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14.1.1 Passiver Bewegungsapparat gekrümmt. Die Rückseite wird durch die aufge-
raute Linea aspera verstärkt. Zahlreiche Muskeln
sind an der medialen und lateralen Lippe, Labium
14.1.1.1 Knochenlehre, Systema skele-
mediale und laterale, befestigt. Nach distal laufen
tale (Ossa)
die beiden Lippen auseinander und begrenzen ein
annähernd dreieckiges, ebenes Feld, Facies popli-
Lernziele: Skelettsystem, Femur, Patella, Tibia,
tea. Mehrere Foramina nutricia sind entlang der
Fibula, Ossa tarsi, Ossa metatarsalia, Ossa digi-
Linea aspera zu beobachten.
torum pedis
Collum femoris. Proximal ist der Femurschaft
gegen den Hals, Collum femoris, abgewinkelt
14.1.1.1.1 Oberschenkelbein, Femur, (—»Kollodiaphysenwinkel).
Os femoris
• Der Winkel beträgt 125° beim Erwachsenen;
< 120° bedeuten eine Coxa vara, > 135° eine
Das Femur (Abb. 14.1) ist mit 40-50 cm der
Coxa valga.
größte, längste und stärkste (Röhren-) Knochen
des Skeletts. Caput femoris. Der Hals, der einen größeren
vertikalen gegenüber einem geringeren sagittalen
Corpus femoris. Der lange Mittelabschnitt, Corpus Durchmesser besitzt, trägt abgesetzt den Femur-
femoris (—» Diaphyse), ist nach dorsal konkav kopf, das Caput femoris, welche bis auf die Fovea
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14.1 Systematische Anatomie 1101
^ Fossa trochanterica
Fovea capitis Ä — Caput
W A R %\
'mjf " ΐ ί ϊ
m Trochanter major
— Collum
— Linea intertrochanterica
I s · >ii
Trochanter minor . f g H
— Trochanter minor
Linea pectinea V· f
Tuberositas glutea
("Labiummediale Κ
Linea aspera
Oiaphysis (Corpus)
L Labium laterale ·-
Facies poplitea
Tuberculum adductorium
Epicondylus medialis _ -μ Epicondylus lateralis γ
\§
Condylus lateralis - Epicondylus medialis
Condylus medialis —« •ff Κ ψ
;j p- ) MT
1
Fossa intercondylaris Facies patellaris
a b
capitis mit hyalinem Knorpel überzogen ist. In der Hüftmuskeln als Ansatz und Hebelarm dienen.
Tiefe der kleinen Grube setzt ein locker aufgebau- Nach lateral und proximal entwickelt sich der
tes, gefaßführendes Band an, Lig. capitis femoris. große Rollhügel, Trochanter major, nach medial
Am Schenkelhals und im Femurkopf sind an und dorsal der kleine Rollhügel, Trochanter minor.
Sägeschnitten und speziellen Röntgenaufnahmen An der Innenseite ist der große Rollhügel leicht
Spongiosabälkchen in trajektorieller Ausbildung zu ausgehöhlt, Fossa trochanterica. Ventral werden
sehen. Sie entsprechen Zug- und Drucktrabekeln beide Rollhügel durch die schwächer aufgeraute
der normalen Biegebeanspruchung des Knochens Linea intertrochanterica verbunden. Dorsal ist eine
durch die einwirkenden Körpergewichtskräfte. Im stärkere Crista intertrochanterica aufgeworfen.
Übergangsgebiet zwischen Corpus und Collum
femoris sind über die gesamte Zirkumferenz Kno- • Der Trochanter major ist am Lebenden deutlich
chenvorsprünge und Rauhigkeiten angelegt, die unter der Haut tastbar, während der Trochanter
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1102 14 Bein, untere Gliedmaße, M e m b r u m inferius
minor unter Muskeln verborgen bleibt (Abb. Entwicklung. Die Ossifikation erfolgt für den
14.74, 75). Femurschaft in der 7.-8. EW, für die distale Epi-
physe am Ende der Fetalzeit (—» Reifezeichen), für
In Verlängerung der medialen Lippe der Linea
die proximale Epiphyse im 1. LJ; ein Knochenkern
aspera läuft die Linea pectinea auf den kleinen
im Trochanter major ist im 3. LJ, der Trochanter
Rollhügel zu. Die laterale Lippe ist proximal ver-
minor im 12. LJ nachweisbar; Schluss der proxi-
dickt und mächtiger aufgeraut, Tuberositas glutea.
malen Epiphysen- und der Apophysenfugen erfol-
Ist die Rauigkeit besonders stark, liegt ein Trochan-
gen im 16.-20. LJ, der distalen Epiphysenfuge im
ter tertius vor.
20. LJ.
Distales Endstück des Femur. Es verbreitert und
verdickt sich zu 2 Rollen oder Knorren, Condylus Klinik: 1. Epiphysiolysis capitis femoris führt
medialis und lateralis (Abb. 14.1). Zwischen beiden zur Coxa vara adolescentium: Verschiebung des
Rollen senkt sich hinten die Fossa intercondylaris Schenkelhalses nach ventral-kranial gegenüber
ein, die nach proximal durch die Linea intercon- der im Verhältnis dazu nur wenig ihre Position
dylaris abgegrenzt wird. Vorn laufen die überknor- verändernden Kopfepiphyse (Fixierung durch
pelten, gekrümmten Flächen der Condyli femoris das Lig. capitis femoris), 2. Schenkelhalsfrak-
zusammen, womit eine asymmetrische, sattelähn- tur. Besonders im Alter, v. a. bei Frauen vor-
lich gebogene Gleitfläche fur die Kniescheibe ent- kommende Fraktur des Collum femoris durch
steht, Facies patellaris. Die Condyli sind von ven- Osteoporose, Trauma, 2.1 mediale (intraarti-
tral nach dorsal stärker, von medial nach lateral kuläre) Fraktur mit Abbruch des Oberschen-
schwächer konvex gekrümmt. Im Sagittalschnitt ist kelkopfs innerhalb der Hüftgelenkkapsel, 2.2
zu erkennen, dass die Krümmungsradien von vorn laterale (extraartikuläre) Fraktur mit Abbruch
nach hinten abnehmen. Das Krümmungsprofil ent- des Oberschenkelkopfs am Trochantermassiv, 3.
spricht annähernd einer spiraligen Kurve. Kongenitaler Femurdefekt. Seltene, meist ein-
seitige Fehlbildung des Femur. Entwicklungs-
Proximal der Femurrollen befinden sich medial und hemmung im Trochantergebiet und proximalen
lateral jeweils raue Erhebungen, Epicondylus medi- Schaft.
alis und lateralis. Sie dienen den Seitenbändern
des Kniegelenkes und dem M. popliteus (lateral)
als Ursprung. Proximal des Epicondylus medialis
14.1.1.1.2 Kniescheibe, Patella
ist als Ansatzpunkt für die Sehne des M. adductor
magnus ein Tuberculum adductorium zu erkennen. Aufbau. Die Patella (Abb. 14.2) ist ein flacher,
Das Caput femoris ist gegen die transversale Achse im Querschnitt annähernd keilförmiger Knochen.
des Kniegelenkes um 12° (4-20°) verdreht, Femur- Die Basis patellae weist nach proximal, während
torsion. Dieser Torsionswinkel ist beim Neugebo- die abgerundete Spitze, Apex patellae, nach distal
renen größer (32°) als beim Erwachsenen (12°). gerichtet ist. Die Kniescheibe ist in die Ansatz-
Basis
Facies articularis ^
Facies anterior
sehne des M. quadriceps femoris eingelagert (—» alis ist leicht konvex, die Facies lateralis konkav
Sesambein). Von der Spitze der Patella zieht das gekrümmt. Die Facies posterior lässt proximal
Lig. patellae zur Tuberositas tibiae. Die Vorder- die raue, nach medial schräg absteigende Linea m.
fläche ist aufgeraut. Die Rückfläche entspricht der solei erkennen. Nahe dem distalen Ende liegt ein
Facies articularis und ist bis auf die Spitze über- auffallendes Foramen nutricium.
knorpelt. Eine größere laterale Gelenkfacette wird
Caput tibiae. Dem Corpus tibiae ist das kräftige
durch eine abgeflachte Leiste von einer kleineren
proximale Endstück, Caput tibiae, aufgesetzt, wel-
medialen Facette getrennt. Die Patella erhöht das
ches jeweils seitlich in den Schienbeinknorren,
Drehmoment des M. quadriceps femoris durch die
Condylus medialis und lateralis ausläuft. Sie tragen
Verlängerung des virtuellen Hebelarmes seiner
die überknorpelten Gelenkflächen, Facies articula-
Ansatzsehne.
res superiores, zwischen denen die Eminentia inter-
Entwicklung. Die Verknöcherung der knorpelig condylaris mit 2 stumpfen Höckern liegt, Tubercu-
angelegten Kniescheibe beginnt im 3.-4. und endet lum intercondylare mediale und laterale. Vor und
im 15.-20. LJ. hinter den Höckern liegen aufgeraute Vertiefungen,
Area intercondylaris anterior und posterior. An
Klinik: 1. Pateilahochstand. Lageanomalie der Vorderfläche des proximalen Endstückes erhebt
durch angeborene Dysplasie des lateralen sich die Tuberositas tibiae, die nach distal in die
Femurkondylus, 2. Tanzende Patella. Hypermo- vordere Schienbeinkante ausläuft. Der etwas stär-
bile Patella bei Kniegelenkerguss durch Entzün- kere, seitlich überhängende Condylus lateralis trägt
dung, Trauma, 3. Patella partita. Ausbleiben der die ovale Facies articularisfibularis.
knöchernen Verschmelzung mehrfach angeleg-
Malleolen. Nach distal und medial geht das Corpus
ter Knochenkerne, 4. Patellaluxation. Wieder-
tibiae in den inneren Knöchel, Malleolus medialis
kehrende ein- oder beidseitige Verrenkung der
über. Dieser trägt an seiner Innenseite die Facies
Kniescheibe nach außen, meist bei Jugendlichen
articularis malleoli medialis, die fast rechtwinklig
und häufiger bei Frauen (= habituelle Patellalu-
in die distale Gelenkfläche der Tibia, Facies arti-
xation), 5. Angeborene Patellaluxation. Ursache
cularis inferior, übergeht. Sie ist viereckig, in der
Entwicklungsfehler von Patella (Hypoplasie)
Sagittalen konkav und trägt mittelständig einen
oder Femurkondylen, 6. Patellafraktur. Bruch
Knorpelfirst. Nach außen biegt die Facies articu-
der Kniescheibe durch Gewalteinwirkung,
laris inferior scharfkantig in die Incisura fibularis
7. Chondropathia patellae. Degenerative Knor-
ab. Sie dient der Verbindung mit dem Wadenbein,
peldegeneration an der Kniescheibe, zumeist als
dessen distales Ende den Malleolus lateralis trägt.
Chondromalazie (Knorpelerweichung) durch
Die beiden Knöchel bilden die Malleolengabel. An
Trauma oder angeborene Fehlbildung.
der hinteren Fläche des Malleolus medialis verläuft
der Sulcus malleolaris für die Sehnen des M. tibialis
posterior und Μ. flexor digitorum longus. Der Tibia-
14.1.1.1.3 Schienbein, Tibia kopf ist gegenüber der Längsachse des Knochens
nach dorsal verlängert, Retropositio. Außerdem sind
Der tragende Knochen des Unterschenkels ist die proximalen Gelenkflächen beim Erwachsenen
die Tibia. um 3-7° dorsalwärts geneigt, Retroversio. Das dis-
tale Schienbeinende ist zudem um einen Winkel
Das 30-40 cm lange Schienbein (Abb. 14.3, 4) ist von 5-20° gegen das proximale Ende nach außen
der stärkere der beiden Knochen des Unterschen- gedreht, Tibiatorsion. Dadurch werden die Fußspit-
kels. zen nach außen gerichtet.
Eminentia intercondylaris
^ Facies articularis fibularis
Facies articularis
''" \ / Condylus lateralis
superior
Caput fibulae
\
x
Collum fibulae
Linea m. solei
Foramen nutricium
Margo posterior
Facies posterior
Facies posterior
Margo interosseus
- Crista medialis
Margo medialis
Tibia - Fibula
Sulcus malleolaris
Malleolus
medialis
— Sulcus malleolaris
Malleolus lateralis
Facies articularis inferior
Abb. 14.3: Rechte Tibia, Fibula von ventral Facies articularis malleolaris
Phalanx distalis
Caput phalangis _
Phalanx media
Basis phalangis —
0s metatarsal I
Os cuneiforme intermedium
— Os cuneiforme laterale
Os cuboideum
Tuberositas ossis naviculars
Caput tali
Collum tali
Trochlea peronealis
Trochlea tali
Calcaneus
/
Processus posterior tali
/
/ Abb. 14.5: Rechter Fuß von dorsal mit Flexions-
Tuber calcanei Extensions-Achse (a) und Eversions-Inversions-
Achse(b)
Fibula. Das zwischen den Keilbeinen und dem Pfannenband, Lig. calcaneonaviculare plantare in
Talus gelegene Kahnbein, Os naviculare, entspricht Verbindung.
dem Os centrale in der ursprünglichen Anlage des
Man unterteilt von proximal nach distal: Körper,
Wirbeltierfußes.
Corpus tali, Hals, Collum tali, Kopf, Caput tali.
1. Sprungbein, Talus (Abb. 14.5, 8) Corpus tali. Er trägt auf seiner Oberseite eine
mit Knorpel überzogene Rolle, Trochlea tali. Die
Der Talus überträgt die Last des Körpers vom Facies superior der Trochlea (—> Rollenmantel)
Unterschenkel auf das subtalare Fußskelett. ist in der Längsrichtung konvex gekrümmt. In
der queren Ausdehnung leicht konkav zu einer
Die Längsachse des Knochens weist nach distal bogenförmig verlaufenden Rinne vertieft, wird
und medial. Im oberen Sprunggelenk steht der sie von vorn nach hinten immer schmaler. Die
Talus mit Tibia und Fibula, im unteren mit Fer- Seitenflächen der Trochlea tali (—» Rollenwangen)
senbein, Calcaneus, Kahnbein, Os naviculare und dienen dem Malleolus medialis und lateralis als
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14.1 Systematische Anatomie 1107
Phalanx media
— Phalanx proximalis
Ossa sesamoidea
0s metatarsale I
0 s cuneiforme intermedium
- 0 s naviculare (Tuberositas)
0 s cuboideum
Sustentaculum tali
Calcaneus —
gelenkige Auflagen. Die Facies malleolaris medi- nei die Fußwurzelbucht, Sinus tarsi. Dahinter ist
alis entspricht im Umriss einem liegenden Komma. die schräg orientierte Facies articularis calcanea
Sie ist vorne abgerundet und läuft nach hinten spitz posterior angelegt. Sie ist konkav gekrümmt und
aus. Die laterale Knöchelgelenkfläche, Facies gehört zur hinteren Abteilung des unteren Sprung-
malleolaris lateralis, ist dreieckig geformt. Die gelenkes, Articulatio subtalaris (talocalcanea).
plantarwärts gerichtete Spitze biegt in einen mehr
Caput tali. Er trägt eine im Umriss ellipsenförmige
horizontal eingestellten Processus lateralis tali um.
Gelenkfläche. Ihre von medial-dorsal nach lateral-
Nach hinten endet der Taluskörper im Processus
plantar ausgerichtete Längsachse spiegelt die Tor-
posterior tali. Medial davon liegt eine Furche für
sion des Talushalses wider. Der Taluskopf artiku-
den langen Großzehenbeuger, Sulcus tendinis m.
liert mit dem Os naviculare, Facies articularis navi-
flexoris hallucis longi, die ein Tuberculum mediale
cularis, und dem teilweise überknorpelten Pfan-
von einem Tuberculum laterale trennt.
nenband, Facies articularis lig. calcaneonavicula-
Collum tali. Zwischen Taluskopf und -körper risplantaris. Plantar setzt sich die hyalinknorpelige
verjüngt sich das Sprungbein zum knorpelfreien Gelenkfläche des Taluskopfes in 2 Gelenkfacetten,
Talushals. Plantar ist er rinnenartig vertieft, Sulcus Facies articularis calcanea media und anterior,
tali, und bildet zusammen mit dem Sulcus calca- fort.
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1108 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
Phalanx distalis
Tuber calcanei
Os sesamoideum Tuberositas ossis navicuU
a b
Abb. 14.8: a. Rechtes Fersenbein von proximal, b. Rechtes Sprungbein von distal
Entwicklung. Die Verknöcherung beginnt im Talus tung berührt nur der plantar liegende Fersenhöcker,
in 28.-32. EW mit 1 oder 2 Knochenkemen. Als Tuber calcanei, den Boden. Der distal gelegene
apophysäre Anlage kann sich das Tuberculum late- Abschnitt steht 21 mm von der Unterlage entfernt.
rale des Proc. posterior tali entwickeln. Bleibt eine Die aufgeraute Rückseite des Tuber calcanei dient
knöcherne Verschmelzung mit dem Corpus tali aus, der Achillessehne, Tendo calcaneus, als Ansatz. An
entsteht ein eigenständiges Skelettelement (in 6 %), der plantaren Seite des Tuber sind am Processus
Os trigonum. lateralis und medialis tuberis calcanei zahlreiche
plantare Fußmuskeln und plantare Bandzüge befes-
2. Fersenbein, Calcaneus (Abb. 14.5-8) tigt. Im vorderen plantaren Bereich des Calcaneus
entspringt das Pfannenband, Lig. calcaneonavicu-
Der Calcaneus ist der größte Knochen des lar plantare am Tuberculum calcanei. Die distale
Fußes. Fläche trägt die sattelartig gekrümmte Facies
articularis cuboidea. Auf der Dorsalseite sind die
Aufbau. Seine Längsachse verläuft von medial - korrespondierenden Gelenkflächen zur Artikulation
hinten nach vorn - lateral. In aufrechter Körperhal- mit dem Talus angelegt. Nach hinten erhebt sich im
Mittelabschnitt die Facies articularis talaris pos- weist nach plantar, die der Ossa cuneiformia inter-
terior und nach vom die Facies articularis talaris medium und laterale nach dorsal. Diese Anordnung
media und anterior. Zwischen den Gelenkflächen verstärkt die Querwölbung des Fußes. Proximal
liegt der Sulcus calcanei, der den Boden für den artikulieren die Keilbeine mit dem Os naviculare,
Sinus tarsi bildet und zahlreiche Gefaßöffnungen distal mit den Ossa metatarsalia I—III. Das laterale
besitzt. Die mittlere Gelenkfläche ruht auf dem Keilbein berührt mit einer Gelenkfläche auch den
Sustentaculum tali, einem konsolenartigen Kno- Mittelabschnitt der medialen Seite des Os cubo-
chenvorsprung, der von der Sehne des M. flexor ideum. Untereinander sind ebenfalls korrespon-
hallucis longus unterfangen wird. An der lateralen dierende Gelenkflächen angelegt. Zusätzlich stößt
Fläche des Calcaneus springt die Trochlea fibularis das Os cuneiforme laterale an die Basis des Os
(peronealis) vor, ein Hypomochlion der Sehnen des metatarsale IV.
M. peroneus longus.
Entwicklung: Knochenkerne im Os cuneiforme
Entwicklung. Das knorpelige Fersenbein erhält in laterale im 1., im Os cuneiforme mediale im 3., im
der 20.-24. EW Knochenkerne, die den größten Os cuneiforme intermedium im 4. LJ.
Teil des Calcaneus aufbauen. Der Ansatz der Achil-
lessehne verknöchert im 9.-11. LJ apophysär. Er Klinik: Dorsaler Fußhöcker. Vorwölbung am
verschmilzt mit dem übrigen Knochen im 14. LJ. Fußrücken zwischen Os cuneiforme mediale und
Os metatarsale I oder zwischen Os naviculare
Klinik: 1. Oberer Fersensporn (= Hacken-, und Os cuneiforme mediale. Randwulstaufwer-
Kalkaneussporn). Überschüssiger Knochen im fungen dorsaler Gelenkfacetten durch Fehlbean-
Insertionsbereich der Achillessehne, 2. Unterer spruchungen beim Hohl- oder Senkfuß.
Fersensporn. Ein- oder beidseitige dornartige
knöcherne Ausziehung an der Unterseite des 5. Würfelbein, Os cuboideum (Abb. 14.5, 6)
Tuber calcanei an der Befestigung überbean-
Aufbau. Der Knochen liegt im lateralen Fußstrahl.
spruchter Sehnen- und Aponeurosenfasern. Ursa-
Die laterale Knochenseite ist kürzer als die mediale.
che für Tarsalgie (Fersenschmerz), 3. Fersen-
Proximal befindet sich eine sattelförmige Gelenk-
beinfraktur: Axialer Stauchungsbruch oder knö-
fläche für den Calcaneus. Distal sind 2 Facetten für
cherne Abrissfraktur des Achillessehnenansatzes
die Ossa metatarsalia IV und V angelegt. Die medi-
am Tuber calcanei (P7i/a/-Einteilung I—III), 4.
ale Seite zeigt eine Gelenkfläche für das Os cunei-
Haglund-Ferse: entwicklungsbedingte Formva-
forme laterale, manchmal auch für das Os navicu-
riante einer stark vorgewölbten Apophyse des
lare. An der Außenfläche beginnt der Sulcus ten-
Tuber calcanei (—> Haglund-Exostose).
dinis musculi peronei (fibularis) longi, der sich
an die plantare Seite des Knochens fortsetzt. Die
3. Kahnbein, Os naviculare (Abb. 14.5-7) Tuberositas ossis cuboidei dient der langen Pero-
neus- (Fibularis-) sehne als Umlenkpunkt.
Aufbau. Es liegt am medialen Fußrand zwischen
dem Taluskopf und den 3 Keilbeinen. Die proxi- Entwicklung. In der 40. EW tritt ein Ossifikations-
male Gelenkfläche ist Teil des unteren Sprungge- zentrum auf, das als Reifezeichen bei Neugebore-
lenkes. Auf der distalen Seite liegen 3 unterschied- nen gilt.
lich große Gelenkfacetten für die Ossa cuneiformia.
Varietäten. Neben den 7 regelhaften Fußwurzel-
Am medialen Rand tritt ein stumpfer, nach plantar
knochen (-» kanonische Skelettteile) kommen
gerichteter Höcker hervor, Tuberositas ossis navi-
akzessorische Knochen vor. Der Radiologe kennt
cularis.
sie und schließt dadurch Frakturspalte aus:
Entwicklung. Die Ossifikation beginnt im 4. LJ.
• Os trigonum, am Hinterrand des Talus (13 %).
Bleibt die knöcherne Verschmelzung der Tubero-
• Os tibiale externum (10 %), liegt an der Tubero-
sitas ossis navicularis mit dem übrigen Skelettteil
sitas ossis navicularis.
aus, entwickelt sich ein Os tibiale externum.
• Os sustentaculi (1,5 %).
4. Keilbeine, Ossa cuneiformia (Abb. 14.5-7). • Calcaneus secundarius (4,5 %).
Aufbau. Sie besitzen einen keilförmigen Umriss • Os peroneum (10 %).
(—» Name!). Die Basis des Os cuneiforme mediale • Os cuboideum secundarium (1 %).
