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1. Maxilläre Region:
- Kieferhöhle (Sinus maxillaris)
- Rezessus
- Nasenmuschelhyperplasie, Nasenseptumdeviation
- pathologische Prozesse
2. Mandibuläre Region:
- Kiefergelenke
- Ramus
- Kieferwinkel
- pathologische Prozesse
3. Dentoalveoläre Region:
- Zahnlage, Zahnform = systemische Beurteilung der Zahnzahl, Zahnform und
des aveolären Bereiches
- Dentitionsalter (im Vergleich zum chronologischen Alter)
- Platzverhältnisse/Stützzone
- Nebenbefunde
- Wurzelresorptionsstörungen, apikale Prozesse
- 8+/-8 Anlage
- Zahnkeimposition
Dentition: UK vor OK; Front (UK: 6 - 7, OK: 7), 5er (11), 3er (UK: 9- 10, OK: 11 - 12), 4er (10)
Milchgebiss Wechselgebiss permanentes Gebiss
2. spätes Wechselgebiss:
Physiologischer Zahnwechsel:
- Durchbruch der Z hne ist zeitlich auf das allgemeine K rperwachstum und die Gr ßenverh ltnisse von
Kiefer und Gesichtssch del abgestimmt
- Z hne des Milchgebisses ben tigen bis zur vollst ndigen Entwicklung etwa 2 bis 4 Jahre
- Z hne des bleibenden Gebisses durchschnittlich 12 Jahre
- normale Durchbruchszeit bei 1/2 bis 3/4 der Wurzelbildung
- Einwurzelige Z hne wie die Front- und vor allem die Eckz hne sind zu Beginn der Wurzelbildung sehr tief
im Kieferknochen eingelagert, mehrwurzelige Z hne liegen weniger tief in den Alveolen
- Resorptionsvorg nge (Abbau) der Zahnwurzeln beginnen bei Milchz hnen schon unmittelbar nach
Abschluss ihrer Wurzelbildung
- Aufl sung der Milchzahnwurzeln geht immer der Aufl sung des umgebenden Alveolarknochens und des
Zahnhalteapparats voraus
- Hartsubstanzen werden von Osteoklasten und Dentoklasten abgebaut, die Gewebestrukturen der
Wurzelhaut von Fibroblasten und Fresszellen aufgel st
- Nach dem Durchtritt der Milchschneidez hne haben unbezahnte distale Alveolarforts tze noch Kontakt
- Dieser Kontakt geht mit dem Durchtritt des ersten Milchmolaren verloren (erste physiologische
Bisshebung)
Physiologische Bisshebungen:
1. physiologische Bisshebung: Durchbruch der Milchmolaren
2. physiologische Bisshebung: Durchbruch der ersten Molaren (6 Jahre)
3. physiologische Bisshebung: Durchbruch der Prämolaren und der zweiten Molaren (9 - 12 Jahre)
2) Häufigkeit: Durchbruchsstörung
1. Weisheitszähne
2. Eckzähne
3. 2. Prämolaren
4. Frontzähne
3) Ätiologie: Ursachen
1. Platzeinengung: bspw. durch frühzeitigen Milchzahnverlust (Trauma, Karies, Ex., etc.) oder
Missverhältnis von Zahn und Kiefergröße (primärer Engstand)
- Aufwanderung von Seitenzähnen (Lückeneinengung der Stützzone)
- Zahnkippungen
- unterminierende Resorption
2. Durchbruchshindernisse:
- Mesiodens
- überzählige Zähne
- Odontome: entstehen aus tumorartigen Fehlbildungen des Zahnkeim (entwicklungsbedingte
Anomalien der embryonalen Zahnleiste)
3. verdrängende Prozesse:
- radikuläre und follikuläre Zysten
- Tumore
4. Formanomalien:
- teilweise nach Frontzahntrauma: Wurzelkrümmung, Dilazeration, Doppelbildung
5. Ankylosen: Verschmelzung zwischen Wurzelzement und Knochen in einer unphysiologisch starren
Verbindung, wodurch es zu einer Störung der Vertikalentwicklung und einem vertikalen
Niveauunterschied zwischen betroffenem Alveolarfortsatz und Nachbarregion kommt (führt teilweise zur
Reinklusion, ggf. Simon‘sche Depression)
6. Syndrome:
- Dentitio praecox: generalisierte verfrühte Zahnentwicklung, bei der das Zahnalter mehr als zwei
Jahre vom Durchschnittswert abweicht. Meistens erbbedingt, Hyperthyreose. Folgen: allgemein
beschleunigte Körperentwicklung bedingt durch Hormonexzess.
