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I nhalt DIN 68 763 1 Zweck dieser Schrift

Spanplatten; Flachpreßplatten für das Bauwesen;


1 Zweck dieser Schrift 2 Begriffe, Eigenschaften, Prüfung, Überwachung I n dieser Schrift sollen auf engstem Raum
(1990)
2 die Möglichkeiten angedeutet werden, die
Allgemeines 2
2.1 Zusammenspiel zwischen baulichem DIN 68 800-2 heute auf Grund der neuesten Entwicklung
und chemischem Holzschutz 2 Holzschutz; Vorbeugende bauliche Maßnahmen von DIN 68 800-2 - Holzschutz; Vorbeu-
2.2 Neues Denken 2 im Hochbau (1996) gende bauliche Maßnahmen im Hochbau
(Ausgabe Mai 1 996) - bestehen, den vor-
3 Hinweise zur DIN 68 800 3 DIN 68 800-3 beugenden chemischen Holzschutz weitge-
3.1 Bauliche Maßnahmen 3
Holzschutz; Vorbeugender chemischer Holz- hend oder sogar vollständig durch „beson-
3.2 Besondere bauliche Maßnahmen 3 schutz (1990)
dere bauliche Maßnahmen zu ersetzen.
4 Übersicht: Zuordnung von Bauteilen
zur GK 0 und erforderliche Holz- Impressum Die Aussagen wie auch die DIN 68 800-2,
werkstoff klassen für Wohnbauten
und vergleichbare Gebäude 4 die inzwischen als Technische Baubestim-
Der Informationsdienst Holz ist eine gemein-
same Schriftenreihe von mung in den Bundesländern eingeführt ist,
5 Außenwände GK 0 6 • Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf gelten.
5.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 6 • Entwicklungsgemeinschaft Holzbau a) für den gesamten Hochbau (und nicht
5.2 Ausbildungen nach DIN 68 800-2 6 (EGH) in der Deutschen Gesellschaft etwa nur für den Holzfertighausbau)
für Holzforschung e.V., München
6 Geneigte Dächer GK 0 9 sowie
6.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 9 b) für alle modernen Holzbauarten (Tafel-,
Herausgeber
6.2 Ausbildungen nach DIN 68 800-2 9 Ständer-, sog. „Rahmen-" und Skelett-
7 Dachkonstruktionen GK 0 in nicht DGfH Innovations- und Service GmbH bauart), ausgenommen die klassische,
ausgebauten Dachgeschossen 10 Postfach 20 06 19, D-80006 München ausgemauerte Fachwerkwand, sowie
mail @dgfh.d e
c) unabhängig davon, ob die Konstruk-
8 Decken GK 0 unter nicht www.dgfh.d e
ausgebauten Dachgeschossen 10 (089) 51 61 70-0 tionen im Werk vorgefertigt oder an der
8.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 10 (089) 53 16 57 fax Baustelle errichtet werden.
8.2 Ausbildungen nach DIN 68 800-2 10 Weitere Informationen hierzu werden im
in Zusammenarbeit mit dem I nformationsdienst Holz „Baulicher Holz-
9 Flachdächer GK 0 11 HOLZABSATZFONDS,
schutz" [1] gegeben, dessen Neubearbei-
Absatzförderungsfonds der deutschen
10 Holzbauteile GK 0 in Naßbereichen 11 tung derzeit erfolgt.
Forst- und Holzwirtschaft, Bonn
11 Holzwerkstoffe 11
Gefördert aus Mitteln des Bayerischen Staats- 2 Allgemeines
ministeriums für Landwirtschaft, Ernährung
Literatur und Forsten und der Holzwirtschaft.
2.1 Zusammenspiel zwischen
Schulze, H.: Baulicher Holzschutz, Bearbeitung baulichem und chemischem
Informationsdienst Holz der EGH, 1991. Holzschutz
Neuausgabe in Vorbereitung. Prof. DrAng. W. Lewitzki
Univ.-Prof. DiplAng. H. Schulze
Der Verzicht auf den vorbeugenden chemi-
[2] Bellmann, H, u. a.: Beuth-Kommentar
Technische Anfragen an: schen Holzschutz ist nur dann begründet
„ Holzschutz - Eine ausführliche Erläuterung
und zulässig, wenn eine Gefährdung der
zu DIN 68 800-3", Beuth-Verlag, 1992.
Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. Holzteile (durch Insekten oder Pilze) durch
Postfach 30 0141 entsprechende bauliche Maßnahmen dau-
Schulze, H.: Holzbauteile in Naßbereichen, D-40401 Düsseldorf
Informationsdienst Holz der EGH, 1987. erhaft sicher ausgeschaltet ist, so daß sich
argeholz@argeholz.d e
www.argeholz.d e der Bauteilquerschnitt sowohl bei „plan-
[4] Schulze, H.: Holzbau - Wände, Decken, (0211) 47 81 80 mäßiger" als auch bei „außerplanmäßiger"
Dächer - Konstruktion, Bauphysik, Holz- (0211) 45 23 14 Fax Beanspruchung (z. B. ungewollte Feuchte)
schutz, Teubner-Verlag, 1996. selbst helfen kann und zusätzliche chemi-
I n diese Broschüre sind Ergebnisse aus zahlrei-
sche Mittel nicht mehr erforderlich sind.
chen Forschungsprojekten eingeflossen.
Zitierte Normen Für deren Förderung danken wir der Arbeits- Diese „besonderen baulichen Maßnahmen"
gemeinschaft industrieller Forschungsvereini- sind in DIN 68 800-2 definiert, siehe auch
DIN 4108-3 gungen (AiF), der Arbeitsgemeinschaft Baufor- folgenden Abschnitt 3.2.
Wärmeschutz im Hochbau; Klimabedingter schung (ARGE BAU), den Forst- und Wirt-
Feuchteschutz; Anforderungen und Hinweise für schaftsministerien des Bundes und der Länder 2.2 Neues Denken
Planung und Ausführung (1981) und der Holzwirtschaft.

