Sie sind auf Seite 1von 64

Betriebs-

und Wartungsanleitung

BW 75 AD
S/N 101 480 30 0101 › S/N 101 480 31 0101 ›

Doppelvibrationswalze

Katalog Nr.
008 104 86 01/1995
Vorwort

Die BOMAG - Maschinen sind Erzeugnisse aus Im Zuge der technischen Entwicklung behalten
der breiten Produkt-Palette von BOMAG-Ver- wir uns Änderungen ohne vorherige Ankündi-
dichtungsmaschinen. Die große Erfahrung der gung vor.
BOMAG sowie modernste Produktions- und Diese Betriebs- und Wartungsanleitung ist auch in
Prüfverfahren, z.B. Lebensdauer-Tests aller anderen Sprachen erhältlich.
wichtigen Teile und hohe Qualitätsanforderun-
gen, garantieren größtmögliche Zuverlässig- Außerdem können Sie den Ersatzteilkatalog und
keit Ihrer Maschine. die Reparaturanleitung unter Angabe der Serien-
nummer Ihrer Maschine über Ihren BOMAG-Händ-
Die Benutzung dieser Anleitung ler beziehen.

• erleichtert die Maschine kennenzulernen. Für den richtigen Einsatz unserer Maschinen im
Erd- und Asphaltbau können Sie ebenfalls Infor-
• vermeidet Störungen durch unsachgemäße Be- mationen über Ihren BOMAG-Händler erhalten.
dienung.
Gewährleistungs- und Haftungsbedingungen der
Die Beachtung der Wartungsanleitung allgemeinen Geschäftsbedingungen der BOMAG
werden durch vor- und nachstehende Hinweise
• erhöht die Zuverlässigkeit im Einsatz auf der nicht erweitert.
Baustelle,
Wir wünschen Ihnen viel Erfolg mit Ihrer BOMAG -
• erhöht die Lebensdauer der Maschine, Maschine.
• vermindert Reparaturkosten und Ausfallzeiten.
BOMAG GmbH & Co. OHG
Die BOMAG haftet nicht für die Funktion der Boppard
Maschine
• bei Handhabung, die nicht der üblichen Benut-
zung entspricht,
• anderen Einsatzzwecken, die nicht in der Anlei-
tung genannt sind.

Sie haben keine Gewährleistungsansprüche bei


• Bedienungsfehlern,
• mangelnder Wartung und
• falschen Betriebsstoffen.
Bitte beachten Sie!
Diese Anleitung wurde für den Bediener und
Wartungsmann auf der Baustelle geschrieben.
Bedienen Sie die Maschine nur nach Einweisung
und unter Beachtung dieser Anleitung.
Beachten Sie unbedingt die Sicherheitsbestim-
mungen.
Beachten Sie ebenso die Richtlinien der Tiefbau-
Berufsgenossenschaft "Sicherheitsregeln für den
Betrieb von Straßenwalzen und Bodenverdich-
tern", sowie die einschlägigen Unfallverhütungs-
vorschriften.

Verwenden Sie zur Ihrer eigenen Sicherheit nur


BOMAG-Ersatzteile.
Printed in Germany
Copyright by BOMAG

BW 75 AD BOMAG V
Vorwort

Bitte eintragen

............................
Maschinentyp (Bild 1)

............................
Seriennummer (Bild 1 und 2)

............................
Motortype (Bild 3)

............................
Motornummer (Bild 3)
Bild 1

Obige Daten gleichzeitig mit dem Übergabe-


protokoll ergänzen.
Bei Übernahme der Maschine wird Ihnen von
unserer Organisation eine Einweisung in die
Bedienung und die Wartung gegeben.
Beachten Sie hierzu unbedingt die Sicher-
heits- und Gefahrenhinweise!

Bild 2

Bild 3

VI BOMAG BW 75 AD
Inhaltsverzeichnis

1 Technische Daten 2
2 Sicherheitsbestimmungen 6
3 Bedienung 3.1 Prüfung vor Inbetriebnahme 12
3.2 Motor starten 12
3.3 Starten bei niedrigen Temperaturen 13
3.4 Starten mit Batterieverbindungskabeln 14
3.5 Einspritzanlage entlüften (Motor startet nicht)! 14
3.6 Maschine fahren 15
3.7 Betriebsbremse betätigen 16
3.8 Rückfahrsicherung 16
3.9 Vibration 17
3.10 Schwerkraftberieselung ein- bzw. ausschalten 18
3.11 Motor abstellen 18
3.12 Verladen und Transport 19
4 Wartung 4.1 Allgemeine Hinweise zur Wartung 22
4.2 Betriebsstoffe 23
4.3 Betriebsstofftabelle 26
4.4 Einfahrvorschrift 27
4.5 Wartungstabelle 28
4.6 Motorölstand prüfen 30
4.7 Kraftstoffvorrat prüfen 30
4.8 Hydraulikölstand prüfen 31
4.9 Ölbadluftfilter prüfen, reinigen 31
4.10 Wasservorrat prüfen 32
4.11 Batterie auf Zustand prüfen, Pole fetten 33
4.12 Knickgelenk abschmieren 34
4.13 Kühlrippen und Kühlluftansaugöffnung reinigen 35
4.14 Betätigung abschmieren 36
4.15 Motoröl wechseln 37
4.16 Motorölfilterpatrone wechseln 38
4.17 Hydraulikölfilterpatrone wechseln 38
4.18 Ventilspiel prüfen, einstellen 40
4.19 Kraftstoffilter wechseln 41
4.20 Kraftstoffanlage entlüften 42
4.21 Hydrauliköl und Belüftungsfilter wechseln 43
4.22 Wassertank reinigen 45
4.23 Berieselungseinrichtung, Wartung bei Frostge-
fahr 45
4.24 Abstreifer nachstellen 46
4.25 Maschine reinigen 46
4.26 Anziehdrehmomente für Schrauben mit metri-
schem Regelgewinde 47

BW 75 AD BOMAG VII
Inhaltsverzeichnis

4.27 Motorkonservierung 47
5 Hilfe bei Störungen 5.1 Allgemeine Hinweise 50
5.2 Motor Störungen 52

VIII BOMAG BW 75 AD
1 Technische Daten

BW 75 AD BOMAG 1
Technische Daten

Maße in mm A B C D H K L O1 O2 S W
980 894 375 500 1260 230 2110 116 18 11 760
Gewichte
Eigengewicht kg 1200
Betriebsgewicht (CECE) kg 1244
Achslast vorn kg 582
Achslast hinten kg 618

Abmessungen
Arbeitsbreite mm 760
Abmaße s. Skizze
Spurkreisradius innen mm 1450

Fahreigenschaften
Fahrgeschwindigkeit vor- km/h 0...3,8
wärst
Fahrgeschwindigkeit rück- km/h 0...1,8
wärts
Max. Steigfähigkeit % 46/28
(bodenabhängig)
ohne/mit Vibration

Antrieb
Motorhersteller/Typ Deutz F1L210D
Kühlung Luft
Anzahl der Zylinder 1
Leistung B DIN 6270 kW (PS) 10,0(13,4)
Nenndrehzahl 1/min 2500
Kraftstoff Diesel
Antriebsart hydrostatisch

2 BOMAG BW 75 AD
Technische Daten

Angetriebene Achsen vorn + hinten

Bremsen
Betriebsbremse hydrostatisch

Lenkung
Lenkbetätigung hydrostatisch
Art der Lenkung Knickgelenk

Vibrationssystem
Vibrierende Bandage vorn + hinten
Antriebsart hydrost.
Frequenz Hz 42,0
Amplitude mm 0,5

Tankinhalte
Kraftstofftank l 9,5
Hydrauliköltank l 36
Wassertank l 73

BW 75 AD BOMAG 3
Technische Daten

Die nachfolgend aufgeführten Geräusch- und Vibrationsangaben nach der EG-Maschinenrichtlinie


in der Fassung (93/68/EWG) wurden bei den gerättypischen Betriebszuständen mit Vibration und
über eine vorgegebene Maschinenfahrstrecke (DIN 45635) ermittelt.
Im betrieblichen Einsatz können sich je nach den vorherrschenden Betriebsbedingungen hiervon
abweichende Werte ergeben.

Geräuschangabe
Die gemäß Anhang 1, Abschnitt 1.7.4. f der EG-Maschinenrichtlinie geforderte Geräuschangabe beträgt für
den
Schalldruckpegel am Bedienerplatz:
LpA = 90,7 dB(A)
Schalleistungspegel:
LWA = 106,6 dB(A)
Diese Geräuschwerte wurden nach ISO 6081 für den Schalldruckpegel (LpA) und ISO 3744, DIN 45635 für
den Schalleistungspegel (LWA) ermittelt.

Vibrationsangabe
Die gemäß Anhang 1, Abschnitt 2. 2 bzw. 3. 6. 3. a der EG-Maschinenrichtlinie geforderten Vibrationsan-
gaben betragen:
Hand-Arm-Vibrationswerte
Der gewichtete Effektivwert der Beschleunigung, ermittelt nach ISO 8662 Part 1, DIN 45675, Teil 9 liegt bei
6,8 m/sec2.

