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DIN 18 165-1 Die technischen Informationen dieser Schrift ent- In DIN 68 800-2 ist verankert, daß grund-
Faserdämmstoffe für das Bauwesen, Dämm- sprechen zum Zeitpunkt der Drucklegung den sätzlich Konstruktionen bevorzugt werden
stoffe für die Wärmedämmung (1991) anerkannten Regeln der Technik. Eine Haftung sollten, bei denen ein chemischer Holz-
für den Inhalt kann trotz sorgfältigster Bearbei- schutz entbehrlich ist.
tung und Korrektur nicht übernommen werden.
DIN 68 705-3
Sperrholz; Bau-Furniersperrholz (1981)
Erschienen: September 1997 Voraussetzung ist jedoch, daß die entspre-
Inhaltlich unveränd. Nachdruck: Juli 2001 chenden, in der Norm vorgegebenen bauli-
DIN 68 705-5 ISSN-Nr. 0466-2114 chen Mittel angewandt werden können;
Sperrholz; Bau-Furniersperrholz aus Buche (1980)
anderenfalls ist DIN 68 800-3 mit ihrer
holzbau handbuch
DIN 68 754-1 Reihe 3: Bauphysik Festlegung bezüglich des vorbeugenden
Harte und mittelharte Holzfaserplatten für das Teil 5: Holzschutz chemischen Holzschutzes zugrunde zu
Bauwesen; Holzwerkstoffklasse 20 (1976) Folge 1: Bauliche Empfehlungen l egen.
Eine solche Entwicklung der holzschutz- möglich ist. Die zugehörenden erforderli- z. Bei geneigten Dächern Schutz des Hol-
technischen Regelungen in den zurücklie- chen Prüfprädikate der Holzschutzmittel zes vor holzzerstörenden Pilzen aus ei-
genden Jahren ist für deutsche Verhältnisse gehen aus Tabelle 3.2 hervor. ner ungewollten Feuchtebeanspru-
bemerkenswert. Insbesondere folgende chung durch diffusionsoffene Ab-
Gründe waren dafür maßgebend: Tabelle 3.1 deckung (äquivalente Luftschichtdicke
Prinzipbeispiele für die Zuordnung nach DIN 68 800-3 sd <- 0,2 m) an der Außenseite. Die Ver-
1. Das in den letzten Jahren geschärfte zu den Gefährdungsklassen GK von Holzbauteilen, die wendung einer außenliegenden Ab-
Bewußtsein der Menschen auf dem Ge- der Witterung direkt ausgesetzt sind, sowie Möglichkei-
deckung mit sd > 0,2 m ist bei geneigten
biet des Umwelt- und Gesundheits- ten der Reduzierung der Gefährdungsklassen durch zu-
sätzliche bauliche Maßnahmen
schutzes.
2. Die rasante Entwicklung neuartiger, diffu-
sionsoffener Werkstoffe, vor allem für
den Einsatz als Feuchteschutz im Au-
ßenbereich von Holzbauteilen.
3 Hinweise zur DIN 68 800 Nach dieser Norm ergibt sich jedoch ein Dächern der GK 0 wegen ihrer expo-
gleichwertiger Holzschutz, wenn anstelle nierten Lage und der u.U. besonderen
3.1 Bauliche Maßnahmen der chemischen Mittel Hölzer mit entspre- Einbaubedingungen auch dann nicht
chender Dauerhaftigkeit eingesetzt werden. zulässig, wenn die Zusatzbedingung
Auch für chemisch zu schützende Bau- Beispiele hierfür werden in Tabelle 3.2 ge- u < 20% nach Ziff. 3b) eingehalten wird.
teile nach DIN 68 800-3 wurde die Einhal- nannt. 3. Für die übrigen Außenbauteile (Außen-
tung der baulichen Maßnahmen nach DIN - wände, Flachdächer, Decken unter
68 800-2 schon immer vorausgesetzt. Da- nicht ausgebauten Dachgeschossen)
zu gehörten im wesentlichen Tabelle 3.2
gilt:
- die Vermeidung unzuträglicher Feuchte Gefährdungsklassen GK mit den erforderlichen Prüfprä- a) Einhaltung der Bedingung sd <- 0,2 m
oder Feuchteänderungen während dikaten nach DIN 68 800-3 sowie Beispiele für holz- nach 2. (in der Praxis allerdings nur in
Transport, Lagerung (an der Baustelle), schutztechnisch gleichwertige Hölzer mit entsprechen- Ausnahmefällen möglich) oder
Bauzustand, Nutzung (z. B. in Naßberei- der Dauerhaftigkeit ohne Verwendung chemischer Mittel
chen) sowie
- die Einhaltung des Tauwasserschutzes
nach DIN 4108-3 für den Nutzungszu-
stand.
