingern zu strählen bemüht war. (S, 19)( Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Modelsatzes)

6.Sie aber waren verwundert, in dem schneidigen Faustkämpfer, den sie geneigt waren für
einen liebenswerten Raufbold zu halten, einen sehr friedfertigen Kollegn zu finden, der eher
nach dem Ruhm eines Musterschülers zu sterben schien. (S,20) ( Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Attributsatzes)

7.Den Abt war er geneigt für einen Heiligen zu halten, seine Einfalt und Güte, sein klarer,
sorglicher Blick, seine Art, das Befehlen und Regieren demütig als einen Dienst zu vollziehen,
seine guten, stillen Gebärden, das alles zog ihn gewaltig an. (S,20) Infinitivkonstruktion in
der Rolle eines Präpositionalobjektsatzes)

8.Denn Goldmund war gesonnen, nicht nur die Klosterschule zu absolvieren, sondern
womöglich ganz und für immer im Kloster zu bleiben und sein Leben Gott zu weihen; so wie
es sein Wille, so war es seines Vaters Wunsch und Gebot, und so war es wohl von Gott selbst
bestimmt und gefordert. (S, 20) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsazes)

9. Jetzt galt es, Narziß aufzufinden. (S, 79) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Subjektatzes)

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10. Aber Goldmund war schüchtern; er fand keine andere Weise, um Narziβ zu werben, als
daβ er sich bis zur Übermüdung bemühte, ein aufmerksamer und gelehriger Schüler zu sein.
(S,21) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Konsekutivsatzes)

11. Er war, ohne es selbst zu wissen, bei jeder Geliebten gerade so, wie sie ihn wünschte und
ertäumte, [...](S, 104) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenden
Umstandes)

12.Hier war ihm zu leben erlaubt, ohne Sünde sich hinzugeben, sein Herz einem bewunderten,
älteren, klügeren Freunde zu schenken, die gefährlichen Flammen der Sinne in edle
Opferfeuer zu verwandeln zu vergeistigen. (S,33) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Modalsatzes des fehlenden Umstandes)

13. Denn ihm lag es ferne, sich seinen Freund als Widerspiel und Gegenpol zu denken. (S,33)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

14. Ihm schien, es bedürfe ja nur der Liebe, nur der aufrichtigen Hingabe, um aus zweien
eins zu machen, um Unterschiedene auszulöschen und Gegensätze zu machen, zu
überbrücken. (S,33) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Finalsatzes)

15.Sie starb,ohne zu klagen,[...] (S,223)( Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes


des fehlenden Umstandes)

16. Er lernte auch, die Frauen in ihrer Mannigfaltigkeit zu sehen, zu fühlen, zu tasten, zu
riechen, [...](S, 105) (R: etwas lernen, Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativbjektsatzes)

17. Wie schön war das, Lydia, dich von fern reiten zu sehen, wie ein goldener Blitz flog dein
Haar hinter dir her. (S, 112) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

18.Seine Aufgabe war ihm klar: dies Gehemnis seinem Träger zu enthüllen, ihn von der
Schale zu befreien, ihm seine eigentliche Natur zurückzugeben. (S,34) (Infinitivkonstruktion in
der Rolle eines Akkusativbjektsatzes)

19.Niemand schämt sich, einem Fieber zu unterliegen, nicht wahr? (S,36)


(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

20. Er tat, was er unendlich lange nicht mehr getan hatte, er suchte einen Beichtstuhl auf, um
zu bekennen und sich strafen zu lassen.(S, 232) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Finalsatzes)

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21. Er kniete neben ihr, und da sie ihn so schön und unglücklich ansah, steckte ihr Leid ihn
an; er fühlte selbst, daß da etwas zu beklagen war. (S, 113) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Akkusativbjektsatzes)

22.Er wurde entlassen, ohne Rüge, doch mit dem vorläufigen Verbot, den Kranken
aufzusuchen. (S,55) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenden
Umstandes)

23. Es macht mich glücklich, dich zu lieben, [...](S, 115) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Subjektsatzes)

24. Dann ging der Alte fort, um sich zu Bett zu legen. (S,59) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Finalsatzes)

