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XVI.

Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 50 seduta n. 50

vom 3.3.2020 del 3/3/2020

Antwort des Landesrates Alfreider auf die Risposta dell'assessore Alfreider


Anfrage Nr. 5/3/2020, eingebracht von den all’interrogazione n. 5/3/2020, presentata
Abgeordneten Knoll und Atz Tammerle dai consiglieri Knoll e Atz Tammerle

ALFREIDER (Landesrat für Ladinische Bildung, Ladinische Kultur, Verkehrsnetz, Mobilität -


SVP): Zu Frage 1: Das Heer und die Luftwaffe sind grundsätzlich von allen Flugverboten ausgenommen –
wie Sie sicherlich wissen -, wenn sie mit dem eigenen Flugmaterial fliegen. Dementsprechend findet auch
das Landesgesetz vom 27. Oktober 1997, Nr. 15, betreffend die Regulierung des Verkehrs mit motorbetrie-
benen Luftfahrzeugen zum Zwecke des Umweltschutzes, welches Verwaltungsstrafen für die Nichteinhal-
tung der darin vorgesehenen Flugverbote vorsieht, keine Anwendung für die Flugdienste der Streitkräfte und
der Polizei. Außerdem finden die Verwaltungsstrafen im Allgemeinen im Unterland aufgrund seiner geogra-
fischen Konstellation in der Praxis kaum Anwendung, da die vorgesehenen Flugverbote sich ausdrücklich
auf Naturparke, Biotope, Zonen mit spezifischer Unterschutzstellung und auf Gebiete von über
1.600 Höhenmeter begrenzen.
Zu Frage 2: Nein, das Militär gibt aus Sicherheitsgründen keine Auskünfte zu den Übungsflügen, wes-
halb die Landesregierung nicht über die Daten verfügt, wo das Militär genau die Übungsflüge durchführt.
Das gilt natürlich auch für Frage 3.
Zu Frage 4 und 5: Die einzige Möglichkeit, die nächtlichen Übungsflüge des Militärs einzudämmen,
sind zur Zeit Verhandlungen, die gemacht werden können. Auf der anderen Seite - wir haben das jetzt gese-
hen und das kennen Sie auch aus den Statistiken und aus den Informationen, die zum Thema Flughafen in
den letzten Monaten und Jahren stattgefunden haben - durch den Linienbetrieb sind gewisse Zeitfenster,
natürlich Militärflüge, ausgenommen, weil da natürlich der Luftraum gesperrt ist. Wir haben jetzt durch die
sogenannte Schließung oder in der Zeit, in der keine Linienflüge mehr stattfanden, wieder mehr Militärflüge
gehabt. Deshalb gibt es nur diese zwei Möglichkeiten: Entweder der Luftraum ist für Linienflüge oder für
solche Übungsflüge gesperrt. Natürlich können wir als Landesregierung das tun, was schon die vorige Lan-
desregierung in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, nämlich Verhandlungen mit dem Militär anstreben,
damit nachts so wenig wie möglich geflogen wird. Aber die Kompetenz, die Zuständigkeit liegt natürlich bei
den Ordnungskräften und bei der Polizei selbst, wann sie fliegen oder nicht.
XVI. Legislaturperiode XVI legislatura

AKTUELLE FRAGESTUNDE INTERROGAZIONI SU TEMI DI


ATTUALITÀ

Sitzung Nr. 50 seduta n. 50

vom 3.3.2020 del 3/3/2020

Replik des Abgeordneten Knoll Replica del consigliere Knoll alla risposta
auf die Antwort des Landesrates Alfreider dell'assessore Alfreider
auf die Anfrage Nr. 5/3/2020 all’interrogazione n. 5/3/2020

KNOLL (SÜD-TIROLER FREIHEIT): Herr Landesrat, so einfach ist es jetzt nicht! Wenn keine Linien-
flüge sind, dann müssen wir damit leben, dass das Militär fliegt. Also, laut Auskunft Landesregierung sind auf
dem Flugplatz Bozen keine Nachtflüge vorgesehen. So hat uns das die Landesregierung hier, als wir die
Präsentation des Konzeptes hatten, vorgestellt. Jetzt sagen Sie, dass, wenn keine Linienflüge sind, wir damit
leben müssen, dass das Militär fliegt. Es wird ja gerade beanstandet, dass das Militär in den Nachtstunden
fliegt. Noch einmal: Es handelt sich hier um eine Ruhestörung. Jedes private Unternehmen, das derartige
Ruhestörungen vornehmen würde, würde zu Recht belangt werden. Wir haben hier im Landtag auch schon
mal darüber diskutiert – und das ist schon einige Jahre her und da waren Sie zugegebenermaßen auch noch
nicht Landesrat, also ist das nicht gegen Sie gerichtet –, ob es überhaupt opportun ist, dass das Militär in
bewohntem Gebiet derartige Übungen anstellt. Es könnte auch mal etwas passieren, wenn diese Flugzeuge
und Hubschrauber, die nachts fliegen, zusammenstoßen oder irgendetwas mal abstürzt. Wir hatten ähnliche
Flüge auch beispielsweise immer wieder in den Nachtstunden in Sterzing. Es gab sie auch in Bozen. Das
über besiedeltem Gebiet zu machen, wo wir vielleicht nicht einmal wissen, ob diese Hubschrauber vielleicht
auch Waffen dabei haben, birgt auch ein gewisses Risiko in sich. Deswegen haben wir schon einmal die
Frage aufgeworfen, ob es nicht sinnvoll wäre, mit dem Militär zu reden, dass man derartige Militärübungen,
die auch notwendig und sinnvoll sind - das wird ja im Prinzip nicht in Frage gestellt - in Gebieten machen
sollte, wo eben keine Gefährdung für die Bevölkerung da ist und es nicht sensible Zonen sind. Wir möchten
daran erinnern, dass es beispielsweise Naturschutzparks in Südtirol gegeben hat oder immer noch gibt, wo
Militärübungen durchgeführt werden. Jeder Private muss sich hier an strengste Regeln halten und das Militär
ballert dort mit scharfer Munition herum und lässt teilweise die Munition sogar offen herumliegen. Wir hatten
hier mal einen Fall im Landtag, wo dies der Landesrat nicht geglaubt hat. Daraufhin hat jemand hier in den
Landtag sogar eine Patrone mitgebracht, um dem Landesrat dies zu zeigen. Es hat dann einen "morz" Wir-
bel gegeben und das Militär ist dann auch in das Gebiet gegangen, um dort einmal aufzuräumen, aber die
Problematik ist immer noch dieselbe.
Deswegen nochmal: Wir appellieren hier dringend an die Landesregierung, das Militär darauf hinzu-
weisen, dass das nicht nur eine Belästigung für die Bevölkerung, sondern auch eine Gefährdung für die Be-
völkerung ist und dass man sich bitte Orte suchen sollte, die nicht bewohnt sind und wo eine derartige Stö-
rung eben nicht gegeben ist.
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