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BETRIEBSANLEITUNG

KAD44P, KAMD44P
Willkommen an Bord
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem neuen Boot und Ihrer Wahl eines Volvo Penta
Schiffsmotors. Mit dieser Wahl werden Sie viele Jahre viel Vergnügen auf Ihren Boots-
fahrten haben.
Ihr neuer Schiffsmotor ist das Ergebnis von mehr als 90 Jahren Erfahrung auf dem Ge-
biet der Motorkonstruktion, verbunden mit revolutionären Ideen und die Sorge um die
Umwelt, wobei traditionelle Volvo Penta Qualitäten, wie z.B. erstklassige Leistungsfä-
higkeit, Betriebssicherheit und Dauerhaftigkeit, bewahrt wurden. Dies werden Sie be-
stimmt auch verlangen und von Ihrem neuen Schiffsmotor erwarten.
Damit Ihre Erwartungen erfüllt werden, sollten Sie diese Betriebsanleitung aufmerksam
durchlesen und unsere Ratschläge zu Betrieb und Wartung des Motors befolgen, bevor
Sie für Ihre Jungfernfahrt losmachen.
Mit freundlichen Grüßen
AB VOLVO PENTA

1
Inhalt

Sicherheitsvorkehrungen ................................. 3–7 Auflegen/Zuwasserlassen............................. 61–63


Konservieren ......................................................... 61
Einleitung ........................................................... 8–9
Aus der Lagerung nehmen .................................... 62
Einfahren ................................................................. 8
Lackieren von Antrieb und Schiffskörper
Kraftstoff und Ölsorte ............................................... 8
unter der Wasserlinie ............................................. 63
Zertifizierte Motoren ................................................. 8
Garantieinformationen ............................................. 9 Fehlersuche/Diagnose ........................................ 64

Kalibrierung der Bedieneinrichtungen .................... 71


Präsentation ................................................... 10–12 Technische Daten ................................................. 75
Identifikationsnummer ........................................... 12

Instrumente .................................................... 13–16

Bedienungseinrichtungen .................................. 17

Power Trim ............................................................ 19

Start des Motors ............................................ 22–23

Betrieb ............................................................ 24–28


Kontrolle von Instrumenten .................................... 24
Marschfahrt ........................................................... 26
Power Trim ............................................................ 27

Den Motor abstellen ............................................ 29


Nach dem Abstellen des Motors ............................ 29
Auflegen ................................................................ 29
Vorkehrungen bei Frostgefahr ............................... 30

Wartungsplan ...................................................... 31

Instandhaltung und Wartung ........................ 32–59


Motor, Allgemeines ................................................ 32
Schmiersystem ...................................................... 36
Kühlsystem ............................................................ 37
Kraftstoffanlage ..................................................... 42
Elektrische Anlage ................................................. 44
Wendegetriebe ...................................................... 49
Antrieb ................................................................... 51
Steuerung .............................................................. 56
Schiffsschrauben ................................................... 59

© 1998 AB VOLVO PENTA


Alle Rechte auf Änderungen oder Modifikationen vorbehalten. Auf umweltfreundlichem Papier gedruckt.
(Titelseite: Schiffahrtsabteilung, Lizenz 9809095)
2
Sicherheitsvorkehrungen

Lesen Sie diesen Abschnitt aufmerksam durch. Er betrifft Ihre Sicherheit. Dieser Abschnitt beschreibt, wie die Si-
cherheitsinformationen in der Betriebsanleitung und am Motor angegeben sind. Ferner enthält er eine allgemeine
Darstellung der grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen, die beim Betrieb des Bootes und bei der Wartung des
Motors zu beachten sind.
Überprüfen Sie vor dem Weiterlesen, ob Sie die richtige Betriebsanleitung haben. Wenn nicht, wenden
Sie sich bitte an Ihren Volvo Penta Händler.

Falsche Bedienung kann zu Verletzungen oder Sachschäden sowie Beschädigung des Motors
führen. Lesen Sie die Betriebsanleitung aufmerksam durch, bevor Sie den Motor starten oder
warten. Ist Ihnen etwas unklar, wenden Sie sich bitte an Ihren Volvo Penta Händler um Hilfe.
Dieses Symbol macht Sie in der Betriebsanleitung und am Motor auf Sicherheitsinformatio-
nen aufmerksam. Diese Sicherheitsvorkehrungen immer sehr aufmerksam lesen.
In der Betriebsanleitung haben Warntexte die folgende Priorität:
ACHTUNG! Nichtbefolgung der Anweisungen kann Verletzungen; große Sachschäden oder
schwerwiegende mechanische Störungen zur Folge haben.
WICHTIG! Macht auf etwas aufmerksam, das Schäden, Störungen an Motor und seiner
Ausrüstung sowie Sachschäden verursachen kann.
ACHTUNG! Macht Sie auf wichtige Informationen aufmerksam, die die Arbeit oder Vorgänge er-
leichtern.

Dieses Symbol ist in bestimmten Fällen auf Ihren Produkten angebracht und verweist auf
wichtige Informationen in der Betriebsanleitung. Sorgen Sie dafür, daß die Warn- und Informa-
tionssymbole an Motor und Getriebe immer sichtbar und gut leserlich sind. Ersetzen Sie be-
schädigte oder überlackierte Symbole.

3
Sicherheitsmaßnahmen, die beim Betrieb des Bootes
zu beachten sind
Ihr neues Boot Bedienung
Lesen Sie die Betriebsanleitungen und anderen Infor- Vermeiden Sie gewaltsame und unerwartete Kursän-
mationen, die Sie mit Ihrem neuen Boot erhalten ha- derungen und Gangwechsel. Dies könnte dazu füh-
ben. Lernen Sie Motor, Bedienungseinrichtungen und ren, daß jemand an Bord sein Gleichgewicht verliert
die übrige Ausrüstung sicher und richtig zu bedienen. und über Bord geworfen wird.
Ist dieses Boot Ihr erstes oder sind Sie mit dem Eine rotierende Schiffsschraube kann schwere Ver-
Bootstyp nicht vertraut, empfehlen wir, die Steuerung letzungen verursachen. Vor dem Einlegen des Vor-
des Bootes in Ruhe und zu Frieden üben. Lernen Sie, wärts- oder Rückwärtsgangs kontrollieren, daß nie-
wie sich das Boot bei verschiedenen Geschwindigkei- mand im Wasser ist. Niemals in die Nähe von Baden-
ten, Witterungsbedingungen und Zuladungen verhält, den oder in Bereiche fahren, in denen Menschen im
bevor Sie für Ihre „wirkliche“ Jungfernfahrt losma- Wasser sein könnten.
chen.
Vermeiden Sie übermäßiges Trimmen eines Außen-
Denken Sie daran, daß der Bootsführer gesetzlich bordantriebs, weil die Lenkfähigkeit stark herabge-
verpflichtet ist, die aktuellen Verkehrs- und Sicher- setzt wird.
heitsregeln auf See zu kennen und zu befolgen. Wen-
den Sie sich an die betreffenden Behörden und Orga-
nisationen, um die für Sie zutreffenden Regeln zu er- Betanken
fahren und die von Ihnen befahrenen Gewässer ken- Beim Betanken besteht immer Feuer- und Explosions-
nenzulernen. gefahr. Rauchen ist verboten, und der Motor muß ab-
gestellt werden.
Einen Kurs in Seemannschaft belegen. Wir empfeh-
len Ihnen, sich bei Ihrem nächstem nächsten Boots- Den Tank niemals überfüllen. Den Einfülldeckel des
oder Yachtclub nach einem geeigneten Kurs zu er- Kraftstofftanks ordnungsgemäß schließen.
kundigen.
Nur den in der Betriebsanleitung empfohlenen Kraft-
stoff verwenden. Die falsche Kraftstoffsorte kann Be-
triebsprobleme verursachen oder zum Stehenbleiben
Unfälle
Statistiken zeigen, daß schlechte Wartung von Boo- des Motors führen. Bei einem Dieselmotor kann Kraft-
ten und Motoren sowie mangelnde Sicherheitsausrü- stoff schlechter Qualität zu Schwergängigkeit der Re-
stung häufig die Ursache von Unfällen auf See sind. gelstange und Überdrehen des Motors führen, was
wiederum zu Motorschaden und Verletzungen führen
Sorgen Sie dafür, daß Ihr Boot gemäß der betreffen- kann.
den Betriebsanleitung gewartet wird und sich die er-
forderliche Sicherheitsausrüstung an Bord befindet
und einsatzbereit ist. Sicherheitsschalter
Wir empfehlen den Einbau und die Verwendung eines
Sicherheitsschalters (Sonderzubehör), besonders
Tägliche Checkliste wenn Ihr Boot hohe Geschwindigkeiten erreichen
Lassen Sie es sich zur Gewohnheit werden, Motor kann. Der Sicherheitsschalter schaltet den Motor ab,
und Motorraum vor dem Betrieb des Boots (vor dem falls der Bootsführer stürzt und die Kontrolle über das
Starten des Motors) und nach dem Betrieb des Boot verliert.
Boots (nach dem Abstellen des Motors) einer
Sichtprüfung zu unterziehen. Dadurch können Sie
Kraftstoff-, Kühlmittel- oder Öllecks rasch erkennen
und andere ungewöhnliche Vorkommnisse, die be-
reits aufgetreten sind oder bald auftreten werden,
feststellen.

4
Kohlenmonoxidvergiftung Die meisten modernen Boote sind so entworfen wor-
Wenn ein Boot sich vorwärts bewegt, wird hinter dem den, daß Kielwasserprobleme äußerst selten sind.
Boot Kielwasser verursacht. Manchmal kann das Kiel- Sollte in Kielwasserproblem auftreten keine Luken
wasser so stark sein, daß Auspuffgase in die Kabine oder Ventile im vorderen Teil des Bootes öffnen. Dies
oder Sitzwanne auf dem Boot gesaugt werden, mit als würde nur das Kielwasser verschlimmern. An Stelle
Folge der Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung für davon die Geschwindigkeit, Trimmung oder Lasten-
diejenigen, die sich an Bord befinden. verteilung im Boot verändern. Zusätzlich dazu, wenn
ein Sonnensegel gesetzt ist, das Sonnensegel herun-
Das Kielwasserproblem ist am Größten mit hohen,
ternehmen, öffnen oder die Takelage in irgend einer
breiten Booten mit einem quadratischem Heck. Aber
anderen Art und Weise verändern. Verständigen Sie
andere Boote können auch unter gewissen Bedingun-
bitte den Händler bei dem Sie das Boot gekauft ha-
gen ein Kielwasserproblem haben, wenn z.B. mit ei-
ben um zusätzliche Informationen zu erhalten um die-
nem Sonnensegel gefahren wird. Andere Faktoren,
ses Problem, falls es auf Ihrem auf Ihrem Boot auftre-
die den Kielwassereffekt verstärken können, sind die
ten sollte, zu beseitigen.
Windbedingungen, Lastenverteilung, Seeverhältnisse,
Trimmung, offene Luken und Ventile.

Checkliste
● Schwimmwesten für alle Personen an Bord, Kommunikationsausrüstung, Leuchtraketen, zuge-
lassene Feuerlöscher, Schwimmriemen, Anker, Paddel, Taschenlampen usw.
● Ersatzteile und Werkzeuge: Pumpenlaufrad, Kraftstoffilter, Sicherungen, Klebeband, Schlauch-
klemmen, Motoröl, Schiffsschraube und die Werkzeuge für Arbeiten, die erforderlich werden kön-
nen.
● Nehmen Sie Ihre Karten heraus und gehen Sie über die geplante Route. Streckenlänge und
Kraftstoffverbrauch berechnen. Die Wettervorhersagen hören.
● Vergewissern Sie sich, daß Sie Verwandte oder Kontaktpersonen informieren wenn Sie eine län-
gere Seereise planen. Vergessen Sie nicht, sie davon in Kenntnis zu setzen wenn Ihre Pläne sich
geändert oder verspätet haben.
● Informireren Sie Ihre Passagiere und Mannschaft, wo sich die Sicherheitsausrüstung befindet
und wie sie bedient wird. Vergewissern Sie sich, daß Sie nicht die einzige Person an Bord sind,
die das Boot starten und sicher bedienen kann.

Diese Liste kann verändert werden, da die Sicherheitsausrüstung und andere Bestimmungen ab-
hängig vom Boottyp unterschiedlich sein können. Wir raten Ihnen an, daß Sie sich mit Ihrer örtlichen
Bootsfahrtorganisation in Verbindung setzen um nähere Informationen zur Sicherheit auf dem Was-
ser zu erhalten.

5
Sicherheitsvorkehrungen für Wartung und Kundendienstarbeiten

starten. Kontrollieren, daß keine Werkzeuge oder an-


Vorbereitungen
dere Gegenstände auf dem Motor gelassen worden
Kenntnis sind.
Die Betriebsanleitung enthält Anweisungen zur siche-
ren und richtigen Durchführung der allgemeinen War- Den Motor niemals ohne montiertem Luftfilter starten.
tungs- und Kundendienstarbeiten. Lesen Sie vor Be- Der rotierende Verdichter im Turbolader kann zu
ginn der Arbeiten die Anweisungen aufmerksam durch. schweren Verletzungen führen. Fremdobjekte können
ebenfalls eingesaugt werden und dabei der Einheit
Kundendiensthefte, die kompliziertere Arbeiten behan- mechanischen Schaden zufügen.
deln, sind bei Ihrem Volvo Penta Händler erhältlich.
Niemals Arbeiten an Ihrem Motor ausführen, wenn Sie
sich nicht im Klaren sind, wie es ausgeführt werden
Feuer und Explosion
muß; benachrichtigen Sie Ihren Volvo Penta Händler, Kraftstoff und Schmieröl
der Ihnen gerne behilflich sein wird. Alle Kraftstoffe, die meisten Schmiermittel und viele
Chemikalien sind endzündlich. Die Anleitungen auf der
Den Motor abstellen Verpackung lesen und befolgen.
Den Motor abstellen, bevor Motorluken geöffnet oder
Bei der Ausführung von Arbeiten an der Kraftstoffanla-
entfernt werden. Alle Kundendienst- und Wartungsar-
ge sicherstellen, daß der Motor kalt ist. Auf eine heiße
beiten sind bei abgestelltem Motor durchzuführen, so-
Fläche oder ein elektrisches Bauteil gegossener Kraft-
fern nichts anderes angegeben ist.
stoff kann einen Brand verursachen.
Um ein unbeabsichtigtes Starten des Motors zu verhin-
Kraftstoffgetränkte Lappen und anderes brennbares
dern, den Zündschlüssel entfernen, die Stromversor-
Material so lagern, daß keine Brandgefahr besteht. In
gung zum Motor an den Hauptschalter ausschalten
bestimmten Bedingungen können kraftstoffgetränkte
und vor Beginn der Arbeiten in der AUS Stellung ver-
Lappen selbstentzünden.
riegeln. Am Bedienungsplatz ein Warnschild aufstellen,
daß Arbeiten am Motor ausgeführt werden. Beim Einfüllen von Kraftstoff, Öl oder in der Nähe von
Tankstellen oder im Motorraum nicht rauchen.
Sich einem laufenden Motor nähern, oder Arbeiten an
ihm ausführen, ist ein Sicherheitsrisiko. Lose Kleidung, Einsatz von Komponenten die keine Volvo Penta
Haar, Finger oder ein fallengelassenes Werkzeug kön- Originalersatzteile sind.
nen sich an rotierenden Teilen verfangen und zu
Die Komponenten in der Kraftstoff- und Zündanlage
schweren Verletzungen führen. Volvo Penta rät an um
(Benzinmotoren) und elektrischen Anlage von Volvo
alle Wartungsarbeiten an laufenden Motoren durch
Penta Produkten sind so entworfen und gebaut, daß
eine Volvo Penta Kundendienstwerkstatt ausführen zu
die Brand- und Explosionsgefahr so niedrig wie mög-
lassen.
lich ist.
Den Motor heben Der Einsatz von Teilen, die keine Volvo Penta Original-
Beim Heben des Motors die Aufhängeösen am Motor teile sind, kann zu einem Brand oder einer Explosion
(Wendegetriebe falls eingebaut) benutzen. Überprüfen an Bord führen.
Sie immer, ob die Hebeausrüstung in gutem Zustand
ist und eine ausreichende Tragfähigkeit zum Heben Batterien
des Motors besitzt (Motorgewicht mit eingebautem Die Batterien enthalten und geben, besonders beim
Wendegetriebe und etwaiger Zusatzausrüstung). Aus Laden, Wasserstoffgas ab. Dieses Gas ist leicht ent-
Gründen der Sicherheit, immer einen einstellbaren He- zündlich und sehr flüchtig.
bebalken verwenden. Alle Ketten und Kabel müssen Unter keinen Umständen in der Nähe der Batterien
parallel zueinander und so rechtwinklig wie möglich zur und des Batteriefachs rauchen, eine offene Flamme
Oberseite des Motors verlaufen. Denken Sie daran, verwenden oder Funken erzeugen.
daß Zusatzausrüstungen den Schwerpunkt des Mo-
tors verändern können. In diesem Fall wird eine be- Ein falsch angeschlossenes Batteriepol-Kabel oder ein
sondere Hebevorrichtung benötigt um das richtige Starthilfekabel kann einen Funken erzeugen, der wie-
Gleichgewicht zur sicheren Handhabung herzustellen. derum ausreicht um eine Explosion zu erzeugen.
Führen Sie niemals Arbeiten an einem Motor aus, der
nur von einer Hebevorrichtung gehalten wird. Start spray
Niemals Startspray oder ähnliche Mittel verwenden um
Bevor Start des Motors einen Motor mit Luftvorglühen (Glühkerzen/ Startheiz-
Bringen Sie alle während der Wartung abgenomme- körper) zu starten. Dies könnte zu einer Explosion im
nen schützenden Teile wieder an, bevor Sie den Motor Ansaugkrümmer führen. Verletzungsgefahr.

6
Heiße Flächen und Flüssigkeiten Schmiersystem
Es besteht immer das Risiko von Verbrennungen Heißes Öl kann Verbrennungen verursachen. Haut-
wenn mit einem heißem Motor gearbeitet wird. Vor- kontakt mit heißem Öl vermeiden. Vergewissern Sie
sicht vor heißen Flächen. Zum Beispiel: das Auspuff- sich vor der Ausführung von Arbeiten an der
rohr, die Turboeinheit, die Ölwanne, das Ladeluftrohr, Schmieranlage, daß sie nicht unter Druck ist. Den
der Startheizkörper, heißes Kühlmittel und heißes Öl Motor niemals bei abgenommenem Öleinfülldeckel
in Ölleitungen und Schläuchen. starten oder laufen lassen, weil Öl herausspritzen
könnte.

Kohlenmonoxidvergiftung
Starten Sie den Motor nur in einem gut belüfteten Be- Kraftstoffanlage
reich. Wenn der Motor in einem geschlossenen Raum Beim Aufspüren von Undichtigkeiten immer Schutz-
verwendet wird, sicherstellen, daß eine ausreichende handschuhe tragen. Unter Druck herausspritzende
Belüftung vorhanden ist, um Auspuffgase und Emis- Flüssigkeiten können in Körpergewebe eindringen
sionen der Kurbelgehäuseentlüftung vom Arbeitsplatz und schwere Verletzungen verursachen. Es besteht
zu entfernen. Gefahr einer Blutvergiftung.
Einen unter dem Kraftstoffilter angeordneten Genera-
Chemikalien tor immer abdecken. Darüberfließender Kraftstoff
Die meisten Chemikalien wie Gefrierschutzmittel, kann den Generator beschädigen.
Rostschutzmittel, Konservieröl, Entfettungsmittel usw.
sind gesundheitsgefährdend. Die Anleitungen auf der
Verpackung lesen und befolgen. Elektrische Anlage
Strom ausschalten.
Einige Chemikalien wie z.B. Konservieröl sind ent-
Vor Arbeiten an der elektrischen Anlage immer den
zündlich und ebenfalls gefährlich wenn sie eingeat-
Motor abstellen und den Stromkreis mit den Haupt-
met werden. Beim Versprühen für eine gute Belüftung
schaltern unterbrechen. Landstromversorgung zu
sorgen und eine Schutzmaske tragen. Die Anleitun-
Motorblockheizung, Batterieladegerät oder am Motor
gen auf der Verpackung lesen und befolgen.
montiertem Sonderzubehör trennen.
Chemikalien und andere gefähriche Materialien aus
Bereich von Kindern halten Um die Umwelt zu schüt- Batterien
zen bitte gebrauchte oder übrig gebliebene Chemika- Die Batterien beinhalten einen äußerst korrosiven
lien umweltgerecht entsorgen. Elektrolyten. Schützen Sie Ihre Haut und Kleidung
beim Laden oder Handhaben von Batterien. Immer
eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe tragen.
Kühlsystem
Es besteht die Gefahr der Flutung wenn am Seewas- Falls Batterieelektrolyt mit ungeschützter Haut in Be-
sersystem gearbeitet wird. Den Motor ausschalten rührung kommt, sofort mit viel Wasser und Seife ab-
und das Seeventil schließen (wenn vorhanden) bevor waschen. Kommt Batteriesäure mit den Augen in Be-
Arbeiten am System vorgenommen werden. rührung, sofort mit reichlich Wasser ausspülen und
unmittelbar einen Arzt aufsuchen.
Nehmen Sie niemals den Einfülldeckel des Motor-
kühlmittels ab, wenn der Motor heiß ist. Dampf oder
heißes Kühlmittel kann herausspritzen und Verbren-
nungen verursachen.
Wenn Arbeiten mit dem Motor auf Betriebstemperatur
und Kühlmittel-Einfülldeckel oder einer abgeklemm-
ten Kühlleitung durchgeführt werden, Kühlmittel-Ein-
fülldeckel langsam und vorsichtig öffnen um den
Druck abzulassen und die Kappe vollständig abzu-
nehmen. Darauf achten, daß das Kühlmittel immer
noch heiß sein kann und Verbrennungen verursa-
chen kann.