DIN 18 165-1 Die technischen Informationen dieser Schrift ent- In DIN 68 800-2 ist verankert, daß grund-
Faserdämmstoffe für das Bauwesen, Dämm- sprechen zum Zeitpunkt der Drucklegung den sätzlich Konstruktionen bevorzugt werden
stoffe für die Wärmedämmung (1991) anerkannten Regeln der Technik. Eine Haftung sollten, bei denen ein chemischer Holz-
für den Inhalt kann trotz sorgfältigster Bearbei- schutz entbehrlich ist.
tung und Korrektur nicht übernommen werden.
DIN 68 705-3
Sperrholz; Bau-Furniersperrholz (1981)
Erschienen: September 1997 Voraussetzung ist jedoch, daß die entspre-
Inhaltlich unveränd. Nachdruck: Juli 2001 chenden, in der Norm vorgegebenen bauli-
DIN 68 705-5 ISSN-Nr. 0466-2114 chen Mittel angewandt werden können;
Sperrholz; Bau-Furniersperrholz aus Buche (1980)
anderenfalls ist DIN 68 800-3 mit ihrer
holzbau handbuch
DIN 68 754-1 Reihe 3: Bauphysik Festlegung bezüglich des vorbeugenden
Harte und mittelharte Holzfaserplatten für das Teil 5: Holzschutz chemischen Holzschutzes zugrunde zu
Bauwesen; Holzwerkstoffklasse 20 (1976) Folge 1: Bauliche Empfehlungen l egen.
Eine solche Entwicklung der holzschutz- möglich ist. Die zugehörenden erforderli- z. Bei geneigten Dächern Schutz des Hol-
technischen Regelungen in den zurücklie- chen Prüfprädikate der Holzschutzmittel zes vor holzzerstörenden Pilzen aus ei-
genden Jahren ist für deutsche Verhältnisse gehen aus Tabelle 3.2 hervor. ner ungewollten Feuchtebeanspru-
bemerkenswert. Insbesondere folgende chung durch diffusionsoffene Ab-
Gründe waren dafür maßgebend: Tabelle 3.1 deckung (äquivalente Luftschichtdicke
Prinzipbeispiele für die Zuordnung nach DIN 68 800-3 sd <- 0,2 m) an der Außenseite. Die Ver-
1. Das in den letzten Jahren geschärfte zu den Gefährdungsklassen GK von Holzbauteilen, die wendung einer außenliegenden Ab-
Bewußtsein der Menschen auf dem Ge- der Witterung direkt ausgesetzt sind, sowie Möglichkei-
deckung mit sd > 0,2 m ist bei geneigten
biet des Umwelt- und Gesundheits- ten der Reduzierung der Gefährdungsklassen durch zu-
sätzliche bauliche Maßnahmen
schutzes.
2. Die rasante Entwicklung neuartiger, diffu-
sionsoffener Werkstoffe, vor allem für
den Einsatz als Feuchteschutz im Au-
ßenbereich von Holzbauteilen.

3 Hinweise zur DIN 68 800 Nach dieser Norm ergibt sich jedoch ein Dächern der GK 0 wegen ihrer expo-
gleichwertiger Holzschutz, wenn anstelle nierten Lage und der u.U. besonderen
3.1 Bauliche Maßnahmen der chemischen Mittel Hölzer mit entspre- Einbaubedingungen auch dann nicht
chender Dauerhaftigkeit eingesetzt werden. zulässig, wenn die Zusatzbedingung
Auch für chemisch zu schützende Bau- Beispiele hierfür werden in Tabelle 3.2 ge- u < 20% nach Ziff. 3b) eingehalten wird.
teile nach DIN 68 800-3 wurde die Einhal- nannt. 3. Für die übrigen Außenbauteile (Außen-
tung der baulichen Maßnahmen nach DIN - wände, Flachdächer, Decken unter
68 800-2 schon immer vorausgesetzt. Da- nicht ausgebauten Dachgeschossen)
zu gehörten im wesentlichen Tabelle 3.2
gilt:
- die Vermeidung unzuträglicher Feuchte Gefährdungsklassen GK mit den erforderlichen Prüfprä- a) Einhaltung der Bedingung sd <- 0,2 m
oder Feuchteänderungen während dikaten nach DIN 68 800-3 sowie Beispiele für holz- nach 2. (in der Praxis allerdings nur in
Transport, Lagerung (an der Baustelle), schutztechnisch gleichwertige Hölzer mit entsprechen- Ausnahmefällen möglich) oder
Bauzustand, Nutzung (z. B. in Naßberei- der Dauerhaftigkeit ohne Verwendung chemischer Mittel
chen) sowie
- die Einhaltung des Tauwasserschutzes
nach DIN 4108-3 für den Nutzungszu-
stand.