Technische Änderungen vorbehalten

4 BOMAG BW 75 AD
BW 75 AD BOMAG 5
Sicherheitsbestimmungen

Diese BOMAG-Maschine ist dem heutigen Wer darf die Maschine bedienen?
Stand und den geltenden Vorschriften und
Regeln der Technik entsprechend gebaut. Nur ausgebildete, eingewiesene und dazu beauf-
Trotzdem können von dieser Maschine Gefah- tragte Personen über 18 Jahre dürfen die Maschi-
ren für Personen und Sachwerte ausgehen, ne fahren und bedienen. Die Zuständigkeiten müs-
wenn: sen bei der Bedienung klar festgelegt und einge-
halten werden.
• sie nicht bestimmungsgemäß verwendet wird
Personen, die unter Einfluß von Alkohol, Medika-
• sie von nicht ausgebildetem Personal bedient menten oder Drogen stehen, dürfen die Maschine
wird nicht bedienen, warten oder reparieren.
• sie unsachgemäß verändert oder umgebaut wird Wartung und Reparatur erfordern besondere
Kenntnisse und dürfen nur von ausgebildetem
• die Sicherheitshinweise nicht beachtet werden
Fachpersonal ausgeführt werden.
Daher muß jede Person, die mit der Bedienung,
Wartung und Reparatur der Maschine befaßt Umbauten und Veränderungen an der
ist, die Sicherheitsbestimmungen lesen und Maschine
befolgen. Gegebenenfalls ist dies gegenüber
dem Verwenderunternehmen durch Unter- Eigenmächtige Veränderungen an der Maschine
schrift zu bestätigen. sind aus Sicherheitsgründen nicht gestattet.
Originalteile und Zubehör sind speziell für die
Darüberhinaus gelten selbstverständlich: Maschine konzipiert. Wir machen ausdrücklich
• einschlägige Unfallverhütungs-Vorschriften darauf aufmerksam, daß nicht von uns gelieferte
Teile und Sonderausstattungen auch nicht von uns
• allgemein anerkannte sicherheitstechnische und freigegeben sind. Der Einbau und/oder die Ver-
straßenverkehrsrechtliche Regeln wendung solcher Produkte kann auch die aktive
• länderspezifische Bestimmungen und/oder passive Fahrsicherheit beeinträchtigen.
Für Schäden, die durch die Verwendung von nicht
originalen Teilen oder Sonderausstattungen ent-
Bestimmungsgemäße Verwendung stehen, ist jegliche Haftung des Herstellers ausge-
schlossen.
Diese Maschine ist nur zu verwenden für:
• Verdichtung von bituminösem Material (Straßen- Sicherheitshinweise in der Betriebs-
beläge)
und Wartungsanleitung:
• leichte Verdichtungsarbeiten im Erdbau (Stra-
ßenunterbau)

So gekennzeichnete Stellen weisen auf mögli-


Nicht bestimmungsgemäße Verwen- che Gefährdungen von Personen hin.
dung
Es können jedoch von der Maschine Gefahren
ausgehen, wenn sie von unausgebildetem Perso-
nal unsachgemäß oder zu nicht bestimmungsge- So gekennzeichnete Stellen weisen auf mögli-
mäßem Gebrauch eingesetzt wird. che Gefährdungen von Maschine oder Teilen
der Maschine hin.
Die Deichsel darf nicht als Sitzplatz beim Arbeiten
verwendet werden.

So gekennzeichnete Stellen geben technische


Informationen zur optimalen wirtschaftlichen Ver-
wendung der Maschine.

6 BOMAG BW 75 AD
Sicherheitsbestimmungen

Sicherheitsaufkleber an der Maschine Vor dem Starten prüfen, ob:

Sicherheitsschilder vollständig (siehe Ersatzteilli- • die Maschine auffällige Mängel aufweist


ste) und lesbar halten und unbedingt beachten. • alle Schutzvorrichtungen fest auf ihrem Platz
Beschädigte und unlesbare Sicherheitsschilder er- sind
neuern. • Lenkung, Bremsen, Bedienelemente funktionie-
ren.
Maschine verladen Maschine nicht mit defekten Instrumenten, Kon-
Nur tragfähige und standsichere Verladerampen trolleuchten oder Steuerorganen starten.
benutzen. Die Rampenneigung muß flacher sein Keine losen Gegenstände mitnehmen bzw. diese
als die Steigfähigkeit der Maschine. an der Maschine befestigen.
Die Maschine gegen Abkippen oder Abrutschen Nur Maschinen einsetzen, bei denen die Wartungs-
sichern. intervalle durchgeführt wurden.
Maschine auf Transportfahrzeugen gegen Abrol-
len, Verrutschen und Umkippen sichern. Starten
• Beim Starten des Motors richtige Stellung zum
Für Personen besteht Lebensgefahr, wenn Motor einnehmen und auf richtige Handstellung
• sie unter schwebende Lasten treten oder unter an der Handkurbel achten.
schwebenden Lasten stehen • Keine Starthilfemittel wie Startpilot oder Äther
• sie sich beim Einweisen der Maschine und beim verwenden.
Verladen im Fahrbereich der Maschine aufhal-
ten. Starten mit Batterieverbindungskabeln

Maschine darf im Schwebezustand nicht pendeln. Plus mit Plus und Minus mit Minus (Massekabel)
verbinden - Massekabel immer zuletzt anschließen
Maschine auf Transportfahrfahrzeugen gegen Ab- und zuerst abtrennen! Bei falschem Anschluß
rollen, Verrutschen und Umkippen sichern. entstehen schwerwiegende Schäden an der elek-
trischen Anlage.
Maschine starten
Starten in geschlossenen Räumen
Vor dem Starten Auspuffgase sind lebensgefährlich! Bei Start in
Mit der Ausstattung, den Bedien- und Steuerele- geschlossenen Räumen daher für ausreichende
menten und der Arbeitsweise der Maschine und Luftzufuhr sorgen!
dem Arbeitsgebiet vertraut machen.
Persönliche Schutzausrüstung (Schutzhelm, Si- Maschine fahren
cherheitsschuhe etc.) benutzen.
Personen im Gefahrenbereich
• Gehörschutz benutzen
Vor jeder Arbeitsaufnahme, auch nach Arbeitsun-
Vor dem Starten der Maschine prüfen, ob: terbrechung, besonders beim Rückwärtsfahren,
prüfen, ob sich Personen oder Hindernisse im
• sich Personen oder Hindernisse neben oder Gefahrenbereich befinden.
unter der Maschine befinden
Im Bedarfsfall Warnzeichen geben. Arbeit sofort
• die Maschine von öligem und zündfähigem Ma- einstellen, wenn Personen trotz Warnung den
terial frei ist Gefahrenbereich nicht verlassen.
• alle Handgriffe frei von Fett, Ölen, Treibstoffen,
Schmutz, Schnee und Eis sind.

BW 75 AD BOMAG 7
Sicherheitsbestimmungen

Fahren Vibration nie auf hartem (gefrorenem, betoniertem)


Untergrund einschalten. Gefahr von Lagerschä-
Maschine nicht zum Transport von Personen be-
den!
nutzen.
Die Fahrtrichtung nur im Stand wechseln.
Maschine parken
Beim Anfahren und Stillsetzen den Fahrhebel
Maschine möglichst auf ebenem, festem Grund
langsam betätigen.
parken.
Maschine so führen, daß mit den Händen nicht
gegen feste Hindernisse gestoßen wird. Verlet- Vor dem Verlassen der Maschine:
zungsgefahr!
• den Schalthebel in Neutralstellung bringen
Maschine nur von der vorgegebenen Bedienersei-
te führen und bedienen. • die Feststellbremse einlegen
Abstand zu Kanten und Böschungen nehmen. • den Motor abstellen und Zündschlüssel abzie-
hen.
Bei ungewöhnlichen Geräuschen und Rauchent-
Motor niemals mit dem Dekompressionshebel ab-
wicklung anhalten, die Ursache feststellen und den
stellen.
Schaden beheben lassen.
Abgestellte Maschinen, die ein Hinderniss darstel-
Beladenen Transportfahrzeugen Vorfahrt gewäh-
len, durch augenfällige Maßnahmen absichern.
ren.
Auf Gefällen oder Steigungen parken
Steigungen und Gefälle befahren
Maschine quer zum Hang stellen, bzw. Maschine
Keine Steigungen befahren, die größer sind als die
gegen wegrollen sichern. Metallunterlegkeile unter
maximale Steigfähigkeit der Maschine.
die Bandagen legen. sichern.
An Abhängen vorsichtig und immer in direkter
Richtung nach oben oder unten fahren. Vor dem
Tanken
Anfahren in die niedrige Fahrstufe schalten.
Kraftstoffdämpfe nicht einatmen
Beim Befahren von Steigungen und Gefällen muß
die Deisel immer bergwärts zeigen. Nur bei abgestelltem Motor tanken.
Feuchte und lockere Untergründe reduzieren die Nicht in geschlossenen Räumen tanken.
Bodenhaftung der Maschine bei Steigungen und
Kein offenens Feuer, nicht rauchen.
Gefällen erheblich. Erhöhte Unfallgefahr!
Keinen Kraftstoff verschütten. Auslaufenden Kraft-
Verhalten im Verkehr stoff auffangen, nicht in den Boden versickern
lassen.
Geschwindigkeit den Arbeitsbedingungen anpas-
sen. Mischung von Dieselkraftstoff und Benzin (nie
Superbenzin) nur im Tank selbst vornehmen. Zu-
Beladenen Transportfahrzeugen Vorfahrt gewäh-
erst notwendige Benzinmenge einfüllen, dann Die-
ren.
selkraftstoff nachtanken. Benzin-Dieselkraftstoff-
Abstand von Kanten und Böschungen halten. gemisch ist so feuergefährlich wie Benzin!

Auswirkung der Vibration prüfen


Wartungsarbeiten
Bei Verdichtungsarbeiten mit Vibration ist die Aus-
Wartungsarbeiten dürfen nur qualifizierte und dazu
wirkung auf in der Nähe befindliche Gebäude und
beauftragte Personen durchführen.
im Boden verlegte Leitungen (Gas-, Wasser-, Ka-
nal-, Stromleitungen) zu prüfen, ggf. die Verdich- Unbefugte Personen von der Maschine fernhalten.
tungsarbeit mit Vibration einzustellen.
Wartungsarbeiten nie an fahrender Maschine oder
laufendem Motor vornehmen.

