Sie sind auf Seite 1von 33

DEUTSCHE NORM August 2002

Metallische industrielle Rohrleitungen


Teil 5: Prüfung
Deutsche Fassung EN 13480-5:2002 EN 13480-5
ICS 23.040.01

Metallic industrial piping — Part 5: Inspection and testing;


German version EN 13480-5:2002

Tuyauteries industrielles métalliques — Partie 5: Inspection et contrôle;


Version allemande EN 13480-5:2002

Die Europäische Norm EN 13480-5:2002 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort

Diese Europäische Norm ist vom Technischen Komitee CEN/TC 267 „Industrielle Rohrleitungen“ (Sekre-
tariat: AFNOR) unter deutscher Mitwirkung ausgearbeitet worden.

Für die deutsche Mitarbeit ist der Gemeinschaftsausschuss GA-267 „Industrielle Rohrleitungen“ im
Normenausschuss Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen (NARD) verantwortlich.

Fortsetzung 31 Seiten EN

Normenausschuss Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen (NARD)


im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. DIN EN 13480-5:2002-08
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Preisgr. 14 Vertr.-Nr. 2314
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 13480-5
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Mai 2002

ICS 23.040.01

Deutsche Fassung

Metallische industrielle Rohrleitungen


Teil 5: Prüfung

Metallic industrial piping — Tuyauteries industrielles métalliques —


Part 5: Inspection and testing Partie 5: Inspection et contrôle

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 23. Mai 2002 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen
Republik und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2002 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 13480-5:2002 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Inhalt

Seite

Vorwort........................................................................................................................................................................ 4
1 Anwendungsbereich..................................................................................................................................... 5
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 5
3 Begriffe........................................................................................................................................................... 6
4 Symbole und Abkürzungen.......................................................................................................................... 6
5 Festlegung der Anforderungen an die Prüfungen..................................................................................... 6
5.1 Allgemeines ................................................................................................................................................... 6
5.2 Einstufung von Rohrleitungen..................................................................................................................... 7
5.3 Prüfverfahren................................................................................................................................................. 7
6 Entwurfsbestätigung .................................................................................................................................... 7
6.1 Zweck und Umfang ....................................................................................................................................... 7
6.2 Dokumentation .............................................................................................................................................. 7
6.2.1 Allgemeines ................................................................................................................................................... 7
6.2.2 Auslegungsberechnungen........................................................................................................................... 7
6.2.3 Fertigungsplan .............................................................................................................................................. 8
6.3 Durchführung der Entwurfsprüfung durch den Hersteller (Interne Entwurfsprüfung).......................... 8
6.3.1 Nachprüfung des Anlagenentwurfs ............................................................................................................ 8
6.3.2 Nachprüfung der Auslegungsberechnungen............................................................................................. 9
6.3.3 Unvollständige Dokumentation ................................................................................................................... 9
6.3.4 Zusätzliche Verfahren/Prüfungen................................................................................................................ 9
6.4 Alternative Sicherheitsprüfung.................................................................................................................... 9
6.5 Herstellererklärung zur Auslegung ............................................................................................................. 9
7 Bauprüfung .................................................................................................................................................... 9
7.1 Allgemeines ................................................................................................................................................... 9
7.2 Werkstoffe und umgeformte drucktragende Bauteile ............................................................................. 10
7.2.1 Allgemeines ................................................................................................................................................. 10
7.2.2 Werkstoffüberprüfung ................................................................................................................................ 10
7.2.3 Überprüfung der umgeformten drucktragenden Bauteile ...................................................................... 10
7.2.4 Zerstörungsfreie Prüfung umgeformter Teile .......................................................................................... 10
7.2.5 Zerstörende Prüfung umgeformter Teile .................................................................................................. 10
7.3 Schweißen.................................................................................................................................................... 11
7.3.1 Schweißprüfungen...................................................................................................................................... 11
7.3.2 Prüfung der Schweißnahtvorbereitung .................................................................................................... 11
7.3.3 Prüfungen während des Schweißens ....................................................................................................... 11
7.3.4 Prüfung nach dem Schweißen................................................................................................................... 11
7.4 Wärmebehandlung ...................................................................................................................................... 12
8 Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) von Schweißnähten............................................................................... 12
8.1 Durchführung der zerstörungsfreien Prüfung ......................................................................................... 12
8.1.1 Allgemeines ................................................................................................................................................. 12
8.1.2 Prüfung der Schweißqualität durch Stichproben .................................................................................... 13
8.1.3 Fehler, die durch Stichprobenprüfung festgestellt werden.................................................................... 13
8.2 Stumpfgeschweißte Rundnähte, Stutzen- und Kehlnähte sowie Dichtnähte ....................................... 15
8.2.1 Prüfumfang .................................................................................................................................................. 15
8.2.2 Verbindungen zwischen artungleichen Werkstoffen .............................................................................. 17
8.3 Längsnähte .................................................................................................................................................. 17
8.4 ZfP-Verfahren............................................................................................................................................... 17
8.4.1 Allgemeines ................................................................................................................................................. 17
8.4.2 Annahmekriterien........................................................................................................................................ 17
8.4.3 Qualifizierung des Personals..................................................................................................................... 20
8.4.4 Auswahl des ZfP-Verfahrens ..................................................................................................................... 21
8.4.4.1 Oberflächenprüfung............................................................................................................................... 21
8.4.4.2 Volumetrische Prüfung .......................................................................................................................... 21

2
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Seite

8.5 Berichte .........................................................................................................................................................21


