Sie sind auf Seite 1von 7

Kasuistiken

Unfallchirurg 2013 G.H. Sandmann1 · S. Siebenlist1 · A. Lenich2 · M. Neumaier1 · P. Ahrens1 ·


DOI 10.1007/s00113-013-2419-9 C. Kirchhoff1 · K.F. Braun1 · M. Lucke1 · P. Biberthaler1
© Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 1 Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie, Klinikum rechts der Isar Technische Universität München

2 Klinik und Poliklinik für Orthopädie, Abteilung für Sportorthopädie,

Klinikum Rechts der Isar Technische Universität München

Ellenbogenluxationsverletzungen
beim Trendsport Bouldern

Seit den 1990er Jahren hat die Populari- beim Bouldern im Vergleich zu anderen Untersuchung eine radial- und ulnarsei-
tät des Boulder-Sports („Felsblock“) ste- Bergsportarten herausgestellt und der Un- tige Instabilität mit Luxationsneigung ab
tig zugenommen und die Zahl der Klet- fallmechanismus der einzelnen Luxations- einer Flexionsstellung von <30°. Die Ma-
terhallen liegt allein in Deutschland bei verletzungen sowie das entsprechende di- gnetresonanztomographie (MRT) zeig-
über 200 (Deutscher Alpenverein, DAV), agnostische und therapeutische Manage- te humeralseitig die Ruptur des lateralen
so dass Bouldern heute als eine der Trend- ment beschrieben werden. ulnaren Kollateralbandes (LUCL) und
sportarten bezeichnet werden kann. Hier- des anterioren medialen Kollateralban-
bei handelt es sich um eine spezielle Art Fallpräsentationen des (AMCL), sowie die Zerreißung des
des Klettersports, bei dem die absolut er- Lig. anulare und der anterioren/posterio-
reichte Höhe in der Regel <5 m liegt, wo- Fallbeispiel 1 ren Gelenkkapsel (. Abb. 1).
durch das Verletzungsrisiko im Vergleich Aufgrund des komplexen Verletzungs-
zum alpinen Klettersport minimiert wer- Die 32-jährige Patientin erlitt nach einem musters mit Verletzung von zwei primä-
den soll. Aufgrund der ähnlich konfigu- Sturz beim Bouldern auf den linken, aus- ren Gelenkstabilisatoren (LUCL und
rierten Felsblöcke sind die Klettertech- gestreckten Arm aus einer Höhe von ca. AMCL) wurde die Indikation zur opera-
niken mit denen im klassischen Kletter- 2 m eine dorsoradiale Ellenbogenluxa- tiven Versorgung gestellt [2]. Das LUCL
sport vergleichbar, auf spezifische Siche- tion (. Tab. 1). Nach der Reposition des
rungssysteme wie Z. B. Seile oder Helme Ellenbogengelenks unter Bildwandler- G.H. Sandmann und S. Siebenlist trugen zu glei-
wird jedoch aufgrund der vermeintlichen kontrolle imponierte in der dynamischen chen Teilen zu dieser Arbeit bei.
niedrigen Fallhöhe verzichtet. Kommt es
dennoch zu einem Absturz vom „Boul-
Tab. 1 Übersicht der behandelten Patienten
der“, sollen zusätzlich ausgelegte Siche-
rungsmatten helfen, lebensgefährliche Patient Sturzmechanismus, Luxations- Verletzte Therapeutisches Rückkehr
(Alter, Fallhöhe richtung Strukturen Vorgehen zum
Verletzungen, wie sie beim alpinen Klet-
Geschlecht) Klettersport
tern nach Abstürzen häufig auftreten, zu
Patient 1 Sturz auf aus- Dorsora- Ruptur LUCL Bioanker LUCL 4 Monate
verhindern [1]. (32, w) gestreckten Arm dial Ruptur AMCL Bioanker AMCL postop.
In unserer Klinik wurden in jüngster 2m
Vergangenheit insgesamt 5 Patienten be- Patient 2 Sturz auf Dorsora- Mason-III-Fraktur Platte Radiuskopf 8 Monate
handelt, welche beim Bouldern Z. T. ein- (20, m) gestreckten, dial Ruptur LUCL Bioanker LUCL postop.
fache, aber auch komplexe Ellenbogenlu- pronierten Arm Ruptur MCL Bioanker MCL
xationsverletzungen erlitten hatten. Auf- 2,5 m Ruptur ventrale Titananker
Kapsel ventrale Kapsel
grund sehr ähnlicher Verletzungsmus-
Patient 3 Nicht bekannt „Verdreh- Ruptur MCL Titananker MCL 6 Monate
ter und Schwergrade der einzelnen Lu-
(39, m) 1,5 m trauma“ Abriss Flexoren Titananker postop.
xationstraumata liegt der Verdacht nahe, Flexoren
dass die eher geringe Fallhöhe das Verlet- Patient 4 Direkter Sturz auf Dorsora- – Konservativ 4 Monate
zungsmuster bedingt und derartige Ver- (20, w) den Ellenbogen dial Bewegungs- post Trauma
letzungen möglicherweise charakteris- 4m orthese
tisch für die neue Trendsportart Boul- Patient 5 Nicht bekannt Nicht be- Ruptur AMCL Konservativ 3 Monate
dern sind. (30, w) 2m kannt Bewegungs- post Trauma
Im vorliegenden Artikel soll die spezi- orthese
fische Gefährdung des Ellenbogengelenks postop. postoperativ, w weiblich, m männlich.