8 BOMAG BW 75 AD
Sicherheitsbestimmungen

Maschine auf ebenem, festem Untergrund parken. • Herauswandern des Hydraulikschlauches aus
der Armatur
Schlüssel des Zündstartschalters abziehen.
• Korrosion der Armatur, welche die Funktion und
Arbeiten an Hydraulikleitungen die Festigkeit mindert
Vor jeder Arbeit an Hydraulikleitungen diese druck- • Hydraulikleitungen nicht vertauschen (umge-
los machen. Unter Druck austretendes Hydrauliköl kehrte Funktion).
kann die Haut durchdringen und schwere Verlet-
zungen verursachen. Bei Verletzungen durch Hy- • Beschädigung oder Deformation der Armatur,
welche die Funktion und Festigkeit oder die
drauliköl sofort einen Arzt aufsuchen, da sonst
Verbindung Schlauch/Schlauch mindert.
schwere Infektionen entstehen können.
Nur Original BOMAG Ersatz-Hydraulikschläuche
Bei Einstellarbeiten an der Hydraulikanlage nicht
bieten die Sicherheit, daß der richtige Schlauchtyp
vor oder hinter die Bandagen treten.
(Druckstufe) an der richtigen Stelle zum Einsatz
Überdruckventile nicht verstellen. kommt.
Hydrauliköl bei Betriebstemperatur ablassen - Ver-
Arbeiten am Motor
brühungsgefahr!
Motoröl bei Betriebstemperatur ablassen - Verbrü-
Auslaufendes Hydrauliköl auffangen und umwelt-
hungsgefahr!
freundlich entsorgen.
Übergelaufenes Öl abwischen, auslaufendes Öl
Bio-Hydrauliköle immer gesondert auffangen und
auffangen und umweltfreundlich entsorgen.
gesondert entsorgen.
Gebrauchte Filter und sonstige ölverschmierte
Bei abgelassenem Hydrauliköl Motor auf keinen
Materialien in einem gesonderten, extra gekenn-
Fall starten.
zeichneten Behälter aufbewahren und umwelt-
Nach allen Arbeiten (bei noch druckloser Anlage!) freundlich entsorgen.
die Dichtheit aller Anschlüsse und Verschraubun-
gen prüfen. Arbeiten an elektrischen Anlageteilen
Vor Arbeiten an elektrischen Anlageteilen die Bat-
Wechseln von Hydraulikschlauchleitungen
terie abklemmen und mit isolierendem Material
Hydraulikschläuche sind in regelmäßigen Abstän- abdecken.
den einer Sichtkontrolle zu unterziehen.
Arbeiten an der Batterie
Hydraulikschläuche dürfen nicht untereinander
vertauscht werden. Bei Arbeiten an der Batterie nicht rauchen, kein
offenes Feuer.
Das sofortige Wechseln von Hydraulikschläuchen
Säure nicht auf Hand oder Kleidung kommen
ist zwingend notwendig bei:
lassen. Bei Verletzungen durch Säure mit klarem
• Beschädigung der Außenschicht bis zur Einlage Wasser spülen und einen Arzt aufsuchen.
(z.B. Scheuerstellen, Schnitte, Risse)
Keine Werkzeuge auf die Batterie legen.
• Versprödung der Außenschicht (Rißbildung des Verschlußstopfen beim Nachladen von der Batterie
Schlauchmaterials)
entfernen, um ein Ansammeln von hochexplosiven
• Verformung in drucklosem oder druckbeauf- Gasen zu vermeiden.
schlagtem Zustand, die der ursprünglichen Form
Altbatterien vorschriftsmäßig entsorgen.
der Hydraulikschlauchleitungen nicht entspricht
• Verformung bei Biegung z.B. Quetschstellen,
Knickstellen, Schichttrennung, Blasenbildung
• undichten Stellen.
• nicht ordnungsgemäß ausgeführtem Einbau.

BW 75 AD BOMAG 9
Sicherheitsbestimmungen

Arbeiten an der Kraftstoffanlage


Kein offenes Feuer, nicht rauchen, keinen Kraft-
stoff verschütten.
Auslaufenden Kraftstoff auffangen, nicht in den
Boden versickern lassen und umweltfreundlich
entsorgen.

Berieselungsanlage
Die Berieselungsanlage ist bei Frostgefahr zu
entleeren, bzw. mit einem Frostschutzgemisch zu
befüllen.

Reinigungsarbeiten
Reinigungsarbeiten nie bei laufendem Motor
durchführen.
Nie Benzin oder andere leicht entzündliche Stoffe
zur Reinigung verwenden.
Beim Reinigen mit Dampfstrahlreiniger elektrische
Teile und Dämmaterial nicht direktem Strahl aus-
setzen bzw. vorher abdecken.
Reinigungsstrahl nicht in den Auspuff halten.
Reinigungsstrahl nicht direkt in das Ölbadluftfilter
und in die Öffnung der Handkurbel halten.

Nach den Wartungsarbeiten


Alle Schutzvorrichtungen nach Durchführung der
Wartungsarbeiten wieder anbringen.

Reparatur
Bei defekter Maschine Warnschild an die Deichsel
hängen.
Reparaturen dürfen nur qualifizierte und dazu
beauftragte Personen durchführen. Dazu unsere
Reparaturanleitung verwenden.

10 BOMAG BW 75 AD
3 Bedienung

Wenn Sie mit den Bedien- und Anzeigeelementen dieser Maschine noch
nicht vertraut sind, lesen Sie unbedingt vorher den Abschnitt 3 "Anzeige-
und Bedienelemente" gründlich durch.
In diesem Abschnitt sind alle Anzeige- und Bedienelemente ausführlich
beschrieben.

BW 75 AD BOMAG 11
Bedienung

3.1 Prüfung vor Inbetriebnahme 3.2 Motor starten

Gehörverlust!
Vor Inbetriebnahme persönliche Schallschutz-
mittel (Gehörschutz) aufsetzen.
Beachten Sie die Sicherheitsbestimmungen.
Siehe hierzu auch die ausführliche Beschrei-
bung in der Wartung.
• Fehlende Schmierstoffe entsprechend der War-
tungsvorschrift ergänzen.
• Maschine auf ebenem Boden abstellen.
• Kraftstoffbehälter und -leitungen auf Dichtheit
prüfen. Bild 1
• Motor und Maschine auf Zustand prüfen. • Fahrhebel 8 (Bild 1) in Stellung 0 stellen und
• Schraubverbindungen auf festen Sitz prüfen. nach unten drücken.
• Motorölstand prüfen.
• Kraftstoffvorrat prüfen, ggf. nachfüllen.
Vibration ist ausgeschaltet.

Explosionsgefahr!
Nicht in geschlossenen Räumen tanken.
• Ölbadluftfilter prüfen, ggf. reinigen und Öl er-
neuern.
• Hydraulikölstand prüfen, ggf. nachfüllen.
• Wasservorrat Berieselungsanlage prüfen, ggf.
nachfüllen.

Bild 2

• Drehzahlverstellhebel 5 (Bild 2) auf Stellung I,


Vollgas (Motor-Start) stellen.

12 BOMAG BW 75 AD
Bedienung

3.3 Starten bei niedrigen Tempe-


raturen

• Arbeitsgänge unter Abschnitt 3.2 Schritt 1 bis 2


durchführen.

Bild 3

• Zündschlüssel 4 (Bild 3) in Stellung I drehen.

Ladekontrolleuchte (1) und Öldruckkontrolleuchte


(3) leuchten auf.
• Zündschlüssel in Stellung II drehen, Motor star-
tet. Bild 1

• Sobald der Motor läuft Zündschlüssel loslas- • Startmehrmengenknopf 10 (Bild 1) ziehen.


sen. Ladekontrolleuchte und Öldruckkontroll- • Motor starten, wie in Abschnitt 3.2 beschrieben.
leuchte müssen erlöschen.

Anlasser nicht betätigen, so lange der Motor


sich dreht. Beschädigung von Anlasser oder
Anlaßzahnkranz.

Vor Arbeitsbeginn Motor kurze Zeit warmlaufen


lassen. Motor nicht länger als 10 min. im Leerlauf
laufen lassen.
• Nach Warmlauf den Drehzahlverstellhebel 5
(Bild 2) in Leerlaufposition stellen.

BW 75 AD BOMAG 13
Bedienung

3.4 Starten mit Batterie- 3.5 Einspritzanlage entlüften


verbindungskabeln (Motor startet nicht)!

Nur wenn der Kraftstofftank leergefahren war.

Brandgefahr!
Bei Arbeiten an der Kraftstoffanlage kein offe-
nes Feuer, nicht rauchen, keinen Kraftstoff
verschütten.
Auslaufenden Kraftstoff auffangen, nicht in
den Boden versickern lassen.

Bild 1

• Beim Starten mit einer Hilfsbatterie zuerst Plus-


pole verbinden, danach Minuspole (Masseka-
bel) verbinden.

Bei falschem Anschluß entstehen schwerwie-


gende Schäden an der elektrischen Anlage.
• Startvorgang wie unter Abschnitt 3.2 durchfüh-
ren.
• Nach dem Start zuerst Minuspole (Massekabel)
und danach Pluspole trennen.
Bild 1

• Drehzahlverstellhebel 5 (Bild 1) auf Stellung 0


Motor-Stop stellen.
Motor kurze Zeit warmlaufen lassen. • Entlüftungsschraube (1) etwas herausschrau-
ben.
• Motor mit Anlasser durchdrehen und warten bis
der Kraftstoff blasenfrei austritt.
• Entlüftungsschraube (1) wieder festziehen.

14 BOMAG BW 75 AD
Bedienung

3.6 Maschine fahren

Unfallgefahr!
Feuchte und lockere Untergründe reduzieren
die Bodenhaftung der Maschine bei Steigun-
gen und Gefällen erheblich.
Niemals Steigungen die größer sind als die
maximale Steigfähigkeit der Maschine befah-
ren!
Vor dem Anfahren prüfen, ob der Fahrbereich Bild 2
gefahrlos befahren werden kann.
Mit Fahrhebel 8 (Bild 2) gewünschte Fahrtrichtung
Beladenen Transportfahrzeugen immer Vor- einsteuern.
fahrt gewähren.
Stellung I = Vorwärtsfahrt
Bodenbeschaffenheit und Witterungseinflüsse
beeinträchtigen die Steigfähigkeit der Maschi- Stellung II = Rückwärtsfahrt
ne. • Gleichzeitig Lenkhebel (6) nach unten drücken.
Maschine nur an der Führungsdeichsel füh- Der Fahrhebel (8) wird arretiert (gleichbleiben-
ren. Führungsdeichsel nicht als Sitzplatz ver- de Fahrgeschwindigkeit).
wenden.

Der Lenkhebel besitzt eine Sicherheitsschaltung.


Beim Loslassen schnellt der Fahrhebel in
0-Stellung zurück.
Die Maschine wird automatisch gebremst.

Bild 1

• Drehzahlverstellhebel 5 (Bild 1) auf Stellung I


stellen.

Bild 3
Drehzahlverstellhebel nicht zur Geschwindigkeits-
regulierung benutzen! Fahrgeschwindigkeit nur Lenkhebel 6 (Bild 3)
mit Fahrhebel regulieren. Der Drehzahlverstellhe- Stellung I = Kurvenfahrt rechts
bel bleibt bei Betrieb immer in Stellung I Vollgas. Stellung II = Kurvenfahrt links

BW 75 AD BOMAG 15
Bedienung

3.7 Betriebsbremse betätigen 3.8 Rückfahrsicherung

Bild 1 Bild 1

• Fahr-/Vibrationshebel 8 (Bild 1) nach unten


drücken (Vibration ausgeschaltet) und langsam
in Stellung 0 stellen.
Die Rückfahrsicherung 7 (Bild 1) wird wirksam,
• Maschine wird automatisch hydrostatisch abge-
wenn der Bediener zwischen Maschine und ein
bremst.
Hindernis gerät. Dabei schiebt die
Rückfahrsicherung den Fahrhebel in Vorwärts-
fahrt, auch wenn der Lenkhebel weiterhin ge-
drückt wird.
Bei Gefahr

Bild 2

• Lenkhebel 6 (Bild 2) entlasten. Fahrhebel (8)


geht selbstständig in Stellung 0.
• Maschine wird automatisch hydrostatisch abge-
bremst.

Bei eingeschalteter Vibration Fahrhebel nach un-


ten drücken.

