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Die Idee hinter Arbeiten der Bjarke Ingels Group hagen, vis-à-vis der kleinen Meerjungfrau, zeugt

Blick von Westen auf zeichnet in der Regel eine äußerst leichte Kom- von hoher Präsenz, und wird längst als neues
das Müllheizkraftwerk
munizierbarkeit aus. Scheinbar spielerisch for- Wahrzeichen der Hafenstadt am Öresund gehan-
Amager Bakke
Foto: Florian Thein men Parameter aus dem jeweils aufgabenspe- delt. Highly instagrammable heißt das heute.
zifischen Grundvolumen eine Form von hohem Aber kann die zeichenhafte Erscheinung auf
Wiedererkennungswert, die sich auf ein brief- mehr als sich selbst verweisen?
markengroßes Piktogramm herunterbrechen
lässt. BIG haben so den Zeitgeist des Iconic Müllverbrennender Nachbar
Building als Vertreter der zweiten Generation
entscheidend mitgeprägt. Das hierbei der Na- Der Neubau namens Amager Bakke befindet sich
me des Büros in punkto Wahrnehmung und Ver- auf der Kopenhagener Insel Amager. Bakke be-
marktbarkeit programmatisch zu verstehen ist, zeichnet im Dänischen einen Hügel. Rund drei Kilo-
liegt auf der Hand. Auch die jüngst fertiggestellte meter von der Innenstadt entfernt, hat sich der
Müllverbrennungsanlage mit Skipiste in Kopen- nördliche Teil von Amager in den letzten Jahren

Links: der Ersatzneubau ne-


ben der Vorgängeranlage
Rechts: Standort auf der In-
sel Amager
Fotos: BIG/Dragoer-Luft-
foto, BIG

Text Florian Thein

Bergsport
auf brennendem Müll
Als das Büro BIG 2011 den Wettbewerb zur Verschönerung eines
geplanten Müllheizkraftwerks in Kopenhagen mit dem Konzept
einer Skipiste auf dem Dach gewinnt, sieht man der tatsächlichen
Umsetzbarkeit des Entwurfs durchaus mit einer Mischung aus
Neugier und Skepsis entgegen. Acht Jahre später nun feiern die
Dänen Eröffnung.
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Dem Abfallmanagementbetrieb und Betreiber
ARC, ein Beteiligungsunternehmen im Besitz von
fünf Kommunen in und um Kopenhagen, ist dies
durchaus bewusst. Kopenhagen plant, bis 2025
zur ersten CO 2 -neutralen Hauptstadt der Welt
zu werden, schon bis 2024 will man eine Recyc-
lingquote von 70 Prozent erreichen. Amager Bak-
ke als derzeit modernste Müllverbrennungsan-
lage der Welt wird dabei als notwendige Über-
gangstechnologie gesehen – ausgestattet mit der
besten verfügbaren Technik, die den Einfluss auf
die Umwelt auf ein Minimum reduziert und Richt-
werte der EU sowie Schadstoffemissionen ver-
gleichbarer Anlagen deutlich unterbietet.
Ob die vorgehangenen,
1,20 x 3,30 Meter großen
Konstruktive Dreiteilung
Aluminiumkästen noch
bepflanzt werden, wie im
Wettbewerbsentwurf Die Hightech Struktur aus Silos, Kesseln und Roh-
vorgesehen, ist derzeit
ren sowie die dazugehörigen Büros waren Be-
offen.
Foto: Florian Thein stimmend für das nötige Grundvolumen des Ge-
bäudes. Im Prinzip hätte der branchenübliche
Schuhkarton mit Schornstein als funktionale Hül-
le genügt. Um daraus eine ansprechende Skulp-
tur mit der Zusatznutzung Skipiste zu formen, be-
nötigen BIG scheinbar nur wenige Handgriffe.
Was in den comichaften Konzepterläuterungen
mit ein bisschen Drücken und Ziehen aus dem
Quader einen Polyeder mit der nötigen Dachschrä-
ge als Piste zaubert, verursacht in Realität ei-
nen enormen konstruktiven wie tragwerkspla-
nerischen Aufwand. Konnten Anlieferung und
Müllbunker als einfache Hallenkonstruktion und