Der Unfallchirurg 2013 | 1


Kasuistiken

xion sowohl radial als auch ulnar hoch-


gradig instabil.
Bei der operativen Versorgung wur-
de zunächst die Gelenkfläche des Radius-
köpfchens mit Schrauben (2,0 mm, Fa.
Synthes, Umkirch, Deutschland) anato-
misch rekonstruiert, ehe die subkapita-
le Frakturkomponente mittels winkelsta-
biler Radiusköpfchenplatte (Fa. Synthes)
stabilisiert wurde, um eine sichere Ver-
bindung des Radiusköpfchens mit dem
Schaft herzustellen. (. Abb. 3). Der ra-
diale Bandapparat wurde mittels biore-
sorbierbarem Fadenanker (Bio-Cork-
screw FT 4,5 mm, Fa. Arthrex) refixiert.
Bei weiterhin persistierender, medialsei-
tiger Aufklappbarkeit wurde über einen
zweiten ulnaren Zugang das zerrissene
mediale Kollareralband (MCL) mittels
bioresorbierbarem Fadenanker und die
zusätzlich eingerissene, ventrale Gelenk-
kapsel mit einem Titanfadenanker (Titan
Cork Screw 5,5 mm, Fa. Arthrex) readap-
tiert (. Abb. 3).
Das früh-funktionelle Nachbehand-
lungsschema entsprach dem des 1. Fall-
Abb. 1 8 a, b Dorsoradiale Luxation des Ellenbogens, c, d MRT mit Nachweis der Ruptur des ulnaren
Kollateralbandes sowie der posterioren Gelenkkapsel (Pfeile) beispiels. Nach der 6. postoperativen Wo-
che wurde die Bewegungsorthese ent-
Die Nachbehandlung erfolgte frühfunk- fernt und die aktive Beweglichkeit freige-
tionell mittels beweglicher Ellenbogen- geben. 6 Monate nach dem Unfall ist das
orthese, wobei die Extension/Flexion auf Ellenbogengelenk unter Varus-/Valguss-
0/20/90° für insgesamt 6 Wochen limi- tress bis zur vollen Extension stabil bei
tiert wurde. Ab der 7. Woche wurde die einer Beweglichkeit von 0-5-130° für Ex-
Beweglichkeit sukkzessive freigegeben. tension und Flexion und guter knöcher-
Ein Jahr postoperativ ist das Ellenbogen- ner Durchbauung der Radiusköpfchen-/
gelenk stabil und uneingeschränkt belast- halsfraktur.
bar mit einer Beweglichkeit von Exten-
sion/Flexion von 0/5/130° bei freier Pro- Fallbeispiel 3
und Supination.
Der 39-jährige Patient wurde aufgrund
Fallbeispiel 2 einer stattgehabten Ellenbogenluxation,
die am Unfallort bereits durch den Not-
Der 20-jährige Patient wurde uns durch arzt reponiert wurde, in unsere Klinik ver-
den Rettungsdienst nach einem Absturz bracht (. Tab. 1). Er berichtete, dass er
Abb. 2 8 Sichtbare Fehlstellung des nach dorsal beim Bouldern aus ca. 2,5 m Höhe vorge- aus ca. 1,5 m vom „Boulder“ auf den rech-
luxierten Ellenbogens stellt (. Tab. 1). Er berichtete über einen ten Arm gefallen sei. Der genaue Unfall-
Sturz auf den gestreckten und pronierten mechanismus konnte vom Patienten nicht
wurde mit einem bioresorbierbarem Fa- linken Unterarm (. Abb. 2). Radiolo- wiedergegeben werden, jedoch berichte-
denanker (Bio-Corkscrew FT 4,5 mm, Fa. gisch (Röntgen, CT) zeigte sich eine dor- te er über ein Verdrehtrauma des Ellen-
Arthrex, Karlsfeld, Deutschland) refixiert soradiale Ellenbogenluxation mit einer bogens.
und das Lig. anulare wie auch die Gelenk- mehrfragmentären Luxationsfraktur des Die Stabilitätsprüfung unter dem Bild-
kapsel entsprechend mit resorbierbarem Radiusköpfchens im Sinne einer Typ-III- wandler zeigte eine hochgradige ulnare
Fadenmaterial (PDS, Fa. Ethicon, Nor- Verletzung nach Mason mit begleitender Instabilität in Extension und in 30° Fle-
derstedt, Deutschland) rekonstruiert. Ul- Radiushalsfraktur [3, 4]. Das Gelenk war xion, die sich in der ergänzenden MRT
narseitig wurde das AMCL ebenfalls mit- nach Reposition in Analgosedierung wei- als Komplettruptur des MCL sowie als
tels bioresorbierbarem Anker refixiert. terhin in Extension wie auch in 30° Fle- vollständiger Abriss der Flexorengruppe

