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1. VERB
1.) backen – ich backe – du bäckst (auch du backst) – er bäckt (auch er backt) –
4.) dingen – dang (meist regelmäßig: dingte) – hat gedungen (selten: gedingt)
5.) fechten – du fichtst (heute oft du fichst, weil sonst kaum auszusprechen) – usw
6.) brechen: Das Eis ist gebrochen. ABER: Er hat sein Wort gebrochen.
7.) biegen – bog – gebogen: Sie ist um die Ecke gebogen. ABER: Er hat das Rohr gebogen.
8.) dringen – drang – gedrungen: Sie hat darauf gedrungen. ABER: Der Feind ist in die
Stadt gedrungen.
9.) fahren – fuhr – gefahren: Er ist über die Brücke gefahren. ABER: Sie hat ein Auto
gefahren.
11.) gebären – du gebierst – sie gebiert – üblicher: du gebärst – sie gebärt – gebäre
12.) gedeihen – gedieh – gediehen ( Das alte Partizip gediegen ist zum Adjektiv
geworden)
14.) hauen – hieb – hat gehauen (hieb wird standardsprachlich für das Schlagen mit einer
Waffe verwendet. Sonst wird allgem haute gebraucht – gehaut ist umgangssprachl.)
17.) küren – kor – hat gekoren ( heute ist kürte – gekürt üblicher)
18.) pflegen – pflog – gepflogen (in den Bedeutungen „Kranke pflegen“ oder
„Gewohnheiten pflegen“ nur noch regelmäßig!)
19.) schallen – scholl/schölle – hat geschallt (bei Präfixbildung erschallen sind neben den
Formen erschall/erschollen auch erschallte/erschallt möglich)
21.) schinden – schund – hat geschunden (das Präterium wird meist gemieden – wenn
jedoch gebraucht, dann schindete)
22.) senden – sendete – hat gesendet im Gs: senden – sandte – hat gesandt
24.) sinnen – sann – gesonnen (stammt von einem heute ausgestorbenen Verb)
25.) verderben – verdarb – verdorben (verderbt wird nur noch als Adjektiv gebraucht)
Gewunken dringt heute, obwohl es hochsprachlich nicht als korrekt gilt, über das
Mundartliche hinaus vor.
Im Bereich der Konjugation – Verben auf –eln, ern
… - Wegfall von e:
Imperativ
Verben auf lm, rm, ln, rn – Imperativ kann mit/ohne –e gebildet werden:
Bade nicht in diesem Fluss! Aber auch: Bad nicht in diesem Fluss – ohne Apostroph
Erschrecken:
e/i-Wechsel bei diesem Verb abhängig davon, ob transitiv oder intransitiv gebraucht.
Präteritum – e einfügen?
Konjunktiv – Bildung/Anwendung
Es gibt beim Konjunktiv II noch einige Verben (starke und schwache), wo es noch (zwei)
Formen gibt, die als veraltet gilt (gelten) und meist durch die würde-Form ersetzt werden.
aber:
Saven, timen: ich save – du savst – er savt/aber auch: du savest – er savet // gesavt/gesaved
downloaden – trennbares oder untrennbares Verb? Ich downloade/loade down, hast du dir
die neuste Version gedownloaded/downgeloadet?
Aber:
Er ist des Diebstahls überführt worden. * Er ist des Diebstahls übergeführt worden.
Man erkannte ihm alle Rechte ab. Seltener: Man aberkannte ihm alle Rechte.
Er staubsaugt. Er saugt Staub. /Er hat gestaubsaugt. Er hat staubgesaugt. Er hat Staub
gesaugt.
2. Substantiv
Doppelformen
t gleiche Bedeutung: der Name – der Namen, Fleck – Flecken, Nutz – Nutzen Diese
Formen stehen gleichberechtigt nebeneinander. Eine der beiden Formen kann veraltet sein
(z.B. Nutz).
Bei einigen Wörtern mit mehreren Bedeutungen wird der Plural unterschiedlich gebildet:
Plurale auf –s
§ Abkürzungen
die Mädels (Mädel), die Kumpels (Kumpel), die Fräuleins (Fräulein), die Kerls (Kerle)
§ Bei Substantiven, die auf einen klingenden Vokal enden (Uhus), und Kurzwörtern (Unis)
ist eine Pluralbildung auf –s üblich.
Ungewöhnliche Plurale in Fachsprachen
In bestimmten Fällen können von Ländernamen Plurale gebildet werden, wenn eine Zweiheit
besteht: die beiden Amerika[s]
Bei Maskulina und Neutra nach Zahlen wird häufig die ungebeugte Form (statt dem Plural)
verwendet: 3 Zoll 10 Stück Torte 100 Pfund
(Im Dativ schwankt dagegen manchmal der Sprachgebrauch: Mit 5 Litern Benzin kommen
wir nicht weit.)
