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Rudolf Schwarz - Treppe : aus: Von der Bebauung der Erde, Heidelberg 1949
Bau ist ein auf der einen Seite ein kultureller Akt: Bewegungspotential des Menschen und
auf der anderen Seite ein technischer Akt: Aufbauende Tätigkeit, die in der
Konstruktionsweise sichtbar wird
Was muss man als Architekt kennen: geistige Entwicklung des Bauens + Grundlage der
Bautechnologie
- Vertikale: Mauer
Bauen solll :
1) menschliche Bedürfnisse befriedigen (Dach über dem Kopf : horizontal) und Schutz
ermöglichen
2) kultureller Akt
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Geschichte des Bauens: Urhütte nach Marc-Antoine Laugier, Paris 1753
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Rudolf Schwarz | Archaisches Bild, aus: Vom Bau der Kirche, Würzburg 1938 | Olafur
Eliasson | The mediated motion, Kunsthaus Bregenz, 2001
Bauweise:
- Horizointale : Grenze zwischend Sto und Luft (Energiegrenze als folge der
Schwerkraft)
Nahtstelle zwischend
Natürlichkeit und Künstlichkeit
Paul Klee | Wandbild aus dem Tempel der Sehnsucht – "dorthin", 1922
Paul Klee:
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Diese “Tragik“ dass der Mensch unten bleiben muss soll durch Architektur überwunden
werden —> Mensch löst sich von seiner Erdverbundenheit : Vertikaldrang
Erste Bewohnen der Erde hat jedoch nicht so begonnen…. Es basierte sich vor allem :
Höhlenbau, also Bau mit der Erde
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Ruine Wasigenstein | Eremitage-Grotte Insel Brač:
Anbauen des Bauens an Orten wo die Horizontalität nicht gegeben ist: (Steil)
Aufbau über der Erde: Rudolf Schwarz | Gewonnener Bausto und Säule, aus: Von
der Bebauung der Erde, Heidelberg 1949
Jedoch bleibt auch hier der direkte Verhältniss vorhanden: Erde als Baumaterial und als
Grundlageboden des Bauens
Auf dieses Geschichtete grift der Mensch nun zurück (Ablagerungsprozess) und kehrt ihn
um : Mann nimmt die horizontale Verschichtung aus der Natur und gewinnt dabei eine
vertikale Verschichtung vom gewonnenen Bausto . Durch dieses Durschneiden werden
die Eigenschaften des Materials sichtbar und der in der Erde verbogrene Stein kann so zu
Kunstform werden. —> ganz neue geometrische Formen
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Das horizontal abgelagerte Gestein wird aus dem Werk herausgeschnitten und richtet
sich wieder als Säule wieder auf.
Grenze zwischen natürlichem und künstlichen bzw. horizontaler und vertikaler Richtung:
Künstliche in natürlicher Umgebung hat ennorme Kraft —> Spur des Menschliche Gehens
in einer unberühten Landschaft
Natürlich + Künstlich : Ort ausgezeichnet durch natürliche Geometrie (Hügel : Strich) und
künstliche Hinzufügung (stützende vertikalität)
Rudolf Fontana und Christian Kerez | Kapelle bei Oberrealta (Schweiz) 1994
(Das waren Beispiele mit minimalem Einsatz von Einsatz und Kräfte und Höhendrang des
Menschens)
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Schnitt der Klosteranlage Mont-Saint-Michel : Klosterinsel Mont-Saint-Michel in der
Normandie, 1023-1520 | Foto 1955 | Detailfoto 1999 | Schnitt 1875
- Reichte der gewonnene Stein der Landschaft jedoch nicht aus und man hohlte Stein
aus anderen Landschaften
Stein wird aus der Erde gewonnen und kann transportiert und in einem neuen Ort
transportiert werden. Aber die Transportmöglichkeiten waren früher beschrenkt
Syklopenmauernwerk
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Stein, verkeilt in einer Felsspalte | Kjeragbolten, Norwegen:
Übertragung der Druckkräfte auf die Seitlich gelegene Steine ermöglicht, dass der Stein
eingeklemmt bleibt : Kräfte uss wird von der horizontalen indie vertikale eingeleitet durch
Verspannung
Bild 1
- Doch: massiv und aus einem Stück gefertigt —> wenn der Dach also der horizontale
Stein zu dünn ist kann er brechen, da er nicht die Druckkraft aushällt (Bild 2)
Zu Bemerken:
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Zum Fügen (aufeinanderstapeln der Steine)
-vertikale aufeinanderlegend
-Beschichtet
Gegenbeispiel zum Fügen: Bauen mit dem Material vor Ort l Felsenkirche Bet
Giyorgis | Lalibela (Äthiopien) 12./13. Jh.
