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1. Dysgnathien:
Wachstum: suturales Wachstum (Sutura palatina beibt als sekundäres Wachstumszentrum aktiv,
transversales UK-Wachstum sistiert im 6. Monat mit Verknöcherunge der Symphyse),
epiphysäres Wachstum (Collum mandibulae, Wachstumsstopp bei Epiphysenfugenschluss)
appositionelles Wachstum = Remodelling: kontinuierlicher kompensatorischer Umbauprozess
UK: Kondylus (sekundäres Wachstumszentrum), V-Prinzip nach Enlow: am Ramus ventral
Resorption+dorsal Apposition, an Kinn+Corpus innen Resorption+unten/außen Apposition
OK: Suturen und Dorsalseite des Tubers (Nasion, Prozessus zygomaticus und alveolaris)
2. Diagnostik:
Panoramaröntgen: Überzahl: Mesiodens / 9er / doppelter OK2er, Retention: 8er / OK3er / OK1er,
Nichtanlage: 8er (Diagnose ab 14a) / OK2er / UK5er / OK5er (Diagnose ab 10a) / UK1er
Symptome: Milchzahnpersistenz, kontralateraler Durchbruch, Mittellinienverschiebung
nicht übersehen: Nichtanlagen vor Extraktion, Mesiodens vor Schließen eines Diastemas,
Wurzelresorptionen und parodontalen Knochenabbau vor Behandlungsbeginn
Fernröntgenanalyse: kephalometrische Meßpunkte
Nasion (N) = ventralster Punkt der Sutura nasofrontalis (wächst nach ventral)
Sella (S) = Mittelpunkt der Sella turcica (Schädelbasis als primäres WT-Zentrum ab 4-7a stabil)
Orbitale (Or) = tiefster Punkt des äußeren Orbitarandes (bei Doppelkontur Mittelwert)
Porion (P) = kranialster Punkt des knöchenen äußeren Gehörgangs
Artikulare (Ar) = konstruierter Schnittpunkt der dorsalen Kontur des Ramus ascendens mit
der kaudalen Kontur der hinteren Schädelbasis (beweglich durch Mundöffnung)
Gonion = (Go) konstruierter Schnittpunkt der hinteren Ramustangente mit der Mandibularebene
Menton = (M) tiefster Punkt der Unterkiefersymphyse in der Median-Saggitalebene
Pogonion = (Po) ventralster Punkt der Unterkiefersymphyse in der Median-Saggitalebene
Gnathion = (Gn) konstruierter Schnittpunkt der Mandibularebene mit der Fazialebene
A-Punkt = dorsalster Punkt der ventralen OK-Kontur (tiefste Einziehung zw. Spina nasalis
anterior und Supradentale, meist auf Apexhöhe, bei reklinierter Front weiter ventral)
B-Punkt = dorsalster Punkt der ventralen UK-Kontur (tiefste Einziehung zw. Po u. Infradentale)
saggital Klasse III Klasse I Klasse II
ANB – 2° +
Witz – 0-2 +
APDI + 80° –
Wachstum vertikal neutral horizontal
tendenz dolichofazial mesofazial brachyfazial
WinkelΣ + 396/398° –
GHV – 61-63° +
ODI – 75° +
Tendenz offener Y-Achse Tiefbiss
(kein Dist) (S-Gn) (keine Ex)
UKI – 90-95° +
Symphyse schmal - breit
Gonion∠ groß - klein
skelletale Analyse
· Winkelsumme (Björg'sches Polygon) = Sella∠(NSAr) + Artikulare∠(SArGo) + Gonion∠(ArGoM)
= ∠ vordere Schädelbasis / Mandibularebene + 360° (mit 11a 396° und mit 7a 398°)
· Gesichtshöhenverhältnis (GHV) = hintere HG (S-Go) / vordere GH (N-M) x 100%
· ANB-Differenz = SNA (Retomaxillie < 80°-82° < Antemaxillie) – SNB (Retromandibulie <
78-80° < Antemandibulie), bei vertikalem Wachstum: SNA+SNB klein, aber ANB groß
· Witz-Wert = Normalprojektion von A und B auf Okklusionsebene (+ wenn A mesial von B)
· ODI (overbite depth indicator) = ∠ AB / Mandibularebene (Go-M) ± ∠ Palatinalebene (Spa-Spp) /
Frankfurter Horizontale (Or-P), + wenn FH rechts vom Schnittpunkt oben
· APDI (anterior posterior dysplasia indicator) = ∠ Facialebene (N-Po) / Frankfurter Horizontale
± ∠ Palatinalebene / Frankfurter Horizontale (+ wenn FH rechts vom Schnittpunkt oben)
± ∠ AB / Facialebene (+ wenn A-Punkt distal der Facalebene liegt)
dentale Analyse
· Scheidezahninklination: UKI = 90-95° zur Mandibularebene (< bei vertikal / > bei horizontal)
OKI = 103° zur vorderen Schädelbasis (bei II/1: 110°, bei II/2: 95°)
· Abstand zur Facialebene (N-Po): Incision superius → 3 mm vor dem Incision inferius
Incision inferius → 0 bis +2 mm vor Facialebene, bei vertikalem Wachstum bis +5 mm
(weil Symphyse schmal, Protrusion der UK-Front erlaubt wenn sie hinter Facialebene liegt)
Weichteilanalyse
· Esthetic plane (Ricketts) = Nasenspitze – Weichteilpogonion (Abstand zur Unterlippe 0-4 mm)
Extraktionsentscheidung im UK: keine Extraktion wenn Unterlippe mehr als 4 mm dahinter
· Nasolabialwinkel = zwischen Tangente an Subnasale und Verbindung Subnasale – Labiale sup.
