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Architekten
ARGE Kim Nalleweg Archi-
tekten + Trujillo Moya Archi-
tektur; Kyung-Ae Kim-Nalle-
weg, Max Nalleweg, César
Trujillo Moya
Mitarbeiter
Paul Künzel (Wettbewerb),
Klaus Deterding, Sofia
Ceylan, Timo Büscher, Julika
Krönerat
Bauleitung
Architekturbüro Schasler,
Berlin
Haustechnik
pin – planende Ingenieure,
Berlin
Tragwerk
SFB – Saradshow Fische-
dick Berlin Bauingenieure
Bauphysik
Müller-BBM, Berlin
Brandschutz
hhpberlin Ingenieure für
Brandschutz, Berlin
Geotechnik
IFK, Berlin
Bauherr
Grundstückgesellschaft
EG, 1. OG und Regelgeschoss
Straße d. Pariser Kommune 8
im Maßstab 1:500
Treppenhaus Erschließung und Fluchtweg. Eine Es entstehen unweigerlich im ersten Geschoss liegen die Bibliothek und deutig in der Gegenwart verorten. Für die Büro- Nur im 1. Obergeschoss sind
die X-Stützen auch aus dem
Reaktion auf den engen Kostenrahmen und das zwei Besprechungsräume an den Kopfseiten – räume hatte der Nutzer zwei Wünsche: Fenster,
dichte Raumprogramm.
Assoziationen zu Verwal- und man gelangt auf die beiden Dachterrassen die sich öffnen lassen, kein Großraumbüro. Es
Innenraum wahrnehmbar
und unterstreichen dort
Die Stringenz in der Gestaltung, die man schon tungsbauten der 60er- und auf Höhe der Bahntrasse. wurden 599 Fenster im gesamten Haus verbaut. einmal mehr den rauen Aus-
bau Charme der Innenräu-
von außen auf den ersten Blick wahrnimmt, setzt
70er-Jahre. Die X-Stützen Hier entspringt quasi die Hochhausscheibe. Die Konstruktion mit drei Flügeln ermöglicht ei-
me.
sich mit der reduzierten Materialwahl im Innen- Ihre Fassade hat ein minimales Streifenrelief auf nen angemessenen Schutz vor dem Lärm des
raum fort. Sichtbeton, Holzfenster, am auffälligs- verorten das Gebäude ein- Höhe der bündig sitzenden, aluminiumverklei Verkehrs und der Bahntrasse. Außerdem ließ sich
ten: der rote Boden aus Klinkerfliesen, der sich, deutig in der Gegenwart. deten Fensterbänder. Der industriell gefertigte, so der Sonnenschutz, zwischen den Flügeln sit-
abgesehen vom Teppichboden in der Bibliothek glatte Ziegel verleiht der Fassade trotz des eher zend, wartungsarm integrieren. An langen Fluren
und den Büroräumen, durch das gesamte Ge- Dekor, sondern außenliegendes Tragwerk als Teil einfachen Materials eine schlichte Eleganz. Dort, liegen die Büroräume. Sie sind klein, mit ein oder
bäude zieht. Selbst an den Wänden der Sanitär- von Vierendeelträgern mit sich kreuzenden Stüt- wo die zwei Erschließungskerne sitzen, ist die zwei Arbeitsplätzen. Zusätzlich gibt es Grup-
räume findet man die Klinker. Nichts wird ver- zen. Ober- und Untergurt liegen hinter der Fas- Fassade geschlossen. Hier kann die Stiftung mit penräume. Mit der kleinteiligen Struktur geht die
steckt. Technische Installationen sind offen ge- sade. Die X-Stützen bilden einen starken Kontrast Plakaten zu ihrer Arbeit in den Außenraum strah- Offenheit der unteren Geschosse naturgemäß
führt. Alle zusätzlichen Ausstattungselemente zur restlichen Fassade. Gerade dadurch wird len. Es entstehen unweigerlich Assoziationen etwas verloren. Dank der umlaufenden Fenster
wie Schalter, Steckdosen, Türen, Lampen setzen eine Spannung erzeugt, die die vermeintliche Ein- zu Verwaltungsbauten der 60er- und 70er-Jahre, bleibt von überall der weite Blick auf das hetero-
sich in schwarz ab. Natürlich sind auch die X-Stüt- fachheit der Scheibe im doppelten Sinne zum wobei die strenge, gradlinige Ausführung und gene Stadtgefüge, in das die Architekten selbst-
zen, wie man vielleicht vermuten könnte, kein Tragen bringt. Hinter der umlaufenden X-Reihe der Bruch mit den X-Stützen das Gebäude ein- bewusst einen modernen Solitär gesetzt haben.