7
Einleitung
Diese Betriebsanleitung soll Ihnen helfen, das Beste aus Ihrem Volvo Penta Motor herauszuholen. Sie enthält
alle Angaben, die Sie benötigen, um Ihren Motor sicher und richtig zu betreiben und zu warten. Lesen Sie bitte
die Betriebsanleitung aufmerksam durch, und lernen Sie Motor, Bedienungseinrichtungen und die übrige Ausrü-
stung sicher zu bedienen.
Die Betriebsanleitung immer griffbereit haben. An einem sicheren Ort aufbewahren und nicht vergessen, sie dem
neuen Besitzer zu geben, falls Sie Ihr Boot verkaufen.

Verantwortung für die Umwelt Es ist normal, daß der Motor während der Einfahr-
Wir wollen alle in einer sauberen Umwelt leben. Wo zeit mehr Öl braucht. Den Ölstand öfter kontrollieren
wir saubere Luft atmen können, gesunde Bäume se- als normalerweise empfohlen.
hen, sauberes Wasser in unseren Seen und Meeren Eine erste Kundendienstinspektion ist nach 20–50
haben und den Sonnenschein genießen zu können Betriebsstunden durchzuführen. Weitere Informatio-
ohne uns über Gesundheit Sorgen machen zu müs- nen: Siehe Garantie- und Kundendienstheft.
sen. Leider ist dies etwas, daß wir nicht mehr als
selbsverständlich achten, wir müssen zusammen
hart für die Umwelt arbeiten.
Als ein Hersteller für Schiffsmotoren trägt Volvo Kraftstoff und Ölsorte
Penta eine besondere Verantwortung. Dies ist der Verwenden Sie immer den Kraftstoff und die Öle, die
Grund, daß Sorge für die Umwelt eine der Grundstei- unter „Technische Daten“ empfohlen werden. Andere
ne unserer Produktentwicklung ist. Es sind große Kraftstoff- und Ölsorten können Betriebsprobleme,
Fortschritte bei der Reduzierung von Abgasemmisio- erhöhten Kraftstoffverbrauch und langfristig eine
nen, Kraftstoffverbrauch und Motorlärm in der breiten kürzere Lebensdauer des Motors verursachen.
Produktpalette der Volvo Penta Motoren gemacht
worden. Öl, die Ölfilter und die Kraftstoffilter immer in den
empfohlenen Abständen wechseln.
Wir hoffen, daß Sie Sorge tragen werden, diese Ei-
genschaften zu bewahren. Die Anweisungen in der
Betriebsanleitung über Kraftstoffsorten, Bedienung
und Wartung befolgen und der Umwelt keinen unnöti- Kundendienst und Ersatzteile
gen Schaden zu zufügen. Wenn Sie Veränderungen Motoren von Volvo Penta sind für lange Lebensdau-
wie erhöhter Kraftstoffverbrauch oder Abgasrauch er und höchste Betriebssicherheit ausgelegt. Sie
bemerken, setzen Sie sich bitte mit Ihrem Volvo sind so gebaut, daß sie harten Einsatzbedingungen
Penta Händler in Verbindung. auf See standhalten und bestmögliche Umweltver-
Geschwindigkeit und Abstand anpassen, damit Wel- träglichkeit gewährleisten. Regelmäßiger Kunden-
len und Geräusch, die das Boot verursacht keine dienst und der Einsatz von Volvo Penta Originaltei-
wildlebende Tiere, festgemachte Boote, schwimmen- len bewahren diese Eigenschaften.
de Landungsbrücken usw. stören bzw. beschädigen
Volvo Penta hat ein weltweites Netz von autorisier-
können. Lassen sie Inseln und Hafen im gleichen Zu-
ten Händlern aufgebaut. Diese sind auf Produkte von
stand zurück wie Sie sie gerne vorfinden würden.
Volvo Penta spezialisiert und können Ihnen helfen,
Umweltgefährdender Abfall wie Motor- und Getriebe-
Ihren Motor stets im Bestzustand zu halten. Sie ha-
öl, Kühlmittel, alte Farbe, Entfettungsmittel, Farb und
ben das Zubehör, die Original-Austauschteile, Prüf-
Reinigungsreste und alte Batterien umweltgerecht
ausrüstung und Spezialwerkzeuge, die für qualitativ
entsorgen.
hochwertige Kundendienst- und Reparaturarbeiten
Zusammen können wir daran arbeiten, einen wertvol- erforderlich sind.
len Beitrag zur Umwelt beizutragen.
Immer die in der Betriebsanleitung angegebenen
Wartungsintervalle einhalten. Bei der Bestellung von
Kundendienst und Ersatzteilen nicht vergessen, die
Motor-/Getriebe-Identifikationsnummer anzugeben.
Einfahren
Der Motor muß in seinen ersten 10 Betriebsstunden
folgendermaßen eingefahren werden: Den Motor nor-
mal laufen lassen. Im allgemeinen nicht bei Vollast
laufen lassen, sondern nur ausnahmsweise und nur
kurzzeitig. Den Motor während der Einlaufzeit nie-
mals über längere Zeit bei konstanter Motordrehzahl
laufen lassen.

8
Zertifizierte Motoren ● Der Motor darf mit Ausnahme von Zubehör und
Falls Sie einen Motor besitzen, der für ein Gebiet Kundendienstsätzen, die von Volvo Penta zuge-
zertifiziert ist, in dem die zulässigen Abgasemis- lassen wurden, in keiner Weise geändert werden.
sionen gesetzlich geregelt sind, ist folgendes ● An den Auspuffrohren und Luftzuführungen zum
wichtig: Motor dürfen keine Veränderungen vorgenommen
werden.
Zertifizierung bedeutet, daß ein Motortyp von den
Behörden geprüft und zugelassen wird. Der Motor- ● Plomben dürfen nur von autorisierten Mechani-
hersteller garantiert, daß alle nach diesem Typ ge- kern gebrochen werden.
bauten Motoren dem zertifizierten Motor entspre-
chen. Im übrigen sind die in der Betriebsanleitung enthalte-
nen allgemeinen Anweisungen bezüglich Betrieb,
Dadurch werden die folgenden besonderen An- Kundendienst und Wartung zu befolgen.
forderungen an Wartung und Kundendienst ge-
stellt:
WICHTIG! Werden Wartung oder Kundendienst
● Die von Volvo Penta empfohlenen Wartungs- und zu spät oder unzureichend durchgeführt oder
Kundendienst-Intervalle sind zu beachten. andere Ersatzteile eingesetzt als Volvo Penta
Originalersatzteile, übernimmt AB Volvo Penta
● Nur Original-Ersatzteile von Volvo Penta dürfen
keine Verantwortung mehr dafür, daß die Mo-
verwendet werden.
tordaten der zertifizierten Variante entspre-
● Der Kundendienst an den Einspritzpumpen und chen.
Einspritzdüsen oder Pumpeneinstellungen sind
Volvo Penta übernimmt keine Verantwortung
immer von einer autorisierten Volvo Penta Werk-
oder Gewährleistung für Schäden oder Kosten,
stätte durchzuführen.
die durch die oben aufgeführten Umstände ent-
stehen.

Garantieinformationen
Für Ihren Volvo Penta Schiffsmotor wird eine begrenzte Garantie gemäß den im Garantie- und Kunden-
dienstheft enthaltenen Bedingungen und Anweisungen gewährt*.
Die Gewährleistungspflicht von AB Volvo Penta ist auf diejenige begrenzt, die im Garantie- und Kun-
dendienstheft beschrieben ist. Lesen Sie dieses Heft gleich nach der Übernahme des Motors. Es ent-
hält wichtige Informationen über Garantienachweise, Kundendienst und Wartungsarbeiten, die Sie als
Eigentümer kennen, kontrollieren und ausführen müssen. Andernfalls kann die im Rahmen der Garantie
gewährte Gewährleistung von AB Volvo Penta verweigert werden.
* Wenden Sie sich an Ihren Volvo Penta Händler, falls Sie kein Garantie- und Kundendienstheft erhalten haben.

9
Präsentation
Der KA(M)D44P ist ein 6-Zylinder Reihen-Dieselschiffsmotor, der mit einem elektronischen* Kraftstoffüberwa-
chungsanlage ausgestattet ist. Er hat vier Ventile pro Zylinder und ist mit einem mechanischen Kompressor und
einem Abgasturbolader mit Ladeluftkühler ausgestattet. Ein Wärmetauscher für die Thermostatüberwachung der
Frischwasserkühlung ist serienmäßig eingebaut.
Das Steuergerät für die Kraftstoffüberwachungsanlage wird kontinuierlich mit Informationen über die aktuelle Mo-
tordrehzahl (U/min), Kühlmitteltemperatur, Kraftstofftemperatur usw. versorgt, wodurch die Kraftstoffpumpe um
die exakt richtige Menge Kraftstoff am optimalen Zeitpunkt liefert. Der Vorteil dieses Systems, ist daß es ganz
gleich der Kühlmitteltemperatur, niedrigerem Kraftstoffverbrauch und reduzierten Abgasemmissionen schnell und
einfach zu starten ist.
Der Kompressor, der den Motor bei niedrigen Motordrehzahlen und während des Beschleunigens mit Luft ver-
sorgt und anschließend vom Turbolader die Luftversorgung übernommen. Diese zwei Systeme kombiniert, ga-
rantieren einen rapiden Luftfluß durch den Motor und einem extrem hohen Drehmoment durch den Motordreh-
zahlbereich.
Der Ladeluftkühler kühlt die Eingangsluft, wodurch die Sauerstoffaufnahme und Gesamteffizienz der Vebrennung
im Motor.
Das Elektronische Dieselsteuerungs-System (EDC) schließt auch eine elektronisch gesteuerte Schaltung für
eine präzisere und leisere Schaltung. Die Schaltung des Antriebs wird durch einen elektrischen Betätiger vorge-
nommen, der im System mit eingeschlossen ist.
*EDC = „Electronic Diesel Control“ (Elektronische Dieselsteuerung).

21 14 15 16 17 B

18
KAD44P EDC/DP-E
1 2 3 4 5 6 C

13 A 12 11
10

KAD44P EDC/DP-E 10

10
21 14 15 16 17 C

1 2 3 4 5 6 7
9 10

8
KAD44P EDC/DPX

13 A 12 11 B

2 3 4 5 6 C 21 14 15 16 17

13 12 11 20 19

KAMD44P EDC/HS63AE

1. Seewasserfilter 9. Kühlwassereinlaß 17. Kompressor


2. Elektroschaltkasten 10. Korrosionsschutz 18. Trimmungszylinder
3. Motoröl auffüllen 11. Kraftstoffpumpe 19. Ölfilter, Wendegetriebe.
4. Elektronisches Steuergerät 12. Kraftstoff 20. Ölmeßstab, Wendegetriebe.
5. Ölfilter, Motor 13. Seewasserpumpe 21. Wassergekühlter Auspuffkrümmer
6. Ladeluftkühler 14. Luftfilter
7. Ölmeßstab, Antrieb 15. Ölstandmeßstab
8. Öl auffüllen, Antrieb 16. Kühlmittel auffüllen

11
Identifikationsnummer
Ihr Motor und Getriebe sind mit Identifikationsschildern mit Identifikationsnummern versehen. Die darauf enthal-
tenen Informationen sind beim Bestellen von Kundendienst oder Ersatzteilen immer anzugeben. Auf Ihrem Boot
und seiner Ausrüstung sind wahrscheinlich ähnliche Schilder angebracht. Notieren Sie die unten angegebenen
Einzelheiten, kopieren Sie die Seite und bewahren Sie die Kopie auf, damit Sie eine Kopie haben, falls das Boot
gestohlen werden sollte.
Ein Beispiel des Identifikationsschildes ist unten abgebildet. Die in Klammern angegebenen Zahlen beziehen
sich auf die Lage der Identifikationsnummern auf den Identifikationsschildern. Für Lage der Platten, siehe Abbil-
dungen „A“, „B“, „C“.

Motor EMISSION APPROVED IN ACCORDANCE TO THE


BODENSEE SCHIFFAHRTS ORDNUNG ANLAGE C.
xxxxxxxxxx (4)
APPROVAL NO:

XXXX (1) XXX XXX (3)


Produktbezeichnung (1) ....................................................................... XXXXXXXXXX (2)

Motorschild (A)
Seriennummer (2) .................................................................................

Produktnummer (3)...............................................................................

Zertifizierungsnummer (4).....................................................................

Schlüsselcode Motor- und Getriebe-Aufkleber (C)


Der Schlüsselcode befindet sich auf einer Scheibe, die an den Zünd-
schlüsseln befestigt ist. Dieser Code wird beim Bestellen von Zusatz-
schlüsseln verwendet und darf Unbefugten nicht zur Kenntnis gelangen.

Antrieb/Wendegetriebe
xxx (5) (8) xxxxxx (7)
Produktbezeichnung (5) ....................................................................... N o. xxxxxxxxxx (6)

Seriennummer (6) ................................................................................. Antrieb und Wendegetriebeschild (B)

Produktnummer (7)...............................................................................

Übersetzungsverhältnis (8) ...................................................................

Bezeichnung der Schiffsschraube ........................................................

12
Instrumente
In diesem Abschnitt werden die von Volvo Penta für Ihren Motor erhältlichen Intrumententafeln und Tafeln
beschrieben, mit Ausnahme des Power Trim Instruments, das im Abschnitt Power Trim beschrieben wird.
Drehzahlmesser, Öldruckanzeige, Temperaturanzeige, Ladedruckanzeig, Zundschalter usw., die hier in der
Instrumententafel eingebaut gezeigt werden, können in anderen Positionen auf manchen Booten eingebaut sein.
Sollen zusätzliche Instrumente eingebaut werden oder ist Ihr Boot mit Instrumenten ausgerüstet, die hier nicht
beschrieben sind, wenden Sie sich bitte an Ihren Volvo Penta Händler.

9 7 2 8
Haupttafel
Hauptbedienplatztafel
1. Drehzahlmesser und Betriebsstundenzähler
2. Warnanzeige.*
3. Sirene für akustischen Alarm.
4. Schalter für Instrumentenbeleuchtung.
5. Alarmtest-/Quittierungschalter.*
6. Zündschalter.*
7. Öldruckanzeige Öldruckanzeige. Zeigt den
Öldruck im Motor an.
8. Voltmeter. Zeigt Systemspannung an.
9. Temperaturanzeige. Temperaturanzeige. Zeigt die
1 5 3 4 6 Kühlmitteltemperatur an.
*Siehe Beschreibung auf Seite 15.

1 5 3
Zusätzliche Tafel
Tafel für wahlweisen Bedienplatz
1. Drehzahlmesser und Betriebsstundenzähler
2. Warnanzeige.*
3. Sirene für akustischen Alarm.
4. Schalter für Instrumentenbeleuchtung.
5. Alarmtest-/Quittierungschalter*
6. Zündschalter*
*Siehe Beschreibung auf Seite 15.
2 6 4

13
Instrumententafel mit Zündschalter
Hauptbedienplatztafel
1
1. Sirene für akustischen Alarm.
2 3 2. Schalter für Instrumentenbeleuchtung.
3. Alarmtest-/Quittierungschalter.*
4 4. Zündschalter.*
*Siehe Beschreibung auf Seite 15.

Instrumententafel ohne Zündschal-


ter
Tafel für wahlweisen Bedienplatz
Um den Motor von dieser Tafel zu starten, muß der
Zündschlüssel auf der Haupttafel in der Betriebsstel-
1 lung (I) sein.
1. Sirene für akustischen Alarm.
2 3 2. Schalter für Instrumentenbeleuchtung.
3. Alarmtest-/Quittierungschalter.*
4 5 4. Starterknopf. Den Knopf sofort nach dem Ansprin-
gen des Motors loslassen.
5. Abstellknopf.
*Siehe Beschreibung auf Seite 15.

Warnanzeige
Anzeige zur getrennten Befestigung.*
*Siehe Beschreibung auf Seite 15.

14
Warnanzeige
Bei Ertönen des akustischen Alarms beginnt eine der
2 3 drei Warnlampen (1–3) auf der Instrumententafel zu
blinken, um die Ursache des Alarms anzuzeigen.
1. Zu hohe Kühlflüssigkeitstemperatur.
1 4
2. Niedriger Öldruck.
3. Generator läd nicht auf.
4. Anzeigelampe (nicht benutzt).

Alarmtest-/Quittierungschalter
Lassen Sie es sich zur Gewohnheit werden die
Warnlampen und den akustischen Alarm auf ihren
ordnungsgemäßen Betrieb zu kontrollieren, bevor
sie den Motor starten.
Den Alarm testen
Den Schalter drücken. Alle Warnlampen leuchten,
und gleichzeitig ertönt der akustische Alarm.
Quittierung des Alarms
Im Falle eines Alarms den Schalter drücken. Der
akustische Alarm verstummt, aber die betreffende
Warnlampe blinkt, bis der Fehler behoben ist.

Zündschalter
S = Abstell-Stellung
0 = Schlüssel kann eingesetzt und abgezogen
werden.
I = Betriebsstellung.
II = Zwischenstellung (wird nicht verwendet)
III = Startstellung.

WICHTIG! Die Startanweisungen in diesem


Kapitel lesen: Den Motor starten.

15
Bedientafel
Zahlreiche Funktionen können an der Bedientafel
ausgewählt werden. Die benötigte Funktion wird
aktiviert oder deaktiviert durch Drücken des betreffen-
1 NEUTRAL DIAGNOSIS
2 den Knopfes. Die Knöpfe haben integrierte Lampen,
die die Auswahl und den Status einer bestimmten
Funktion anzeigen.
Es gibt drei verschiedene Typen von Bedienplatz,
welche eingebaut werden ist abhängig von der
Anzahl von auf dem Boot befindlichen Motoren und
Bedientafel: Einzelmotor, ein Bedienplatz
Bedienplätzen.

1. Neutral (grün).
Licht bleibt an: Zeigt an, daß der Hebel sich in
der Neutral/Leerlaufposition befindet.
Blinken: Zeigt an, daß der Bedienhebel ausge-
schaltet worden ist.
1 NEUTRAL DIAGNOSIS
2
Auswahl: Den Knopf eindrücken um die Getriebe-
schaltung des Bedienhebels auszuschalten
ACTIVE
STATION 3 Weitere Informationen: Siehe Abt. „Wartung“.

2. Diagnose (gelb).
Blinken: Zeigt an, daß ein anormaler Signalwert
Bedientafel: Einzelmotor, mehere Bedienplätze
von den Sensoren auf dem Motor, der Bedienung
oder sonstiger Ausrüstung gemessen worden ist.
Auswahl: Ein Fehlercode wird angezeigt wenn
der Knopf eingedrückt worden ist. Für weitere
3 Information: Siehe die Abt. „Fehlersuche“.

3. Aktive Bedienstation (rot).


ACTIVE Licht bleibt an: Zeigt an, daß der Bedienplatz
2 DIAGNOSIS
STATION
DIAGNOSIS
2 aktiv ist.
Blinken: Zeigt an, daß ein Bedienplatz nicht
1 NEUTRAL SYNC NEUTRAL
1 aktiviert werden kann. Weitere Informationen:
Siehe Abschnitt „Operation“.
Auswahl: Knopf drücken um einen Bedienplatz
auszuwählen/zu aktivieren.
4
Bedientafel: Doppelmotoren, mehere Bedienplätze
4. Synchronisation (blau)
Licht bleibt an: Zeigt an, daß die Motordrehzahl
der Motoren automatisch synchronisiert worden
sind.
Auswahl: Den Knopf drücken um die automa-
tische Synchronisation von Drehzahlen ein-/
auszuschalten (Funktion ist immer eingeschaltet
wenn die Motoren gestartet werden). Weitere
Informationen: Siehe Abschnitt „Operation“.

16
Bedienungseinrichtungen
Dieses Kapitel beschreibt die erhältlichen Volvo Penta Systeme, die für Ihr Volvo Penta System erhältlich sind.
Zwei davon sind elektronisch und das dritte ist mechanisch. Alle besitzen eine Schaltfunktion und Motordrehzahl-
steuerung im selben Bedienhebel integriert, wo die Schaltfunktion ausgeschaltet werden kann, so daß nur die
Motordrehtahl beeinflußt wird.

T
T Steuerfunktionen. Elektronische Bedienung
1 Getriebeschaltung und Motordrehzahlregelung werden mit demsel-
ben Hebel (1) durchgeführt.
N = Neutralstellung/Motorleerlaufstellung Das Antriebssystem/
Wendegtriebe sind ausgeschaltet und der Motor läuft bei Leer-
laufdrehzahl.
F = Antrieb/Wendegetriebe für Vorwärtsfahrt zugeschaltet.
R = Antrieb/Wendegetriebe für Rückwärtsfahrt zugeschaltet.
T = Verstellung der Motordrehzahl (U/min)
Achtung. Wenn die Warnlampe des On-Board-Diagnosesystems
in der Bedientafel einen Fehlercode anzeigt, daß die Bedienein-
richtung kalibriert werden muß, die Anweisungen befolgen in der
1 Abt.: Fehlersuche/Diagnose.

Schaltfunktion abschalten. Elektronische


Bedienung
Den grünen Neutralknopf auf der Bedientafel drücken und den He-
bel (1) nach vorne in die Schaltstellung bewegen (F). Der Neutral-
NEUTRAL
knopf kann nun losgelassen werden. Der Neutral-Warnlampen-
knopf wird blinken um zu bestätigen, daß die Schaltfunktion ausge-
schaltet worden ist und der hebel nur die Motordrehzahl* steuert
(U/min).
* Maximale Motordrehzahl (U/min) 2000 U/min in dieser Stellung.

Wenn der Hebel wieder in die Neutralstellung geführt wird, werden


Antrieb/Wendegetriebe automatisch eingeschaltet.

WICHTIG! Achtgeben, um Antrieb/Wendegetriebe nicht ver-


sehentlich einzuschalten.