Extraktionsentscheidung im OK: keine Extraktion wenn Winkel viel größer als 108°
Fotostatus: besteht aus Profilaufnahmen, Enface-Aufnahmen und intraoralen Aufnahmen
· Kollmann'sche Projektion: äquivalente Gesichtsdrittel (Trichion/Nasion/Subnasale/Gnathion)
· Sulcus mentolabialis: eingezogen bei Tiefbiss / verstrichen bei offenem Biss
· Lippentreppe nach Korkhaus: I: leich negativ (Norm), II: stark negativ (Unterlippen-Rücklage),
III: positiv (Unterlippen-Vorlage), Lippenschluß (gegeben/erschwert/nicht gegeben)
· Profilverlauf = Winkel zwischen Nasion-Subnasale und Subnasale-Pogonium: gerade, konvex
(Winkel bei Klasse II nach hinten offen), konkav (Winkel bei Klasse III nach vorne offen)
· Kiefer-Profilfeld nach Schwarz: Frankfurter Horizontale: Weichteilorbitale (eine Lidspaltbreite
unter der geradeaus blickenden Pupille), Weichteilporion (oberster Punkt des Gehörgangs),
gerades Durchschnittsgesicht: Sn auf Nasion-, Gn auf Orbitasenkrechten, Pg dazwischen
Sn vor/hinter Nasionsenkrechten = Vor-/Rückgesicht (Kinder: leichtes Rückgesicht)
Pg relativ zu Sn nach vorne/hinten versetzt = nach vorne/hinten schiefes Gesicht
Modellvermessung:
im Wechselgebiss → Abschätzen des Platzangebots für bleibende Zähne
· Vorraussetzung: alle 4 unteren Scheidezähne komplett durchgebrochen (mit ca. 8a)
· Stützzohnenistwert = distal 2 bis mesial 6 (bei fehlendem 2er 80% der Breite des 1ers)
· Stützzohnensollwert = aus Summe der Zahnbreiten der 4 unteren Schneidezähne mittels der
Grazer Wahrscheinlichkeitstabelle errechneter Platzbedarf (maximale Abweichung 1 mm)
· Platzbedarf in der Stützzone = Stützzohnenistwert – Stützzohnensollwert (pro Seite)
· Modellengstand = Platzbedarf in der Stützzone + Frontengstand (pro Kiefer)
im bleibenden Gebiss → Quantifizierung von Platzmangel / Platzüberschuss
· Vorraussetzung: in einem Quadranten alle bleibenden Zähne vorhanden (1-6)
· Bestimmung der Abweichungen vom idealen Zahnbogen: Istwert = ausgemessene Lücke
zwischen Kontaktpunkten, Sollwert = ausgemessene mesiodistale Zahnbreite
· Modellengstand = Istwert – Sollwert (zuerst pro Sextant, dann pro Kiefer)
Gesamtengstand = Modellengstand + therapeutischer Fernröntgenengstand (= 2x FR-Engstand)
· FR-Engstand im UK = Differenz von erwünschtem und realem Abstand des Incision inferius
zur Facialebene (erwünscht sind Abstände bis +2, bei vertikalem Wachstum bis +5)
· FR-Engstand im OK = Differenz von erwünschtem und realen Abstand des Incision superius
zur Facialebene (erwünscht ist geplanter Abstand des Incision inferius + 3 mm)
Zahnbogenbreite nach McNamara: gemessen zwischen den palatinalen Einziehungen der OK6er