25. Es tat ihm leid, er hatte sich daran gewöhnt, mit dem Hunde zu sprechen,[...](S, 227)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

26.Auch wenn du morgen unser ganzes hübsches Kloster niederbrennen würdest oder
irgendeine tolle Irrlehre in der Welt verkündigen, ich würde keinen Augenblick bereuen, dir
auf den Weg dazu geholfen zu haben. (S,71) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

27.Er schloβ die Augen, um die Formen nur mit dem tastenden Fingern zu erfühlen, [...](S,76)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Finalsatzes)

28.Ich komme, um von dir Abschied zu nehmen. (S, 80) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Finalsatzes)

29.Ich war auf den Feldern drauβen und schlief in der Hitze ein, und als ich aufwachte, lag
mein Kopf auf den Knien einer schönen Frau, und ich fühlte sogleich, daβ jetzt meine Mutter
kommen sei, um mich zu sich zu holen. (S,81) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Finalsatzes)

30. Sie verlangte, daß er ihr helfe, ihren Vater zu begraben, [...](S, 228) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

31. Er versuchte, sich zusammenzunehmen. (S, 237) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

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32. Goldmund begann an sein Schicksal zu denken. (S, 129) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Akkusativbjektsatzes)

33.Es war gut, das zu wissen. (S, 86) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

34. Aber dennoch-wie schwer war es, Abschied zu nehmen! (S, 86)(Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Subjektsatzes)

35. Es galt jetzt nicht zu denken oder, Gefühle zu hegen, seien sie noch so zärtlich, seien sie
noch so schön; es galt sich warm zu halten, es galt beizeiten das Nachtlager zu erreichen, es
galt sich wie Marder und Fuchs durch diese kalte, unwirtliche Welt zu bringen und
womöglich nicht jetzt schon im freien Feld kaputt zu gehen; alles andere war nicht wichtig.
(S, 131) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

36. Die Bäuerin, deren Gast er war, kam in der Nacht mit einem Kinde nieder, und Goldmund
war dabei anwesend, man hatte ihn aus dem Stroh geholt, damit er helfe, obwohl sich am
Ende nichts für ihn zu tun fand, [...] (S, 133) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Konzessivsatzes)

37. Er steckte die Hände aus, um sie zu fühlen, [...] (S, 87) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Finalsatzes)

38. Einen Arm um sie geschlungen, ging er mit ihr weiter, ohne zu sprechen, ohne zu fragen;
wohin? (S, 87) ( Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenedn
Umstandes)

39. Goldmund war sehr böse auf ihn, er bescloß, sich morgen von ihm zu trennen. (S, 140) (
Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

40. Plötzlich wurde es ihm unerträglich, hier zu bleiben. (S, 141) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Subjektsatzes)

41. Ihnen sann er nach, während er rüstig zu wandern begann, [...] (S,91)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Temporalsatzes der gleichzeitigkeit)

42. Zum erstenmal lag die Welt offen vor ihm, offen und wartend, bereit, ihn aufzunehmen,
ihm wohlzutun und wehzutun. (S,91) ( Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes)

43. „Gewiß, wenn mir nicht die Macht gegeben wäre, es zu verhindern. (S, 273)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Attributsatzes)

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44. Es sind die Gefühle eines Menschen, dem das Grauen des Daseins zu schaffen macht. (S,
275) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Relativsatzes)

45. Wenn du mich aud deinem Roß wohlfühlst und durch eine schöne Gegend reitest oder
wenn du, leichtsinnig genug, dich am Abend ins Schloß einschleichst, um der Geliebten des
Grafen den Hof zu machen, [...](S; 275) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Finalsatzes)

46. Und jetzt, mein Lieber, hast du dich, ohne es zu wissen,[...] (S, 277) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines modalsatzes des fehlenden Umstandes)

47. Alles kam wieder und wieder, was er nun schon so wohl zu kennen glaubte, [...] (S, 147)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

48. Bald wagte er kaum mehr, ihn du und "Natrziß" zu nennen. (S, 283) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

49. Er taumelte auf, lächelnd nickten sie einender zu, und sie führte ihn in einen Schuppen, wo
es besser zu schlafen sei. (S, 150) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Lokalsatzes)