17
Schaltfunktion abschalten. Mechanische
Bedieneinrichtungen
Den Hebel (1) in die Neutralstellung (N) bringen. Knopf (2) eindrük-
1 ken, den Hebel geringfügig nach vorn bewegen und den Knopf los-
lassen. Nun sind Antrieb/Wendegetriebe abgeschaltet, und der He-
bel wird nur noch zur Drehzahlregelung benutzt.
Wenn der Hebel wieder in die Neutralstellung geführt wird, werden
Antrieb/Wendegetriebe automatisch eingeschaltet.
2
WICHTIG! Achtgeben, um Antrieb/Wendegetriebe nicht ver-
sehentlich einzuschalten.

Einstellung der Reibungsbremse


Die Reibungsbremse betrifft nur die Motordrehzahl-Steuerbewe-
gungen.
● Die Abdeckung der Bedienung anheben.
● Den Hebel auf 50% der erreichbaren Motordrehzahl für Rück-
wärtsfahrt stellen.
● Die Reibungsbremse einstellen. Drehen der Schraube im Uhr-
zeigersinn (+) ergibt mehr Schwergängigkeit, und Drehen im
Gegenuhrzeigersinn (–) ergibt weniger Schwergängigkeit des
Hebels.
● Abdeckung und Hebel wieder anbringen.

18
Power Trim
Ihr Volvo Penta Antriebssystem ist mit einem Power Trim hydraulischen Trimmungssystem ausgestattet, daß Ih-
nen ermöglicht den Winkel des Antriebs im Verhältnis zum Heck des Bootes einzustellen. Dies stellt die Trim-
mung des Bootes ein um für maximalen Komfort und günstigsten Kraftstoffverbrauch unter verschiedenen Be-
triebsbedingungen.
Einstellungen des Power Trim werden vom Steuerplatz aus mit Hilfe der in diesem Kapitel beschriebenen Bedie-
neinrichtungen und Instrumente bedient. Der Abschnitt über Betrieb bietet weitere Information zum Einsatz des
Power Trim System, wenn das Boot bedient wird.

ACHTUNG! Übertrimmung des Antriebssystems vermeiden, da dies schwere Folgen für die Steuerung des
Bootes haben kann.

Trimmung Kontrollen
Der Antrieb wird mit Hilfe einer seperaten Bedientafel oder dem
Knopf auf dem Bedienhebel (Option). Die aktuelle Trimmungsstel-
lung des Antriebs wird auf einem seperaten Trimmungsinstrument
angezeigt.
Wenn der Antrieb vom Heck des Boots weggetrimmt wird, wird der
Bug im Verhältnis zur Horizontalen angehoben, während ihn zum
Heck hinzutrimmen senkt den Bug ab.

Knopf 1: Den Knopf zum Absenken des Bugs eindrücken (Antrieb


ist nach innen getrimmt).
3 Knopf 2: Den Knopf zum Anheben des Bugs eindrücken (Antrieb
ist nach außen getrimmt).
2
Knopf 3: Den Knopf* drücken und dabei gleichzeitig Knopf (2) oder
4 (4) drücken um die Trimmung anzuheben oder den An-
1 trieb auf Strandbereich zu trimmen.
Knopf 4: Knopf eindrücken um den Bug anzuheben. Knopf ein-
drücken um den Bug abzusenken.
* Gilt nur für DP. Dieser Knopf hat keine Funktion auf dem DPX Antrieb.

Trimmungsinstrument. Allgemeines
Um die Information, die das Trimmungsinstrument liefert benutzen
zu können, ist es wichtig die Bedeutung der Trimmungsbereiche
und ihrer Verwendung zu verstehen. Es gibt drei verschiedene Be-
reiche:

Trimmungsbereich
Der Trimmungsbereich wird verwendet um den maximalen Komfort
unter normalen Betriebsbedingungen bei allen Geschwindigkeiten
vom Start bis zur Höchstgeschwindigkeit zu erhalten.

Strandbereich
Der Strandbereich wird verwendet bei Betrieb bei reduzierter Ge-
schwindigkeit in seichtem Wasser oder wo die Wassertiefe unsicher
ist.

ACHTUNG! Die maximal zulässige Motordrehzahl im Strand-


bereich ist 1.000 U/min. Kontrollieren, daß sich der Kühlwas-
sereinlaß unter der Wasseroberfläche befindet.

19
Hebebereich
Der Hebebereich wird verwendet um das Boot zum Maximalwinkel
anzuheben, dies kann jedoch nicht beim Normalbetrieb des
Bootes verwendet werden. Der Bereich wird hauptsächlich für An-
hängertransport des Bootes verwendet. Der Power Trim hat einen
automatischen Stopp, der den Strom ausschaltet, wenn die Abstell-
Stellung erreicht wird. Der Stopp wird automatisch rückgestellt wenn
heruntergetrimmt wird.

ACHTUNG! Der Motor darf nicht mit dem Antrieb im „Hebe“-


Bereich bedient werden.

Digitales Trimmungsinstrument (DP)


Die Anzeige zeigt den aktuellen Trimmungsbereich und Antriebs-
stellung an. Die gleiche Information kann von den LEDs erhalten
werden, die auch die Auf- und Abbewegung des Bugs anzeigen.
A
A. Zeigt den aktuallen Trimmungsbereichan (TRIM: Trimmungsbe-
reich, BEACH: Strandbereich, kein text auf der Anzeige: Hebe-
7 bereich).

B B. Zeigt die aktuelle Antriebsstellung* im Bereich -9 bis 42


6 1. Gelbes Licht zeigt an, daß der Bug über der Horizontallinie liegt.
1 5 Blinken zeigt an wenn der Antrieb bewegt wird und der Bug an-
gehoben wird. Sonst keine Anzeige.
2 2. Gelbes Licht zeigt an, daß der Bug unter der Horizontallinie liegt.
4
Blinken zeigt an wenn der Antrieb bewegt wird und der Bug ab-
3 gesenkt wird. Sonst keine Anzeige.
3. Grünes Licht leuchtet auf im Trimmungsbereich (-9 bis 0). Sonst
keine Anzeige.
4. Grünes Licht leuchtet auf im Trimmungsbereich (-0 bis 2). Sonst
keine Anzeige.
5. Grünes Licht leuchtet auf im Trimmungsbereich (2 bis 5). Sonst
keine Anzeige.
6. Rotes Licht im Strandbereich (6 bis 40). Sonst keine Anzeige.
7. Rotes Licht blinkt um zu warnen, daß der Antrieb im Hebebe-
reich ist (über 40). Sonst keine Anzeige.
Achtung. Ein Diagnoseprogramm wird jedesmal, daß das Gerät ak-
tiviert wird (mit dem Zündschlüssel) automatisch eingeleitet; alle
LCD Segmente leuchten auf und zeigen A-BEACH an. Das Instru-
ment kehrt dann zur Anzeige des aktuellen Antriebswinkels.
* Diese Abbildung ist der Winkel des Antriebs zum rechtwinkeligen (stationärem
Boot). Der niedrigste Wert zeigt an, daß der Antrieb zum Maximum getrimmt ist
und der höchste Wert zeigt an, daß der Antrieb am Maximumhub ist. Der niedrig-
ste Wert kann von Boot zu Boot unterschiedlich sein, abhängig vom Heck des
Bootes.

20
3 Analoges Trimmungsinstrument (DP)
Das Trimmungsinstrument zeigt die aktuelle Trimmungstellung des
2
Asntriebs an. Die Skala hat fünf Kalibrierpunkte mit dem Strand und
Hebebereich in rot markiert.
1. Trimmungsbereich
2. Strandbereich (rot).
1
3. Hebebereich (rot)

Trimmungsinstrument
Das Instrument zeigt die aktuelle Stellung des Antriebs innerhalb
des Trimmungsbereichs und am Anfang des Strandbereichs. Die
Stellung wird von der Skala wie folgt angezeigt:
0–7 = Trimmungsbereich.
7–10 = Strandbereich.

WICHTIG! Es gibt keine automatisches Sperre zwischen


Trimmungs- und Strandbereiche. Darauf achten das Instru-
ment bei der Austrimmung des Antriebs beobachten, damit der
Antrieb nicht in die Strandbereich eindringt.

Doppel- und Dreifachanlagen


In Doppel- und Dreifachanlagen kann der Antrieb individuell inner-
halb des zulässigen Trimmungsbereichs eingetrimmt werden.

ACHTUNG! Wenn Antriebe innerhalb des Strandbereiches an-


gehoben werden, müssen beide Antriebe immer gleichzeitig
angehoben werden – damit an der Parallelstrebe zwischen den
Antrieben keine übermäßige Spannungen entstehen.

Wenn parallel angehoben wird, muß der Antrieb erst in seiner vor-
dersten Stellung (0) steht. Das Anheben in dieser Stellung begin-
nen.
Wenn die Antriebe in dieser Stellung abgesenkt werden, ist es
wichtig, daß sie parallell abgesenkt werden, damit die Parallelstre-
be nicht bricht.

21
Start des Motors
Lassen Sie es sich zur Gewohnheit werden, vor dem Betrieb des Bootes Motor und Motorraum einer Sichtkon-
trolle zu unterziehen. Dadurch können Sie etwaige ungewöhnliche Vorkommnisse, die bereits aufgetreten sind
oder bald auftreten werden, rasch feststellen. Kontrollieren Sie auch, daß die Instrumente und Warnanzeigen nor-
male Werte anzeigen, wenn Sie den Motor gestartet haben.
ACHTUNG! Zum Starten des Motors niemals Starthilfe-Spray oder ähnliches verwenden. Explosionsgefahr!

Vor dem Start


● Das Seeventil für den Kühlwassereinlaß öffnen (Wendegetriebe).

● Den Kraftstoffhahn öffnen.

● Kontrollieren, daß keine Kraftstoff-, Motorkühlmittel- und Öllecks


vorliegen.

● Öl- und Kühlmittelstand im Motor kontrollieren (siehe Abt. Wartung).

● Die Hauptschalter einschalten.


WICHTIG! Niemals bei laufendem Motor den Strom mit dem
Hauptschalter unterbrechen. Dadurch könnte der Generator
beschädigt werden.
● Den Motorraumlüfter ggf. einschalten und mindestens vier Minuten
laufen lassen.

● Überprüfen, daß ausreichend Kraftstoff für die geplante Reise vor-


handen ist

● Den (die) Antrieb(e) absenken wenn er angehoben ist.

ACHTUNG! Doppel und Dreifachanlagen (DPX): die Antriebe


müssen gleichzeitig/parallel getrimmt werden.

Start des Motors


1. Den Bedienhebel in Neutral-/Leerlaufstellung bringen.
Achtung. Die Kraftstoffmenge die geliefert wird, wird automatisch
berechnet für sowohl Heiß- als auch Kaltstart, so daß es nicht nötig
ist Gas zu geben.

2. Zündschlüssel in den Zündschalter stecken. Schlüssel in Stellung


“I” drehen. Die drei Warnlampen leuchten auf und können kontrolliert
werden (nach ca. 20 Sekunden verlischt die Warnlampe für hohe
Kühlmitteltemperatur).
Durch Drücken des Knopfs „Alarmtest“ die ordnungsgemäße Funkti-
on des akustischen Alarms kontrollieren.

22
3. Den Schlüssel direkt in Stellung „III“ (Start) drehen. Sobald der
Motor angesprungen ist, den Schlüssel loslassen - er federt auto-
matisch zur Stellung „I“ zurück. Ist der Motor nicht angesprungen,
muß der Schlüssel zuerst zur Stellung „0“ gedreht werden, bevor
ein erneuter Startversuch unternommen wird.

WICHTIG! Den Starter vor einem erneuten Startversuch fünf


Minuten abkühlen lassen, wenn er während seiner maximalen
Einschaltdauer (20–30 Sekunden) eingeschaltet war.

Achtung. Das Elektronische Dieselsteuerungssystem (EDC) ist


während des Startens aktiv um Abgasemmisionen zu minimieren.
Bei niederiger Betriebstemperatur dreht der Starter den Motor 1–4
Mal (abhängig von der Temperatur) um die Verbrennungstempera-
tur zu erhöhen bevor Kraftstoff eingespritzt wird.

4. Es gibt keinen Grund den Motor im Leerlauf warm zu fahren. Die


beste Methode den Motor warm zu fahren, ist den Motor bei niedri-
ger Zulastung fahren bis er eine stabile Betriebstemperatur erreicht
hat.

WICHTIG! Niemals den kalten Motor schlagartig auf hohe


Drehzahl bringen.

23
Betrieb
Es ist wichtig die sichere und korrekte Bedienung des Motors, der Bedieneinrichtungen und der übrigen Ausrü-
stung bevor Aufbruch zur Jungfernfahrt zu erlernen. Vermeiden Sie gewaltsame und unerwartete Kursänderun-
gen und Gangwechsel. Es besteht Gefahr, daß jemand an Bord stürzt oder über Bord fällt.

ACHTUNG! Eine rotierende Schiffsschraube kann schwere Verletzungen verursachen. Vor dem Einlegen
des Vorwärts- oder Rückwärtsgangs kontrollieren, daß niemand im Wasser ist. Niemals in die Nähe von Ba-
denden oder in Bereiche fahren, in denen Menschen im Wasser sein könnten.

Kontrolle von Instrumenten


Kontrollieren Sie die Instrumente direkt nach dem Starten des Motors
und dann in regelmäßigen Abständen, während das Boot gefahren
wird. Normale Anzeigen während des Betriebs:

Öldruckanzeige: 150–500 kPa (Motor warm)


Bei Leerlaufdrehzahl ist diese Anzeige niedriger als normal. Bei zu
niedrigem Öldruck ertönt automatisch der akustische Alarm.

Kühlmitteltemperatur: 75–90° C
Der akustische Alarm wird automatisch ausgelöst, wenn die Kühlmit-
teltemperatur zu hoch ist.

Laden: ca. 14 V
Wenn der Motor abgestellt worden ist, beträgt die Spannung ca. 12 V.
Der akustische Alarm wird automatisch ausgelöst, wenn im Ladesy-
stem eine Störung vorliegt.

Alarme und Fehleranzeichen


Bei Ertönen des akustischen Alarms beginnt eine der vier Warnlampen
zu blinken, um die Ursache des Alarms anzuzeigen. Hohe Kühlmittel-
temperatur (1), niedriger Öldruck (2) und Stromausfall (3.)
1 2 3
WICHTIG! Im Falle eines niedrigen Öldruckalarms: Den Motor
unverzüglich abstellen. Den Fehler ermitteln und beheben.
Im Falle eines hohen Kühlmitteltemperatur -Alarms: Motordreh-
zahl auf Leerlaufdrehzahl (Neutral) zurücknehmen. Den Motor
abstellen, wenn die Temperatur nicht sinkt. Den Fehler ermitteln
und beheben.

Wenn der Diagnoseknopf anfängt zu blinken ist die ein Zeichen dafür,
daß im Motor oder den Bedienungseinrichtungen eine Störung oder
DIAGNOSIS
ein anderer Fehler vorliegt (dies in kein Anzeichen dafür das eine Stö-
rung in Kühlmitteltemperatur, Öldruck oder ein Stromausfall vorliegt).
Den Knopf drücken um den Fehlercode zu erhalten.
Achtung. Bestimmte Arten von Störung/Fehler haben zur Folge, daß
die Motordrehzahl automatisch von der elektronischen Dieselsteue-
rungssystem (EDC) verringert wird.
Weitere Information über Fehlersuche, Fehlercodes und automatio-
scher Reduzierung der Motordrehzahl (U/min) kann gefunden werden
in Abt.: Fehlersuche/Diagnose.

24
Bedienung
Nur zwischen Vorwärts- und Rückwärtsfahrt bei Leerlaufdrehzahl
schalten, da bei höheren Geschwindigkeiten zu schalten für diejenigen
an Bord unbehaglich und eine unnötige Belastung auf Antrieb/Wende-
getriebe oder dem Motor um zu stoppen, sein kann
Wenn versucht wird bei zu hoher Motordrehzahl zu schalten, wird dies
dazu führen, daß der Schaltvorgang verzögert wird bis die Motordreh-
zahl auf ca. 1.000 U/min fällt.
Dieses Verfahren immer befolgen wenn vorwärts/rückwärts ma-
növriert wird:
1.

1. Die Motordrehzahl auf Leerlaufwert zurücknehmen und das Boot


möglichst an Fahrt verlieren lassen.

ACHTUNG! Niemals das Boot in das Wendegetriebe schalten


wenn das Boot plant.
2.

2. Den Wendegetriebe-Bedienhebel mit einer raschen, entschlosse-


nen Bewegung in die Neutralstellung bringen. Einen Augenblick
warten.

3. 3. Den Getriebe-Bedienhebel mit einer raschen, entschlossenen Be-


wegung in die Rückwärtsstellung bringen, dann die Drehzahl erhö-
hen.

WICHTIG! Wenn das Boot zwei Motoren hat, ist es wichtig, daß
sie beide beim Rückwärtsmanövrieren (Rückwärtsbewegung)
laufen, da sonst Wasser in den Auspuff den Motors gelangen
kann der nicht läuft.

Wechsel des Bedienplatzes


Die Bedienung in die Neutral/ Leerlaufstellung am Bedienplatz den Sie
verlassen werden, stellen. Überprüfen Sie, ob der Verstellhebel an
dem zu aktivierenden Bedienplatz in derselben Position ist. Den Zünd-
schlüssel in die Betriebsstellung (I) drehen und den Bedienplatz durch
Drücken der kombinierten Knopf/Warnlampe aktivieren. „Aktive Stati-
on“ wird aufleuchten und an bleiben.
ACTIVE
STATION
Wenn die Lampe beginnt zu blinken ist dies ein Zeichen dafür, daß der
Bedienplatz nicht aktiviert werden kann, da eine Bedieneinrichtung
nicht in die Neutral/Leerlaufposition gestellt worden ist.
Aus Sicherheitsgründen kann der Bedienplatz nur gewechselt
werden, wenn sich die Bedienung in Neutral-/Leerlaufstellung be-
findet.

25
Marschfahrt
Motorbetrieb bei Vollgas sollte vermieden werden, da dies unwirt-
schaftlich ist und als unkomfortabel empfunden werden kann. Volvo
Penta empfiehlt eine Marschdrehzahl im Bereich von ca. 200 U/min
unter der jeweils erreichbaren Höchstdrehzahl bei Vollgas. Abhängig
von Rumpftyp, Schiffsschraube, Zuladung und den Verhältnissen
usw. kann die maximale Motordrehzahl bei maximaler Fahrt schwan-
ken, sie sollte aber im Vollgasbereich liegen.

Vollgangsbereich 3.700–3.900 U/min

Synchronisieren der Motordrehzahl


Wenn das Boot mit zwei Motoren ausgestattet ist, kann der Komfort
durch Synchronisation der Motoren zur gleichen Motordrehzahl er-
höht werden. Um diesen Prozess zu vereinfachen ist eine integrale
Synchronisationsfunktion vorhanden, die die Motoren automatisch in
die gleiche Motordrehzahl (U/min) zu stellen.
Die Synchroniosationsfunktion wird immer automatisch beim
Starten aktiviert (Sync-Knopf leuchtet auf).
Jedoch beginnt die Wirkung der Sync-Funktion in der Praxis erst
wenn die beiden Motoren eine Motordrehzahl über 800 U/min errei-
chen und die Bedienhebel so eingestellt werden, daß die beiden Mo-
SYNC
toren ungefähr* bei der gleichen Motordrehzahl laufen.
Sind diese Bedingungen erfüllt, wird die Drehzahl des Steuerbordmo-
tors (untergeordneter Motor) automatisch an die Drehzahl des Back-
bordmotors (übergeordneter Motor) angepaßt. Die Synchronisation
wird automatisch ausgeschaltet wenn keine Bedingung mehr erfüllt
wird oder wenn die Motordrehzahl 3.500 U/min überschreitet. Wenn
die Bedingungen wieder erfüllt werden, wird die Synchronisation wie-
der eingeschaltet.
Die Synchronisationsfunktion kann ebenfalls manuell deaktiviert wer-
den. Den Sync-Knopf (für mindestens 2 Sekunden) drücken. Die
Lampe im Knopf wird verlöschen und die Synchronisation wird inner-
halb von 5 Sekunden ausgeschaltet. Alle Verfahren wiederholen um
die Synchronisationsfunktion zu aktivieren.
* Der Unterschied in Motordrehzahl zwischen den Motoren sollte weniger als ca. 50 U/
min bei 800/1.100 U/min und weniger als 200 U/min bei 1.100–3.500 U/min betragen.

26
Power Trim während der Fahrt
Der Power Trim stellt den Antriebswinkel zum Heck des Bootes ein um
einen maximalen Komfort und günstigsten Kraftstoffverbrauch bei ver-
schiedenen Fahrtgeschwindigkeiten, bei unterschiedlicher Zuladung
und unter unterschiedlichen Windbedingungen und Seeverhältnissen
zu erhalten
Einstellungen des Power Trim werden vom Steuerplatz aus mit Hilfe
der in der Abt. Power Trim beschriebenen Bedieneinrichtungen und In-
strumente bedient.

ACHTUNG! Übertrimmung des Antriebssystems vermeiden, da


dies schwere Folgen für die Steuerung des Bootes haben kann.
Der Motor darf nicht mit dem Antrieb im „Hebe“-Bereich bedient
werden.

WICHTIG! Es ist zu vermeiden mit vollständig getrimmten Antrieb


für längere Zeit (beim Planing) zu fahren. Neben übermäßigem
Kraftstoffgebrauch, kann dies zu Aushöhlungsschäden an der
(den) Schiffsschraube(n) führen.

Betrieb mit dem Antrieb im Trimmungsbereich


Der Trimmungsbereich wird verwendet um den maximalen Komfort un-
ter normalen Betriebsbedingungen bei allen Geschwindigkeiten vom
Start bis zur Höchstgeschwindigkeit zu erhalten.
Da jedes Boot seine eigenen besonderen Eigenschaften hat und in ver-
schiedenen Arten durch alle betroffenen Faktoren, können nur allge-
meine Ratschläge gegeben werden wie Sie den besten Trimmungswin-
kel Ihres Bootes erhalten. Allgemein kann gesagt werden, daß wenn
das Boot gut ausbalanciert, einfach zu steueren ist und angenehm ar-
beitet, ist dies der optimale Trimmungswinkel für das Boot.