Abschätzung der durchschnittlichen transversale Zunahme zwischen 7. und 15. Lebensjahr
· neutrale (31-35mm) und breite Zahnbögen (>35mm): wachsen auf ausreichende 35-39 mm
· enge Zahnbögen < 31mm: wachsen nicht auf 35mm (meist Engstand im Erwachsenenalter)
Extraktionstherapie: hat immer festsitzende Therapie zur Folge, nie bei Tiefbiss/horizontalem WT,
· symmetrische Extraktion: je 1 gleicher Zahn pro Quadrant (meist alle 4er), bei bialveolärer
Protrusion mit Klasse I im Molarenbereich, alle anderen Extraktionen sind asymmetrisch
· gelenkte Extraktion = frühzeitige Extraktion von Milch 3/4/5 und blebendem ersten Prämolaren
(nur bei extremen Engstand mit Klasse I/normalem overbite/harmonischem Weichteilprofil)
· Zahnauswahl: 4er bei Platzbedarf in der Front (Lückenschluß von mesial), 5er bei Platzbedarf
im Seitzahnbereich (Lückenschluß von distal), UK5er bei Klasse II-Verzahnung, 6er bei
kariöser Zerstörung, Beherdung oder aus Symmetriegründen, UK6er bei extremen Engstand
(Prämolarenextraktion reicht nicht aus), OK6er zur Beseitigung einer Klasse II (nur wenn
7er+8er durchgebrochen), untere Incisivi bei Engstand und Klasse I-Verzahnung (in Rahmen
einer Spätbehandlung oder bei ausgeprägter Bolton-Diskrepanz mit Schuld im Unterkiefer
→ two-vs-one-Verzahnung = Mittellinie halbiert mittleren der drei restlichen Incisivi)
Indikation zur asymmetrischen Extraktion Indikation zur Extraktion von Milchzähnen
Ausgleichsextraktion (fehlender Antagonist) Ausgleichsextraktion / gelenkte Extraktion
Klasse II/1 mit starkem vertikalen Wachstum atopischer Durchbruch des Bleibenden
(Retrusion der OK-Front statt Distalisieren) ankylosierte oder retinierte Milchzähne
Mesialwanderung des 6ers um 1 PMB persistierende Milchzähne bei Nichtanlagen
im Osteotomiespalt liegender 8er Reduktion der Stützzone bei Nichtanlagen
Karies profunda / Beherdung Karies profunda / Beherdung
Lückenöffnung Lückenschluss
(Druckfeder) (T-Loop/Gummiketten)
eher bei horizontalem Wachstum eher bei vertikalem Wachstum
(im OK immer, im UK max. 2-3 mm) typisch bei Aplasie des OK2ers
prothetische Versorgung nötig (Milch2er vor 3erDurchbruch extrahiert)
(Klebebrücke/Implantat/Transplantat) 3er eingereiht und beschliffen
operative Freilegung mit Ankettung und Klasse II-Verzahnung eingestellt
und Einreihung von retinierten Zähnen (keine Eckzahnführung / schlechtere Ästhetik
(mit Elastics/Sanders-Feder in 12-15 Mo) keine prothetischer Versorgung notwenig)
4. Abnehmbare Apparaturen:
aktive Platte (Schwarz): Kunstoffbasis, 4 Klammern 0.7 SS (AdamsK für Einzelzahn, DreiecksK zw.