- Dentitio tarda: Durchbruch der ersten Milchzähne nach dem 13. Lebensmonat; das Zahnalter
weicht mehr als zwei Jahre vom Durchschnittswert ab.
7. erbliche Faktoren: v.a. obere Eckzähne
8. phylogenetische Faktoren
2. Zahn-Überzahl: als Hyperdontie bezeichnet man die Überzahl von Zähnen, die primär im
permanenten Gebiss aufgrund ungeklärter Ätiologie und Genese bevorzugt im OK-Frontzahn- und
-Molarenbereich (80 - 90%) vorkommt. Mögliche Ursachen sind eine Überproduktion der Zahnleiste,
Zahnkeimspaltung und genetische Faktoren.
Zahnformanomalien:
Makrodontie: vergrößerte Zähne (generalisiert oder an einzelnen Zähnen),
sehr selten
abnorme Höcker: OK-Front, fast immer palatinal, aber auch als überzähliger
vestibulärer Höcker möglich, Vergrößerung des normalen Tuberculum dentis,
Abnormität im Randleistenbereich.
OK-3er:
1) Leitplankenphänomen: Die OK-3er haben den längsten Durchbruchsweg aus der Fossa canina,
sodass die OK-2er als „Leitplanke“ für die bukkodistale Aufrichtung der 3er dienen. Bei Aplasie oder
Hypoplasie der OK-2er fehlt diese Orientierungshilfe und es kommt häufig zu Verlagerungen/Ektopien
der 3er. Die kritische Phase der fehlenden Aufrichtung der Zahnkeime liegt dabei zwischen dem 9. und
10. Lebensjahr. Ab dem 10. Lebensjahr sollten die OK-3er tastbar sein.
1) primärer Engstand: wenn Zähne schon nach Durchbruch von ihrer Anatomie her zu breit für den Kiefer
sind. Man spricht von einem Missverhältnis zwischen Zahn- und Kiefergröße. Folglich haben die Zähne
nicht genug Platz, um in einer harmonischen Zahnreihe im Kiefer zu stehen.
2) sekundärer Engstand: wenn Seitenzähne des Milchgeebisses nicht vorhanden sind oder zu früh durch
Karies verloren gegangen sind. Die Milchmolaren (Milchstockzähne) dienen den bleibenden Zähnen als
Platzhalter und sorgen dafür, dass der hinter ihnen durchbrechende erste bleibende Backenzahn (Molar)
nicht nach vorne wandert. Gehen diese Platzhalter verloren, kommt es zu einem Drift der Molaren nach
mesial, wobei er den Platz für die noch nicht durchgebrochenen Prämolaren einengt. Diese brechen
dann entweder gar nicht oder in abwegiger Lage durch. Aus diesem Grund ist es wichtig, die
Milchmolaren bei Karies mit Füllungen zu versorgen, damit es nicht zu einem sogenannten
„Stützzoneneinbruch“ kommt. Sollte dennoch einer der Milchmolaren verloren gehen, kann der
Kieferorthopäde einen Lückenhalter/Platzhalter einsetzen, der den Platz bis zum Durchbruch der
bleibenden Zähne freihält.
3) tertiärer Engstand: oder adoleszenter Engstand kommt bei Erwachsenen vor. Die Ursache dafür ist,
dass Zähne im Laufe des Lebens von hinten nach vorne wandern (Mesialdrift). Auch die
durchbrechenden Weisheitszähne werden als Grund für den tertiären Engstand diskutiert, da auch sie
beim Durchbrechen theoretisch einen Druck auf die Restzähne ausüben können, wodurch der
Platzmangel entstehen kann.
Staffelstellung: Engstand führt zu einerm gestaffelten Durchbruch der Zähne = die Zähne brechen parallel
zueinander aus. Dies kommt meist im Frontzahnbereich vor.