8.6 Ausbesserungen an Schweißnähten .........................................................................................................21
9 Abnahme und Dokumentation....................................................................................................................22
9.1 Allgemeines ..................................................................................................................................................22
9.2 Abnahmeprüfung .........................................................................................................................................22
9.2.1 Allgemeines ..................................................................................................................................................22
9.2.2 Sichtprüfung vor der Druckprüfung...........................................................................................................22
9.2.3 Sichtprüfung nach der Druckprüfung........................................................................................................22
9.2.4 Prüfung der Fertigungsunterlagen.............................................................................................................22
9.3 Druckprüfung ...............................................................................................................................................22
9.3.1 Allgemeines ..................................................................................................................................................22
9.3.2 Hydrostatische Druckprüfung (Wasserdruckprüfung) ............................................................................23
9.3.2.1 Grundlegende Anforderungen an Wasserdruckprüfungen ....................................................................23
9.3.2.2 Detaillierte Anforderungen an die hydrostatische Druckprüfung............................................................24
9.3.3 Pneumatische Druckprüfung (Gasdruckprüfung) ....................................................................................26
9.3.4 Andere Prüfungen........................................................................................................................................26
9.3.5 Dokumentation der Druckprüfung .............................................................................................................27
9.4 Prüfung der Sicherheitssysteme................................................................................................................27
9.5 Dokumentation .............................................................................................................................................27
9.5.1 Schlussdokumentation................................................................................................................................27
9.5.2 Konstruktions- und Fertigungsunterlagen................................................................................................29
9.5.3 Betriebsanleitungen.....................................................................................................................................29
9.5.4 Dokumentation für den Auftraggeber ........................................................................................................29
10 Erklärung/Bescheinigung ...........................................................................................................................29
Anhang A (informativ) Prüfung der Sicherheitseinrichtungen .............................................................................30
Anhang ZA (informativ) Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen
oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen ...............................................................................31

3
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 13480-5:2002) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 267 "Industrielle Rohrleitungen
und Fernrohrleitungen" erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Nor-
men müssen bis November 2002 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien.

Zusammenhang mit EU-Richtlinien siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses Dokumentes ist.

Anhang A ist informativ.

Diese Europäische Norm EN 13480 für industrielle Rohrleitungen aus metallischen Werkstoffen besteht aus den
folgenden aufeinander verweisenden und zusammengehörenden sieben Teilen:

 Teil 1: Allgemeines;

 Teil 2: Werkstoffe;

 Teil 3: Konstruktion;

 Teil 4: Fertigung und Verlegung;

 Teil 5: Prüfungen;

 Teil 6: Zusätzliche Anforderungen für erdgedeckte Rohrleitungen;

CEN/TR 13480-7: Anleitung für den Gebrauch des Konformitätsbewertungsverfahrens.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen : Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grie-
chenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

4
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil dieser Europäischen Norm beschreibt die Anforderungen an die Prüfungen von metallischen industriel-
len Rohrleitungen nach den Festlegungen in EN 13480-1, die bei Fertigung und Verlegung nach EN 13480-4 an
einzelnen, nach EN 13480-3 und prEN 13480-6 (falls anwendbar) ausgelegten vorgefertigten Baugruppen (Spools)
oder Rohrleitungssystemen einschließlich Halterungen, durchzuführen sind.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen Publika-
tionen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen sind
nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen nur zu
dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten Ver-
weisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).

EN 287-1, Prüfung von Schweißern — Schmelzschweißen — Teil 1: Stähle.

EN 288-1, Anforderung und Anerkennung von Schweißverfahren für metallische Werkstoffe — Teil 2: Schweißan-
weisung für das Lichtbogenschweißen.

EN 473:2000, Zerstörungsfreie Prüfung — Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien
Prüfung — Allgemeine Grundlagen.

EN 571-1, Zerstörungsfreie Prüfung — Eindringprüfung — Teil 1: Allgemeine Grundlagen.

EN 970, Zerstörungsfreie Prüfung von Schmelzschweißnähten — Sichtprüfung.

EN 1289:1998, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Eindringprüfung von Schweißverbin


dungen — Zulässigkeitsgrenzen.

EN 1290, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Magnetpulverprüfung von Schweißverbindungen.

EN 1291:1998, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Magnetpulverprüfung von Schweißverbin-


dungen — Zulässigkeitsgrenzen.

EN 1418, Schweißpersonal — Prüfung von Bedienern von Schweißeinrichtungen zum Schmelzschweißen und von
Einrichtern für das Widerstandsschweißen für vollmechanisches und automatisches Schweißen von metallischen
Werkstoffen.

EN 1435:1997, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Durchstrahlungsprüfung von Schmelz-


schweißverbindungen.

EN 1712:1997, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Ultraschallprüfung von Schweißverbindun-


gen — Zulässigkeitsgrenzen.

EN 1713, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Ultraschallprüfung — Charakterisierung von An-


zeigen in Schweißnähten.

EN 1714:1998, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Ultraschallprüfung von Schweißverbindun-


gen.

EN 12062:1997, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Allgemeine Regeln für metallische Werk-
stoffe.

EN 12517:1998, Zerstörungsfreie Prüfung von Schweißverbindungen — Durchstrahlungsprüfung von Schweißver-


bindungen — Zulässigkeitsgrenzen.

EN 13480-1:2002, Metallische industrielle Rohrleitungen — Teil 1: Allgemeines.

EN 13480-2:2002, Metallische industrielle Rohrleitungen — Teil 2: Werkstoffe.


5
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

EN 13480-3, Metallische industrielle Rohrleitungen — Teil 3: Konstruktion und Berechnung.

EN 13480-4:2002, Metallische industrielle Rohrleitungen — Teil 4: Fertigung und Verlegung.

prEN 13480-6, Metallische industrielle Rohrleitungen — Teil 7: Zusätzliche Anforderungen für erdgedeckte Rohr-
leitungen.

CEN/TR 13480-7, Metallische industrielle Rohrleitungen — Anleitung für den Gebrauch des Konformitätsbewer-
tungsverfahrens.

EN 25817:1992, Lichtbogenschweißverbindungen an Stahl — Richtlinie für die Bewertungsgruppen von Unregel-


mäßigkeiten (ISO 5817:1992).

EN ISO 6520-1:1998, Schweißen und verwandte Prozesse — Einteilung von geometrischen Unregelmäßigkeiten
an Metallen — Teil 1: Schmelzschweißen (ISO 6520-1:1998).

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Teils dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe nach EN 13480-1:2002.