50. Sie hieß Franziska, es tat ihm leid, sie zu verlassen. (S, 150) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Subjektsatzes)

51. Er fühlte sich getrieben, eine Beichte abzulegen und sich zu reinigen, viele kleine Sünden,
viele kleine Laster waren zu bekennen, [...](S, 151) ((Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

52. Zahl und Schwere seiner Sünden schien ihm beträchtlich, er wäre bereit gewesen, eine
tüchtige Strafe dafür abzubüßen. (S, 151) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

53. Aber der Beichtvater schien das Leben der Fahrenden zu kennen, er entsetzte sich nicht,
ruhig hörte er zu, ernst und freundlich tadelte er und mahnte, ohne an eine Verdammung zu
denken. (S, 151) (Infinitivokonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenden
Umstandes)

54. Er muß ein herrlicher und begnadeter Mann sein, der so etwas zu schaffen vermag. (S,
152) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Relativsatzes)

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55. Was er denn von ihm wolle, fragte der Herr zurück, und Goldmund hatte Mühe, sich zu
beherrschen und nur zu sagen, er habe einen Auftrag an ihn. (S, 153) (Infinitivkonstruktion in
der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

56. Er kam eine Magd, die wollte ihn nicht gleich zum Meister führen, aber es gelang ihm, die
akte Frau zu erweichen, [...] (S, 154) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

57. "Junger Mensch", sagte er, "du kannst erstaunlich gut über die Kunst reden, und es ist mir
auch verwunderlich bei deinen Jahren, daß du so viel über Wollust und Schmerz zu sagen
weißt. (S,156) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Konsekutivsatzes)

58. Aber sieh: miteinander angenehm und klug zu sprechen ist nicht dasselbe, als
miteinander ein paar Jahre lang zu leben und zu arbeiten. (S, 156) Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines irrealen Komparativsatzes)

59. Würde auch sein heutiger Schmerz einmal verwelken und wertlos sein, seine Verzweiflung
darüber, daß der Meister tot und im Groll gegen ih gestorben war und daß keine Werkstatt
ihm offenstand, um das Glück des Schaffens zu kosten und sich die Bilderlast von der Seele zu
wälzen? (S, 239) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Finalsatzes)

60. Schön war es, sich dieser Frau zu zeigen und ihr den Kampf anzubieten. (S, 244)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

61. Da er eine Pause machte, dachte Goldmund, der Meister fürchte, von ihm kein Lehrgeld
zu bekommen.(S, 161) (R: um etwas fürchten; sich vor j/m fürchten, Infinitivkonstruktion in
der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

62. "Warum saget Ihr mir das alles, wenn Ihr doch gar nicht daran denkt, mich in die Lehre
zu nehmen?" (S, 162) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Präpositionalobjektsatzes)

63. Ich halte es für ein großes Glück, bei Euch lernen zu dürfen.(S, 162) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

64. Schön war es, seine Freiheit an diese Schöne zu verlieren. (S, 244) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines Subjektsatzes)

65. Schön und tief aufreizend war das Gefühl, sein Leben auf disesen einen Wurf zu setzen.(S,
244) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Attributsatzes)

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66. Er hatte recht mit seinen Vorwürfen, und Goldmund hörte sie auch schweigend an, ohne
sich zu rechtfertigen. (S, 164) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des
fehlenden Umstandes)

67. Hatten die paar Jahre Wanderschaft genügt, um in faul und unzuverlässig zu machen? (S,
164) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Konsekutivsatzes)

68. Endlich gelang es ihm, sich ins Innere zu schleichen und die Zofe Berta zu finden. (S, 255)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

69. Kaum war ihre Gestalt ihm als inneres Bild ein wenig vertraut geworden, so fühlte er den
Wunsch, von ih einmal eine Figur zu schaffen,[...](S, 167) (Infinitivkonstruktion in der Rolle
eines Konzessivsatzes)

70. Außerdem gab es noch anderes Gesicht, das in seiner Seele wohnte und ihm doch nicht
ganz angehörte, das er einmal einzufangen und als Künstler darzustellen sehnlich begehrte,
[...] (S, 167)(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Relativsatzes)