2 | Der Unfallchirurg 2013


Zusammenfassung · Abstract

vom Epicondylus ulnaris mit begleitender Unfallchirurg 2013 · [jvn]:[afp]–[alp] DOI 10.1007/s00113-013-2419-9
Ruptur der anterioren Gelenkkapsel dar- © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013
stellte. Aufgrund der Kombinationsverlet-
G.H. Sandmann · S. Siebenlist · A. Lenich · M. Neumaier · P. Ahrens · C. Kirchhoff · K.F. Braun ·
zung eines primären und zweier sekun- M. Lucke · P. Biberthaler
därer Ellenbogenstabilisatoren wurde die
Ellenbogenluxationsverletzungen beim Trendsport Bouldern
operative Stabilisierung indiziert [5]. Das
MCL und die Flexorengruppe wurden je- Zusammenfassung
weils mit Fadenankern (Titan-Corkscrew Bouldern gehört zu den modernen Trend- der einfachen Ellenbogenluxation bis hin zu
sportarten. Als sportarttypische Verletzun- komplexen Ellenbogenluxationsfrakturen.
3,5 bzw. 5,5 mm, Fa. Arthrex) an ihrer
gen sind überwiegend degenerative Überlas- Der Unfallmechanismus der einzelnen Ver-
anatomischen Insertion an der Trochlea tungsschäden durch die dauerhafte Flexions- letzungen, das therapeutische Vorgehen und
humeri bzw. dem Epicondylus medialis stellung der Finger wie z. B. Ringbandverlet- die Nachbehandlung werden im Detail vor-
refixiert (. Abb. 4). zungen (sog. „Kletterfinger“) bekannt. Berich- gestellt. Die vorgestellte Fallserie soll zeigen,
Der Patient erhielt postoperativ eine te über spezifische, akuttraumatische Ver- dass der Trendsport Bouldern möglicher-
bewegliche Ellenbogenorthese, die auf letzungen des Ellenbogengelenks liegen in weise ein spezifisches Gefahrenpotential für
der Literatur bislang nicht vor. Im Zeitraum Ellenbogenluxationsverletzungen birgt,
0/20/90° für Extension/Flexion bei freier
04/2011 bis 06/2012 wurden in unserer Klinik welches bis dato nicht beschrieben wurde.
Pro- und Supination innerhalb der 1. und insgesamt 5 Ellenbogenluxationsverletzun-
2. Woche eingestellt wurde (. Abb. 5). gen behandelt, die alle auf Abstürze beim Schlüsselwörter
Ab der 3. Woche wurde das Bewegungs- Bouldern zurückzuführen sind. Die Absturz- Ellenbogen · Dorsale Luxation · Instabilität ·
ausmaß erweitert bis auf 0/0/90° für Ex- höhe lag in allen Fällen bei maximal 4 m. Das Luxationsfraktur
tension/Flexion. Nach der 6. Woche wur- Verletzungsausmaß erstreckte sich dabei von
de die aktive Beweglichkeit ohne Orthe-
se freigegeben. 3 Monate postoperativ
Traumatic elbow dislocations in bouldering
hatte der Patient eine Beweglichkeit von
0/5/130° für Extension/Flexion. Das Ge- Abstract
lenk war ulnarseitig unter Valgusstress Bouldering is a new trend sport which has bouldering injury pattern, the diagnostic and
become popular in recent years. From April therapeutic management as well as the
vollständig stabil. Ab 4 Monate postope-
2011 to June 2012 a total of 5 patients with rehabilitation program are described in detail
rativ wurden sportliche Aktivitäten frei- elbow dislocations from bouldering were in this article. To the best of our knowledge
geben. admitted to our level 1 trauma center. The in- this is the first report on the special danger of
juries varied from simple elbow dislocations bouldering for complex elbow injuries.
Fallbeispiel 4 to complex fracture dislocations. Elbow dis-
locations occurred during falling backwards Keywords
when patients tried to protect themselves Elbow · Dorsal luxation · Instability ·
Die 20-jährige Medizinstudentin fiel beim
by retroversion of both arms. In all cases the Fracture dislocation
Bouldern aus ca. 4 m Höhe auf den rech- falling height was less than 4 meters. The
ten Ellenbogen und zog sich eine dorso-
radiale Ellenbogenluxation zu (. Tab. 1).
Nach der Reposition war das Gelenk in
der dynamischen Bildverstärkeruntersu- tress (mittels dynamischer Bildwandler- Dabei zeigte sich eine isolierte Ruptur des
chung im funktionellen Bogen zwischen untersuchung) sowohl in Extension wie AMCL ohne weitere intraartikuläre Be-
30° und 100° ohne Luxationstendenzen auch in 30° Flexion ein stabil geführtes gleitverletzungen.
vollständig stabil. Radialseitig war das Ge- Gelenk bei vollständig freier Beweglich- Bei der klinischen Reevaluation nach
lenk unter Varusstress in Extension erst- keit im Vergleich zur gesunden Gegen- 5-tägiger Ruhigstellung mittels dorsa-
gradig aufklappbar. Eine Valgusinstabi- seite. ler Gipsschiene imponierte eine Valgu-
lität lag nicht vor, sodass ein konservati- sinstabilität in Extension und 30° Fle-
ves Therapieschema mit früh-funktionel- Fallbeispiel 5 xion. Eine zusätzliche Varusinstabili-
ler Beübung des Ellenbogengelenks einge- tät lag nicht vor. Die Behandlung wur-
leitet wurde. Eine 30-jährige Patientin stürzte beim de konservativ geführt mit angepasster
Nach einer initialen Ruhigstellungs- Bouldern aus einer Höhe von ca. 2 m Bewegungsorthese, limitiert für Exten-
phase von einer Woche in einer dorsal direkt auf den rechten Ellenbogen sion/Flexion von 0/10/90° innerhalb der
angelegten Gipsschiene wurde eine Be- (. Tab. 1). Sie berichtete über ein subjek- 2. und 3. Woche und 0/0°/frei für die 4.
wegungsschiene mit einer Limitation für tives Luxationsgefühl mit spontaner Re- bis 6. Woche.
Extension/Flexion von 0/10/90° für die position des Ellenbogengelenks. Am Un- Sechs Wochen nach dem Unfallereig-
2. und 3. Woche und 0/0°/frei für die 4. falltag erfolgte die Vorstellung in unserer nis war das rechte Ellenbogengelenk unter
bis 6. Woche angelegt. Ab der 6. Woche Notaufnahme. Die Bandstabilität konnte Varus- und Valgusstress in Extension bzw.
wurde die aktive Beweglichkeit freigege- aufgrund starker Schmerzhaftigkeit ini- 30° Flexion stabil mit noch geringem end-
ben. 3 Monate nach dem Luxationsereig- tial nicht suffizient beurteilt werden, so- gradigem Beuge- und Streckdefizit (10° im
nis zeigte sich unter Varus- und Valguss- dass primär eine MRT veranlasst wurde. Seitenvergleich).