4 Symbole und Abkürzungen


Für die Anwendung dieses Teils dieser Europäischen Norm gelten die Symbole nach EN 13480-1:2002 zusammen
mit den folgenden Abkürzungen:

 LT Dichtheitsprüfung

 ZfP Zerstörungsfreie Prüfung1)

 MT Magnetpulverprüfung

 PT Eindringprüfung

 RT Durchstrahlungsprüfung

 UT Ultraschallprüfung

 VT Sichtprüfung

 PWHT Wärmenachbehandlung

5 Festlegung der Anforderungen an die Prüfungen

5.1 Allgemeines

Der Fertiger und/oder Errichter ist dafür verantwortlich, dass die in dieser Europäischen Norm festgelegten Prü-
fungen und Zertifizierungen für alle Rohrleitungen, die nach EN 13480-4 hergestellt wurden, durchgeführt werden.
Die Anforderungen sind in den Abschnitten 6 bis 10 festgelegt. Wo in den technischen Unterlagen gefordert, müs-
sen zusätzliche Prüfungen durchgeführt werden.

ANMERKUNG Anleitung für den Gebrauch des Konformitätsbewertungsverfahrens siehe CEN/TR 13480-7.

1) Nationale Fußnote: NDT in der englischen Sprachfassung.

6
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

5.2 Einstufung von Rohrleitungen

Industrielle Rohrleitungen müssen nach EN 13480-1:2002, Tabelle 4.1-1 eingestuft werden.

ANMERKUNG 1 Die Rohrleitungsklassen I bis III sind identisch mit den Kategorien I bis III der Druckgeräte-Richtlinie.

ANMERKUNG 2 Die Anforderungen für die Einstufung von industriellen Rohrleitungen, die in einem EU-Mitgliedsstaat verlegt
werden, und durch den Geltungsbereich der Druckgeräte-Richtlinie abgedeckt sind sowie die entsprechende Konformitätsbe-
wertung sind in der Druckgeräte-Richtlinie enthalten.

5.3 Prüfverfahren

Die Prüfungen müssen von verfahrensbezogen geschultem Personal durchgeführt werden. Europäische Normen
oder schriftliche Verfahrensanweisungen (falls erforderlich) mit genauen Angaben über das Verfahren und die An-
nahmekriterien müssen allen Prüfpersonen und verantwortlichen Personen zur Verfügung stehen. Für den Nach-
weis, dass alle verlangten Prüfungen durchgeführt wurden und die Ergebnisse zufriedenstellend waren, sind Pro-
tokolle zu führen.

6 Entwurfsbestätigung

6.1 Zweck und Umfang

Vor Beginn der Fertigung/Verlegung muss eine Bestätigung des Rohrleitungsentwurfs, einschließlich Halterungen,
erfolgen. Die Bestätigung muss unabhängig von der Gruppe, die den Entwurf erstellt hat, sowie auch unabhängig
von der Fertigung/Verlegung durchgeführt werden.

Die Entwurfsbestätigung umfasst die Druckwände bis zur ersten Verbindung mit andern drucktragenden Bauteilen.
Sie umfasst ferner die Wechselwirkung mit Bauteilen, die direkt mit der Rohrleitung verbunden sind, aber beinhaltet
keine Bestätigung der Bauteile selbst.

Die Entwurfsbestätigung muss durchgeführt werden, um nachzuweisen, dass die Rohrleitung die Anforderungen
dieser Europäischen Norm, bezogen auf die Werkstoffe, Einzelheiten der Auslegung und Maße, erfüllt und dass die
Anforderungen an die Verfahren und das Personal während der Fertigung erfüllt werden können.

Wenn die Auslegung von Teilen nach den Anforderungen dieses Teils der EN 13480 bereits bestätigt wurde und
wenn eine entsprechende Bescheinigung oder ein Beurteilungsprotokoll vorhanden ist, dann ist eine weitere Be-
stätigung des Entwurfs nicht erforderlich.

6.2 Dokumentation

6.2.1 Allgemeines

Eine Dokumentation über den Nachweis der Übereinstimmung mit dieser Europäischen Norm ist zur Verfügung zu
stellen und muss beinhalten: Bauzeichnungen, Stücklisten, Konstruktionsberechnungen und den Fertigungsplan
für die Fertigung/Verlegung.

6.2.2 Auslegungsberechnungen

6.2.2.1 Bei Berechnungen, die wahlweise von Hand oder mit Computer durchgeführt werden, müssen min-
destens folgende Angaben gemacht werden:

 Erläuterung der Formelzeichen und Symbole;


 Eingabedaten für die Berechnung, einschließlich Werkstoffangaben;
 Nummer der Norm, einschließlich der Ausgabe und Bezugsnummern der Formeln;
 Vollständige Rückverfolgbarkeit der durchgeführten Berechnungen;
 Zwischenergebnisse von Formeln;
7
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

 Berechnete Mindest-Wanddicke oder errechnete Spannung im Vergleich zur zulässigen Spannung;


 Korrosion, Verschleiß und sonstige Abweichungen, wo zutreffend;
 Toleranzen für die Wanddicke;
 Gewählte Wanddicke.

6.2.2.2 Wird die Spannungsanalyse nach numerischen Verfahren durchgeführt, z. B. mit der finiten Elemente-
Methode, der Randelement-Methode oder anderen Berechnungsmethoden, dann ist dies zu dokumentieren.

Die Dokumentation muss mindestens folgende Angaben enthalten:


 Erläuterung der Formelzeichen und Symbole;
 Einzelheiten über das Computerprogramm;
 Annahmen für die Berechnung;
 Eingabedaten für die Berechnung;
 Graphische Darstellungen für das geometrische Modell, einschließlich Rand- und Verträglichkeitsbedin-
gungen;
 Spannungen, Verschiebungen und Dehnungen, wo erforderlich;
 die Spannungen in den kritischsten Bereichen;
 Vergleich der berechneten Spannungen gegenüber der zulässigen Spannung.