vom Stadtrand zum zentrumsnahen Entwick- hagen zudem eine positiv konnotierte Zäsur dar.
lungsgebiet gewandelt, wenn auch Gewerbe Bis zur Eröffnung der beiden ersten Verbren-
und Industrie weiterhin dominieren. Für Bjarke nungsanlagen im Jahre 1970 wurde der Zivilisa-
Ingels stellt das Bauen auf der Insel quasi ein tionsmüll vornehmlich deponiert, was dazu führ-
Heimspiel dar, hat er doch im südlichen Plan- te, dass die Stadt die größte Möwenpopulation
stadt-Viertel Ørestad den Grundstein seiner Nordeuropas aufwies. Diese wuchs aufgrund
steilen Karriere gelegt. Mit den VM Houses, The der leicht zugänglichen Nahrungsquelle stetig
Mountain und 8 Tallet findet man hier die höchs- weiter – inklusive der Verbreitung von Krank- Die Administration befindet
te Dichte an realisierten Projekten seines Bü- heitserregern, Lärm und Exkrementen. Dagegen sich im massiven Gebäude-
teil beim Schornstein. Den
Oben: Eine Hülle wie ge- ros. Nun wird das Portfolio durch ein Müllheiz- erschien die Verbrennung des Mülls als saube- Prozessbereich in der Mit-
strickt – die Fassade aus
kraftwerk erweitert. Gelegen auf der anderen re Sache. Ob sie gegenwärtig noch die beste al- te überspannt ein komple-
überdimensionalen Alu-
Straßenseite einer Wohnanlage, dürfte nicht zu- ler möglichen Entsorgungslösung darstellt, ist xes Stabtragwerk, Anlie-
miniumziegeln und Acryl -
ferung und Müllbunker (hier
glas. Unten: Mülldeponie letzt die Nachbarschaft zu Geschosswohnungs- diskutabel. Gerade die von Bjarke Ingels prokla- unter der Skipiste) sind
mit Möwen, Kopenhagen
bauzeile, Reihenhäusern und einem Studen- mierte „Hedonistic Sustainability“ kann hinsicht- als konventionelle Hallen-
1970
tenwohnheim ausschlaggebend dafür gewesen lich einer strengen Auslegung des Nachhaltig- bauten realisiert.
Foto: Florian Thein, unten:
Zeichnung: BIG
ARC sein, die Verbrennungsanlage attraktivieren- keitsbegriffs in Frage gestellt werden. Verbren-
den Maßnahmen zu unterziehen und so für Ak- nen bedeutet immer Verbrauchen – Endstation
zeptanz zu werben. statt Kreislauf. Der mit Amager Bakke sehr güns-
Dabei sind die Berührungsängste der Dänen tig gewonnene Strom für 30.000 Haushalte und
mit der thermischen Abfallverwertung eher ge- Fernwärme für 72.000 Haushalte motiviert zudem
ring – in keinem EU-Land wird prozentual mehr nicht gerade zur Vermeidung des eingesetzten
Müll verbrannt. Deren Einführung stellt in Kopen- Brennstoffs.

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1 Abfallannahme 250–300 Müllwagen werden hier täg -
lich entladen.
2 Abfallsilo Das 30 x 50 Meter große und 36 Meter hohe
Silo fasst 22.000 Tonnen Abfall.
3 Ofensystem Die beiden identischen Ofenanlagen haben
einen Durchsatz von jeweils 25–35 Tonnen Abfall pro
Stunde.
4 Kessel In den Kesseln wird 90% der im Abfall enthaltenen
Energie in 440°C heißen Hochdruckdampf umgewandelt.
5 Turbinen und Wärmetauscher Mit Hilfe der Turbinen wird
Strom erzeugt, mittels Wärmetauscher Fernwärme. Die
jeweilige Gewichtung erfolgt nach tatsächlichem Bedarf
der Verbraucher.
6 Rauchgasreinigung Jede Ofenlinie verfügt über ein se-
parates Rauchreinigungssystem, bestehend aus Elek-
trofilter, Katalysator, drei Wäschern und einem Staubfilter.
7 Schlacke und Asche 17–20% des verbrannten Abfalls Entsättigt: Sowohl der Blick
verbleiben als Schlacke. Diese wird teilweise recycelt und in die Verwaltung, als auch
nach Aufbereitung als Kiesersatz beim Bau verwendet. in den Prozessbereich
8 Wasserbehandlung Pro Stunde fallen bei der Verbren- (rechte Seite) offenbart Mo-
nung bis zu 13 m³ Abwasser an, das durch Zugabe neu- nochromie in Vollendung.
tralisierender Chemikalien sowie Filterung gereinigt wird. Foto: Florian Thein

9 Überwachung Über ein Steuerungs-, Regelungs- und


Überwachungssystem mit rund 10.000 Alarmpunkten
überwachen die Mitarbeiter im Kontrollraum rund um die
Uhr den gesamten Prozess.