Diese Maßnahmen allein reichen jedoch


verständlicherweise nicht aus, den chemi-
schen Holzschutz zu reduzieren, geschwei- 1) Nicht anwendbar für tragende Zwecke nach DIN 1052.
ge denn auf ihn zu verzichten, hieße das
doch: „Konstruieren wie bisher, jedoch oh- b) Einbaufeuchte des Holzes u <- 20 %,
ne Chemie!" Die Folge wäre eine Gefähr- 3.2 Besondere bauliche Maßnahmen wenn die äußere Abdeckung sd > 0,2 m
dung der Holzbauteile. aufweist, was bei diesen Bauteilen kon-
Mit dem „besonderen baulichen Holz- struktiv bedingt den Regelfall darstellt.
Der Einsatz chemischer Mittel auf der schutz" nach DIN 68 800-2 soll - über die c) Bei Außenwänden zusätzlich vorgege-
Grundlage von DIN 68 800-3 soll die Risi- allgemeinen baulichen Maßnahmen hinaus- bene Ausbildung des Wetterschutzes
ken abdecken, die für die Holzteile u.a. aus sichergestellt werden, daß auch bei „außer- sowie dichte Anschlüsse an Fenster und
folgenden Einflüssen entstehen können, planmäßigen" Einwirkungen (vgl. Abschn. Türen.
gegen die nach dieser Norm keine speziel- 3.1) keine Gefährdung für das chemisch
l en baulichen Vorkehrungen getroffen wer- nicht geschützte Holz entstehen kann, daß I n den nachfolgenden Abschnitten werden
den müssen: also das Bauteil auf Grund seiner Ausbil- in knapper Darstellung die Möglichkeiten
a) Unkontrollierbarer Insektenbefall, z. B. dung und der verwendeten Materialien im angedeutet, die heute auf der Grundlage
bei belüfteten Bauteilen Bedarfsfall in der Lage ist, sich selbst zu hel- der neuen DIN 68 800-2 bestehen, für
b) „ungewollt' auftretende Feuchte, z. B. fen. Wohngebäude sowie für Bauten mit ver-
erhöhte Einbaufeuchte des Holzes oder gleichbarer Nutzung (Verwaltungsbauten,
anderer Materialien im Querschnitt des Bestandteile des besonderen baulichen Schulen oder dergl.) unter Anwendung be-
Holzbauteils, bei Außenbauteilen Lecka- Holzschutzes sind vor allem: sonderer baulicher Maßnahmen auf den
gen an der Raumseite (Wasserdampf- chemischen Holzschutz - auch für Außen-
konvektion) oder an der Außenseite 1. Schutz vor unkontrollierbarem Insekten- bauteile - zu verzichten.
( Niederschläge). befall innerhalb des eigentlichen Bauteil-
querschnitts (das bedingt stets nicht Dabei wird offensichtlich, daß mit dem Ver-
I n Tabelle 3.1 werden für Holz-Außenbau- belüftete Bauteile; evtl. vorhandene Ge- zicht auf den chemischen Holzschutz - un-
teile an Hand von Prinzipbeispielen die fachhohlräume müssen insektenunzu- ter Beibehaltung des mit der DIN 68 800
Klassifizierungen nach DIN 68 800-3 in die gänglich abgedeckt sein); Lattungen, angestrebten Sicherheitsniveaus - mit die-
einzelnen Gefährdungsklassen dargestellt, Schalungen oder dergl. von Vorhang- sen besonderen baulichen Maßnahmen
ferner die Möglichkeiten der Reduzierung schalen oder von Dacheindeckungen weder höhere Baukosten noch konstruktive
der Zuordnung, wie sie nach dieser Norm sind von diesen Forderungen ausge- oder gestalterische Zwänge verbunden sein
mit zusätzlichen konstruktiven Maßnahmen nommen. müssen.
4 Übersicht: Zuordnung von Bauteilen zur GK 0 sowie erforderliche Holzwerkstoffklassen für
Wohnbauten und vergleichbare Gebäude
Lotrechter Schnitt (schematisches Beispiel)
5 Außenwände GK 0 sichtlichen Zulassung, ist dieser Nach- gen Wandoberfläche auftreten kann. Ande-
weis durch Prüfung nach den im zu- renfalls ist für diese Holzteile die GK 2 nach
5.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 gehörenden ad hoc-Ausschuß des DIBt DIN 68 800-3 maßgebend.
(Deutsches Institut für Bautechnik) fest- Anmerkung: Die GK 2 bedeutet aber nicht
Außenwände dürfen nach DIN 68 800-2 gelegten Vorgaben zu erbringen. automatisch den Einsatz von Holzschutz-
der Gefährdungsklasse GK 0 zugeordnet Die prinzipielle Gleichwertigkeit des mitteln (Iv,P), sondern kann auch durch
werden, wenn die besonderen baulichen Dämmstoffes zu den genannten minera- Verwendung entsprechend dauerhafter
Maßnahmen eingehalten sind (s. hier Ab- li schen Faserdämmstoffen in solchen Hölzer ohne chemischen Holzschutz abge-
schn. 3.2). Dazu gehören: Fällen muß insbesondere für folgende deckt werden (s. Tabelle 3.2), eine Möglich-
Merkmale gegeben sein: keit, von der bei solchem geringem Holzvo-
1. Schutz gegen Insektenbefall - Ermöglichung einer zügigen Austrock- l umen ohne Schwierigkeiten Gebrauch ge-
I m eigentlichen Wandquerschnitt darf kein nung des eingebauten Holzes sowie des macht werden kann.
unkontrollierbarer Insektenbefall möglich gesamten Bauteilquerschnittes
sein, d. h. das Bauteil muß nicht belüftet - ausreichend elastisches Verhalten der 7. Abweichende Konstruktionen
sein; das gilt nicht für Vorhangschalen oder Dämmschicht Die Zuordnung anderer Konstruktionen, als
dergl., die belüftet sein können, ohne daß - formstabiles Gefüge der Dämmschicht in DIN 68 800-2 angegeben, zur Gefähr-
die dort angeordneten Holzteile (z. B. Lat- im platten- oder mattenförmigen oder dungsklasse GK 0 ist möglich, wenn in Ab-
tungen) gegen Insekten geschützt werden geschütteten Zustand. stimmung mit dem Deutschen Institut für
müssen. b) Für genormte Dämmstoffe, ausgenom- Bautechnik ein entsprechender Nachweis
men die genannten Mineralfaserdämm- geführt wird.
2. Wetterschutz stoffe, ist der Eignungsnachweis ent-
