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Arbeitsblatt • I care Pflege 3.7.

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Mündliche Pflegeübergabe

Übergabegespräche dienen der Informationsweitergabe unter Übergaben verlaufen nicht immer reibungslos. Je nach Arbeits-
Pflegefachpersonen, sind fester Bestandteil des pflegerischen aufkommen, Räumlichkeiten und weiteren Einflüssen treten
Alltags und finden in der Regel 3-mal täglich statt. Durch die Störfaktoren auf, die sich ungünstig auf die Weitergabe wich-
Übergabe wird sichergestellt, dass die pflegerische Versorgung tiger Informationen auswirken können.
ohne Unterbrechung weitergeführt wird.
Inhalte, die im Rahmen der Übergabe weitergegeben werden
Störfaktoren während der Übergabe
sind: • Zeitdruck
• patientenbezogene Inhalte (s.u.) • hoher Geräuschpegel
• organisationsbezogene Inhalte (z.B. anstehende Neuaufnah- • Unterbrechungen und Ablenkungen
men, offene Tätigkeiten) • fehlende Standardisierung
• mitarbeiterbezogene Inhalte (z.B. Dienstplanveränderungen) • Missverständnisse in der Kommunikation
Um die patientenbezogenen Inhalte zu strukturieren, wird als
grundlegendes Hilfsmittel die schriftliche Pflegedokumentati- Pflegeübergabe.
on, die alle wichtigen Informationen über den Pflegeempfän-
ger beinhaltet, hinzugezogen. Es gibt unterschiedliche Formen
die patientenbezogenen Inhalte innerhalb eines Übergabege-
sprächs weiterzugeben.

Weitergabe patientenbezogener Inhalte


Wo?
• pflegeempfängerfern (z.B. im Stationszimmer)
• pflegeempfängernah (z.B. am Bett)

An wen?
• an die Großgruppe (an alle Schichtantretenden)
• an eine Kleingruppe (im Rahmen der Bereichs- und Bezugs-
pflege)
• gemischte Form (z.B. erst allgemeine Informationen zur
Übersicht an alle, später Detailinformationen an Einzelne)

Mit welchem Vorwissen? „So umfassend wie nötig, so knapp wie möglich“ Foto: K. Oborny, Thieme
• Pflegeempfänger ist bekannt
• Pflegeempfänger wird vorgestellt

Alle relevanten fachlichen Informationen sollten sachlich und


Georg Thieme Verlag, Stuttgart · I care Pflege · Gesine Komander-Wergner, Essen · 2020

ohne Ausschweifungen an den betreffenden Kollegen weiter- ARBEITSAUFTRAG


gegeben werden. Ziel ist es, ein genaues Bild über den Pflege-
Erinnern Sie sich bitte an ein Übergabegespräch, das Sie in der
empfänger und seinen aktuellen Versorgungsprozess zu über- 1 Praxis erlebt haben.
mitteln. Dadurch kann die Kontinuität in der pflegerischen
Versorgung gewährleistet werden. Inhaltlich sollten die wich- a. Wo hat das Gespräch stattgefunden und wie haben Sie die
tigsten Punkte ineinander greifen und können beispielsweise Raumatmosphäre wahrgenommen?
wie folgt strukturiert werden. b. Wer hat an dem Gespräch teilgenommen und wer hat es
moderiert?

Strukturierung patientenbezogener Inhalte c. Wie war das Übergabegespräch strukturiert und welche
Inhalte standen im Vordergrund?
• Name, ggf. Geschlecht und Alter des Pflegeempfängers
d. Welche Inhalte sind neben fachlichen Informationen noch
• aktuelle Grunderkrankung, Symptome und Probleme
kommuniziert worden?
• anstehende Diagnostik, Therapie
(vgl. Bohrer u. Rüller 2020*)
• bedeutsame Nebenerkrankungen
Wie kann mit Störfaktoren umgegangen werden, die während
• Pflegeprobleme, Ressourcen und Maßnahmen 2 der Übergabe auftreten?
Neben der fachlichen Sichtweise ist es wichtig, die persönliche
Perspektive des Pflegeempfängers zu berücksichtigen. Pflege-
fachpersonen achten bei der Übergabe auf einen sprachlichen
Ausdruck, der die Akzeptanz und Wertschätzung des zu pfle-
genden Menschen widerspiegelt.

* Bohrer A, Rüller H. Im Berufsalltag kommunizieren. 3. Aufl. Brake: Prodos; 2020


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