Blick in den Ofen. Bei Tem- Die Silber- und Grautöne der
peraturen von 950 bis über 850 Pumpen, Lüfter
1100°C dauert das Verbren- und Kompressoren, 1800 Ven-
nen des Abfalls 1,5 bis Neben der skulpturalen muster aus Acrylglasscheiben und Aluminium- tilen und 3300 Messgerä-
2 Stunden. kästen gehüllt ist. Der quasi nicht vorhandene ten strahlen dank der licht-
Foto: Florian Thein Außenwirkung der Fas- Dachrand unterstreicht dabei den monolithi- durchlässigen Fassade.
Foto: BIG/Søren Aagaard
sade lässt der hohe Anteil schen Charakter – die Fassade wirkt hier wie
transparenter Flächen präzise mit dem Cutter, der Gebäudeform fol-
gend, abgeschnitten. Neben der skulpturalen
6 das Innere als hell erleuch- Außenwirkung der Fassade lässt der hohe An-
9 4 tete Technikkathedrale teil transparenter Flächen das Innere als hell er-
erscheinen. leuchtete Technikkathedrale erscheinen. Die
durchweg in Grau- und Silbertönen gehaltene In-
die Administration als Massivbau aus Stahlbeton frastruktur sorgt dabei mit ihren Fifty Shades
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realisiert werden, war für die Einhausung des Pro- of Grey für einen, so Bjarke Ingels, Star Wars-Mo-
8 5 zessbereichs ein stabförmiges Raumtragwerk er- ment. Ihre Lesbarkeit erleichtert der farbige Mi-
1
3 forderlich, dessen komplexe, baumartige Struk- nimalismus für Besucher indes nicht unbedingt.
tur aus 6500 Tonnen Stahl an vielen Stellen eine Neben Erscheinungsbild und hoher Licht-
Abweichung vom Profilstahl-Baukasten und so- durchlässigkeit weist die Fassade auch sicher-
mit geschweißte Sonderlösungen erforderlich heitsrelevante Eigenschaften auf. Im Falle ei-
7 machte. ner, trotz unzähliger Überwachungseinrichtun-
Äußerlich ist die innere Dreiteilung der Konstruk- gen denkbaren, unkontrollierten Expansion des
tion, zumindest tagsüber, nicht ablesbar, da der durch den Verbrennungsprozess erzeugten Hoch-
85 Meter hohe, 60 Meter breite und 200 Meter lan- druckdampfes, erfolgt die Entladung nicht über
ge Koloss in ein egalisierendes Schachbrett- das skibefahrene Dach, sondern die als Sollbruch-

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Pistenverlauf mit drei, je-
weils separat per Lift
zu erreichenden Schwierig-
keitsgraden – von links
nach rechts: schwierig,
leicht, sehr leicht
Foto: ARC/Ehrhorn Hum-
merston

Vielfältige Freizeitgestal-
tung inmitten der hoch-
nebelartigen Dampfschwa-
den.
Fotos: ARC/Amélie Louys,
oben rechts: ARC/Ehrhorn
Hummerston