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1110 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
Pfannenrand und das Lig. transversum acetabuli knöchernen Rand des Acetabulum, am Lig. trans-
bilden die Pfanneneingangsebene. Sie ist nach ven- versum acetabuli und am Außenrand des Labrum
tral, kaudal und lateral orientiert. acetabulare. Die Kapsel setzt vorn an der Linea
intertrochanterica des Femur an. Auf der Rückseite
• Der Neigungswinkel der Ebene gegenüber der
umhüllt sie nur die medialen 2/3 des Schenkelhal-
Horizontalen beträgt beim Neugeborenen 60°,
ses. Dadurch liegen die Crista intertrochanterica,
beim Zehnjährigen 47° und beim Erwachsenen
die beiden Trochanteren und die Fossa trochan-
41°. terica extrakapsulär. Die Membrana synovialis
Der äußere knöcherne Rand des Acetabulum ist löst sich von der Basis des Labrum acetabulare.
durch ein aus straffem Bindegewebe und Faser- Dadurch ragt der Rand des Labrum frei in das
knorpel bestehendes Labrum acetabulare vergrö- Gelenk hinein.
ßert. Damit werden 2/3 des Femurkopfes von der
Bänder
Pfanne umgriffen: Das Hüftgelenk ist ein Nussge-
lenk, Articulatio cotylica (Enarthrosis).
Die Kapsel wird durch 3 Bänder verstärkt: Lig.
Das Labrum acetabulare überbrückt die Incisura iliofemoral, Lig. pubofemoral und Lig. ischio-
acetabuli zusammen mit dem Lig. transversum ace- femoral (Abb. 14.9, 11 ).
tabuli. Die Facies lunata umgreift die Fossa ace-
tabuli, die von einem lockeren, fettreichen Binde- • Das Lig. iliofemorale ist das kräftigste Band
gewebe (Pulvinar acetabuli) ausgefüllt ist. des menschlichen Körpers. Es entspringt an der
Spina iliaca anterior inferior und zieht schrau-
Von den Seitenrändern der Incisura acetabuli und
benartig verdreht zur Linea intertrochanterica.
dem Lig. transversum acetabuli löst sich das abge-
Unterteilung: Pars medialis und lateralis, die ein
plattete, intraartikulär verlaufende Lig. capitis femo-
umgekehrtes V ergeben.
ris. Es zieht zur Fovea capitis femoris, enthält den
• Funktion: medialer Anteil hemmt die Überstre-
Ramus acetabularis der A. obturatoria und dient
ckung im Hüftgelenk, verhindert ein Abkippen
der arteriellen Versorgung des Femurkopfes.
des Beckens nach dorsal; lateraler Faserzug
Gelenkkapsel. Sie ist kräftig und entspringt mit hemmt Adduktion, Außenrotation; außerdem
ihrem fibrösen Anteil (Membrana fibrosa) vom verhindert es das Abkippen des Beckens zur
M. rectus femoris
(Tendo) v
X
Ν
Lig. iliofemorale
Kapselansatz an der
Linea intertrochanterica x Ansatz der Kapsel
am Collum femoris
femorale
a b
Abb. 14.9: Hüftgelenk, K a p s e l u n d B ä n d e r v o n ventral (a), dorsal (b)
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1112 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
M. gluteus medius
M. gluteus minimus
Labrum acetabulare
Zona orbicularis
Μ. gluteus maximus N. obturatorius,
Vasa obturatoria
M. obturatorius extemus
Μ. iliopsoas (Tendo) M. adductor brevis
Bursa trochanterica
M. pectineus
M. adductor longus
— M. sartorius
M. vastus lateralis —
— M. vastus medialis
Schwungbeinseite zusammen mit den kleinen • Funktion: hemmt Extension, Abduktion, Außen-
Glutealmuskeln. rotation.
• Das Lig. pubofemorale entspringt vom oberen • Das Lig. ischiofemorale liegt dorsal. Es löst sich
Schambeinast, strahlt nach lateral in die Kapsel vom hinteren Pfannenrand und dem Os ischii
ein (Lig. pubocapsulare) und inseriert am dista- und zieht schraubenförmig nach vorn und strahlt
len Ende der Linea intertrochanterica. Zwischen in das Lig. iliofemorale und die Fossa trochante-
dem Lig. ilio- und pubofemorale ist die Kapsel rica ein.
innerhalb eines dreieckigen Feldes sehr dünn. • Funktion: hemmt die Innenrotation, Extension,
Hier quert der M. iliopsoas, an dessen Rückseite Abduktion.
die Bursa iliopectinea auf der Kapsel liegt und
in 15 % mit der Gelenkhöhle kommuniziert.
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14.1 S y s t e m a t i s c h e A n a t o m i e 1113
Schenkelhalsfraktur
Tuber ischiadicum
Abb. 14.13: a. Roser-Nelaton-Linie. Sie wird bei mäßiger Beugung im Hüftgelenk von der Trochanterspitze nicht
überschritten. Punktierte Linie = Trochanterhochstand bei Fraktur oder Luxation, b. Länge-Linie: Horizontale
durch die beiden Cristae iliacae; gleich großer Abstand der beidseitigen Trochanteren von dieser Linie (nach T.
v. Lanz, W. Wachsmuth)
• Transversale Achse. Quer durch die Mittelpunkt » Der Umriss des Femurkopfes erscheint kugelförmig.
beider Femurköpfe. Anteversion (Flexion) = Die Fovea capitis femoris und die Fossa acetabuli
130-140°, Retroversion (Extension) = 10°. stehen sich gegenüber.
• Sagittale Achse. Durch die Mitte des Femurkop- > Der röntgenologische Gelenkspalt ist breiter als der
anatomische. Gelenkknorpel korrespondierender Ske-
fes. Abduktion = 30-^5°, Adduktion = 20-30°.
lettstücke ist strahlendurchlässiger als Knochen ver-
• Vertikale Achse. Von der Mitte des Femurkopfes
meintliche Verbreiterung.
zur Fossa intercondylaris (—> Kreiselungsachse). > Shenton-Menard-Linie. Die obere Begrenzung des
Innenrotation = 36°, Außenrotation = 13°. (Bei Foramen obturatum geht in die untere Begrenzung des
rechtwinklig gebeugtem Hüft- und Kniegelenk Schenkelhalses über.
vergrößern sich die Ausschläge erheblich: Innen-
rotation 40-50°, Außenrotation 30-45°). Klinik: 1. Hüftdysplasie. Angeborene Mangel-
• Zirkumduktion. Kombinationsbewegungen wer- entwicklung der Hüftgelenkpfanne mit drohen-
den als Zirkumduktion beschrieben. Die Rand- dem Austritt des Hüftkopfes (-» Hüftgelenklu-
bewegung beim Herumfuhren des Beines liegt xation): steile, nach oben ausgezogenen Pfanne
auf einer elliptischen Bahn. ohne ausreichende Überdachung des Femur-
kopfes, ggf. mit Coxa valga mit vergrößertem
Grundsätzlich können im Hüftgelenk Bewegungen
CCD-Winkel, Coxa antetorta mit vermehrter
der freien unteren Extremität gegen das Becken und
Antetorsion des Schenkelhalses; häufigste kon-
umgekehrt Bewegungen des Beckens gegenüber
genitale Skelettfehlentwicklung: 4 %, deutliche
der freien unteren Extremität durchgeführt werden.
Gynäkotropie (6 : 1). Therapie: Abspreizbe-
Röntgenanatomie des Hüftgelenkes (Abb. 14.15). handlung innerhalb der ersten Lebenstage, 2.
In einer a.-p.-Aufnahme werden Form und Stellung Traumatische Hüftluxation. Zwangsstellung des
der artikulierenden Knochen beurteilt. Abzugren- Beins nach Position des luxierten Femurkopfes
zen sind: (Abb. 14.16). Da das kräftige Lig. iliofemorale
• vom Acetabulum das Pfannendach und subchondrale erhalten bleibt, bestimmt es zusammen mit der
Kompakta der Facies lunata. Charakteristisch ist die Richtung der einwirkenden Kraft die Zwangs-
medial der Fossa acetabuli sichtbare Köhler-Tränen- haltung, 3. Protrusio acetabuli. Vorwölbung
figur. Sie entsteht projektionsbedingt durch die Über- des verdünnten Pfannenbodens in das kleine
kreuzung von 2 Linien: diese entsprechen dem medi- Becken, 4. Perthes-Calve-Legg-Krankheit (=
alen Pfannendach und der lateralen Wandbegrenzung Osteochondropathia deformans coxae juvenilis
des kleinen Beckens.
Normalwerte Hüftgelenk
Beugung/Streckung 130-140/0/10
Innenrotation/Außenrotation
bei Beugung der Hüfte um 90" 40-50/0/30-45
57% 20% 5%
Luxatio iliaca Luxatio ischiadica Luxatio suprapubica Luxatio obturatoria
Abb. 14.16: Zwangsstellungen des Beines bei Hüftgelenkluxation (nach T. v. Lanz, W. Wachsmuth)
Femur
— Facies patellaris
— Lig. collaterale tibiale
Lig. collaterale fibulare —
Fibula —
Tuberositas tibiae
Membrana interossea cruris —
Μ. bicepsfemoris
— Μ. articularis genus
Caput breve —
— Bursa suprapatellaris
- Patella
Corpus adiposum popliteum et N. tibialis
— Bursa subfascialis prepatellaris
- Lig. patellae
Meniscus medialis
— Lig. cruciatum anterius
Vasa poplitea
—· Bursa subcutanea infrapateilaris
Tuberositas tibiae
M. s o l e u s .
M. gastrocnemius — — Tibia
der Tibia ein. Sie umläuft die Area intercondylaris von Gefäßen. Sie versorgen die Kreuzbänder und
anterior. Dadurch liegen die Kreuzbänder extraart- das distale Femur. In der Normalstellung (Stre-
icular bzw. intrakapsulär. Am Femur ist das Stratum ckung) sind die hinteren Kapselanteile gespannt.
synoviale in der Fossa intercondylaris, an den hin- Entlastungsstellung bei 25-Grad-Beugung.
teren und seitlichen Knorpelrändern der Kondylen
und am Rand der Facies patellaris befestigt. Vorn Klinik: 1. Kniegelenkerguss. Akute, intermit-
und proximal geht die innere Schicht der Gelenk- tierende oder chronische Bildung von Exsudat
kapsel in die Bursa suprapatellaris über. im Gelenk infolge Entzündung (—» Gonitis,
Gonarthritis) oder Verletzung als 1.1 Hydrarth-
Unterhalb der Kniescheibe bedeckt das Stratum
ros (seröser Erguss), 1.2 Pyarthros = Gelenkem-
synoviale das Corpus adiposum infrapatellare
pyem (eitriger Erguss), 1.3 Hämarthros (blutiger
(-»Hoffa-Fettkörper, s. Klinik) und setzt an der
Erguss). Die Raumforderung hebt die Patella
Area intercondylaris anterior an.
vom Femur ab (—» Ballotement, tanzende
Epicondyli femoris. Sie bleiben außerhalb der Patella) und geht mit Schmerzen, Schwellung,
Kapsel und sind von allen Seiten durch Retinacula, Funktionshemmung einher, 2. Gonitis, Gonarth-
Bänder und Sehnen verstärkt (Abb. 14.21, 22): ritis (= Kniegelenkentzündung). Zumeist post-
vorn durch die Quadrizepssehne, das Lig. patellae traumatisch oder nach aktivierter Gonarthrose,
und das Retinaculum patellae longitudinale medi- 3. Baker-Zyste (= Poplitealzyste). Ausstülpung
ale und laterale, seitlich durch das Lig. collaterale der dorsalen Gelenkkapsel am Kniegelenk (-»
tibiale und fibulare und hinten durch das Lig. popli- Synovialhernie), meist durch Läsion des media-
teum obliquum. An der Hinterwand liegen mit Fett- len Meniskus, 4. Hoffa-Krankheit. Traumatische
gewebe aufgefüllte Öffnungen für den Durchtritt
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14.1 Systematische Anatomie 1119
Μ articularis genus
Facies patellaris
Condvlus lateralis — _
Plica synovialis
infrapatellaris ~~ Condylus medialis
— Μ. rectus femoris
Tractus iliotibialis —
— Μ. vastus medialis
M. vastus lateralis
Patella
Tuberositas tibiae
Fibula —
Abb.14.21: Rechtes Kniegelenk von ventral
des M. semimembranosus und zieht schräg von • Transversale Retinacula als Verstärkungszüge
distal medial nach proximal lateral. der Kapsel verlaufen (regelmäßig vorhanden)
• Lig. popliteum arcuatum. Dieses Band ver- lateral von der Patella zur tiefen Schicht des
stärkt die Hinterwand der Kapsel lateral (Abb. Tractus iliotibialis. Ein mediales transversales
14.22). Die bogenförmig verlaufenden Fasern Retinaculum tritt in 30 % auf. Es zieht vom
konvergieren auf die Spitze des Fibulakopfes. medialen Rand der Patella zum Epicondylus
• Lig. fabellofibulare heißt das Lig. popliteum medialis femoris.
arcuatum, wenn in ihm eine Fabella (Sesam- • Meniskopatellare Bänder treten in Zweidrittel
bein; beachte Unterschied zu Fabella lat., med. der Fälle auf. Sie gehören wie die Retinacula zu
in Gastroknemiusköpfen!) angelegt ist. den Verspannungsfasern der Patella.
• Retinaculum patellae longitudinale. Die • Ligg. cruciata. Die Kreuzbänder heißen Bin-
Kapsel wird seitlich der Patella vom medialen nenbänder, liegen aber außerhalb des Gelenkes
und lateralen Retinaculum verstärkt (Abb. 14.21). (intrakapsulär).
Da sie aus den ansatznahen Fasern des M. qua-
• Lig. cruciatum anterius. Das vordere Kreuzband
driceps femoris hervorgehen, gelten sie als verläuft von der Area intercondylaris anterior der
Reservestreckapparat. Tibia zur hinteren Innenfläche des Condylus lateralis
Femur
Facies poplitea
— M. popliteus
— Recessus subpopliteus
Tibia
Abb. 14.22: Rechtes Kniegelenk von dorsal. Gelenkkapsel und Ansatz des
M. semimembranosus (Pes anserinus profundus)
femoris (Abb. 14.25,26, s. Abb. 14.17,18). Das in sich Der postero-laterale Anteil des vorderen Kreuz-
verdrehte Band wird in 3 Faserbündel unterteilt: ante- bandes spannt sich in Streckstellung an. Dagegen
romediales, intermediäres, posterolaterals Bündel. stabilisiert der antero-mediale Anteil das Kniege-
• Lig. cruciatum posterius. Das hintere Kreuzband lenk in Beugestellung. Das vordere Kreuzband ist
ist stärker als das vordere. Es löst sich von der Area bei Außenrotation locker und bei Innenrotation
intercondylaris posterior und der Tibiahinterkante.
gestrafft. Das hintere Kreuzband spannt sich bei
Fächerartig strahlt es in die Innenfläche des medialen
Femurkondylus ein. Es besteht aus 2 Faserbündeln:
gebeugtem Knie mit dem größten Teil seiner Fasern
anterolaterals, posteromediales Bündel. an. In Streckstellung sind dagegen nur wenige
• Lig. meniscofemorale anterius und posterius. Aus dem Fasern gespannt (Abb. 14.26).
Hinterhorn des lateralen Meniskus ziehen Veranke-
rungsbänder schräg nach proximal zum hinteren Kreuz- Klinik: 1. Kniegelenkbandruptur (= Kniege-
band. Sie inserieren ebenfalls an der lateralen Fläche lenkbänderriss eines oder mehrer Bänder). Meist
des medialen Femurkondylus (s. u.). aufgrund indirekter Gewalteinwirkung, beson-
ders an Ansätzen, ggf. mit knöchernem Abriss,
Funktion: Die Kreuzbänder sichern das Kniegelenk
1.1 mediale und laterale Seitenbandruptur mit
v. a. in der Sagittalebene, Frontal-, aber auch in
vermehrter Aufklappbarkeit des Gelenks bei
der Horizontalebene. Femur und Tibia können nicht
Valgus- bzw. Varusinstabilität, 1.2 vordere oder
gegeneinander verschoben werden. Bei einer Insuf-
hintere Kreuzbandruptur mit sagittaler Instabi-
fizienz oder einer Ruptur der Kreuzbänder lässt
lität und positivem Schubladenphänomen, 1.3
sich die Tibia gegenüber dem Femur verschieben
Kombinationsverletzung mit Schubladenphäno-
(—» Schubladenphänomen).
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1122 14 Bein, untere Gliedmaße, M e m b r u m inferius
M. vastus med.
1
I
...JeiM
l .„
...
••'Φί:, J
l ·
Patelia
Popliteussehne
laterales Kapselband
Meniscus lat
Lig. patellae
M. biceps femoris
/
/
Aufzweigung des
N. peroneus communis
Abb. 14.24: Rechtes Kniegelenk ν on lateral. Ansätze der Bizepssehne: 1 oberflächliche Schicht in die Fascia
cruris einstrahlend, 2 mittlere Schicht mit Ansatz am Wadenbeinkopf, schlingenförmige Umfassung des Lig. col-
laterale fibulare, 3 tiefe Schicht zum Ansatz des Tractus iliotibialis (Tuberculum Gerdy) und Kapsel-Band-Apparat
sowie Einstrahlungen in den Meniscus lateralis (modifiziert nach M. Wagner u. R. Schabus)
Tuberositas tibiae
. Meniscus lateralis
Meniscus medialis
Caput fibulae
Abb. 14.25: Proximale Fläche der Tibia mit Menisci und Kreuz-
bändern
Abb. 14.26: Seiten- und Kreuzbänder. Gespannte Bandzüge sind schwarz, entspannte heller dargestellt. Menisci
sind punktiert, a. Obere Anteile der Kreuzbänder (1,3) sind durchscheinend gezeichnet (modifiziert nach T. v.
Lanz, W. Wachsmuth). 1 Lig. cruciatum anterius, 2 Lig. collaterale fibulare, 3 Lig. cruciatum posterius, 4 Lig.
collaterale tibiale
Meniscus medialis —
\
Meniscus lateralis
Abb. 14.27: Verlagerung der Menisci bei Bewegungen im Kniegelenk. Die schwarze Gerade gibt die Rotations-
stellung des Femur, die gestrichelte jene der Tibia an, a. Stärkste Beugung, b. Rechtwinklige Beugung und 10°
Innenrotation, c. Rechtwinklige Beugung und 42° Außenrotation (nach T. v. Lanz, W. Wachsmuth)
Die Gelenkzwischenscheiben sind befestigt über scopatellare Bänder mit der Kniescheibe verheftet.
kurze straffe Bänder, die jeweils zwischen den Ein variabel ausgestaltetes Lig. transversum genus
Enden der Menisci (Vorder- und Hinterhorn) zur verbindet die beiden Vorderhörner miteinander
Area intercondylaris anterior und posterior ziehen. (Abb. 14.25).
Weiterhin sind die breiteren Außenkanten mit der
Gelenkkapsel verwachsen. Vom Hinterrand des Blutversorgung, Innervation: über ein perimenis-
lateralen Meniscus zieht regelhaft (70 %) ein Lig. kales Randnetz aus Verzweigungen der A. media
meniscofemoral posterius (Wrisberg) zur femora- genus. Der zentrale Teil ist gefäßfrei und wird
len Ansatzzone des hinteren Kreuzbandes. Das Lig. durch die Synovia ernährt. Die Bindegewebean-
meniscofemorale anterius (Humphrey) ist seltener teile der Menisci sind reich an sensiblen Nerven-
angelegt. Außerdem sind beide Menisci über meni- endigungen.
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14.1 Systematische Anatomie 1125
Funktion: Sie gleichen Inkongruenzen der Femur- gelenk. Im proximalen Bereich der Gelenkhöhle,
kondylen und des Tibiakopfplateaus aus. Zudem am Übergang zur Bursa suprapatellaris, liegt eine
vergrößern sie die Druckübertragungsflächen und weitere mit Fett unterfutterte Plica synovialis supra-
vermindern dadurch den Gelenkflächendruck. Bei patellaris.
Beugung werden die Menisci von den Femurkon-
dylen nach hinten verlagert (Abb. 14.27). Ebenso Schleimbeutel, Bursae (Abb. 14.19, 20).
werden sie bei den Kreiselungen mitgefuhrt. Der
• Bursa suprapatellaris. Oberhalb der Patella gele-
laterale Meniscus ist durch seine enger beieinander
gen, bedeckt von der Quadrizepssehne. Ihre
liegenden Ansatzfasern besser beweglich als der
Wand wird vom M. articularis genus gespannt.
mediale. Außerdem hat der laterale Meniscus keine
Meist Verbindung zur Gelenkhöhle.
Verbindung zum Lig. collaterale laterale.
• Recessus subpopliteus. Zwischen Gelenkkapsel
und Ursprungssehne des M. popliteus (Abb.
Bei nicht muskulär gesicherten Rotationsbewe-
14.22) gelegen; immer mit Gelenkhöhle verbun-
gungen im Kniegelenk ist der weniger beweg-
den, kann auch mit der Articulatio tibiofibularis
liche Meniscus medialis am meisten gefährdet.
proximalis kommunizieren.
95 % aller Meniskusschäden entfallen auf ihn.
• Bursa m. semimembranosi. Unter der Ansatz-
sehne des M. semimembranosus gelegen, kom-
Klinik: 1. Meniskusriss. Distorsionstrauma mit muniziert mit der Gelenkhöhle.
Ein- oder Abriss des lateralen oder häufiger • Bursa subtendinea m. gastrocnemii medialis.
des medialen Meniskus, besonders bei jugend- Kann kommunizieren.
lichen Sportlern, v. a. bei Rotationsbewegung • Bursae prepatellares (subcutanea, subfascialis,
in Flexionsstellung des Knies; typische Begleit- subtendinea). Keine Verbindung zur Gelenk-
verletzung bei Kniegelenkbandruptur (s. o.), 2. höhle, Verschiebeeinrichtungen der Haut gegen
Meniskektomie. Partielle, selten subtotale oder die Patella.
totale Entfernung eines Meniskus nach Menis- • Bursa infrapatellaris profunda.
kusriss). 3. Meniskuszyste (= Meniskusgang-
Röntgenanatomie. (Abb. 14.28, 29). In den üblichen
lion). Überwiegend am lateralen Meniskus gele-
Aufnahmerichtungen lassen sich neben Gelenkbestand-
gene zystisch-degenerative Veränderung; breit- teilen auch Skelettelemente des proximalen Tibiofibular-
basige oder gestielte Verbindung zum eigentli- gelenkes erkennen. Im a.-p.-Strahlengang (Abb. 14.29)
chen Meniskus, 4. Meniskopathie. Traumatisch sind Konturen der Condyli femoris und das Tibiakopf-
oder degenerativ entstandene Erkrankung der plateau mit der Eminentia intercondylaris sichtbar. Der
Menisci (Einriss, Abriss, Korbhenkelriss, Ein- Umriss der Patella hebt sich schwach angedeutet vom
klemmung), auch berufsbedingt (—> Bergmanns- distalen Femurende ab. Epiphysenlinien der Kondylen
knie). und des Tibiakopfes entsprechen Zonen stärkerer Minera-
lisierung.