16 BOMAG BW 75 AD
Bedienung

3.9 Vibration

Fahrrichtungswechsel nur bei ausgeschalteter


Vibration. Zerstörung von hydraulischen Bau-
elementen!
Hinweise zur Vibration
Vibration bei stillstehender Maschine erzeugt
Querrinnen, deshalb:
• Vibration erst einschalten, wenn Fahrhebel in
gewünschte Richtung bewegt wird. Bild 2
• Vibration vor Anhalten der Maschine ausschal- Drehzahlverstellhebel 5 (Bild 2)
ten. Stellung I
(Vollgas) = hohe Frequenz (kleine Amplitu-
de)

Vibration vorwählen Vibration ein- bzw. ausschalten

Bild 1 Bild 3

Hebel 9 (Bild 1) Vibration • Fahrhebel 8 (Bild 3)


Stellung I = Vibration hintere Bandage Stellung I = Vorwärtsfahrt
Stellung II = Vibration beide Bandagen Stellung II = Rückwärtsfahrt
Stellung III = Vibration an
Stellung "0" = Vibration aus

BW 75 AD BOMAG 17
Bedienung

3.10 Schwerkraftberieselung ein- 3.11 Motor abstellen


bzw. ausschalten

In folgenden Fällen Motor sofort abstellen und


Störungsursache nach Störtabelle beheben:
• Öldruckkontrolleuchte leuchtet auf
• Ladekontrolleuchte leuchtet auf

Unfallgefahr!
Beim Abstellen der Maschine am Hang ist vor
Abstellen des Motors ein Unterlegkeil vor bzw.
hinter die Bandagen zu legen.

Bild 1
Hähne 1 und 2 (Bild 1) für das vordere und
hintere Berieselungsrohr
Stellung I = Berieselung geschlossen
Stellung II = Berieselung geöffnet

Bild 1

• Fahrhebel 8 (Bild 1) nach unten drücken und


langsam in Stellung 0 stellen.

18 BOMAG BW 75 AD
Bedienung

3.12 Verladen und Transport

Unfallgefahr!
Nur tragfähige und standsichere Verladeram-
pen benutzen. Sicherstellen, daß Personen
durch Abkippen oder Abrutschen der Maschi-
ne nicht gefährdet werden.

Bild 2

• Drehzahlverstellhebel 5 (Bild 2) in Leerlaufposi-


tion stellen.

Motor nicht plötzlich aus Vollast abstellen,


sondern zum Temperaturausgleich im Leerlauf
kurze Zeit laufen lassen.
• Drehzahlverstellhebel langsam in Stopstellung
0 drücken, bis Motor stillsteht.
Bild 1

• Nach Auffahren der Maschine auf das Trans-


portmittel Knickgelenksicherung 1 (Bild 1) aus
der Halterung schwenken und an Öse mit Bol-
zen (2) anschlagen. Bolzen mit Sicherungs-
splint (3) sichern.

Unfallgefahr!
Maschine so verzurren, daß die Maschine ge-
gen Abrollen, Verrutschen und Umkippen ge-
sichert ist.
Beim Verladen, Verzurren oder Heben der Ma-
Bild 3 schine immer Schäkel an den Anschlagpunk-
ten verwenden.

Ladekontrolleuchte 1 (Bild 3) Öldruckkontrolleuch-


te (3) leuchten auf.
• Zündanlaßschalter (4) in 0-Stellung schalten
und Zündschlüssel herausziehen. Ladekontroll-
leuchte und Öldruckkontrolleuchte erlöschen.

BW 75 AD BOMAG 19
Bedienung

Bild 2

• Maschine auf Transportmittel verzurren, dabei


Verzurrung an den jeweils vier Hebeösen 1
(Bild 2) und an den zwei Verzurrösen (2) an-
schlagen.

Lebensgefahr!
Beim Anheben der Maschine nicht unter
schwebende Lasten treten oder stehen.
Maschine darf im Schwebezustand nur wenig
pendeln.
• Sollte die Maschine angehoben werden, eben-
falls die vier Hebeösen (1) benutzen.
Gewichte siehe Techn. Daten

Nach dem Transport Knickgelenksicherung


wieder lösen und in Halterung festlegen.

20 BOMAG BW 75 AD
4 Wartung

BW 75 AD BOMAG 21
Wartung

Hinweise zur Kraftstoffanlage


4.1 Allgemeine Hinweise zur War-
Die Lebensdauer des Dieselmotors ist maßgebend
tung abhängig von der Sauberkeit des Kraftstoffs.
Achten Sie bei der Durchführung der Wartung • Kraftstoff frei von Verschmutzungen und Wasser
auf die Einhaltung der jeweiligen Sicherheits- halten, sonst werden die Einspritzorgane des
vorschriften und insbesondere auf die Motors beschädigt.
Sicherheitsbestimmungen in Abschnitt 2 die- • Vor Entnahme von Kraftstoff muß das Faß
ser Betriebs- und Wartungsanleitung. längere Zeit ruhig liegen.
Eine sorgfältige Wartung der Maschine garantiert • Der Lagerort für Kraftstoff ist so zu wählen, daß
eine weit größere Funktionssicherheit und erhöht verschütteter Kraftstoff keine Schäden verursa-
die Lebensdauer wichtiger Teile. Der hierfür not- chen kann.
wendige Aufwand steht in keinem Verhältnis zu
den Störungen, die bei Nichtbeachtung auftreten • Nicht mit dem Saugschlauch den Boden-
schlamm im Faß aufrühren.
können.
• Vor allen Wartungsarbeiten Maschine und Motor • Der Rest des Faßinhalts ist nicht für den Motor
geeignet und sollte nur für Reinigungszwecke
gründlich reinigen.
verwendet werden.
• Für Wartungsarbeiten Maschine auf ebenem
Untergrund abstellen.
• Wartungsarbeiten grundsätzlich nur bei stillste- Hinweis zur Leistung des Motors
hendem Motor durchführen.
Beim Dieselmotor sind Verbrennungsluftmenge
• Fangen Sie bei Wartungsarbeiten Öle und Kraft- und Kraftstoffeinspritzmenge sorgfältig aufeinan-
stoff umweltfreundlich auf und lassen Sie diese der abgestimmt und bestimmen Leistung, Tempe-
nicht ins Erdreich oder in die Kanalisation versik- raturniveau und Abgasqualität des Motors.
kern. Öle und Kraftstoff umweltfreundlich entsor-
Sollte Ihre Maschine dauernd in "dünner Luft" (in
gen.
größeren Höhen) und mit voller Auslastung arbei-
• Bei Arbeiten im Bereich des Knickgelenks immer ten müssen, fragen Sie den BOMAG-Kunden-
Knickgelenkssicherung einsetzen. dienst oder den Kundendienst des Motor-Herstel-
• Vor Arbeiten an Hydraulikleitungen diese erst lers.
drucklos machen.
• Vor Arbeiten an elektrischen Anlageteilen der
Maschine Batterie abklemmen und isolierend Hinweise zur Hydraulikanlage
abdecken. Sauberkeit ist bei Wartung der Hydraulikanlage
von allergrößter Bedeutung. Vermeiden Sie, daß
Schmutz und andere verunreinigende Stoffe in das
Häufige Störungsursache System gelangen können. Durch kleine Teilchen
• Falsche Bedienung können Ventile riefig werden, Pumpen festlaufen,
Drossel- und Steuerbohrungen verstopfen, wo-
• Falsche, mangelnde Wartung durch kostpielige Reparaturen entstehen.
Können Sie die Ursache einer Störung anhand der
Störungstabelle nicht erkennen oder eine Störung • Wird bei der täglichen Ölstandkontrolle ein Ab-
sinken des Hydraulikölstands festgestellt, dann
nicht sofort beseitigen, dann wenden Sie sich an
alle Leitungen, Schläuche und Aggregate auf
unsere Kundendienststationen der Niederlassun-
Undichtheit prüfen.
gen oder Händler.
• Undichtheiten sofort abstellen. Im Bedarfsfall
den zuständigen Kundendienst informieren.
• Hydraulikanlage möglichst mit Befüllaggregat
auffüllen.
• Verschraubungen, Einfülldeckel und deren Um-
gebung vor dem Entfernen reinigen, damit kein
Schmutz eindringen kann.

22 BOMAG BW 75 AD
Wartung

• Tanköffnung nicht unnütz offenlassen, sondern


immer abdecken, damit nichts hineinfallen kann. 4.2 Betriebsstoffe

Motoröl
Bei Winterbetrieb Winter-Motoröl verwenden!
Um einen sicheren Kaltstart zu gewährleisten, ist
es wichtig, die Viskosität (SAE-Klasse) des Motor-
öls nach der Umgebungstemperatur zu wählen.
Bei Winterbetrieb unter -10 ˚C müssen die Ölwech-
selintervalle gekürzt werden.

Zu zähes Schmieröl führt zu Startschwierigkeiten,


deshalb ist für die Viskositätsauswahl im Winterbe-
trieb die Temperatur während des Motorstarts
maßgebend.
Ölviskosität
Da Schmieröl seine Viskosität (Zähflüssigkeit) mit
der Temperatur ändert, ist für die Auswahl der
Viskositätsklasse (SAE-Klasse) die Umgebungs-
temperatur am Betriebsort des Motors maßgebend
(siehe Diagramm).
Gelegentliches Unterschreiten der Temperatur-
grenze (z.B. Verwendung SAE 15W/40 bis -15 ˚C)
kann zwar die Kaltstartfähigkeit beeinträchtigen,
führt jedoch nicht zu Motorschäden.

BW 75 AD BOMAG 23
Wartung

Temperaturbedingte Schmierölwechsel können • Tropeneinsatz Kraftstoff 1,2% Schwefel, Öl-


durch die Anwendung von Mehrbereichsölen ver- wechsel alle 3 Monate, Schmieröl CD/SE bzw.
mieden werden. Auch für Mehrbereichsöle gelten CD/SF mit TBN * ca. 14 mg KOH/g.
die nachstehend genannten Ölwechselintervalle.