Der Unfallchirurg 2013 | 3


Kasuistiken

des Gelenkes vermutlich durch Ausriss der


anteromedialen Facette des Processus co-
ronoideus entsteht [14, 15]. Diese Verlet-
zungsart gilt als besonders instabil.
Bei unseren Patienten nach Boulder-
Abstürzen beobachteten wir ausschließ-
lich dorsale bzw. dorsoradiale Luxationen.
In der retrospektiven Analyse der von den
Patienten geschilderten Sturzabläufe lie-
ßen sich folgende gemeinsame Faktoren
identifizieren:
F geringe Fallhöhe (durchschnittlich
2,4 m),
F nach hinten gerichteter Sturzvektor,
F gestreckter bzw. leicht flektierter Arm.

Durch die beim Aufprall am Boden einge-


nommenen unterschiedlichen Arm- bzw.
Körperstellungen und die unterschied-
lichen Fallhöhen kann es auf diese Wei-
se zu einem entsprechenden Luxations-
mechanismus, ähnlich der von O’Dri-
scoll beschriebenen PLRI, kommen [11].
Wie auch in unserer Fallserie führen El-
lenbogenluxationen beim jungen Patien-
ten in der Mehrzahl der Fälle zu kaspu-
Abb. 3 8 a, b 3D-CT-Rekonstruktion: grob dislozierte Radiusköpfchentrümmerfraktur (Typ III nach
loligamentären Verletzungen, aber auch
Mason) mit begleitender Radiushalsfraktur. c, d Postoperative Kontrolle nach Rekonstruktion des
Radiusköpfchens mit einer winkelstabilen Platte und Reinsertion der ventralen Gelenkkapsel mittels komplexe knöcherne Verletzungen wie
Titanfadenanker am Processus coronoideus im Fallbeispiel 2 sind bei geringer Fall-
höhe offensichtlich möglich [5, 16, 17]. In
Pathomechanismen der Fossa olecrani wirkt und so die dor- bis zu 50% der Fälle sind knöcherne Be-
der Ellenbogenluxation sale Luxation hervorruft. gleitverletzungen nachzuweisen. Auch
Auch die dorsoradiale bzw. postero- die Verletzung der A. brachialis ebenso
In seiner Funktion als Drehscharnierge- laterale Rotationsinstabilität (PLRI), wie wie traumatische Nervenläsionen (v. a.
lenk gehört der Ellenbogen zu einer der sie von O’Driscoll beschrieben wurde, N. ulnaris) sind in Einzelfällen beschrie-
komplexesten Gelenkverbindungen im ist ein häufiger Verletzungsmechanismus ben [18]. Gefäß- und Nervenstatus sind
menschlichen Körper. Die Stabilität die- [11]. Durch einen Sturz auf die supinierte daher vor und nach jeder Reposition des
ses Gelenks wird dabei durch sog. primäre Hand kommt es, während die Hand am Ellenbogengelenks obligat zu prüfen und
Stabilisatoren (Ulnohumeralgelenk, me- Boden fixiert ist, durch eine Rotation des zu dokumentieren. Je nach einwirkender
diales und laterales Kollateralband) und Oberkörpers neben einer axialen Kom- Kraftrichtung kann es in seltenen Fällen
sekundäre Stabilisatoren (Radiohume- pression zu additivem Valgusstress. Eine auch zu einer ulnaren, ventralen oder di-
ralgelenk, Beuger- und Streckermuskula- von lateral nach medial verlaufende Ver- vergierenden Luxation des Ellenbogenge-
tur) gewährleistet [2, 5]. Die Inzidenz der letzungskaskade ist die Folge. Nach Zer- lenks kommen. Als Pathomechanismus
Ellenbogenluxation wird in der Literatur reißung des lateralen Kollateralbandes für die ventrale Luxation wird eine plötz-
mit ca. 10/100.000 Einwohnern angege- (LCL) breitet sich die Verletzung von la- liche Krafteinwirkung auf den posterioren
ben und ist somit nach der Schulterluxa- teral nach medial über die anteriore Ge- Unterarm in leichter Flexionsstellung be-
tion die zweithäufigste Luxation beim Er- lenkkapsel bis hin zum MCL, welches als schrieben [8].
wachsenen [6, 7]. letzte Struktur rupturiert, aus.
In der Literatur werden diverse Patho- Beide beschriebenen Unfallmechanis- Therapeutisches Vorgehen
mechanismen zur Entstehung einer Ellen- men prädisponieren zu einer dorsalen bzw. und Ergebnisse
bogenluxation beschrieben [8]. Als häu- dorsoradialen Luxation, die mit >80% die
figste Luxationsursachen findet sich der häufigste Luxationsform darstellt [6, 8, 12, Nach Diagnosesicherung der Ellenbo-
Sturz auf den gestreckten Arm bei pro- 13]. Innerhalb der Gruppe der dorsalen Lu- genluxation erfolgt unmittelbar die Re-
nierter Hand [9, 10], wobei die Olekra- xationen nimmt die sehr seltene dorsoul- position des Gelenks. Da aufgrund der
nonspitze nach Zerreißung der anterio- nare Varusrotationsinstabilität eine Son- schmerzbedingten, reflektorischen Mus-
ren Gelenkkapsel als Hypomochlion in derstellung ein, da hierbei die Luxation kelgegenspannung das Repositionsmanö-