Ugly duckling: typisches Phänomen der OK-Front bei Platzmangel = Auffächerung der Wurzeln in der Front
Ausgleichsextraktion: Entfernung von bleibenden Zähnen im Gegenkiefer als Ausgleich für das Fehlen
einzelner Zähne, i.d.R. durch eine Nichtanlage bedingt. Wird im gleichen Kiefer ein Ausgleich durchgeführt,
so spricht man von einer symmetrischen Extraktion. Die Extraktionstherapie im bleibenden Gebiss ist
geprägt durch den sichtbaren Engstand oder Durchbruchsstörungen der bleibenden Zähne als
Anfangsbefund. Die Zähne brechen aufgrund von Platzmangel vestibulär durch oder bleiben retiniert. Da die
Eckzähne im OK die in der Stützzone zuletzt durchbrechenden Zähne sind, sind diese in der Regel bei
primären Engständen betroffen. Bei sekundärem Engstand sind es die 2. Prämolaren, die dann palatinal
durchbrechen oder retiniert bleiben. Zur Engstandkorrektur retinierter Zähne können daher durchgebrochene
Zähne extrahiert werden, wobei es hier sinnvoll ist, möglichst nahe dem Engstand zu extrahieren. Aus
diesem Grund sind die Prämolaren am meisten von der Extraktionstherapie betroffen.
1) Extraktion der 1. Prämolaren: bei primärem Engstand und Platzmangel in der Front, damit die Zähne
nur über eine geringere Strecke bewegt werden müssen
2) Extraktion der 2. Prämolaren: bei geringen Engständen und Lückenschluss von distal nach mesial
sinnvoll. Die ästhetische Veränderung hängt dabei weniger von den extrahierten Zähnen, sondern von
der Position der Frontzähne ab. Die Kombination aus Extraktion des 1. und 2. Prämolaren ist bei Bolton-
Diskrepanz indiziert.
— Bolton-Diskrepanz: verhältnismäßiger Größenunterschied der Zähne von Ober- und Unterkiefer, der ab
einem gewissen Ausmaß nicht mehr die Einstellung der Zähne in den Normalbiss ermöglicht. In solchen
Fällen ist eine approximale Schmelzreduktion (Verschmälerung) der zu groß geratenen oder eine
Verbreiterung der zu klein geratenen Zähne das Mittel der Wahl. In Deutschland werden Bolton-
Diskrepanzen i.d.R. unbehandelt gelassen, weil die Schmelzreduktion nicht abgerechnet werden kann. Ein
Aufbau der zu klein geratenen Zähne setzt voraus, dass während der kieferorthopädischen Behandlung
präzise, regelmäßige Lücken zwischen den Zähnen hergestellt werden müssen, was jedoch eine
anspruchsvolle Behandlungsaufgabe darstellt.
Resorptionsarten:
1) atypische Wurzelresorption: Milchzahn wird nicht komplett/nur
teilweise von seinem Nachfolger resorbiert
Kjaer-Merkmale:
1) Milchgebiss:
- atypische Wurzelresorption
- Infraokklusion (z.B. bei Ankylose)
- Mikrodontie
- abweichende Wurzelformen
2) bleibendes Gebiss:
- Kronenmorphologie:
- palatinale Einstülpungen an OK-2ern
- schmale Kronen
- Wurzelmorphologie (Wurzellänge):
- kurze Wurzeln
- bei UK 6ern distale Wurzel kürzer als mesiale
- Wurzelmorphologie (Wurzelform):
- schmale, grazile Wurzeln
- Wurzelabknickungen
- Resorption von bleibenden Zähnen durch ektopisch durchbrechende Zähne
- Taurodontismus
- kurzes subpulpales Dentin an UK-6ern
- externe Collumresorptionen an Molaren
- andere Abweichungen:
- Odontome
- Mikrodontie
- Nichtanlagen
- verspätete Zahnentwicklung
- Ektopien
- Mandibula:
- uni-/bilaterale kraniale Abflachung des Kiefergelenkköpfchens (Lipping)
- anterior offener Biss
- asymmetrischer Ramus
Apikale Veränderungen:
— Blunting: apikale Abrundung der Wurzelspitze bei permanenten Zähnen
- Antegonial notching: Einziehung am horizontalen Ast der Mandibula im hinteren Bereich des
Unterrandes. Bei übermäßiger Aktivität des M. masseter wirkt ein Druck auf den Unterkiefer, der zu einer
Knochenapposition führt, sodass es durch die starke Ausprägung des M. masseter zu keinem Notching
kommt. Ist der Muskel jedoch schwach, so führt der verminderte Reiz auf den Knochen zu einer
Einziehung in Form des Antegonial Notchings.