Die Verwendung ist nicht eindeutig geregelt, obwohl man Regeln für die häufigere
Verwendung angeben kann (mit oder ohne Artikel oder vorhergehendem Adjektiv,
lexikalisierte Maßangabe oder nicht,…)
In der Umgangssprache wird die Maßangabe oft weggelassen: drei Kaffee[s], zwei Bier,…
Personennamen
Familien-, Personen- oder Vornamen bilden nur einen Plural, wenn sie zu
Gattungsbezeichnungen geworden sind (Krösusse), Personen mit Namensträgern verglichen
werden (Napoleons) sämtliche Mitglieder einer Gruppe gemeint sind (die Meyers).
Fremdwörter
§ -y: Bei im Deutschen geläufigen Wörtern aus dem Englischen gilt nach der neuen
Rechtschreibung nur mehr die Pluralbildung mit –s: Babys, Teddys, Ponys,… Ausnahmen
sind Zitatwörter, z.B. Grand Old Ladies.
§ -ma: Fremdwörter auf –ma haben im Normalfall die Pluralendung –en (Dogma –
Dogmen), es kommen aber auch andere vor: Komma – Kommas/Kommata, Aroma –
Aromas/Aromata,…
-ia
Substantive auf –ia bilden im Allgemeinen den Plural auf -ein (Tertia – Tertien), es gibt aber
auch Fälle, bei denen unterschiedliche Formen möglich sind: Razzia – Razzien/Razzias
3. KONGRUENZ
a) Wenn das Subjekt im Singular steht und dennoch eine Mehrzahl bezeichnet, oder das
Subjekt aus mehreren Teilen besteht kann es zu Konflikten bezüglich der Kongruenz im
Numerus kommen.
à Die finite Verbform kann in diesen Fällen sowohl im Singular als auch im Plural stehen.
Eine feste Regel gibt es nicht.
b) Wenn einem Mengenbegriff im Singular wie Anzahl, Gruppe, Hälfte, Hand voll,
Haufen, Heer etc. das Gezählte im Plural folgt, dann steht das Verb überwiegend im
Singular:
Daneben kommt bei solch unbestimmten Mengenangaben auch der Plural des Verbs vor:
c) Wenn in einem Satz „es“ Subjekt ist, dann muss das Verb im Singular stehen:
Wenn „es“ nicht Subjekt ist und daher im Satz auch wegfallen kann, dann ist Singular und
Plural des Verbs möglich:
d) Wenn das Subjekt eine Maß- od. Mengenangabe im Singular ist, das Gemessene aber
im Plural steht, dann muss das Prädikat nicht zwingend im Singular stehen, auch wenn es
üblich ist:
t Ein Gramm Diamantkristalle ging (auch: gingen) verloren.
a) Wenn das Subjekt eine Maß- oder Mengenangabe im Plural ist, kann das Prädikat im
Singular stehen. Das gilt für die Prädikate aus(reichen), genügen, aus-
reichend/genug/viel/wenig.
t Zwei Liter Bier reichen (auch: reicht) nicht aus, um mich betrunken zu machen.
t Drei LKW Sand sind (auch: ist) genug für unsere Zwecke.
Bei Prozentangaben kommt der Singular des Prädikats nur vor, wenn der Prozentangabe
ein Substantiv im Genitiv Singular folgt, nicht bei einem Substantiv im Genitiv Plural:
Nur beim Verb „sein“ kann das Prädikat auch im Plural stehen, solange das Ergebnis
nicht eins ist:
Bei der Verbindung von anders, mehr, nichts, und weniger mit einem mit als eingeleiteten
Attribut im Plural kann das Prädikat sowohl im Singular als auch im Plural stehen:
t An den letzten Wahlen hat (auch: haben) weniger als die Hälfte der
Stimmberechtigten teilgenommen.
Mehrteilige unverbundene oder mit und verbundene Subjekte erfordern in der Regel ein
Prädikat im Plural: Peter und Paul rauben gemeinsam eine Bank aus.
Wenn alle Subjektteile im Singular stehen, kommt gelegentlich auch das Prädikat im
Singular vor.
t Seine Beredsamkeit, sein Charme haben (auch: hat) mich tief beeindruckt.
b) Stehen bei Subjekten mit Apposition Subjekt und Apposition nicht im selben Numerus,
kann das Prädikat sowohl mit dem Numerus des Subjekts als auch mit dem Numerus der
Apposition kongruieren.
Tritt zu Subjektteilen im Singular jeder, kein oder mancher hinzu, steht das Prädikat in der
Regel im Singular, kann aber auch im Plural stehen:
t Manches Gedicht und mancher Roman wäre (auch: wären) besser ungedruckt
geblieben.