4 | Der Unfallchirurg 2013


rusinstabilität oder Valgusinstabilität wie
in den Fallbeispielen 4 und 5) kann eine
konservative Therapie eingeleitet werden
[19]. Zum Erhalt der Gelenkbeweglich-
keit und zur Vermeidung von Kontraktu-
ren ist die frühzeitige Verwendung einer
Bewegungsorthese zu empfehlen [20, 21].
Bei stabilem, funktionellem Bogen ist eine
Bewegungslimitierung nicht zwingend er-
forderlich. Aktiv assistierte physiothera-
peutische Übungen können ab der 2. Wo-
che aus der Orthese heraus beginnen. Be-
steht dagegen extensionsnah eine Reluxa-
tion oder Subluxation, muss die Extension
innerhalb der ersten 4 Wochen auf min-
destens 20° (bei freier Flexion) limitiert
werden. Ab der 5. Woche kann die Exten-
sion freigegeben werden. Angeleitete phy-
siotherapeutische Übungen sollten ab der
3. Woche (mit entsprechender Limitation)
und bis zum Abschluss der 6. Woche er-
folgen. Der Erfolg der konservativen The-
rapie sollte nach 6 Wochen durch eine er-
neute Stabilitätsprüfung unter dem Bild-
verstärker möglichst vom Erstbehandler
reevaluiert werden.
Bei einer Reluxation des Ellenbogens
bei >30° Flexion sollte eine operative Sta-
bilisierung indiziert werden, ebenso bei
Abb. 4 8 a, b Die dynamische Bildverstärker-Untersuchung ohne (a) und mit (b) Valgusstress verdeut- nachgewiesener Instabilität in zwei oder
licht die ulnare Aufklappbarkeit (Pfeil). c, d Intraoperative Lagekontrolle der Fadenanker mehreren Untersuchungsbereichen (z. B.
Varus- und Valgusinstabilität bei 30° Fle-
xion). Bei Vorliegen knöcherner Begleit-
verletzungen, intraartikulärer Fragmente
und/oder rezidivierenden Luxationen ist
Abb. 5 9 Postopera- ebenfalls das operative Vorgehen anzura-
tive Nachbehandlung
mittels beweglicher
ten [22, 23]. Zur Sicherung der klinischen
Ellenbogenorthese. Untersuchungsbefunde und zur Opera-
(Abgebildet EpicoROM, tionsplanung ist eine ergänzende MRT-
Fa. Medi, Bayreuth, Untersuchung hilfreich. Bei mehrfacher
Deutschland) ligamentärer Instabilität ist die Wahl des
operativen Zugangs abhängig von der
ver am wachen Patienten nicht selten frus- Die wesentlich selteneren ventra- präoperativen Instabilitätsprüfung. Knö-
tran sein kann, ist frühzeitig eine Analgo- len oder divergenten Luxationsformen cherne Verletzungen z. B. des Processus
sedierung bzw. Kurznarkose zu empfeh- sind deutlich schwieriger als die dorsa- coronoideus oder des Radiusköpfchens
len. Zur Reposition der verschiedenen len Varianten geschlossen zu reponieren (wie in Fallbeispiel 2) werden grundsätz-
dorsalen Luxationsformen wird das El- [8]. Nach erfolgreicher Reposition soll- lich zuerst versorgt.
lenbogengelenk unter kontinuierlichem te (wenn möglich noch in Sedierung) Die postoperative Übungsbehand-
Längszug am Unterarm bei gleichzeitiger die Bandstabilität des Ellenbogengelenks lung orientiert sich an der intraoperati-
Fixierung des Oberarms durch einen As- gegen Varus- und Valgusstress geprüft ven Stabilität der rekonstruierten Struk-
sistenten langsam flektiert. Entsprechend und dokumentiert werden. turen und wird vom Operateur individu-
einer medialen oder lateralen Luxations- Besteht innerhalb des funktionellen ell vorgegeben. In der Regel können ge-
richtung wird ein Gegendruck und/oder Bogens (100°-Regel nach Morrey) kei- führte Bewegungen aus einer Oberarm-
eine Drehung des Unterarms durchge- ne Luxationstendenz und handelt es sich schiene heraus bereits ab dem 2. postope-
führt, um die bestehende Translation zu um eine einfache Instabilität in nur einem rativen Tag durchgeführt werden. In einer
beseitigen. Untersuchungsbereich (z. B. isolierte Va- Bewegungsorthese kann der Patient ent-