Zähnen, PfeilK fortlaufen) und aktiven Elementen (Labialbügel, Schraube, Federn, Zungengitter)
Tragedauer: 24h/d (nicht in der Schule, bei Sport und Essen), Dehnschrauben 1x/Wo drehen
Positioner: Monoblock aus relativ weichem Kunststoff zur Retention nach festsitzender Therapie,
durch Set-up am Gipsmodell (herausgesägte Zähne ideal mit Wachs aufgestellt) auch kleine
Korrekturen unter Ausnutzung der erhöhten Zahnbeweglichkeit nach festsitzender Therapie
möglich, bei Tiefbiss kontraindiziert, da leichte Zahnextrusion durch Sogwirkung, in ersten
2 Monaten 24h/d getragen, dann 1-2 Jahre oder bis Wachstumsende (18-20a) nur nachts
Corzat-Gerät: graziles Drahtgerüst aus 0.7-1.3 mm SS mit Palatinal- und Lingualbügel für kleine
Kippbewegungen bei Rezidivbehandlung oder als Retentionsgerät bei Klasse II/1
Funktionskieferorthopädie (FKO)
Indikation relative Kontraindikation Kontraindikation
Klasse II/1 Klasse II/2 (vorher 4x2 oder Y-Platte) protrudierte UK-Front
(mit Tiefbiss Einzelzahnfehlstellungen (vorher 4x2) Gesamtengstand
oder LOB) Kreuzbiss (vorher Gaumennahtsprengung) Extraktionen / Nichtanlagen
Klasse III vertikales Wachstum (Van Beek möglich) abgeschlossenes Wachstum
Kombination mit Headgear: Halten der Okklusionsebene genau zwischen Schwerpunkt der Maxilla
(über 6er knapp unter dem Proc.zygomaticus) und der OK-Dentition (zwischen Apices 4er/5er),
Prognose bei vertikalem Wachstum, Hemmung des OK-Wachstums und Apparatehalt besser
5. Extraorale Apparaturen:
Headgear: cave: bei 6er-Distalisierung Bisserhöhung/Kreuzbisstendenz/bukkaler Durchbruch 7/8
· Bestandteile: Headgearröhrchen auf Molarenbändern nehmen Innenbogen auf, dieser liegt
genau im Lippenspalt in 5-10mm Abstand zur OK-Front, als Kreuzbissprophylaxe 0.5 mm
Expansion (va. bei occipitalem), Konvergenzbiegung zur Derotation möglich, Außenbogen
meist gleich lang (Kraftansatz über Widerstandszentrum zur körperlichen Translation),
Angulation nach superior (zusätzlich Kippung der Wurzel) / inferior (Kippung der Kronen),
Gummizug mit gepolstertem Band ("safety-HG": Schwenkriegel verankert Innenbogen)
· Therapieverlauf: Beginn vor 7er-Durchbruch, 24h/d tagen (außer Essen+Sport) mit 250g/Seite,
nach 6 Wo 6er deutlich mobil und Spalt zum 5er, 6 Mo mit 500g/Seite 2mm überkorregierte
Klasse I, dann 6-9 Mo nur noch nachts (bis Prämolaren durchgebrochen: festsitzende TH)
orthodontische Kräfe 300-500g / orthopädische Kräfte 500-1.000g
Legierungen: a. Edelstahl (SS) = 75% Eisen, 18% Chrom, 8% Nickel, <0.2% Kohlenstoff (billig,
korrosionsfest, große Kräfte in ersten 2-3 Mo, gutes Schweiß-/Lötverhalten)
b. twistflex: 3-9 verseilte Stahldrähte (Rückstellung unabhängig vom Durchmesser)
c. Elgiloy = 40% Cobalt, 20% Chrom, 15% Nickel, 15% Eisen (unterschiedliche
Härtegrade durch Vergütung, korrosionsbeständiger, geringe Ermüdung)
d. TMA = Titan-Molybdän-Alloy (halbe Steifigkeit von SS, geringere Kraftabgabe,
gerigere Resilienz=speicherbare elastische Energie, für TPA/Loops/Hebel)
e. Nitinol (Sentalloy) = 55% Nickel, 45% Titan (superelastisch, 1/3 Steifigkeit von SS,
Memory-Effekt=Rückstellung: unterschiedliche Kristallstruktur in Marthensit-
Phase bei Zimmertemperatur und Austhenit-Phase bei Erwärmung+Aktivierung
über 30°, durch Ausglühen des Drahtendes deaktiviert, konstante Kraftabgabe)
Kraftwirkung: · Drahtstärke: je dünner desto geringere Kräfte und größerer Spielraum im Slot
· Querschnitt: runde / 4-Kant (mehr Kraft, weniger elastisch, Torqukontrolle ab 17x25)