Schmierölqualitätsklassen
Regelmäßige Schmierölwechsel Als Merkmal für die Qualität wird die API-Klassifi-
Die längste zulässige Verweildauer der Schmieröl- kation verwendet.
füllung im Motor beträgt 1 Jahr. Die Gewährleistung, welcher Qualitätsklasse ein
Werden also die nachstehenden Wechselintervalle Produkt zuzuordnen ist, übernimmt allein der Öl-
innerhalb eines Jahres nicht erreicht, sind unab- hersteller.
hängig von der erreichten Betriebsstundenzahl die
Schmierölwechsel mindestens 1 x jährlich durch-
zuführen.
Bei Übergang auf eine höherlegierte Ölqualität
nach längerer Betriebszeit empfehlen wir, den
Ölqualität ersten Wechsel des höherwertigen Öls nach ca.
25 Betriebsstunden vorzunehmen.
Verwenden Sie bevorzugt Öle der API-Qualitäts-
klasse CD/SE oder CD/SF, oder CCMC-
D4/D5/PD2 (SHPD) Öle. Bei Verwendung von
Ölen der APl-Qualitätsklasse CC/SE gelten redu- Kraftstoffe
zierte Ölwechselintervalle. Qualität
Verwenden Sie nur handelsüblichen Marken-Die-
selkraftstoff, dessen Schwefelgehalt unter 0,5%
Schmierölwechselintervalle liegen soll und achten Sie beim Einfüllen auf
Ölwechselintervalle bei Ölqualität Sauberkeit. Höherer Schwefelgehalt hat Auswir-
kungen auf die Ölwechselintervalle. Bei niedrigen
API: CD/SE bzw. CD/SF = 6 Monate
Außentemperaturen nur Winter-Dieselkraftstoff
CCMC-D4/D5/PD2 (6 Monate) verwenden. Der Kraftstoffvorrat sollte stets so
SHPD = 6 Monate rechtzeitig ergänzt werden, daß der Behälter nie
leerläuft.
Folgende Kraftstoffspezifikationen sind zugelas-
sen:
Diese Intervalle gelten nur für Verwendung
DIN 51601; Nato Codes F-54, F-75, F-76;
eines Dieselkraftstoffs mit höchstens 0,5
Gw.% Schwefel und für Umgebungstempera- BS 2869: A1 und A2; ASTM D 975-78;
tur oberhalb -10 ˚C (14 ˚F). 1-D und 2-D; VV-F-800 a: DF-A, DF-1 und DF-2.
• Bei Verwendung von Kraftstoffen mit mehr als
0,5% bis 1% Schwefel oder bei Umgebungstem-
peraturen unter -10 ˚C (14 ˚F) sind die Ölwech-
selintervalle der Tabelle zu halbieren. Bei Kraft- Eventuelle Mischung mit Normalbenzin (nie
stoffen mit einem Schwefelgehalt über 1% bis Superbenzin) nur im Tank selbst vornehmen.
1,5% muß das Motorenöl bei halbierten Wech- Zuerst notwendige Benzinmenge einfüllen,
selintervallen eine TBN* von ca. 12 x %S-Gehalt dann Dieselkraftstoff nachtanken. Benzin-Die-
haben. selkraftstoffgemisch ist so feuergefährlich wie
Benzin.
Beispiel Saugmotor
• Tropeneinsatz, Kraftstoff 0,8% Schwefel,
Schmieröl CD/SE, Ölwechsel alle 3 Monate.

* TBN "Totale Base Number", Angabe für Neutralisationsver-


mögen des Öles. Vom Lieferanten angeben lassen.

24 BOMAG BW 75 AD
Wartung

Winterkraftstoff Schmierfett
Verwenden Sie im Winter nur Winter-Dieselkraft- Zum Abschmieren verwenden Sie ein EP-Hoch-
stoff, damit keine Verstopfungen durch Paraffi- druckfett, lithiumverseift (Penetration 2).
nausscheidungen entstehen. Bei sehr tiefen Tem-
peraturen ist auch bei Winter-Dieselkraftstoff mit
störenden Ausscheidungen zu rechnen. Falls nur
Sommer-Dieselkraftstoff zur Verfügung steht, aber
Winter-Dieelkraftstoff bei sehr tiefen Temperaturen
verwendet werden muß, empfehlen wir, folgendes
Diagramm für die Beimischung von Petroleum
oder Normalbenzin zu beachten. Die Normalben-
zinbeimischung ist nur als Notbehelf zu betrachten,
mit der nicht mehr als eine Tankfüllung verbraucht
werden darf.
Normalbenzinzumischung höchstens 20%, bei Zu-
mischprozentsätzen über 20% nur Petroleum ver-
wenden.

Meistens kann auch ausreichende Kältefestigkeit


durch Zugabe eines "Fließverbesserers" (Kraft-
stoffadditive) erreicht werden. Fragen Sie hierzu
den Motorhersteller.
Hydrauliköl
Die Hydraulikanlage wird mit Hydrauliköl HV 32
(ISO) mit einer kinem. Viskosität von 32 mm2/s bei
40 ˚C betrieben. Zum Nachfüllen bzw. bei Ölwech-
sel verwenden Sie bitte nur Qualitäts-Hydrauliköl,
das dieser Spezifikation entspricht (Herstelleran-
gaben beachten).

BW 75 AD BOMAG 25
Wartung

4.3 Betriebsstofftabelle

Baugruppe Betriebsstoff Menge ca.

Sommer Winter Achtung


Füllmarken beachten

Motor Motoröl API: CD/SE bzw. CD/SF 2,4 Liter


CC/SE * bzw CC/SF
SAE 20W/40
(-10 ˚C bis +40 ˚C)

SAE 15W/40
(-10 ˚C bis +40 ˚C)

SAE 30 SAE 10W


(+5˚C bis +30˚C) (-5 ˚C bis -20 ˚C)

SAE 40 SAE 20W/20


(+25˚C bis +40˚) (+10˚C bis -10˚C)

Ölbadluftfilter wie Motoröl bis Ölstandsmarke

- Kraftstoff Diesel Winter-Dieselkraftstoff 9,5 Liter


(-12 ˚C)**

Hydraulikanlage Hydrauliköl (ISO), HV32, kinem.Viskosität 32 36 Liter


mm2/s bei 40˚C

Berieselungsanlage Wasser Frostschutzgemisch 73 Liter


Wasser

Knickgelenk, Hochdruckfett (lithiumverseift) nach Bedarf


Betätigung

* Wartungsintervalle beachten
* * Tiefere Temperaturen siehe Mischungstabelle des Motorherstellers

26 BOMAG BW 75 AD
Wartung

4.4 Einfahrvorschrift
Bei der Inbetriebnahme neuer Maschinen bzw.
bei überholten Motoren sind nachfolgende
Wartungsarbeiten durchzuführen:

In der Einlaufphase, bis ca. 200 Betriebsstun-


den, Motorölstand zweimal täglich prüfen.
Je nach Belastung des Motors geht der Ölver-
brauch nach ca. 100 bis 200 Betriebsstunden auf
das normale Maß zurück.

Nach 25 Betriebsstunden
• Motoröl auswechseln.
• Motor und Maschine auf Dichtheit prüfen.
• Ventilspiel und Einstellung der Dekompres-
sions-Einrichtung prüfen, falls erforderlich korri-
gieren.
• Befestigungsschrauben von Auspufftopf, Kraft-
stoffbehälter und anderen Anbauteilen nachzie-
hen.
• Schraubverbindungen an der Maschine nach-
ziehen.
• Zahn- und Keilriemen für Vibrationsantrieb prü-
fen, ggf. nachspannen.

BW 75 AD BOMAG 27
Wartung

4.5 Wartungstabelle
Bei den Wartungsintervallen sind die Arbeiten
der vorhergegangenen kürzeren Intervalle im-
mer mit durchzuführen.

Nr. Benennung Hinweis

Alle 10 Betriebsstunden (täglich)


4.6 Motorölstand prüfen bis obere Meßstabmarkierung
4.7 Kraftstoffvorrat prüfen
4.8 Hydraulikölstand prüfen
4.9 Ölbadluftfilter prüfen, reinigen
4.10 Wasservorrat prüfen

Alle 50 Betriebsstunden (wöchentlich)


4.11 Batterie auf Zustand prüfen, Pole fetten
4.12 Knickgelenk abschmieren

Alle 250 Betriebsstunden


4.13 Kühlrippen und Kühlluftansaugöffnung reinigen
4.14 Betätigung abschmieren

Alle 500 Betriebsstunden


4.15 Motoröl wechseln
4.16 Motorölfilterpatrone wechseln
4.17 Hydraulikölfilterpatrone wechseln

Alle 1000 Betriebsstunden


4.18 Ventilspiel prüfen, einstellen
4.19 Kraftstoffilter wechseln
4.20 Kraftstoffanlage entlüften

Alle 2000 Betriebsstunden


4.21 Hydrauliköl und Belüftungsfilter wechseln

28 BOMAG BW 75 AD
Wartung

Nr. Benennung Hinweis

Nach Bedarf
4.22 Wassertank reinigen
4.23 Berieselungseinrichtung, Wartung bei Frostgefahr
4.24 Abstreifer nachstellen
4.25 Maschine reinigen
4.26 Anziehdrehmomente für Schrauben mit metri-
schem Regelgewinde
4.27 Motorkonservierung

* Bei Verwendung eines Dieselkraftstoffs über 0,5 Gew. % Schwefel


müssen die Ölwechselintervalle des Motors halbiert werden. Das
gleiche gilt bei Verwendung eines Motoröls der API-Klasse CC/SE
bzw. SF.
Beispiel: Kraftstoff 1 % Schwefel und Schmieröl CC/SE,
Motorölwechsel vierteljährlich oder alle 125 Betriebsstunden.

BW 75 AD BOMAG 29
Alle 10 Betriebsstunden

4.6 Motorölstand prüfen 4.7 Kraftstoffvorrat prüfen

Brandgefahr!
Bei Arbeiten an der Kraftstoffanlage kein offe-
nes Feuer, nicht rauchen.
Nicht in geschlossenen Räumen tanken.
Keine Kraftstoffdämpfe einatmen.

Bild 1

• Maschine muß waagerecht stehen, Motor ab-


stellen.
• Ölmeßstab 1 (Bild 1) herausziehen, mit faser-
freiem, sauberem Lappen abwischen und bis
zum Anschlag einstecken.
• Ölmeßstab wieder herausziehen.
• Der Ölstand soll zwischen den beiden Markie-
rungen "Min" und "Max" (Bild 1) liegen. Bild 2

• Liegt der Ölstand darunter, sofort Öl nachfüllen • Umgebung der Einfüllöffnung reinigen.
Öl siehe Betriebsstofftabelle • Verschlußdeckel des Kraftstofftanks öffnen
(Bild 2) und durch Sichtkontrolle Kraftstoffstand
• Nach ca. 1 min. Laufzeit Ölstand nochmals bei prüfen.
abgestelltem Motor prüfen.
• Falls erforderlich, durch einen Siebtrichter
Kraftstoff (Diesel oder Winterdiesel) nachfüllen,
siehe Betriebsstoffe.

Verschmutzter Kraftstoff kann zum Ausfall


oder zur Beschädigung des Motors führen.