Beim Starten
Den Antrieb trimmen. Der Bug wird nach unten gedrückt und das Boot
beschleunigt schneller. Dies bietet verbesserte Betriebs- und Steuer-
eigenschaften bei Geschwindigkeiten unter der Schwelle zum Planing.

Bei Planing Geschwindigkeit


Den Antrieb in die Betriebsstellung heraustrimmen, die den stabilsten
und komfortabelsten Betrieb bietet.
Wenn das Boot Doppelmotoren hat, kann der Antrieb in verschiedenen
Winkeln getrimmt werden um für Seitenwind zu kompensieren und zu
einem gewissen Grad sogar für eine ungleiche Beladung von einer Sei-
te des Bootes oder der anderen kompensieren.

Für günstigsten Kraftstoffverbrauch


Motor bei konstanter Drosselklappenöffnung laufen lassen. Den Antrieb
ein wenig aus-/eintrimmen. Das Boot wird der Stellung am einfachsten
angetrieben und die Geschwindigkeit wird steigen, in der die höchste
Motordrehzahl bietet. Die Drosselklappenöffnung kann ein wenig ver-
ringert werden um die ursprüngliche Geschwindigkeit zu erreichen.

In bewegter See und bei schwerem Wellengang


Den Antrieb so trimmen, daß der Bug abgesenkt wird Dies wird einen
komfortabeleren Betrieb bieten.

27
Betrieb mit dem Antrieb im Strandbereich
Der Strandbereich wird verwendet bei Betrieb bei reduzierter Ge-
schwindigkeit in seichtem Wasser oder wo die Wassertiefe unsicher
ist.

WICHTIG! Die maximal zulässige Motordrehzahl (U/min) beim


Betrieb im „Strandbereich“ ist 1.000 U/min. Kontrollieren, daß
der Antrieb niemals so getrimmt ist, daß der Kühlwassereinlaß
aus dem Wasser ragt.

ACHTUNG! Doppel und Dreifachanlagen (DPX): Wenn mehrere


Antriebsanlagen innerhalb des Strandbereiches angehoben wer-
den, müssen beide Antriebe immer gleichzeitig angehoben wer-
den – damit an der Parallelstrebe zwischen den Antrieben keine
übermäßige Spannungen entstehen.
Antriebe können auch gleichzeitig/parallel abgesenkt werden.

Auf Grund laufen


Die automatische Kick-up Funktion befreit den Antrieb wenn er Grund
läuft oder mit einem Gegenstand im Wasser zusammenstößt. Die
Funktion ist ausgelöst worden und der befreite Antrieb muß in seine
ursprüngliche Stellung mit Hilfe der Steuerknöpfe zurückgetrimmt
werden.

WICHTIG! Die Kick-up Funktion schützt den Antrieb nur bei der
Vorwärtsfahrt. Es gibt keinen Schutz für den Antrieb bei der
Rückwärtsfahrt.

Nach dem auf Grund laufen überprüfen, daß der Antrieb oder die
Schiffsschraube nicht beschädigt worden sind oder ob am Antrieb
Schwingungen entstehen. Wenn dies der Fall ist, sollte das Boot
(wenn möglich) bei reduzierter Geschwindigkeit zum Hafen zurück-
kehren und aus dem Wasser gehoben werden.
Das Boot aus dem Wasser nehmen: Den Ölstand im Antrieb kontrol-
lieren. Bei Graufärbung des Öls ist Wasser in den Antrieb eingedrun-
gen. Wenn dies der Fall ist oder andere Beschädigungen am Antrieb
entstanden sind, muß es durch einer autorisierten Volvo Penta Werk-
statt inspiziert werden. Wenn nur die Schiffsschraube beschädigt wor-
den ist, muß diese ersetzt werden. Das Boot zu Wasser lassen und
eine Probefahrt machen. Wenn es immer noch Schwingungen auftre-
ten, muß es durch eine autorisierte Volvo Penta Werkstatt inspiziert
werden.

WICHTIG! Um galvanische Korrosion zu verkommen, müssen


Lackschäden am Antrieb und der Schiffsschraube vor zu Was-
ser lassen des Bootes repariert werden. Siehe Abschnitt über
„Auflegen/Zuwasserlassen.“

DPX-Doppel und Dreifachanlagen:

ACHTUNG! Wenn die Parallelstrebe Schäden aufweist, bei re-


duzierter Geschwindigkeit zum Hafen zurückkehren. Die Paral-
lelstrebe ist eine wichtige Sicherheitskomponente, Beschädi-
gung kann die Steuereigenschaften beeinflussen. Im schlimm-
sten Fall könnte die Kontrolle über die Steuerung vollkommen
verloren werden. Niemals eine Parallelstrebe ausrichten oder
schweißen. Wenden Sie sich bitte an Ihren nächstgelegene au-
torisierte Volvo Penta Werkstatt, wenn Sie Hilfe benötigen.

28
Den Motor abstellen
Der Motor sollte vor dem Abstellen einige Minuten bei Leerlaufdrehzahl (Hebel in Neutralstellung) laufen gelas-
sen werden. Dadurch werden Nachsieden des Kühlmittels vermieden und die Temperatur ausgeglichen. Dies ist
besonders wichtig, wenn der Motor bei hohen Drehzahlen und Lasten betrieben wurde.

Abstellen
Den Startschlüssel in die Abstell-Stellung „S“ drehen. Den Schlüssel
gedreht halten bis der Motor anhält. Bei Loslassen des Schlüssels fe-
dert dieser automatisch in die „0“-Stellung zurück und kann dann abge-
zogen werden.

Nach dem Abstellen des Motors


● Das Kraftstoffventil und das Seeventil (Wendegtriebe) für den Kühl-
wassereinlaß öffnen.
WICHTIG! Nicht vergessen die Ventile zu öffnen, bevor der Motor
erneut gestartet wird.

● Motor und Motorraum durch eine Sichtkontrolle auf etwaige Lecka-


gen prüfen.

● Boote mit Antrieben: Der Antrieb muß maximal getrimmt sein um die
unbehandelten Öberflächen des Trimmungszylinder vor Verschmut-
zung zu schützen.
WICHTIG! Wenn das Risiko besteht, daß der Antrieb auf Grund
laufen könnte, muß er in seine maximale Hebestellung ausge-
trimmt werden.
ACHTUNG! Doppel und Dreifachanlagen DPX: Die Antriebe müs-
sen gleichzeitig/parallel angehoben werden.

● Bei längerer Betriebsunterbrechung den Hauptschalter ausschalten.


WICHTIG! Niemals bei laufendem Motor den Strom mit den
Hauptschaltern unterbrechen. Dadurch könnte der Generator be-
schädigt werden.

Auflegen
Wird das Boot längere Zeit nicht benutzt aber im Wasser belassen, den
Motor alle 14 Tage mindestens einmal bis zur Betriebstemperatur
warmlaufen lassen. Dadurch wird Korrosion im Motor verhindert. Wird
das Boot länger als zwei Monate nicht in Betrieb genommen, muß eine
Konservierung durchgeführt werden. Siehe Abt. „Auflegen und Zuwas-
serlassen“.

29
Vorkehrungen bei Frostgefahr
Zur Verhinderung von Frostschäden muß das Seewassersystem abge-
lassen werden und die Kühlflüssigkeit des Frischwassersystems aus-
reichend Frostschutzmittel enthalten. Siehe den Abschnitt über das
Kühlungssystem in „Wartung“.

WICHTIG! Ungenügend aufgeladene Batterien können gefrieren


und als Folge sogar bersten.

Anhängertransport
Bevor Boote auf einen Anhänger gezogen werden, den Antrieb in den
„Hebe-Bereich“ heraustrimmen (maximale Hebestellung). Ein automati-
scher Stopp wird die Stromversorgung zur Hydraulikpumpe unterbre-
chen wenn der Antrieb seinen maximale Hebepunkt erreicht hat. Der
Stopp wird automatisch rückgestellt wenn heruntergetrimmt wird. ACH-
TUNG! Die örtliche Gesetzgebung zum Transport von Booten auf An-
hängern überprüfen, es gibt Unterschiede zwischen den Anhängerge-
setzen verschiedener Länder.

WICHTIG! Der Motor darf nicht mit dem Antrieb im „Hebe“-Be-


reich bedient werden. Bevor ein Boot mit einem Anhänger trans-
portiert wird, überprüfen, daß der Antrieb in der Hebestellung mit
einem Anhängersatz (Zubehör) oder ähnlichem gesichert wird, da-
mit es nicht herunterfallen kann.
Boote mit Wendegetriebe: Wasser aus den Auspuffrohren ablau-
fen lassen, um zu verhindern, daß während des Transports mit
dem Anhänger kein Wasser in den Motor eindringen kann.

Auf Land auflegen


Wenn die Boote auf Land aufgelegt werden wenn sie nicht benutzt wer-
den, besteht ein verringerter Schutz vor galvanischer Korrosion wegen
der Oxidation an den Opferanoden. Vor dem Zuwasserlassen des Boo-
tes die Opferanoden am Antrieb und dem Schutzblech mit Schmirgel-
papier reinigen um Oxidation zu entfernen.

ACHTUNG! Bei der Reinigung keine Stahlbürste oder andere Stahl-


werkzeuge verwenden, weil diese den galvanischen Schutz beschä-
digen können.

30
Wartungsplan
Ihr Volvo Penta Motor und seine Kraftübertragung sind für lange Lebensdauer und höchste Betriebssicherheit aus-
gelegt. Sie sind so gebaut, daß sie harten Einsatzbedingungen auf See standhalten und bestmögliche Umweltver-
träglichkeit gewährleisten. Zur Sicherstellung eines störungsfreien Betriebs von Motor und Kraftübertragung ist re-
gelmäßige Wartung nach dem folgenden Wartungsplan erforderlich.

ACHTUNG! Lesen Sie vor Beginn der Arbeiten den Abschnitt über Wartung sorgfältig durch. Er enthält An-
weisungen zur sicheren und richtigen Durchführung der häufigsten Wartungs- und Kundendienstarbeiten.

WICHTIG! Markierte Arbeiten müssen von einer autorisierten Volvo Penta Kundendienstwerkstätte ausge-
führt werden.

Erste Kundendienstinspektion: ● Antriebsriemen Kontrollieren


Eine erste Kundendienstinspektion ist gemäß den ● Kraftstoffilter/ Kraftstoff-Vorfilter Wasser Auswech-
Anweisungen im Garantie- und Kundendienstheft seln
durchzuführen. ● Kühlmittel. Auswechseln*
● Auspuffanlage. Kontrollieren
● Seewasserpumpe. Laufrad kontrollieren
Täglich vor dem ersten Starten:
● Wendegetriebe. Öl wechseln.
● Motoröl: Füllstand kontrollieren
● Antrieb. Öl wechseln
● Kühlmittel. Füllstand kontrollieren
● Antrieb. Gleichlaufgelenk und Faltenbalg des Aus-
puffs
Alle 14 Tage: ● DP Antrieb. Anzug auf den Bolzen der Steuerungs-
kappe überprüfen.
● Kraftstoffilter/ Kraftstoff-Vorfilter Wasser ablassen
● Antriebsriemen Kontrollieren
● Seewasserfilter. Reinigen Alle 200 Betriebsstunden:
● Batterie. Stand des Elektrolyten kontrollieren Ventilspiel. Einstellung
● Wendegetriebe. Ölstand kontrollieren. Turbolader. Kontrollieren
● Antrieb. Korrosionsschutz kontrollieren
● Power Trim Pumpe Ölstand kontrollieren
● Steuerung. Ölstand kontrollieren Jedes andere Jahr:
● Kühlmittel. Auswechseln*
Antrieb. Gleichlaufgelenk und Faltenbalg des Aus-
Alle 50 Betriebsstunden/Mindestens puffs auswechseln
einmal im Jahr:
● DP Antrieb. Schmierung des Steuerungslagers
Alle 500 Betriebsstunden/Mindestens jedes fünfte
Jahr:
Alle 100 Betriebsstunden/Mindestens einmal im Wendegetriebe. Schraubenwellendichtung auswech-
Jahr: seln
● Motoröl und Ölfilter. Auswechseln
● Kompressor. Ölstand kontrollieren Alle 600 Betriebsstunden:
Einspritzventile kontrollieren

* Wenn das Frischwassersystem eine Korrosionsschutzmischung


Alle 200 Betriebsstunden oder mindestens einmal enthält, ist diese jedes Jahr zu wechseln. Ist das Frischwasser-
system mit einer Mischung aus Wasser und Gefrierschutzmittel
im Jahr: (Glykol) gefüllt, muß diese alle zwei Jahre gewechselt werden.
● Luftfilter. Auswechseln

31
Instandhaltung und Wartung
In diesem Abschnitt wird beschrieben, wie die obigen Wartungsarbeiten auszuführen sind. Lesen Sie vor Be-
ginn der Arbeiten die Anweisungen aufmerksam durch. Wartungsintervalle sind im obigen Abschnitt „Wartungs-
plan“ angegeben. Wartungsplan

ACHTUNG! Die Sicherheitsvorkehrungen für Wartung und Kundendienst im Abschnitt: „Sicherheitsvorkeh-


rungen, vor Beginn der Arbeiten“ lesen.

ACHTUNG! Alle Kundendienst- und Wartungsarbeiten sind bei abgestelltem Motor durchzuführen, sofern
nichts anderes angegeben ist. Den Motor abstellen, bevor Motorluken geöffnet oder entfernt werden. Den
Motor durch Abziehen des Zündschlüssels, Ausschalten der Stromversorgung mit dem Hauptschalter
stillegen.

Motor, Allgemeines

Luftfilter. Ersatzteil
Luftfilterkappe entfernen. Den alten Filter entfernen.
Die Luftfilterkappe / das Luftfiltergehäuse wenn nötig
reinigen. Darauf achten, daß kein Schmutz in den Mo-
tor gelangt. Den neuen Luftfilter und die Luftfilterkappe
einbauen.

Kompressor. Öl überprüfen
Kontrollieren und auffüllen
Den Meßstab losschrauben (gegen den Uhrzeiger-
sinn) und entfernen. Öl abwischen. Den Meßstab
wieder einsetzen ihn jedoch nicht festschrauben.
Wieder herausnehmen und kontrollieren, daß der Öl-
stand zwischen den MAX- und MIN-Marken des Meß-
stabs liegt. Öl wenn nötig auffüllen (den Ölmeßstab-
Führungsrohr zum auffüllen verwenden). Für Ölsor-
ten und -menge: Siehe unter „Technische Daten“.

WICHTIG! Der Ölstand muß immer innerhalb


des markierten Meßstabbereichs zwischen MAX
1 und MIN liegen.

32
Auspuffanlage. Kontrollieren
Die Auspuffanlage in den Antriebsanlagen muß jedes
3 Jahr auf Korrosionsschäden zwischen dem Schlauch
(1) und dem Rohr (2) überprüft werden.

ACHTUNG! Gefahr des Eindringens von Was-


4 ser! Die Überprüfung der Auspuffanlage durch-
5 führen, während sich das Boot auf dem Land
1 befindet.
Wenn schwere Korrosion vorliegt, muß das
Rohr repariert oder mit einem neuen ersetzt
werden.
2
Zur Kontrolle: Die Klemme (3) und die zwei unteren
Klemmen, die den Schlauch (1) festhalten lösen. Den
Ellbogen (4) anheben, damit der Schlauch vom Rohr
freigelegt wird. Die Dichtfläche (5) kontrollieren.
Wenn schwere Korrosion vorliegt, muß das Rohr re-
pariert oder mit einem neuen ersetzt werden.

Antriebsriemen Überprüfen und einstellen


ACHTUNG! Vor Beginn der Wartungsarbeit im-
C mer den Motor abstellen.

Die Kühlmittelpumpe und der Generator können be-


schädigt werden wenn die Antriebsriemen zu fest an-
B
gezogen werden, und sie können abrutschen, wenn
sie zu locker sind.
Die Spannung des Antriebsriemens regelmäßig kon-
D A trollieren, indem mit Hilfe von Daumendruck auf die
Riemen an den Kontrollpunkten (A, B, C und D), wie
unten für die verschiedenen Antriebsriemen abgebil-
det, gedrückt wird. Gegebenenfalls einstellen. Rie-
menspannung nach dem Betrieb des Motors,
wenn die Riemen noch warm sind, kontrollieren
und ggf. korrigieren.
Kontrollieren, daß der Riemen keinen Riß aufweist und
nicht beschädigt ist. Verschlissenen Riemen müssen
ausgewechselt werden.

Einstellen und auswechseln


WICHTIG! Die Riemen wie unten beschrieben
anziehen um eine ungleichmäßige Zulastung der
1 Einheiten zu verhindern

1. Umwälzpumpe
Den Bolzen weit genung lösen (1), daß sich der Rie-
men lockert. Einen Inbusschlüssel in das Loch einset-
zen und den Riemenspanner gegen den Uhrzeigersinn
drehen, damit der Riemen ordnungsgemäß ange-
spannt ist. Den Bolzen (1) anspannen. Bei der ord-
nungsgemäßen Riemenspannung sollte es möglich
sein den Riemen ca. 5 mm bei (A) herunter zu drük-
ken.

33
1

2. Der Riemen des Generators


Die Befestigungsbolzen (1) und (2) lösen. Den Rie-
men mit der Einstellschraube (3) anspannen, so daß
der Riemen ca. 10 mm zwischen den Riemenschei-
ben (B) heruntergedrückt werden können. Bolzen (1)
3
und (2) anziehen.
2

3. Riemen des Kompressors


Die Riemenabdeckung entfernen. Den Bolzen weit
1
genung lösen (1), daß sich der Riemen lockert. Einen
Inbusschlüssel in das Loch einsetzen und den Rie-
menspanner gegen den Uhrzeigersinn drehen, damit
der Riemen ordnungsgemäß angespannt ist. Bei der
ordnungsgemäßen Riemenspannung sollte es mög-
lich sein den Riemen ca. 5 mm bei (C) herunter zu
drücken.

1
4. Riemen der Servopumpe
Den Befestigungsbolzen (1) lösen. Den Riemen mit
der Einstellschraube (2) anspannen, so daß der Rie-
men ca. 10 mm zwischen den Riemenscheiben (D)
heruntergedrückt werden können. Den Bolzen (1) an-
spannen.
2

Ersatzteil
Den Riemen lösen, damit er entfernt werden kann.
Die Scheibenrillen reinigen. Den neuen Riemen an-
bringen. Einstellen, wie oben beschrieben. Nach eini-
gen Betriebsstunden die Riemenspannung nachprü-
fen.

34
Bedieneinrichtungen Motor Leerlauf-
drehzahl (U/min) Einstellung
Die Leerlaufdrehzahl des Motors ist werkseitig auf 600
U/min eingestellt. Bei Bedarf kann die Leerlaufdreh-
zahl im Bereich von 600–700 U/min eingestellt wer-
den.
Achtung. Einstellungen sind nur vom Hauptbe-
dienplatz aus möglich.*

1. Alle Bedienungseinrichtungen auf Neutral/Leerlauf


einstellen
NEUTRAL
2. Sicherstellen, daß sich der Zündschlüssel in der
Stellung 0 befindet.
3. Den grünen Neutralknopf auf der EDC-Bedientafel
drücken. Den Kopf niederhalten und den Zünd-
schlüssel in Stellung „I“ (Betriebsstellung) drehen.
Den Knopf so lange gedrückt halten (mindestens 3
Sekunden), bis die gelbe Kontrollampe blinkt. Den
Knopf loslassen.
Die grüne Neutral-Lampe und die gelbe Diagnose-
Lampe blinken und zeigen so an, daß EDC-Sy-
stem im Kalibrierbetrieb ist.
4. Motor anlassen. Die Motordrehzahl kann nun mit
Hilfe des Bedienhebels (Drehzahlregelung) inner-
halb des Bereiches zwischen 600–700 U/min ein-
gestellt werden. (entspricht der Bewegungsbereich
des Hebels)
5. Die benötigte Leerlaufdrehzahl einstellen und den
grünen Neutralknopf auf der EDC-Bedientafel
drücken.
6. Den Hebel in die Neutralstellung zurückstellen
(Leerlauf).

35
Schmiersystem

WICHTIG! Bei einem neuen oder überholten Motor müssen das Schmieröl und die Schmierölfilter erstmals
nach 20–50 Betriebsstunden gewechselt werden. Danach sollte ein Wechsel alle 100 Betriebsstunden oder
mindestens einmal jährlich erfolgen. Nur die empfohlenen Ölsorten verwenden: Siehe unter „Technische
Daten“.

1
2 Ölstand. Kontrollieren und auffüllen
Der Ölstand sollte innerhalb des Meßstabbereich auf
dem Meßstab (1) sein und sollte täglich beim ersten
Start des Motors überprüft werden. Das Auffüllen er-
folgt durch den Ventildeckel (2). Das Öl langsam ein-
füllen. Vor der erneuten Kontrolle des Ölstands einige
Minuten warten, damit das Öl in die Ölwanne abflie-
ßen kann. Dann den Füllstand normals kontrollieren.
Nur die empfohlenen Ölsorten verwenden: Siehe un-
ter “Technische Daten”.

WICHTIG! Öl nicht über die MAX-Marke hinaus


einfüllen.

Öl und Ölfilter: Wechseln


Den Motor betriebswarm laufen lassen, damit das Öl
leichter herausgesaugt werden kann. Den Motor ab-
stellen. Das Öl mit einer Ölpumpe durch die Öffnung
des Meßstabrohrs absaugen.

ACHTUNG! Heißes Öl und heiße Flächen kön-


nen Verbrennungen verursachen.