Als Wetterschutz sind die in der Norm vor- sprechend a) zu führen. Anmerkung: Da die derzeit überwiegen-
gegebenen Ausbildungen zu verwenden. Für Wärmedämmschichten außerhalb des den Konstruktionsprinzipien des Holzbaus
Besondere Sorgfalt ist dabei auf einen dich- Gefachbereiches der Wände - z. B. für in der Norm erfaßt sind, wird es sich bei
ten Anschluß zu Fenstern und Türen zu ver- raum- oder außenseitige Zusatzdämmun- solchen Abweichungen im wesentlichen
wenden. gen - ist die Wahl des Dämmaterials freige- nur um besondere Systembauarten han-
Anmerkungen: stellt. deln.
a) Andere Ausbildungen des Wetter-
schutzes sind nur möglich, wenn 5. Luftdichte Ausbildung der Raumseite
nachgewiesen wird, daß damit die Außenbauteile sind im Bereich der raum- 5.2 Ausbildungen nach DIN 68 800-2
Voraussetzungen für die Zuordnung seitigen Oberfläche stets luftdicht auszu-
der Wand zur GK 0 eingehalten wer- bilden (durch Verwendung einer luftdichten Anhand der Bilder 5.1 bis 5.3 werden
den. Schicht), um eine unzulässige Tauwasser- Außenwände, wie sie ohne weiteren Nach-
b) Wärmedämm-Verbundsysteme benöti- bildung im Bauteilquerschnitt infolge Was- weis der Gefährdungsklasse GK 0 zuge-
gen in jedem Fall einen Verwendbar- serdampfkonvektion und damit Bauschä- ordnet werden können, sowie die dabei zu
keitsnachweis, z. B. über eine allgemei- den zu verhindern. beachtenden Randbedingungen darge-
ne bauaufsichtliche Zulassung. Anmerkung: stellt.
Diese Forderung ist nicht eine spezielle
3. Holzfeuchte Neuerung der DIN 68 800-2, sondern sie ist Bild 5.1 deutet in der Übersicht die einzu-
Wegen der bei Außenwänden i.a. vorliegen- bereits seit Jahrzehnten Bestandteil der haltenden konstruktiven Einzelbedingungen
den diffusionsdichteren Wandbekleidungen DIN 4108 und der Wärmeschutzverord- an, vor allem bezüglich Wetterschutz,
oder -beplankungen darf die Einbaufeuchte nung. Wandquerschnitt (nicht belüftet), Dämm-
der Wandhölzer u = 20 % nicht überschrei- Wichtig ist, daß diese Luftdichtheit nicht nur schicht im Wandgefach sowie der raumsei-
ten. in der Bauteilfläche, sondern auch im Be- tigen luftdichten Schicht. Hinzu kommen
Anmerkung: reich von Anschlüssen an andere Bauteile die Anforderungen an die Holzeinbaufeuch-
Hat sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen oder an Durchdringungen (z. B. Kabel- te (u <- 20 %) sowie an den feuchtetech-
die Holzfeuchte auf u > 20 % erhöht, z. B. durchlässe) dauerhaft sichergestellt ist. Im nisch dichten Anschluß des Wetter-
während des Einbaus, ist mit der Fertigstel- Falle solcher Durchdringungen bieten ein- schutzes an Fenster/Türen.
l ung des Bauteils (z. B. Einbringen der wandfrei ausgebildete sog. Installationse-
Dämmschicht und ggf. der Dampfsperre benen an der Raumseite die größte Gewähr Die Anordnung zusätzlicher Schichten an
sowie Schließen der Raumseite) zu warten, für einen ausreichenden Feuchteschutz. der Raumseite des Bauteils ist freigestellt,
bis die überschüssige Feuchte entwichen solange sich daraus keine Tauwasserge-
i st. Zu diesem Zweck sind sorgfältige Mes- 6. Wandfußpunkt fahr ergibt (erforderlichenfalls rechnerischen
sungen mit einem geeigneten Feuchtemeß- Die unterste Schwelle eines Gebäudes Nachweis nach DIN 4108-3 führen). „Instal-
gerät durchzuführen. kann einer besonderen Gefährdung durch l ationsebenen" zur Aufnahme von Elektro-,
Pilze ausgesetzt sein, wenn sie sich in un- ggf. auch von Wasserinstallationen, als zu-
4. Wärmedämmschicht in den mitelbarer Nachbarschaft des Erdreiches sätzliche Schichten an der Raumseite sind
Wandgefachen befindet (z. B. zu geringe Sockelhöhe), zu- zwar mitunter kostenaufwendig, stellen je-
Ohne weiteren Nachweis gelten derzeit mal durch spätere bauliche Veränderun- doch die sicherste (mechanisch robusteste)
hierfür nur mineralische Faserdämm- gen (Terrassen oder dergl.) auch noch Ausführung der luftdichten Schicht dar.
stoffe nach DIN 18 165-1 als geeignet. nachträglich eine stärkere Feuchtebean-
Anmerkungen: spruchung entstehen kann (Spritzwasser, Holzteile im Bereich von Vorhangschalen
Für andere Dämmstoffe im Gefach besteht ablaufende Niederschläge). Daher sollte für oder dergl. (z. B. Lattungen, Schalungen)
die Möglichkeit, den Eignungsnachweis ge- solche Schwellen (Fußrippen) nur dann die dürfen der GK 0 zugeordnet werden, wenn
sondert zu führen. GK 0 zugrunde gelegt werden, wenn si- der Wetterschutz hinterlüftet wird oder -
a) Für nicht genormte Dämmstoffe, d.h. für chergestellt ist, daß an dieser Stelle keine z. B. bei Brettschalungen als Wetterschutz
solche mit einer allgemeinen bauauf- höhere Feuchtebelastung als an der übri- - zumindest luftdurchlässig ist.
1 Wetterschutz (siehe Bilder 5.2 und 5.3)
2 Lattung/Konterlattung
3 äußere Beplankung/Bekleidung
4 Hohlraum, nicht belüftet, insektenunzu-
gänglich oder vollständiges Ausfüllen mit
Dämmstoff
5 mineralischer Faserdämmstoff nach
DIN 18165-1 oder Dämmstoff mit
allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung
für diesen Anwendungsfall
6 erforderlichenfalls Dampfsperre
7 innenseitige Bekleidung/Beplankung
8 erforderlichenfalls zusätzliche, diffusions-
offene Abdeckung (Bild 5.3,3.)
9 evtl. innenseitige Installationsschale
(Bild 8.2, 2.)