stelle angelegten Acrylglasscheiben. Die Alumini- Dach der skibegeisterten dänischen Bevölke- Liftausstieg werden drei Pistenabschnitte der organisch geformten Treckingpfad kann der men-
umkästen erfüllen dagegen die ihnen im Wett- rung seit diesem Jahr die Möglichkeit zur alpi- Schwierigkeitsgrade Schwarz, Blau und Grün schengemachte Berg erklommen werden. Ein-
bewerb zugedachte Funktion als Pflanztrog der- nen Freizeitgestaltung. Anstatt wie bisher in den erreicht. Anzuraten ist, auch bei sommerlichen gebettet ist die fußläufige Erschließung in einen
zeit noch nicht, eine Umsetzung ist offen. Wintermonaten ins sechs Stunden entfernte Temperaturen angemessene Kleidung und Park, den die zuständigen Landschaftsarchi- Saisonauftakt im Ski-
centrum
Auch bei der Abgasführung ist ein Wettbe- Skigebiet im Nachbarland Schweden, oder gar Handschuhe zu tragen, da ein Sturz auf die har- tekten SLA als „lebendige, grüne Tasche für Vö-
Foto: Florian Thein
werbsversprechen bisher leider nicht eingelöst. in die Alpen zu pilgern, kann sie nun unabhän - ten Borsten deutlich unsanfter ausfällt als auf gel, Bienen und Blumen konzipiert haben, die
Der vom Berliner Büro realities:united konzipier- gig von Schneefall ganzjährig die 14 bis 45 Grad frischen Pulverschnee. Zudem hält das Silikon- „Wärme absorbiert, Luft filtert und Versickerungs-
te Dampfring, der immer beim Erreichen einer steile Dachneigung auf Brettern hinabgleiten. gelee den damit in Kontakt geratenen Hosen- fläche für Regenwasser bietet“. Diese „Stadt-
vom Kraftwerk produzierten Tonne CO2 lustvoll 9000 m2 Dachfläche wurden hierzu mit perforier- boden auch nach dem Waschen noch wochen- natur“ soll dem urbanen Menschen eine authen-
Schneesimulation im Detail: vom Schornstein in die Atmosphäre gehaucht ten Kunststoffmatten verkleidet. Die löchrige lang gleitfähig. Sind die Matten, bei einer durch- tische Begegnung mit der Natur ermöglichen.
Mit Silikongel beschichtet, werden sollte, ist offiziell derzeit nicht mit dem Membran ermöglicht es zum einen, dem darun- schnittlichen Haltbarkeit von zehn Jahren, am Der Auswahl entsprechender Vegetation ging ei-
sollen die Gleitmatten aus
italienischer Produktion hohen Effizienzniveau der Anlage zu vereinbaren. ter befindlichen Gras hindurchzuwachsen, ihre Ende ihrer Nutzbarkeit angekommen, werden ne intensive Recherche typischer Pflanzenarten
Eigenschaften einer konven- Möglicherweise war die permanente Erinnerung Oberflächenstruktur aus harten Borsten soll in sie nicht – wie zu vermuten – ein Stockwerk entsprechender Bergregionen und deren natür-
tionellen Piste aufweisen. an die eigene Unzulänglichkeit in der Außenwir- Kombination mit einer geleeartigen Masse auf tiefer verfeuert, sondern dem Hersteller zur Wie- liche Ansiedelung in Abhängigkeit zur Höhenlage
Foto: Florian Thein
kung auch eine weniger positiv besetzte Bot- Silikonbasis Reibungseigenschaften einer präpa- deraufarbeitung nach Italien geschickt. voraus. Angestrebt wurde eine möglichst hohe
schaft als gewünscht. Also leider kein Mahnmal rierten Schneepiste aufweisen. Tatsächlich er- Biodiversität.
auf dem Weg zu Zero Emission. fordert das etwas harschere Fahrgefühl und das Stadtnatur und Après-Ski Die Wegeführung des Pfades ist sorgfältig an-
weniger drehfreudige Verhalten des Sportge- gelegt – beim Aufstieg ist nie der gesamte Wan-
Gleiten auf Borsten räts ein wenig Eingewöhnung. In sechs Grüntö- Die kostenpflichtig nutzbare Skipiste wird durch derweg, sondern immer nur ein Abschnitt einseh-
nen von Hell in der Mitte der Piste bis Dunkel im frei zugängliche Angebote ergänzt. Wahlweise bar, so dass sich hinter jeder Biegung eine neue
Während im Bauch des Ungeheuers das Feuer Randbereich bekleiden die Gleitmatten eine Ge- über eine der jeweils an der Innen- und Außensei- Perspektive ergibt. Mehrere Gabelungen stellen
an 365 Tagen rund um die Uhr lodert, bietet sein samtlänge von 400 Metern. Mit jeweils einem te des Daches laufenden Treppen oder einen verschiedene Steigungen oder Oberflächenbe-

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Hybride Hybris?

