Sie sind auf Seite 1von 10

Europäisches Patentamt

(19) European Patent Office


Office europeen
»peen des brevets
brevets EP 0 898 949 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veroffentlichungstag: (51) |nt CI A61F 13/10, A61 F 13/14,


03.03.1999 Patentblatt 1999/09 A61 F 5/01

(21) Anmeldenummer: 98810831.2

(22) Anmeldetag: 24.08.1998

(84) Benannte Vertragsstaaten: (71) Anmelder: Zihlmann, Wilfried


AT BE CH CY DE DK ES Fl FR GB GR IE IT LI LU 8046 Zurich (CH)
MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten: (72) Erfinder: Zihlmann, Wilfried
AL LT LV MK RO SI 8046 Zurich (CH)

(30) Prioritat: 27.08.1997 CH 2002/97 (74) Vertreter: Legland, Brynjulv


Keltenstrasse 8
8125 Zollikerberg (CH)

(54) Armbandage und Verfahren zum Anlegen derselben

(57) Die beschriebene Armbandage (1) ist einstük-


kig ausgebildet und durch Klettband und/oder Druck-
knöpfe am Rücken des Trägers verbunden bzw. befe-
stigt. Die Halterung des Armes erfolgt über einen Arm-
träger (4), wobei die Halterung durch einen Seitenträger
(5) und einen Schrägträger (3) unterstützt wird.
Die Armbandage (1 ) ist unkompliziert in der Ausfüh-
rung, in einem Arbeitsgang herstellbar und lässt sich
schnell und einfach am Körper eines Patienten ohne
medizinische Spezialkenntnisse anbringen.
Der entscheidende Vorteil gegenüber herkömmli-
chen Ausführungen liegt darin, dass sie keine unange-
nehmen Nachwirkungen auf den Körper des Patienten
- auch nach längerem Tragen - verursacht.

FIG. 6 C
O)
^>
O)
00
O)
00
o
Q_
LU
Printed byJouve, 75001 PARIS(FR) (Forts, nächste Seite)
EP 0 898 949 A1