Gelenkhöhle, Cavitas articularis. Das Cavum Im seitlichen Strahlengang (Abb. 14.29) überlagern
articulare ist durch vorspringende Bänder, Fett- und sich ζ. T. die Profile der Kondylenumrisse und des
Synovialfalten, Menisci und mehrere gelenknahe Tibiakopfes. Der Spalt des Femoropatellargelen-
Schleimbeutel buchtenreich und weit verzweigt. kes ist weit. Deutlich erkennt man die subchon-
Von den Seiten der Patella entspringen die Plicae d r a l Kompakta an der gelenkflächennahen Zone
alares, die in das Corpus adiposum infrapatellare der Patella. Eine Beurteilung von Patellagleitlager
Hoffa-Fettkörper) übergehen (Abb. 14.19, und Facies articularis patellae erlaubt eine axiale
20). Der Fettkörper ist unregelmäßig begrenzt, im (tangentiale) Aufnahme (—> Defile-Aufnahme).
Schnitt dreieckig und liegt mit seiner Basis dem
Lig. patellae auf. Das Lig. transversum genus wird Mechanik
fast vollständig von Fettgewebe bedeckt. Zwischen
der Fossa intercondylaris (vorn) und der Mitte des Das Bein ist Tragsäule und dient der Fortbewe-
infrapatellaren Fettkörpers spannt sich die Plica gung. Das Kniegelenk beteiligt sich am Vorfuh-
synovialis infrapatellaris aus (Abb. 14.20), ein ren des Spielbeines, sichert aber in Streckstel-
Überbleibsel eines während der Embryonalzeit lung den Stand. Das femorotibiale sowie das
vollständig erhaltenen Septums im vorderen Knie-
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1126 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
Abb. 14.28: a. Röntgenbild des rechten Kniegelen- Abb. 14.29: a. Röntgenbild des rechten Kniegelenkes
kes einer 21-jährigen Frau im a.-p.-Strahlengang, b. einer 21-jährigen Frau im seitlichen Strahlengang
MRT-Bild in coronaler Schnittebene durch das rechte bei leichter Beugung, b. MRT-Aufnahme in sagittaler
Kniegelenk eines 55-jährigen Mannes in Höhe der Emi- Schnittebene durch das rechte Kniegelenk eines 36-
nentia intercondylaris. (Mit freundlicher Genehmigung jährigen Mannes in Höhe der Mitte des Tibiakopfes.
der Radiol. Gemeinschaftspraxis Drs. Nückel, Sewing, (Mit freundlicher Genehmigung der Radiol. Gemein-
Vahlensieck und Westermann, Bonn) schaftspraxis Drs. Nückel, Sewing, Vahlensieck und
Westermann, Bonn)
femoropatellare Gleitlager sind nicht nur vom • Stabilisiert wird das Kniegelenk vorwiegend durch
Aufbau sondern auch von der Funktion her eng Muskeln und Bänder. Eine knöcherne Führung ist im
miteinander verkoppelt. Den Belastungen ange- Femorotibialgelenk nicht vorhanden. Lediglich die
passt sind der Gelenkknorpel, der subchondrale Eminentia intercondylaris kann ein seitliches Verschie-
ben einschränken.
Knochen und die Menisci als transportable
• In äußerster Streckstellung befinden sich Ober- und
Gelenkflächen. Sie übernehmen ein Drittel der
Unterschenkel in stabiler Lage. Beim Anheben des
Last. Beines wird im Kniegelenk gebeugt, die Beinlänge
Normalwerte Kniegelenk Teil der Facies patellaris des Femur. Bei zunehmender
Beugung/Streckung 120-150/0/5-10
Beugung gelangt sie in den tieferen, distalen Teil der
Gleitrinne. Hier ist sie gegenüber einem seitlichen
Verschieben gesichert. In Streckstellung lässt sich
die Patella seitwärts verlagern. Ihr Gleitweg von der
maximalen Streckung zur maximalen Beugung und
umgekehrt beträgt 6 - 7 cm.
Facies medialis \
Zwischenknochenmembran, Membrana intero-
f Margo medialis
ssea cruris (Abb. 14.31), ausgespannt zwischen
den Margines interossei von Tibia und Fibula. Ihre
Facies lateralis 4 I —j Facies medialis
straffen Bindegewebefasem verlaufen schräg von
ii'1 i der Tibia nach distal zur Fibula. Sie ist proximal und
1
Margo anterior in der Mitte breiter als distal. In Höhe des Fibula-
1
halses liegt eine große Öffnung für den Durchtritt
τ —- — Facies lateralis der Vasa tibialia anteriora. Oberhalb der Syndes-
mosis tibiofibularis treten Rr. perforantes der Vasa
Membrana interossea 1 . peronea (fibularia) durch eine schlitzförmige Öff-
cruris
nung nach ventral hindurch.
i \ • Funktion: Die Membrana interossea dient zahlreichen
Unterschenkelmuskeln als Ursprungsfeld und stabili-
1i siert außerdem die Syndesmosis tibiofibularis.
Margo interosseus I i ^
Bandhafte zwischen Schien- und Wadenbein,
V μ Syndesmosis tibiofibularis (Abb. 14.31). Knöchel-
nah liegt der distale Abschnitt der Fibula der kon-
Facies medialis kaven Incisurafibularis tibiae (Abb. 14.4) gegenü-
ber. Die aneinanderliegenden Flächen sind mit Peri-
ost bedeckt. Ein innengelegener Spalt, Recessus
tibiofibularis, der mit der Gelenkhöhle des oberen
Sprunggelenkes kommuniziert, wird durch eine
größere Synovialfalte abgedeckt. Hyaliner Gelenk-
knorpel tritt in der Syndesmose nicht auf. Straffe
Bänder an der Vorderseite, Lig. tibiofibulare ante-
I I
rius, und Rückseite, Lig. tibiofibulare posterius, der
Lig. tibiofibulare anterius —JL-*
Syndesmose sichern die Stabilität der Malleolenga-
Malleolus
Malleolus lateralis , ι medialis bel.
w f ! ι
'/ / / Facies articularis malleoli • Funktion: Bei Dorsalextension im oberen Sprungge-
Facies articularis malleoli / ι' medialis lenk wird die Fibula geringfügig nach proximal und
lateralis /
/ Facies articularis inferior tibiae nach lateral verschoben sowie innenrotiert. Dagegen
/ gleitet sie nach distal und medial während der Plantar-
Spalt der Syndesmosis tibiofibularis
flexion. Zusätzlich ist eine leichte Außenrotation der
Abb. 14.31: Tibia und Fibula von ventral mit ihren band- Fibula zu beobachten.
haften Verbindungen
Der Fuß (Abb. 14.33, 34, 36, 37) hat die Auf-
gabe, als Stützorgan das Körpergewicht zu tragen
sowie die Fortbewegung zu ermöglichen. Gegen-
über dem Unterschenkel ist der Fuß rechtwink-
lig abgeknickt. Im Übergangsbereich liegen die
beiden Sprunggelenke. Sie erlauben ausgiebige
Bewegungen, die zusammen mit den straffen
Gelenkführungen des übrigen Fußes eine opti-
male Anpassung an den Boden als Unterlage
erlauben. Außerdem entsteht eine Längs- und
Querwölbung, die bei Belastungen das Körper- Abb. 14.32: Z e h e n s t a n d mit deutlicher Verwringung
der Vorfüße im Sinne der Pronation
gewicht federnd tragen.
1. Oberes Sprunggelenk,
Beim Abrollen des Fußes während der Fortbewe-
Articulatio talocruralis (Abb. 14.33,34)
gung kommt es im Zehenstand zu einer Verwrin-
gung des Vorfußes gegen den Rückfuß (Abb. 14.32).
Lernziele: Gelenkkörper, Gelenkkapsel, Bänder,
Zehen und Köpfe der Metatarsalknochen sind in
Mechanik
Pronation an den Boden gepresst. Der Calcaneus ist
durch die Kontraktion des Wadenmuskels supiniert.
Oberes und auch unteres Sprunggelenk sind kno-
Dadurch wird der Fuß optimal stabilisiert.
chen-, band- und muskelgeführte Bewegungsein-
richtungen.
Tendo m. extensoris
hallucis longi
Articulatio talocruralis
I Lig. talocalcaneum interosseum
\
Talus ^>ia \ / Articulatio talocalcaneonavicularis
Μ flexor hallucis longus , \ \
\ ^ N / /
/ Os navicufare
Tendo calcaneus
/ Lig. calcaneonavicular plantare
/ /
/ / Os cuneiforme mediale
Corpus adiposum
/
subtendineum
/ Tendo m. ext. hallucis longi
7 M. adductor hallucis
Articulatio
subtalaris Articulatio metatarsophalangea
hallucis . . , .
/ Articulatio inter-
Bursa
phalangea
tendinis calcanei
/
Tuber calcanei
Fersenpolster
\
lenaom. tiexoris M . tiexor \ I \
M. quadratus plantae Aa., Vv hallucis et digitorum brevis Aponeurosis Os sesamoideum Tendo m. flexoris
digitorum longi plantaris hallucis longi
Nn. plantares
Fibula —
— Articulatio talocruralis
Articulatio subtalaris
\
Calcaneus ^ Tuberositas ossis navicularis
Articulatio cuneonavicular
Lig. calcaneo- —
naviculare — Os cuneiforme mediale
Lig. bifurcatum
Lig. calcaneo- — ' i n t e r c u n e i f o r m i a interossea
cuboideum
Articulationes
Articulatio calcaneocuboidea tarsometatarsales
0s cuboideum
\
Os metatarsale I
Tuberositas ossis metatarsalis V
0s metatarsale V
Abb. 14.34: Bänder und Gelenke des rechten Fußes von dorsal und lateral. Die oberflächlichen Teile sind abge-
tragen. Die schwarzen Pfeile am medialen und lateralen Fußrand zeigen den Zugang zur Chopart- (Orientierung:
Tuberositas ossis navicularis) und Lisfranc- (Orientierung: Tuberositas ossis metatarsalis V) Gelenklinie
Calcaneus
I
Lig. calcaneocuboideum plantare
Lig. calcaneofibulare \
\ 'j>
- wi
'%MW' \ \
fesa^^ I Lig. plantare longum \ . , ,
/ χ Ligg tarsometatarsalia dorsalia
horizontal zieht das häufig gedoppelt angelegte den Gangphasen entspricht das dem Aufsetzen
Lig. talofibulare anterius von der Vorderkante des der Ferse. Der Fuß wird fest verklammert. Beim
lateralen Knöchels zum Collum tali. Für die Stabi- Abrollen in die Plantarflexion ist die Führung
lisierung im oberen Sprunggelenk ist es von großer lockerer. Die Facies superior der Trochlea tali ist
Wichtigkeit. vorn schmaler. Dadurch sind seitliche Verschiebun-
gen und Drehungen des Talus möglich als Anpas-
Das kräftige Lig. talofibulare posterius entspringt
sung an den Untergrund. Die Bewegungsachse
an der Innenseite des Malleolus lateralis und inse-
im oberen Sprunggelenk verläuft transversal. Sie
riert am Processus posterior tali. Ebenfalls vom
ist gegenüber der Tibiaachse um 82° nach lateral
Vorderrand des seitlichen Knöchels löst sich das
geneigt (Abb. 14.5).
Lig. calcaneofibulare und zieht schräg nach hinten
zur lateralen Calcaneusfläche, überdeckt von Seh-
Klinik: 1. Dis tors ion (Verstauchung, Zerrung,
nenscheiden der Mm. peronei (Abb. 14.37).
Verdrehung). Inkomplette Faserrisse der Bänder
Vordere Bandzüge der medialen und lateralen Sei- mit Schwellung, Hämatom, Funktionseinbuße
tenbänder sichern das obere Sprunggelenk in Plan- durch indirekte Gewalteinwirkung (Umknicken
tarflexion, während die hinten verlaufenden Band- des Fußes), 2. Bandruptur. Komplette Faserris-
züge in Dorsalextension gespannt sind. Mittlere sen durch indirekte Gewalt, 3. Knöchelfraktur
Faserzüge {Lig. calcaneofibulare und Pars tibiocal- (= Sprunggelenk-,Malleolarfraktur;Abb. 14.38).
canea des Lig. deltoideum) wirken einem Abkni- Häufigste Fraktur der unteren Extremität. Ein-
cken des Fußes nach medial (Varisierung) bzw. late- (meist Außenknöchel) oder beidseitiger (bimal-
ral (Valgisierung) entgegen. leolärer) Knochenbruch durch indirekte Gewalt-
einwirkung (Umknicken des Fußes als Inver-
Gelenkkapsel. Sie ist an den Rändern der überknor- sion- Adduktion oder Eversion-Abduktion). Ein-
pelten Flächen angeheftet. Die Malleolen liegen teilung nach Weber. Typ A, Fibulafraktur distal
frei. Sie ist vorn und hinten dünn und dadurch leich- der intakten Syndesmose, Typ B, Fraktur auf
ter verletzbar. Vorn ist sie mit den Sehnenscheiden Höhe der Syndesmose, Typ C, Fraktur proximal
der Mm. extensores digitorum und hallucis ver- der Syndesmose mit Bandruptur; Sonderform
wachsen. Dadurch wird eine Einklemmung bei der der Weber-C-Fraktur ist die Maisonneuve-Frak-
Dorsalextension verhindert. tur (hohe Fibulafraktur mit Riss der Membrana
Mechanik. Die Articulatio talocruralis ist nach interossea cruris und der Syndesmosis tibio-
der Form der Gelenkkörper ein Scharniergelenk fibularis sowie gleichzeitiger Innenknöchelfrak-
mit einer sicheren Knochen- und Bandführung. tur bzw. Ruptur des Lig. deltoideum). 4. Syndes-
Der Fuß kann gegenüber dem Unterschenkel um mosensprengung. Zerreißung der Syndesmosen-
20-30° dorsal extendiert und 40-50° plantar flek- bänder bei Fibulafraktur proximal (Typ Weber
tiert werden (Abb. 14.35). In Dorsalextension wird C) oder in Höhe des Syndesmosenspaltes (Typ
die Malleolengabel durch die nach hinten breiter Weber B) durch indirekte Gewalteinwirkung.
werdende Trochlea tali auseinandergedrängt. Bei
Membrana
interossea
Lig. tibiofibulare
posterius
Lig. deltoideum
Lig. talofibulare »»
posterius
/
Lig. calcaneofibulare
Tuber calcanei
Lig. plantare l o n g u m
Vagina tendinis m. flexoris digitorum longi
Stratum profundum
Ligg. tarsi plantaria
Abb. 14.39: Oberflächliche Bänder der Planta pedis. Die Sehnenscheide des M. peroneus longus ist zusammen
mit den einstrahlenden Fasern des Stratum superficiale des Lig. plantare longum abgetragen worden
/! L 7 y tuberis calcanei
Sustentaculum tali r -
Vagina tendinis W C /
m. flexoris digitorum longi
MT
J1 Ίm |
Hier artikulieren die rollenähnlich gekrümmten übertragen. Das Baufett der Fußsohle ist nach Art
Gelenkflächen der proximalen und mittleren eines Druckkammersystems konstruiert und mil-
Phalangenköpfe mit den Basen der Mittel- und dert den Belastungsdruck wie ein Stoßdämpfer.
Endphalangen. Die Gelenkkapseln werden, wie an
3. Fußwölbungen
den Grundgelenken, durch die Dorsalaponeurose
und Kollateralbänder verstärkt. Plantar bilden die
Die Skeletteile des Fußes und ihre bindegewebi-
faserknorpeligen plantaren Platten eine Gelenkun-
gen Verspannungen sind in Form einer Längs-
terstützung.
und einer kürzeren Querwölbung aufgebaut.
Funktion: Die Zehengelenke sind Scharnierge-
lenke. Im Mittelgelenk sind zumeist nur Plantarfle-
Dieses Funktionsprinzip folgt der Umwandlung
xionen von 35° möglich. In den Endgelenken kann
des Greiffußes der Anthropomorphen zum Stand-
bis zu 60° gebeugt und bis 30° gestreckt werden.
und Lauffuß des Menschen. Der Calcaneus hat sich
An der Großzehe ist eine Beugung im Interphalan-
aufgerichtet, so dass der Talus über dem Fersenbein
gealgelenk zwischen 70-80° möglich.
wie ein knöcherner Meniskus die Lastverteilung
an einen kürzeren hinteren und einen längeren
Allgemeine anatomische Betrachtungen vorderen Hebel weitergibt (Abb. 14.33). Dem sind
des Fußes auch die Spongiosatrabekel in den Fußknochen
angepasst.
Lernziele: Röntgenanatomie, Statik und Mecha-
• Die Längswölbung ist an der medialen Seite
nik des Fußes, Fußwölbungen/Fußgewölbe
höher als an der lateralen. Medial läuft die Wöl-
bung vom Tuber calcanei über den Talus, das Os
1. Röntgenanatomie des Fußes (Abb. 14.43).
naviculare, die Ossa cuneiformia zu den Köpfen
Form und Struktur von Knochen und Gelenken sind
der Mittelfußknochen I—III (Abb. 14.7). Der late-
am besten in Aufnahmen mit seitlichem Strahlen- rale Wölbungsbogen zieht über das Tuber cal-
gang zu identifizieren. canei zum Os cuboideum und zu den Köpfen der
• Die Sprunggelenke müssen im sagittalen und seitlichen Mittelfußknochen IV, V. Die Längswölbung wird
Strahlengang geröntgt werden! durch den M. tibialis posterior, die kurzen Mus-
• Auf a.-p.-Aufnahmen lassen sich besonders die Mal- keln der Fußsohle sowie die plantaren Fußbän-
leolengabel und die Trochlea tali gut überblicken. Der der (Lig. calcaneonaviculareplantare, Lig. plan-
subtalare Bereich der Fußwurzel ist dagegen durch eine tare longum) und die Plantaraponeurose gesi-
Übereinanderprojektion der Knochen nicht zu beurtei- chert.
len.
• Der seitliche Strahlengang löst sowohl die Gelenkbe- • Die Querwölbung ergibt sich aus der Lage von
reiche des oberen als auch des unteren Sprunggelen- Calcaneus, Talus und Os naviculare sowie der
kes deutlicher auf. Außerdem kann man den Verlauf keilförmigen Anlage der Ossa cuneiformia und
der Spongiosatrabekel, v. a. in der distalen Tibia, dem des Os cuboideum (Abb. 14.41). Die Verklam-
Talus und Calcaneus verfolgen. merung der Querwölbung erfolgt durch Bänder,
Muskeln und Sehnen. Besonders die am mitt-
2. Statik und Mechanik des Fußes. Im aufrech-
leren und seitlichen Keilbein ansetzenden Seh-
ten Stand wird ein Teil des Körpergewichts im
nenzüge des M. tibialis posterior und der schräg
oberen Sprunggelenk auf den Vor- und Rückfuß
vom Os cuboideum zur Basis des Os metatar-
übertragen. Das Lot des Körperschwerpunktes trifft
s a l I ziehenden Sehne des M. peroneus longus
distal von der querverlaufenden Achse des oberen
wirken an der Erhaltung der Querwölbung mit.
Sprunggelenkes die Unterstützungsfläche. Diese ist
• Die Höhe der Fußwölbungen ist abhängig
am größten und fur die Erhaltung des Gleichge-
von der Fußstellung und -haltung (Abb. 14.42).
wichtes am günstigsten, wenn die medialen Fuß-
Beim Pes varus ist die Längswölbung höher, bei
ränder einen nach vorn offenen Winkel von 30°
^/gMs-Stellung niedriger. Außerdem besteht
bilden.
eine Belastungsabhängigkeit. Die Tendenz der
Das Körpergewicht wird über das Tuber calcanei Abflachung der Wölbungen durch die Belas-
auf das Fersenpolster und am Vorfuß über die tungen des Körpergewichts wird durch die
Köpfe der Mittelfußknochen auf die Zehenballen Verspannung der plantaren Bänder und Muskeln
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1138 14 Bein, untere Gliedmaße, M e m b r u m inferius
Mil
Unfällen, 7. Pes equinovarus (= Klumpfuß),
s. Klinik unter Fehlbildungen, 8. Pes calcaneus
(= Hackenfuß). Steilstellung des Fersenbeines
I a I b ι c I d
und Verstärkung der Längswölbung, angeboren
Abb. 14.42: Fußabdrücke: normaler Fuß mit sehr hoher oder erworben, 9. Pes cavus (= Hohlfuß). Starke
(a), hoher (b), niedriger W ö l b u n g (c), d. Plattfuß
Abb. 14.43: R ö n t g e n b i l d d e s
rechten Fußes eines 26-jäh-
rigen M a n n e s im seitlichen
Strahlengang. (Mit freund-
licher Genehmigung der
Radiol. G e m e i n s c h a f t s p r a x i s
Drs. Nückel, Sewing, Vahlen-
sieck u n d W e s t e r m a n n , Bonn)
Crista iliaca
Fascia m. glutei medii, __
Tractus iliotibialis
Spina iliaca anterior superior
Trochanter major
M. rectus femoris
Tractus iliotibialis
M. vastus lateralis
Caput longum -
M. biceps ^
femoris ^
Caput breve -
M. semimembranosus
Tractus iliotibialis
Tuberositas tibiae
Bizepssehne, Caput fibulae ·"
•if a
Fascia thoracolumbar ~~ — M. obllquus extemus abdominis
•Λ!
— Trochanter major
iSe
Μ. adductor magnus
1
Μ1ΪΙ
Μ. semitendinosus Caput longum m. bicipitis femoris
Μ. gracilis
M. semitendinosus N. tibialis
M. semimembranosus Μ. plantaris
Abb. 14.45: Oberflächliche Schicht der äußeren Hüft- und hinteren Oberschenkelmuskeln
1.: proximale Zweidrittel im Tractus iliotibialis Beckens in der Frontalebene, verhindert das
(Fascia lata), distales Drittel an der Tuberositas Absinken des Beckens auf der Seite des Spiel-
glutea. beines beim einbeinigen Stand oder Gehen.
L.: N. gluteus inferior (L4 - S1 (2)); A. glutea infe-
4. M. gluteus minimus (Abb. 14.46).
rior und superior.
F.: Großer physiologischer Querschnitt, Antago- Wird vollständig vom M. gluteus medius bedeckt.
nist des M. iliopsoas, Streckung und Außenro-
O.: Facies glutea der Ala ossis ilii zwischen Linea
tation im Hüftgelenk. Proximale Fasern Abduk-
glutea anterior und inferior.
tion, distale Fasern Adduktion.
/.: Vorderrand des Trochanter major mit Bursa
Streckung im Hüftgelenk wichtig fur Aufrichtung trochanterica m. glutei minimi.
des Körpers (aus der Hocke, beim Aufstehen, L.: Ν. gluteus superior (L4-S1); A. glutea supe-
Treppensteigen, Klettern). Verhindert beim aufrech- rior.
ten Gang das Überkippen nach vorn. Wenn der F.: wie Μ. gluteus medius.
Muskel gelähmt ist, können Gehen und Stehen sehr
Trendelenburg-Zeichen: Sind die kleinen Gesäß-
erschwert sein. Der Patient kommt in große Gefahr
muskeln gelähmt oder liegen Fehlstellungen im
zu fallen, wenn er mit dem Knie einknickt.
Hüftgelenk vor (Hüftgelenkluxation, Schenkelhals-
Die in den Tractus iliotibialis einstrahlenden Fasern fraktur, Epiphysenlösung) mit Verminderung des
spannen die Fascia lata und unterstützen die Schluss- Abstandes zwischen Ursprung und Ansatz (—> pas-
rotation im Kniegelenk. sive Insuffizienz der Muskeln), sinkt das Becken
beim Gehen auf der Spielbeinseite herab, bei beid-
Bursa trochanterica. Zwischen Trochanter major
seitiger Lähmung Watschelgang.
und Innenfläche des Muskels liegt die B. trochante-
rica. Im Stehen deckt der Muskel das Tuber ischi- 5. M. piriformis (Abb. 14.46, 48, 50).
adicum ab. Im Sitzen gleitet er herauf, so dass
0 . : Facies pelvina ossis sacri, Seitenränder der
Druckkräfte beim Sitzen auf den Sitzknorren über-
Foramina sacralia pelvina, Ränder der Incisura
tragen werden.
ischiadica major.