71. Und die Erfahrung lehrte ihn, daß jede Frau schön sei und zu beglücken vermöge, [...](S,
173) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

72. Am meisten aber würde die Eva-Mutter dieses Doppelgesicht einst zeigen, wenn es ihm
einst gelänge, sie zu gestalten. (S, 175)(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Temporalsatzes der Gleichzeitigkeit)

73. Goldmunds Augen waren fleißig, er nahm die Gelegenheit wahr, das schöne Mädchen mit
dem vornehmen und etwas hochmütigen Gesicht genau zu betrachten, [...] (S, 179)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Attributsatzes)

74. Wieder wünschte er innig, dies schöne unbewegte Gesicht zum Sprechen zu bringen und
zur Preisgabe seines Ghemnisses zu zwingen. (S, 180) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

75. Vielleicht war es also doch der Mühe wert, sein ganzes Leben in den Dienst der Kunst zu
stellen, auf Kosten der Freiheit, auf Kosten der großen Erlebnisse, nur um einmal etwas so
Shönes hervorzubringen, [...] (S, 180) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

76. Es rührte und entzückte ihn, sie seinetwegen so angstvoll und besorgt zu finden. (S; 255)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

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77. Hätte jemand ihm damals gesagt, es werde ein Tag kommen, da würde Niklaus ihn als
seinesgleichen anerkennen und bei der Zunft für ihn den Meisterbrief verlangen, er hätte
geglaubt, alles Glück der Welt in Händen zu halten. (S, 184) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

78. Eines aber wußte er: der Mutter zu folgen, zu ihr unterwegs zu sein, von ihr gezogen und
gerufen zu werden, [...](S, 189) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

79. Mit dem gewohnten Pfiff lockte er sie ans Küchenfester und war willens, sich dies oder
jenes Nahrhafte von ihr geben zu lassen, um es zu sich zu stecken und draußeb überm Fluß
auf einem der Rebhügel zu verzehren, [... ](S, 190) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Konsekutivsatzes)

80. Als Katharine am Fenster erschien und mit dem festen, etwas ferben Gesiht
herüberlächelte, als er schon die Hand austreckte, um ihr das gewohnte Zeichen zu geben,
[...][...](S, 191) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Konsekutivsatzes)

81. Die Stunden dieser Nacht waren ihm gegeben, um es zu tun. (S, 259) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines Finalsatzes)

82. Er würde also zuerst versuchen, den Priester für sich zu gewinnen. (S, 262)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

83. Fiebernd hockte er nun am Tisch, genau überlegend, was er dem Priester zu sagen habe,
um ihn als Helfer zu gewinnen, [...](S, 264) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Finalsatzes)

84. Und wenn es dem Meister Niklaus und dem Handwerk noch immer nicht ganz gelungen
war diesen Zigeuner zu zähmen, [...](S, 193)(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Akkusativobjektsatzes)

85. Er hatte eigendlich erwartet, daß Niklaus ihn wegen der verbummelten Tage etwas shelten
und ihm dann vorschlagen werde, als Gehilfe bei ihm zu bleiben. (S, 194)
(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

86. Es machte ihn traurig und verlegen, diesem Manne so gegenübersitzen zu müssen. (S,
194) (Infinitivkonstrutkion in der Rolle eines Subjektsatzes)

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87. Es kränkt mich ja ein wenig, ich hatte gedacht, dir eine große Freude zu bereiten. (S, 194)
( Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

88. Er tat es am Abend, um in aller Frühe weggehen zu können. (S, 196) (Infinitivkonstruktion
in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenden Umstandes)

89. Drohend rückten die Bauern vor, und es blieb Goldmund nichts übrig, als dem Fliehenden
langsamer zu folgen. (S,201) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

90. Robert weigerte sich, die Stadt zu betreten, und beschwor auch seinen Kameraden, es
nicht zu tun.(S, 208) ( Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

91. Es gelang ihm nicht, seinen Freund zurückzuhalten.(S, 209) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

92. Daß einer da aus dem verfluchten Pestloch eine Person mit herausbringe und daß man
ihm zumuten wolle, ihre Gesellschaft zu dulden, [...](S, 211) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Akkusativobjektsatzes)