Bild 5.1 Voraussetzungen nach DIN 68 800-2 für die Zuordnung von Außenwänden zur GK 0; Übersicht

Bild 5.2 zeigt Beispiele für Vorhangschalen


-jeweils mit/ohne Hinterlüftung - unter Ver-
wendung von luftdurchlässigen Bekleidun-
gen (Brettschalungen) sowie von nicht luft-
durchlässigen großflächigen Platten.

I n Bild 5.3 werden die Ausführungsprinzipi-


en für Außenwände nach DIN 68 800-2,
Abschn. 8.2, dargestellt und erläutert. Zu-
sätzliche Hinweise zu den einzelnen Ausbil-
dungen:

Ziff. 1 und 2:
Material und Ausbildung des Wetter-
schutzes (Bekleidung) können beliebig sein.

Ziff.3:
Diese Ausbildung zeigt - am Beispiel des
nicht hinterlüfteten, luftundurchlässigen
Wetterschutzes (Annahme: Faserzement-
platten) - die Notwendigkeit der GK 2 für
die Lattung der Vorhangschale, trotz GK 0
für die Wandkonstruktion.

Ziff.4:
Wärmedämm-Verbundsysteme bedürfen
einer allgemeinen bauaufsichtlichen Zulas-
sung, vgl. Abschn. 5.1, Ziff. 2, Anmerkung
b).

Ziff. 5:
Für Holzwolleleichtbauplatten auf äußerer
Wandbekleidung oder -beplankung ist da-
gegen ein Verwendbarkeitsnachweis erfor-
derlich.

Ziff. 6:
Bei Mauerwerk-Vorsatzschalen ist der 40
mm dicke, belüftete Hohlraum eine wesent-
liche Voraussetzung für die GK 0. Ausbil-
dungen mit sog. „Kerndämmung" (ohne
Bild 5.2 Beispiele für Vorhangschalen als Wetterschutz von Außenwänden
Hinterlüftung) sind daher nach DIN68 800-3 a) mit luftdurchlässiger Brettschalung, hinterlüftet, b) nicht hinterlüftet, c) mit großformatigen, nicht luftdurch-
der GK 2 zuzuordnen (vgl. Bild 5.4). lässigen Platten, z. B. Faserzementplatten, hinterlüftet, d) nicht hinterlüftet
6 Geneigte Dächer GK 0 dungsklasse GK 2 nach DIN 68 800-3 zu-
grunde zu legen (z. B. bei belüfteten
6.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 Dächern).

Für geneigte Dächer GK 0 gelten sinn- Zusätzliche Hinweise zu den einzelnen Aus-
gemäß die gleichen Bedingungen wie für bildungen:
Außenwände GK 0 (s. Abschn. 5.1), als da a) Der Hohlraum oberhalb der oberseitigen
sind: Abdeckung der Sparren (Konterlattene-
1. Nicht belüfteter Querschnitt sowie keine bene) muß zum Feuchteschutz der dort
I nsektenzugänglichkeit zu den Kon- angeordneten Holzteile (Lattung, Scha-
struktionshölzern. l ung) in jedem Fall belüftet sein; diese
2. Die Art der Dachdeckung ist freigestellt Holzteile brauchen jedoch nicht gegen
( Dachsteine oder -ziegel auf Unter- Insekten geschützt zu werden, können
spannbahn oder Vordeckung, Blech- also ebenfalls der GK 0 zugeordnet wer-
oder Schieferdeckung auf Schalung); den.
die konstruktiven Details sind darauf ab- b) Bezüglich der Anordnung zusätzlicher
zustimmen. Schichten an der Raumseite des Bau-
3. Im Gefach mineralische Faser- teils (Installationsebene oder dergl.) gel-
dämmstoffe nach DIN 18 165-1 oder ten die Aussagen zu Außenwänden in
Dämmstoffe mit entsprechendem Ver- Abschn. 5.2 in gleicher Weise.
wendbarkeitsnachweis (bauaufsichtliche
Zulassung). Anmerkung:
4. Luftdichte Ausbildung der Raumseite, in Dächer über Aufenthaltsräumen mit sichtba-
der Bauteilfläche sowie im Bereich von ren Sparren (Aufsparrendämmung) dürfen
Durchdringungen und Anschlüssen. bereits auf der Grundlage von DIN 68 800-3
5. Nachweis für Konstruktionen, die von der GK 0 zugeordnet werden, vgl. [2].
den in DIN 68 800-2 vorgegebenen ab-
weichen.