2. M. tensor fasciae latae (Abb. 14.44). 1.: Spitze des Trochanter major mit Bursa m. piri-
formis.
0 . : Spina iliaca anterior superior.
L.: dorsale Äste des Plexus sacralis (L5-S1-2);
1.: verläuft vor dem Trochanter major schräg nach
A. sacralis lateralis.
hinten zum Tractus iliotibialis (Ansatz am
F.: Außenrotation des Hüftgelenks und Abduk-
Tuberculum tractus iliotibialis Gerdy).
tion.
L.: N. gluteus superior (L4-L5); Α. glutea supe-
rior. Unterteilt das Foramen ischiadicum majus in ein
F.: Beugung, Abduktion und Innenrotation im Foramen supra- bzw. infrapiriforme.
Hüftgelenk, presst den Femurkopf in das Ace-
Variationen: 1. Muskel kann fehlen, 2. Muskel
tabulum, stabilisiert das Kniegelenk.
kann zwei- oder dreigeteilt sein.
3. M. gluteus medius (Abb. 14.46).
6. M. obturatorius internus (Abb. 14.46, 50)
O.: Ala ossis ilii (Facies glutea), zwischen Crista
0 . : Innenfläche der Membrana obturatoria und
iliaca und Linea glutea anterior und posterior
angrenzender Knochen (Canalis obturatorius
sowie der Muskelfaszie.
bleibt muskelfrei).
/.: seitliche Außenfläche des Trochanter major.
1.: Fossa trochanterica.
Zwischen der Sehne des M. gluteus medius
L.: Äste des Plexus sacralis, N. gluteus inferior, N.
und dem Trochanter major liegt die Bursa tro-
pudendus (L5-S2-3); A. obturatoria, A. glutea
chanterica m. glutei medii.
inferior.
L. : N. gluteus superior (L4-S1); Α. glutea supe-
F.: Außenrotation, Adduktion, Retroversion im
rior.
Hüftgelenk.
F.: Abduktion, vordere Fasern Beugung im Hüft-
gelenk und Innenrotation, hintere Fasern Stre- Der Muskel zieht durch das Foramen ischiadicum
ckung und Außenrotation, Stabilisierung des minus. Die Incisura ischiadica minor dient dem
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14.1 Systematische Anatomie 1143
M. latissimus dorsi
Crista iliaca
Spina iliaca posterior superior
Μ piriformis
Spina ischiadica
Trochanter major
Lig. sacrotuberale
Bursa trochanterica m. glut. max.
M. obturatorius internus
Μ. gemellus inferior
M. quadratus femoris
Tuber iscbiadicum
M. semimembranosus N. tibialis
M. semitendinosus M. plantaris
Abb. 14.46: Mittlere und tiefe Schicht der äußeren Hüftmuskeln, hintere Oberschenkelmuskeln. Austritt und Ver-
lauf des N. ischiadicus ist durch Fensterung des M. gluteus maximus und des langen Bizepskopfes dargestellt
jH» Umbilicus
Linea alba
Μ. gluteus medius
Ν., Α., V femoralis
Lig. inguinale
M. iliopsoas
Lig. fundiforme penis
M. pectineus
Μ. sartorius
Α.. V. femoralis
Tractus iliotibialis
M. vastus lateralis
M. adductor magnus
Μ. sartorius
Μ. vastus medialis
Quadrizepssehne
Patella
Lig. patellae
Tuberositas tibiae
/
Costa X I I / Crus mediale diaphragmatis
Crista iliaca
Schnittrand der platten Bauchmuskeln
Μ. iliacus
Promontorium
Spina iliaca anterior superior
M. piriformis
Μ. sartorius Lig. sacrospinale, M. coccygeus
M. pectineus
Α., V. femoralis
Canalis adductorius,
Μ. rectus femoris
Membrana vastoadductoria
M. sartorius
Quadrizepssehne Patella
Lig patellae —
M. gluteus medius
bogenförmiges Ursprungsfeld
der Adduktoren
Standbein Spielbein
Hiatus adductorius
5. M. adductor magnus (Abb. 14.45, 46, 48, 6. M. adductor minimus (Abb. 14.48)
50)
Am weitesten proximal liegende Fasern des
0 . : Vorderfläche Ramus inferior ossis pubis, Ramus M. adductor magnus.
ossis ischii, Tuber ischiadicum.
0.: Ramus inferior ossis pubis.
1.: oberflächliche Fasern am distalen Ende des
1.: Labium mediale der Linea aspera.
Labium mediale der Linea aspera femoris und
L.: N. obturatorius, Ramus ascendens der A. cir-
am Tuberculum adductorium des Epicondylus
cumflexa femoris medialis.
femoris medialis, tiefe Fasern am Labium
F.: Adduktion, Außenrotation und Beugung im
mediale der Linea aspera.
Hüftgelenk.
L.: N. obturatorius (L3-L4), Tibialisanteil des
N. ischiadicus (L4—L5); A. obturatoria. Hauptfunktion der Adduktoren ist die Stabilisierung
F.: Adduktion, Streckung, Innenrotation im Hüft- des Beckens im Stehen und Gehen (Abb. 14.49). Sie
gelenk. verhindern ein Kippen des Beckens nach vorn und
ein Abspreizen der Beine nach lateral (—» Schenkel-
Hiatus adductorius (Hunter). Zwischen den zum
schluss der Reiter).
Tuberculum adductorium sowie zur Linea aspera
ziehenden Sehnenfasern und dem Femurschaft
Klinik: Reiterknochen. Heterotope Ossifikation
liegt der Hiatus adductorius, das distale Ende des
in Adduktoren durch Mikrotraumata (Myositis
Canalis adductorius.
ossificans). Ursache: Reitsport.
Muskeln der Regio femoris anterior ment im Kniegelenk. M. vastus medialis unter-
(Extensoren) stützt Innen-, M. vastus lateralis Außenrotation
im gebeugten Kniegelenk. M. rectus femoris
1. M. sartorius (Abb. 14.47, 48, 50)
wirkt zusätzlich als Beuger im Hüftgelenk
Parallelfaseriger Muskel mit sehr langen Muskel- (zweigelenkiger Muskel).
fasern.
O.: Spina iliaca anterior superior. Muskeln der Regio femoris posterior
/.: Pes anserinus superficialis, Tuberositas tibiae. (Flexoren)
L.: Ν. femoralis (L2-L3), A. femoralis.
F.: Zweigelenkiger Muskel: Beugung, Außenrota- Die gemeinsam vom Tuber ischiadicum ent-
tion und Abduktion im Hüftgelenk, Beugung springenden Muskeln an der Rückseite des Ober-
und Innenrotation im Kniegelenk. schenkels sind die ischiokrurale Muskelgruppe
(Abb. 14.51):
2. M. quadriceps femoris (Abb. 14.47, 48, 50)
Nimmt den größten Teil der Vorderseite des Ober- 1. M. semimembranosus (Abb. 14.44-46, 50)
schenkels ein.
O.: Tuber ischiadicum.
M. rectus femoris /.: dreizipflige Ansatzsehne, Pes anserinus pro-
fundus: medialer Sehnenstrang an der Seiten-
0.: Caput rectum an der Spina iliaca anterior infe-
fläche des Condylus medialis tibiae (mit Bursa
rior, Caput reflexum von Acetabulum-Rand,
m. semimembranosi), mittlerer Sehnenstrang
Hüftgelenkkapsel.
strahlt ins Lig. popliteum obliquum ein, late-
1.: Basis patellae, Retinacula patellae.
raler Sehnenstrang strahlt in die Faszie des
Μ. vastus medialis M. popliteus ein.
L.: N. tibialis (L5-S2), Aa. perforantes der A. pro-
Ο.: Linea intertrochanterica, Labium mediale der
funda femoris.
Linea aspera femoris, Septum intermusculare
femoris mediale. 2. M. semitendinosus (Abb. 14.45, 46, 50)
/..· Basis patellae, medialer Seitenrand Patella,
O.: Tuber ischiadicum, Lig. sacrotuberal.
Retinaculum patellae mediale.
/.: über Pes anserinus superficialis an Tuberositas
Μ. vastus lateralis tibiae.
L.: Ν. tibialis (L5-S1-2), Aa. perforantes der
Ο.: Trochanter major, Linea intertrochanterica,
A. profunda femoris.
Labium laterale der Linea aspera femoris,
Septum intermusculare femoris laterale. 3. M. biceps femoris (Abb. 14.44-46)
/.: Basis patellae, Retinaculum patellae laterale.
Caput longum
Μ. vastus intermedius
O.: Tuber ischiadicum, Lig. sacrotuberal.
O.: Vorder- und Seitenfläche des Femurschaftes.
Caput breve
Die am weitesten distal entspringenden Fasern,
M. articularis genus, laufen zur Bursa supra- O.: mittleres Drittel des Labium laterale der Linea
patellaris. Sie straffen die Kapsel und verhin- aspera femoris und Septum intermusculare
dern deren Einklemmen bei der Streckung im femoris laterale.
Kniegelenk. /.: Caput fibulae (mit Bursa subtendinea m. bici-
/.: Basis patellae. pitis femoris inferior).
L.: N. femoralis (L2-L4); A. circumflexa femoris L.: Caput longum: N. tibialis (L5-S1-2), Caput
lateralis und Rr. perforantes der A. profunda breve: N. fibularis communis (Sl-2), A. cir-
femoris. cumflexa femoris medialis und Rr. perforantes
F.: Streckung im Kniegelenk, Haltemuskel für aus A. profunda femoris sowie A. poplitea.
Stehen und Gehen. Die Patella, als Sesambein F.: M. semimembranosus, Μ. semitendinosus und
eingelagert in die Quadrizepssehne zusammen Caput longum m. bicipitis femoris sind zwei-
mit dem Lig. patellae, vergrößert das Drehmo- gelenkig:
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14.1 Systematische Anatomie 1149
Canalis sacralis
Crista iliaca
Promontorium
Μ. iliacus
Plexus lumbosacral is
Spina iliaca anterior superior
M, piriformis
Linea terminalis
M. obturatorius internus
Lig. inguinale
Lig. sacrotuberale, Tuber ischiadicurr
Symphysis pubica
M. semitendinosus
M. gracilis
Epicondylus medialis,
Patella Lig. collaterale tibiale
Meniscus medialis
Patelia
Μ. soleus
Μ.peroneus longus
Septum intermusculare
cruris M. extensor digitorum longus
posterius
M. peroneus brevis
Retinaculum mm. extensorum superius
M. abductor digiti minimi Ansatz des M. peroneus brevis Ansatz des M. peroneus tertius
an der Tuberositas ossis metatarsalis V
M. semimembranosus
M. vastus medialis
Tendo m. adductoris magni
Patella
Tendo m. sartorii
Tuberositas tibiae
Tibia
M. tibialis anterior
x Tendo calcaneus
/
/
Retinaculum mm. extensorum superius Tendo m. tibialis posterioris
Malleolus medialis
Ν tibialis, Α., V. tibialis posterior
Ν. tibialis
M. semimembranosus
Μ. plantaris
Μ. soleus
Μ . popliteus
Μ. soleus
Μ. soleus
M. soleus
Aponeurosis plantaris
Intermuskuläre Septen
Μ. peroneus brevis
Tendo m. tibialis posterioris
Tendo m. peronei brevis
Vagina tendinis m. tibialis posterioris
Malleolus medialis
Tendo calcaneus. Tuber calcanei
Retinaculum mm. flexorum
Retinaculum mm. peroneorum superius
Sustentaculum tali
Vagina communis tendinum mm
Tuberositas ossis navicularis,
peroneorum
Tendo m. tib post.
Retinaculum mm. peroneorum inferius
Μ. abductor hallucis (Schnittrand )
M. abductor digiti minimi I gefenstert)
M. guadratus plantae
Vagina tendinis m.
M. flexor digiti minimi brevis
flexoris digitorum longi
Mm. lumbricales
Vagina tendinis m.
flexoris hallucis longi Tendines m. flexoris digitorum brevis ( abgeschnitten
Tendo m
flexoris hallucis longi Tendines m. flexoris digitorum longi
Abb. 14.55: Tiefe Flexoren des Unterschenkels. U-förmiges Ursprungsfeld des M. soleus.
Fußsohle nach Entfernung der Plantaraponeurose, des M. flexor digitorum brevis und M.
abductor hallucis
Innenseite des Retinaculum mm. flexorum und L.: N. plantaris medialis (Sl-2); A. plantaris late-
Aponeurosis plantaris. ralis.
1.: Basis der Großzehengrundphalanx. In die F.: Beugung im Mittel- und Grundgelenk der
Ansatzsehne ist das mediale Sesambein der Zehen II-V, unterstützt Verspannung der Längs-
Großzehe eingelassen. wölbung.
L.: N. plantaris medialis (Sl-2); A. plantaris medi-
5. M. quadratus plantae (Abb. 14.57)
alis.
F.: zieht Großzehe nach medial (Abb. 14.59), Beu- 0 . : medialer und lateraler Rand des Calcaneus.
gung im Großzehengrundgelenk, unterstützt 1.: Ansatzsehne des M. flexor digitorum longus.
die Längswölbung des Fußes. L.: N. plantaris lateralis (Sl-2); A. plantaris late-
ralis.
2. M. flexor hallucis brevis (Abb. 14.57)
F.: akzessorischer Zehenbeuger.
O.: Os cuneiforme mediale, Lig. calcaneocuboi-
6. Mm. lumbricales (Abb. 14.56)
deum plantare, Sehnenscheide des M. tibialis
posterior. 0 . : Ansatzsehnen des M. flexor digitorum longus.
/.: zweiköpfig: Caput mediale über das mediale 1.: Gelenkkapseln der Grundgelenke II-V, Basis
Sesambein an der Basis der Großzehengrund- der Grundphalangen II—V, Dorsalaponeurose
phalanx. Caput laterale über das laterale der Zehen II-V.
Sesambein an der Basis der Großzehengrund- L.: Mm. lumbricales I und //: N. plantaris media-
phalanx. lis, Mm. lumbricales III, IV: N. plantaris latera-
L.: Caput mediale: N. plantaris medialis (S1-S2), lis (S1-S2); Arcus plantaris profundus.
Caput laterale: N. plantaris lateralis (S1-S2); F.: Beugung in den Grundgelenken der Zehen
A. plantaris medialis. II-V.
F.: Beugung der Großzehe im Grundgelenk.
7. Mm. interossei (Abb. 14.57, 58)
3. M. adductor hallucis (Abb. 14.57)
0.: Mm. interossei plantares (3): medialer Rand der
0.: Caput obliquum: Basen der Ossa metatarsalia Ossa metatarsalia III—V, Lig. plantare longum.
II—IV, Os cuneiforme laterale, Os cuboideum, Mm. interossei dorsales (4): zweiköpfig an
Lig. plantare longum und Sehnenscheide des den einander zugewendeten Flächen der Ossa
M. peroneus longus. metatarsalia I-V, Lig. plantare longum.
1.: Ligg. plantaria (plantare Platten), Basis der
Caput transversum: Lig. metatarsale transver-
Grundphalangen der II—IV. Zehe, Dorsalapo-
sum profundum und Gelenkkapseln der Zehen-
neurose der II-V Zehe.
grundgelenke.
L.: N. plantaris lateralis (S1-S2); Arcus plantaris
1.: mit einheitlicher Sehne über das laterale Sesam- profundus.
bein an der Basis phalangis proximalis. F.: Beugung im Grundgelenk der Zehen II-V,
L.: Ramus profundus des N. plantaris lateralis unterstützen Streckung im Zehenmittel- und
(S1-S2); Arcus plantaris. -endgelenk, dorsale Mm. interossei spreizen
F.: Adduktion der Großzehe (Abb. 14.58); Caput die Zehen, plantare Mm. interossei führen die
obliquum: Beugung im Grundgelenk; Caput Zehen II-V zur 2. Zehe (Abb. 14.58), stabili-
transversum unterstützt aktiv die Querwöl- sieren die Ligg. plantaria (plantare Platten).
bung.
8. M. abductor digiti minimi (Abb. 14.56)
4. M. flexor digitorum brevis (Abb. 14.56)
O.: Tuber calcanei, Aponeurosis plantaris.
0 . : Processus medialis des Tuber calcanei, Apo- /.: Tuberositas ossis metatarsalis V.
neurosis plantaris, Septa plantaria. L.: N. plantaris lateralis (Sl-2); A. plantaris late-
1.: mit 4 Ansatzsehnen an den Basen der Mittel- ralis.
phalangen II-V (die Ansatzsehnen werden von F.: Plantarflexion und Abduktion der Kleinzehe,
denen des M. flexor digitorum longus durch- unterstützt Längswölbung des Fußes.
bohrt).
Malleolus lateralis
Μ. abductor hallucis
M. abductor digiti minnimi
Caput transversum
M. adductor hallucis ( Caput obliquum ) m. adductoris hallucis
Stratum synoviale
Vagina tendinis
m. flexoris <
hallucis longi Tendines m. flexoris digitorum longi
Stratum fibrosum
Abb. 14.56: Fußsohlenmuskel, oberflächliche Schicht der Aponeurosis plantaris und Sehnenscheiden der 3.-5.
Zehe sind abgetragen
9. M. flexor digiti minimi brevis 10. M. opponens digiti minimi (Abb. 14.57)
(Abb. 14.56, 57)
0 . : Lig. plantare longum, Basis ossis metatarsalis
0 . : Lig. plantare longum, Basis ossis metatarsalis V.
V. 1.: lateraler Rand des Os metatarsale V.
1.: Basis Kleinzehengrundphalanx. L.: N. plantaris lateralis (Sl-2); A. plantaris late-
L.: N. plantaris lateralis (S1-S2); A. plantaris late- ralis.
ralis. F.: bewegt Os metatarsale V im Tarsometatarsal-
F.: Beugung und Abduktion der Kleinzehe im gelenk III nach medial oder lateral.
Grundgelenk.
Lernziele: Faszien der Hüftmuskeln, Faszien Faszien der unteren Extremität bilden an Ober-
des Oberschenkels, Faszien von Unterschenkel und Unterschenkel sowie am Fuß durch inter-
und Fuß, Septa intermuscularia, Sehnenscheiden muskuläre Septen osteofibröse Logen (Kompar-
des Fußes timente) aus.
Lig. inguinale
Cornu superius -v
Μ. sartorius
| Margo falciformis
Cornu inferius
M. adductor longus
Tractus iliotibialis
V. saphena magna
Μ. rectus femoris
M. sartorius
Μ. vastus lateralis
M. vastus medialis
Patella
Femur
Extensorenloge ( M . quadriceps
Μ. sartorius
Fascia lata
Ν. saphenus,
Vasa femoralia Septum intermusculare
femoris laterale
V. saphena magna
Septum intermusculare
N. ischiadicus
femoris mediale
Mm. adductores
— Flexorenloge
Extensoren von den Flexoren und den Adduktoren. Popliteusfaszie treten N. tibialis und Vasa tibialia
Eigenständige Führungsröhren haben die Mm. posteriora in die tiefe Flexorenloge ein.
sartorius, gracilis und tensor fasciae latae (Abb.
Die Fascia cruris ist im proximalen Drittel der
14.60). Die an der medialen Seite des Oberschen-
Extensoren- und Peroneusloge aponeurotisch ver-
kels relativ dünne Fascia lata setzt sich oberhalb
stärkt und dient einem Teil der Muskulatur als
und vor dem Kniegelenk in horizontale, verstärkte
Ursprung. Nach distal wird sie dünner. In Höhe
Faserzüge fort, die die Patella vergurten. Nach
der Knöchel verstärkt sie sich erneut zum Retina-
distal geht die Fascia lata in die Fascia cruris über.
culum mm. extensorum superius und Retinaculum
Im hinteren Kniebereich ist die Fascia poplitea
mm. extensorum inferius. Die Retinacula fesseln
zwischengeschaltet.
die Streckersehnen an das Skelett. Das untere Reti-
naculum setzt sich nach distal in die Fascia dorsa-
4. Faszien des Unterschenkels. Die Unterschen- lis pedis fort. Deren oberflächliches Blatt ist seitlich
kelfaszie, Fascia cruris, bedeckt ganzseitig die an den randständigen Mittelfuß und die Zehenkno-
Muskulatur (Abb. 14.61). An den freien Kanten der chen angeheftet. Weiter nach distal geht sie in die
Tibia und der Fibula sowie an der Facies medialis Dorsalaponeurose der Zehen über.
tibiae ist sie mit dem Knochen verwachsen. Von
Die Faszienloge der Mm. peronei beginnt unterhalb
den außen liegenden Anteilen der Fascia cruris
des Caput fibulae. Hinter dem Außenknöchel ist sie
zieht ein Septum intermusculare cruris anterius zur
zum Retinaculum mm. peroneorum superius und an
Vorderkante, ein Septum intermusculare cruris pos-
der Seitenfläche des Calcaneus zum Retinaculum
terius zur Hinterkante der Fibula. Zusammen mit
mm. peroneorum inferius verstärkt. Weiter distal
der Membrana interossea cruris und der Tibia und
geht die Fascia dorsalispedis in die Wandschichten
Fibula entstehen 3 osteofibröse Muskellogen (Kap.
des osteofibrösen Kanals für die Ansatzsehne des
14.2.4, S. 1197)
M. peroneus longus über.
• Extensorenloge mit A. tibialis anterior, N. pero-
Die oberflächliche Beugerloge wird nach distal
neus profundus
enger. Sie endet mit der Achillessehne am Tuber cal-
• Peroneusloge mit N. peroneus superficialis
canei. Zwischen ihr und dem tiefen Blatt der Unter-
• oberflächliche und tiefe Flexorenloge mit Aa.
schenkelfaszie liegt ein ausgeprägter Fettgewebe-
tibiales ant. et post., A. fibularis und N. tibialis.
körper (Abb. 14.62). Er wird von sich durchkreu-
Das tiefe Blatt der Unterschenkelfaszie trennt die zenden Bindegewebefasern durchsetzt, mit denen
tiefen Beuger vom M. soleus. Unter dem Sehnen- die Hüllschichten der Sehne mit dem tiefen Faszien-
bogen des Soleus, Arcus tendineus m. solei, mit der blatt verbunden werden.
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14.1 S y s t e m a t i s c h e A n a t o m i e 1163
Septum intermusculare
cruris anterius
tiefe Flexorenloge
Peroneusloge
A. tibialis posterior,
Fibula, A. peronea
N. tibialis
Lamina profunda
fasciae cruris
Fascia cruris
(superficialis)
V. saphena parva
In der tiefen Beugerloge sind eingeschlossen: Das oberflächliche Blatt ist an den Malleolen sowie
Vasa peronea, Vasa tibialia posteriora, N. tibialis. an den Knochen des medialen und lateralen Fuß-
Hinter dem medialen Knöchel, am Übergang zum randes verwachsen.
Fuß ist die Fascia cruris durch das Retinaculum
mm. flexorum verstärkt. Zwischen seinem tiefen Das tiefe Blatt bedeckt die Fußwurzelknochen und
und oberflächlichen Blatt liegt der Tarsaltunnel die Kapsel-Band-Strukturen. Am Mittelfuß deckt
(-» Malleolenkanal). In ihm verlaufen Sehnen das tiefe Faszienblatt die Metatarsalknochen und
und Sehnenscheiden von: M. tibialis posterior, die Mm. interossei ab.