Das alte Filter abschrauben. (Um Auslaufen von Öl


zu vermeiden, vor dem Abschrauben des Filters ei-
nen Kunststoffbeutel über das Filter stülpen.) Die
Sauberkeit der Dichtfläche des Motors kontrollieren
und daß die alte Gummidichtung entfernt worden
sind.
Die Gummidichtung des Filters mit etwas Öl be-
feuchten. Das neue Filter von Hand aufschrauben,
bis es an der Dichtfläche anliegt. Danach das Filter
zusätzlich 1/2 Umdrehung anziehen, jedoch nicht
weiter!
Öl bis zum korrekten Füllstand einfüllen. Den Motor
starten und bei Leerlaufdrehzahl laufen lassen. Kon-
trollieren, daß die Warnlampe für zu niedrigen Öl-
druck verlischt. Den Motor abstellen. Den Ölstand
kontrollieren und ggf. auffüllen. Kontrollieren, daß im
Bereich um das Filter keine Lecks vorhanden sind.
Das Altöl und Filter auffangen und umweltgerecht
entsorgen.

36
Kühlsystem
Das Kühlsystem besteht aus einem Seewasser- und einem Süßwasserkreis. Die Seewasserpumpe saugt durch
Antrieb/Wendegetriebe Wasser an und fördert es in das Seewassersystem. Das Seewasser wird dann durch
den Ladeluftkühler, Ölkühler, Wärmetauscher und anschließend in den Auspuffkrümmer gepumpt, wo es sich
mit den Auspuffgasen vermischen. Das Frischwassersystem ist das Innenkühlsystem des Motors. Dabei han-
delt es sich um ein geschlossenes System, das durch die Umwälzpumpe angetrieben wird. Das Motorkühlmittel
im Frischwassersystem wird im Wärmetauscher durch das Seewasser gekühlt.

ACHTUNG! Bei Arbeiten am Kühlsystem besteht Gefahr, daß Seewasser in das Boot fließt. Siehe Zeich-
nung, Seewassersystem, Seite 39.

Kühlmittel. Allgemeines
Das Frischwassersystem muß mit einem Kühlmittel
gefüllt werden, das den Motor innen vor Korrosion
und Gefrieren (falls das Klima dies erfordert) schützt.
Niemals Frischwasser allein verwenden.

ACHTUNG! Korrosions- und Gefrierschutzmittel


sind gesundheitsgefährdend.

Wenn zu irgendeiner Zeit im Jahr Frostgefahr be-


steht, muß das Motorkühlsystem mit einem Gemisch
aus 50% Volvo Penta Frostschutzmittel und 50% rei-
nem Wasser (mit einem so neutral wie möglichen pH-
Wert) gefüllt werden. Diese Mischung bietet zuverläs-
sigen Gefrierschutz bis herunter auf ca. –40°C. Es
sollte ganzjährig verwendet werden. ACHTUNG! Für
einen vollwertigen Korrosionsschutz muß das
eingefüllte Kühlmittel mindestens 40% Gefrier-
schutzmittel enthalten.
Wenn keine Gefahr besteht, daß Frostschäden ent-
stehen, kann als Motorkühlmittel Frischwasser mit ei-
nem Zusatz von Volvo Penta Korrosionsschutzmittel
verwendet werden. Gemäß der Anleitung auf der Ver-
packung mischen.

WICHTIG! Niemals Frostschutzmittel (Glykol)


und Korrosionsschutzmittel vermischen Diese
beiden können zusammen einen Schaum produ-
zieren und die Kühlleistung verringern.

Kühlmittel. Einfüllen
ACHTUNG! Außer in einem Notfall den Einfüll-
deckel des Motorkühlsystems nicht öffnen, so-
lange der Motor noch heiß ist. Es kann Dampf
entweichen oder heißes Kühlmittel heraussprit-
zen.

Den Einfülldeckel bis zur ersten Rastposition drehen


und etwaigen Druck aus dem Kühlsystem ablassen,
dann den Deckel abnehmen. Falls erforderlich, Kühl-
mittel einfüllen. Der Stand des Kühlmittels sollte sich
zwischen der MAX und MIN Markierung auf dem
Ausgleichbehälter sein, wenn sich der Motor bei nor-
maler Betriebstemperatur befindet. Der Stand ist nor-
malerweise niedriger wenn der Motor kalt ist. Den
Einfülldeckel wieder anbringen.

37
Kühlmittel. Wechseln.
Die Korrosionschutz-Zusätze verlieren mit der Zeit an
Wirksamkeit, was einen Wechsel des Kühlmittels er-
forderlich macht. Ist das Frischwassersystem mit ei-
ner Mischung aus Wasser und Gefrierschutzmittel ge-
füllt, muß diese alle zwei Jahre gewechselt werden.
Wenn das System eine Korrosionsschutzmischung
enthält, ist diese jedes Jahr zu wechseln.

Kühlmittel. Ablassen
Den Einfülldeckel am Ausgleichbehälter entfernen
(dadurch kann das Kühlmittel schneller abfließen). Ei-
3 nen Behälter unter dem Ablaßhahn des Schlauchs
2 ohne einer blauen Markierung (1) stellen. Den Ablaß-
hahn öffnen und das Kühlmittel ablaufen lassen.
4
5 Dann das Ablassen des Kühlmittels von den anderen
1 Ablaßhähnen fortsetzen (2-5). Den Wärmetauscher
wie folgt ausspülen bevor er mit Kühlmittel gefüllt
wird.
ACHTUNG! Altes Kühlmittel umweltgerecht entsor-
gen.

F. Wärmetauscher. Ausspülen
Die Kühlleistung wird durch Verkalkung im Wärme-
tauscher verringert. Dieser muß deshalb beim Wech-
seln des Kühlmittels gespült werden.
1. Das Kühlmittel wie oben beschrieben ablassen.
2. Einen Schlauch in den Einfüllstutzen am Aus-
gleichbehälter einführen. Mit Frischwasser spülen,
bis sauberes Wasser aus den Ablaßhähnen fließt.
Das Wasser vollständig herausfließen lassen.
3. Die Ablaßhähne schließen. Neues Kühlmittel bis
zum korrekten Füllstand einfüllen. Den Einfülldek-
kel wieder anbringen.

WICHTIG! Wenn Frostgefahr besteht niemals


mit reinem Wasser auffüllen, sondern immer
eine Frostschutzmischung dazugeben.

38
Seewassersystem. Ablassen
Um Gefrierschäden zu verhindern, muß das See-
wassersystem in kalten Wetter abgelassen werden,
wenn das Risko von Frost besteht.

ACHTUNG! Wenn das Boot im Wasser gelas-


sen wird, muß der Seewassereinlaß mit einem
Seewasserhahn ausgeschaltet werden (nicht
serienmäßige Ausstattung) oder einer anderen
Methode bevor der Motor abgelassen werden
kann. Wenn das Wasser nicht ordnungsgemäß
abgelassen wird, kann das Boot sich mit Wasser
füllen und sinken. Vor dem Verlassen des Boo-
tes kontrollieren, daß keine Leckagen vorliegen.

1. Motor mit Antrieb: Den Seewasserschlauch vom


Schutzblech entfernen und den Einlaß mit einem
Stopfen (1)* schließen, der mit einer Schlauch-
klemme angezogen wird. Wasser wird sofort an-
fangen zu fließen, wenn der Seewasserschlauch
entfernt wird. Werkzeuge, Stopfen und Schlauch-
klemme bereit halten. Den Seewasserschlauch
nach unten biegen, damit das Wasser abläuft.

ACHTUNG! Um das Gefrieren des Wassers,


daß im Antrieb bleibt, zu verhindern, muß der
Antrieb vollständig ins Wasser heruntergetrimmt
werden.
* Diesen Stopfen aus einem 100 mm langem Schlauch mit
einem Durchmesser von 30 mm. das eine Ende des
Schlauchs mit einem Paßstift oder etwas ähnlichem einstek-
ken und den Paßstift mit einer Schlauchklemme festsetzen.

Motor mit Wendegetriebe Den Seehahn schlie-


ßen. Den Ölkühler ablassen durch den Stopfen (2)
zu öffnen. Schlauch (3) lösen und nach unten
krümmen, so daß das Wasser herausfließt.
Schlauch (4) am Seeventil lösen und das Wasser
herausfließen lassen.
2. Den Schlauch entfernen (5) und Wasser aus dem
Wärmetauscher ablaufen lassen. Den Ladeluft-
kühler durch Öffnen des Stopfens (6) leeren und
5 den Ölkühler durch Öffnen des blau markierten
Schlauchs (7).
3. Den Deckel von der Seewasserpumpe entfernen
6 und das Wasser herausfließen lassen.
4. Alle Schläuche anschließen und fest anziehen.
Die Abdeckung an der Seewasserpumpe sowie
die Abdeckung am Seewasserfilter wieder anbrin-
gen.
Beim Auflegen des Bootes das Laufrad aus der
Seewasserpumpe entfernen und in einem Kunst-
stoffbeutel kühl lagern. Wenn das Boot aus dem
7 Lager genommen wird, das Laufrad wieder ein-
bauen.

39
Seewassersystem. Reinigen und
konservieren
Das Seewassersystem muß mit Frischwasser gespült
werden, um zu verhindern, daß sich Ablagerungen
und Salzkristalle ansetzen. Wenn das Boot aufgelegt
wird, muß es auch konserviert werden.

ACHTUNG! Gefahr des Eindringens von Was-


ser! Reinigung und Konservierung des Seewas-
sersystems durchführen, während sich das Boot
auf dem Land befindet.

1. Den Seewasserhahn (Wendegetriebe) öffnen.


2. Den Schlauch von der Seewasserpumpe (1) ab-
nehmen und den Schlauch (2) anschließen, der in
einen Eimer mit Frischwasser hineinreicht. Das
1
Auffüllen erledigen.
2 3. Kontrollieren, daß hinter der Auspufföffnung keine
Gegenstände Spritzer abbekommen können.
ACHTUNG! Die Annäherung an einen laufen-
den Motor ist gefährlich. Auf rotierende Teile und
heiße Flächen achten!
WICHTIG! Das Laufrad nicht trocken laufen
lassen, sonst wird es beschädigt.
4. Den Getriebebedienhebel in Neutralstellung brin-
gen. Kontrollieren, daß sich niemand in der Nähe
der Schiffsschrauben befindet. Motor starten. Eini-
ge Minuten bei hoher Leerlaufdrehzahl laufen las-
sen. Den Motor abstellen.
5. Zum Konservieren einen Eimer mit Frostschutzmi-
schung (50/50 Frischwasser und Frostschutzmittel)
auffüllen. An der Auspufföffnung ein Gefäß anbrin-
gen. Arbeitsschritt 4 wiederholen.
6. Seewasserschlauch (1) anschließen.
7. Das System ist nun konserviert. Die Frostschutzmi-
schung im System lassen, während das Boot auf-
gelegt ist. Die Mischung unmittelbar vor dem Zu-
wasserlassen des Bootes ablassen. Das Frost-
schutzmittel in der nächsten Saison wiederverwen-
den oder umweltgerecht entsorgen.

40
Laufrad Kontrollieren/Ersetzen
ACHTUNG! Gefahr des Eindringens von Was-
ser! Wenn das Boot sich im Wasser befindet die
folgenden Maßnahmen vor Beginn der Arbeit
nehmen: Wendegetriebe: Das Seeventil schlie-
1 ßen.

Den Deckel von der Seewasserpumpe entfernen und


das Laufrad entfernen (1). Falls das Laufrad Risse
oder andere Schäden aufweist, muß es ausgetauscht
werden. (Wenn die Pumpenwelle mit der Hand ge-
dreht werden kann, muß die Flansch ersetzt werden).
Auf das Pumpengehäuse und die Innenseite des
Deckels eine dünne Schicht wasserbeständiges Fett
für Gummi auftragen. Das Laufrad unter Drehung im
Uhrzeigersinn einsetzen. Die Dichtungsscheibe auf
der Wellenmitte einbauen. Den Deckel mit einer neu-
en Dichtung anbringen. Wendegetriebe: Das Seeven-
til öffnen.

Seewasserfilter. Reinigen
Die Abdeckung (1) abschrauben und die Dichtungs-
1 platte (2) entfernen. Den Einsatz (3) herausheben
2 und reinigen.

ACHTUNG! Gefahr des Eindringens von Was-


ser!
3
WICHTIG! Wenn das Boot in Wasser benutzt
wird, das viele Verunreinigungen, Seetang usw.
hat, muß der Filter öfter kontrolliert werden als
im Wartungsplan angegeben ist. Sonst besteht
die Gefahr, daß der Filter verstopft und der Mo-
tor überhitzt.

41
Kraftstoffanlage
Sämtliche Arbeiten an der Einspritzpumpe oder den Einspritzventilen des Motors müssen bei einer autorisierten
Werkstätte ausgeführt werden. Nur die empfohlene Ölsorte verwenden: Siehe unter „Technische Daten“.

ACHTUNG! Feuergefahr. Bei der Ausführung von Arbeiten an der Kraftstoffanlage sicherstellen, daß der
Motor kalt ist. Auf eine heiße Fläche oder ein elektrisches Bauteil gegossener Kraftstoff kann einen Brand
verursachen. Kraftstoffgetränkte Lappen so aufbewahren, daß sie kein Feuer entstehen kann.

Den Kraftstoff entlüften


1 Ein Entlüften der Kraftstoffanlage ist erforderlich nach
einem Filterwechsel sowie nach dem Auffüllen eines
leergefahrenen Kraftstofftanks.
1. Die Entlüftungsschraube (1) in der Filterkonsole
ca. vier Umdrehungen öffnen. Darauf achten, daß
kein Kraftstoff ausläuft. Mit Lappen um die Entlüf-
tungsstelle herum verwenden.
2. Die Handpumpe (2) betätigen, bis im austretenden
Kraftstoff keine Blasen mehr sichtbar sind. Pump-
vorgang fortsetzen und gleichzeitig die Entlüf-
tungsschraube anziehen. Bei schlechter Pumpwir-
kung den Motor geringfügig durchdrehen, damit
sich die Stellung des Pumpenantriebsnockens än-
2 dert.
Wenn der Motor nicht startet, das Entlüften
wie folgt forstsetzen:
3. Die Handpumpe verwenden (2) und eine halbe Mi-
nute lang pumpen um die Einspritzpumpe automa-
tisch zu entlüften.
4. Die Muttern der Druckleitungen zu den Einspritz-
düsen lösen (3) und die Motordrehzahlregelung
3 auf Neutral stellen. Den Motor mit dem Starter
durchdrehen, bis Kraftstoff aus den Druckleitun-
gen tritt. Darauf achten, daß kein Kraftstoff aus-
läuft. Die Muttern der Druckleitungen anziehen.
5. Den Motor starten und kontrollieren, daß keine
Undichtigkeit vorliegt.

ACHTUNG! Die Annäherung an einen laufen-


den Motor ist gefährlich. Auf rotierende Teile
und heiße Flächen achten!

42
Kraftstoffilter. Ersatzteil
Kraftstoffilterbefestigung reinigen: Um Auslaufen von
Kraftstoff zu vermeiden, vor dem Abschrauben des
Filters einen Kunststoffbeutel über das Filter stülpen.
Das Filter abschrauben. Die Gummidichtung des Fil-
ters mit etwas Öl befeuchten. Das neue Filter von
Hand aufschrauben, bis es an der Dichtfläche anliegt.
Danach das Filter zusätzlich 1/2 Umdrehung anzie-
hen, jedoch nicht weiter! Die Kraftstoffanlage entlüf-
ten. Das alte Ölfilter umweltgerecht entsorgen.
Den Motor starten und kontrollieren, daß keine Un-
dichtigkeit vorliegt.

ACHTUNG! Die Annäherung an einen laufen-


den Motor ist gefährlich. Auf rotierende Teile
und heiße Flächen achten!

Kraftstoff-Vorfilter. Filtereinsatz ersetzen


Kraftstoff-Vorfilter: Kraftstoffhahn am Kraftstofftank
schließen.
Abdeckung durch Lösen der Schraube (1) entfernen.
Filtereinsatz auswechseln und die Abdeckung wieder
anbringen. Den Kraftstoffhahn öffnen. Die Kraftstoff-
anlage entlüften. Den alten Filtereinsatz umweltge-
recht entsorgen.
Den Motor starten und kontrollieren, daß keine Un-
dichtigkeit vorliegt.

ACHTUNG! Die Annäherung an einen laufen-


den Motor ist gefährlich. Auf rotierende Teile
und heiße Flächen achten!

Kraftstoffilter und Kraftstoff-Vorfilter.


Ablassen
Das Vorfilter ist ein Sonderzubehör.
Kraftstoffhahn am Kraftstofftank schließen. Auf dem
Kraftstoffilter zuerst die Entlüftungsschraube mit ca. 4
Umdrehungen (1) öffnen. Wasser und Schmutz durch
den Ablaßhahn bzw. die Ablaßschraube an der Un-
terseite des Filters ablassen. Die Kraftstoffanlage ent-
lüften.

WICHTIG! Das Filter erst einige Stunden nach


Abstellen des Motors entleeren.

43
Elektrische Anlage

ACHTUNG! Vor Arbeiten an der elektrischen Anlage immer den Motor abstellen und den Stromkreis mit
den Hauptschaltern unterbrechen. Landstromversorgung zu Motorblockheizung, Batterieladegerät oder am
Motor montiertem Sonderzubehör trennen.
Der Motor ist mit einer zwei-poligen elektrischen Anlage ausgestattet, das bedeutet daß die Spannung (minus)
direkt von der Minusklemme des Starters mit dem Minuspol zurückgespeißt wird. Individuelle Komponenten des
Systems geben Spannung an die Minusklemme des Starters über seperate Kabel zurück.

Hauptschalter
Niemals den Stromkreis mit dem Hauptschalter unter-
brechen, bevor der Motor zum Stillstand gekommen
ist. Bei Öffnen des Stromkreises zwischen Generator
und Batterie bei laufendem Motor kann der Generator
ernstlich beschädigt werden. Aus dem gleichen
Grund niemals bei laufendem Motor Ladestromkreise
umschalten.

WICHTIG! Niemals bei laufendem Motor den


Strom mit den Hauptschaltern unterbrechen.

Sicherungen
Der Motor hat automatische Sicherungen, die sich im
Schaltkasten befinden. Die Sicherungen unterbre-
chen die Stromversorgung wenn eine Überlastung in
der elektrischen Anlage auftritt.
Wenn der Motor nicht gestartet werden kann oder die
Instrumente während des Betriebs aufhören zu arbei-
ten, ist es möglich, daß eine Sicherung ausgelöst
wurde. Die Sicherung durch Drücken des Knopfs auf
dem Schaltkasten rückstellen.

WICHTIG! Vor dem Zurücksetzen der Sicherung


immer die Ursache der Überlastung ergründen!

Der Bedienhebel mit dem integrierten Power Trim


Knopf hat eine 5 A Standardsicherung in der Verka-
belung.

WICHTIG! Immer zusätzliche Sicherungen an


Bord haben.
1 Elektrische Schaltantriebe haben eine 5 A Standard-
sicherung (1) in der Verkabelung des Betätigers.

Elektrische Anschlüsse
Auch alle Elektroanschlüsse auf trockenen und oxyd-
freien Zustand sowie auf festen Sitz prüfen. Bei Be-
darf diese Anschlüsse mit feuchtigkeitsabweisendem
Spray (Volvo Penta Universalöl) besprühen.

44
Batterie. Wartung
ACHTUNG! Feuer- und Explosiongefahr. Feu-
er- und Explosionsgefahr. Offene Flammen oder
elektrische Funken stets von der Batterie bzw.
den Batterien fernhalten.

ACHTUNG! Niemals Plus- und Minuspol von


Batterien vertauschen. Dadurch können Funken
und eine Explosion verursacht werden.

ACHTUNG! Der Batterieelektrolyt enthält stark


ätzende Schwefelsäure. Schützen Sie Ihre Haut
und Kleidung beim Laden oder Handhaben von
Batterien. Immer eine Schutzbrille und Schutz-
handschuhe tragen. Falls Batterieelektrolyt mit
ungeschützter Haut in Berührung kommt, sofort
mit viel Wasser und Seife abwaschen. Kommt
Batteriesäure mit den Augen in Berührung, so-
fort mit reichlich Wasser ausspülen und unmit-
telbar einen Arzt aufsuchen.

Anschließen und Abklemmen.


Zuerst das rote Pluskabel (+) der Batterie an den
Pluspol (+) der Batterie anschließen. Dann das
schwarze Minuskabel (–) der Batterie an den Minus-
pol (–) der Batterie anschließen.
Beim Abklemmen der Batterie zuerst das (schwarze)
Minuskabel (–) und dann das (rote) Pluskabel (+) ab-
klemmen.

Reinigen
Batterien trocken und sauber halten. Oxid oder
Schmutz an der Batterie und deren Polen können
Kurzschlüsse und Spannungsabfälle verursachen
und zur Entladung der Batterie führen, besonders bei
feuchtem Wetter. Batteriepole und -kabelanschlüsse
zur Beseitigung von Oxid mit einer Messingbürste
reinigen. Die Kabelklemmen gut anziehen und mit
Polfett oder Vaseline einschmieren.

Auffüllen
Der Stand sollte sich 5–10 mm über den Zellenplat-
ten der Batterie befinden. Gegebenenfalls destillier-
tes Wasser nachfüllen. Die Batterien nach dem Auf-
füllen durch Betrieb des Motors bei beschleunigter
Leerlaufdrehzahl mindestens 30 Minuten laden.
ACHTUNG! Bei bestimmten wartungsfreien Batterien
sind besondere Anweisungen zu befolgen.

45
Batterie. Laden
ACHTUNG! Explosionsgefahr! Aus den Batteri-
en entweicht beim Laden Wasserstoffgas, das
bei Vermischung mit Luft das hochexplosive
Knallgas bildet. Ein Kurzschluß, eine offene
Flamme oder ein Funken können eine große
Explosion verursachen. Für gute Belüftung sor-
gen.

ACHTUNG! Der Batterieelektrolyt enthält stark


ätzende Schwefelsäure. Schützen Sie Ihre Haut
und Kleidung beim Laden oder Handhaben von
Batterien. Immer eine Schutzbrille und Schutz-
handschuhe tragen. Falls Batterieelektrolyt mit
ungeschützter Haut in Berührung kommt, sofort
mit viel Wasser und Seife abwaschen. Kommt
Batteriesäure mit den Augen in Berührung, so-
fort mit reichlich Wasser ausspülen und unmit-
telbar einen Arzt aufsuchen.