6.2.3 Fertigungsplan

Der Fertigungsplan muss beinhalten:


 Genaue Beschreibung des Fertigungs-/Verlegungsplans;
 Schweißanweisungen, zusammen mit den Berichten über die Anerkennung des Schweißverfahrens;
 Zerstörungsfreie Prüfverfahren;
 Wärmebehandlungsverfahren, wo anwendbar;
 Dichtheitsprüfverfahren, wo anwendbar;
 Druckprüfverfahren, wo erforderlich;
 alle zusätzlichen, speziell verlangten Verfahren.

6.3 Durchführung der Entwurfsprüfung durch den Hersteller (Interne Entwurfsprüfung)

6.3.1 Nachprüfung des Anlagenentwurfs

Für folgende Punkte ist eine Nachprüfung der Isometrie und/oder Bauzeichnungen, einschließlich Stücklisten und
Fertigungspläne unter Berücksichtigung der Betriebsbedingungen durchzuführen:
 Eignung des Werkstoffs für die drucktragenden und nicht drucktragenden Teile, einschließlich der verlangten
Werkstoffprüfbescheinigungen;
 Eignung der Schweißanweisungen und -prüfungen;
 Eignung der Schweißverbindung;
 Maßnahmen für geeignete wiederkehrende Prüfungen, wo erforderlich;
 konstruktive Stabilität, einschließlich Halterungen und Festpunkte;
 Bereitstellung und Angemessenheit von Sicherheitseinrichtungen.
Die Nachprüfung des Anlagenentwurfs muss nach den Anforderungen dieser Europäischen Norm erfolgen.

8
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

6.3.2 Nachprüfung der Auslegungsberechnungen

Die Nachprüfung der Auslegungsberechnungen ist für den Nachweis durchzuführen, dass die festgelegten Maße
die Anforderungen in EN 13480-3 erfüllen. Durch die Nachprüfung muss ferner sichergestellt sein, dass bei den
geprüften Spannungen Druck und Temperatur mit einbezogen sind und alle bei Betrieb und Prüfung eventuell ein-
wirkenden Belastungen berücksichtigt wurden.

6.3.3 Unvollständige Dokumentation

Falls zum Zeitpunkt der Entwurfsbestätigung nicht alle verlangten Daten zur Verfügung stehen, darf die Ferti-
gung/Verlegung unter der Voraussetzung fortgeführt werden, dass über das entsprechende Fertigungs- und Verle-
gungs-Stadium nicht hinausgegangen wird, bevor die Bestätigung erteilt ist.

6.3.4 Zusätzliche Verfahren/Prüfungen

Vor der Durchführung der diesbezüglichen speziellen Aufgabe muss für die Rohrleitungsklasse III folgendes über-
prüft werden, vorzugsweise im Rahmen der Entwurfsprüfung:

 Zulassung von Schweißern;

 Qualifikation und Zulassung von ZfP-Personal;

 Verfahren für die Endbearbeitung, z. B. Reinigung, Anstrich, Dämmung usw.

6.4 Alternative Sicherheitsprüfung

Wenn die vom Hersteller vorgesehene Konstruktion nicht nach einem Verfahren erstellt wurde, das nach den An-
forderungen in EN 13480-3 zulässig ist, dann muss der Hersteller alle erforderlichen Angaben für den alternativen
Auslegungsansatz liefern. Dies können mathematische Analysen, Druckversuchswerte, betriebliche Erfahrens-
werte oder andere Angaben sein, die der Hersteller zur Unterstützung dieses Konstruktionsverfahrens für wesent-
lich hält. Die vorgelegten Dokumente müssen nachgeprüft werden, um sicherzustellen, dass die Auslegung der
Rohrleitung genauso sicher ist wie die nach den allgemeinen Grundsätzen dieser Europäischen Norm und die in
6.3 angegebenen Grundsätze enthalten sind.

6.5 Herstellererklärung zur Auslegung

Wenn sich nach der Bestätigung des Entwurfs gezeigt hat, dass die Anforderungen an die Auslegung nach dieser
Europäischen Norm erfüllt wurden, dann muss der Rohrleitungshersteller eine Erklärung ausstellen, dass die Aus-
legung den Anforderungen dieser Europäischen Norm entspricht.

ANMERKUNG Ein Muster für die Herstellererklärung zur Auslegung ist in CEN/TR 13480-7 enthalten.

Eine Liste der relevanten Zeichnungen muss der Erklärung beigefügt sein.

7 Bauprüfung

7.1 Allgemeines

Die Prüfungen nach EN 13480-5 müssen von verfahrensbezogen geschultem Personal durchgeführt werden. Eu-
ropäische Normen oder schriftliche Verfahrensanweisungen (wo erforderlich), mit genauen Angaben über das
Verfahren und die Annahmekriterien müssen zur Verfügung stehen.

9
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

7.2 Werkstoffe und umgeformte drucktragende Bauteile

7.2.1 Allgemeines

Die nachstehend festgelegten Prüfungen sind nur für Bauteile vorgesehen, die während des Fertigungsprozesses
umgeformt werden, insbesondere Induktionsbiegungen. Umgeformte genormte zugelieferte Teile und Bauteile fal-
len nicht unter diese Anforderung.

7.2.2 Werkstoffüberprüfung

Eine Werkstoffüberprüfung muss durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Werkstoffe der vorgegebenen
Werkstoffnorm oder den Angaben in der Bestellung entsprechen.

7.2.3 Überprüfung der umgeformten drucktragenden Bauteile

Alle umgeformten drucktragenden Bauteile müssen hinsichtlich der festgelegten Form, Maßhaltigkeit und Schluss-
oder Wärmebehandlung überprüft werden.

7.2.4 Zerstörungsfreie Prüfung umgeformter Teile

Alle umgeformten Teile müssen zerstörungsfrei geprüft werden.

