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Der Kommentar

Ein Kommentar…
• … ist ein subjektiv wertender Text, der zu einem aktuellen oder auch tagesaktuellen Thema
Stellung nimmt
• … gibt Orientierung
• … klärt auf
• … schlägt Lösungen vor
• … provoziert
• … darf unterhaltsam sein

Aufbau:
• in der Regel drei Teile:
◦ Einleitung: knappe Einführung ins Thema; eigene Stellungnahme muss
unmissverständlich recht bald erfolgen; diese kann subjektiv zugespitzt formuliert
werden
◦ Argumentation: im Mittelteil sollten mehrere Argumente genannt werden, sie müssen
nicht in gleicher Ausführlichkeit belegt werden
◦ Schluss/Zusammenfassung: im Schlussteil sollte eine Schlussfolgerung stehen, die sich
logisch aus den Argumenten ergibt und die These stützt
• ein Kommentar hat eine These (vor dem Schreiben These formulieren; Faktenwissen
wichtig; These gleich am Anfang oder zumindest im ersten Absatz)
• Themen- oder Theseneinstieg

Sprache:
• klare, möglichst kurze Sätze formulieren → Ziel: maximale Verständlichkeit (U-Bahn-
Tauglichkeit; ein Satz soll logisch aus dem anderen folgen; Zurücklesen sollte nicht nötig
sein; konkretes Formulieren, keine „wolkige“ Ausdrucksweise; Verständlichkeitsgrenze liegt
bei ca. 15 Wörtern, also kurze bis mittellange Sätze)
• ästhetischer Anspruch
• keine Phrasendrescherei („da ist guter Rat teuer“ o.ä.) → eigene Bilder
• überheblichen, besserwisserischen Tonfall vermeiden
• farbig schreiben (Verwendung von klugen Neologismen, Metaphern, Bildern) → mehrere
sprachliche Highlights
• sinnvoller rhetorischer Ausdruck (rhetorische Fragen, Wiederholungen, Parallelismen,
Klimax, Trikolon, Gegenüberstellungen → sollten aber nicht überstrapaziert werden)
• Umgangssprache nur als Stilmittel
• Pointierungen durch Ironie oder Übertreibungen
• keine Ausrufezeichen („schreierisch“), keine Anrede an den Leser mit „Sie“
(„anwanzerisch“), kein „wir“, kein „ich“
→ Grundsätzlich gilt: die sprachliche Gestaltung beeinflusst wesentlich die Wirksamkeit des
Kommentars

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