30 BOMAG BW 75 AD
Alle 10 Betriebsstunden

4.8 Hydraulikölstand prüfen 4.9 Ölbadluftfilter prüfen, reini-


gen

Bild 3

• Ölstand im Hydrauliköltank am Schauglas (Bild Bild 4


3) prüfen. • Luftfilterwartung frühestens eine Stunde nach
Normalstand dem Abstellen des Motors, damit alles Öl aus
dem Filtergestrick abgetropft ist.
ca. 1 cm (0.4") unterhalb des oberen Schauglas-
randes. • Schnellverschlüsse lösen und Öltopf 1 (Bild 4)
abnehmen, Ölstand prüfen.
Mindeststand
• Ölschlamm entfernen. Öltopf reinigen und fri-
Mitte Schauglas sches Öl in Öltopf (1) bis zur Markierung einfül-
• Liegt der Ölstand darunter, Hydrauliköl nachfül- len.
len.
Öl siehe Betriebsstofftabelle.
Ölsorte siehe Betriebsstofftabelle. • Ölstandmarkierung beachten.

Wird bei der täglichen Ölstandkontrolle ein Absin- Umweltschädigung!


ken des Hydraulikölstands festgestellt, alle Leitun-
Altöl umweltfreundlich auffangen und entsor-
gen, Schläuche und Aggregate auf Dichtheit prü-
gen.
fen.

BW 75 AD BOMAG 31
Alle 10 Betriebsstunden

4.10 Wasservorrat prüfen

Bild 5

• Deckel 1 (Bild 5) öffnen und Wasservorrat prü-


fen.
• Soweit erforderlich, Wasser nachfüllen (Bild 5).

Bei Frostgefahr besondere Wartungshinweise Be-


rieselungeinrichtung, Wartung bei Frostgefahr be-
achten.
• Deckel schließen.

Auf freien Durchgang der Belüftungsbohrung im


Deckel achten

32 BOMAG BW 75 AD
Alle 50 Betriebsstunden

Bei durchsichtigem Batteriegehäuse


4.11 Batterie auf Zustand prüfen, • Säurestand bis zur Markierung am Gehäuse.
Pole fetten
Wartungsfreie Batterien
Nur die nachfolgenden Punkte durchführen:
• Sauberkeit
Verätzungsgefahr!
• Pole fetten
Bei Arbeiten an der Batterie kein offenes Feu-
• Anschlußklemmen nachziehen.
er, nicht rauchen!
Säure nicht auf Haut oder Kleidung kommen
lassen!
Keine Werkzeuge auf die Batterie legen!
Verschlußstopfen beim Nachladen von der
Batterie entfernen, damit ein Ansammeln von
hochexplosiven Gasen vermieden wird.
Altbatterien ordnungsgemäß entsorgen.

Bild 1

• Batterieraumabdeckung 1 (Bild 1) abbauen.


Nicht wartungsfreie Batterien:
• Batterie und Batterieraum reinigen.
• Verschlußstopfen öffnen und Säurestand prü-
fen.
Mit Kontrolleinsätzen
Säurestand bis zum Boden der Kontrolleinsätze.
Ohne Kontrolleinsätze
Säurestand 10...15 mm (0.4...0.6") über Bleiplat-
tenoberkante mit sauberem Holzstab messen.
• Fehlende Flüssigkeit nur mit destilliertem Was-
ser ergänzen.
• Batteriepole und Klemmen reinigen und mit
Polfett (Vaseline) fetten.
• Batteriebefestigung prüfen.

BW 75 AD BOMAG 33
Alle 50 Betriebsstunden

4.12 Knickgelenk abschmieren

Bild 2

• Schmiernippel (Bild 2) (2 Stück) reinigen und


mit etwa 5 Stößen Hochdruckfett aus der Fett-
presse schmieren.
Fettsorte siehe Betriebsstofftabelle.

34 BOMAG BW 75 AD
Alle 250 Betriebsstunden

4.13 Kühlrippen und Kühlluftan-


saugöffnung reinigen

Schmutzige Betriebsverhältnisse, insbesondere


Schmieröl- und Kraftstoffablagerungen an den
Kühlrippen des Motors und der Kühlluftansaugöff-
nung bedeuten verminderte Kühlung. Daher
eventuelle Öl- oder Kraftstoffundichtheiten im Be-
reich des Kühlgebläses, der Zylinder oder der
Kühlluftansaugöffnung beseitigen und danach
Kühlrippen reinigen. Bild 2

• Kühlluftwege (Bild 2) mit Druckluft ausblasen.


• Bei öliger Verschmutzung Motor mit Dieselkraft-
stoff oder Kaltreiniger einsprühen und nach
Verletzungsgefahr! ausreichender "Einweichzeit" mit Wasser- oder
Reinigungsarbeiten nur bei Motorstillstand Dampfstrahl reinigen.
und am abgekühlten Motor durchführen! • Motor kurze Zeit laufen lassen, um Rostbildung
zu vermeiden.

Bild 1

• Trockenen Schmutz mit geeigneter Bürste von


den Kühlrippen des Motors 1 (Bild 1) und von
der Kühlluftansaugöffnung 1 (Bild 2) entfernen.

BW 75 AD BOMAG 35
Alle 250 Betriebsstunden

4.14 Betätigung abschmieren

Bild 3

• Schutzbleche 1 (Bild 3) abbauen.

Bild 4

• Gleitflächen und alle beweglichen Bauelemente


reinigen (Bild 4).
• Gleitflächen und alle beweglichen Bauelemente
mit Fett einfetten.
Fettsorte siehe Betriebsstofftabelle.

36 BOMAG BW 75 AD
Alle 500 Betriebsstunden

4.15 Motoröl wechseln

Motoröl nur bei warmem Motor ablassen.


Ölwechsel bei 500 Betriebsstunden bezieht sich
auf die Ölqualität API: CD/SE bzw. CD/SF und
Schwefelgehalt des Kraftstoffs < _ 0,5%.
Bei anderen Ölqualitäten bzw. anderem Kraftstoff
reduzieren sich die Ölwechselintervalle. (Siehe
Abschnitt Motoröle).

Bild 2

• Ablaßschraube 1 (Bild 1) mit neuem Dichtring


Verbrühungsgefahr! (2) einschrauben.
Beim Ablassen von heißem Motoröl. • Neues Motoröl durch die Einfüllöffnung (Bild 2)
einfüllen.
Ölsorte und -menge siehe Betriebsstofftabelle.
• Verschlußdeckel 1 (Bild 2) wieder aufschrau-
ben.

Bild 1

• Verschlußdeckel 1 (Bild 2) der Öleinfüllöffnung


abschrauben.
• Ablaßschraube 1 (Bild 1) herausschrauben und
auslaufendes Altöl auffangen. Bild 3

• Nach kurzem Probelauf Ölstand am Meßstab 1


(Bild 3) prüfen. Der Ölstand muß zwischen
MIN- und MAX-Markierung stehen, ggf. Öl
Umweltschädigung! nachfüllen.
Altöl auffangen und umweltfreundlich entsor-
gen.

BW 75 AD BOMAG 37
Alle 500 Betriebsstunden

4.16 Motorölfilterpatrone wech- 4.17 Hydraulikölfilterpatrone


seln wechseln

Verbrühungsgefahr! Wenn gleichzeitig mit dem Filterwechsel das


Beim Abschrauben der Motorölfilterpatrone Wechseln des Hydrauliköls durchgeführt wird, ist
durch heißes Öl! der Filterwechsel erst nach dem Ölwechsel und
der Probefahrt durchzuführen.
Die Filterpatrone ist bei jedem Hydraulikölwechsel
bzw. nach größeren Reparaturen an der Hydrauli-
kanlage zu wechseln.

Verbrühungsgefahr!
Beim Abschrauben der Hydraulikölfilterpatro-
ne durch heißes Öl!

Bild 4

• Motoröl-Filterpatrone 1 (Bild 4) mit geeignetem


Bandschlüssel lösen und abschrauben.

Öl auffangen und mit Motorölfilterpatrone um-


weltfreundlich entsorgen!
• Dichtfläche am Motor sauber abwischen.
• Gummidichtung der neuen Filterpatrone mit Bild 5
sauberem Öl leicht einölen.
• Hydraulikölfilterpatrone 1 (Bild 5) mit geeigne-
• Neue Filterpatrone aufschrauben und handfest tem Bandschlüssel lösen und abschrauben.
anziehen.
• Nach kurzem Probelauf des Motors Dichtigkeit
und Ölstand prüfen, ggf. Öl nachfüllen.
Öl auffangen und mit Hydraulikölfilterpatrone
umweltfreundlich entsorgen.
• Dichtfläche an Pumpe sauber abwischen.
• Gummidichtung der neuen Filterpatrone mit
sauberem Öl leicht ölen.
• Neue Filterpatrone aufschrauben und handfest
anziehen.
• Hydraulikölstand prüfen.
• Dieselmotor maximal 3 Minuten mit niedriger
Drehzahl laufen lassen, die Hydraulikanlage
wird dabei entlüftet.

38 BOMAG BW 75 AD
Alle 500 Betriebsstunden

• Nach kurzem Probelauf Dichtigkeit prüfen.

BW 75 AD BOMAG 39
Alle 1000 Betriebsstunden

4.18 Ventilspiel prüfen, einstel-


len

Das Ventilspiel nur bei kaltem Motor prüfen und


einstellen.
Das Ventilspiel beträgt für Einlaß- und Auslaßven-
til 0,20 mm (0.008").
Nach kurzem Probelauf Motor auf Dichtheit prü-
fen.
Bild 2

• Schlüssel auf die Mutter am Abtrieb der Dreh-


stromlichtmaschine 1 (Bild 2) setzen. Drehrich-
tung im Uhrzeigersinn.
• Motor mit Schlüssel so lange drehen (Bild 2),
bis Auslaßventil 4 (Bild 1) noch nicht ganz
geschlossen ist und das Einlaßventil 5 (Bild 1)
zu öffnen beginnt.
• Stellung der Mutter kennzeichnen
• Motor noch genau eine Umdrehung weiterdre-
hen.

Bild 1

• Beide Sechskantmuttern 2 (Bild 1) abschrau-


ben und Zylinderkopfabdeckung (1) vollständig
abnehmen.

Dichtung 3 (Bild 1) prüfen, ggf. neue verwenden.

Bild 3

Ventilspiel prüfen
Einlaß- und Auslaßventil 0,20 mm (0.008").
• Zwischen Kipphebeldaumen 1 (Bild 3) und Ven-
til (3) muß sich eine Fühlerlehre (2) von ent-
sprechender Dicke mit geringem Widerstand
einschieben lassen.
• Ist der Spalt für die Fühlerlehre zu weit oder zu
eng, muß nachgestellt werden.