- Spitzbogengewölbe erkennbar
aus kulturellen Zwecken
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Luftbild - Grundriss - Ansicht:
Großer unterschied: es gibt hier keine Fügung : Steine sind nicht aufeinandergestellt, auch
nicht in Bogenform gebracht, Wände sind nicht aus Stein gebaut —> Sie sind Stein :
Raum wurde ausgekernt und entfernt
- Die Dimensionen zeigen die Tragkapazität von Stein ohne dass er aufgrund seiner
Sprödigkeit bricht
- Kragen (deen steck deen fun den Trapen seu zesoen erauskuckt) : Kragstein
- einfaches Gelände
Steine wollen aufgrund der Physik fallen doch durch inteligennte Fügung wird der Physik
“gebrochen“ aber wie?
Die Steine werden behauen damit sie besser zusammenpassen und sich gegenseitig
festhalten durch Reibung
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- unten sehr schwere Steine (3-4 lagig) die
als Fundament dienen
- Überspannende Kräfte
- Horizontale Platte wird entlastet durch weitere Steine die ein Dreieck bilden —>
Auftürmung von Steinen um kleine Distanz zu überbrücken
Zu merken: Durch dieses Übereinanderschichten der drei Steinen entsteht ein virtuellen
Kräftegleichgewicht
-Stein kann fast nur Druck aufnehmen und sehr wenige Zugkräfte
(Kraft die ein Gegenstand in einer bestimmten Richtung rückt )!!!
Vertikal schlanker Stein und horizontaler dicker Stein und darüber dieses
Entlastungsdreieck, das das Entlastungsdreieck bildet
Schönheit kommt jedoch im Au aden jetzt hinzu —> hierbei Kraft symbolisiert durch
Löwe und so würde dieser Löwetor berümt
Meister im Bogenbau waren die Römer : Bögen werden Komplexer und somit wirken
ebenso die Kräfte ineinander. Es entsteht eine Reihung und Staplung von Bögen
An der stelle wo zwei Schubkräfte wirken wird die Kraft neutralisiert (zb wnn zwee Bögen
zesummentre en) und dnn zur Erde geführt . Am Ende allerdings tri t dieser Schub an
den Felsen
—> Keilsteine werden so bearbeitet, dass sich eine horizontale Unterkante ergibt.
Erlauben keine großen Spannweiten und werden dadurch in kleinen Dimensionen gesetzt
Virtueller Dreieck wirkt und Kräfte werden vertikal bei den seitlichen Gewenden
runtergeleitet
Fuge wird ausgestopft mit weichem Material (zb. Stroh) um Bruch von Tür zu vermeiden
—> Dreieck
Man Sieht dennnoch dass der horizontale Türsturz gebrochen ist, ist
hier jedoch kein problem, da der Entlastungsbogen die Hauptlast
übernimmt
—> Wissen des Architektens nähert sich dem Wissen des Bauingenieur an (Tragfähigkeit
und Form)
- Säule von Rudolf Schwarz jedoch nicht ein Stabwerk sondern ist geschichtet und
deshalb wirkt sie massig weil die Querschnitte diese Feinheit garnicht erlauben würde.