Der Unfallchirurg 2013 | 5


Kasuistiken

sprechend der vorgegebenen Limitation der Finger und Fingergelenke. So treten dem Sportler nicht gelingt, eine reflex-
selbstständig üben. Die letzten 20° der Ex- z. B. Ringbandverletzungen (als „Kletter- artige Drehung des Körpers durchzufüh-
tension sollten erst 4 Wochen postopera- finger“ bekannt) bei dieser Sportart über- ren, um so eine sichere Landung auf den
tiv freigegeben bzw. beübt werden. durchschnittlich häufig auf [26, 27]. Es Beinen zu ermöglichen. Durch eine zu-
Der Therapieerfolg steht in direktem finden sich dagegen bisher keine Berichte sätzliche Rotationsbewegung des Ober-
Zusammenhang mit dem primären Er- in der Literatur über Absturzverletzungen körpers während des Abstützens mit der/
kennen des Verletzungsausmaßes. Die und insbesondere Berichte über komplexe dem am Boden fixierten Hand/Unterarm
Behandlung der Ellenbogenluxation wird Luxationsverletzungen des Ellenbogens wird vermutlich der notwendige Varus-
umso komplexer, je mehr Strukturen sind bislang nicht beschrieben. oder Valgusstress auf das Ellenbogenge-
(knöchern und/oder ligamentär) betrof- Im Gegensatz zum Bouldern weisen lenk übertragen, um einen entsprechen-
fen sind. Bei Komplexverletzungen mit die klassischen Bergsportarten ein cha- den komplexen Luxationsmechanismus
Frakturbeteiligung korreliert die funktio- rakteristisches Verletzungsmuster in Ab- auszulösen.
nelle Prognose mit der Integrität der knö- hängigkeit der kinetischen Energie auf,
chernen Rekonstruktion [24]. welche auf den Verunfallten beim Auf-
Die Ergebnisse nach unkomplizierten prall auf festem Untergrund einwirkt. Fazit für die Praxis
Luxationen sind in der überwiegenden Während beim konventionellen Bergwan-
Zahl der Fälle gut bis sehr gut; dennoch ist dern Verletzungen der unteren Extremi- Die Gefährdung des Ellenbogens für Lu-
es sehr wichtig, gerade dem jungen sport- täten wie beispielsweise Bandverletzun- xationsverletzungen beim Bouldern wur-
lich aktiven Patienten zu erklären, dass ei- gen oder Frakturen des oberen Sprungge- de bisher in der Literatur nicht beschrie-
ne Einschränkung der Streckung von bis lenks überwiegen [28], dominieren beim ben. Die vorgestellte Fallserie zeigt ein-
zu 15° persistieren kann [25]. In diesem alpinen Klettersport aufgrund der subs- drücklich, dass von einem spezifischen
Zusammenhang sei an die von Morrey tantiell höheren kinetischen Energie nach Gefahrenpotential bei dieser neuen
postulierte These erinnert, dass die meis- dem Aufprall schwere und schwerste Ver- Trendsportart auszugehen ist.
ten Tätigkeiten des täglichen Lebens nur letzungen des Körperstamms mit Wirbel-
eines Bewegungsumfangs von Extension/ säulenverletzungen und Beckenfrakturen
Korrespondenzadresse
Flexion von 0–30–130° im Ellenbogenge- [1, 29, 30].
lenk bedürfen. Dieser Bewegungsumfang Bouldern versucht die sportlich-tech- Dr. S. Siebenlist
reicht jedoch zur Ausübung des Kletter- nische Herausforderung des alpinen Klet- Klinik und Poliklinik für Unfallchirurgie,
sports nicht aus, da eine volle Extensions- terns zu kopieren, während das vitale Ri- Klinikum rechts der Isar Technische Universität
München
fähigkeit für den sicheren Halt am „Boul- siko aufgrund der relativ geringen abso-