F I G . 7 C

2
1 EP 0 898 949 A1 2

Beschreibung kommt, wenn sich der Träger nach vorne oder hin- und
herbewegt.
[0001] Die Erfindung betrifft eine Armbandage ge- [0013] Diese Aufgaben sind erfindungsgemäss durch
mäss dem Oberbegriff des ersten Patentanspruches, die Merkmale im Kennzeichnungsteil des ersten und
sowie ein Verfahren zu deren Herstellung. 5 des zweiten Patentanspruches gelöst.
[0002] Derartige Bandagen werden zur Halterung [0014] Ausführungsformen sind in den abhängigen
und Fixation eines Armes oder einer Schulter, der bzw. Ansprüchen umschrieben.
die durch Verletzungen oder Brüche, insbesondere im [0015] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der
Schulter-, proximalen Oberarm- und Ellbogen-Bereich, erfindungsgemässen Armbandage anhand der Zeich-
festgehalten werden muss, damit die Arm- oder Schul- 10 nung näher erläutert. Es zeigen:
ter-Verletzung schneller heilt oder zusammenwächst.
Ferner werden solche Bandagen dazu benutzt, einen Fig. 1 eine schematische Draufsicht einer Armbinde
Arm ruhig zu halten, wenn er nur verstaucht ist und kei- vor dem Anlegen an einen Patienten,
ne Brüche aufweist.
[0003] In der ursprünglichen Form bestanden solche 15 Fig. 2 eine Vorderansicht des rechts an einem Pati-
Armbandagen oder Armschlingen z.B. aus einem Hals- enten angelegten Armbind in einer ersten
tuch, das an den beiden Enden zusammengebunden Stufe des Anlegens,
ist. Verbesserte Ausführungen solcher Armschlingen
sind unten mit einem Tuch versehen, das etwa die Län- Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch von hinten, mit loser Sei-
ge des Unterarmes aufweist. 20 tenhalterung,
[0004] Der meistens mittels einer Aluminiumschiene
oder eines aufblasbaren Kunststoffkörpers abgestützte Fig. 4 wie Fig. 2, jedoch in einer zweiten Stufe, nach
und ausgerichtete, verletzte Arm wird in solchen Arm- dem Anlegen am rechten Arm,
bandagen getragen.
[0005] Bekannte Armbandagen sind mit dem Nachteil 25 Fig. 5 wie Fig. 4, jedoch von hinten,
behaftet, dass sie am Nacken des Trägers abgestützt
sind. Da eine länger andauernde Abstützung am Nak- Fig. 6 wie Fig. 4, jedoch in einer dritten Stufe, von
ken des Trägers sehr häufig mit Nackenschmerzen ver- vorne,
bunden ist, die eine physiotherapeutische Nachbehand-
lung erfordern, wird eine Befestigungsart gesucht, wel- 30 Fig. 7 wie Fig. 6, jedoch von hinten, und
che diesen Umstand beseitigt.
[0006] Ferner berücksichtigen bestehende Ausfüh- Fig. 8 die fertig angelegte Armbinde von hinten.
rungen nicht den weiblichen Körperbau ausreichend, so
dass der Tragriemen einen Druck gegen die Brüste aus- [0016] In den Figuren bezeichnen die einzelnen Stu-
übt. 35 fen A bis D die verschiedenen Schritte zum Anlegen der
[0007] Für eine stillende Frau ist es fast unmöglich Armbinde, wobei A in den Fig. 2 und 3, B in Fig. 4 und
dies zu tun, wenn sie die bisher üblichen Armbandagen 5, C in den Fig. 6 und 7, und D in Fig. 8 dargestellt sind.
benutzt. [0017] In Fig. 1 ist eine schematische Draufsicht einer
[0008] Da die Heilung einer Armverletzung, z.B. nach Armbinde 1 mit einem Armloch 2, einem Schrägträger
einer Operation des Schulter- oder Armgelenkes, drei 40 3, einem Armträger 4, und einer horizontal anzuordnen-
Wochen oder mehr beanspruchen kann, ist es wichtig, den Seitenhalterung gezeigt, wobei die Stelle 6 auf die
dass ein Patient, Mann oder Frau mit einer formgerech- Achsel eines Patienten zu liegen kommt.
ten und bequemen Armbandage versehen ist, nach de- [0018] Fig. 2 zeigt die rechts am Patienten angeord-
ren Entfernung keine medizinische Nachbehandlung nete Armbinde 1, wobei der mit Klettbändern 7,8 aus-
der durch das Tragen verursachten Schäden benötigt 45 gestattete Armträger 4 nach vorne hinunterhängt, wäh-
wird. rend die horizontale Seitenhalterung 5 und der noch
[0009] Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung nicht befestigte Schrägträger 3 hinter dem Rücken des
einer Armbandage, die sowohl den Körperbau von Patienten zu liegen kommen und somit unsichtbar sind.
Frauen als auch von Männern berücksichtigt und nicht [0019] Fig. 3 zeigt den Rücken des Patienten und so-
die Nachteile der bestehenden Ausführungen aufweist. so mit die Seitenhalterung 5 mit einem Klettband 9 sowie
[0010] Ferner ist es Aufgabe der Erfindung, ein Ver- einen kleinen Teil des Schrägträgers 3, der in dieser Fig.
fahren zur Herstellung der Armbandage zu schaffen. nach vorne gezogen ist. Im Rückenbereich 13 (Fig. 1)
[0011] Dabei soll der Nacken, insbesondere auf der befinden sich drei Klettbänder 10-12 zur Befestigung
dem unterstützten Arm gegenüberliegenden Seite, des Armträgers 4 und der Seitenhalterung 5.
nicht belastet und somit eine Versteifung oder Ver- 55 [0020] In Fig. 4 ist der Arm mittels des Armträgers 4
krampfung dieser Nackenseite verhindert werden. in abgewinkelter Lage gehalten, der am Rücken des Pa-
[0012] Ferner soll die Armbandage den Arm gegen tienten mittels eines Klettbandes 9 befestigt ist, das in
den Körper festhalten, damit er nicht in Schwingung dasjenige 10 eingreift (Fig. 5).