M. flexor digitorum longus, M. flexor hallucis
longus. Eingebettet zwischen den Sehnen erreichen Einem oberflächlichen Faszienblatt der Planta
die Vasa tibialia posteriora und der N. tibialis die pedis ist die derbe Aponeurosis plantaris gleichzu-
Regio plantaris. setzen. Ihr stärkerer mittlerer Anteil entspringt vom
Processus medialis und lateralis des Tuber calcanei
Klinik: Kompartmentsyndrom (= Logensyn- (Abb. 14.54). Sie zieht nach distal und verbreitert
drom). In der Klinik bezeichnet man die osteo- sich über den Mittelfußknochen unter Bildung
fibrösen Logen (Faszienloge) des Unterschen- von 5 längsverlaufenden Bindegewebezügeln,
kels als Kompartimente. Abgeschlossen und Fasciculi longitudinales. Diese ziehen in Richtung
wenig dehnbar kann es bei Verletzungen von Zehen und strahlen in das Lig. metarsale transver-
Muskeln oder Gefäßen zu erhöhtem Gewebe- sum superficiale ein. Proximal der Zehengrundge-
druck durch austretendes Blut kommen. Dabei lenke liegen quer verlaufende Faserzüge, Fasciculi
drohen mechanische Muskelschädigungen transversi. Sie sind nicht (!) mit den Fasern des
(druckbedingte Minderdurchblutung) und Lig. metatarsale transversum superficiale (Lig.
Nervenkompressionen. Therapie: sofortige natatorium) zu verwechseln, das unter den Köpfen
Dekompression durch ausgedehnte Faszien- der Mittel fußknochen verläuft. Die distalen Aus-
spaltung. läufer der Fasciculi longitudinales zweigen sich in
Höhe der Grundgelenke in zwei Faserzügel auf. Sie
5. Faszien des Fußes. Die Fascia dorsalis pedis begleiten die Beugersehnen und verheften sich mit
besteht aus einem oberflächlichen und tiefen Blatt. den Kapsel-Band-Strukturen der Grundgelenke,
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1164 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
Extensorenloge Tibia
peroneus profundus
A. tibialis anterior
tiefe Flexorenloge
Fibula
A. tibialis posterior,
N. tibialis
Lamina profunda
A. peronea . . .
y fasciae cruris
FettkörPer 1 oberflächliche
Peroneusloge
Peroneusloqe V
Tendo calcaneus J F I ™ l o g e
Abb. 14.62: Faszien und Muskellogen des Unterschenkels. Querschnitt in Höhe der
Malleolen
Os metatarsale I
Fascia dorsalis pedis
M m interossei dorsales
M m . interossei plantares Aponeurosis plantaris
Abb. 14.63: Querschnitt durch den Mittelfuß in Höhe der Basis der Metatarsalknochen
den plantaren Sehnenscheiden und dem Lig. meta- Die seitlichen Logen enthalten die Muskeln der
tarsale transversum profundum. Groß- und Kleinzehe.
Über den Muskeln der großen und der kleinen Zehe Die Mittelloge beherbergt Sehnen von: M. flexor
wird die Aponeurosis plantaris dünner. Von ihrer digitorum longus, M. flexor digitorum brevis,
Unterseite lösen sich im proximalen und medialen M. quadratus plantae, M. adductor hallucis. Im
Bereich der Planta pedis in sagittaler Richtung je distalen Bereich der Planta pedis wird die Mittel-
ein Septum plantare mediale und laterale. Sie sind loge durch sieben intermediäre, sagittal ausgerich-
am Fußskelett und lateral am Lig. plantare longum tete Septen unterteilt. Sie verbinden die Unterseite
verankert; es entstehen eine mediale (Großzehen-), der Fasciculi longitudinales der Plantaraponeurose
eine mittlere und eine laterale (Kleinzehen-) Mus- mit der Fascia plantaris profunda. Zwei benach-
kelloge (Abb. 14.63). bart stehende Septen begrenzen die osteofibrösen
Röhren für die Sehnen der Flexoren und der Mm.
lumbricales.
Die Plantaraponeurose unterstützt ganz wesentlich des M. tibialis posterior beginnt oberhalb des
die Verspannung der Längswölbung des Fußes. Innenknöchels und endet an der Tuberositas ossis
Außerdem ist sie durch straffe Retinacula cutis navicularis. Die Vagina tendinum mm.flexoris digi-
mit der Fußsohlenhaut verbunden. So entsteht ein torum longi endet am Chiasma plantare, während
fettgefiilltes System von Druckkammern. Es flacht die Sehnenscheide des M. flexor hallucis longus
sich durch Gewichtsbelastungen ab und schützt über die Kreuzungsstelle hinausreicht.
gleichzeitig die an der Planta pedis liegenden Mus-
4. Die Sehnen der langen und kurzen Zehenbeu-
keln und Leitungsbahnen.
ger werden an den Zehen II-V von den Mittel-
fußköpfen an in je einer Vagina tendinis digitorum
Sehnenscheiden des Fußes pedis geführt. Die Sehnenscheide des M. flexor hal-
lucis longus beginnt bereits an der Basis des Os
Die langen Ansatzsehnen der Unterschenkelmus- metatarsale I. Alle Beugersehnenscheiden enden an
keln besitzen Sehnenscheiden an Stellen, an denen der Endphalanx. Die fibröse Wandschicht wird wie
sie ihre Richtung ändern und durch Retinacula an den Fingern wechselweise durch ring- und kreuz-
gezügelt und umgelenkt werden: förmig angeordnete Verstärkungszüge, Pars anula-
1. Die Extensorensehnen besitzen unter dem Reti- ris und Pars cruciformis vaginae flbrosae digito-
naculum mm. extensorum inferius jeweils selb- rum pedis, umgriffen. Sie verhindern den gelenk-
ständige Sehnenscheiden, Vagina tendinum tarsa- mechanisch ungünstigen „Bogensehneneffekt" bei
les tibiales. Die Vagina tendinis des M. extensor der Beugung der Zehen. Innerhalb der Sehnen-
digitorum longus beginnt distal des Retinaculum scheiden sorgen gefaßführende Vinculo tendinum
mm. extensorum superius. Sie zieht durch das fibu- für eine ausreichende Ernährung der Sehnen.
lare Fach des Retinaculum mm. extensorum infe-
rius, das eine Schlinge (—» Lig. fundiforme) zum
Halt der Sehnen bildet. Die Sehnenscheide des 14.1.3 Arterien,
M. extensor hallucis longus liegt im mittleren, die Arteriae membri inferioris
des M. tibialis anterior im medialen Fach unter
dem Retinaculum. Die Scheiden enden an der Basis Lernziele: Ursprung, Verlauf, Astfolge und Ver-
des Os metatarsale I bzw. am Os naviculare. sorgungsgebiete der A. glutea superior und infe-
rior, A. femoralis, A. poplitea, A. tibialis anterior
2. Die Sehnen der Mm. peronei besitzen an
und posterior, A. peronea (fibularis), A. dorsalis
den Außenknöcheln eine gemeinsame Sehnen-
pedis, Α. plantaris medialis und lateralis, Arcus
scheide, Vagina communis tendinum mm. perone-
plantaris
orum, die proximal vom Retinaculum mm. pero-
neorum superius beginnt. An der Trochlea pero-
nealis calcanei teilt sich die gemeinsame Scheide. Die Arterien der freien unteren Extremität gehen
Die Sehnenscheide des M. peroneus brevis verläuft als Äste aus der A. iliaca externa hervor.
oberhalb der Trochlea und endet am Os cuboi-
deum. Die unterhalb der Trochlea entlangziehende
Aorta. Die untere Gliedmaße wird von der Aorta
Sehnenscheide des M. peroneus longus endet
abdominalis aus versorgt (Abb. 14.64, 65). In Höhe
zunächst ebenfalls in Höhe des Würfelbeines. Die
des 4. LWK teilt sie sich in die Aa. iliacae com-
plantare Sehnenscheide des langen Wadenbeinmus-
munes (Bifurcatio aortae). Die dünne A. sacralis
kels, Vagina plantaris tendinis musculi peronei
mediana ist die pelvine Fortsetzung der Baucha-
longi, beginnt am Sulcus tendinis musculi peronei
orta. Vor der Articulatio sacroiliaca gabelt sich
longi des Os cuboideum und verläuft in einem
die A. iliaca communis in die A. iliaca interna, die
osteofibrösen Kanal, verstärkt vom Lig. plantare
mit parietalen und viszeralen Ästen Beckenwand,
longum, bis zur Basis des Os metatarsale I.
Beckeneingeweide, Gesäßgegend und Damm
3. Die Ansatzsehnen der 3 tiefen Beuger werden versorgt, sowie die A. iliaca externa für die freie
hinter und unter dem medialen Malleolus durch untere Extremität auf.
3 getrennte Sehnenscheiden geführt. Als Halteein-
richtung ist das oberflächliche Blatt des Retinacu-
lum mm.flexorum ausgespannt. Die Sehnenscheide
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1166 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
Astfolge Astfolge
A. iliaca externa. Verläuft an der Grenze zwischen [> A. circumflexa femoris medialis. Verläuft nach
großem und kleinem Becken zur Lacuna vasorum. medial zwischen M. pectineus und M. iliopsoas
Unter dem Leistenband geht sie in die A. femoralis in die Tiefe.
über. t> R. superficialis. Für die Haut des Trigonum
femorale.
A. epigastrica inferior. Verläuft hinter dem M. rec-
t> R. profundus. Zur Dorsalseite des Schenkelhal-
tus abdominis in der Rektusscheide (s. Kap. 11.1.4,
ses.
S. 920). Anastomosiert mit der A. epigastrica supe-
D> R. acetabularis. Zum Hüftgelenk.
rior aus der Α thoracica interna. Astfolge:
> R. ascendens. Anastomosiert mit A. obturatoria.
Ο A. cremasterica (männl.), bzw. A. lig. teretis t > R. descendens.
uteri (weibl.). D> A. circumflexa femoris lateralis. Spaltet sich in
\> R. pubicus, anastomosiert mit der A. obturatoria. 3 Äste:
(—» Corona mortis = Ursprung der A. obturatoria - R. ascendens. Versorgt M. sartorius, M. tensor
aus der A. epigastrica inferior). fasciae latae, Μ. vastus lateralis, Μ. gluteus
medius.
A. circumflexa ilium profunda. Zieht parallel
- R. descendens. Versorgt Μ. rectus femoris,
zum Leistenband zum Darmbeinkamm, versorgt die
M. vastus intermedius, M. vastus lateralis und
tiefen seitlichen Bauchmuskeln und anastomosiert
endet im Rete articulare genus.
mit der A. iliolumbalis (aus A. iliaca interna).
- R. transversus.
A. femoralis. Fortsetzung der A. iliaca externa, Ο A a. perforantes /-///. Endäste der A. femoralis.
beginnt in der Lacuna vasorum, unterquert den Ziehen durch die Adduktoren hindurch, versor-
M. sartorius, durchläuft den Canalis adductorius gen diese und zusätzlich den M. biceps femoris
und geht am Hiatus adductorius in die A. poplitea und den M. semimembranosus.
über.
Die A. perforans prima entlässt die A. nutricia
femoris superior und die A. perforans tertia die
Astfolge
A. nutriciafemoris inferior. Die 3 Perforantes geben
I> A. epigastrica superficialis. Zieht zur Haut des noch Äste an die Haut der Dorsalseite des Ober-
Unterbauches. schenkel ab.
I> A. circumflexa ilium superficialis. Zieht zur Haut
an der Leistenbeuge und der Spina iliaca ante- Klinik: Distal vom Abgang der A. profunda
rior superior. femoris soll die A. femoralis nicht unterbunden
> A. pudenda externa supetficialis und profunda. werden, da das Rete articulare genus keinen aus-
Versorgt Haut und Lymphknoten der Inguinalre- reichenden Kollateralkreislauf gewährleistet.
gion (Rr. inguinales) und das Scrotum (Rr. scro-
tales anteriores) bzw. Labia majora (Rr. labiales A. poplitea. Fortsetzung der A. femoralis. Zieht
anteriores). vom Adduktorenschlitz durch die Fossa poplitea
t> A. descendens genus. Geht im Adduktorenkanal auf der hinteren Wand der Kniegelenkkapsel, über
ab, durchbohrt das Septum vastoadductorium den M. popliteus zum Sehnenbogen des M. soleus.
und versorgt den M. vastus medialis. Entlässt Rr.
Astfolge
articulares zum Rete articulare genus und einen
R. saphenus zur Kniegelenkkapsel. t> A. superior lateralis und medialis genus. Ziehen
um die Condyli femoris nach vorn zum Rete
A. profunda femoris. Hauptgefäß des Oberschen- articulare genus und Rete patellae.
kels. Entspringt 3-6 cm distal des Leistenbandes > Α. inferior lateralis und medialis genus. Ziehen
aus der A. femoralis. Verläuft nach lateral und um die Tibiaknorren nach vorn ebenfalls zum
dorsal und versorgt die Strecker, die Adduktoren Rete articulare genus, zum Rete patellae und
und die Beuger des Oberschenkels. Rete infrapatellare.
Aorta abdominalis
Aa. lumbales
A. femoralis A. obturatoria
A. profunda femoris
R. profundus ι
A. circumflexa femoris lateralis l ae. circumflexae
R. superficialis J femoris medialis
A. perforans I
M. sartorius
A. perforans II
A. femoralis
A. perforans III | Eintritt in. d. Canalis adductorius)
A. tibialis anterior
A. peronea
A. tibialis posterior
Α. digitales dorsales
Abb. 14.64: Arterien des Beines von ventral. Die dorsal gelegenen Schlagadern sind gestri-
chelt
M . gluteus minimus
A. glutea superior
A. glutea inferior
Μ . piriformis
A. pudenda interna
Μ . obturatorius internus
Lig. sacrotuberale
Μ . quadratus femoris
Α. profunda femoris
A. perforans l
— A. perforans III
A. poplitea
A. tibialis anterior
A. p e r o n e a
A . tibialis posterior
A r c u s plantaris p r o f u n d u s
A. plantaris medialis
Aa. m e t a t a r s a l s plantares
Abb. 14.65: Arterien des Beines von dorsal und plantar. Ventral
gelegene Schlagadern sind gestrichelt
> Α. media genus. Versorgt das perimeniskale A. peronea (fibularis). Dritter Endast der A. pop-
Gefaßnetz und das Rete centroarticulare für die litea. Verläuft an der Rückseite der Fibula, einge-
Kreuzbänder und Synovialfalten. bettet in den M. flexor hallucis longus und endet an
> Aa. surales. Versorgung der Wadenmuskeln. der Rückseite des lateralen Knöchels mit den Rr.
malleolares laterales.
Klinik: Die A. poplitea darf nicht unterbunden
werden (—» Kunstfehler!), da das Rete articu- Astfolge
lare genus nicht fur einen Kollateralkreislauf
C> Muskeläste für M. soleus, tiefe Flexoren und
ausreicht.
Mm. peronei.
t> A. nutricia fibulae.
A. tibialis anterior. Einer der 3 Endäste der A. pop-
[> R. perforans. Entspringt proximal der Syndes-
litea. Gelangt neben dem Collum fibulae durch
mosis tibiofibularis, zieht durch Membrana inter-
eine Lücke in der Membrana interossea cruris in
ossea cruris zum Rete malleolare laterale.
die Streckerloge des Unterschenkels. Verläuft zwi-
t> R. communicans. Anastomosiert mit A. tibialis
schen M. tibialis anterior und M. extensor digito-
posterior oberhalb des Sprunggelenkes.
rum longus nach distal. Unterquert das Retinaculum
[> Rr. malleolares laterales. Endäste der A. pero-
mm. extensorum superius. Geht unter dem Retina-
nea auf dem Außenknöchel.
culum mm. extensorum inferius in die A. dorsalis
ϊ> Rr. calcanei. Gehen in das Rete calcaneum über.
pedis über.
A. dorsalis pedis. Endast der A. tibialis anterior.
Astfolge
Verläuft lateral von der Sehne des M. extensor hal-
t> Muskeläste für die Extensoren. lucis longus und begleitet den N. peroneus profun-
[> Aa. recurrentes tibialis anterior und posterior. dus.
Verlaufen nach proximal zum Rete articulare
Astfolge
genus.
> Aa. malleolares anteriores lateralis und media- D> A. tarsalis lateralis. Versorgt die kurzen Zehen-
lis. Ziehen in Knöchelhöhe zum Rete malleolare strecker und den Kapsel-Band-Apparat der
laterale. Gelenke des lateralen Mittelfußes.
[> Aa. tarsales mediales. Meist 2 kleine Arterien
A. tibialis posterior. Zweiter Endast der A. pop-
für den medialen Mittelfußrand.
litea. Beginnt unter dem Sehnenbogen (Arcus ten-
Ο A. arcuata. Geht in Höhe der Lisfranc-Gelenk-
dineus musculi solei) des M. soleus und zieht mit
linie nach lateral ab und anastomosiert mit der
den tiefen Beugern, medial vom N. tibialis, zur hin-
A. tarsalis lateralis. Entlässt die
teren medialen Knöchelregion, liegt hier zwischen
[> Aa. metatarsales dorsales II-IV. Die A. meta-
den Sehnen des M. flexor digitorum longus und
tarsalis I geht direkt aus der A. dorsalis pedis,
M. flexor hallucis longus. Geht unter dem Retinacu-
die A. metatarsalis Faus der A. tarsalis lateralis
lum mm. flexorum (—> Tarsaltunnel) in die A. plan-
hervor.
taris medialis und A. plantaris lateralis über.
[> Aa. digitales dorsales. Gehen zweigeteilt jeweils
Astfolge aus den Aa. metatarsales dorsales hervor.
D> A. plantaris profunda. Dringt im I. Intermeta-
D> Muskeläste für die Flexoren.
tarsalraum durch den M. interosseus dorsalis I
t> R. circumflexus peronealis. Muskelast für den
hindurch zur Planta pedis und beteiligt sich am
M. soleus.
Arcus plantaris profundus.
t> Rr. malleolares mediales. Gehen in Rete malleo-
lare mediale über. A. plantaris medialis. Der schwächere der Endäste
D> Rr. calcanei. Ziehen zur Rückseite und Unter- der A. tibialis posterior. Verläuft am medialen
seite des Tuber calcanei. Fußrand mit einem R. superficialis und einem R.
t> A. nutricia tibiae. Abgang im proximalen profundus zwischen M. abductor hallucis und M.
Abschnitt der A. tibialis posterior zur Versor- flexor digitorum brevis.
gung der Markhöhle der Tibia.
V. epigastrica v
superficialis \ / R cutaneus lateralis
v
V circumflexa ilium — / n. iliohypogastric!
superficialis
Lymphonodi inguinales
superficiales
Nn. clunium medn
N. ilioinguinalis 1 et superiores
R. genitalis —
n. genitofemoralis
R. femoralis^"
n. genitofemoralis
Nn. clunium inferiores
N. cutaneus femoris —
lateralis
N. cutaneus femoris lateralis
V. saphena magna "*
R. cutaneus n. obturatorii
V saphena magna
N. suralis
V. saphena parva
V. saphena magna -
fi. communicans
N. peroneus superficialis -
medialis —
{ intermedius -
lateralis—
N. suralis
Oberflächliche Lymphabflüsse (Abb. 14.67) von Die untere Extremität wird über den Plexus lum-
Dorsum und Planta pedis erfolgen aus feinen Netz- bosacralis innerviert.
werken in Lymphbahnen, die den beiden großen
Hautvenen folgen. Lymphkollektoren, die mit der Plexus lumbosacralis (Abb. 14.68, 69). Die untere
V. saphena magna verlaufen, erhalten weitere Gliedmaße erhält ihre Nervenversorgung aus dem
Zuflüsse von der Streckseite des Beines. Sie ziehen stärksten Nervengeflecht, dem Lenden-Kreuzbein-
ununterbrochen zu den Nil. inguinales superficia- geflecht (Plexus lumbosacralis), zusammengesetzt
les. Aus ihnen treten die Lymphbahnen durch die aus Plexus lumbalis und Plexus sacralis.
Fascia lata hindurch in die Nil. inguinales profundi
1. Plexus lumbalis. Am Aufbau des Lendenge-
über.
flechts beteiligen sich ein ventraler Ast des 12. Tho-
Lymphgefäße, die mit der V. saphena parva verlau- rakalnerven, die ventralen Äste der 3 kranialen
fen, ziehen in die Kniekehle. Hier gehen sie entwe- Lumbalnerven und die obere Hälfte des 4. Lenden-
der in die Nil. poplitei über oder verlaufen zu den nerven. Er liegt zwischen der ventralen und dorsa-
Kollektoren, die die V. saphena magna begleiten. len Portion des M. iliopsoas.
Tiefe Lymphabflüsse am Bein (von den Knochen, D> Der N. lumbalis IV teilt sich als N. furcalis in 3
Gelenken und Muskeln) verlaufen in den großen Äste: N. femoralis, N. obturatorius, N. ischiadi-
Gefaßstraßen. Am Unterschenkel begleiten sie die cus (ein Teil davon).
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1174 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
vordere Bauchwand
Nodi lymphoidei
inguinales
superficiales
^ Nodus lympohoideus
/ prepubicus
äußeres n .
„ . . Perineum,
Genitale .
Anus,
Scrotum
ventromedials
Bündel
Kollektoren des
ventromedials Dorsum pedis
Bündel dorsolaterals
r y
Bündel
Vasa plantaris
medialia
Kollektoren des
Dorsum pedis
Vasa plantaria
interdigitalia
a b
Abb. 14.67: Drainagegebiete der oberflächlichen inguinalen und der poplitealen Lymphknoten
D> Zwischen dem 4. und 5. Lendennerven entwi- N. genitofemoralis (LI-2). Er durchbohrt den
ckelt sich der Truncus lumbosacralis. Er stellt M. psoas major und teilt sich auf ihm absteigend
das Bindeglied zwischen dem lumbalen und in:
sakralen Anteil des Plexus lumbosacralis her.
Ο R. femoralis. Zieht lateral von der A. femoralis
2. Plexus sacralis. Das Kreuzbeingeflecht entsteht durch die Lacuna vasorum. Versorgt die Haut in
durch Zusammenlaufen des Truncus lumbosacralis der Umgebung des Hiatus saphenus.
aus L 4 und den ventralen Ästen des 5. Lumbal- und D> R. genitalis. Zieht lateral und dorsal vom Funi-
der 3 kranialen Sakralnerven. culus spermaticus (bzw. Lig. teres uteri) durch
den Leistenkanal. Versorgt den M. cremaster,
3. Die Rr. dorsales der 3 kranialen Lendennerven
die Haut der großen Schamlippen (bzw. des
senden ihre lateralen Hautäste, Nn. clunium superi- Hodensackes, Scrotums), das Periorchium und
ors zur Haut des Gesäßes unterhalb des Darmbein- die Haut an der medialen Seite des Oberschen-
kammes. Die Nn. clunium medii sind Hautzweige kels.
der Rr. dorsales der Nn. sacrales. Sie versorgen die
Haut neben der Gesäßfurche (Abb. 14.67). N. cutaneus femoris lateralis (L2-3). Zieht schräg
über den M. iliacus zur Spina iliaca anterior supe-
rior und gelangt unterhalb des Leistenbandes unter
14.1.6.1 Lendengeflecht, die Fascia lata, verläuft an der lateralen Seite des
Plexus lumbalis (Th12-L4) Oberschenkels, durchbricht die Faszie in der Mitte
und versorgt die Haut bis nahe an das Knie (Abb.