Das gleiche gilt für mehrteilige Subjekte, deren zweiter Teil mit und damit, und somit,
und mithin oder Ähnlichem angeschlossen wird:
t Das Auto und damit auch die individuelle Mobilität muss (auch: müssen) sich
angesichts der Luftverschmutzung zunehmend rechtfertigen.
d) Sind die aneinander gereihten Subjektteile Infinitive, dann steht das Verb im Singular:
t Zu Hause sitzen und nichts tun können und auf eine Nachricht warten ist grauenvoll.
Wenn beide Infinitive Artikel haben, scheint der Plural häufiger zu sein:
Kongruenz im Genus
Haben Sachbezeichnungen ein feminines Genus, dann muss die Kongruenz im Genus nicht
durchgeführt werden.
4. ADJEKTIV
Besonderheiten
t nach langem, schwerem Leiden / nach langem schweren Leiden
Deklination mehrerer attributiver Adjektive oder Partizipien erfolgt in gleicher Weise
(parallel).
Auch wenn das unmittelbar vor dem Substantiv stehende Adjektiv mit dem Substantiv einen
Gesamtbegriff (Einschließung) bildet (kein Komma zwischen dieser Fügung und dem
Adjektiv) wird parallel gebeugt.
z.B. bei dunklem bayrischem Bier, nach anerkanntem internationalem Strafrecht.
t manch-
Nach unreflektiertem manch wird stark gebeugt.
z.B. manch schönes Geschenk, manch Kranker (substantiviertes Adjektiv)
Nach flektiertem manch- wird im Singular schwach gebeugt.
z.B. mancher Beamte, manches schöne Kleid, die Ansicht manches bedeutenden Gelehrten,
in manchem schwierigen Fall
Nach flektiertem manch- kann im Plural schwach oder stark gebeugt werden.
z.B. manche schöne/schönen Aussichten, die Ansicht mancher Gelehrter/Gelehrten, die
Kleider mancher schöner/schönen Frauen
5. ATTRIBUT
Steht nach Maß- oder Mengenangaben das Gemessene im Plural, so kann es die Form
der Apposition (= Beifügung im selben Kasus) oder des Genitivattributs haben:
6. ADVERB
In bestimmten Fällen kann das Lokaladverb „wo“ einen Relativsatz einleiten (v.a. bei
räumlichem Bezug) anstelle von Präposition und Relativpronomen:
Dieses Buch ist grün (dekliniert). Auch: Dies Buch ist grün (undekliniert)
Ende dieses Jahres (starke Form) gleichermaßen korrekt wie Ende diesen Jahres (schwache
Form).
Welche Hose (von denen, die ich anhabe) soll ich anziehen?
Was für eine Hose soll ich anziehen? (eine lange oder eine kurze)
t Einzelprobleme:
Die Situation derer, die an erster Stelle steht. (Nicht nur: Die Situation derer, die an erster
Stelle stehen).
Pronomen es:
Sie fühlte das Unglück auf sich zukommen. Besser eigentlich: …auf sie…
Falsch: Sie waschen einander gegenseitig die Haare. (richtig: …sich gegenseitig…)
8. PRÄPOSITION
Kommen Sie mit oder ohne Ihren Mann, aber kommen Sie!
Kommen Sie ohne oder mit Ihrem Mann, aber kommen Sie!
Aber: Wir kommen gerade aus Wien/von Wien und fahren noch heute weiter nach Salzburg.
An + dem => am
Aber: Sie lobte ihn aufs höchste. Aufs = standard, auf das höchste eher selten
t dass – ob
ob leitet indirekte Fragesätze ein. z.B. Sie fragt, ob es wahr ist.
dass leitet Inhaltssätze ein, auch dann wenn im Vordersatz die tatsächlich des Geschehens
nur als möglich hingestellt oder verneint wird.
z.B. Ich weiß, dass sie kommt (= sie kommt). Ich weiß nicht, dass sie kommt.
In Fällen, in denen Möglichkeit, Wahrscheinlichkeit oder Zweifel vorliegt, ist der Sprecher
leicht geneigt, ob an die Stelle von dass zu setzen, weil er die Unsicherheit des Geschehens
mit der Frage nach dem Geschehen verwechselt.
t wann – wenn
wann wird bei der Frage nach einem Zeitpunkt oder einer Bedingung gebraucht.
z.B. Wann trifft die Delegation ein?
wenn ist eine untergeordnete Konjunktion.
z.B. Wenn die Ferien kommen, verreisen wir. Immer wenn er sich einsam fühlte, griff er zur
Flasche.
Literatur:
Duden. Richtiges und gutes Deutsch. Wörterbuch der sprachlichen Zweifelsfälle. Mannheim
2001.