3
3 EP 0 898 49 A1
898 949 4

[0021] Fig. 6 zeigt eine Vorderansicht des Patienten, eine Schulter mit Nackenpartie ist immer frei
in welcher die Seitenhalterung 5 mittels der Klettbänder
9, 11 und 12 am Rücken des Patienten befestigt ist (Fig. [0032] Sollte sich der Patient oder die Patientin, bei-
7). Dann wird der Schrägträger 3 angelegt, der über den spielsweise mit der Bandage unwohl fühlen, kann er
Armträger 4 über die Schulter zum Rücken zieht und s oder sie diese ohne Hilfe lösen oder verschieben.
dort befestigt ist, und zwar entweder nur auf dem Ende [0033] Der vielleicht wichtigste Vorteil der vorliegen-
des Armträgers 4 oder noch zusätzlich auf der Seiten- den Armbandage gegenüber bestehenden Ausführun-
halterung 5, oder einfach nur im Rückenbereich 13 der gen liegt darin, dass die Nackenpartie geschont wird.
Armbinde. Bisher wurden häufig, insbesondere Frauen, nach rela-
[0022] Mit Bezug auf Fig. 7 und 8 wird darauf hinge- 10 tiv kurzem Tragen einer Armbinde von Nackenschmer-
wiesen, dass der Schräggürtel 3 normalerweise am zen geplagt, so dass eine physiotherapeutische Be-
Schluss des Anbringens der Armbinde montiert wird. Es handlung notwendig wurde. Diese Behandlung war, ab-
ist aber in einer abweichenden Ausführung möglich, zu- gesehen von den Schmerzen, für die betreffende Per-
erst den Schrägträger 3 und nachher die Seitenhalte- son mit einer grossen finanziellen Belastung verbun-
rung 5 am Rücken des Patienten zu befestigen. 15 den.
[0023] Bei der beschriebenen Armbandage kann der [0034] Mit der beschriebenen Armbinde wird der Kör-
Patient einen im Gips fixierten Arm tragen, wobei genü- perbau der Frauen berücksichtigt, so dass sie für eine
gend Raum zum Einsetzen einer Fusion vorhanden ist. stillende Frau keine Probleme bereitet.
Der Ellbogen kann auch in einer gepolsterten Schale lie- [0035] Die Armbinde wird vorzugsweise aus einem
gen, die in der Bandage integriert ist. 20 Textiltuch ausgeschnitten, wobei eine Anpassung an
[0024] Für die Herstellung der einzelnen Verbindun- den menschlichen Körper im Achselbereich zweckmäs-
gen wird z.B. Klettband benutzt, sodass das Anbringen sig ist, was z.B. darin bestehen kann, dass dieser Be-
der Bandage leicht und schnell durchführbar ist. Es ist reich aufgeschnitten und mit einer Polsterung versehen
aber möglich, Druckknöpfe, evt. in Verbindung mit Klett- wird. Das Material für die Armbandage kann z.B. aus
band zu verwenden. 25 Baumwolle und/oder Kunststoff bestehen.
[0025] Für Frauen ist es wichtig, dass der Schrägträ- [0036] Zum schnelleren Anlegen, auch für ungeübte,
ger 3 zwischen den Brüsten zu liegen kommt. ist es vorgesehen, die einzelnen Teile, insbesondere 3
[0026] Die beschriebene Ausführung ist für die Her- bis 5 und 7 bis 11 mit unterschiedlichen Farben zu ver-
stellung in den üblichen Textilgrössen S, M, L und XL sehen. Ferner ist es vorgesehen, für einander bestimm-
vorgesehen. Da Klettbandvorrichtungen zwischen den 30 te Klettbänder mit gleichen Farben oder Nummern zu
einzelnen Bändern vorgesehen sind, ist es bei einer be- versehen.
stimmten Grösse ohne Mehrarbeit möglich, Anpassun-
gen an die Masse der Trägerin oder des Trägers vorzu-
nehmen. Patentansprüche
[0027] Jede Grösse (S, M, L und XL) ist sowohl für 35
den rechten als auch für den linken Arm verwendbar. 1. Einstückige Armbandage zur Halterung und Fixati-
[0028] Das Anlegen der Bandage kann vom Träger on eines abgewinkelten Armes oder einer Schulter
allein durchgeführt werden, sofern dies aus medizini- am Körper eines Patienten, dadurch gekennzeich-
schen Gründen möglich bzw. ratsam ist. net, dass sie ein Armloch (2) mit einer Achselaufla-
[0029] Die Armbandage ist z.B. für Distorsion, Kontu- 40 ge (6), einem Armträger (4), eine Seitenhalterung
sion, Rotatorenmanschetten-Verletzungen, Periarthri- (5) sowie einen Schrägträger (3) aufweist, die je-
tis, Humeroscapularis, Luxation und Luxationsfrakturen weils durch Vorrichtungen (7-12) lösbar miteinan-
im Schulterbereich vorgesehen. der verbunden sind.
[0030] Für den Oberarm ist die Bandage ferner für
subcapitale Humerusfrakturen nach operativen Eingrif- 45 2. Verfahren zur Herstellung der Armbinde nach An-
fen geeignet, die nicht unbedingt operiert werden müs- spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zu-
sen. erst den Arm des Patienten durch das Armloch
[0031] Die beschriebene Bandage für postoperative führt, und den Arm abgewinkelt mittels des Armträ-
und posttraumatische Einsätze hat u.a. die folgenden gers an den Körper anlegt, wobei der Armträger
Vorteile: so rückseitig am Patienten befestigt wird, dass ferner
die horizontale Seitenhalterung nach hinten bewegt
sichere und stabile Fixation der Schulter und des und am Rücken befestigt wird, und dass schlies-
Oberarmes slich der Arm mittels des Schrägträgers am Körper
mittels Klettbandverschlusses einfach und schnell angelegt wird.
anlegbar
beidseits (links und rechts) tragbar 3. Armbandage nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
engt nicht am Thorax ein zeichnet, dass sie Baumwolle und/oder Kunststoff
erleichtert die Krankengymnastik und Körperpflege aufweist.