Bild 5.1 Voraussetzungen nach DIN 68 800-2 für die Zuordnung von Außenwänden zur GK 0; Übersicht
Ziff. 1 und 2:
Material und Ausbildung des Wetter-
schutzes (Bekleidung) können beliebig sein.
Ziff.3:
Diese Ausbildung zeigt - am Beispiel des
nicht hinterlüfteten, luftundurchlässigen
Wetterschutzes (Annahme: Faserzement-
platten) - die Notwendigkeit der GK 2 für
die Lattung der Vorhangschale, trotz GK 0
für die Wandkonstruktion.
Ziff.4:
Wärmedämm-Verbundsysteme bedürfen
einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulas-
sung, vgl. Abschn. 5.1, Ziff. 2, Anmerkung
b).
Ziff. 5:
Für Holzwolleleichtbauplatten auf äußerer
Wandbekleidung oder -beplankung ist da-
gegen ein Verwendbarkeitsnachweis erfor-
derlich.
Ziff. 6:
Bei Mauerwerk-Vorsatzschalen ist der 40
mm dicke, belüftete Hohlraum eine wesent-
liche Voraussetzung für die GK 0. Ausbil-
dungen mit sog. „Kerndämmung" (ohne
Bild 5.2 Beispiele für Vorhangschalen als Wetterschutz von Außenwänden
Hinterlüftung) sind daher nach DIN68 800-3 a) mit luftdurchlässiger Brettschalung, hinterlüftet, b) nicht hinterlüftet, c) mit großformatigen, nicht luftdurch-
der GK 2 zuzuordnen (vgl. Bild 5.4). lässigen Platten, z. B. Faserzementplatten, hinterlüftet, d) nicht hinterlüftet
6 Geneigte Dächer GK 0 dungsklasse GK 2 nach DIN 68 800-3 zu-
grunde zu legen (z. B. bei belüfteten
6.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 Dächern).
Für geneigte Dächer GK 0 gelten sinn- Zusätzliche Hinweise zu den einzelnen Aus-
gemäß die gleichen Bedingungen wie für bildungen:
Außenwände GK 0 (s. Abschn. 5.1), als da a) Der Hohlraum oberhalb der oberseitigen
sind: Abdeckung der Sparren (Konterlattene-
1. Nicht belüfteter Querschnitt sowie keine bene) muß zum Feuchteschutz der dort
I nsektenzugänglichkeit zu den Kon- angeordneten Holzteile (Lattung, Scha-
struktionshölzern. l ung) in jedem Fall belüftet sein; diese
2. Die Art der Dachdeckung ist freigestellt Holzteile brauchen jedoch nicht gegen
( Dachsteine oder -ziegel auf Unter- Insekten geschützt zu werden, können
spannbahn oder Vordeckung, Blech- also ebenfalls der GK 0 zugeordnet wer-
oder Schieferdeckung auf Schalung); den.
die konstruktiven Details sind darauf ab- b) Bezüglich der Anordnung zusätzlicher
zustimmen. Schichten an der Raumseite des Bau-
3. Im Gefach mineralische Faser- teils (Installationsebene oder dergl.) gel-
dämmstoffe nach DIN 18 165-1 oder ten die Aussagen zu Außenwänden in
Dämmstoffe mit entsprechendem Ver- Abschn. 5.2 in gleicher Weise.
wendbarkeitsnachweis (bauaufsichtliche
Zulassung). Anmerkung:
4. Luftdichte Ausbildung der Raumseite, in Dächer über Aufenthaltsräumen mit sichtba-
der Bauteilfläche sowie im Bereich von ren Sparren (Aufsparrendämmung) dürfen
Durchdringungen und Anschlüssen. bereits auf der Grundlage von DIN 68 800-3
5. Nachweis für Konstruktionen, die von der GK 0 zugeordnet werden, vgl. [2].
den in DIN 68 800-2 vorgegebenen ab-
weichen.