Dagegen bestehen folgende abweichende


Anforderungen gegenüber Außenwänden:
a) Diffusionsoffene oberseitige Abdeckung
Wegen der exponierten Lage solcher
Dächer und ihrer besonderen Situation
muß zur Sicherstellung einer ausreichend
schnellen Wiederabgabe ungewollter
Feuchte aus dem Dachquerschnitt die
oberseitige Abdeckung der Sparren (z. B.
Unterspannbahn, Vordeckung auf Scha-
l ung) ausreichend diffusionsoffen sein, ihre
äquivalente Luftschichtdicke muß sd <_ 0,2 m
betragen.
b) Holzfeuchte
Auch bei solchen Dächern ist für die Kon-
struktionshölzer allgemein eine Einbau-
feuchte u <_ 20 % anzustreben. Wegen der
geforderten diffusionsoffenen Abdeckung
braucht jedoch diese für Außenwände ge-
forderte Holzfeuchte nicht in jedem Fall ein- Bild 6.1 Überblick über die einzuhaltenden Bild 6.2 Konstruktionsprinzipien nach DIN 68 800-2
gehalten zu werden. Der Wert u = 35 % darf konstruktiven Bedingungen nach DIN 68 800-2 für Dächer der Gefährdungsklasse GK 0. Weitere Erläute-
für Dächer der Gefährdungsklasse GK 0 rungen siehe untenstehende Legende.
j edoch nicht überschritten werden.

6.2 Ausbildungen nach DIN 68 800-2

Die Bilder 6.1 und 6.2 zeigen geneigte, im ei- Legende zu Bild 6.2
gentlichen Bauteilquerschnitt (Gefach) nicht
belüftete Dächer, die nach DIN 68800-2 1. Obere Abdeckung (Unterspannbahn breite >_ 5 mm) mit aufliegender, extrem
ohne weiteren Nachweis der Gefährdungs- oder dergleichen) diffusionsoffen mit diffusionsoffener (s d <_ 0,02 m) wasser-
klasse GK 0 zugeordnet werden können. sd S 0,2 m ableitender Schicht
Bild 6.1 gibt einen Ü berblick über die ein- 2. Obere Abdeckung (Unterspannbahn) 4. Sonderdeckung (z.B. Blech, Schiefer)
zuhaltenden konstruktiven Bedingungen. extrem diffusionsoffen mit s d <_ 0,02 m; auf Zwischenlage und Brettschalung,
I n Bild 6.2 werden die Ausführungen nach auf die unterseitige Dampfsperre kann unterlüftet; übriger Dachquerschnitt und
Abschn. 8.3 der Norm dargestellt und erläu- verzichtet werden, wenn der Tauwas- obere Abdeckung wie unter 1.
tert. serschutz nach DIN 4108-3 für den 5. Sonderdeckung (z.B. Blech, Schiefer)
Dachquerschnitt eingehalten ist auf Zwischenlage und Brettschalung,
Werden die dort jeweils genannten Bedin- 3. Obere Abdeckung aus offener Brett- unterlüftet; übriger Dachquerschnitt und
gungen nicht eingehalten, ist die Gefähr- schalung (Brettbreite <_ 100 mm, Fugen- obere Abdeckung wie unter 2.
7 Dachkonstruktionen GK 0 in
nicht ausgebauten Dachge-
schossen

Da diese Konstruktionen auf Grund ihrer


Lage und ihrer harmlosen klimatischen Be-
anspruchung in aller Regel nicht feuchtege-
fährdet sind, kann hierfür die Einstufung in
die GK 0 erfolgen, wenn entweder
a) ein Insektenbefall nicht möglich ist oder
b) ein evtl. Insektenbefall kontrollierbar ist.

Zu a)
Die Verhinderung des Insektenbefalls durch
eine allseitig insektenundurchlässig ausge-
bildete Gebäudehülle im Bereich des Dach-
geschosses ist dann erforderlich, wenn der
Dachraum nicht oder nur sehr schwer zu-
gänglich/einsehbar ist (z. B. bei Dachkon-
struktionen aus satteldachförmigen, fach-
werkartigen Nagelplattenbindern). Bild 8.1 Beispiel für Situation von Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen und Möglichkeiten für obersei-
tige Abdeckung: Ohne Deckenauflage, mit Deckenauflage aus Dämmschicht ohne / mit zusätzlichem Gehbelag (Est-
Zu b) rich, Plattenwerkstoff)
Die Kontrollierbarkeit eines Insektenbefalls
gilt als gegeben, wenn der Dachraum zu-
gänglich ist (auch über Einschubtreppe Bekleidungen oder Beplankungen vor- 3. Mit luftdichter Schicht an der Deckenun-
oder dergl.) und zumindest in Teilbereichen handen sind, gelten hier-wie bei Außen- terseite unter Verwendung einer Folie.
begangen werden kann, die Hölzer also wänden - u <_ 20 % als oberer Grenzwert Die Sicherstellung einer dauerhaften
einsehbar sind (s. Bild 7). für die Holzeinbaufeuchte und der zu- Funktion dieser Schicht erfordert eine
gehörende Warnvermerk nach Abschn. besondere Ausführungssorgfalt.
5.1.3. i m Fall einer erhöhten Feuchte.
4. Luftdichte Ausbildung der Raumseite in I n allen diesen Fällen darf der Hohlraum an
der Fläche sowie im Bereich von An- der Deckenunterseite mit einer Wärme-
schlüssen und Durchdringungen. dämmschicht (Material beliebig) ausgefüllt
5. Zusätzliche Schichten an der Deckenun- werden.
terseite sind möglich, sofern sie bezüg-
li ch des Tauwasserschutzes für den Ge-
samtquerschnitt unbedenklich sind (evtl.
rechnerischer Nachweis erforderlich).