Ismaninger Str. 22, 81675 München
der“ oder an der Bergwand unverzichtbar luten Höhe minimiert wird. Im Unter- sebastian.siebenlist@mri.tum.de
ist. Daher ist in jedem Fall eine früh-funk- schied zum alpinen Klettern wird beim
tionelle Behandlung mit baldmöglichs- Bouldern aber auf externe Sicherungssys-
Interessenkonflikt. Der korrespondierende Autor
ter Freigabe der Beweglichkeit anzustre- teme wie Haken oder Seile verzichtet. Zur gibt für sich und seine Koautoren an, dass kein Interes-
ben, um posttraumatische Bewegungs- Minimierung des Risikos sollen vielmehr senkonflikt besteht.
einschränkungen zu vermeiden – immer zusätzlich ausgelegte Matten dienen, wel-
abhängig vom vorangegangenen Verlet- che im Falle eines Absturzes lebensgefähr- Literatur
zungsmuster und der Stabilität des Ellen- liche Verletzungen verhindern sollen.
bogens nach der operativen Versorgung. Die relativ ähnlichen Verletzungsmus- 1. Hohlrieder M, Lutz M, Schubert H et al (2007) Pat-
tern of injury after rock-climbing falls is not deter-
Alle hier vorgestellten Patienten konnten ter in der von uns vorgestellten Fallserie mined by harness type. Wilderness Environ Med
innerhalb eines Rekonvaleszenzzeitraums erlauben zwar keine eindeutigen Rück- 18(1):30–35
von 3–8 Monaten, entsprechend der statt- schlüsse, jedoch stellt das Auftreten der 2. O’Driscoll SW, Morrey BF, Korinek S, An KN (1992)
Elbow subluxation and dislocation. A spectrum of
gehabten Verletzungsschwere, den Klet- im Erwachsenenalter ansonsten relativ instability. Clin Orthop Relat Res 280:186–197
tersport wiederaufnehmen (. Tab. 1). seltenen Ellenbogenluxationsverletzung 3. Mason ML (1954) Some observations and fractures
möglicherweise eine überzufällige Häu- of the head of the radius with a review of one hun-
dred cases. Br J Surg 42:123–132
Diskussion fung dar. 4. Ring D, Jupiter JB, Zilberfarb J (2002) Posterior
Die Ursache für die Gefährdung der dislocation of the elbow with fractures of the ra-
Wir demonstrieren im vorliegenden Ar- oberen Extremität beim Bouldern – ins- dial head and coronoid. J Bone Joint Surg Am
84(4):547–551
tikel die erste Fallserie von Ellenbogenlu- besondere des Ellenbogens – könnte Aus- 5. O’Driscoll SW, Jupiter JB, Cohen MS et al (2003)
xationsverletzungen beim Bouldern. Das druck der charakteristischen kinetischen Difficult elbow fractures: pearls and pitfalls. Instr
Bouldern ist eine junge Trendsportart, so- Energie sein. Im Falle eines Absturzes Course Lect 52:113–134
6. Gesslein M, Wagner M, Stedtfeld HW (2008) Lu-
dass bislang nur sehr wenige Verletzungs- versucht der Sportler hier reflexartig mit xation of the elbow. MMW Fortschr Med 150(36–
daten in der Literatur vorliegen. Als ty- nach hinten gestreckten Armen/Händen 37):37
pische Verletzungen gelten bisher im We- den Aufprall abzufangen. Dabei kann ge- 7. Josefsson PO, Nilsson BE (1986) Incidence of elbow
doslocation. Acta Orthop Scand 57:537–538
sentlichen degenerative Veränderungen rade die geringe Kletterhöhe und auch 8. Mittlmeier T, Beck M (2009) Dislocation of the
und Überlastungsschäden v. a. im Bereich die Kletterposition nachteilig sein, da es adult elbow joint. Unfallchirurg 112:487–505