40 BOMAG BW 75 AD
Alle 1000 Betriebsstunden

Ventilspiel nachstellen
4.19 Kraftstoffilter wechseln
• Gegenmutter (4) um 2...3 Umdrehungen lösen.
Mit Schraubendreher Einstellschraube (5) so
regulieren, daß sich bei angezogener Gegen-
mutter die Fühlerlehre (2) mit geringem Wider-
Brandgefahr!
stand einschieben und herausziehen läßt.
Bei Arbeiten an der Kraftstoffanlage kein offe-
• Prüf- und Einstellarbeiten an beiden einstellba- nes Feuer, nicht rauchen.
ren Ventilen durchführen.
Kraftstoffilter wechseln.
Keine Kraftstoffdämpfe einatmen.
• Kraftstoffbehälter enttanken.

Bild 4

• Hohlschraube 1 (Bild 4) aus dem Kraftstoffilter


herausschrauben.

Auslaufenden Kraftstoff auffangen und mit


Kraftstoffilter umweltfreundlich entsorgen!
• Kraftstoffilter (2) aus dem Kraftstoffbehälter her-
ausschrauben.
• Neuen Kraftstoffilter einschrauben, dabei auf
richtigen Sitz des Dichtringes (4) achten.
• Kraftstoffleitung anschließen, beidseitig des
Ringstückes Dichtung (3) beilegen.
• Tank befüllen.
• Kraftstoffanlage entlüften.

BW 75 AD BOMAG 41
Alle 1000 Betriebsstunden

4.20 Kraftstoffanlage entlüften

Tank nie leerfahren.


In das Kraftstoffsystem eingedrungene Luft ergibt
unregelmäßigen Motorlauf, Leistungsabfall, führt
zum Stehenbleiben des Motors und macht einen
Start unmöglich.
Deshalb nicht nur nach leergefahrenem Tank,
sondern auch nach Wechsel des Kraftstoffilters
oder Arbeiten am Kraftstoffleitungssystem entlüf-
ten.

Brandgefahr!
Bei Arbeiten an der Kraftstoffanlage kein offe-
nes Feuer, nicht rauchen, keinen Kraftstoff
verschütten.
Auslaufenden Kraftstoff auffangen, nicht in
den Boden versickern lassen.

Bild 5

• Entlüftungsschraube 1 (Bild 5) an der Einspritz-


pumpe einige Gänge herausschrauben und so-
lange gelöst lassen, bis der Kraftstoff blasenfrei
austritt.
• Entlüftungsschraube (1) wieder fest anziehen.

42 BOMAG BW 75 AD
Alle 2000 Betriebsstunden

4.21 Hydrauliköl und Belüftungs-


filter wechseln

Siehe Abschnitt "Hinweise zur Hydraulikanla-


ge".

Außer den normalen Ölwechselintervallen ist das


Hydrauliköl auch nach größeren Reparaturen an
der Hydraulikanlage zu wechseln.
Bild 1
• Ölwechsel bei warmem Hydrauliköl durchfüh-
ren. • Tankverschluß 1 (Bild 1) öffnen.
• Umgebung des Hydrauliköltanks, der Einfüllöff-
nung und des Belüftungsfilters reinigen.
• Pumpen nie ohne Öl laufen lassen. Verbrühungsgefahr!
• Keine Spülmittel zum Reinigen des Systems Beim Ablassen von heißem Hydrauliköl
verwenden.
• Ablaßschraube (2) herausschrauben und aus-
• Nur fusselfreie Putzlappen verwenden. laufendes Hydrauliköl auffangen.
• Ablaßschraube reinigen und mit neuer Dichtung
versehen wieder einschrauben.
Bei jedem Hydraulikölwechsel den Hydraulik-
ölfiltereinsatz wechseln

Hydraulikölfiltereinsatz grundsätzlich erst nach


der Probefahrt wechseln.
• Dieselmotor max. 3 Minuten bei niedriger Dreh-
zahl laufen lassen.
• Nach dem Filterwechsel ist die Hydraulikanlage
nochmals kurz zu entlüften.

Bei abgelassenem Hydrauliköl Motor auf kei- Bild 2


nen Fall starten. Zerstörung von Hydraulik- • Befestigungsschrauben 1 (Bild 2) heraus-
bauteilen! schrauben und Deckel (2) vom Hydrauliktank
Auslaufendes Öl auffangen und umwelt- abnehmen.
freundlich entsorgen! • Hydrauliktank mit fusselfreiem Lappen innen
auswischen.

Kein Reinigungsmittel verwenden.


Hydrauliköl wird verunreinigt!

BW 75 AD BOMAG 43
Alle 2000 Betriebsstunden

• Belüftungsfilter (3) von der Deckelinnenseite


herausdrücken.

Dichtung (6) prüfen, ggf. neue Dichtung verwen-


den.
Neuen Belüftungsfilter mit neuem Dichtring (4)
einbauen.
• Sieb (5) herausnehmen und reinigen.

Bild 3

• Neues Hydrauliköl einfüllen, Tankverschluß 2


(Bild 3) aufsetzen und abschließen.
Ölsorte und -menge siehe Betriebsstofftabelle.
• Ölstand am Schauglas (1) prüfen.
Normalstand
ca. 1 cm (0,4") unterhalb des oberen Schauglas-
randes.
• Probelauf durchführen und Anlage auf Dichtheit
prüfen.
Entlüften der Hydraulikanlage
• Dieselmotor max. 3 Minuten mit niedriger Dreh-
zahl laufen lassen, die Hydraulikanlage wird
dabei entlüftet.

44 BOMAG BW 75 AD
Nach Bedarf

4.22 Wassertank reinigen 4.23 Berieselungseinrichtung,


Wartung bei Frostgefahr

Die Wasserberieselungsanlage ist bei Frostge-


fahr zu entleeren bzw. mit einem Frostschutz-
gemisch zu befüllen.
• Ablaßschraube 2 (Bild 1) herausschrauben und
Wasser ablassen.
• Ablaßschraube wieder einschrauben.
• Ca. 5 l Frostschutzgemisch (Wasser und Frost-
schutzmittel, z.B. Glysantin) in den Wassertank
einfüllen.

Bild 1 • Berieselung so lange einschalten bis Frost-


schutzgemisch an den Sprührohren austritt.
• Deckel 1 (Bild 1) abnehmen.
• Ablaßschraube (2) herausschrauben.

Bild 2

• Gummikappen 1 (Bild 2) von den Sprührohren


abnehmen.
• Berieselungsrohre mit Rundbürste von festsit-
zenden Schmutzteilen reinigen.
• Düsenbohrungen der Berieselungsrohre ggf.
reinigen.
• Absperrhähne öffnen.
• Wassertank mit kräftigem Wasserstrahl durch-
spülen.
• Wasser mit Verunreinigungen restlos auslaufen
lassen.
• Ablaßschraube wieder einschrauben und Gum-
mikappen aufsetzen.

BW 75 AD BOMAG 45
Nach Bedarf

4.24 Abstreifer nachstellen 4.25 Maschine reinigen

Bei Verschleiß der Abstreifer (je 2 Stück pro


Bandage) sind diese nachzustellen bzw. zu er-
neuern.

Bild 4
Die Walze muß mindestens einmal in der Woche
gründlich gereinigt werden. Bei Einsätzen auf
stark bindigen Böden, bei Zement und Traß-
Kalk-Vermörtelung oder ähnlichen Arbeiten muß
die Maschine täglich gründlich gereinigt werden.
Bild 3 Es ist besonders zu beachten, daß die einwand-
• Schrauben 1 (Bild 3) lösen. freie Funktion der Abstreifer gewährleistet ist, und
• Abstreifer (2) so verstellen, daß er leicht an der daß sich zwischen den Walzenkörpern und dem
Bandage anliegt (leichtes Durchbiegen des Rahmen kein Material anstaut.
Kunststoffeinsatzes).
• Schrauben festziehen.
Beim Säubern mit dem Hochdruckreinigungs-
gerät elektrische Teile und Dämmaterial nicht
direktem Strahl aussetzen bzw. vorher abdek-
ken.
• Belüftungsfilter Hydrauliktank und Einfülldeckel
für Kraftstofftank und Hydrauliktank abdecken.

46 BOMAG BW 75 AD
Nach Bedarf

4.26 Anziehdrehmomente für 4.27 Motorkonservierung


Schrauben mit metrischem
Regelgewinde Soll Ihr Motor für längere Zeit stillgesetzt werden
(z.B. Überwinterung), so empfehlen wir gegen
Rostbildung folgende Motor-Konservierung:
• Motor einschließlich Kühlsystem reinigen:
Mit Kaltreiniger und Wasserstrahl oder besser
Dampfstrahlgerät.
• Motor warmfahren und dann abstellen.
• Das noch warme Motoröl ablassen und Korro-
sionsschutz-Motoröl auffüllen.
• Ggf. Öl aus Ölbad-Luftfilter ausgießen, Unterteil
reinigen und Korrosionsschutzöl einfüllen.
• Kraftstoff aus Behälter ablassen, diesen mit
10% Korrosionsschutzöl gut mischen und wie-
der einfüllen. Anstelle der Zumischung von Kor-
* Festigkeitsklassen für Schrauben mit unbehan- rosionsschutzöl zum Kraftstoff kann auch der
delter, ungeschmierter Oberfläche. Die Schrau- Tank mit Einspritzpumpen-Prüföl mit Korro-
benqualitätsbezeichnung ist auf den Schrauben- sionsschutzeigenschaften (z.B. Calibration
köpfen ersichtlich. Fluid B) aufgefüllt werden.
8.8 = 8 G • Dann Motor 10 Minuten laufen lassen, so daß
10.9 = 10 K Leitungen, Filter, Pumpe und Düsen mit der
Konservierungs-Mischung gefüllt sind und sich
12.9 = 12 K
das neue Motoröl auf alle Teile verteilt hat.
Die Werte ergeben eine 90%ige Ausnutzung der
Schrauben-Streckgrenze, bei einer Reibungszahl • Nach diesem Motorlauf Zylinderkopfhauben ab-
nehmen, Kipphebelräume mit einer Mischung
· ges. = 0,14.
aus Dieselkraftstoff und 10% Korrosionsschutz-
Das Einhalten der Anziehdrehmomente wird mit öl einsprühen. Danach Hauben wieder auf-
Drehmoment-Schlüsseln kontrolliert. schrauben.
Bei Verwendung von Schmiermittel MoS2 gelten
die angegebenen Anziehdrehmomente nicht. • Nun Motor mehrmals ohne Zündung zwecks
Einsprühung der Brennräume durchdrehen
(Gashebel in Stopstellung).
• Keilriemen abnehmen und die Rillen der Keilrie-
Selbstsichernde Muttern sind nach Demontage menscheibe mit Korrosionsschutzöl einsprü-
stets zu erneuern. hen. Vor Wiederinbetriebnahme Korrosions-
schutzöl entfernen.
• Ansaugöffnung am Luftfilter sowie Auspufföff-
nung gut verschließen.