8.2 Ausbildungen nach DIN 68 800-2

Die Bauteilsituation ist in Bild 8.1 darge-


Bild 7 Voraussetzungen nach DIN 68 800-2 für stellt, die Konstruktionsprinzipien ohne wei-
Kontrollierbarkeit von Holzkonstruktionen in nicht
teren Nachweis gehen aus Bild 8.2 hervor.
ausgebauten Dachräumen
(1) Zugänglichkeit des Dachraumes. I m Einzelnen handelt es sich dabei um fol-
(2) Begehbarkeit, zumindest bereichsweise, d.h. gende Ausführungen:
Firsthöhe ca. ? 2 m
( 3) Hölzer einsehbar 1. Mit zusätzlicher, oberseitiger Dämm-
stoffauflage.

8 Decken GK 0 unter nicht aus- 2. Mit sog. Installationsebene an der


gebauten Dachgeschossen Deckenunterseite und beliebiger Beklei-
Bild 8.2 Konstruktionsprinzipien nach DIN 68 800-2
dung (z. B. luftdurchlässige Nut-Feder- für Decken der Gefährdungsklasse GK 0 unter nicht
„In-
8.1 Bedingungen nach DIN 68 800-2 Schalung). Anmerkung: Unter der ausgebauten Dachgeschossen (im Regelfall ist unter-
stallationsebene" im eigentlichen Sinne seitig eine Dampfsperre (DS) erforderlich)
wird hier ein Hohlraum an der Warmsei- 1. Mit zusätzlicher, oberseitiger Dämmstoffauflage (Dä)
Auch für diese Bauteile gelten im Grundsatz
mit 1 /A > 1,0 m' K/W
die gleichen Bedingungen wie für Außen- te des Bauteils zur Aufnahme einer evtl. 2. Mit sog. Installationsebene IE, die nach oben durch
wände GK 0 (s. Abschn. 5.1): I nstallation (z. B. Elektrokabel) verstan- eine luftdichte Schicht (LS) unter Verwendung von fu-
1. Nicht belüfteter Querschnitt sowie keine den, der nach oben durch eine luftdichte genlos ausgebildeten Plattenwerkstoffen begrenzt wird,
I nsektenzugänglichkeit zu den Kon- Schicht (gegen Wasserdampfkonvek- an der Deckenunterseite ist eine beliebige Bekleidung
(B) möglich
struktionshölzern. tion),begrenzt wird, die eine ausreichen- 3. Mit luftdichter Schicht (LS) an der Deckenunterseite
2. Im Gefach mineralische Faserdämm- de mechanische Festigkeit und damit unter Verwendung einer Folie, z. B. der vorhandenen
stoffe nach DIN 18 165-1 oder Damm- Robustheit gegenüber Beschädigungen Dampfsperre (DS -- LS). Die Sicherstellung einer dauer-
stoffe mit entsprechendem Verwend- aufweist, z. B. luftdicht ausgebildete Be- haften Dichtheit dieser Schicht (vor allem im Bereich
von Anschlüssen, Durchdringungen, Überlappungen)
barkeitsnachweis. kleidung aus plattenförmigen Werkstof- erfordert eine besondere Sorgfalt bei der Ausführung. In
3. Holzfeuchte: Da bei solchen Decken kon- fen (Gipskarton- oder -faserplatten mit allen Fällen können die unterseitigen Hohlräume mit
struktionsbedingt i.a. diffusionsdichtere geklebten oder gespachtelten Fugen). (beliebigem) Dammaterial ausgefüllt werden.
9 Flachdächer GK 0 Bauteile sowie im Bereich von Durchdrin-
gungen (Armaturen oder dergl.). In aller Re-
Flachdächer über Aufenthaltsräumen ohne gel werden für solche Oberflächen Fliesen-
untere Bekleidung mit dreiseitig sichtbaren beläge verwandt, die z. B. im sog. Dichtkle-
Deckenbalken (Bild 9.1) dürfen bereits auf beverfahren verlegt werden.
der Grundlage von DIN 68 800-3 der GK 0
zugeordnet werden, vgl. [2]. Vorschläge für die Ausbildung solcher Holz-
bauteile in Naßbereichen können dem In-
Für Dächer mit raumseitiger Bekleidung formationsdienst Holz „Holzbauteile in Naß-
kann nach DIN 68 800-2 die GK 0 nur für Bild 9.2 Flachdach GK 0 nach DIN 68 800-2 mit
raumseitiger Bekleidung: Wärmeschutz überwiegend
bereichen" [3] und „Baulicher Holzschutz"
das Konstruktionsprinzip nach Bild 9.2 zu- oberhalb der Decke angeordnet (Dämmaterial belie- [1 ] entnommen werden.
grunde gelegt werden. Dabei sind fol- big), keine dampfsperrenden Schichten innerhalb des
gende Bedingungen einzuhalten (vgl. auch eigentlichen Deckenquerschnitts, an der Deckenun-
terseite möglichst diffusionsoffene Bekleidung (Gips-
Abschn. 5.1, Außenwände): platten, Brettschalung), evtl. zusätzliche Dämmschicht
11 Holzwerkstoffe
- Deckenquerschnitt weder belüftet (nicht i m Gefach aus mineralischen Faserdämmstoffen nach
mit der Außenluft in Verbindung stehend) DIN 18 165-1 oder von Dämmstoffen mit verwendbar- I n DIN 68 800-2 werden ferner für tragende
noch insektenzugänglich keitsnachweis oder aussteifende Holzwerkstoffe die zuläs-
