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Analyse eines Musikstückes

Erweiterte Satzlehre 2

Name: Tijana Tomić Datum: SS 2016

Wolfgang Amadeus Mozart: Sonate Nr. 16 C-Dur I-Allegro


(KV 545, Sonata facile)

 Musikgeschichtliche Aspekte zum Komponisten und zur Entstehung


des Werkes:

W.A. Mozart, als Sohn des Konzertmeisters Leopold Mozart 1756 in Salzburg geboren,
lernte schon als Dreijähriger Klavier und Geige vom Blatt zu spielen, komponierte er Jahr
später ein Lied, entwarf ein Konzert und verblüffte durch ein unglaubliches
Klangempfinden. Mit elf Jahren begann Mozart Opern zu schreiben. Auf seinen
Italienreisen ließ er sich von der Vielfalt musikalischer Impulse inspirieren und eilte von
Triumph zu Triumph.

1788 das Kulturleben in Wien wurde schwer beeinträchtigt durch den österreichisch-
türkischen Krieg und Mozart konnte nicht länger auf die Unterstützung aristokratischer
Gönner für seine Subskriptionkonzerte zählen. Das Unterrichten blieb eine verläßliche
Einnahmequelle, und für seine Schüler komponierte er "eine kleine Klaviersonate für
Anfänger" (Sonate in C-Dur KV 545, in der Erstausgabe - Sonata facile) im Juni 1788. Der
Kopfsatz von KV 545 ist berühmt für den Beginn der Reprise, der nicht in der üblichen
Tonika C-Dur erfolgt, sondern in der Subdominante F-Dur; 2. Satz-Andante: Dieser
langasme Satz ist eine Serenade mit einer leicht melancholischen zentralen Episode in g-
moll; das Finale hingegen ein Miniaturrondo im Rhythmus einer Gavotte mit einem
Mittelteil in a-moll, der das Hauptthema variiert und entwickelt.
 Analyse
Besetzung: Klavier Solo
Töne: von C-Dur + Modulationen
Tonumfang: von C bis f3
Tonart: C-Dur
Takt: C
Tempo: Allegro
Dauer: 4:00 – 4:35 (unterschidlich)
Charakter des Stückes: fließende Bewegung

Das erste Thema umfaßt vier (2+2) Takte. In den ersten vier Takte spielt die Unterstimme
aufgelöste Akkorde (Alberti Bass), während die Oberstimme eine schlichte, einfache
Melodie spielt, die in Takt 4 mit einem Thriller endet. Es folgt eine viertaktige Sequenz
(Takt 5 – 8). Die rechte Hand spielt einen Sechzehntellauf, der in jedem Takt eine
Sekunde abwärts anfängt. Die Unterstimme begleitet dezent. In den folgenden vier Takte
gelangt Mozart von C-Dur nach G-Dur und diese neue Tonart stabilisiert (Takt 12:
Abschluss auf G). Nun beginnt der Seitensatz (Takt 13 ist eine Art einleitender Takt in
dem nur die Unterstimme Sechzehntel im Tonraum einer Sekunde spielt), der
schematisch ähnlich wie der Hauptsatz aufgebaut ist. Beide Themen beginnen mit
zweitaktigen Phrasen. Die Schlussgruppe der Exposition beginnt in Takt 22. Von Takt 22
ab gibt es eine Steigerung bis zum Höhepunkt, der sich in Takt 25 durch einen Thriller
noch mehr hervorgehaben wird: Die Notenwerte sind am Anfang relativ lang und
werden dann immer kürzer (rhythmische Verdichtung), die Tonhöhe steigt immer mehr
an. Die Exposition endet mit Takt 28, wo G-Dur noch einmal durch drei Akkorde
bekräftigt wird.
Die Durchführung (beginnt in Takt 29) nimmt gleich zu Anfang die
Dreiklangsbrechnungen wieder auf, dieses Mal jedoch in g-Moll (Takt 29 – 30). Dann
folgen 2 Takte, die an die Takte 5 – 8 des Hauptsatzes der Exposition erinnern –
Sechzehntelläufe in Wellenbewegung. In der Durchführung werden tatsächlich häufig
Motive aus der Exposition verwendet und bearbeitet. Takt 41 dient gleichzeitig als
fließende Überleitung zur Reprise.
Der Beginn des Hauptastzes in der Reprise steht aber nicht, wie üblich ist, in der Tonika
(C-Dur), sondern in F-Dur. Takte 42 – 49 sind von den Intervallen identisch mit Takt 1 – 8.
Vier Takte folgen, die in der Exposition nicht existiert. Mit Hilfe dieser Sequenz gelangt
Mozart zurück auf die Tonlage des Hauptsatzes in der Exposition. Das Seitenthema setzt
in Takt 61 wieder an, dieses Mal in C-Dur. Am Ende wird noch mehr Spannung aufgebaut
als in der Exposition, zum Beispiel – die Unterstimme in Takt 67 erst auf den zweiten
Schlag einsetzt und D7/9 Akkord ohne Grundton in Takt 68. takte 70 – 73 sind wieder
ganz identisch mit denen der Exposition bis auder Unterschied, dass sie in C-Dur stehen.
Eine Coda hat Mozart hier nicht geschrieben.

Takt 1 – 28 Exposition
1. Thema
Takt: 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13
7
C G C FC G7C F C d7G7C C d FG7FD7 GCGC G G
2. Thema
Takt: 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
G D7 G D7 GC A4h ea DG a a G D7 GD7 GD7 G

Takt 29 – 41 Durchführung
Takt: 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41
gD7 gD7 g A7 dA7 dA7 d E ad GC Fh0 Ea BC7
Takt 42 – 73 Reprise
1. Thema
Takt: 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58
F C7 F BF C F B F g F F C d G C d FG FD GC G G7
7 7 7 7 7

2.Thema
Takt: 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73
C G7 C G7 CF h0e ad GC d fis07 C G7 CG7 CG C
 Literaturangabe
1. Mozarts Klaviersonaten, Ein musikalischer Werkführer
Siegfried Muser, Verlag C. H. Beck, München, 2014
2. Mozarts Klavier- und Kammermusik
Das Handbuch, Band 2, Laaber, Augsburg, 2006
3. Noten: Mozart Klaviersonaten
Band 2, Füssl/Scholz, Urtext Edition, Wien, 1973

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