Die Prüfung muss, falls zutreffend, folgendes beinhalten:

 Wanddickenmessungen;

 Nachprüfung von Maßen (Ovalität, Winkel von Biegungen usw.);

 Härteprüfungen;

 Ultraschallprüfung für innenliegende Unregelmäßigkeiten in Längs- und Querrichtung;

 Überprüfung von Oberflächenfehlern oder oberflächennahen Fehlern (Magnetpulverprüfung oder Eindring-


prüfung);

 Abdrücke der Oberflächenstruktur in der Zugspannungszone (für den Fall, dass eine Lebensdauerüber-
wachung für Anwendungen im Kriechbereich erforderlich ist);

und an jedem Bauteil oder Los identischer Bauteile durchgeführt werden (je nach Werkstoff und Rohrleitungskate-
gorie).

Werkstoff, Wärmebehandlung, Wärmebehandlungslos, Verformungsgrad müssen bei der Festlegung des Loses
berücksichtigt werden.

7.2.5 Zerstörende Prüfung umgeformter Teile

Diese Prüfung muss für den Nachweis der Wärmebehandlung umgeformter Teile durchgeführt werden und folgen-
des beinhalten:

 Zugversuch;

 Zugversuch bei erhöhter Temperatur (für Teile, die im Kriechbereich eingesetzt werden);

 Kerbschlagprüfung;

 Mikroschliffe (z. B. 9 % oder 12 % Cr Stähle);

 andere Prüfungen, die in EN 13480-2:2002 oder in einer Europäischen Norm über Grundwerkstoffe angege-
ben sind.

10
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Die Prüfungen müssen für Rohrleitungen der Kategorien II und III jeweils für eine Schmelze, einen Wanddickenbe-
reich und ein Wärmebehandlungslos durchgeführt werden. Die Prüfungen müssen an Proben vom Ende des Bau-
teils selbst oder an Proben, die zusammen mit den Bauteilen im Wärmebehandlungsofen waren, durchgeführt wer-
den.

7.3 Schweißen

7.3.1 Schweißprüfungen

Folgendes muss überprüft werden:

 Schweißanweisungen (WPS) nach EN 288-2, für alle Schweißarbeiten einschließlich Heften und vorüber-
gehende Anschweißungen;

 Anerkennung aller WPS nach EN 13480-4;

 entsprechende und gültige Zulassung aller Schweißer nach EN 287-1 und aller Bediener von Schweißeinrich-
tungen nach EN 1418.

7.3.2 Prüfung der Schweißnahtvorbereitung

Vor der Ausführung einer Schweißarbeit muss jede Schweißnahtvorbereitung einer Sichtprüfung unterzogen wer-
den. Dies beinhaltet die Prüfung auf Übereinstimmung mit der Zeichnung und der Schweißanweisung wie folgt:

a) Verwendung der richtigen Werkstoffe;


b) Maße liegen innerhalb der Toleranzen, einschließlich Lage, Kantenversatz und räumliche Anordnung von Ab-
zweigen, Stutzen, Anschweißteilen und Festpunkten usw.;
c) Sauberkeit und keine Fehlstellen, die zu Fehlern in der fertigen Schweißverbindung führen können;
d) Stutzen, Abzweige usw. müssen sich einwandfrei in den Rohrverlauf einfügen;
e) Heftschweißungen, die Bestandteil der fertigen Schweißnaht werden, müssen frei von Rissen und anderen
Fehlern sein.

7.3.3 Prüfungen während des Schweißens

Folgende Prüfungen müssen, wo erforderlich, zu geeigneten Arbeitsschritten während des Schweißens durchge-
führt werden, um zu bestätigen, dass die angegebene Schweißanweisung in folgenden Punkten befolgt wird:

a) richtige Vorwärmung;
b) richtiger Schweißprozess;
c) richtige Schweißzusätze und -hilfsstoffe;
d) richtige elektrische Parameter;
e) richtige Zwischenlagentemperatur und –sauberkeit;
f) sonstige Anforderungen der Schweißanweisung;
g) alle Heftschweißungen und vorübergehenden Anschweißungen sind in Übereinstimmung mit einer zuge-
lassenen Schweißanweisung geschweißt.

7.3.4 Prüfung nach dem Schweißen

Die folgenden Prüfungen müssen nach dem Schweißen durchgeführt werden:

a) Prüfung auf Übereinstimmung mit den Zeichnungen;


b) Überprüfen, ob die Schweißnähte richtig gekennzeichnet sind und bis zu dem Schweißer/Bediener rückver-
folgbar sind;
c) Überprüfen, ob vorübergehende Anschweißungen ordnungsgemäß entfernt wurden.

11
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

7.4 Wärmebehandlung
Bei einer Wärmebehandlung nach dem Umformen oder Schweißen (PWHT), soweit vorgesehen, muss durch Ü-
berprüfung der Wärmebehandlungsprotokolle oder eine Härteprüfung bestätigt werden, dass die durchgeführte
Wärmebehandlung mit der Werkstoffspezifikation oder dem entsprechenden Wärmebehandlungsverfahren über-
einstimmt.

8 Zerstörungsfreie Prüfung (ZfP) von Schweißnähten

8.1 Durchführung der zerstörungsfreien Prüfung

8.1.1 Allgemeines

8.1.1.1 Folgendes gilt für alle Schweißverbindungen:

a) Schweißverbindungen sind vor Durchführung einer anderen zerstörungsfreien Prüfung (ZfP) einer Sichtprü-
fung nach EN 970 zu unterziehen.
b) Der Prüfbereich umfaßt das Schweißgut und die Wärmeeinflußzonen.
c) Die Oberflächen-Prüfungen, die in Tabelle 8.2-1 festgelegt sind, müssen auf den Außenflächen durchgeführt
werden.
d) Wenn eine Wärmebehandlung oder Umformung der Schweißverbindung nach dem Schweißen vorgesehen ist,
dann sind die zerstörungsfreien Prüfungen der Schweißnähte nach der letzten Wärmebehandlung oder Um-
formung durchzuführen. Sind Schweißnähte nach der letzten Wärmebehandlung oder Umformung nicht mehr
zugänglich, dann müssen zwischen den Beteiligten geeignete Vereinbarungen getroffen werden.
e) Das angewendete ZfP-Verfahren und die Annahmekriterien für alle Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung
müssen Tabelle 8.4-1 entsprechen.
f) Bei austenitischem Grund- oder Zusatzwerkstoff muss die Oberflächenprüfung nach dem Eindringverfahren
(PT) erfolgen.