Wurde das Boot einigen Zeit nicht mehr gefahren, die


Batterie laden und dann erhaltungsladen (siehe Emp-
fehlungen des Herstellers). Eine schlecht geladene
Batterie nimmt Schaden und kann bei Frost bersten.

WICHTIG! Die zum Batterieladegerät gehören-


den Anweisungen sorgfältig befolgen. Zur Ver-
meidung elektrolytischer Korrosion bei Anschluß
eines externen Ladegeräts immer die Batterie-
kabel abklemmen, bevor das Ladegerät ange-
schlossen wird.

Beim Laden die Stöpsel der Einfüllöffnungen heraus-


schrauben, aber auf den Öffnungen liegen lassen.
Für gute Belüftung sorgen, vor allem wenn das La-
den in einem geschlossenen Raum stattfindet.

ACHTUNG! Immer den Ladestrom ausschalten,


bevor die Anschlüsse des Batterieladegeräts
gelöst werden. Niemals Plus- und Minuspol von
Batterien vertauschen. Dadurch können Funken
und eine Explosion verursacht werden.

Besondere Anweisungen gelten beim Schnelladen


der Batterien. Vermeiden Sie Schnelladen der Batte-
rien, da es ihre Lebensdauer verkürzt.

46
Elektroinstallationen
Leckströme von der elektrischen Anlage können
durch falschen Einbau von elektrischer Ausrüstung
verursacht werden. Leckstrom kann den galvani-
schen Schutz von Teilen wie z.B. Antrieb, Schiffs-
schraube, Schraubenwelle, Ruderschaft und Kiel un-
wirksam machen und Schäden durch elektrolytische
Korrosion verursachen.

WICHTIG! Arbeiten am Niederspannungs-Bord-


system sollten nur von Personen mit elektro-
technischer Ausbildung und entsprechender Er-
fahrung ausgeführt werden. Installations- und
sonstige Arbeiten an Landstromausrüstung dür-
fen nur von einem zugelassenen Starkstrom-
Elektriker ausgeführt werden.

Folgendes sollte immer beachtet werden:


1. Ist eine Landstromversorgung angeschlossen,
darf sich die Schutzerdung nur an Land befinden,
niemals im Boot. Die Landstromversorgung muß
immer mit einem Erdschluß-Schutzschalter aus-
gerüstet sein.
Die Landstromausrüstung (Transformator, Gleich-
richter, Batterieladegeräte usw.) muß für den Ein-
satz für Schiffe ausgelegt sein, und der Hoch-
spannungsstromkreis muß vom Niederspan-
nungsstromkreis galvanisch getrennt sein.
2. Elektrische Leitungen so verlegen und festklem-
men, daß sie weder scheuern noch Feuchtigkeit
oder Bilgewasser im Binnenkiel ausgesetzt sind.
3. Der Motor oder Antrieb bzw. das Wendegetriebe
dürfen nie zur Erdung verwendet werden.
WICHTIG! Der Motor oder der Antrieb bzw.
das Wendegetriebe dürfen niemals zur Er-
dung verwendet werden oder elektrisch mit
anderer Ausrüstung verbunden werden, wie
z.B. Funkgerät, Navigationsausrüstung, Ru-
der, Badeleitern usw.
Schutzerden für Funkgerät, Navigationsausrü-
stung, Ruder, Badeleitern oder andere Ausrü-
stung mit separaten Erdungsleitungen müssen an
eine gemeinsame Erdungsklemme angeschlos-
sen werden.

47
4. An den Pluspol (+) der Startbatterie muß ein
Hauptschalter angeschlossen sein. Der Haupt-
schalter muß den Strom zu allen Stromverbrau-
chern abschalten und muß ausgeschaltet sein,
wenn das Boot nicht benutzt wird.
5. Wenn eine Zusatzbatterie verwendet wird, muß
ein Hauptschalter zwischer der + Klemme und
dem Sicherungsblock angeschlossen werden und
eine (–) Klemme zwischen dem Klemmenblock für
die Elektroausrüstung des Bootes angeschlossen
werden. Der Hauptschalter für die Zusatzbatterie
muß alle an diese Batterie angeschlossenen
Stromverbraucher trennen und ausgeschaltet wer-
den, wenn der Strom nicht mehr benötigt wird.
Die gesamte an die Zusatzbatterie angeschlosse-
ne Ausrüstung muß separate Schalter haben.
Zum gleichzeitigen Laden von zwei getrennten
Batteriekreisen kann am Standard-Generator ein
Volvo Penta Ladestromverteiler (Sonderzubehör)
angebaut werden.

48
Wendegetriebe
Das HS63AE/HS63VE Wendegetriebe ist hydraulisch, daß bedeutet, daß die Vorwärts bzw. Rückwärtsfahrt
hydraulisch aktiviert wird. Das Schmiersystem des Wendegetriebes hat einen Ölfilter und einen Ölkühler. Der
HS63AE/HS63VE ist mit Magnetvetilen für das elektronisch gesteuerte Schalten ausgestattet.

WICHTIG! Volvo Penta empfielt den Einbau eines Seewasserfilters, um den richtigen Kühlwasserfluß
zum Motor und Dem Wendegetriebe zu gewährleisten. Schmutz im Seewasser kann sonst den Radiator
des Wendegetriebes und anderer Kühlungssystemkomponenten verschmutzen

Ölstand. HS45 und HS63


Ölmessstab im Gegenuhrzeigersinn drehen und
herausziehen. Ölstab abwischen und wieder in
das Wendegetriebe einführen. Ölmessstab
nochmals herausnehmen und Ölstand prüfen. Der
richtige Ölstand liegt in dem markierten Bereich.
Bei Bedarf Öl durch die Öffnung für den
Ölmessstab nachfüllen. Ölqualität und Füllmenge,
siehe Kapitel Technische Daten.

WICHTIG! Niemals zuviel Öl in das


Wendegetriebe füllen. Der Ölstand muss
stets innerhalb des empfohlenen Bereiches
liegen.

Öl- und Filterwechsel. HS45 und HS63


1. Umgebung des Deckels (2) säubern, so dass
Schmutz nicht in das Filtergehäuse fällt.
2. Schraube (1) mit einem 6 mm Inbusschlüssel
lösen. Deckel (2) abnehmen. Neue O-Ringe
einölen und im Deckel einbauen.
3. Filter (4) herausnehmen.
4. Öl mit einer Öllenzpumpe durch das
Ölfiltergehäuse heraussaugen.
5. Öl in der richtigen Menge abmessen und
einfüllen. Ölqualität und Füllmenge, siehe
Kapitel Technische Daten.
WICHTIG! Niemals zuviel in das
Wendegetriebe füllen.
6. Neues Filter (4) in das Filtergehäuse
einsetzen.
7. Deckel einbauen. Anziehdrehmoment: 5-8 Nm.
8. Schalthebel in Leerlaufstellung stellen. Motor
anlassen und einige Minuten mit 1500 1/min
fahren, so dass der Ölkühler des
Wendegetriebes mit Öl gefüllt wird.
9. Motor abstellen und Ölstand prüfen. Bei Bedarf
Öl nachfüllen.

49
Schraubenwellendichtung
Bei einem Boot mit einer Welle von Volvo Penta muß
die Wellendichtung unmittelbar nach dem Zuwasser-
lassen entlüftet und geschmiert werden.
Zum Entlüften die Buchse bei gleichzeitigem Nieder-
drücken der Welle zusammendrücken, bis Wasser
austritt. Dann ca. 1 cc wasserabweisendes Fett in
die Dichtung pressen.

WICHTIG! Die Dichtung alle 500 Betriebsstun-


den oder alle 5 Jahre ersetzen.

50
Antrieb
Ihr Antrieb ist gegen galvanische Korrosion geschützt. Dieser Schutz besteht aus fünf Lackschichten, Opferan-
oden und Masseflechten. Die Masseflechte halten halten die verbindung zwischen den verschiedenen Kompo-
nenten des Antriebs aufrecht. Eine unterbrochene Verbindung kann zur rapiden Korrosion der individuellen Kom-
ponenten führen, selbst wenn der Schutz sonst effektiv ist. Masseflechte jedes Jahr überprüfen. Eine fehlerhafte
Elektroinstallation kann ebenfalls zum Zusammenbruch des galvanischen Schutzes führen. Schäden aufgrund
von elektrolytischer Korrosion können rasch auftreten und sind oft kostenträchtig. Weitere Informationen finden
Sie unter „Elektrische Anlage“.

WICHTIG! Lackschäden immer sofort reparieren. Unsachgemäß aufgetragener Lack oder ein falscher
Lacktyp unten am Bootskörper kann den Korrosionsschutz unwirksam machen. Weitere Informationen zum
Lackieren finden Sie unter „Auflegen/Zuwasserlassen“. Auflegen und Zuwasserlassen

Der Antrieb ist mit einer Konuskupplung zum Schalten mit Hilfe eines Kontrollkabels mit entweder mechanischer
Betrieb oder einem elektrischen Betätiger und elektrischer Betrieb.

Korrosionsschutz. Kontrollieren/
Ersetzen
Die Opferanoden regelmäßig kontrollieren. Wenn ca.
1/3 der Anode erodiert ist mit neuen Anoden erset-
zen. Die neue Anode anziehen, so daß guter metalli-
scher Kontakt gewährleistet ist.
Wenn die Boote auf Land aufgelegt werden wenn sie
nicht benutzt werden, besteht ein verringerter Schutz
vor galvanischer Korrosion wegen der Oxidation an
den Opferanoden. Selbst eine neue Anode kann an
der Oberfläche oxidiert sein. Bevor Zuwasserlassen
müssen die Opferanoden mit einer Schmirgellein-
wand gereinigt werden.

WICHTIG! Schmirgelleinwand verwenden. Bei


der Reinigung keine Stahlbürste oder andere
Stahlwerkzeuge verwenden, weil diese den gal-
1
vanischen Schutz beschädigen können.
2 Ihr Antrieb ist mit serienmäßig mit Zinkopferanoden
ausgestattet, die für den Betrieb in Salzwasser be-
stimmt sind. An Antrieben die hauptsächlich im
Frischwasser verwendet werden, müssen die Opfer-
anoden aus Magnesium sein.

WICHTIG! Für Salzwasser Zinkopferanoden


und für Süßwasser Magnesiumanoden verwen-
den.

DP-Antrieb
Die Opferanoden befinden sich an der unteren Kante
1
des Schutzbleches (1) und am Getriebegehäuse vor
den Schrauben (2).
Die Schrauben entfernen. Die beiden Schrauben, die
die Anode (1) festhalten entfernen. Die Anode entfer-
nen. Die Berührungsfläche am Antrieb abschaben,
bis sie sauber ist. Eine neue Anode einbauen.

51
Die beiden Schrauben, die die Anode (2) festhalten
entfernen. Die Anode und das Stützblech unter der
Anode entfernen. Die Dichtfläche säubern. Das Stütz-
blech und die neue Anode wiedereinbauen.

WICHTIG! DP-Antriebe die mit Schrauben aus


2 rostfreiem Stahl ausgestattet sind, müssen mit
zwei Opferanoden am Schutzblech ausgestattet
werden.

DPX-Antrieb
Die Opferanoden können an der unteren Seite des
Kavitationsblechs (1), auf den Führungszylinder (2),
1 an der Heckseite des oberen Getriebegehäuses (3)
4 und an der unteren Kante des Schutzblechs (4). Dop-
pel- und Dreifachanlagen haben ebenfalls Anoden an
3 2 den Parallelstreben (5).
5
Alle Anoden sind schraubbefestigt. An einer der
Schrauben ist ein Massekabel befestigt. Die beiden
Schrauben, die die Anode festhalten entfernen. Die
Dichtfläche säubern und eine neue Anode einbauen.
In der Anode (4) ist ein Stützblech, daß den Trim-
mungssensor festhält. Sorgfältig überprüfen, daß die
Platte den Trimmungssensor verriegelt bevor die
Zinkanode eingebaut wird und festgeschraubt wird.

ACHTUNG! Gefahr des Eindringens von Was-


4 ser! Sorgfältig überprüfen, daß das Stützblech
den Trimmungssensor verriegelt bevor die Zink-
anode eingebaut wird und festgeschraubt wird.

52
A Öl wechseln
Den Ölmeßstab (A) entfernen. Den DP-Antrieb so
weit wie möglich nach oben trimmen, den DPX-An-
trieb so weit wie möglich nach innen (vorwärts) trim-
men. Die Ablaßschraube am Getriebegehäuse her-
ausdrehen und das Öl ausfließen lassen. Wenn das
Öl verfärbt ist, bei einer autorisierten Volvo Penta
Werkstatt rückfragen. Schraube und O-Ring anbrin-
gen. Immer einen beschädigten O-Ring mit einem
neuen ersetzen. Das verbrauchte Motoröl umwelt-
gerecht entsorgen.

DP DPX Die Abdeckung entfernen und den Öleinfüllstopfen


und O-Ring entfernen. Öl einfüllen. Siehe „Techni-
sche Daten“ für Angaben zu Sorten und Füllmengen.
Den Antrieb herablassen.
Nach einer Weile den Ölstand mit dem Meßstab
überprüfen. Den Meßstab wieder in das Wendegetrie-
be einsetzen, ohne ihn festzuschrauben wenn der
Ölstand überprüft wird. Wenn der Ölstand zu hoch ist,
muß Öl abgelassen werden. Wenn der Stand zu nied-
rig ist, muß Öl durch die Öffnung des Meßstabs auf-
gefüllt werden.
Den Anzug des Meßstabs und der Ölablaßschraube
überprüfen. Die Abdeckung wieder einbauen.

Ölstand des Power Trim


Den Antrieb so weit wie möglich eintrimmen. Kontrol-
lieren, daß der Ölstand zwischen den MAX- und MIN-
Marken des Ölbehälters liegt. Wenn erforderlich mit
ATF-Öl auffüllen. Sauberkeit ist äußerst wichtig, kein
Schmutz darf in den Antrieb gelangen wenn Öl aufge-
füllt wird.
Wenn die Anlage entleert worden ist, mit neuem Öl
auffüllen und den Antrieb 6–10 ein- und austrimmen
um die Anlage zu entlüften. Den Ölstand kontrollieren
und ggf. auffüllen.

53
Faltenbalg. Ersatzteil
Den Zustand des Kreuzgelenks und den Faltenbalg
des Auspuffs einmal im Jahr kontrollieren. Falls Risse
oder andere Schädenvorhanden sind, muß es ausge-
tauscht werden. Andernfalls alle zwei Jahre ersetzen.
Der Antrieb muß eventuell entfernt werden von der
Stützgabel entfernt werden um den Faltenbalg zu er-
setzen. Der Ausbau des Antriebs verlangt besondere
Kenntnisse und Werkzeuge. Falls Zweifel bestehen,
wenden Sie sich bitte an Ihre autorisierte Volvo Penta
Werkstatt, wenn Sie Hilfe benötigen

ACHTUNG! Niemals Arbeiten an dem Falten-


balg des Antriebs oder der hydraulischen Anlage
durchführen ohne den Antrieb die angehobene
Stellung zu verriegeln, damit es nicht herunter-
fallen kann. Ein stürzender Antrieb kann zu
schweren Verletzungen führen.

Wenn Werkzeug 885143-8 richtig eingebaut ist, ver-


hindert das der Antrieb herunterfallen kann. Das
Werkzeug wie folgt einbauen: Den Antrieb bis 0 her-
untertrimmen. Alle Splinte entfernen und die Zylinder-
bolzen der Trimmung herausschlagen.

DPX: Die Steuerungszylinder ebenfalls durch entfer-


nen der Stifte entfernen. Den Steuerungszylinder
nach oben festbinden, damit es nicht im Weg ist.

Der Antrieb kann nun mit der Hand in die angehobe-


ne Stellung angehoben werden. Den Antrieb in dieser
Position festhalten und das Werkzeug wie abgebildet
auf der Steuerbordseite einbauen. Den Faltenbalg
sorgfältig auf Schäden überprüfen. Der Faltenbalg
des Auspuffs kann ersetzt werden ohne den Antrieb
zu entfernen.

ACHTUNG! das Werkzeug nicht überlasten


durch auf dem Antrieb zu stehen.

54
DP: Wenn der Antrieb entfernt worden ist, sind die
Zahnstange und der Antrieb des Trimmungssensors
eventuell aus ihrer Position gebracht worden. Das
Zahnrad drehen bis ein gekerbter Zahn sichtbar wird.
Die Zahnstange so einbauen, daß die erste Stellung
des Zahnrads mit dem markierten Zahn überein-
kommt.

DP, DPX: Schlauchklemmschrauben sollten wie ab-


gebildet angeordnet sein, wenn sie angezogen wer-
den.

55
Steuerung
Der DP-Antrieb ist mit einer servounterstützten, mechanischen Steuerung ausgestattet. der DPX-Antrieb ist mit
dem Xact™ vollständig hydraulischen Servosteuerungssystem ausgestattet.

DP-Servosteuerungspumpe. Ölstand
Den Einfülldeckel im Uhrzeigersinn drehen und ent-
fernen. Kontrollieren, daß der Ölstand zwischen den
MAX- und MIN-Marken auf dem Ölmeßstab liegt. Mit
ATF-Öl füllen. Für ATF-Ölsorte, siehe technische
Angaben.

DP- Steuerungswellenlager. Schmierung


Das Steuerungswellenlager mit einer Fettpresse
schmieren. Wasserabweisendes Fett verwenden.
Das Fett eindrücken bis es aus dem Lager gedrückt
wird.

Xact™ Servosteuerung, DPX WICHTIG!


Um sichere und störungsfreie Steuerung zu ge-
währleisten die folgenden Anweisungen befol-
gen.
Den Ölstand des Steuerungssystems alle zwei Wo-
chen kontrollieren um Ölstandveränderungen auf zu
spüren. Der Ölstand sollte sich normalerweise nicht
ändern, der jährliche Ölverbrauch ist nur geringfügig.
Wenn der Ölstand fällt, liegt wahrscheinlich ein Leck
vor. Dieses Leck muß sofort gefunden werden und
behoben werden. Wenden Sie sich bitte für Repera-
turarbeiten an Ihre nächstgelegene autorisierte
Volvo Penta Werkstatt. Das Steuerungssystem ist
mit Automatikgetriebeöl (ATF) gefüllt, dieses Öl muß
im Normalfall nicht gewechselt werden. So lange
das Öl rot ist und keine Anzeichen von Verschmut-
zung aufzeigt, ist es nicht nötig das Öl zu wechseln.
Wenn die Farbe des Öl schwarz wird oder sichtbare
Verschmutzung aufzeigt, muß das Öl gewechselt
werden. Das Öl sollte ebenfalls gewechselt werden
wenn das Steuerungssystem für Wartungsarbeiten
geöffnet wurde.

ACHTUNG! Immer die empfohlenen ATF-Öl-


sorten von einem anerkannten Hersteller ver-
wenden. Niemals das Steuerungssystem mit
einer unbekannten Ölsorte füllen. Die falsche
Ölsorte kann sich negativ auf die Steuerung
auswirken und im schlimmsten Fall kann die
Steuerung vollkommen verloren werden. Die
falsche Ölsorte kann ebenfalls Komponenten
des Steuerungssystems beschädigen.

56
DPX Ölstand der Hydraulikpumpe
Überprüfen sich der Motor im Leerlauf befindet. Kon-
trollieren, daß der Ölstand zwischen den MAX- und
MIN-Marken auf dem Ölmeßstab liegt. ACHTUNG!
Der Ölstand ist etwas höher wenn der Motor nicht
läuft. Mit ATF-Öl füllen. Für ATF-Ölsorte, siehe tech-
nische Angaben.

DPX Entlüften des Hydraulikkreises


Wenn der Hydraulikkreis des Steuerungssystems
entfernt oder auseindergebaut wurde, muß es entlüf-
tet werden. Entlüften ist einfacher, wenn Sie einen
Assistenten haben.

ACHTUNG! Äußerste Voricht, daß keine Hände,


Kleider, Haare, Halsketten und Werkzeuge in
die Antriebsriemen des Motors oder der Riemen
gelangen.

Das System füllen. Motor (en) starten. Der Motorkreis


des Steuerungssystems wird automatisch entlüftet
wenn die Motoren ca. 2–3 Minuten laufen. Andere
Teile des Systems werden wie folgt entlüftet: Das Ru-
der 2–3 Mal nach Backbord und Steuerbord bis zum
Anschlag drehen. Den Ölstand überprüfen während
das Ruder gedreht wird und wenn notwendig auffül-
len. Der Ölstand kann rapide abfallen wenn das Ru-
der gedreht wird. Bereit sein das Öl sofort nach zu
füllen, damit keine Luft ins System eingesogen wird.
Den Ölstand ein letztes Mal mit dem Meßstab kon-
trollieren und wenn notwendig auffüllen. Vor der Fahrt
kontrollieren, daß keine Lecks vorliegen, vor allem
wenn das System auseinandergenommen wurde.
Ebenfalls kontrollieren, daß alle Verbinden ordnungs-
gemäß angezogen wurden.

57
DPX Hydraulikschläuche. Kontrollieren
Sorgfältig die Hydraulikschläuche des Steuerungssy-
stems auf Verschleiß und Risse kontrollieren. Die äu-
ßeren Schläuche besonders sorgfältig überprüfen, da
diese an Materialermüdung gelitten haben, weil sie an
Wasser ausgesetzt wurden. Beschädigte Schläuche
müssen ersetzt werden.

ACHTUNG! Ein leckender Hydraulikschlauch


kann sich negativ auf die Steuerung auswirken
und im schlimmsten Fall kann die Steuerung
vollkommen verloren werden. Sauberkeit ist äu-
ßerst wichtig, kein Schmutz darf in das Hydrau-
liksystem gelangen. Bevor entfernen, reinigen
und sorgfältig kontrollieren wie die Schläuche
verlegt und angeschlossen sind. Fehlerhaftes
Verlegen oder Schmutz im Hydrauliksystem
kann sich negativ auf die Steuerung auswir-
ken und im schlimmsten Fall kann die Steue-
rung vollkommen verloren werden. Wenden
Sie sich bitte an Ihre nächstgelegene autorisier-
te Volvo Penta Werkstatt, wenn Sie Hilfe benöti-
gen.