Man kann das stellenweise kulissenhafte Spek-


takel Amager Bakkes als dramaturgische Insze-
nierung der Erlebnisgesellschaft abtun, und viel-
leicht wurde hier und da tatsächlich ein biss-
chen dick aufgetragen; andernorts rekonstruiert
man stattdessen eben Schlösser mit fragwür-
digem Mehrwert. Die Kritik am Budenzauber zielt
jedoch an der eigentlichen Bedeutung vorbei.
Als eindrucksvoller Gegenentwurf zu einer formel-
haften Typologie hinterfragt die Verbindung ei-
nes solch ungleichen Paares wie Müllverbrennung
und Freizeit die in der Architektur immer noch
gängige Trennschärfe der Funktionen in bisher
nicht dagewesener Deutlichkeit. Gerade im Hin-
blick auf aktuelle Fragestellungen zu Möglichkei-
ten innerstädtischer Nachverdichtung sollte man
der dänischen Lässigkeit offen gegenüberste-
hen. Als Wegbereiter eines neuen Verständnisses Blick nach Westen Richtung
Stadtzentrum. Im Vorder-
von Typologieverschmelzung bildet Amager Bak-
grund die lange Zeile der
ke die Basis – was ist noch vorstellbar, wenn schon Wohnsiedlung Margrethe-
Skipisten auf Müllverbrennungsanlagen möglich holm. Links im Bild die
Oper von Henning Larsen.
sind?
Foto: Florian Thein

Architekten
BIG

Landschaftsplanung
SLA

Innenarchitekten
MTREE

Ingenieure
MOE + Rambøll

Generalunternehmer
Züblin
Die „Stadtnatur“ soll dem legten Kletterwand. Bei der Fahrt nach oben gibt
die gläserne Kabine zudem den Blick ins Innere Hersteller
urbanen Menschen eine des Gebäudes frei. Fassade Sipral
authentische Begegnung Nach der letzten Talfahrt lädt das Skicentrum Gründach Malmos
Türen Sipral
mit der Natur ermöglichen zwischen „Berg“ und Parkplatz zum Einkehr-
Aufzüge Kone
schwung. Das Volumen des einfachen Stahlbaus Liftsystem Sunkid + LST
schaffenheiten zur Option. Trotz, dass man sich mit Fertigteilelementen ist als extrudiertes Drei-
angesichts des Dampfes, der aus mehreren eck mit einer zum Boden gekippten Kante ange-
Schornsteinen über die Piste wabert, wie Caspar legt. Die so entstehende Anmutung eines klei-
Wandern in der „Stadtnatur“ David Friedrichs Wanderer über dem Nebel- nen Abhanges weckt Assoziationen zum skiort-
Foto: Florian Thein,
meer fühlt, bleibt die Natur stets erkennbare Si- typischen, flach geneigten Anfängerhügel. Im In-
unten: BIG/Laurian Ghinitoiu
mulation. Der je nach Windrichtung wahrnehm- nern erwartet den Sportler die obligatorische Hüt-
bare Duft von schmorendem Plastik und die stets tengaudi. Der unvermeidliche Wintersportbe-
präsente Industrielandschaft verhindern eine standteil aus stumpfer Mitgröhlbeschallung und
völlige Immersion. Ein begrüßenswert weltstäd- Alkohol macht auch vor Kopenhagen nicht halt. Amager Øst: linker Hand Öl-
tanks, Zement- und As-
tischer Moment im Land der Hygge-Erfinder. Ebenfalls Teil des Skicentrums ist der Ski- und
phaltwerke, gegenüber flie-
Am Gipfel angekommen belohnt den Wande- Snowboardverleih mit angeschlossenem Ver- ßender Übergang vom
rer zukünftig das derzeit noch nicht eröffnete kauf für Wintersportgeräte und -kleidung. Einen Gewerbe- zum Wohngebiet.
Foto: Florian Thein
Gipfelcafé mit entsprechendem Ausblick. Wer die ausgewiesenen Umkleidebereich mit Schließ-
körperliche Ertüchtigung scheut, nimmt übri- fächern findet man leider nicht, so dass eine An-
gens den Aufzug neben der ebenfalls noch nicht reise zur ersten und einzigen Wintersportarena
eröffneten, weltweit höchsten, künstlich ange- Dänemarks in voller Montur anzuraten ist.

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