8.1.1.2 Zündstellen und Kontaktstellen mit Anschmelzungen müssen glatt geschliffen werden und je nach
verwendetem Werkstoff einer Prüfung auf Oberflächenfehler unterzogen werden.

8.1.1.3 Oberflächenbeschaffenheit und Vorbereitung für die zerstörungsfreie Prüfung

Die folgenden Kriterien müssen erfüllt werden:

a) RT (Durchstrahlungsprüfung): eine Nachbearbeitung der Oberfläche ist erforderlich, wenn Riffel oder Un-
regelmäßigkeiten der Schweißnahtoberfläche die Interpretation der Durchstrahlungsbilder störend beein-
flussen;
b) UT (Ultraschallprüfung): eine Nachbearbeitung der Oberflächen ist erforderlich, wenn die Oberflächen, die mit
dem Prüfkopf in Berührung sind, den Abtastvorgang verhindern;
c) MT (Magnetpulverprüfung): wo erforderlich, muss eine Nachbearbeitung der Oberfläche erfolgen, um Fremd-
stoffe zu beseitigen, damit eine genaue Interpretation der Anzeigen möglich ist.
d) PT (Eindringprüfung): wo erforderlich, muss eine Nachbearbeitung der Oberfläche erfolgen, um Fremdstoffe
zu beseitigen, damit eine genaue Interpretation der Anzeigen möglich ist.

ANMERKUNG Es sollte darauf geachtet werden, dass durch die Nachbearbeitung der Oberfläche keine Fehler verdeckt wer-
den.

12
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

8.1.2 Prüfung der Schweißqualität durch Stichproben

Wenn der geforderte Umfang der zerstörungsfreien Prüfung unter 100 % liegt, dann müssen die festgelegten ZfP-
Verfahren in der frühest möglichen Phase des Fertigungsprozesses angewendet werden, um sicherzustellen, dass
einwandfreie Schweißnähte erreicht werden. Der Zeitpunkt ist zwischen den Beteiligten zu vereinbaren. Die Stich-
proben müssen:

 zufällig ausgewählt sein;

 für eine Gruppe von Schweißnähten repräsentativ sein.

Die Stichprobe muss mindestens eine vollständige Rundnaht enthalten.

Wenn die Anzahl der verlangten stichprobenmäßig zu prüfenden Verbindungen gering ist, dann sind Kombinatio-
nen von dickeren Rohrquerschnitten und kleineren Durchmessern oder Kombinationen von dünneren Rohrquer-
schnitten und größeren Durchmessern zu bevorzugen.

ANMERKUNG Eine Gruppe von Schweißnähten ist die Anzahl von Schweißnähten, die von einem Schweißer oder Bediener
nach einer vorgegebnen Schweißanweisung ausgeführt wurde.

8.1.3 Fehler, die durch Stichprobenprüfung festgestellt werden

Wenn die Stichprobe Fehlstellen in einer Schweißnaht ergibt, die nach diesem Teil der EN 13480 nicht zulässig
sind, gilt folgendes:

a) Zwei zusätzliche Schweißnähte derselben Gruppe müssen nach dem gleichen Verfahren untersucht werden.

b) Wenn diese zusätzlichen Schweißnähte annehmbar sind, dann muss die anfängliche Schweißnaht ausge-
bessert bzw. erneuert werden und nach dem ursprünglichen Verfahren überprüft werden.

c) Falls eine dieser zusätzlichen Schweißnähte eine unzulässige Fehlstelle aufweist, dann müssen alle Schweiß-
nähte in dieser Gruppe vollständig überprüft werden und gegebenenfalls ausgebessert oder erneuert und er-
neut überprüft werden.

Die in Bild 8.1-1 dargestellte Vorgehensweise muss befolgt werden.

13
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Bild 8.1-1 — Fließbild für die zusätzlich erforderliche Prüfung, sofern Fehlstellen auftreten

14
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

8.2 Stumpfgeschweißte Rundnähte, Stutzen- und Kehlnähte sowie Dichtnähte

8.2.1 Prüfumfang

Verfahren und Umfang der erforderlichen ZfP sind nach Tabelle 8.2-1 unter Berücksichtigung der Rohrleitungs-
kategorie festzulegen, in die die Rohrleitung eingestuft ist:

Es gelten folgende zusätzliche Bedingungen:

a) Rohrleitungen, bei denen die Auslegung durch Ermüdung oder Kriechen bestimmt ist, werden für die zer-
störungsfreie Prüfung, unabhängig von PS und DN, in Rohrleitungs-Klasse III eingeteilt.

b) Für Rohrleitungen der Werkstoffgruppen 1.1, 1.2 und 8.1 in den Rohrleitungs-Klassen I oder II müssen
stumpfgeschweißte Rund- und Stutzennähte, unabhängig von PS und DN, zu mindestens 10 % volumetrisch
geprüft werden, wenn die Rohrleitung > DN 25 ist und sehr giftige oder hochentzündliche Fluide enthält.

c) Ist ein Prüfumfang von 5 % angegeben, bezieht sich dies auf die ersten durchgeführten 100 Schweißnähte.
Gibt es keine Befunde, die Grund zu Beanstandungen geben, darf der Prüfumfang insgesamt auf 2 % gesenkt
werden. Es müssen jedoch mindestens 5 Schweißnähte geprüft werden. Alle anderen Anforderungen müssen
8.1.2 entsprechen.

d) Bei Rundnähten oder falls die auf eine Schweißnaht einwirkenden rechnerischen Spannungen (Bestimmung
nach EN 13480-3) weniger als 70 % der zulässigen Spannung für den Auslegungszustand betragen, darf der
Prüfumfang auf 50 % der Werte in Tabelle 8.2-1 reduziert werden.

e) Rohrleitungen für Dampf und überhitztes Wasser (Wasser bei einem Druck über 0,5 bar und einer Temperatur
gleich oder höher als 110 °C) müssen wie folgt zerstörungsfrei geprüft werden:

 bei PS · DN ≥ 5 000 100 % volumetrische Prüfung von Stumpf- und Stutzennähten


 bei PS · DN ≥ 3 500 25 % volumetrische Prüfung von Stumpf- und Stutzennähten

zusammen mit den anderen in Tabelle 8.2-1 genannten Prüfungen für Kombinationen aus Werkstoff, Rohr-
leitungs-Kategorie und Wanddicke.