DPX Parallelstrebe. Kontrollieren


Die Parallelstrebe (Doppel- und Dreifachanlage) ist
eine entscheidende Sicherheitskomponente. Es sorg-
fältig inspizieren wenn die Kick-up-Funktion ausgelöst
wurde, da das Boot auf Grund gelaufen ist oder mit
einem Gegenstand im Wasser zusammengestoßen
ist, Jährlich die Kugelgelenke der Parallelstrebe über-
prüfen und auf Risse und andere Schäden jährlich
kontrollieren.

ACHTUNG! Wenn die Parallelstrebe Schäden


aufweist, bei reduzierter Geschwindigkeit zum
Hafen zurückkehren. Die Parallelstrebe ist eine
wichtige Sicherheitskomponente, Beschädigung
kann die Steuereigenschaften beeinflussen. Im
schlimmsten Fall könnte die Kontrolle über die
Steuerung vollkommen verloren werden. Nie-
mals eine Parallelstrebe ausrichten oder schwei-
ßen. Wenden Sie sich bitte an Ihre nächstgele-
gene autorisierte Volvo Penta Werkstatt, wenn
Sie Hilfe benötigen.

58
Schiffsschrauben
Für die beste Leistung und den geringsten Kraftstoffverbrauch sollte die Motordrehzahl innerhalb des Vollgasbe-
reichs liegen. Siehe Abschnitt „Operation“. Wenn die Motordrehzahl bei Vollgas außerhalb des Vollgasberei-
ches fällt, muß die Schiffsschraube gewechselt werden.

ACHTUNG! Vor Beginn der Arbeit den Motor stillsetzen. Den Zündschlüssel entfernen und die Stromver-
sorgung mit dem Hauptschalter ausschalten.
Mit dem Angelschnurschneider (DP) vorsichtig umgehen, da er sehr scharfe Kanten hat.

WICHTIG! Beschädigte Schiffsschrauben müssen sofort ersetzt werden. Ein Boot mit beschädigter Schiffs-
schraube sollte nur mit äußerster Vorsicht und nur bei reduzierten Motordrehzahlen gefahren werden.

Schiffsschraubeneinbau. DP
1. Bedienhebel in die „Vorwärtsfahrt“-Stellung. 6. Bedienhebel in die „Vorwärtsfahrt“-Stellung
2. Das mitgelieferte Werkzeug beim Entfernen und 7. Angelschnurschneider auf der hinteren Schiffs-
Einbauen von Schiffsschrauben verwenden. schraube einbauen. Die hintere Schiffsschraube
und die Kunstoffunterlegscheibe und Distanz-
3. Beide Schiffsschrauben-Naben schmieren. Volvo
scheibe aufschieben wenn diese davor noch nicht
Penta Fett 828250-1 verwenden.
eingebaut war.
4. Angelschnurschneider auf die vordere Schiffs-
8. Den Konus der Schiffsschraube aufschrauben und
schraube schieben.
fest anziehen. Die Mittelschraube und Unterleg-
5. Mutter aufschrauben und mit Werkzeug anziehen. scheibe einsetzen und fest anziehen.
Anzugsdrehmoment 50–75 Nm (5–7,7 kpm).

59
Schiffsschraubeneinbau. DPX
1. Bedienhebel in die „Vorwärtsfahrt“-Stellung 5. Bedienhebel in die „Vorwärtsfahrt“-Stellung
2. Das mitgelieferte Werkzeug beim Entfernen und 6. Die hintere Schiffsschraube auf die Welle drücken
Einbauen von Schiffsschrauben verwenden. und mit der Mutter anziehen. Einen 30 mm
Schraubenschlüssel verwenden und bis 25–35
3. Beide Schiffsschrauben-Naben schmieren. Volvo
Nm (2,5–3,5 kpm) anziehen.
Penta Fett 828250-1 verwenden.
7. Sicherungsschraube einschrauben und bis 70–80
4. Die vordere Schiffsschraube auf die Welle auf-
Nm (7–8 kpm) anziehen.
drücken. Große Sicherungsmutter aufschrauben
und mit Werkzeug anziehen. Anzugsdrehmoment
50–70 Nm (5–7 kpm).

60
Auflegen und Zuwasserlassen
Lassen Sie bei einer autorisierten Volvo Penta Werkstätte Motor und andere Ausrüstung inspizieren, bevor Sie
das Boot zur Lagerung vor dem Winter bzw. nach der Saison aus dem Wasser nehmen. Bei dieser Gelegenheit
etwaige erforderliche Reparaturen oder Kundendienstarbeiten durchführen lassen, so daß Ihr Boot für die neue
Saison in bestem Zustand ist.
Eine Konservierung sollte durchgeführt werden, um sicherzustellen, daß Motor und Kraftübertragung keinen
Schaden leiden, während Sie den Winter über bzw. nach der Saison außer Betrieb genommen sind. Es ist wich-
tig, daß diese Maßnahme ordnungsgemäß durchgeführt und nichts vergessen wird. Aus diesem Grund haben
wir eine Check-Liste zusammengestellt, in der die wichtigsten Punkte aufgeführt sind.

ACHTUNG! Lesen Sie vor Beginn der Arbeiten den Abschnitt über Wartung sorgfältig durch. Er enthält An-
weisungen zur sicheren und richtigen Durchführung der häufigsten Wartungs- und Kundendienstarbeiten.

Konservieren
Die folgenden Arbeitsschritte lassen sich am be- ● Das Öl im Antrieb wechseln.
sten ausführen, solange das Boot noch im Wasser
ist: ● Seewasserfilter reinigen.
● Motoröl wechseln und das Ölfilter erneuern. ● Das Seewassersystem reinigen und konservieren.
● Öl im Wendegetriebe wechseln. ● Das Laufrad der Seewasserpumpe herausnehmen.
Das Laufrad in einem luftdicht verschlossenen Pla-
● Das Kraftstoffilter erneuern. Falls eingebaut, das
stikbeutel an einem kühlen Ort aufbewahren.
Kraftstoff-Vorfilter erneuern.
● Den Zustand des Frostschutzes im Kühlmittel kon-
● Den Motor bis zur normalen Betriebstemperatur trollieren. Bei Bedarf auffüllen.
warmfahren.
WICHTIG! Eine Korrosionsschutzmischung im
Motorkühlsystem bietet keinen Gefrierschutz.
● Das Boot aus dem Wasser nehmen:
Besteht die Möglichkeit, daß der Motor Tem-
peraturen unter 0°C ausgesetzt wird, ist das
Die folgenden Arbeitsschritte müssen ausgeführt
Kühlsystem zu entleeren.
werden, wenn das Boot sich nicht im Wasser be-
findet: ● Etwaiges Wasser und Schmutz aus dem Kraftstoff-
● Rumpf und Antrieb unmittelbar nach dem Heraus- tank ablassen. Zur Vermeidung von Kondensation
nehmen des Bootes (bevor dieses trocknet) reini- den Kraftstofftank vollständig mit Kraftstoff füllen.
gen.
● Den Motor von außen reinigen. Zur Motorreinigung
keinen Hochdruckstrahl verwenden. Etwaige Lack-
schäden mit Volvo Penta Originallack ausbessern.

● Alle Betätigungsseile kontrollieren und mit Rost-


schutzmittel behandeln.

● Etwaige Lackschäden mit Volvo Penta Originallack


reparieren. ACHTUNG! Lesen Sie die besonderen
Anweisungen zum Lackieren des Antriebs unter:
„Lackieren von Antrieb und Schiffskörper unter der
Wasserlinie“.

● Die Batteriekabel abklemmen. Die Batterien reini-


gen und laden. ACHTUNG! Ungenügend aufgela-
dene Batterien können gefrieren und als Folge so-
gar bersten.
WICHTIG! Beim Reinigen mit Hochdruckwas-
serstrahl ist Vorsicht geboten. Der Strahl darf ● Die Komponenten der elektrischen Anlage mit
nicht auf den Auspuff und den Balg der Antriebs- feuchtigkeitsabweisendem Spray besprühen.
einheit, den Dichtungen des Trimmungszylin-
ders, der Schiffsschrauben-Wellendichtung, ● Schiffsschraube für Winterlagerung entfernen. Die
Schläuche usw. gerichtet werden. Schraubenwelle mit wasserabweisendem Fett
schmieren.

61
Aus der Lagerung nehmen
● Ölstand in Motor und Antrieb/Wendegetriebe kon- ● Antrieb und Rumpf lackieren. Siehe nächste Seite.
trollieren. Bei Bedarf auffüllen. Ist das System mit
Konservierungsöl gefüllt, ablassen und neues Öl ● Die Opferanode am Antrieb kontrollieren. Ist von
einfüllen, die Ölfilter wechseln. Korrekte Ölsorte: einer Anode weniger als 2/3 übrig, muß sie ersetzt
Siehe unter „Technische Daten“. werden. Die Anode unmittelbar vor dem Zuwas-
serlassen des Bootes mit Schmirgelleinwand reini-
● Das Frostschutzmittel aus dem Seewassersystem gen.
ablassen.
WICHTIG! Bei der Reinigung keine Stahlbürste
● Das Laufrad in die Seewasserpumpe einsetzen oder andere Stahlwerkzeuge verwenden, weil
(erneuern, falls das alte Verschleiß aufweist). diese den galvanischen Schutz beschädigen
● Ablaßventile/-schrauben schließen bzw. anziehen. können.

● Die Spannung und den Zustand der Antriebsrie- ● Schiffsschrauben einbauen.


men überprüfen.
● Das Boot zu Wasser lassen. Auf Dichtheit kontrol-
● Den Zustand von Gummischläuchen kontrollieren lieren.
und Schlauchklemmen anziehen.
● Die Schraubenwellendichtung (Wendegetriebe)
● Kühlmittelstand und Frostschutz kontrollieren. Bei entlüften und schmieren.
Bedarf auffüllen.
● Motor anlassen. Kontrollieren, daß keine Kraft-
● Die vollständig aufgeladenen Batterien anschlie- stoff-, Kühlmittel- oder Abgaslecks vorhanden sind
ßen. und alle Steuerfunktionen ordnungsgemäß arbei-
ten.

62
Lackieren von Antrieb und Schiffs-
körper unter der Wasserlinie
Antrieb
Vor der Behandlung des Antriebs mit Bewuchsverhin-
derungsmittel etwaige Lackschäden reparieren. Mit
Schmirgelpapier der Körnung 120, Metallflächen und
mit feinerem Schmirgelpapier Lackflächen leicht ab-
schleifen. Mit Verdünner oder ähnlichem Mittel abwa-
schen. Etwaige Poren in der Oberfläche spachteln
und abschleifen. Volvo Penta Originalgrundierung
und -decklack auftragen und trocknen lassen. Den
Lack trocknen lassen. Danach zwei weitere Schich-
ten Volvo Penta Bewuchsverhinderungs-Grundie-
rung aufbringen. Diese trocknen lassen. Danach
zwei weitere Schichten Volvo Penta Bewuchsverhin-
derer aufbringen.

WICHTIG! Die Opferanoden des Antriebs dürfen


niemals mit Teflon gestrichen oder behandelt
werden. Dies gilt auch für nichtrostende Schiffs-
schrauben und Schiffsschrauben aus Bronze.

Der Einsatz von Antifouling-Mitteln ist nicht in allen


Ländern zulässig. Vergewissern Sie sich bitte, daß er
dort, wo Sie Ihr Boot einsetzen, gestattet ist. Sind An-
tifouling-Mittel unzulässig, empfehlt Volvo Penta, ein
reines Teflon®* Mittel auf den Originallack des An-
triebs aufzutragen, ohne diesen vorher abzuschleifen.
*Teflon ist eingetragenes Warenzeichen der Du Pont Corp.

Rumpfboden
Alle Antifouling-Farben sind giftig und im Seewasser
umweltschädlich. Vom Einsatz derartiger Mittel sollte
abgesehen werden. In den meisten Ländern ist die
Verwendung von Antifouling-Mitteln gesetzlich gere-
gelt. Die entsprechenden Gesetze und Bestim-
mungen müssen stets beachtet werden. In vielen
Fällen ist es vollkommen verboten diese auf Freizeit-
booten zu verwenden, für z.B. in Frischwasser. Für
Boote die relativ einfach aus dem Wasser gehoben
werden können, empfehlen wir nur eine Behandlung
mit Teflon zusammen mit einer mechanischen Reini-
gung ein paar Mal im Jahr.
Bei größeren Booten ist dies kaum möglich. Kommt
das Boot in einem Gebiet zum Einsatz, wo das Was-
ser den Bewuchs stark begünstigt, kann auf Antifou-
ling-Lacke wahrscheinlich nicht verzichtet werden. In
diesem Fall einen Lack auf Kupferbasis verwenden,
der Kupferzyanat und kein Kupferoxid enthält.

WICHTIG! Einen Bereich von 10 mm um den


Antrieb unlackiert lassen.

Lacke auf Zinnbais (TBT) dürfen nicht verwendet


werden. Stets sollte man sich über die gesetzli-
chen Bestimmungen informieren, die am Einsatz-
ort des Bootes gelten. Vor dem Zuwasserlassen
des Bootes den Anstrich trocknen lassen!

63
Fehlersuche/Diagnose

Problem Mögliche Ursache


Starter läuft nicht (oder langsam) 1, 2, 3

Motor startet nicht 4, 5, 6, 7

Motor startet aber hält wieder an 6, 7,

Motor läßt sich nur schwer starten 4, 5, 6, 7

Motor erreicht bei Vollgas nicht die korrekte Drehzahl 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 15, 18, 19, 20, 21

Motor klopft 4, 5, 6, 7

Motor läuft unruhig 4, 5, 6, 7, 10, 11

Motor vibriert 15, 16

Hoher Kraftstoffverbrauch 8, 9, 10, 12, 15

Schwarzer Auspuffgas 10

Blauer oder weißer Abgasrauch 12, 22

Zu niedriger Öldruck 13, 14

Zu hohe Kühlflüssigkeitstemperatur 17, 18, 19, 20, 21

Keine oder mangelhafte Ladung 2, 23

Gelbe Diagnoselampe blinkt Siehe elektronische Dieselsteuerung


(EDC) Fehlercodes

Mögliche Ursachen
1. Batterie entladen 16. Motoraufhängung defekt
2. Wackelkontakt/Stromunterbrechung 17. Zu wenig Kühlmittel
3. Sicherung ausgelöst 18. Seewassereinlaß/-rohr/-filter verstopft
4. Kraftstoffmangel 19. Antriebsriemen der Umwälzpumpe rutscht
5. Kraftstoff-Feinfilter 20. Schadhaftes Laufrad
6. Luft in der Kraftstoffeinspritzanlage 21. Schadhaft/inkorrektes Thermostat
7. Wasser/Schmutz in Kraftstoff 22. Schmierölstand zu hoch
8. Boot abnormal belastet 23. Generator-Antriebsriemen rutscht
9. Bewuchs an Schiffskörper unter der Wasserlinie/
Antrieb/Schiffsschraube
10. Luftzufuhr unzureichend
11. Zu hohe Kühlflüssigkeitstemperatur
12. Kühlmitteltemperatur zu niedrig
13. Schmierölstand zu niedrig
14. Kraftstoffilter verstopft
15. Schiffsschraube beschädigt/falsch

64
Sicherheitssysteme für Antriebe mit elektronischer
Schaltung
Wenn der Schaltbetätiger des Antriebs aus irgendei-
nem Grund aufhören sollte zu funktionieren, kann es
manuell bedient werden indem der Betätiger aus der
Halterung genommen wird und in die gewünschte Stel-
lung für Vorwärts, Rückwärts oder Neutral bewegt
wird. Die Sicherung des Betätigers erst überprüfen.

Diagnosefunktion
Die Kontrolleuchte im gelben Diagnoseknopf der
EDC-Bedientafel blinkt, wenn das EDC-System ab-
DIAGNOSIS norme Signale empfängt oder eine Störung aufweist.
Den Knopf* für mindestens eine Sekunde lang ein-
drücken um die Fehlercodes abzulesen und den
Alarm zu quittieren. Ein Fehlercode-Nachricht wird in
einem zwei-stelligen blinkenden Code angezeigt.
Sind mehrere Störcodes gespeichert, wird bei erneu-
tem Drücken des Knopfs der nächste Code blinkend
angezeigt. Wenn der erste Fehlercode wieder er-
scheint, sind alle Codes abgelesen.
Fehlercode bleibt gespeichert, bis sie gelöscht wer-
den. Die Löschung sollte erfolgen, nachdem die Stö-
rung oder Ursache des Fehlercodes ermittelt und re-
pariert wurde.
ACHTUNG! Wenn das On-Board-Diagnose-Sy-
stem ein Ereignis ausgelöst hat (z.B. den Motor
ausgeschaltet hat) müssen die Fehlercodes ge-
löscht werden bevor der Motor wieder angelassen
werden kann. Siehe untenstehenden Abschnitt
über Löschen von Störcodes.
* Achtung. Wenn der Motor angehalten wurde wird der Fehler-
code nur angezeigt wenn das EDC System aktiviiert wird.
Zum Aktivieren der Elektronischen Dieselsteuerung den
Zündschlüssel in Stellung „I“ (Betriebsstellung) drehen.

65
Fehlercodes ablesen
Wird bei blinkender Lampe der gelbe Diagnoseknopf
1 DIAGNOSIS DIAGNOSIS
2 gedrückt, zeigt das System die Art des Fehlers an,
der den Störcode verursacht. Daraufhin zeigt das Sy-
stem in blinkender Darstellung einen zweiteiligen
Code an* Die erste Anzahl von Blinksignalen sind
Einheiten von zehn, gefolgt von einer kurzen Pause,
dann eine Reihe von einzelnen zeitweiligen Blinksi-
gnalen (einzelnen Einheiten).
1. Backbordmotor Nach Quittierung des Alarms (Fehlercodes wurden
2. Steuerbordmotor
abgelesen) verlischt die Lampe. Durch Drücken des
gelben Knopfes können gespeicherte Fehlercodes
erneut abgelesen werden.
Eine Tabelle mit den EDC-Fehlercodes kann auf der
nächsten Seite gefunden werden.

*Beispiel: Pause = Störcode 2.6


Störung im Potentiometer der Bedieneinheit.

Löschen von gespeicherten Fehlercodes


1. Sicherstellen, daß sich der Zündschlüssel in der
DIAGNOSIS
Stellung 0 befindet.
2. Den gelben Diagnoseknopf eindrücken und ihn
eingedrückt halten während der Schlüssel in die
I (Betriebs-) Stellung gedreht wird.
Die Störcodes löschen, indem der Knopf weitere
3 Sekunden niedergehalten wird.
Achtung. Wird der Diagnoseknopf nach dem Lö-
schen der Störcodes nochmals gedrückt, zeigt
das System in blinkender Anzeige Code 1.1 (kein
Störcode gespeichert) an.

66
EDC-Fehlercodes

Code Erklärung Ursache Reaktion Maßnahme

1.1 Kein Fehler Diagnosefunktion aktiviert –

1.2 Bedienung-Kalibrierung Neutralstellungsschalter in bezug auf Funktion des Neutralstellungsschalters kontrollieren (in
(Neutralstellungsschalter) Potentiometerwert am falschen Punkt Neutralstellung geschlossen). Fehlercode löschen.
geöffnet oder geschlossen. Bedienung neu kalibrieren.

1.3 Bedienung-Kalibrierung Winkel zwischen Beginn der Drossel- Potentiometerbefestigung kontrollieren. Fehlercode
(Unterschied zu klein) klappenöffnung und Vollgas zu klein löschen. Bedienung neu kalibrieren.

1.4 Bedienung-Kalibrierung Neutralstellungsschalter schließt in zu Neutralstellungsschalter einstellen. Fehlercode lö-


(Neutralstellung zu kurz) kurzem Steuerungsbereich schen. Bedienung neu kalibrieren.

1.5 Bedienung-Kalibrierung Betätiger (Magnetventil) fehlerhaft Steckverbinder am Betätiger (Magnetventile) überprü-


(Schaltbetätiger fehlerhaft) (Leitungsunterbrechung, Kurzschluß) fen. Betätiger (Magnete) auf Kurzschluß/Stromunter-
brechung kontrollieren. Fehlercode löschen. Bedie-
nung neu kalibrieren.

1.6 Bedienung-Kalibrierung Neuinstallation. Starter kann nicht aktiviert werden. Bedienung kalibrieren. Fehlercodes werden automa-
(Kalibrierung nicht durchgeführt) tisch gelöscht.

2.2 Regelstangengeber Regelstangenstellungsgeber überträgt Motor vom System abgestellt. Einspritzpumpen- und Steuergerät-Anschlüsse kontrol-
abnorme Werte an das Steuergerät. lieren. Fehlercode löschen. Motor starten. Autorisierte
Werkstatt verständigen, falls Fehler weiter besteht.

2.3 Regelstangen-Betätiger Regelstangenbetätiger zieht zuviel oder Hauptrelais öffnet (Motor bleibt stehen). Einspritzpumpen- und Steuergerät-Anschlüsse kontrol-
zuwenig Strom. lieren. Fehlercode löschen. Motor starten. Autorisierte
Leitungsunterbrechung in Steckverbin- Werkstatt verständigen, falls Fehler weiter besteht.
der zum Steuergerät (Stift 42)

2.4 Drehzahlgeber (U/min) Steuergerät erhält kein Signal vom Motor vom System abgestellt. Steckverbinder auf dem Geber, dem Steuergerät und
oder Startrelais Drehzahlgeber dem Startrelais kontrollieren. Fehlercode löschen.
Motor starten. Autorisierte Werkstatt verständigen, falls
Fehler weiter besteht.