Der lumbale Nervenplexus steht über Rr. com- 14.68,71,71).
municantes mit dem Lendenteil des Truncus
N. femoralis (Ll^l·). Gelangt in der Rinne zwi-
sympathicus in Verbindung. Kurze Muskeläste,
schen dem M. psoas und M. iliacus zur Lacuna
Rr. musculares, versorgen die M. psoas major,
musculorum und von dort unter dem Leistenband
minor und M. quadratus lumborum.
zur Streckseite des Oberschenkels. Hier zerfallt er
fächerartig in seine Endäste:
Astfolge (s. Kap. 11.1.4, S. 920 - hier zur Wieder-
Ο Rr. musculares zum M. iliopsoas, Μ. quadriceps
holung):
femoris, Μ. sartorius und Μ. pectineus.
N. iliohypogastricus (N. iliopubicus\ Thl2-Ll). [> Rr. cutanei anteriores zur Haut an der Vorder-
Verläuft zwischen Rückfläche der Niere und Vor- seite des Oberschenkels bis zum Knie.
derfläche des M. quadratus lumborum. Dringt über D> N. saphenus. Verläuft lateral von der A. femo-
der Crista iliaca zunächst zwischen die Mm. trans- ralis durch den Adduktorenkanal, durchbricht
v e r s a und obliquus internus abdominis, dann zwi- erst das Septum intermusculare vastoadducto-
schen die Mm. obliqui internus und externus abdo- rium (Membrana vastoadductoria) und dann die
minis ein: Fascia cruris in Höhe des Tibiakopfes. Zieht mit
der V. saphena magna bis zum medialen Knö-
t> Rr. musculares zu den Bauchmuskeln.
chel:
[> R. cutaneus lateralis zur Haut der Hüftgegend.
• R. infrapatellaris. Versorgt die Haut an der medi-
[> R. cutaneus anterior zur Haut der Leistenbeuge.
alen und vorderen Seite des Kniegelenkes.
N. ilioinguinalis (L,). Verläuft wie der vorige durch • Rr. cutanei cruris mediales. Ziehen zur Haut der
die Bauchmuskeln, liegt an der Innenseite des Leis- medialen und vorderen Fläche des Unterschen-
tenbandes und tritt durch den äußeren Leistenring, kels, des medialen Knöchels und evtl. auch des
Anulus inguinalis superficialis, zur Haut des äuße- medialen Fußrandes bis zur großen Zehe.
ren Genitale über: Autonomgebiete. N. femoralis: handbreiter
Hautstreifen an den distalen Zweidritteln der
t> Rr. musculares zu den Bauchmuskeln.
Vorderseite des Oberschenkels; N. saphenus·.
> Nn. anteriores scrotales (männl.) und Nn. labia-
Haut der Facies medialis tibiae.
les anteriores (weibl.) zur Haut von Hodensack
bzw. großen Schamlippen. Ν. obturatorius (L1^4). Zieht als einziger Nerv
des Plexus lumbalis nach medial an die Innenseite
des kleinen Beckens, unterkreuzt den M. psoas und
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1176 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
R. infrapatellar
N. peroneus communis
N. peroneus profundus
N. peroneus superficialis
Rr. musculares n. peronei profundi
(zu Mm. extensores longi et M. tibialis ant.)
Ν. saphenus
Abb. 14.68: Plexus lumbosacralis und Nerven des Beines von ventral
überkreuzt die Linea terminalis auf Höhe der Art. men infrapiriforme. Vom Unterrand des M. gluteus
sacroiliaca, um durch den Canalis obturatorius zu maximus an verläuft er subfaszial, durchbricht die
den Adduktoren zu gelangen: Fascia lata in der Mitte der dorsalen Seite des Ober-
schenkels und zieht bis zur Kniekehle.
> R. anterior. Zieht vor dem M. adductor brevis
abwärts und versorgt mitÄr musculares: M. pec- > Nn. clunium inferiores. Ziehen um den Unter-
tineus (beachte: Doppelinnervation!), M. adduc- rand des M. gluteus maximus zur Haut des Gesä-
tor longus, M. adductor brevis, M. gracilis. Der ßes.
Endast, R. cutaneus, zieht zur Haut an der medi- I> Rr. perineales. Ziehen zur Haut des Dammes
alen Seite des Oberschenkels. und des äußeren Genitales.
I> R. posterior. Liegt hinter dem M. adductor
brevis und versorgt mit Rr. musculares: M. Die Endäste versorgen auch die Haut der Rückseite
obturatorius externus, M. adductor magnus und des Oberschenkels dorsal bis zum Kniegelenk
mit einem R. articularis die Kapsel des Hüftge- (Abb. 14.71).
lenkes sensibel. t> N. pudendus und N. coccygeus.
Autonomgebiet. N. obturatorius: kleiner Haut-
N. ischiadicus (L4-S3). Stärkster Nerv des Kör-
bezirk an der medialen Seite des Oberschenkels
pers. Tritt durch das Foramen infrapiriforme, zieht
am Übergang vom mittleren zum distalen Drit-
über den M. triceps coxae (Μ. obturatorius internus,
tel.
Mm. gemelli superior und inferior) und M. qua-
dratus femoris hinweg und steigt in der Mitte zwi-
schen Tuber ischiadicum und Trochanter major zum
14.1.6.2 Kreuzbeingeflecht, Oberschenkel ab. Er entsendet einen kleinen Ast an
Plexus sacralis (L4-S3) das Hüftgelenk, wird dann vom M. biceps femoris
überkreuzt und gelangt schließlich in die Kniekehle
Der sakrale Plexus liegt abgeplattet an der Vor- und teilt sich hier oder schon vorher in seine beiden
derfläche des Os sacrum vor dem M. piriformis Endäste, N. peroneus communis und N. tibialis.
und hinter der A. iliaca interna. Er entsteht durch
das Zusammentreten der Rr. ventrales des 1.-3. Variation. In 15 % kommt er bereits geteilt in
Sakralnerven und des Truncus lumbosacralis aus seinen tibialen und fibularen Anteil aus dem Plexus
den ventralen Ästen vom 4. (kaudale Hälfte) und sacralis (—> hohe Teilung). Der Peroneusanteil des
5. Lendennerven. N. ischiadicus durchbohrt dann den M. piriformis
und nur der N. tibialis zieht regelhaft durch das
Die Zweige des Kreuzbeingeflechtes verlassen das Foramen infrapiriforme hindurch.
Becken durch das Foramen ischiadicum majus und
t> Rr. musculares für den M. triceps coxae und für
versorgen die Glutealregion, Beugeseite des Ober-
den M. quadratus femoris.
schenkels, den Unterschenkel und den Fuß.
[> N. peroneus (fibularis) communis (L4-S2) ver-
Astfolge läuft an der medialen Seite des M. biceps femo-
ris zum Caput fibulae unmittelbar unter der Haut
Rr. musculares (N. m. obturatorii interni, N. m.
und der Faszie, windet sich schraubenförmig um
piriformis, N. m. quadrati femoris) für die genann-
den Fibulahals (-»Druckpunkt!) und dringt zwi-
ten Muskeln.
schen die Mm. peronei ein. Hier teilt er sich in
N. gluteus superior (L5-S1) tritt mit der gleich- einen oberflächlichen und tiefen Ast:
namigen Arterie durch das Foramen suprapiriforme • Rr. musculares für das Caput breve m. bicipitis
und versorgt die Mm. gluteus medius, minimus und femoris.
tensor fasciae latae. t> N. cutaneus surae lateralis entspringt in der
Kniekehle, durchdringt die Faszie und versorgt
Ν. gluteus inferior (L5-S2) zieht durch das Fora-
die laterale Seite der Haut der Wade bis zum
men infrapiriforme und versorgt den M. gluteus
Außenknöchel.
maximus.
Ο R. communicans peroneus (fibularis) durchbohrt
N. cutaneus femoris posterior (S1-S3). Er zieht über dem lateralen Gastroknemiuskopf die
zusammen mit dem N. ischiadicus durch das Fora- Faszie und verbindet sich mit dem N. cutaneus
Nn. clunium
superiores
R. temoralis (Rr. dorsales. L1-L3) \ R. cutaneus lateralis
n. genitofemoralis
R. cutaneus lateralis n. iliohypogastric!
n. iliohypogastric!
(L1, Plexus lumbalis) Nn. clunium medii (U, Plexus lumbalis)
(LI, Plexus lumbalis) / (Rr. dorsales,
k/
>. ^ N. ilioinguinalis S1-S3}^ ι
1 Y'feT (LI. Plexus lumbalis)
Nn. clunium N. cutaneus
inferiores femoris lateralis
A b b . 1 4 . 7 0 : Hautinnervation der unteren Extremität von A b b . 1 4 . 7 1 : Hautinnervation der unteren Extremität von
vorne hinten
surae medialis (aus dem N. tibialis) zum N. su- 1. Rr. musculares für den M. tibialis anterior,
ralis. M. extensor digitorum longus, M. extensor
t> N. peroneus (fibularis) superficialis verläuft hallucis longus, M. extensor digitorum brevis
bedeckt vom M. peroneus longus nach distal: und M. extensor hallucis brevis, 2. Nn. digitales
1. Rr. musculares fur die Mm. peronei, 2. N. cu- dorsales pedis. Versorgen die Haut der angren-
taneus dorsalis medialis, 3. N. cutaneus dorsalis zenden Flächen der 1. und 2. Zehe.
intermedius. Sie innervieren beide die Haut des Autonomgebiet. N. peroneus superficialis:
Fußrückens und enden als Nn. digitales dorsales schmaler Hautstreifen am Fußrücken etwas late-
pedis, welche die Streckseite der Zehen bis zur ral von der Mitte.
Mittelphalanx versorgen. C> N. tibialis (L4-S1). Bevor er in die Kniekehle
[> N. peroneus profundus. Gelangt durch das eintritt, gibt sein proximaler Anteil Rr. muscu-
Septum intermusculare cruris anterius in die lares für die Mm. semimembranosus, semiten-
Streckerloge und verläuft mit den Vasa tibialia dinosus, Caput longum m. bicipitis femoris und
anteriore zum Fußrücken. Hier versorgt er sen- adductor magnus ab. Außerdem entsendet er Rr.
sibel die Kapseln der Gelenke der Fußwurzel: articulares zum Kniegelenk. Lateral von der
V. poplitea verläuft er durch die Fossa poplitea der kleinen Zehe und des lateralen Randes der
und gelangt unter den Sehnenbogen des M. 4. Zehe.
soleus zwischen die oberflächliche und tiefe • R. profundus versorgt den M. flexor digiti
Beugermuskulatur. Er zieht lateral von den Vasa minimi brevis, M. opponens digiti minimi,
tibialia posteriora nach distal in den Tarsaltunnel sämtliche Mm. interossei, den 4. M. lumbricalis,
(—> Canalis tarsi) hinter dem medialen Knöchel den M. adductor hallucis und den lateralen Kopf
und zerfallt in seine beiden Endäste, N. plantaris des M. flexor hallucis brevis.
medialis und lateralis: Autonomgebiet. N. tibialis: Haut von Fußsohle
Ο Rr. musculares für die dorsalen Unterschenkel- und Ferse.
muskeln Mm. gastrocnemius, soleus, plantaris,
popliteus, tibialis posterior, flexor digitorum Klinik: Nervenlähmungen
longus, flexor hallucis longus.
D> Rr. articulares für die Sprunggelenke. 1. Läsionen des Plexus lumbosacralis. Ursache:
\> Ν. interosseus cruris. Zieht aus der Kniekehle Becken-, Wirbelfrakturen, Tumoren im Becken,
kommend zur Membrana interossea cruris und Geburtskomplikationen, diabetische Neuropa-
verläuft auf oder zwischen ihren Faserschichten thie. Wegen der geschützten Lage im Becken
zur Syndesmosis tibiofibularis und zum oberen sind traumatische Schädigungen der Beinplexus
Sprunggelenk. selten.
t> N. cutaneus surae medialis. Versorgt die Haut 1.1 Läsionen des Plexus lumbalis. Betroffen sind
der Wade. Verbindet sich am distalen Rand der sensible Äste, die zum Beckengürtel bzw. Ober-
Wade mit dem R. communicans peroneus (fibu- schenkel ziehen. Motorische Ausfälle zeigen sich
laris) des N. cutaneus surae lateralis zum N. sura- an den Hüftbeugemuskeln, Außenrotatoren des
lis. Hüftgelenks, Kniestreckern, Adduktoren.
[> N. suralis. Versorgt die Haut über der Achilles-
1.2 Läsionen des Plexus sacralis. Hier sind
sehne, gibt Rr. calcanei laterales zur Haut der
Sensibilitätsstörungen an der Oberschenkelrück-
Ferse ab und zieht hinter dem fibularen Knö-
seite, am gesamten Unterschenkel und am Fuß
chel vorbei zum lateralen Rand des Fußes. Sein
zu beobachten. Motorische Lähmungen findet
Endast, N. cutaneus dorsalis lateralis, zieht bis
man bei Hüftstreckmuskeln, Kniebeugern und
zur Haut der kleinen Zehe:
allen Muskeln von Unterschenkel und Fuß.
t> Rr. calcanei mediales zur Haut der Ferse.
D> N. plantaris medialis. Einer der Endäste des 2. Läsionen einzelner Nerven der unteren Glied-
N. tibialis. Er gibt zunächst Muskeläste an maße. Im Vergleich zu peripheren Nerven an
den kurzen Zehenbeuger und den Abduktor der Schultergürtel, Arm oder Hand (Kap. 9.1.3.4.2,
großen Zehe ab. Der Nerv teilt sich dann in S. 732) selten, da die obere Extremität im
einen medialen und lateralen Zweig. Der mediale Gegensatz zur unteren im Alltag gefährdeter ist.
Zweig versorgt den medialen Kopf des M. flexor
hallucis brevis und die Haut der großen Zehe. 2.1. N. femoralis (L1 —4). Der M. iliopsoas ist
Der laterale Zweig innerviert die drei tibialen teilgelähmt. Er fällt nicht vollständig aus, da
Mm. lumbricales über die Nn. digitales plan- eine zusätzliche Versorgung durch direkte Äste
tares communes. Diese zweigen sich in Höhe aus dem Plexus lumbalis vorliegt. Durch die
der Zehengrundgelenke in je zwei Nn. digitales Schwäche beim Beugen der Hüfte ist der Patient
plantares proprii auf. Sie versorgen die Haut der beim Gehen und Treppensteigen behindert. Bei
einander zugewandten Flächen der 1.-4. Zehe, Läsionen am oder unterhalb des Leistenbandes
ähnlich wie der N. medianus an der Hand. sind der M. quadriceps femoris, der M. sartorius
ϊ> N. plantaris lateralis. Verläuft lateral von der und der M. pectineus paretisch. Streckung im
gleichnamigen Arterie, versorgt den M. quadra- Knie gegen Widerstand ist nicht möglich. Knie-
tus plantae und den M. abductor digiti minimi. beugung und Hinaufgehen ist ebenfalls nicht
Er teilt sich in zwei Endäste: durchführbar. Die Patienten gehen stelzenartig
• R. superficialis. Versorgt mit Nn. digitales mit überstrecktem Knie. Sensibilitätsausfalle
plantares communes und Nn. digitales planta- an der Innenseite von Oberschenkel, Knie und
res proprii die Haut des lateralen Fußrandes, Unterschenkel (—> N. saphenus). Der Patel-
larsehnenreflex (PSR) ist abgeschwächt oder dengegend, die in das Bein bis zum Fußrand
erloschen. ausstrahlen, evtl. mit Verstärkung beim Niesen,
Husten oder Pressen, Schonhaltung mit leicht
2.2 N. obturatorius (LI-4). Ursache von Läsio-
angewinkeltem und außenrotiertem Bein, lokale
nen sind: Beckenfrakturen, Hernia obturatoria.
Druck- und Klopfempfindlichkeit der Wirbel-
Bei Lähmung wird das Bein beim Gehen in der
säule mit Verspannung der paravertebralen
Schwungphase über eine Zirkumduktion im
Muskulatur, Druckschmerzhaftigkeit der Val-
Hüftgelenk geführt. Sensibilitätsausfall in einem
leix-Punkte, Sensibilitätsstörungen, ggf. Läh-
Hautareal an der Innenseite des Oberschenkels
mungen der Zehenmuskulatur; Abschwächung
proximal vom Kniegelenk —» Reithosenanäs-
des Achillessehnenreflexes, Lasegue-Zeichen u.
thesie.
Moutard-Martin-Zeichen positiv.
2.3 N. gluteus superior (L5-S1). Tiefe Glu-
2.6 N. tibialis (L4—S3). Bei Lähmung fallen
tealmuskeln und M. tensor fasciae latae sind
alle Fuß-, Zehenbeuger und kleinen Fußmuskeln
gelähmt. Abduktion im Hüftgelenk ist unmög-
aus (Ausnahme: M. extensor digitorum brevis,
lich. Beim Stehen auf der paretischen Seite sinkt
M. extensor hallucis brevis). Zehenstand nicht
das Bein auf der gesunden Seite beim Gehen ab
möglich. Ausfall der Mm. interossei bedingt
(—» Trendelenburg-Zeichen).
einen Krallenfuß (—> Mittel- und Endphalangen
2.4 N. gluteus inferior (L5-S2). Lähmung und in Plantarflexion).
Atrophie des M. gluteus maximus. Streckung in
2.7 N. peroneus (fibularis) communis (L4—S2).
der Hüfte hochgradig eingeschränkt. Aufstehen
Parese bedeutet Ausfall aller langen und kurzen
vom Sitzen und Treppensteigen unmöglich.
Extensoren von Fuß, Zehen und der Mm. pero-
2.5 N. ischiadicus (L4-S3). Bei Lähmung fallen nei. Der Fuß hängt schlaff herunter. Eine Dorsa-
die ischiokruralen Muskeln sowie alle Muskeln lextension ist nicht möglich. Beim Gehen kann
des Unterschenkels und des Fußes aus. Das der Fuß nur noch mit der Spitze aufgesetzt
Gehen ist jedoch bei intakter Funktion der Glu- werden. Damit der Fuß jedoch nicht bei jedem
tealmuskeln, der Extensoren und Adduktoren Schritt am Boden hängen bleibt, muss der Pati-
des Oberschenkels noch eingeschränkt möglich. ent das Bein abnorm hochheben (—> Stepper-
Lediglich die Abrollung des Fußes ist gestört. gang oder Hahnentritt).
Sensibilitätsausfalle an der lateralen und dorsa-
Peroneuslähmung. (= Fibularislähmung). Ursa-
len Fläche des Unterschenkels und des Fußes.
che häufig Druckläsion des N. peroneus commu-
Ischiassyndrom (= Ischialgie). Neuralgie oder nis am Fibulakopf durch Sitzen mit überkreuzten
Neuritis des N. ischiadicus durch Reizung bzw. Knien, Gipsverband, Lagerung im Koma oder in
Kompression des Nerven oder seiner Wurzeln Narkose, Fibulafraktur. Symptome: Spitzfuß-
(ζ. B. Irritation bzw. Kompression bei L4/L5/ stellung und Steppergang durch Lähmung der
Sl), Bandscheibenvorfall, unsachgemäße i. m. Dorsalextensoren von Fuß und Zehen.
Injektion. Symptome: Schmerzen in der Len-
Am proximalen Ende entwickelt sich das Bein daher Gefahr des Wundliegens (-> Dekubitus) bei
aus dem Becken. schwerkranken Bettlägerigen (Kap. 15.3, S. 1222).
Grenzen gegen den Rumpf. Ventral: Leisten- Die Haut ist mit der Fascia glutea durch kräftige
beuge, lateral, dorsal: Darmbeinkamm, hintere Retinacula cutis verbunden (-* Druckkammer-
Körpermitte: Kreuzbein, unten: Genitalregion, prinzip). Sie kann nur schwer abgehoben werden.
Damm. Ausbreitungen von eitrigen Entzündungen erfolgen
nur sehr langsam.
Regionen. Gesäß (Regio glutealis), Hüfte
(Regio coxae), Oberschenkel (Regio femoris Die Gesäßfurche, Sulcus glutealis, ist in Streck-
anterior, posterior), Knie (Regio genus anterior, stellung im Hüftgelenk am tiefsten (Asymmetrien
posterior), Unterschenkel (Regio cruris anterior, bei Erkrankungen des Hüftgelenkes). Sie entspricht
posterior) und Fuß (Regio pedis) mit Ferse jedoch nicht dem Unterrand des M. gluteus maxi-
(Regio calcanea), Fußrücken (Dorsum pedis), mus. Vielmehr ist hier eine von medial nach lateral
Fußsohle (Planta pedis), Fußwurzel (Regio tar- bogenförmige Verstärkung der Fascia glutealis
salis), Mittelfuß (Regio metatarsalis) und Zehen angelegt (s. Abb. 14.44,45). Dieses Sitzhalfter zieht
(Digiti pedis). bei Beugung im Hüftgelenk den Unterrand des
großen Gesäßmuskels vom Tuber ischiadicum weg
nach kranial. In Streckstellung vom Muskel bedeckt
14.2.1 Gesäßregion, Regio glutealis wird der Sitzknorren in Beugestellung tastbar und
der Muskel druckentlastet.
Lernziele: Oberflächliche Regio glutealis, tiefe Der Darmbeinkamm ist über seine gesamte Aus-
Regio glutealis, Foramen suprapiriforme, Fora- dehnung gut abzutasten (s. Abb. 14.73). Der hintere
men infrapiriforme, N. ischiadicus obere Darmbeinstachel verbindet sich mit der Haut
durch kurze Retinacula cutis. Die hier entstehenden
Hautgrübchen markieren mit einer Einziehung am
Die Regio glutealis bildet mit Skelett, Muskeln
Dornfortsatz des 5. LW und dem kranialen Ende
und Leitungsbahnen den Übergang vom Becken
der Gesäßrinne die Eckpunkte der Michaelis-Raute
auf die freie untere Extremität. Sie ist Teil der
(Kap. 8.1, S. 629)
Hüfte, Coxa (Regio coxae).
Der große Rollhügel, Trochanter major und die
Praktische Bedeutung: Die Region ist durch mäch- Rückfläche des Kreuzbeines, Os sacrum sind leicht
tige Muskeln gekennzeichnet; durch den aufrech- zu tasten (Abb. 14.73, 74).
ten Gang ist besonders der M. gluteus maximus ent-
wickelt. Operativer Zugang zum Hüftgelenk, Ort
intramuskulärer (i. m.) Injektionen. Oberflächliche Regio glutealis
Grenzen. Proximal: Crista iliaca, distal: Gesäß- Die Fascia glutealis entsendet in den M. gluteus
furche, Sulcus glutealis, medial: Kreuzbein, Os maximus breite Bindegewebesepten. Über dem
sacrum, Steißbein, Os coccygis und Damm, Peri- M. gluteus medius ist sie in eine Aponeurosis glutea
neum, lateral: Senkrechte durch die Spina iliaca umgewandelt (Abb. 14.45). Die hier verlaufenden
anterior superior. Blutgefäße steigen als Äste der Vasa glutea durch
die Muskulatur und die Faszien zur Subkutan-
Inspektion, Palpation. Neben der Muskelkontur
schicht auf. Die Lymphe fließt sowohl medial als
füllt ein stark entwickeltes subkutanes Fettpolster
auch lateral zu den Nil. inguinales superficiales ab.