ANMERKUNG Für Rohrleitungen für den Betrieb bei 100 °C oder höher sollten mindestens 10 % der Einsteck-
Schweißverbindungen (Socket welds) durchstrahlend geprüft werden, um zu bestätigen, dass eine ausreichende Dehnfuge
gegeben ist.

f) Auswahl des geeigneten ZfP-Verfahrens für die volumetrische Prüfung, siehe Tabelle 8.4-4.

15
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Tabelle 8.2-1 — Prüfumfang für Rundnähte, Stutzen- und Kehlnähte sowie Dichtnähte
Alle
Schweiß- Rundnähte Stutzennähte Einsteck-
nähte schweißverbindung/ Dichtnähte
Rohr- Kehlnähte
Werkstoff- Volumetrische
leitungs-
gruppe1) Oberflächenprüfung Prüfung Oberflächenprüfung Volumetrische Prüfung
klasse Oberflächenprüfung Oberflächenprüfung
VT enb MT/PTc RT/UT Stutzen- en MT/PTc Stutzen- enb RT/UT en MT/PT en MT/PT
% mm % % durchmesser mm % durchmesser mm % mm % mm %
5
I
5d
1.1 Null alle Null alle Null Null
5
1.2 II 100 alle alle
8.1
10
III 10 > DN 100 > 15 10 10 10

≤ 30 5 10
1.3, 1.4 I
> 30 10 10
2.1, 2.2 allee alle Null allee 10 allee 5
4.1, 4.2 ≤ 30 5 10
II 100 10
8.2, 8.3 > 30 10 10
9.1, 9.2, 9.3 ≤ 30 5 25
10.1, 10.2 III alle > DN 100 > 15 10 alle 25 alle 25
> 30 10 25d
≤ 30 10 25
I
3.1, 3.2, 3.3 > 30 25 25
5.1, 5.2, 5.3 25 25 25 10
≤ 30 25 25
5.4, 6.1, 6.2, II 100 alle alle alle alle
> 30 25 25d
6.3, 6.4, 7.1,
7.2, 11 ≤ 30 100 100
III 100 100 100 100
> 30 100 100d
a Werkstoffgruppe, siehe CR ISO 15608:2000
b Auswahl des geeigneten ZfP-Verfahrens für die volumetrische Prüfung, siehe Tabelle 8.4-2
c Für ferritische Werkstoffe ist vorzugsweise die Magnetpulverprüfung zu wählen
d Zusätzliche Prüfungen für Querfehler, ausgehend von der Schweißnahtoberfläche (siehe 8.4.4.2)
e Nur wenn eine Wärmenachbehandlung durchgeführt wurde

16
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

8.2.2 Verbindungen zwischen artungleichen Werkstoffen

Bei Verbindungen zwischen ferritischen und anderen Werkstoffen (z. B. Austenit, Nickelbasislegierungen) müssen
Prüfverfahren und Prüfumfang der höchsten, für die Grundwerkstoffe geltenden Werkstoffgruppe entsprechen.

8.3 Längsnähte

Längsnähte, ausgenommen solche in Bauteilen, die nach Werkstoffspezifikationen entsprechend dieser Euro-
päischen Norm gefertigt sind, müssen in einem Umfang zerstörungsfrei geprüft werden, der dem geforderten
Schweißnahtfaktor entspricht (siehe Tabelle 8.3-1).

Tabelle 8.3-1 — ZfP-Umfang bei Längsnähten

Schweißnaht- VT MT oder PTa RT oder UTb


faktor
z % % %
z ≤ 0,7 100 0 0
0,7 < z ≤ 0,85 100 10 10
0,85 < z ≤ 1,0 100 100 100
a Für ferritische Werkstoffe ist vorzugsweise die Magnetpulverprüfung zu
wählen.
b Siehe Tabelle 8.4-3

8.4 ZfP-Verfahren

8.4.1 Allgemeines

Die in den folgenden Abschnitten festgelegten ZfP-Verfahren sind nach schriftlich festgelegten ZfP-Verfahren und
gegebenenfalls ZfP-Verfahrensanweisungen durchzuführen.

8.4.2 Annahmekriterien

Die Annahmekriterien für die ZfP-Verfahren müssen den in Tabelle 8.4-2 angegebenen Europäischen Normen ent-
sprechen. Anforderungen für die Zulässigkeitskriterien für Oberflächenfehler sind in Tabelle 8.4-2 enthalten und
zusätzliche Anforderungen für Zulässigkeitskriterien für innenliegende Unregelmäßigkeiten, die mit der Durch-
strahlungsprüfung (RT) festgestellt werden, sind in Tabelle 8.4-3 festgelegt.

Tabelle 8.4-1 — ZfP-Techniken, Verfahren und Zulässigkeitskriterien


ZfP-Technik
Verfahren Zulässigkeitskriterien
(Abkürzung)
Sichtprüfung (VT) EN 970 Tabelle 8.4-2
Durchstrahlungsprüfung (RT) EN 1435:1997, Klasse Ba, b EN 12517:1998, Zulässigkeitsgrenze 2
und zusätzliche Anforderungen in Tabel-
le 8.4-3
Ultraschallprüfung (UT) EN 1714:1998, Klasse Bb EN 1712:1997c, Zulässigkeitsgrenze 2d
Eindringprüfung (PT) EN 571-1 EN 1289:1998, Zulässigkeitsgrenze 1
Magnetpulverprüfung (MT) EN 1290 EN 1291:1998, Zulässigkeitsgrenze 1
a Jedoch muss die maximale Fläche für einzelne Fehlstellen den Anforderungen nach EN 1435:1997, Klasse A entspre-
chen.
b Bei Rohrleitungsklasse I bzw. II gilt Klasse A für die Werkstoffgruppen 1.1, 1.2 und 8.1.
c Für die Beschreibung der Anzeigen kann EN 1713 angewendet werden.
d Bei Rohrleitungsklasse I bzw. II gilt Zulässigkeitsgrenze 3 für die Werkstoffgruppen 1.1, 1.2 und 8.1.