2.5 Drehzahlgeber (U/min) Drehzahlgeber überträgt abnorme Wer- Motor vom System abgestellt. Steckverbinder auf dem Geber und dem Steuergerät
te an das Steuergerät kontrollieren. Fehlercode löschen. Motor starten.
Autorisierte Werkstatt verständigen, falls Fehler weiter
besteht.
67
68

Code Erklärung Ursache Reaktion Maßnahme

2.6/ Steuerpotentiometer Das System empfängt keine Werte vom Motor läuft konstant bei 1.000 U/min. Kabel/Steckverbinder am Steuerpotentiometer und
2.7 Steuerpotentiometer Kabel und Anschlüsse zum Bedienplatz kontrollie-
ren. Fehlercode löschen. Motor starten.
Falls der Fehler weiter besteht, kann das Schalten
direkt an den Wendegetriebemagneten erfolgen.

3.1 Schalt-Steuerpotentiometer Das System empfängt keine Werte vom Kabel/Steckverbinder am Schalt-Steuerpotentiome-
Schalt-Steuerpotentiometer ter und Kabel und Anschlüsse zum Bedienplatz
kontrollieren. Fehlercode löschen. Motor starten.
Falls der Fehler weiter besteht, kann das Schalten
direkt an den Wendegetriebemagneten erfolgen.

3.2 Ladelufttemperaturgeber Das System empfängt abnorme Werte Das System nimmt an, daß die Ladeluft- Geberverkabelung und Steckverbinder kontrollie-
vom Ladelufttemperaturgeber temperatur 55°C beträgt. Kann zu gering- ren. Geber kontrollieren. Fehlercode löschen. Feh-
fügig niedrigerer Leistung/erhöhten Ab- lercode löschen.
gasemissionen führen.

Das System empfängt abnorme Werte Das System nimmt an, daß die Kühlmit- Geberverkabelung und Steckverbinder kontrollie-
3.3 Kühlmitteltemperaturgeber vom Kühlmitteltemperaturgeber teltemperatur 5°C beträgt. Können ren. Geber kontrollieren. Fehlercode löschen. Feh-
schlechtere Abgaswerte beim Anlassen lercode löschen.
des Motors verursachen.
ACHTUNG! Alarm für hohe Kühlmittel-
temperatur ist nicht funktionsfähig!

3.4 Schaltsteuerung Betätiger Ge- Der Betätiger findet die korrekte Stellung Kabel und Steckverbinder am Betätiger überprüfen.
ber nicht/Versorgung zum Betätiger ist fehler- Einbau des Betätigers auf mechanische Fehler
kontrollieren. Fehlercode löschen. Motor starten.
haft. Autorisierte Werkstatt verständigen, falls Fehler
weiter besteht.
3.5 „Neutral“ Knopf Knopf wurde länger als 2 Minuten ge- Knopfkabel und Steckverbinder kontrollieren. Knopf
(EDC-Bedientafel) drückt. überprüfen. Verkabelung und Anschlüsse zum Be-
dienplatz kontrollieren. Fehlercode löschen.

3.6 „Diagnose“ Knopf Knopf wurde länger als 2 Minuten ge- Knopfkabel und Steckverbinder kontrollieren. Knopf
(EDC-Bedientafel) drückt. überprüfen. Verkabelung und Anschlüsse zum Be-
dienplatz kontrollieren. Fehlercode löschen.

4.1 „Aktive Station“ Knopf Knopf wurde länger als 2 Minuten ge- Knopfkabel und Steckverbinder kontrollieren. Knopf
(EDC-Bedientafel) drückt überprüfen. Verkabelung und Anschlüsse zum Be-
dienplatz kontrollieren. Fehlercode löschen.

4.3 Temperaturalarm Kurzschluß oder Leitungsunterbrechung Verkabelung und Steckverbinder zum Bedienplatz
in Temperaturalarm kontrollieren. Alarmsteuergerät in der Instrumenten-
tafel kontrollieren. Fehlercode löschen.
CodeErklärung Ursache Reaktion Maßnahme

4.4 Motordrehzahl-Synchronisation Kurzschluß oder Leitungsunterbrechung. Verkabelung und Steckverbinder zum Bedienplatz
(wenn Doppelmotor eingebaut sind) Nur der übergeordnete Motor überträgt Signale kontrollieren. Fehlercode löschen.

4.5 Alpha Magnetschalter Anormale Spannung am Ausgang zum Begrenztes Drehmoment des Motors Kabel und Anschlüsse an der Einspritzpumpe über-
Alpha Magnetschalter prüfen. Fehlercode löschen. Motor starten.
Autorisierte Werkstatt verständigen, falls Fehler weiter
besteht.
4.6 Starterrelais Kurzschluß oder Leitungsunterbrechung in Verkabelung und Anschlüsse zum Startrelais im
Kabel-Startrelais Schaltkasten kontrollieren. Startrelais kontrollieren.
Fehlercode löschen.

5.1 Hauptrelais Kurzschluß oder Leitungsunterbrechung in Verkabelung und Anschlüsse zum Hauptrelais im
Kabel-Hauptrelais Schaltkasten kontrollieren. Hauptrelais kontrollieren.
Fehlercode löschen.

5.2 „Neutral-Anzeige“ Kurzschluß oder Stromunterbrechung in Ver- Glühlampe im „Neutral“-Knopf kontrollieren. Verkabe-
kabelung zur „Neutral“-Anzeige. Glühlam- lung und Steckverbinder zum Bedienplatz kontrollie-
penstörung ren. Fehlercode löschen.

5.3 Kompressor Anormale Spannung am Ausgang zum Kom- Kabel und Anschlüsse am Kompressor überprüfen.
pressor Fehlercode löschen. Motor starten.
Autorisierte Werkstatt verständigen, falls Fehler weiter
besteht.
5.4/ Schalten – Vor-/ Rückwärtsfahrt Kurzschluß oder Stromunterbrechung in der Wendegetriebeverkabelung und Wendegetriebe-Be-
5.5 Leitung oder im Betätiger (Magnetventile) tätiger kontrollieren. Fehlercode löschen.
am Wendegetriebe

5.6 Ladedruck Das System empfängt ein zu hohes oder zu Bei zu hohem Druck verringert das Sy- Luftfilter kontrollieren. Die Druckleitung vom Saugrohr
niedriges Ladedrucksignal stem die Menge des eingespritzten Kraft- zum Steuergerät kontrollieren. Fehlercode löschen.
stoffs, bis sich der Druck normalisiert hat Autorisierte Werkstatt verständigen, falls Fehler
weiter besteht.
(Abgasturbolader-Schutz).

6.1 Kraftstofftemperatur Kraftstofftemperatur ist zu hoch (> 70°C) Der Mengenausgleich wird beendet – Kraftstofftemperatur verringern. Fehlercode lö-
verringerte Motorleistung. schen. Einbau kontrollieren

6.2 Ladelufttemperatur Ladelufttemperatur ist zu hoch Wenn die Ladelufttemperatur zu hoch ist, Ladeluftkühler und Temperatur im Motorraum kontrol-
(> 80°C) verringert das System die Menge des ein- lieren. Fehlercode löschen. Einbau kontrollieren,
falls die Temperatur im Motorraum zu hoch ist.
gespritzten Kraftstoffs, bis sich der Druck
normalisiert hat (Abgasturbolader-Schutz)

6.3 Kraftstofftemperatur Anormale Spannung am Auslaß der Kraft- Kraftstofftemperatur ist durch das System Verkabelung zum Geber kontrollieren. Fehlercode
(extern) stofftemperaturgeber auf 60°C eingestellt. löschen. Motor starten. Autorisierte Werkstatt ver-
ständigen, falls Fehler weiter besteht.
69
70

Code Erklärung Ursache Reaktion Maßnahme


Die Potentiometer, Kabel und die Anschlüsse zu
6.4 Fehler im MS-Modul Falsche Werte von den Potentiometern, den Knöpfen am wahlweisen Bedienplatz kontrol-
(MS = „Multi-Station“) Bedienelemente nicht kalibriert. Kommu- lieren. Falls erforderlich, Bedienung neu kalibrie-
nikationsfehler ren. Fehlercode löschen.
6.5 Kleinerer Fehler im MS-Modul Fehler in Knöpfen/Kontrollampen für Die Steckverbinder und Kabel zu den Knöpfen am
„Diagnose“, „Neutral“, „Aktive Station“ am wahlweisen Bedienplatz kontrollieren. Glühlampen
wahlweisen Bedienplatz kontrollieren. Fehlercode löschen.

8.1 Steuergerät Falsche interne Spannungen im Steuer- Fehlercode löschen. Autorisierte Werkstatt ver-
gerät ständigen.

8.2 Steuergerät – Interne Sensoren Abnorme Kraftstofftemperatur- oder La- Bei abnormem Ladedruck nimmt das Sy- Fehlercode löschen. Autorisierte Werkstatt ver-
dedrucksignale stem einen Ladedruck an, der von der ständigen.
Motordrehzahl abhängig ist. Dies kann zu
verringerter Leistung und erhöhten Abga-
semissionen führen. Bei abnormer Kraft-
stofftemperatur nimmt das System eine
Kraftstofftemperatur von 40°C an. Ist die
tatsächliche Kraftstofftemperatur niedri-
ger als diese, besteht die Gefahr von Lei-
stungsspitzen. Eine höhere tatsächliche
Temperatur führt zu verringerter Leistung.

8.3 Schreib-/Lesefehler bei der Kali- Interner Fehler im Steuergerät Fehlercode löschen. Bedienung neu kalibrieren.
brierung der Bedienung Autorisierte Werkstatt verständigen, falls sich die
Neukalibrierung nicht durchführen läßt.

8.4/ Steuergerät – Datenspeicher Schreib-/Lesefehler im System, wenn der Fehlercode löschen. Autorisierte Werkstatt ver-
8.5/ Speicher (RAM) interne Speicher (RAM) gelesen/be- ständigen.
8.6 schrieben wird

9.9 Steuergerät – Programmspeicher Interner Fehler im Programmspeicher Fehlercode löschen. Autorisierte Werkstatt ver-
ständigen.

Warnlampe – hohe Kühlmittel- Zu hohe Kühlflüssigkeitstemperatur Bei zu hoher Kühlmitteltemperatur ver- Motorkühlsystem überprüfen.
temperatur (in Instrumententafel) ringert das System die Menge des ein-
gespritzten Kraftstoffs, bis sich die
Temperatur normalisiert hat.
Kalibrierung der Bedieneinrichtungen 1. Den Bedienhebel in die Neutralstellung setzen (bei
Zweihebelbedienung die Hebel in die Neutral- bzw.
Kalibrierung zuerst am Hauptbedienplatz und erst
die Leerlaufstellung setzen).
dann an etwaigen eingebauten wahlweisen Be-
dienplätzen durchführen. 2. Startschlüssel in die Abstell-Stellung. Den gelben
Diagnoseknopf eindrücken und ihn eingedrückt hal-
Vorbereitungen ten während der Schlüssel in die I (Betriebs-) Stel-
lung gedreht wird.
Bevor der Bedienplatz kalibriert wird, muß das EDC-
System wie folgt in den Kalibrierbetrieb umgeschaltet Fehlercodes löschen indem der Knopf für weitere 5
werden: Sekunden eingedrückt wird (Fehlercode 1.6, Kali-
brierung nicht durchgeführt, kann nicht gelöscht wer-
den bevor Kalibrierung durchgeführt worden ist.)
3. Den Startschlüssel in die Abstell-Stellung drehen.
Den grünen Neutralknopf drücken. Den Kopf nieder-
halten und den Zündschlüssel in Stellung „I“ (Be-
triebsstellung) drehen. Den Knopf so lange gedrückt
halten, bis die gelbe Kontrollampe blinkt. Den Knopf
loslassen.
Die grüne und die gelbe Lampe blinken um zu be-
stätigen, daß das EDC-System im Kalibrierbetrieb
ist. Wovon die gelbe Lampe die Systemkonstruktion
bestätigt.

Elektronische Einhebelbedienung
kalibrieren
ACHTUNG. Erst die Hauptbedienstation und anschlie-
ßend die andere(n) Bedienstation(en) kalibrieren.
1. Das EDC-System in Kalibrierbetrieb gemäß den An-
weisungen in „Vorbereitungen“ schalten.
2. Den Hebel in die Stellung bewegen, in der die Vor-
wärtsfahrt beginnen soll. Hebel in dieser Stellung hal-
ten.
DIAGNOSIS

Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf (Neu-


tral) für mindestens 3 Sekunden einzudrücken.
3. Den Hebel in die Vollgasstellung Vorwärtsfahrt bewe-
gen. Hebel in dieser Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
4. Den Hebel in die Stellung bewegen, in der die Rück-
wärtsfahrt eingelegt ist. Hebel in dieser Stellung hal-
ten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
5. Den Hebel in die Vollgasstellung Rückwärtsfahrt be-
wegen. Hebel in dieser Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.

NEUTRAL
6. Den Hebel in die Neutralstellung zurückstellen. Hebel
in dieser Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
7. Kalibrieruing beenden durch den grünen Knopf ein-
zudrücken (die gelben und grünen Knöpfe hören an-
schließend auf zu blinken).
71
Mechanische Einhebelbedienung
kalibrieren
Achtung. Bestimmte andere Hersteller von Bedie-
nelementen, haben einen größeren Bedienhebelweg
(A) bei Vollgasstellung wenn das Wendegetriebe/
der Antrieb nicht angeschlossen ist, als bei Vollgas-
stellung wenn das Getriebe/der Antrieb angeschlos-
sen ist.
Die Bewegung (A) an der Potentiometerhalterung
bei Vollgasstellung und bei zugeschaltetem Wende-
getriebe/Antrieb messen. Ergebnis aufschreiben.

Potentiometerkonsole für mechanische Bedienung ACHTUNG. Erst die Hauptbedienstation und an-
A. Bewegung des Bedienungsseils (Hub) schließend die andere(n) Bedienstation(en) kalibrie-
ren.
1. Das EDC-System in Kalibrierbetrieb gemäß den An-
weisungen in „Vorbereitungen“ schalten (siehe Sei-
te 71).
2. Den Knopf (1) (um die Getriebeschaltung abzu-
schalten) und zur gleichen Zeit den Hebel nach vor-
ne in die Vollgasstellung bewegen. Hebel in dieser
Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf
(Neutral) für mindestens 3 Sekunden einzudrücken.
Einhebelbedienung von anderen Herstellern:
Getriebeschaltung ausschalten und zur gleichen
1 Zeit den Hebel in Vollgasstellung bewegen. Hebel in
dieser Stellung halten.
Achtung! Kontrollieren, daß die Bewegung des Seils
die vorher notierten Werte nicht überschreitet.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
3. Den Hebel in die Neutralstellung führen. Hebel in
dieser Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
4. Die Hebelbedienung bewegen bis er den Beginn-
punkt für Vorwärtsfahrt erreicht hat. Hebel in dieser
Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
NEUTRAL

5. Die Hebelbedienung bewegen bis er den Beginn-


punkt für Rückwärtsfahrt erreicht hat. Hebel in die-
ser Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
6. Den Hebel in die Neutralstellung führen.
7. Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf für
mindestens drei Sekunden einzudrücken.
8. Kalibrieruing beenden durch den grünen Knopf ein-
zudrücken (die gelben und grünen Knöpfe hören
anschließend auf zu blinken).

72
Elektronische/mechanische Zweihebel-
bedienungn kalibrieren
ACHTUNG. Sicherstellen, daß die Kontrollen par-
allel zu einander sind. Dies verkommt Fehler bei
der Kalibrierung.
ACHTUNG. Erst die Hauptbedienstation und an-
schließend die andere(n) Bedienstation(en) kali-
brieren.
1. Das EDC-System in Kalibrierbetrieb gemäß den
Anweisungen in “Vorbereitungen” schalten (siehe
Seite 71).
2. Den Hebel für Drehzahlregelung auf Vollgas be-
wegen. Hebel in dieser Stellung halten.
Die Stellung quittieren durch den grünen Knopf
(Neutral) für mindestens drei Sekunden einzu-
drücken.
3. Den Hebel in die Leerlaufstellung führen. Hebel in
dieser Stellung halten.
Die Stellung durch Drücken des grünen Knopfs
erfassen. Für mindestens 3 Sekunden lang ge-
drückt halten.
4. Den Getriebeschaltung-Betätigungshebel in die
Stellung bewegen, in der der Antrieb/das Wende-
getriebe für Vorwärtsfahrt zugeschaltet ist. Hebel
in dieser Stellung halten.
Die Stellung durch Drücken des grünen Knopfs
erfassen. Für mindestens 3 Sekunden lang ge-
drückt halten.
5. Den Schalthebel in die Stellung bewegen, in der
der Antrieb/das Wendegetriebe für Rückwärts-
fahrt eingelegt ist. Hebel in dieser Stellung halten.
Die Stellung durch Drücken des grünen Knopfs
erfassen. Für mindestens 3 Sekunden lang ge-
drückt halten.
6. Den Hebel in die Neutral- bzw. Leerlaufstellung
führen. Hebel in dieser Stellung halten.
NEUTRAL
Die Stellung durch Drücken des grünen Knopfs
erfassen. Für mindestens 3 Sekunden lang ge-
drückt halten.
7. Kalibrieruing beenden durch den grünen Knopf
einzudrücken (die gelben und grünen Knöpfe hö-
ren anschließend auf zu blinken).

73
Wendegetriebe mit elektronischer Schaltung
Wenn Vorwärts-/Rückwärtsfahrt auf der Bedienungs-
einheit nicht mit der Vorwärts-/Rückwärtsfahrt auf
dem Boot übereintrifft, die Steckverbinder „A“/ „B“
(„Primär“/„Sekundär“) zwischen den Wendegetriebe-
magnetschaltern austauschen. Die Anschlußklem-
men des Volvo Penta Wendegetriebe sind für eine
Schiffsschraube eingebaut, die gegen den Uhrzeiger-
sinn dreht.

74
Technische Daten
Allgemeines
Motorbezeichnung ........................................ KAD44P
KAMD44P

Leerlaufdrehzahl (U/min) ............................. 590–610


Hubraum, dm³ .............................................. 3,59
Einspritzordnung .......................................... 1–5–3–6–2–4
Rotational direction, von vorne gesehen ...... Uhrzeigersinn
Max. Vorwärtsmotorneigung ........................ 4°
Höchstzulässige Motorneigung rückwärts
während des Betriebs .................................. 15°
Höchstzulässige seitliche Motorneigung
während des Betriebs .................................. 20°
Ventilspiel, Einlaß, Auspuff,
kalter Motor, mm. ......................................... 0,40
Motor, Ölinhalt, dm³, ausschließlich Ölfilter 10,5
Motor, Ölinhalt, dm³, einschließlich Ölfilter . 11,0
Bei einer 15° Neigung, ausschließlich Ölfilter 11,0
Bei einer 15° Neigung, einschließlich Ölfilter 11,5
Ölsorte ......................................................... VDS oder CD
Viskosität ..................................................... SAE 15W/40
Öldruck, heißer Motor:
Leerlauf, kg/cm² ........................................ 1,5
Höchstdrehzahl, kg/cm²............................ 4,2–5,0

Kraftstoffangaben
Der Kraftstoff muß gemäß nationaler und internationaler Normen für kommerzielle Kraftstoffe zugelassen sein,
z.B.:
– EN 590 (mit Anforderungen gemäß den Normen zum Schutz der Umwelt und den Normen für Niedrigtempe-
raturendes jeweiligen Landes)
– ASTM D 975 No. 1-D und 2-D
– JIS KK 2204
Schwefelgehalt: Gemäß der aktuellen Gesetzgebung in dem desbetreffenden Land.

DP Antrieb.
Ölfüllmenge, dm³ .......................................... 2,7
Ölsorte, Viskosität ....................................... Volvo Penta, Bestellnr. 1141634-4
APIGL5SAE75W/90 Synthetisch)
Öleinfüllmenge zwischen MAX und MIN, dm³ 0,15
Anzugsdrehmoment
Bolzen der Steuerungskappe, kpm (Nm) ..... 3.5 (35)

Antrieb, DPX
Ölfüllmenge, dm³. ......................................... 2,0
Ölsorte, Viskosität ....................................... Volvo Penta, Bestellnr. 1141634-4
(APIGL5SAE75W/90 Synthetic)
Öleinfüllmenge zwischen MAX und MIN, dm³ 0.15

HS63AE
Öleinfüllmenge, (ohne Ölkühler) dm³ ........... 3,0
Ölsorte, Viskosität ....................................... ATF (Dexron II)

HS63VE
Öleinfüllmenge, (ohne Ölkühler) dm³ ........... 4,0
Ölsorte ......................................................... ATF (Dexron II)

75
Motorbezeichnung ........................................ KAD44P
KAMD44P

Power Trim
Ölfüllmenge, dm³. ......................................... 1,0
Ölsorte, Viskosität ....................................... Siehe Motor
Ölsorte, DPX ................................................ ATF, Typ G

Servounterstütze Steuerung
Ölsorte, Viskosität ....................................... Siehe Motor

Hydraulische Steuerung, Volvo Penta


Ölsorte ......................................................... Volvo Penta Bestellnr. 1141640-1 , Shell Aero 4, Texaco HO15
Esso Univis N15, Chevron Aviation Fluid A, Mobil Aero HFA

Hydraulische Steuerung, DPX


Ölsorte ......................................................... ATF, Typ G

Kühlsystem
Thermostate offen/vollkommen geöffnet ...... 81°C/94°C
Füllmenge des Frischwassersystems, dm³ . 20

Elektrische Anlage*
Systemspannung, Volt ................................. 12
Starterbatterie, Kapazität Ah ........................ 140
Batterie-Elektrolytdichte
Ladung bei g/cm³ ...................................... 1,230
Voll aufgeladen g/cm³ ............................... 1,275–1,285
Wechselstromgenerator (GEN)
max. Leistung 14V/60A
Starter, KW-Leistung, 12 V .......................... 3,0

Anzugsdrehmomente
Bolzen der Steuerungskappe DP, kpm (Nm) 3,5 (35)

76
7739221-5 German 09-1998

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