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JOHANN NEPOMUK HUMMEL

1778 – 1837
VIOLA SONATE IN ES DUR OP. 5 NR. 3

María García Sánchez


Allgemeine Informationen

Johann Nepomuk Hummel wurde 1778 in Pressburg geboren. Er erhielt seinen ersten
Musikunterricht von seinem Vater Johannes. Als musikalisch hochbegabt galt Hummel
schon, als die Familie um 1786 nach Wien umzog. Kurz
darauf wurde er Schüler von W. A. Mozart, der ihn
kostenlos unterrichtete und, wie es in der Zeit häufig
üblich war, in seinem Haus wohnen ließ.

Auf Mozarts Empfehlung unternahm der junge


Klaviervirtuose mit seinem Vater eine mehrjährige
Konzertreise, auf der er großen Erfolg hatte.

1804 wurde Hummel auf Empfehlung Haydns als


Konzertmeister der Kapelle von NikolausFürst von
Esterházy in Eisenstadt angestellt; als Kapellmeister arbeitete dort noch Haydn selbst.
Zu Hummels Pflichten in Eisenstadt gehörten neben der Leitung der großen Kapelle
und der Komposition geistlicher und weltlicher Werke unter anderem das Unterrichten
und die Sorge um die fürstliche Notenbibliothek.

Nachdem Hummel 1811 endgültig gekündigt wurde, ließ Hummel sich für einige Jahre
als privater Musiklehrer in Wien nieder. 1813 heiratete er Elisabeth Röckel, Sängerin
am Wiener Hoftheater. Er vermied für längere Zeit öffentliche Auftritte als Pianist und
widmete sich überwiegend der Komposition.

Die Tätigkeit in Wien beendete nach einer kurzen Konzertreise durch Deutschland
1816 Hummels Dienstantritt als Königlicher Wüttembergischer Hofkapellmeister.
Ferner schien ihm allgemein der musikalische Geschmak in Stuttgart auf einem zu
niedrigen Niveau.

1818 kündigte er seinen Vertrag, um die Stellung eines großherzoglichen


Kapellmeisters in Weimer einzunehmen. Hummel bekleidte das Amt bis zu seinem
Tode, 1837.

Hummel war sowohl als Pianist als auch als Komponist von Klavier-, Kammer-,
Orchester- und Kirchenmusik ein Vertreter des leichten und eleganten Stils, der in der
Tradition der großen Meister der Wiener Klassik steht.
Die Violasonate in Es Dur ist die dritte von 3
Sonaten, die der Fürstin von Dänemark gewidmet
wurden. Die ersten zwei Sonaten sind für Geige und
Klavier, die Dritte für Bratsche und Klavier. Es ist
nicht bekannt, wann genau die Bratschensonate
entstand. Erschienen ist sie 1798 im Eigenverlag in
Wien zusammen mit den zwei Violinsonaten.
Zahlreiche Nachdrucke, unter anderem auch in
Frankreich und England, zeugen von der
außerordentlichen Beliebtheit der Sonate – damals wie heute.

Form des Satzes

Der erste Satz entspricht der Sonatenhauptsatzform. Deshalb ist er in Exposition


(Takte 1 bis 95), Durchführung (Takte 96 bis 134) und Reprise (Takte 134 bis 224)
aufgeteilt.

Hauptthema T. 4 – 11 / 12 – 21 Es Dur
EXPOSITION

Überleitung T. 21 – 41 Es Dur  B Dur


Seitenthema T. 41 – 49 / 49 – 61
Zwischenteil T. 61 – 77 B Dur
Schlussgruppe T. 77 – 95
FÜHRU G DURCH-

Abschnitt 1 T. 96 – 116 B Dur


Abschnitt 2 T. 116 – 126 Quintfallsequenz

Abschnitt 3 T. 126 – 134  Es Dur

Hauptthema T. 134 – 141 / 141 – 151


Überleitung T. 151 – 168
REPRISE

Seitenthema T. 168 – 187 Es Dur


Zwischenteil T. 187 - 207
Schlussgruppe T. 207 - 220
Coda T. 221 – 224

1. EXPOSITION

Die Exposition beginnt nach einer kleiner Einleitung mit dem Hauptthema in Es Dur in
der Klavierstimme (Takte 4 – 11) und wiederholt sich in der Bratschenstimme in den
Takten 12 bis 21, von Alberti-Bass begleitet.

Nach dem Hauptthema kommt eine Überleitung, in der eine Modulation von Es Dur
nach B Dur (Dominante) stattfindet. Die Überleitung teilt sich in zwei Teile auf:

1. Abschnitt (T. 21 bis 32)

2. Abschnitt (T. 32 bis 41)

Das Seitenthema
(B Dur) beginnt
im Takt 41 in der

Klavierstimme und wiederholt sich danach in der Bratschenstimme.

Zwischen dem Seitenthema und der Schlussgrupe gibt es einen Zwischenteil von Takt
61 bis Takt 77, der Motiven von der Überleitung benutzt (Sechzehntelnoten). Die
Schlussgruppe geht von Takt 77 bis zum Ende der Exposition. Diese teilt sich in zwei
Abschitte mit zwei verschiedene Motiven:

1. Abschnitt 2. Abschnitt
2. DURCHFÜHRUNG

Die Durchführung beginnt im Takt 96 und teilt sich in drei Abschnitte

1. Abschnitt (Takt 96 bis 116) beginnt in B Dur mit einem sehr melodischen
Thema in der Bratschenstimme, das vom Klavier mit Verzierungen wiederholt
wird.
2. Abschnitt (Takt 116 bis 126). Eine Quintfallsequenz zwischen der Bratsche und
dem Klavier mit Modulationen: c moll, f moll, und B Dur (Dominante von Es
Dur). Diese Quintfallsequenz entsteht aus dem folgenden Motiv:

3. Abschnitt (Takt 126 bis 134). Während dieses Abschnittes geht die Tonalität
nach Es Dur durch Kadenzen zurück. Motive von der Überleitung werden auch
wieder benutzt.

3. REPRISE

Die Reprise beginnt mit dem Hauptthema in Es Dur in der Klavierstimme (Takte 134 –
141) und wiederholt sich in der Bratschenstimme in den Takten 142 bis 151.

Nach dem Hauptthema kommt eine Überleitung, diesmal aber gibt es keine
Modulation nach B Dur, sondern es bleibt in Es Dur. Die Überleitung teilt sich, wie in
der Exposition in zwei Teile auf:

1. Abschnitt (T. 151 bis 162)


2. Abschnitt (T. 162 bis 168)

Das Seitenthema (dieses mal auch in Es Dur) beginnt im Takt 168, kommt aber jetzt
zuerst in der Bratschenstimme und wiederholt sichidanach in der Klavierstimme.
Zwischen dem Seitenthema und der Schlussgrupe gibt es ein Zwischenteil von Takt
187 bis Takt 207.

Die Schlussgruppe geht von Takt 207 bis 220, und teilt sich in zwei Abschitte mit zwei
verschiedenen Motiven, genau so wie in der Exposition.

Nach der Schlussgruppe kommt eine kleine Coda (vier Takte), die durch verschieden
Zwischendominanten mit einer Es Dur Kadenz endet.

Schenker - analyse

Das Hauptthema ist durch einem Oktavzug gebaut, der aber von Dominante bis
Dominante geht. Urlinie des Oktavzuges:

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