4
5 EP 0 898 949 A1 6

4. Armbandage nach Anspruch 1 oder 3, dadurch ge-


kennzeichnet, dass sie im Achselbereich (6) eine
Polsterung (14) aufweist.

5. Armbandage nach Anspruch 1, 3 oder 4 dadurch s


gekennzeichnet, dass sie im Achselbereich (6) eine
dem Schulterverlauf angepasste Abwinkelung auf-
weist

6. Armbandage nach Anspruch 1, 3, 4 oder 5, dadurch 10


gekennzeichnet, dass die Vorrichtungen (7-12) je-
weils ein Klettband und/oder ein Druckknopf auf-
weisen.

7. Armbandagenach einem der Ansprüche 1 oder 3-6, 15


dadurch gekennzeichnet, dass die verschiedenen
Teile 3-5 und 7-12, zur Erleichterung des Anornens
an einem Patienten, unterschiedliche Farben auf-
weisen.
20
8. Armbandage nach einem der Ansprüche 1 oder 3-7,
dadurch gekennzeichnet, dass die ineinander ein-
greifenden Klebstreifen die gleiche Farbe oder die
gleiche Nummer aufweisen.
25
9. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich-
net, dass man die einzelnen Teile am Rücken des
Patienten mittels Klettband und/oder Druckknöpfe
befestigt.
30

35

40

45

50

5
EP 0 898 949 A1

6
EP 0 898 949 A1
EP 0 898 949 A1

LL 00 1

8
EP 0 898 949 A1

9
EP 0 898 949 A1

Europäisches Numnwtiet Anmeldung


EUROPÄISCHER RECHERCHENBERICHT
Patentamt

EINSCHLAGIGE DOKUMENTE EP 9 8 8 1 0 8 3 1 . 2
IKategorie Kennzeichnung das (DokumentsmitAngabe, soweit erforderlich. Betrifft KLASSIFIKATION0£R
dermaOgeblichen Teile Anspruch ANMELDUNG(Int Ci6 )
DE 4306596 AI 1-6,9 A 61 F 1 3 / 1 0
(KATSCHINSKY) 14 Oktober ■ A 61 F 1 3 / 1 4
1993 (14. 10.93) , A 61 F 5 / 0 1
gesamt .
CH 668905 A5 1-6,9
(MANUFACTURE DE BANDES
PLÄTREES ADHESIA)
15 F e b r u a r y 1989 ( 1 5 . 0 2 . 8 9 ;
gesamt .
A EP 0576901 A2 " 1,2,
(BAUERFEIND GMBH & CO . ) 4-6,9
05 J a n u a r y 1994 ( 0 5 . 0 1 . 9 4 )
Ansprüche, F i g .
DE 3839377 AI 1-6,9
(CARELLI) 15 Juni 1989
(15.06.89) ,
Ansprüche, F i g .
RECHERCHIERTE
FR 2612772 AI 1-6, SACHGEBIETE(Int aß)
(BEDRENO) 30 September 198! 9
(30. 09. 88) , A 61 F
Ansprüche, F i g .
DE 4314765 Cl 1-6,
(HABERMEYER) 16 Juni 1994 9
(16.06.94) ,
gesamt .

Der vorliegende Recherchenbericht wurde lür ade Patentansprüche erstellt.


AiJ^chlu/Jdaturji det Hecherche « Prüfer
SCHAFER
WIEN 16-11-1998
KATEGORIE OERGENANNTENDOKUMENTEN E : älteres Patentdokument, das tedoch erst am oder
von besonderer Bedeutung allein betrachtet nach dem Anmeldedatum verollentiicht worden ist
von besonderer Bedeutung in Verbindung mit einer D: in der Anmeldung angeführtes Dokument
anderen Veröffentlichung derselben Kategorie L : aus andern Gründen angeführtes Dokument
technologischer Hintergrund
nichischriftliche Offenbarung
Zwischenliteratur
1* : der Erfindung zugrunde liegende Theorien oder Grundsätze Mitglied der gleichen Patentfamilie. überein-
stimmendes Öokument

10

Das könnte Ihnen auch gefallen