93. Es wird dir sogar aufs strengste verboten, die Lene mit einem Finger anzurühren.(S,
211)(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Subjektsatzes)

94. Mit unsicherer Hand griff er nach dem Leuchter, hob ihn auf und nährte ihn dem fremden
Gesicht, um die Augen darin sehen zu können.(S, 266) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines
Finalsatzes)

95. Goldmund und Lene gingen nach Streu, nach Frankfurt, nach Moos für Schlaflager, und
Robert zog sein Messer auf einem Feldkiesel ab, um Stämmchen für die Wand zu schneiden.
(S, 213)(Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenden Umstandes)

96. Da erschien nun wie ein Gespenst im wunderlichsten Augenblick seines Lebens dieser
Narziß wieder, wahrscheinlich, um ihm das Leben zu retten, [...](S, 266)
(INfinitivkonstruktion in der Rolle eines Finalsatzes)

97. Es gab eine verlassene Bauerhütte in der Nähe. diesmal ohne Tote darin, so daß
Goldmund vorschlug, sie zum Quartier zu wählen, [...](S, 214) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Konsekutivsatzes)

98. Ich sage es nur, um dir die Situation klarzumachen. (S, 267) (Infinitivkonstruktion in der
Rolle eines Finalsatzes)

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99. Er trat für einen Augenblich aus der Hütte, um Luft zu schöpfen und nach dem Himmel zu
sehen.(S, 221) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Modalsatzes des fehlenden Umstandes)

100. Der Orden hat mich einer Abordnung zugewiesen, die mit dem Grafen zu verhandeln
hatte. (S, 271) (Infinitivkonstruktion in der Rolle eines Attributsatzes)

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5. Schlusswort

Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema satzwertige Infinitive. Für die Funktionen
der Sätze, entschied ich mich für Zilićs Syntax. Sie teilt die Funktionen in mehrere Gruppen:
die Infinitivkonstruktionen als Objekte; Akkusativobjekt, Präpositionalobjekt, Attributsätze,
Subjektsätze, Relativsätze, modale Infinitivkonstruktionen, finale, konzessive, temporale,
lokale.

Die Theorie habe ich aus verschiedenen Grammatiken und Autoren rausgenommen.

Die Beispiele für diese Seminararbeit habe ich aus dem Roman Narziß und Goldmund von
Hermann Hesse genommen, und diese in der folgenden Tabelle dargestellt.

Funktion der satzwertigen Zahl der Beispiele Prozentueller Anteil


Infinitive
Akkusativobjektsatz 29 29 %
Präpositionalobjektsatz 3 3%
Finalsatz 14 14%
Konsekutivsatz 6 6%
Konsessivsatz 2 2%
Temporalsatz der 2 2%
gleichzeitigkeit
Attributsatz 5 5%
Modalsatz des fehlenden 12 12%
Umstandes
Subjektsatz 20 20%
Modalsatz 2 2%
Relativsatz 3 3%
Lokalsatz 1 1%
Komparativsatz 1 1%
Insgesamt 100 100%

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Aus dieser Tabelle, kann man sehen, dass die Akkusativobjektsätze den größten prozentuellen
Anteil von 29 % haben. Die Subjektsätze haben einen Anteil von 20%, Finalsätze 14 %,
Modalsätze des fehlenden Umstandes 12%, Konsekutivsätze 6%, Attributsätze 5%,
Präpositionalobjekt und Relativsätze 3%, konzessiv, temporal und Modalsätze 2%, Sehr
wenig sind die lokal und Komparativsätze mit nur 1% vertreten.

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6.Literaturverzeichnis

Primärliteratur:
1.Herman Hesse : „Narziß und Goldmund“ Dreizehnte Auglage, 381.-380. Tausend 1981.

Sekundärliteratur:
1. Engel : „Deutsche Grammatik“ (1994: 207-208)
2. Karin Pittner und Judith Berman ( 2., durchgesehen Auflage 2007, Seite 96-108)
3. Klaus Welke : „Einführung in die Satzanalyse, die Bestimmung der Satzglieder im
Deutschen, 2007, Seite 42-46)

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