(Stellen durch Schichten)
Auch wenn Stahl- und Betonstäbe vom Material her sehr unterschiedliche Eigenschaften
haben gilt doch das selbe Statische verhalten : Beide besitzen die Fähigkeit Zugkräfte
aufzunehmen
- Steinsäulen sind jedoch, obwohl vertika erscheinend : geschichtet und werden rein
aufgrund ihrer Schwerkraft/ ihres Gewichtes zu stehenden Bauteilen (sind nicht
eingespannt weil sie keine Biegestei gkeit besitzen)
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Pfahlbauten sind nur verankert im Boden (Holz): Holzpfähle: Pfahlbau
Unteruhldingen, ca. 10. Jh. v. Chr. (Rekonstruktion)
Solche Mischformen respektiv Das Zusammenwirken vom Biegenstahl und der seitlichen
Verspannung ist die große Stärke des Stahlbaus!!
Der Stab als Bestandteil des Bauwerks braucht den liegenden Bauteil, der auf dem Stab
augfgelegt wird : beispeil Brücke:
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Überspannen am Bau und vorallem der vertikale Wände:
Balken auf Wänden: Lehmbauten mit Holzbalken | Einfache Decke mit Rundhölzern |
Backsteinbau mit Balkenlage
- Holz und Stahl als Starrwerke sind die ideale Ergänzung für den Massivbau (Bau von
Decken und Dächern)
- Stein ist potent in der vertikalen Anwendung. Holz und Stahl sind jedoch potent in der
horizontalen Anwendung. Wir sprechenh also von gemischten Systemen
- Bau in Lehmziegeln: nur ein Holzstab verwendet als Sturz für die Fensterö nung also
quasi als Hilfskonstruktion: bei beiden zeigt sich wir der horizontale Stab durchläuft -
Rundholzstäbe aus dem Wald - Ziegelwände mit gesägte Holzbalken drüber
Dominierende Material bei diesen Bauten: Lehm/ Ziegel (Hauptmaterialisierung des Baus)
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Nun zum Fachwerkbau: Gerüst | Holzbalkendecke mit Ziegelabdeckung |
Ausfachung der Wände mit Lehm (Bauten mit einer Art Skelett aus Holz)
Was wird durch diese gemischten Bauweise erreicht ? : Überwindung der für den
Steinbau zu großen Spannweiten (4-8 metern ist die Maximale Länge von Holzbalken)
und zusätzlich entsteht eine Reduktion der Sekundären Spannweiten für die Decken und
Bodenaufbauten (zb.: durch Ziegeln)
Stahlbau: Überspannen mit Stahlträgern: Ludwig Mies van der Rohe, IIT Chicago,
1943 | Wassili Luckhardt, Veterinärinstitut FU Berlin, 1967
Blech ist stabil, da es gefalzt ist und in einem nächsten Schritt wird dieser Blech
ausgefüllt mit Mörtel
Seit 100 Jahren entstand eine völlig neuartige Konstruktion: Anwendung von Beton bei
tragenden Decken
Es gibt es jedoch seit länger: die alten Römer haben schon Beton verwendet aber sie
haben es weniger als biegesteifes Tragwerk verwendet
- Stahl und Stein = Beton (Wenn wir heute von Beton reden meinen wir eigentlich
Stahlbeton) also ist dies aus eine hybride Konstruktion
- Hybride Konstruktion: zwei Materialien und zwei Eigenschaften, die sich ergänzen
- Beton als gemisch aus Kies, Sand und Cement wird zusammen mit Wasser vergossen
und härtet dann aus und nimmt zu guter letzt die Eigenschaften eines gegossenen/
künstlichen Steins an.