(—> sekundäres Geschlechtsmerkmal) die Region
auf. Die beiden Gesäßbacken, Clunes sive Nates, Hautnerven liegen epifaszial und treten aus Rand-
werden durch die Gesäßspalte, Crena analis sive gebieten in die Gesäßregion ein (Abb. 14.64). Die
Crena interglutealis, getrennt. Hier kann es zu Nn. clunium superiores (Rr. dorsales aus L1-L3)
Wundreiben, Intertrigo, (—> sog. Wolf) kommen. überqueren den Darmbeinkamm, die kurzen
Über dem Kreuzbein ist das Fettpolster sehr dünn, Nn. clunium medii (Rr. dorsales aus S1 und S3)
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14.2 Topographische und Angewandte Anatomie 1183
M. gluteus medius
M. piriformis
M. gluteus maximus
A. glutea superior
Ν. gluteus superior
Ν pudendus
Μ. tensor fasciae latae
A. pudenda interna
M. gluteus minimus
Lig. sacrospinal
M. gluteus medius
A. glutea inferior
M. gemellus superior
N. gluteus inferior
M. obturatorius
internus (Tendo)
Lig. sacrotuberal
M. gemellus inferior
Trochanter major
Ν. cutaneus femoris
posterior (Sonderfall) M. quadratus femoris
N. ischiadicus, A perforans I
A. comitans n. ischiadic!
M. adductor minimus
M. gluteus maximus
Nr clunium inferiores
kommen aus den Foramina sacralia posteriora. Die ratorius internus, gemelli und quadratus femoris
Nn. clunium inferiores sind Nerven aus den Rr. ven- (Abb. 14.72).
trales. Sie lösen sich in der tiefen Gesäßregion vom
Zwischen Innenraum des Beckens und der sub-
N. cutaneus femoris posterior (S1-S3) und dem
glutealen Region liegt das Foramen ischiadicum
N. pudendus (S2-S4). Am Unterrand des M. glu-
majus, vom M. piriformis in 2 ungleich große Öff-
teus maximus umbiegend erreichen sie die Haut.
nungen unterteilt: Foramen supra-, infrapiriforme.
Ein kleines laterales Feld über dem M. gluteus
medius wird vom R. cutaneus lateralis aus dem
Das Foramen suprapiriforme ist schmal.
N. iliohypogastrics ( T h l 2 - L l ) versorgt.
Inhalt: 1. kurze Blutgefäße für alle Gesäß-
muskeln (Vasa glutea superiora), 2. N. gluteus
Tiefe Regio glutealis superior für die Mm. gluteus medius, minimus
und tensor fasciae latae. Aufsuchen des Fora-
Der M. gluteus maximus bedeckt das subgluteale
men suprapiriforme: medialer Drittelpunkt
Bindegewebelager, in dem sich zahlreiche Lei-
der Spina-Trochanter-Linie (s. Abb. 14.75).
tungsbahnen befinden. Den Boden dieses Raumes
Das Foramen infrapiriforme ist geräumi-
bilden die Mm. gluteus medius, piriformis, obtu-
—Crista iliaca
Tuberculum
Spina ischiadica
Caput femoris pubicum
Trochanter major
Tuber ischiadicum
Trochanter major Tuber ischiadicum
Linea aspera
Facies poplitea
Epicondylus medialis Epicondylus lateralis
Epicondylus lateralis Epicondylus
Condylus lateralis Condylus medialis
femoris femoris Condylus medialis Condylus lateralis tibiae
Condylus lateralis Condylus medialis tibiae
Caput fibulae
tibiae
Tuberositas tibiae
Facies medialis
Margo anterior
Margo medialis
Abb. 14.73: Skelett des Beines von ventral. Tastbare Abb. 14.74: Skelett des Beines von dorsal. Tastbare
Knochen sind rot getönt (nach T. v. Lanz, W. Wachs- Teile der Knochen sind rot getönt (nach T. v. Lanz, W.
muth) Wachsmuth)
Crista iliaca —
A. glutea superior,
Ν. gluteus superior
A. glutea inferior,
A. pudenda interna
Sulcus gluteus
N. ischiadicus
Abb. 14.75: Hilfslinien zum Aufsuchen am Lebenden: Abb. 14.76: Prädilektionsstelle für intramuskuläre
1 Spina-Trochanter-Linie (Foramen suprapiriforme), 2 Injektion {punktiert), submuskuläre Nerven und Gefäße
Spina-Tuber-Linie (Foramen infrapiriforme), 3 Tuber- unter dem M. gluteus maximus (gestrichelt) sind zu
Trochanter-Linie (N. ischiadicus meiden (nach T. v. Lanz, W. Wachsmuth)
Abb. 14.77: Intragluteale Injektion (rechts) nach Abb. 14.78: Intragluteale Injektion (links) nach
A. v. Hochstetter A. v. Hochstetter
Femur. Sie ist kräftiger und ausgedehnter als alle Die in der dorsalen Oberschenkelregion liegenden
übrigen Oberschenkelmuskeln. Der M. sartorius Flexoren (Beuger) und Adduktoren sind nur durch
liegt in einer eigenen Faszienhülle. lockeres Bindegewebe getrennt. Dieses steht pro-
ximal mit dem subglutealen Bindegewebe und
distal mit den Gleitschichten der Kniekehle in
Verbindung.
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14.2 Topographische und Angewandte Anatomie 1187
M. gluteus maximus
A. perforans I
M. semitendinosus
A. perforans II
N. ischiadicus
Tractus iliotibialis
A. perforans III
Hiatus adductorius
N. peroneus communis
Ν. tibialis
Facies poplitea
V. poplitea
Μ. plantaris
A. superior medialis genus
M. sartorius
Caput fibulae
Tendo m. semitendinosi
Μ. iliopsoas
A. ,V. epigastrica superficialis
Ν. femoral is
Vasa femoralia
M. pectineus
Rr. cutanei anteriores η. femoralis
V. saphena magna
M. gracilis
M. rectus femoris
M. sartorius
Ν.saphenus
A. femoralis
M. vastus lateralis
R. anastomoticus
R. cutaneus n. obturatorii
N.saphenus,
A. genus descendens
R. infrapatellar n. sapheni
Rete patellare
V. saphena magna
Patella
Abb. 14.80: Regio femoris anterior I. M. sartorius ist durchtrennt und im mittleren Drittel etwas nach medial ver-
lagert
Lig. inguinale
M. iliopsoas
Arcus iliopectineus
N. femoralis
A. femoralis
V. femoralis
Septum femorale
Lig. lacunare
t> A. circumflexa ilium superficialis, A. epigastricaDas Gefäß zieht etwas steiler als der M. sartorius
superficialis, Aa. pudendae extemae. nach distal, medial und zieht durch den Canalis
adductorius nach dorsal in die Kniekehle.
Hautnerven entstammen dem Plexus lumbalis
\> Mit der V. femoralis verlaufen stärkere Lymph-
(L1-L4) und durchbohren die Fascia lata:
gefäße. Sie leiten die Lymphe der Oberschen-
l> N. cutaneus femoris lateralis (laterales Haut- kelvorderseite und von medial in die Nodi lym-
feld). phoidei iliaci externi und treten im medialen
D> Rr. cutanei anteriores aus dem N. femoralis Winkel zwischen Leistenband, Lig. lacunare und
(mittleres Hautfeld). Schambeinast durch die Lacuna vasorum medial
D> R. femoralis des N. genitofemoralis (Haut über der beiden großen Blutgefäße.
Hiatus saphenus). [> Ein Anulus femoralis entsteht bei einer Schen-
I> R. cutaneus des N. obturatorius (mediale Ober- kelhernie (s. Klinik) als Bruchpforte durch das
schenkelseite). Nachgeben des Septum femorale (Abb. 14.82).
M. pectineus
R. superficialis n. obturatorii
Rr. cutanei anteriores n. femoralis
M. adductor brevis
M. sartorius A. femoralis
M. adductor longus
M. gracilis
— R. cutaneus n. obturatorii
Μ. rectus femoris
R anastomoticus
Μ. vastus medialis
Μ. sartorius
Rete patellare
R. infrapatellaris n. sapheni
Der N. femoralis kommt durch die Lacuna mus- oberflächlichen und einen tiefen Ast. Die ober-
culorum in die tiefe subinguinale Region (Abb. flächlichen Äste liegen jeweils vor und die tiefen
14.80-82) und versorgt hier M. sartorius und hinter dem M. adductor brevis. Der R. anterior des
M. pectineus. N. obturatorius versorgt die Haut an der Innenseite
des Oberschenkels.
t> Sein Muskelast unterkreuzt A. und V. femoralis.
Die übrigen Rr. musculares treten in den M. ilio-
Klinik: Hernia obturatoria (= Beckenhernie).
psoas und den M. quadriceps femoris ein.
Durch den Canalis obturatorius (meist rechtssei-
[> Die Mehrzahl seiner sensiblen Äste, Rr. cutanei
tig, v. a. bei Frauen) kann sich ein Eingewei-
anteriores, durchbohrt die Fascia lata und ver-
debruch vorstülpen. Die Bruchpforte liegt unter
sorgt die Haut der Vorder- und Medialseite des
den Adduktoren versteckt und ist schwer zu dia-
Oberschenkels (Abb. 14.66).
gnostizieren, ggf. mit Reithosenanästhesie an
t> Der N. saphenus ist der längste sensible Ast
der Innenseite des Oberschenkels.
des N. femoralis. Verlauf: mit den Vasa femo-
ralia im Canalis adductorius, durchbohrt das
Septum intermusculare vastoadductorium und
zieht als wichtiger Hautast zur Innenseite des 14.2.3 Knieregion, Regio genus
Unterschenkels, zur medialen Knöchelgegend
und zum medialen Fußrand (s. Abb. 14.66, 68, Lernziele: Patella, Bursa suprapatellaris, Regio
80, 82). poplitea, Hiatus adductorius, A. poplitea, N. tibi-
alis, Ν. peroneus (fibularis) communis
Die V. saphena magna verläuft in der Oberschen-
kelinnenseite auf den Hiatus saphenus zu. Hier
wendet sie sich in die Tiefe und mündet in die Die vordere Knieregion umfasst Ansatzsehnen
V. femoralis (s. Abb. 14.59). Kurz vor Einmündung von Oberschenkelmuskeln und das Kniegelenk-
nimmt sie Zuflüsse des Venensterns (s. o.) auf. skelett mit seinen Kapsel-Band-Systemen. Die
hintere Knieregion enthält große Leitungsbah-
Ο Eine V. saphena accessoria windet sich von
nen in der Kniekehle mit ihren Muskelbegren-
der Rückseite des Oberschenkels kommend an
zungen.
dessen Innenseite herum und mündet dicht unter-
halb des Margo falciformis des Hiatus saphenus
Grenzen. Transversalebenen proximal in Höhe der
in die V. saphena magna ein.
Basis patellae, distal in Höhe Unterkante Tuberosi-
Canalis adductorius, Adduktorenkanal. Distal tas tibiae.
der Mitte des Oberschenkels gelegen. Aponeuro-
Praktische Bedeutung. Der vordere Teil der Knie-
tisch verstärkte Fasern des M. adductor magnus
region, Regio genus anterior (s. Abb. 14.17-21),
und longus ziehen zum M. vastus medialis hinüber,
enthält: periartikuläre Weichteile, v. a. Kniegelenks-
Septum intermusculare vastoadductorium (Abb.
kelett, Condyli femoris, Patella, Condyli tibiae mit
14.80, 82). Die bindegewebige Faserplatte schließt
Hilfsstrukturen, Kapsel-Band-Systeme, Menisci,
die Rinne zwischen den genannten Muskeln und
Kreuzbänder.
begrenzt den Adduktorenkanal, Canalis adducto-
rius. Dieser endet am Hiatus adductorius und leitet Der hintere Teil, Regio genus posterior, ist mit
die Vasa femoralia zur Kniekehle. Muskelansätzen und -Ursprüngen aufgefüllt. Durch
die Kniekehle, Fossa poplitea, ziehen Gefäße
und Nerven vom Ober- zum Unterschenkel (Abb.
Regio obturatoria 14.84).
N. obturatorius und Vasa obturatoria. Der Inspektion, Palpation. Die Patella liegt unmittel-
zwischen Becken und Oberschenkel eingelagerte bar unter der leicht verschieblichen Haut und ist
Muskelkeil der Adduktoren besitzt eigene Nerven deutlich zu tasten (Abb. 14.73, 74). Bei gestreck-
und Gefäße, N. obturatorius, Vasa obturatoria. Sie tem Knie und erschlafftem M. quadriceps femoris
treten vom Becken kommend durch den Canalis kann man die Kniescheibe aus ihrer Gleitrinne am
obturatorius in die Loge der Mm. adductores (Abb. Femur, Facies patellaris, herausdrücken. Das Lig.
14.82). Arterie und Nerv teilen sich jeweils in einen patellae tastet man am besten bei leicht gebeugtem
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1194 14 Bein, untere Gliedmaße, M e m b r u m inferius
Hiatus adductorius
M. semitendinosus
N. tibialis
V. femoropoplitea
Ν. peroneus communis
Caput breve
M. semimembranosus
m. bicipitis femoris
Caput longum
Ν. peroneus communis
A. inferior medialis genus
Caput fibulae
N. tibialis
Ν. suralis
M. soleus
Tendo m. plantaris
Knie und mäßig gespanntem M. quadriceps femo- patellae jeweils in Höhe der Patellaspitze. Der
ris. Seitlich des Bandes tritt in Streckstellung das dorsomediale Zugang erfolgt hinter dem Condy-
Corpus adiposum infrapatellare (Hoffa-Fettkör- lus medialis und oberhalb des Innenmeniskus, 2.
per) als auffallender Wulst hervor (Abb. 14.84). Arthrokopische Op. Für das Einbringen von
Der Gelenkspalt des Kniegelenkes projiziert sich in Instrumenten sind folgende Zugänge standardi-
gestreckter Stellung auf die Spitze der Kniescheibe siert: 2.1 suprameniskal medial und lateral ober-
(Abb. 14.73). halb des Meniskus-Kapselansatzes. 2.2 infrapa-
tellar medial und lateral jeweils 2 cm distal der
Klinik: 1. Arthroskopie-Zugang. Von vorn der Patellaseitenkante. 2.3 suprapatellar medial und
zentrale Weg durch die Mitte des Lig. patellae lateral jeweils 2 cm proximal der Patellaseiten-
und der anterolateral Weg seitlich des Lig. kante. 2.4 dorso-medial (wie oben).
Abb. 14.85: Knieregion, Unterschenkel, Füße von Abb. 14.86: Knieregion, Unterschenkel, Füße von
hinten. Kniegelenke leicht g e b e u g t hinten. Kniegelenke gestreckt
Haut auf, die vom N. cutaneus femoris posterior poplitea des Femur. Der Gefaßnervenstrang ist
versorgt wird. in fetthaltiges Bindegewebe eingebettet. Die am
tiefsten liegende A. poplitea gibt die Aa. superiores
Transit für Nerven, Gefäße. Der von den Mus- lateralis et medialis genus ab. Der Hauptstamm
keln der Kniekehlenraute eingefasste Raum dient ist bei suprakondylären Frakturen des Femur
zahlreichen Nerven und Gefäßen als Durchgang. gefährdet, 2. Mittleres Stockwerk: in Höhe der
Von proximal her steht er in Verbindung mit Gelenkkapsel. In Streckstellung des Gelenkes liegt
dem: die A. poplitea der Gelenkkapsel auf. Sie gibt die
A. media genus ab. Der N. tibialis entlässt einen R.
• subglutealen Bindegewebelager, entlang von
articularis, 3. Distales Stockwerk: in Höhe Tibia-
ischiokruralen Muskeln und M. adductor
kopf und M. popliteus. Der Muskel wird von der A.
magnus (-» Weg des N. ischiadicus).
poplitea überkreuzt. Daher sind Verletzungen des
• Hiatus adductorius. Auf diesem Weg über den Gefäßes ζ. B. durch Tibiakopffrakturen selten. Die
Canalis adductorius gelangen die Vasa femo- A. poplitea gibt hier die Aa. inferiores medialis et
ralia von ventral in die Kniekehlenregion. lateralis genus ab.
Klinik: Auf beiden Wegen können Senkungsab- Klinik: Eine Dauerunterbindung der A. popli-
szesse in die Fossa poplitea absteigen. tea ist kontraindiziert. In 80 % würden durch die
Ischämie Nekrosen am Unterschenkels und Fuß
Der N. ischiadicus teilt sich im proximalen Bereich resultieren.
der Regio poplitea in den N. tibialis und N. pero-
neus communis (s. Abb. 14.79, 83).
Der N. tibialis bildet in seiner mittelständigen 14.2.3.2 Vordere Kniegegend,
Verlaufsrichtung die unmittelbare Fortsetzung des Regio genus anterior
N. ischiadicus.
Die Form wird durch Skelettteile des Kniegelenkes
Der N. peroneus communis wendet sich dagegen
(Femur, Tibia und Patella), die Sehne des M. qua-
nach lateral. Er lagert sich der Innenseite des
driceps femoris und das Lig. patellae bestimmt. Sie
M. biceps an und zieht zur Rückseite des Caput
sind sämtlich unter der Haut tastbar. Wegen ihrer
fibulae.
exponierten Lage ist die Patella stärker verletzungs-
Vasa poplitea und N. tibialis bilden in der Tiefe gefahrdet.
der Fossa poplitea einen gemeinsamen Gefaßner-
venstrang. Allerdings liegt der Nerv dem periva- Klinik: Patellafraktur. Bruch der Kniescheibe
salen Bindegewebe nur locker auf. Er entlässt den (mit oder ohne Diastase der Bruchstelle). Ursa-
N. suralis, der zunächst mit der V. saphena parva che: Gewalteinwirkung, z.B. plötzliche Kon-
verläuft. traktion des M. quadriceps femoris. Formen:
Quer- (80 %), Längs-, Stern- (ζ. B. Stauchung),
Aus dem N. peroneus communis löst sich der
Trümmerfrakturen, knöcherner Ausriss.
N. cutaneus surae lateralis, anastomosiert mit dem
N. suralis, um gemeinsam bis zum lateralen Fuß-
Die Gefäßversorgung erfolgt über das Rete arti-
rand zu ziehen (s. Abb. 14.83).
culare genus und Rete patellare aus der A. popli-
3 - 5 Nil. poplitei liegen eingebettet im Binde- tea. Als Kollateralgefaße reichen diese Astverbin-
gewebe der Fossa poplitea. Sie sind entlang des dungen nicht aus.
Gefäßnervenstranges angeordnet. Ihre ober-
Die sensible Versorgung erfolgt durch N. femora-
flächlichen Zuflüsse gelangen zusammen mit der
lis (Rr. cutanei anteriores) und N. saphenus. Letzter
V. saphena parva in die Kniekehle. Außerdem tritt
tritt unter dem M. sartorius im Bereich des Septum
Lymphe von der Tiefe der Rückseite des Unter-
intermusculare vastoadductorium in die Region
schenkels an die NU. poplitei heran.
ein. Sein epifaszial verlaufender Ast, R. infrapatel-
Topographische Gliederung der Fossa poplitea. laris, zieht bogenförmig unterhalb der Kniescheibe
1. Proximales Stockwerk: entspricht der Facies zur Haut der vorderen Knieregion (s. Abb. 14.68).
Die Gefaßversorgung erfolgt über Vasa perforan- zusammen. Trägt man ihn ab, wird die im Bereich
tia aus der Flexorenloge durch das Septum inter- des tiefen Blattes der Unterschenkelfaszie gelegene
musculare posterius cruris von den Vasa peronea Gefaßnervenstraße, unmittelbar den tiefen Flexo-
aus (Abb. 14.88, 89). ren aufliegend, sichtbar (Abb. 14.88).
Die Haut wird durch perforierende Äste tief gelege- A. poplitea. In der tiefen Wadenregion erkennt man
ner Arterien versorgt. proximal in Höhe des Arcus tendineus m. solei die
Aufteilung der Kniekehlenarterie in die Aa. tibialis
Venen. Epifaszial verlaufen 2 große Venen, die
anterior, posterior und peronea (fibularis):
durch Schräganastomosen miteinander kommuni-
zieren (s. Abb. 14.67): D> Die A. tibialis anterior durchbohrt die Memb-
rana interossea cruris und gelangt in die Exten-
l> V. saphena magna. Kommt von der medialen
sorenloge.
Fußseite und verläuft etwa in einer Linie, die den
t> Die A. tibialis posterior mit ihren Begleitvenen
medialen Knöchel mit dem hinteren Umfang des
und dem N. tibialis zieht unter dem Sehnen-
Condylus medialis femoris verbindet.
bogen des M. soleus in die Tiefe der Wadenre-
D> V. saphena parva verläuft, vom lateralen Fuß-
gion (Abb. 14.88). Sie liegt dem M. tibialis pos-
rand kommend, zur Mitte der Unterschenkel-
terior auf und wendet sich mehr und mehr nach
rückseite. Eingebettet in die Fascia cruris tritt sie
medial. Distal, in der Mitte zwischen dem Rand
zwischen die beiden Gastrocnemiusköpfe und
der Achillessehne und dem medialen Knöchel,
mündet in der Kniekehle in die V. poplitea. Über
ist ihr Puls tastbar.
eine Schräganastomose, V. femoropoplitea kann
\> Die Vasa peronea (fibularia) liegen in der glei-
sie mit der V. saphena magna verbunden sein
chen Schicht, aber weiter lateral Richtung Fibula.
(Abb. 14.66).
Nach dem Durchtritt unter dem Sehnenbogen
Die oberflächlichen Lymphgefäße verlaufen mit des M. soleus liegt die A. peronea zunächst
den beiden großen subkutanen Venen. Sie münden nur unter dem M. triceps surae, wird aber dann
in die Nil. poplitei (entlang der V. saphena parva) vom M. flexor hallucis longus verdeckt (s. Abb.
und in Nil. inguinales superficiales (entlang der 14.88).
V. saphena magna; (s. Abb. 14.67).
Klinik: 1. Pulsstatus. Man palpiere den Puls
Nerven. Der sensible N. saphenus verläuft als
folgender Arterien: 1.1 A. femoralis im Trig,
Endast des N. femoralis an der medialen Seite des
femorale, 1.2 A. poplitea in der Kniekehle, 1.3
Unterschenkels mit der V. saphena magna. Er ver-
A. tibialis posterior zwischen Achillessehne und
sorgt die Haut über dem Schienbein, die mediale
Innenknöchel (hier auch zu unterbinden), 1.4
Knöchelgegend und den medialen Fußrand bis zur
A. dorsalis pedis, unmittelbar lateral der sicht-
großen Zehe. Die Haut der Wade wird vom N. cu-
baren Sehne des M. extensor hallucis longus.
taneus surae lateralis und dem N. suralis versorgt.
Zur Kontrolle: Puls der A. tibialis posterior
Der N. suralis zieht zum lateralen Fußrand und zur
mit fühlen. Abgeschwächter oder fehlender
Haut der Zehen, N. cutaneus dorsalis lateralis. Der
Puls sprechen für periphere AVK, 2. Periphere
N. peroneus superficialis wird in der distalen Hälfte
arterielle Verschlusskrankheit (= periphere
des Unterschenkels oberflächlich. Seine Äste,
AVK). Stenosierung und Obliteration von Arte-
N. cutaneus dorsalis intermedius und medialis
rien, die mit Durchblutungsstörung (Ischämie)
ziehen zum Fußrücken und den Streckseiten der
einhergehen, meist multiple und langstreckige
Zehen (Abb. 14.67).