- Wärmeschutz überwiegend oberhalb der sigen Anwendungsbereiche der einzelnen
Decke angeordnet (Dämmaterial hierfür Holzwerkstoffklassen festgelegt, in denen
beliebig) die Feuchtebeständigkeit des Holzwerk-
- keine dampfsperrenden Schichten inner- stoffes zum Ausdruck kommt.
halb des eigentlichen Deckenquer-
schnitts; an der Unterseite möglichst dif- Die für solche Zwecke überwiegend einge-
fusionsoffene Bekleidung (Gipsplatten, setzten Materialien sind:
Brettschalung) - Spanplatten DIN 68 763
- evtl. zusätzliche Dämmschicht im Ge- - Bau-Furniersperrholz DIN 68 705-3
fach, sofern z.B. wegen des Schall- oder - Bau-Furniersperrholz aus Buche
Brandschutzes erforderlich, unter Ver- DIN 68 705-5
wendung mineralischer Faserdämmstof- - Harte Holzfaserplatten DIN 68 754-1
fe nach DIN 18 165-1 oder von Dämm-
stoffen mit Verwendbarkeitsnachweis I n DIN 68 800-2 werden die Holzwerkstoff-
( Nachweis des Tauwasserschutzes er- klassen „20°, „100" und „100 G" (mit Pilz-
forderlich) schutz) unterschieden, wobei sich die allge-
- Einbaufeuchte des Holzes u < 20 %. meine Anwendung in etwa wie folgt be-
Bild 9.3 Beispiele für Flachdächer GK 2 (!) nach DIN schreiben läßt:
Ausführungen nach Bild 9.3, bei denen der 68 800-3; hier ist in jedem Fall ein chemischer Schutz 20 I nnenbereiche in Wohnungen und
eigentliche Deckenquerschnitt beiderseits erforderlich, da diese Ausführungen bei Einwirkung kli matisch vergleichbare Anwen-
außerplanmäßiger Feuchte stark gefährdet sein können
mit dampfsperrenden Schichten abgedeckt a Querschnitt nach Bild 9.2, jedoch raumseitig mit dung
i st, fallen - da sie bei Einwirkung außerplan- Dampfsperre (DS) 1 00 Außenbereiche (mit Wetterschutz)
mäßiger Feuchte stark gefährdet sein kön- b Belüfteter Querschnitt und unkritische Feuchtebelastung
nen - nicht unter die GK 0 nach DIN 1 00G Außenbereiche (mit Wetterschutz)
68 800-2, sondern in die GK 2 nach Teil 3 und Gefahr einer zeitweise größeren
der Norm, erfordern also einen chemischen 10 Holzbauteile GK 0 in Naßbereichen Feuchtebelastung
Holzschutz, unabhängig davon, ob eine
oberseitige Dämmung vorliegt oder nicht In Wohngebäuden oder in Gebäuden mit Eine informative Übersicht über die bei
und ob es sich um einen belüfteten oder vergleichbaren klimatischen Bedingungen den einzelnen Holzbauteilen erforderlichen
nicht belüfteten Querschnitt handelt. gibt es bei üblicher Nutzung (Heizung, Holzwerkstoffklassen geht aus der grafi-
Belüftung) definitionsgemäß nur „trockene" schen Darstellung in Abschn. 4 hervor.
Anmerkung: Der chemische Schutz ist aber Räume; auch Küchen und private Bäder Weitere allgemeine Angaben und konstruk-
bei solchen Bauteilquerschnitten nicht in gehören hierzu. Innerhalb dieser trockenen tive Einzelheiten können in [l] nachgelesen
der Lage, bei ungewollt auftretender Räume können jedoch „Naßbereiche° vor- werden.
Feuchte Schäden zu verhindern. handen sein, z. B. Duschwand und Badfuß-
boden, in denen die Bauteiloberflächen Unzulässig ist die Verwendung von Holz-
durch flüssiges Wasser (Schwallwasser werkstoffen für tragende oder aussteifende
oder dergl.) beansprucht werden. Zwecke in folgenden „kritischen" Anwen-
dungsfällen:
Auch in diesen Bereichen können nach a) Mit Direktbeschichtung als Außenbe-
DIN 68 800-2 Holzbauteile der GK 0 zuge- plankung von Außenwänden ohne zu-
ordnet werden, wenn durch einen entspre- sätzlichen Wetterschutz (ausgenommen
chenden Feuchteschutz dafür gesorgt wird, in Fertighäusern).
daß die Feuchte der eingebauten Holzteile b) Mit direkt aufgebrachtem Feuchteschutz
im Nutzungszustand nicht unzulässig groß (z. B. Fliesen) in Naßbereichen.
wird. c) In Neubauten mit sehr hoher Baufeuchte
( Gefahr einer Plattenfeuchte mit u > 18 %)
Bild 9.1 Flachdach GK 0 nach DIN 68 800-3 über Auf-
Voraussetzung ist eine dauerhaft wasser- sowie in „Naßräumen" mit langfristig hoher
enthaltsräumen: Ohne untere Bekleidung mit dreiseitig dichte Bauteiloberfläche, vor allem auch im Raumluftfeuchte (z. B. in Ställen).
sichtbaren Deckenbalken Bereich ihrer Anschlüsse an benachbarte
Entwicklungsgemeinschaft Holzbau
i n der
Deutschen Gesellschaft für Holzforschung

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