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Stahlbeton: Prinzipzeichnung | Verlauf der Eisenarmierung im Betonbalken
- Steinwand
Für diesen Akt des Legens und des Überspannens haben wir drei verschiedenen
Baumaterialien zur Verfügung:
2) Stahlträger: Spannt primär in einer Richtung und sekundär in einer anderen Richtung,
von Untzerzug zur Wand (primärer und sekundärer Tragteil)
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Das Formen:
- Lehm ist ein Gemisch aus verwitterten Kleinstbestandteilen : Sand, Erde, Ton
- Einer der ältesten Bausto e der Welt (neben dem Holz) : 1/3 der Menschen wohnen in
Lehmhäuser
- Lehm ist nicht modular, also Stück für Stück zusammengesetzt sondern ist eine reine
Masse und fordert dadurch wenig Kraftanstrengung
Es wird als erst ein Modul geformt, dass anschließend durch den Trocknungsprozess
verfestigt wird : Lehm wird in einer Holzform in gleiche Module gebracht, geformt und
dann an der Sonne ausgelegt und getrocknet. Im Trocknungsprozess wird dieser
Lehmziehel ferfestigt.
- Oft wird es jedoch zusätzlich durch die Beimischung von Stroh verfestigt und somit
Zugfest gemacht
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Frage im Examen: Wiese wird Stroh im Lehm zugemischt: um Zugfestigkeit und
Biegestei gkeit zu erreichen
Grundmaterial Lehm bestimmt die Architekturform: Kann linear sein aber auch gekrümmt,
gebogen und geformt sein
-Runde Lehmwand
-Bach aus p anzlichen Sto en, da man hier keine komplexer Dach bauen
konnte
- Ohne Gerüst
- Vertikale: dominant
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L e h m h o c h h ä u s e r, S a n a a | S c h n i t t e | F o t o m i t M a f r a j
(Empfangsraum im Dachgeschoss)
- über diesem Sockel aus Stein wird diese Lehmwand errichtet bis
hoch hinauf
Traditioneller Lehmziegel wird geformt, getrocknet und zur erhöhung der Festigkeit mit
Stroh verstärkert. Allerdings hat dieser Lehmziegel immer noch kein hoher Druckfestigkeit
und Hat ebenso den Nachteil Wasserlösbar zu sein
Das Brennen des Ziegels braucht ennormes Energieaufwand : Einsatz von Holz was
jedoch in Afrika ein ökologisches Problem ist.
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Backsteil-/ Ziegelwand:
-Recyklierprodukt
-Somit wird die reine Lehmwand (+/- 40 cm) nicht vom Wasser
verstört
Beton-P anzenkübel:
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Beton bei den Römern: Zeichnung von G. B. Piranesi | Gefüllte Wand | Opera
caementitia (zementierte Mauerwerke)
Römer kannten den Beton jedoch nicht im Zugfesten Bereich sondern nur als Füllmaterial
!! Sie verwendeten keinen Stahl und der Beton was bei den Römer ein formares Material
Das verwendet wurde um schön gemauerte Ober äche im Inneren Bereich mit Mehr Oder
weniger stabilem Material aufzufüllen. Römer nannten die Resultate dieser Technik :
Opera caementita = Zemenirerte Mauerwerke
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Bauen ist ein Kampf gegen das Wasser : Es geht nicht nur das Innere des Hauses
Wassersundurchlässig zu machen sodnern es geht vorallem darum die Konstruktion
trocken zu halten
Bauschäden entstehe 90% durch Wasser. Ein Bauwerk ist davon angewisesn, dass das
Wasser draußen bleibt sonst wird es zerstört …
Die Verkleidung ist das Begri der diese Konstruktion Schützen soll : Zusätzliches Kleid
als Schutz vom Wasser
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Schutzen als Form:
- Holzschindeln verwendet :
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Beispiel: Otto Wagner, Postsparkasse, Wien l Otto Wagner, Postsparkasse, Wien
1906 | Staufer & Hasler Architekten, Schulhaus Illighausen 1998 | Paul Klee,
Schuppen
Beispiel: Schulhaus
- Konsequende und logische Anwendung der Form, dies mit den Fähigkeiten des
Materials
Sinnbild von Rudolf Schwarz: Rudolf Schwarz | Treppe, aus: Von der Bebauung der
Erde, Heidelberg 1949