· Material: je weicher desto elastischer und geringere Kräfte ab
· Drahtlänge: je länger desto geringer Kräfte (Einbiegen von Loops)
Bänder: Halteelement im Molarenbereich (4mm hoch, 0.2mm dick), Attachments (bukkal Haupt-/
Nebenröhrchen, Headgearröhrchen und Häckchen, lingual TPA-Schloß und ev. Knöpfchen)
Zementage: 1 Wo Separiergummis, Auswahl und Auftreiben des Bandes (Schnappeffekt,
Oberrand auf Höheder Randleiste), Zahnreinigung mit Bimsstein, Band mit Alkohol reingen
und Attachments mit Labello verschließen, mit GIZ zementieren und Zementreste entfernen
Brackets: Halteelement im Frontbereich aus Basis (rund/viereckig), Stamm, Flügeln und Slot
Slottiefe: 0.028'', Slotbreite: 0.018''=0.45mm (18er) oder 0.022''=0.55mm (22er)
twin brackets (4 Flügeln): bessere Führung, viel Friktion (Torque), keinere Interbracketdistanz
Flügeln zum Einhängen von Gummiketten und Ligaturen (Gummiligaturen: Spiel im Slot,
Drahtligaturen 0.004-0.014'': festers bracket engagement, weniger Plaqueanlagerung),
Binding = 2-Punkt-Friktion zwischen Draht und Bracket (bei SS ab 3° / NiTi ab 7°)
Selbstligierende Brackets: aktive Clips (In-ovation/Speed/Time) / passives twinlock (Damon),
schwächere Friktion (nur 1/4 der Haltekraft), Probleme bei Torquekontrolle und Derotation
Material: Metall (leicht durch Zusammendrücken der Flügel zu entfernen), Kunstsoff (können
Info verlieren, Verfärbungen), Keramik (ästhetisch, teuer, Schmelzschäden bei Abnahme)
direct bonding: Zahnreinigung mit Bimssteinpaste und Alkohol, 15s Phosporsäureätzung 37%,
Booster verblasen, Bonding verblasen und 10s lichthärten (430nm), Kleber auf Braketbasis,
Positionierung mesiodistal mittig und vertikal in definierten Abstand zur Schneidekante mit
Bukkalmarker/Meßkreuz (3.5mm: 6er/OK2er, 4mm: 1er/UK2er, 4.5mm: 4er/5er, 5mm: 3er),
Anpressen und Überschüsse entfernen, Positionskontrolle, 10s/Seite lichthärten
indirect bonding: exakte Bracketpositionierung am Gipsmodell und ankleben mit Tapetenkleister,
Überabformung mit Formasil/Blend-a-scon, Übertragung mit Abdruck in den Mund
4x2 Apparatur = 4 Brackets auf Schneidezähnen + 2 Bänder 6ers = Vorbehandlung zur FKO
bei Gefahr der Eckzahnschädigung durch Distalkippen der 2er-Wurzel bei distalgekippter Krone:
a. 2er auslassen, b. distale Angulation des Brackets, c. Biegung im Draht
Drahtsequenz: 0.014-0.016'' Sentalloy von 2-2 dann 6-6, dann erst Stahl 15x22
festsitzende Apparaturen
Elastics (Gummizüge): 150-200g (mit Federwaage), 30% Kraftverlust in 1h, 2-3x/d wechseln
· intramaxilläre: bei Klasse I / Gummiketten: Lückenschluss (~100g, blau / gelb mit Abstand)
· intermaxilläre: bei Klasse II UK6-OK3, bei Klasse III OK6-UK3, kaum skelletale Wirkung,
Nebenwirkungen (Rotation/Extrusion/Lingualkippung) dr. Bogen kompensiert (toe-in)
· vertikale: bei offenem Biss, Vergrößerung des overbites, Feineinstellung in Finishingphase
· criss-cross: OK palatinal bis UK bukkal (bei Kreuzbiss, cave: Bissöffnung, SS im UK)
Loops: Kraft je nach Form (offen/geschlossen), Legierung (TMA) und Schenkelhöhe (Helices),
vertikaler R-Loop (Extrusion, Derotation), kombinierter T-Loop (Lückenschluss)
Federn: superelastische Druckfedern (Lückenöffnung/Translation am Bogen), Sander-Feder
aus SS und Sentalloy verbunden mit Klemmvorrichtung (Aufrichten/Einreihen retinierter
Zähne), Aufrichtefeder aus TMA mit 2-3 Helices (cave: unerwünschte Extrusion)
Lipbumber: kunststoffummantelter 1.1 SS Draht in bukkalen UK6er-Röhrchen, läuft vestibulär
in ~5mm Abstand zur UK-Front, nützt Lippendruck zum Distalisieren (1-2mm), Halten oder