6 | Der Unfallchirurg 2013


9. Mehlhoff TL, Noble PC, Bennett JB, Tullos HS (1988)
Simple dislocation of the elbow in the adult. Re-
sults after closed treatment. J Bone Joint Surg Am
70(2):244–249
10. Hobgood ER, Khan SO, Field LD (2008) Acute dislo-
cations of the adult elbow. Hand Clin 24(1):1–7
11. O’Driscoll SW (2000) Classification and evaluation
of recurrent instability of the elbow. Clin Orthop
Relat Res 370:34–43
12. Lill H, Voigt C (2004) Injuries of the elbow joint.
Chirurg 75(10):1037–1951
13. Hildebrand KA, Patterson SD, King GJ (1999) Acute
elbow dislocations: simple and complex. Orthop
Clin Nort Am 30:63–79
14. Duckworth AD, Ring D, Kulijdian A, McKee MD
(2008) Unstable elbow dislocations. J Shoulder El-
bow Surg 17:281–286
15. O’Driscoll SW, Jupiter JB, Cohen MS et al (2003)
Difficult elbow fractures: pearls and pitfalls. Instr
Course Lect 52:113–134
16. Duckworth AD, Clement ND, Jenkins PJ et al (2012)
The epidemiology of radial head and neck frac-
tures. J Hand Surg Am 37(1):112–119
17. Schmidt-Horlohe K, Siebenlist S, Stöckle U et al
(2011) Fractures of the radial head and neck. Z Ort-
hop Unfall 149(6):69–86
18. Siebenlist S, Reeps C, Kraus T et al (2010) Brachi-
al artery transection caused by closed elbow dislo-
cation in a mature in-line skater: a case report with
review of the literature. Knee Surg Sports Trauma-
tol Arthrosc 18(12):1667–1670
19. Morrey BF, Askew LJ, Chao EY (1981) A biomecha-
nical study of normal functional elbow motion. J
Bone Joint Surg Am 63(6):872–877
20. Riel KA, Bernett P (1993) Simple elbow disloca-
tion. Comparison of long-term results after immo-
bilization and functional treatment. Unfallchirurg
96(10):529–533
21. Mehlhoff et al (1998) Simple dislocation of the el-
bow in the adult. Results after closed treatment. J
Bone Joint Surg Am 70(2):244–249
22. Bennett und Mehlhoff (2009) Reconstruction of
the medial collateral ligament of the elbow. J
Hand Surg Am 34(9):1729–1733
23. Eygendaal D, Vergedaal SH, Obermann WR et al
(2000) Posterolateral dislocation of the elbow
joint. Relationship to medial instability. J Bone
Joint Surg Am 82(4):555–560
24. Doornberg J, Ring D, Jupiter JB (2004) Effective
treatment of fracture-dislocations of the olecranon
requires a stable trochlear notch. Clin Orthop Relat
Res 429:292–300
25. Anakwe RE, Middleton SD, Jenkins PJ et al (2011)
Patient-reported outcomes after simple dis-
location of the elbow. J Bone Joint Surg Am
93(13):1220–1226
26. Neuhof A, Hennig FF, Schoffl I, Schoffl V (2011) In-
jury risk evaluation in sport climbing. Int J Sports
Med 32(10):794–800
27. Josephsen G, Shinneman S, Tamayo-Sarver J et al
(2007) Injuries in bouldering: a prospective study.
Wilderness Environ Med 8:271–280
28. Hamonko MT, McIntosh SE, Schimelpfenig T, Lee-
mon D (2011) Injuries related to hiking with a pack
during National Outdoor Leadership School cour-
ses: a risk factor analysis. Wilderness Environ Med
22(1):2–6
29. Hearns ST, Fraser MH, Allan DB, McLean AN (2006)
Spinal injuries in Scottish mountaineers. Wilder-
ness Environ Med 17(3):191–194
30. Nelson NG, McKenzie LB (2009) Rock climbing in-
juries treated in emergency departments in the
U.S. 1990–2007. Am J Prev Med 37(3):195–200

Der Unfallchirurg 2013 | 7

Das könnte Ihnen auch gefallen