Die Bilder 6.1 und 6.2 zeigen geneigte, im ei- Legende zu Bild 6.2
gentlichen Bauteilquerschnitt (Gefach) nicht
belüftete Dächer, die nach DIN 68800-2 1. Obere Abdeckung (Unterspannbahn breite >_ 5 mm) mit aufliegender, extrem
ohne weiteren Nachweis der Gefährdungs- oder dergleichen) diffusionsoffen mit diffusionsoffener (s d <_ 0,02 m) wasser-
klasse GK 0 zugeordnet werden können. sd S 0,2 m ableitender Schicht
Bild 6.1 gibt einen Ü berblick über die ein- 2. Obere Abdeckung (Unterspannbahn) 4. Sonderdeckung (z.B. Blech, Schiefer)
zuhaltenden konstruktiven Bedingungen. extrem diffusionsoffen mit s d <_ 0,02 m; auf Zwischenlage und Brettschalung,
I n Bild 6.2 werden die Ausführungen nach auf die unterseitige Dampfsperre kann unterlüftet; übriger Dachquerschnitt und
Abschn. 8.3 der Norm dargestellt und erläu- verzichtet werden, wenn der Tauwas- obere Abdeckung wie unter 1.
tert. serschutz nach DIN 4108-3 für den 5. Sonderdeckung (z.B. Blech, Schiefer)
Dachquerschnitt eingehalten ist auf Zwischenlage und Brettschalung,
Werden die dort jeweils genannten Bedin- 3. Obere Abdeckung aus offener Brett- unterlüftet; übriger Dachquerschnitt und
gungen nicht eingehalten, ist die Gefähr- schalung (Brettbreite <_ 100 mm, Fugen- obere Abdeckung wie unter 2.
7 Dachkonstruktionen GK 0 in
nicht ausgebauten Dachge-
schossen
Zu a)
Die Verhinderung des Insektenbefalls durch
eine allseitig insektenundurchlässig ausge-
bildete Gebäudehülle im Bereich des Dach-
geschosses ist dann erforderlich, wenn der
Dachraum nicht oder nur sehr schwer zu-
gänglich/einsehbar ist (z. B. bei Dachkon-
struktionen aus satteldachförmigen, fach-
werkartigen Nagelplattenbindern). Bild 8.1 Beispiel für Situation von Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen und Möglichkeiten für obersei-
tige Abdeckung: Ohne Deckenauflage, mit Deckenauflage aus Dämmschicht ohne / mit zusätzlichem Gehbelag (Est-
Zu b) rich, Plattenwerkstoff)
Die Kontrollierbarkeit eines Insektenbefalls
gilt als gegeben, wenn der Dachraum zu-
gänglich ist (auch über Einschubtreppe Bekleidungen oder Beplankungen vor- 3. Mit luftdichter Schicht an der Deckenun-
oder dergl.) und zumindest in Teilbereichen handen sind, gelten hier-wie bei Außen- terseite unter Verwendung einer Folie.
begangen werden kann, die Hölzer also wänden - u <_ 20 % als oberer Grenzwert Die Sicherstellung einer dauerhaften
einsehbar sind (s. Bild 7). für die Holzeinbaufeuchte und der zu- Funktion dieser Schicht erfordert eine
gehörende Warnvermerk nach Abschn. besondere Ausführungssorgfalt.
5.1.3. i m Fall einer erhöhten Feuchte.
4. Luftdichte Ausbildung der Raumseite in I n allen diesen Fällen darf der Hohlraum an
der Fläche sowie im Bereich von An- der Deckenunterseite mit einer Wärme-
schlüssen und Durchdringungen. dämmschicht (Material beliebig) ausgefüllt
5. Zusätzliche Schichten an der Deckenun- werden.
terseite sind möglich, sofern sie bezüg-
li ch des Tauwasserschutzes für den Ge-
samtquerschnitt unbedenklich sind (evtl.
rechnerischer Nachweis erforderlich).