Aufrichten der 6er, auch Protrusion der UK-Front durch überwiegenden Zungendruck (wenn
nicht erwünscht Bügel in Umschlagfalte legen), Verlängerung durch Drahtschlaufe möglich
Lingualbogen: Verankerung im UK, an 6er-Bänder angeschweißt, passive Abstützung an Front
Transpalatinalbogen=TPA (Goshgarian): 0.9mm SS mit 6mm Schlaufen in palatinalen Schössern
der 6er-Bänder, offene Schlaufe in der Mitte, dient der Verankerung/Derotation/Torquen der
Molaren, OK-Expansion/Kompression, Distalisierung bei Kreuzbiss/selletal offenem Biss
einseitig aktivierter TPA (Ingervall): bei einseitigem Kreuzbiss Doppelscheife nur auf Gegenseite
(Torque langsamer als Kippung auf Kreuzbisseite, dannach Aufrichtung mit normalem TPA),
10mm extrusive/3mm expansive Komponente, reine Rotation durch Kräftepaar
Nance-Apparatur: Abstützung des Gaumenbogens mit herzförmiger Kunststoffpelotte Regio 3/4,
Molaren-Verankerung/Derotation, OK-Expansion, vor Lückenschluss von mesial entfernen
Quad-Helix: palatinal liegendes Federgerüst mit 4 Helices an Molarenbändern verlötet, zur
Expansion des oberen Zahnbogens (nach mesial laufende Bögen erfassen auch Prämolaren)
Yoke (Schlitten): aus 0.9 SS, kann frei auf Bogen gleiten, gleichzeitig Distalisieren OK-Molaren
und Mesialisieren UK-Molaren (mit Jarabak-Hebelarm auf UK6er-Band+Klasse II-Elastics),
gleichzeitiges Distalisieren von 6er (Joke) und 7er (cervical/Kombi/Unterkiefer-HG)
Jasper-Jumper: gummiummantelte Druckfeder von OK6er bis UK3er distal (bei Klasse II/1),
UK-Vorschub bei Mundschluss, ~1.5mm Zahnbewegung, intrusiv (cave: Tiefbisstendenz),
4x2+TPA gegen Bukkalkippung, im UK Hilfsbogen und Minus-Brackets (Alexander -6/
Bantleon -8) gegen Frontprotrusion, Klasse II-Elastics, Distanz+12mm=4mm Aktivierung,
6-8 Mo, dannach Ausformung der OK-Front mit Gummiketten und Intrusionsbogen 16 SS
ähnlich: Eureca-Spring, Flex-Developer (alle ca. 40% skelletale Wirkung), Herbst-Scharnier
(bilaterale teleskopartige Verbingung, 8-10 Mo in Kantbiss, ca. 60% skelletale Wirkung)
Instrusionsbogen (Burston): 17x25 TMA, voraktiviert ins Vestibulum, dann auf Frontsement 2-2
eingehängt, max. 80g, "interner HG": Front intrudiert, Molaren extrudiert/distalgekippt
palatinale Hebelmechanik (Lückenschluss): reine Translation (Drehmomente heben sich auf)
Aufrichtehebel: mesial 3 eingehängt, vertikale Kräfte aufgehoben, horizontale nicht (Extrusion)
bukkal gekreuzter Hebel (Jarabek): Front mit 17x25 SS verblockt (weniger Frontextrusion)
8. Biomechanik:
Kräfte: · permanent (Sentalloy) / intermittierend+Renenerationsphasen (SS, weniger Wurzelresorption)
· orthopädisch (500-1.000g) / orthodontisch (zw. 50-200g kein Unterschied in Wurzelresoption)
· schnellste und ungefährlichste Zahnbewegung mit kleinen permanenten Kräften möglich
· Widerstandszentrum (WSZ) =Massenschwerpunkt des parodontal gesunden Zahnes ~10 mm
unter dem Slot auf 40% der Wurzellänge (bei Molaren im Bereich der Furkation)
· Drehmoment = Kraft x Abstand vom Widerstandszentrum: reines Drehmoment nur durch
Kräftepaar (2 gleich große entgegengesetzte Kräfte im gleichen Abstand zum WSZ)
Burstone-Geometrien:
1. Stufenbeziehung: Kräfte addieren sich, Momente gleich groß + gleichgerichtet,
entgegengesetztes Drehmoment durch Kräftepaar hebt ursprüngliches Drehmement auf
3. exzentrischer Knick: Kräfte aufgehoben, größeres Moment auf Knickseite + entgegengerichtet
6. zentrischer Knick: Kräfte aufgehoben, Momente gleich groß + entgegengerichtet