Diese Konservierungsmaßnahmen gelten je nach


Witterungseinfluß für eine Schutzdauer von ca. 6
bis 12 Monaten.
Vor Wiederinbetriebnahme ist das Konservie-
rungsöl abzulassen und durch Motorenöl (siehe
Abschnitt Betriebsstoffe) der API-(MIL-) Klassifi-
kation zu ersetzen.

BW 75 AD BOMAG 47
Nach Bedarf

Als Korrosionsschutzöle gelten Öle, die der Spe-


zifikation MIL-L-21260 B oder TL 9150-037/2 bzw.
Nato Code C640/642 entsprechen.

Maschine mit konserviertem Motor unbedingt


durch Anbringen eines entsprechenden Hin-
weisschildes kennzeichnen.

48 BOMAG BW 75 AD
5 Hilfe bei Störungen

Die nachfolgenden Arbeiten dürfen nur von fachlich ausgebildetem


Personal oder von unserem Kundendienst ausgeführt werden.

BW 75 AD BOMAG 49
Hilfe bei Störungen

oder Holz verwenden.


5.1 Allgemeine Hinweise Bei Verletzungen durch Drucköl ist sofort ein Arzt
Beachten Sie unbedingt die Sicherheitsbestim- aufzusuchen, da andernfalls schwere Infektio-
mungen im Abschnitt 2 dieser Betriebs- und nen entstehen können.
Wartungsanleitung. • Vor und nach den Arbeiten Hydraulikölstand
Störungen sind häufig darauf zurückzuführen, daß prüfen.
die Maschine nicht richtig bedient oder gewartet • Nur sauberes und der Spezifikation entspre-
wurde. Lesen Sie deshalb bei jeder Störung noch chendes Öl einfüllen.
einmal gut durch, was über richtige Bedienung und • Hydraulikanlage auf Undichtheiten prüfen,
Wartung geschrieben steht. Können Sie die Ursa- Ursachen feststellen und beheben.
che einer Störung nicht erkennen oder eine Stö-
rung anhand der Störungstabelle nicht selbst be- • Auf Sauberkeit achten, Anschlüsse und Ver-
schraubungen vor dem Abschrauben reinigen.
seitigen, dann wenden Sie sich an unsere Kunden-
dienststationen der Niederlassungen oder Händler. • Alle Öffnungen und Anschlüsse abdecken oder
mit Stopfen verschließen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie eine Auswahl
von Fehlerbehebungen. Selbstverständlich kön- • Neue Aggregate vor Inbetriebnahme mit Hy-
nen nicht alle Fehlerursachen aufgezeigt werden. drauliköl auffüllen.
Die folgenden Prüfungen dienen zur Störungsdia- • Hydraulische Anlage nach einem Aggregat-
gnose, wobei es ermöglicht werden soll, eine wechsel gründlich entlüften und spülen.
Störung im Hydrauliksystem genau einzukreisen. • Alle Messungen möglichst bei Betriebstempera-
In manchen Fällen können durch diese Prüfungen tur des Hydrauliköls (ca. 50˚C/122˚F) vorneh-
auch Störungen an hydraulischen Komponenten men.
des Kraftübertragungssystems ermittelt werden. • Nach einem Aggregatwechsel Speisedruck und
Ausgehend von den vorläufigen Prüfungen, haben Hochdruck, ggf. Drehzahlen prüfen und einstel-
die einzelnen Prüfpunkte die Aufgabe, die Stö- len.
rungsursache zunächst auf einen allgemeinen Be- Hydraulikschläuche sind in regelmäßigen Abstän-
reich zu begrenzen und danach genau zu bestim- den einer Sichtkontrolle zu unterziehen.
men, welcher Ölkreis bzw. welche Hydraulik-Kom- Das sofortige Wechseln von Hydraulikschläuchen
ponente nicht einwandfrei ist. ist zwingend notwendig bei:
Diese Prüfungen sind durchzuführen, wenn die • Beschädigung der Außenschicht bis zur Einlage
Hydraulik-Aggregate überhaupt nicht oder zu lang- (z.B. durch Scheuerstellen, Schnitte oder Risse)
sam arbeiten, eine Überhitzung des Hydrauliköls
vorliegt, oder wenn größere Reparaturen am Hy- • Versprödung der Außenschicht (Rißbildung des
Schlauchmaterials)
drauliksystem und an den Kraftübertragungsele-
menten durchgeführt worden sind. In allen Fällen • Verformung in drucklosem oder druckbeauf-
die Prüfungen in der nachfolgend aufgeführten schlagtem Zustand, die der natürlichen Form der
Reihenfolge vornehmen und die gegebenen An- Hydraulikschlauchleitung nicht entspricht.
weisungen genauestens beachten. • Verformung bei Biegungen z.B. Quetschstellen,
Knickstellen, Schichttrennungen, Blasenbildung
Wichtige Punkte zur Fehlersuche und
Störungsbeseitigung • undichten Stellen
• Unter Druck austretendes Hydrauliköl kann die • bei nicht beachteten Anforderungen an den
Haut durchdringen und schwere Verletzungen Einbau
verursachen. Deshalb vor dem Trennen von • Herauswandern des Hydraulikschlauches aus
Leitungen die Anlage drucklos machen. Bevor der Armatur
der Druck in der Anlage wieder aufgebaut wird, • Korrosion der Armatur, welche die Funktion und
sich vergewissern, daß alle Festigkeit mindert
Leitungsverbindungen und alle Leitungen ein-
wandfrei sind. Aus einer kleinen Öffnung austre- • Beschädigung oder Deformation der Armatur,
welche die Funktion und Festigkeit oder die
tendes Hydrauliköl ist schlecht sichtbar; deshalb
Verbindung Schlauch - Schlauch mindert
bei der Suche nach Leckstellen ein Stück Karton

50 BOMAG BW 75 AD
Hilfe bei Störungen

Bei der Fehlersuche wird davon ausgegangen,


daß die Maschine korrekt ausgerüstet und ange-
schlossen ist, Anschlüsse und Schläuche keine
Fehler aufweisen.
Das Diagramm leitet durch fortschreitende Prüfun-
gen zur Fehlersuche und damit zur Störbeseiti-
gung durch fachkundiges Personal.
Es ist nicht empfehlenswert, ohne genaue
Kenntnis der Hydraulikelemente diese zu öff-
nen oder zu reparieren.

Nur vorgeschriebene Manometer verwenden,


sonst Zerstörungsgefahr der Manometer!
Auf absolute Sauberkeit achten, Anschlüsse
und Verschraubungen vor dem Abschrauben
reinigen.
Alle Öffnungen und Anschlüsse abdecken oder
mit Stopfen verschließen.

Verletzungsgefahr!
Nicht an drehende Teile des Motors kommen!
Bei Arbeiten an der Fahrpumpe Bandagen
durch Unterlegkeil blockieren, Verletzungsge-
fahr!
Unter Druck austretendes Hydrauliköl kann die
Haut durchdringen und schwere Verletzungen
verursachen.

BW 75 AD BOMAG 51
Hilfe bei Störungen

5.2 Motor Störungen

Störung Mögliche Ursache Abhilfe

Motor springt Startmehrmengenknopf nicht gezogen siehe Anlassen


nicht an
Kraftstofftank leer Tank füllen und entlüften

Kraftstoffilter verstopft, im Winter durch Filter erneuern, Winterkraftstoff verwen-


Paraffinausscheidung den

Kraftstoffleitungen undicht Alle Leitungsanschlüsse auf Dichtheit


prüfen und Verschraubungen festziehen

Neutral-Stellungsschalter am Fahrhebel wechseln, in richtige Stellung bringen


defekt oder Fahrhebel liegt nicht an

Batterie nicht geladen oder nicht ange- Anschlußklemmen an der Batterie fest-
schlossen ziehen, Leitungsanschlüsse prüfen

Motor springt Batterieleistung zu gering Batterie prüfen lassen


schlecht an
oder arbeitet
unregelmäßig
bei schlechter
Leistung

Batterieklemmen locker oder oxydiert, Anschlußklemmen reinigen, festziehen


wodurch sich der Anlasser nur langsam und mit säurefreiem Fett überstreichen
dreht

Besonders im Winter: Der Außentemperatur entsprechendes


zu zähes Motoröl verwendet Motoröl verwenden

Kraftstoffzufuhr zu gering, Verstopfungen Kraftstoffilter erneuern, danach entlüf-


im Kraftstoffsystem durch Paraffinaus- ten. Leitungsanschlüsse auf Dichtheit
scheidung im Winter prüfen und Verschraubungen festziehen.
Bei Kälte Winterkraftstoff verwenden

Vorgeschriebenes Ventilspiel stimmt Ventilspiel einstellen


nicht

Einspritzdüsen defekt Vom Fachmann prüfen lassen

Zuviel Spiel im Gaszug Gaszug einstellen, ggf. wechseln

52 BOMAG BW 75 AD
Hilfe bei Störungen

Störung Mögliche Ursache Abhilfe

Auspuff raucht Motorölstand zu hoch Öl bis zur oberen Meßstabmarke ablas-
stark sen

Ölstand im Ölbadluftfilter zu hoch Öl bis zur Ölstandsmarke ausgießen

Schlechte Verdichtung durch festge- Kolbenringe und Kolben vom Fachmann


brannte oder gebrochene Kolbenringe prüfen lassen, Ventilspiel richtig einstel-
oder falsches Ventilspiel len.

Motor wird zu Kühlrippen am Zylinder und Zylinderkopf Kühlrippen reinigen, besonders die
heiß, Motor ist stark verschmutzt senkrechten am Zylinderkopf
sofort abzustel-
len!
Einspritzdüsen defekt Vom Fachmann prüfen lassen

Fördermenge der Einspritzpumpe nicht Vom Fachmann richtig einstellen lassen


genau eingestellt
Kühlluftmangel am Kühlluftgebläse Luftzuführung frei machen

Motor hat zu Undichtigkeiten im Schmiersystem, zu Verschraubungen an Ölleitungen,


wenig Öldruck, niedriger Ölstand Schmierölfilter und Ölkühler auf Dicht-
Motor ist sofort heit prüfen, ggf. Verschraubungen fest-
abzustellen ziehen

Ladestromkon- Generator lädt die Batterie nicht auf, weil Vom Fachmann prüfen lassen
trolleuchte Generator oder Regler defekt
leuchtet wäh-
rend des Betrie-
bes auf

BW 75 AD BOMAG 53

Das könnte Ihnen auch gefallen