Verschlüsse. Ursache: akuter Arterienverschluss
durch Thrombose, Embolie (—> am Bein 4 χ
häufiger als am Arm!); chronischer Verschluss
14.2.4.1 Wadenregion, durch obliterierende Arteriosklerose. Prädilek-
Regio cruris posterior tionsstellen: Gefaßaufzweigungen der unteren
Extremität, ζ. B. Femoralisgabel, sind am
M. triceps surae. Charakteristisch ist die starke häufigsten (80 %) betroffen. Unterschieden
Entwicklung des Muskels. Der Triceps surae ist werden: 2.1 Beckentyp (Aorta abdominalis, A.
durch den aufrechten, bipeden Gang geprägt und iliaca communis, Aa. iliaca externa et interna),
ist kräftiger als alle übrigen Unterschenkelmuskeln
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14.2 T o p o g r a p h i s c h e u n d A n g e w a n d t e A n a t o m i e 1199
N. tibialis
Μ. popliteus
Ν. peroneus communis
M. soleus
N. tibialis A. peronea
M. peroneus longus
M. peroneus brevis
A. peronea
Tendo calcaneus
2.2 Oberschenkel- (A. femoralis), Popliteatyp verletzt werden. Formen: 1.1 Tibiakopfbruch,
(A. poplitea), 2.3 Unterschenkeltyp (Aa. tibialis 1.2 Schaftbruch mit drohenden Begleitverlet-
anterior et posterior), 2.4 peripherer Typ (Fußar- zungen (Gefäße, Nerven) und konsekutivem
terien). Schweregradeinteilung nach Fontaine: Kompartmentsyndrom, 1.3 Pilonfraktur (intra-
Stadien I-V. artikulärer Stauchungsbruch der distalen Tibia
mit Spongiosadefekt, meist Trümmerfraktur
mit ausgedehnter Gelenkzerstörung), 2. A.-
14.2.4.2 Schienbeingegend, tibialis-anterior-Unterbindung. An beliebiger
Regio cruris anterior Stelle! Die Arterie läuft parallel zu einer Ver-
bindungslinie zwischen Tuberositas tibiae und
Die Extensorenloge wird begrenzt von Tibia, Mem- Caput fibulae proximal bzw. zwischen beiden
brana interossea cruris, Fibula, Septum intermus- Malleolen nach distal. Aufzusuchen ist sie 2.1
culare anterius, Fascia cruris (s. Abb. 14.61, 89). körpernah zwischen M. extensor digitorum
Durch die exzentrische Lage des Schienbeins ist sie longus und M. tibialis anterior oder 2.2 körper-
ein wenig nach lateral verlagert: fern zwischen M. extensor hallucis longus und
Der M. tibialis anterior schließt unmittelbar an die M. tibialis anterior (s. Abb. 14.89).
Tibia an. Sein Muskelbauch überragt die vordere
Tibiakante (Abb. 14.53).
• Neben ihm liegt der M. extensor hallucis longus
14.2.4.3 Wadenbeingegend
und weiter lateral der M. extensor digitorum
(Peroneusloge),
longus (s. Abb. 14.52, 89).
Regio peronealis (fibularis)
Die in die Region eintretenden Nerven und Gefäße
Peroneusloge. Zwischen Fascia cruris, Septa inter-
kommen aus der Regio poplitea in die Extensoren-
muscularia anterius, posterius und Fibula ist die
loge.
Peroneusloge eingefugt. Inhalt: M. peroneus longus
Der N. peroneus (fibularis) communis schlingt und M. peroneus brevis. Zwischen beiden Muskeln
sich schraubenförmig um das Collum fibulae verläuft der N. peroneus superficialis. Im distalen
(s.Abb. 14.89). Unmittelbar unterhalb des Caput Gebiet durchstößt er die Fascia cruris und teilt sich
fibulae hat er eine extrem oberflächliche Lage. Erst in seine beiden Endäste: N. cutaneus dorsalis medi-
unter der Bedeckung des M. peroneus longus teilt alis und N. cutaneus dorsalis intermedius (s. Abb.
er sich dann in seine Endäste auf: 14.89). Da in dieser Region keine eigenständige
Arterie vorliegt, wird die Peroneusloge von Rr. per-
t> N. peroneus superficialis versorgt die Mm. pero- forates aus der A. peronea (fibularis) versorgt. Sie
nei. treten durch das Septum intermusculare posterius
D> N. peroneus profundus zieht durch das Septum hindurch.
intermusculare anterius und versorgt die Mus-
keln der Extensorenloge (s. Abb. 14.89).
Die A. tibialis anterior gelangt von der A. pop- 14.2.5 Fußregion, Regio pedis
litea kommend durch die Membrana interossea
cruris ebenfalls in die Loge der Extensoren. Mit
Lernziele: Fußwurzel, Mittelfuß, Zehen,
ihren Begleitvenen, Vv. comitantes bildet sie unter
Rückfuß, Vorfuß, Fußrücken (Dorsum pedis),
Einschluss des N. peroneus profundus einen auffal-
Fußsohle (Planta pedis), Regiones malleolares,
lenden Gefäßnervenstrang, der auf der Membrana
Regio calcanea, Muskellogen Gefaßnervenstra-
interossea cruris nach distal zum Fußrücken zieht
ßen, Druckkonstruktion der Fußsohle
(s.Abb. 14.89).
Klinik: 1. Tibiafrakturen sind wegen der expo- Die Fußregion wird systematisch in Fußwurzel,
nierten Lage des Knochen häufig. Besonders Mittelfuß und Zehen, funktionell in Rückfuß
gefährdet ist das distale Drittel. Hier kann durch und Vorfuß sowie topographisch in Fußrücken
Knochenbruchenden der N. peroneus profundus und Fußsohle unterteilt.
Caput fibulae
Tuberositas tibiae
Ν. peroneus communis
A.tibialis anterior et
M. gastrocnemius N. peroneus profundus
N. peroneus superficialis
M. extensor digitorum longus
M. peroneus brevis
N. suralis
Abb. 14.89: Regio cruris anterior und Regio peronealis. Muskeln zum Teil durchtrennt und beidseitig
weggezogen
14.2.5.1.2 Innenknöchelregion,
Regio malleolaris medialis
Oberflächliche Region. Subkutan erkennt man
ein ausgedehntes Netz von Hautvenen. Sie bilden
Zuflüsse für die V. saphena magna. Im Bereich
des Innenknöchels verlaufen sensible Äste des
N. saphenus und über dem Calcaneus Hautäste aus
dem N. tibialis (Rr. calcanei mediales). Die arte-
rielle Versorgung erfolgt über das Rete malleolare
mediale, das von den Aa. tibiales anterior und pos-
terior gespeist wird (Abb. 14.92).
Abb. 14.91: Relief der Achillessehne und der Malleolen. Tiefe Region. Hier befinden sich retromalleolar
Beachte des Tieferstehen des Malleolus lateralis zahlreiche Sehnen, Blutgefäße und Nerven:
• Der M. tibialis posterior liegt dem medialen
Knöchel dorsal und distal dicht auf. Die Sehne
liegt die Chopart-Gelenklinie. Lateral markiert die des M. flexor digitorum longus schließt sich
Tuberositas ossis metatarsalis V den Eingang zur weiter dorsal unmittelbar an (s. Abb. 14.53).
Lisfranc-Gelenklinie (s. Abb. 14.73, 74). Eine Handbreite proximal des Knöchels liegt das
Chiasma crurale beider Muskeln.
• Auf die Sehnen folgt noch weiter dorsal der
14.2.5.1 Knöchelregionen, Gefäßnervenstrang: Vasa tibialiaposteriora, Nn.
Regiones malleolares plantares medialis und lateralis aus dem N. tibi-
alis.
Die Knöchelregionen sichern den beweglichen • Am tiefsten in der Region liegt die Sehne des
Übergang vom Unterschenkel zum Fuß. M. flexor hallucis longus (s. Abb. 14.53). Sie
ist zusammen mit den übrigen Sehnen in Seh-
nenscheiden eingebettet. Die Sehnen werden
14.2.5.1.1 Außenknöchelregion, durch das Retinaculum mm. flexorum (—> Lig.
Regio malleolaris lateralis laciniatum) gezügelt. Das Halteband besteht aus
Eine Rinne zwischen den Sehnen der Mm. peronei einer oberflächlichen und einer tiefen Bindege-
longus und brevis prägt diese Region. Der Malle- webeschicht. Außerdem entsendet es kräftige
olus lateralis dient als Hypomochlion. Oberfläch- vertikale Septen in die Tiefe.
lich zwischen Haut und Faszie liegt ein zartes
Venennetz. Zusammen mit Venen vom lateralen Es entstehen 4 osteofibröse Röhren, in denen von
Fußrand lässt es die V. saphena parva entstehen vorn nach hinten gestaffelt verlaufen: M. tibialis
(Abb. 14.66). Der N. suralis gibt sensible Rr. cal- posterior, M. flexor digitorum longus, Gefaß-
canei laterales ab und endet am seitlichen Fußrand nervenstrang, M. flexor hallucis longus. Der
als N. cutaneus dorsalis lateralis (Abb. 14.66). Ein gesamte Raum wird als Tarsaltunnel, Canalis
den Außenknöchel umgebendes Rete malleolare tarsi beschrieben. Der Puls der A. tibialis pos-
laterale entstammt der A. tibialis anterior. terior ist zwischen Innenknöchelrückseite und
Seitenrand der Achillessehne zu tasten (s. Abb.
Subfaszial liegen hinter und unter dem Malleolus
14.92).
lateralis die Sehnen der Mm. peronei longus und
brevis. Sie sind in eine Sehnenscheide eingehüllt
und werden am Skelett durch Haltebänder, Reti- Klinik: Tarsaltunnelsyndrom. Kompressions-
nacula mm. peroneorum superius (an der Fibula) symptomatik der Äste des N. tibialis durch
und inferius (am Calcaneus) fixiert. Die Sehne des Missverhältnis zwischen Raumangebot und
kurzen Wadenbeinmuskels liegt retromalleolar in -inhalt (s. Karpaltunnelsyndrom, Kap. 9.2.9,
einer Rinne dem Knochen näher als die Sehne des S. 760).
M. peroneus longus (Abb. 14.52, 89).
N. tibialis
M. triceps surae
M. plantaris (Tendo)
IM. saphenus
Fettkörper
Stratum profundum ·,
retinaculi
> mm.
,. . , flexorum
Stratum superficiale·1
Μ. abductor hallucis
14.2.5.2 Fersengegend, Regio calcanea Der Achillessehne liegt dorsal das oberflächliche
Blatt der Fascia cruris auf. Zwischen ihr und dem
Achillessehne. Unmittelbar unter der Haut sieht tiefen Blatt, das die tiefen Flexoren und die Mm.
und tastet man die Achillessehne, Tendo calcaneus peronei bedeckt, befindet sich ein ausgedehnter
(Abb. 14.91). Durch die Vergrößerung des Tuber Fettkörper. Mehrblättrige Lamellen eines Ver-
calcanei entfernt sich die Insertionsstelle vom übri- schiebegewebes umhüllen die Sehne und sichern
gen Beinskelett. Dadurch sinkt die Haut seitlich der eine ausreichende Blutversorgung (Abb. 14.92). Es
Sehne etwas ein (—» Knöchelgruben). Die Haut der handelt sich um Äste der A. tibialis posterior und
Ferse ist über der Sehne dünn und gut verschieb- der A. peronea (fibularis), Rr. calcanei. Außerdem
lich. Das Fersenpolster ist Teil der Fußsohle, Planta enthält die Achillessehne Blut aus Muskelästen des
pedis. M. soleus. Zwischen den Versorgungsgebieten,
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14.2 Topographische und Angewandte Anatomie 1205
3 - 5 cm proximal vom Tuber calcanei, befindet sich Abb. 14.93). Sie ist reich an Schweißdrüsen und
eine Zone verminderter Durchblutung. Hier treten normalerweise gut durchblutet. Bei Störungen der
häufiger Rupturen der Sehne auf. Hautnerven der Gefaßversorgung erscheint sie blass und fühlt sich
Fersengegend entstammen dem N. tibialis (Rr. cal- kühl an.
canei mediales) und dem N. suralis (Rr. calcanei
Aponeurosis plantaris. Subkutan liegt die derbe
laterales).
Aponeurose (Abb. 14.94). Sie hat die früher einmal
vorhandene Verbindung zum M. plantaris verloren.
Klinik: 1. Achillessehnenruptur. Vollständige,
Ihr Ursprung liegt am Tuber calcanei. Der stärkere
selten teilweise Durchtrennung der Tendo cal-
Mittelteil spaltet sich in mehrere Längszügel, Fas-
caneus zwischen muskulärem Anteil (M. triceps
ciculi longitudinales, auf, die am Kapselbandap-
surae) und Fersenbein (Tuber ossis calcanei).
parat der Zehengrundgelenke verankert sind. Sie
Ursache: spontane Ruptur durch Degeneration,
unterstützen die Längswölbung des Fußes. Quere
nach lokaler Glukokortikoidinjektion, Ein-
Zügel, Fasciculi transversi, verbinden die längs-
nahme von Anabolika, indirektes (Ski, Fußball,
orientierten Faserbündel im distalen Abschnitt der
Leichtathletik, Fechten) oder direktes Trauma
Aponeurose. Zusätzlich wird die Plantaraponeurose
(Schlag-, Schnitt-, Stichverletzung); Symptome:
über je ein vertikales mediales und laterales sagit-
Rupturgeräusch wie Peitschenschlag und kurz-
tales Septum mit den randständigen Knochen ver-
zeitiger, stichartiger Schmerz; Funktionsverlust
bunden. Distal liegen zwischen diesen Septen wei-
von Unterschenkel und Fuß, 2. Fußdeformitäten
tere 7 vertikale sagittale intermediäre Septen, die
(s.Kap. 3.9.1, S. 167). Beim normalen Fuß
wechselweise die osteofibrösen Röhren für die Seh-
trifft die Mittelachse des Unterschenkels die
nenscheiden der Zehenbeuger und die Lumbrika-
Mitte der Fersenregion. Beim Knickfuß {Pes
liskanäle (mit den Leitungsbahnen für die Zehen)
valgus) weicht die vertikale Achse der Ferse
begrenzen.
nach lateral (fibular) ab. Beim Klumpfuß (Pes
equinovarus) zeigt die abgeknickte Achse nach
medial (tibial). Muskellogen. 3 getrennte Logen (s. Abb.
14.63): Großzehen-, Mittel- und Kleinzehenloge.
Die durch Bindegewebesepten abgetrennten
Muskelkompartimente können Räume für die
14.2.5.3 Fußsohle, Planta pedis Ausbreitung von Entzündungen, Ergüssen oder
Eiterungen sein. Auch von hier breitet sich ein
Haut. Sie ist an Stellen mit der stärksten Druck- Ödem auf den Fußrücken aus. Die Mittelloge
belastung dick und derb (Leistenhaut mit kräftiger weist folgenden Schichtenbau auf: 1. Aponeu-
Hornschicht). Im Bereich der Innenseite der Fuß- rosis plantaris (oberflächliche Schicht; Abb.
wölbung ist sie dagegen sehr dünn (Felderhaut; 14.94), 2. M. flexor digitorum brevis, 3. M.
flexor digitorum longus und M. quadratus plan-
tae, 4. M. adductor hallucis und Lig. plantare
longum, 5. Mm. interossei (tiefe Schicht).
Tuber calcanei,
Rete calcaneum
Subkutanes Fettpolster
Aponeurosis plantaris
Ν , Α. plantaris lateralis
Lateraler Gefaßnervenstrang. Der N. plantaris M. flexor hallucis brevis, M. flexor digiti minimi
lateralis teilt sich auf in einen Oberflächen- und brevis, M. opponens digiti minimi.
tiefen Ast: D> Die A. plantaris lateralis gibt den ebenfalls auf
den Mm. interossei verlaufenden Arcus planta-
t> R. superficialis für die Haut des lateralen Drit-
ris (tiefer Fußsohlenbogen) ab. Dieser anasto-
tels der Fußsohle (Haut über dem Tuber calcanei
mosiert durch den Ramus plantaris profundus
ausgenommen) der V. und der lateralen Hälfte
mit der A. dorsalis pedis.
der IV. Zehe.
D> Aus dem Arcus plantaris gehen die Aa. meta-
> R. profundus. Dieser verläuft in der tiefen
tarsals plantares ab. Sie verzweigen sich in die
Schicht auf den Mm. interossei und versorgt:
Aa. digitales plantares.
alle Mm. interossei, die 2 lateralen Mm. lumbri-
cales, M. adductor hallucis, lateralen Kopf des
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14.2 Topographische und Angewandte Anatomie 1207
Tuber calcanei.
Rete calcaneum
Μ abductor hallucis
A. plantaris medialis
M. quadratus plantae
Tendo m. flexoris digitorum longi
Medialer Gefaßnervenstrang. Der N. plantaris große Zehe und die mediale Seite der II. Zehe.
medialis gibt die Nn. digitales plantares für die In der Tiefe der Fußsohle anastomosiert sie mit
Haut der Zehen I—III ab und der medialen Hälfte dem Arcus plantaris.
der IV. Zehe. Außerdem versorgt er die medialen
2/3 der Fußsohlenhaut (Haut über dem Tuber calca- Die sensible Innervation der Fußsohlenhaut
nei ausgenommen). Seine Muskeläste ziehen zum entspricht den Segmenten L5, S1 und S2 (Plexus
M. flexor digitorum brevis, zu den 2 medialen Mm. sacralis). Das mediale und mittlere Drittel gehört
lumbricales und zu den Muskeln des Großzehen- mit den Zehen I—III zum Segment L5, das laterale
ballens (ausgenommen: M. adductor hallucis und Drittel mit den Zehen IV und V zum Segment S1.
Caput laterale des M. flexor hallucis brevis). Der laterale Fußrand wird vom Segment S2 ver-
sorgt.
D> Die A. plantaris medialis ist oft schwach (s. Abb.
14.95). Sie versorgt die mediale Fußseite, die
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1208 14 Bein, untere Gliedmaße, Membrum inferius
Nerven der Fußsohle sind: M. extensor hallucis longus (Abb. 14.96). Sie
überkreuzen die Muskeln und Sehnen der kurzen
D> am Fersenballen N. tibialis, Ν. suralis (Rr. calca-
Zehenstrecker. Das tiefe Blatt der Fußrückenfas-
nei medialis und lateralis).
zie schließt die flache Muskel-Sehnenkammer
D> an der übrigen Fußsohle für das mediale und
einschließlich der Gefäße und Nerven gegen das
laterale Drittel N. plantaris medialis {—> ent-
Fußskelett und die Mm. interossei ab.
spricht dem N. medianus an der Hand) und für
das laterale Drittel der N. plantaris lateralis Gefäße. Die A. dorsalis pedis verläuft als Endast
(-> entspricht dem N. ulnar is). der A. tibialis anterior zwischen den Sehnen des
M. extensor digitorum longus und M. extensor hal-
Druckkonstruktion der Fußsohle. Die Haut der
lucis longus. Sie gibt die Aa. tarsales medialis und
Fußsohle ist über Bindegewebesepten, Retinacula
lateralis ab und bildet die A. arcuata (Abb. 14.96).
cutis, mit der Plantaraponeurose verbunden. Zwi-
Aus dieser entstehen die Aa. metarsales dorsales
schen den Septen entstehen Kammern, die mit Fett-
für die II.-V. Zehe. Der Endast der A. dorsalis pedis
gewebe (—» Baufett) gefüllt sind, das auch bei stär-
versorgt die zugewandten Seiten der I. und II. Zehe.
kerer Auszehrung erhalten bleibt. Diese Druckkam-
Der M. interosseus dorsalis I wird in der Nähe der
merkonstruktion macht die Haut weitgehend unver-
Basis des 1. Mittelfußknochen von einem R. per-
schieblich. Entzündungen undVereiterungenkönnen
forans durchbohrt. Dieser anastomosiert mit dem
sich nicht ausbreiten, rufen jedoch starke Span-
Arcus plantaris. Sowohl Arterien als auch Venen
nungsschmerzen hervor. Die zugehörige Schwel-
des Fußrückens anastomosieren untereinander. Die
lung (Ödem) liegt am Fußrücken.
A. arcuata verbindet sich mit der A. tarsalis latera-
lis, während die dorsalen Metatarsalarterien regel-
Beim gesunden Fuß liegen im Stehen die Orte haft perforierende Äste zur Fußsohle abgeben.
stärkerer Belastung an der Ferse und im Bereich
der Köpfe der Ossa metatarsalia I und II. Beim
Klinik: 1. A.-dorsalis-pedis-Puls. Auffinden
Senkfuß {Pes planus) wird zusätzlich der medi-
s.Klinik, Kap. 14.2.4.1, S. 1198, 2. Tendopa-
ale Fußrand, beim Knickplattspreizfuß {Pes
thie. Die Sehnen von langem Zehenstrecker
metatarsovalgus), der Kopf des Os metatarsale
und M. tibialis anterior erhalten vom Übergang
III (Mittelballen) und beim Klumpfuß {Pes
Unterschenkel-Fußrücken Sehnenscheiden.
equinovarus) der laterale Fußrand zusätzlich
Diese werden durch das Retinaculum mm.
belastet.
extensorum inferius gezügelt (Abb. 14.96).
Infolge Überbeanspruchung oder Druck durch
ungünstiges Schuhwerk kann sich eine schmerz-
14.2.5.4 Fußrücken, Dorsum pedis hafte Tendovaginitis bilden, besonders bei M.
tibialis anterior, M. extensor hallucis longus,
Haut. Sie ist im Gegensatz zur Fußsohle sehr dünn 3. Tinea pedum (= Fußpilz). Durch Dermato-
und verschieblich. Die Subkutis ist fettarm. Daher phyten (Pilze) verursachte Mykose der Haut
schimmern epifasziale Venen durch die Haut hin- bzw. Hautanhangsgebilde, die durch Angabe
durch. Das Relief der Extensorensehnen ist deutlich der betroffenen Körperregion näher bezeichnet
zu erkennen. Aus den oberflächlichen Venennetzen wird. Prädilektionsstellen sind die Zehenzwi-
entstehen die beiden Vv. saphenae. Die sensible schenräume, 4. Onychomykose {= Nagelpilz),
Innervation des Fußrückens erfolgt durch die Nn. Infektion der (Fuß-) Nägel durch Pilze, meist
cutanei dorsales medialis und intermedins (aus Dermatophyten (Tinea unguium, Entwicklung
dem N. peroneus superficialis) und dem N. cuta- oft aus einer Tinea pedum), seltener Hefen und
neus dorsalis lateralis (aus dem N. suralis). Schimmelpilze; gefordert durch Durchblutungs-
störungen, Hyperhidrose, Tragen von Gummi-
Muskelsehnen. Unmittelbar unter dem oberfläch- oder zu engen Schuhen, Pediküreverletzung.
lichen Blatt der Fascia dorsalis pedis liegen die
Sehnen von M. extensor digitorum longus und
N.saphenus
N. peroneus superficialis
M . tibialis anterior
Malleolus medialis
medialis
N. peroneus profundus. A. tibialis anterior
cutaneus dorsalis intermedius
Retinaculum mm. extensorum inferius
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