17
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Tabelle 8.4-2 — Zulässigkeitskriterien für Oberflächenfehler


Identifizierung der Oberflächenfehlstelle maximal zulässige Fehlstelle
Rohrleitungsklasse
nach EN 13480-1:
EN ISO EN 25817: 2002, Tabelle 4.1-1
6520-1:1998 1992 zusätzliche
Benennung III II I
Ordnungs- Referenz- Anforderungena
nummer nummer Bewertungsgruppe
nach
EN 25817:1992
1001 bis 1064 Risse (alle) 1 Nicht zulässig
2011 bis 2017 Porosität und Poren (alle) 1) Bei
Auftreten an der Oberfläche,
— Durchmesser = 2 mm und
— Tiefe = 1 mm
mit den zusätzlichen Bedingungen,
daß:
3 bis 5 B1) B C — der Fehler nicht bei einem Stop
oder Neuansatz auftritt
— der Fehler nicht systematisch ist
auf derselben Schweißnaht bei
2021 bis 2024 Lunker (alle)
drucktragenden Schweißnähten
oder belasteten Anschweißnähten
3011 bis 3014 Schlackeneinschluß (alle) 6
3021 bis 3024 Flußmitteleinschluß (alle) 6 Muss beseitigt werden, z. B. durch
Nicht zulässig
303 Oxideinschluß 6 Schleifen
3041 bis 3043 Fremdmetalleinschluß (alle) 6; 7
4011 bis 4013 Bindefehler (alle) 8 Nicht zulässig
Ungenügende Durch- Falls eine durchgeschweißte Naht
402 9 Nicht zulässig
schweißung erforderlich ist
2) t ≥ 16 mm:
h ≤ 0,5 mm bei langen Unregel
mäßigkeiten
6 mm ≤ t < 16 mm:
h ≤ 0,3 mm bei langen Unregel
5011 bis 5012 Kerbe 11 B2) C C mäßigkeiten;
h ≤ 0,5 mm bei kurzen Unregel
mäßigkeiten
t < 6 mm:
h < 0,3 mm bei kurzen Unregel
mäßigkeiten
5013 Wurzelkerbe 21 B C C
Glatter Übergang erforderlich, Naht-
502 Zu große Nahtüberhöhung 12 B C C
übergangswinkel ≥ 120°
503 Zu große Nahtüberhöhung 13 C C C Wie bei 502
504 Zu große Wurzelüberhöhung 16 B C C
5041 Einzelne Durchtropfung 17 B B C
506 Schweißgutüberlauf 22 Nicht zulässig
507 Kantenversatz 18 Siehe EN 13480-4
508 Winkelversatz — Siehe EN 13480-4
509 Verlaufenes Schweißgut 19 B B B
511 Decklagenunterwölbung 19 B B B
Übermäßige Ungleich-
512 20 D D D
schenkligkeit
515 Wurzelrückfall 21 B B B Lange Fehlstelle: nicht zulässig
516 Wurzelporosität — Nicht zulässig
517 Ansatzfehler 23 Nicht zulässig
Muss beseitigt werden, z. B. durch
601 Zündstelle 24 Nicht zulässig Schleifen plus MT oder PT um sicher-
zustellen, dass kein Riss geblieben ist

18
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Tabelle 8.4-2 (fortgesetzt)


Identifizierung der Oberflächenfehlstelle maximal zulässige Fehlstelle
Rohrleitungsklasse
nach EN 13480-1:
EN ISO EN 25817: 2002, Tabelle 4.1-1
6520-1:1998 1992 zusätzliche
Benennung III II I
Ordnungs- Referenz- Anforderungena
nummer nummer Bewertungsgruppe
nach
EN 25817:1992
ANMERKUNG Im Sonderfall von
rundgeschweißten Rippen, die durch
ein mechanisches Schweißverfahren
an Rohren angebracht sind, müssen
602 Schweißspritzer 25 Nicht zulässig Schweißspritzer möglichst gering
gehalten werden, müssen jedoch un-
abhängig vom Werkstoff oder der
jeweiligen Wärmebehandlung, nicht
beseitigt werden.
Muss beschliffen werden, glatter Über-
603 Ausbrechung — Nicht zulässig
gang erforderlich.
Muss eben beschliffen werden, glatter
604 Schleifkerbe — Nicht zulässig
Übergang erforderlich.
Muss eben beschliffen werden, glatter
605 Meißelkerbe — Nicht zulässig
Übergang erforderlich.
Örtliche Unterschleifungen sind auf die
Konstruktionsmerkmale zu beziehen
(Rechnerische Wanddicke + Korrosi-
606 Unterschleifung — Nicht zulässig onszuschlag = Mindest-Wanddicke für
Grundwerkstoff). (Die Wanddicke ist
nach dem Ultraschallverfahren zu
messen.)
a Symbole nach EN 25817:1992

19
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Tabelle 8.4-3 — Zusätzliche Anforderungen für Zulässigkeitskriterien für innenliegende Fehlstellen


bei Durchstrahlungsprüfung (RT)
Identifizierung der innenliegenden Fehlstelle maximal zulässige Fehlstelle
Rohrleitungsklasse
nach EN 13480-1:
EN ISO EN 25817: 2002, Tabelle 4.1-1
6520-1:1998 1992 zusätzliche
Benennung III II I
Ordnungs- Referenz- Anforderungena
nummer nummer Bewertungsgruppe
nach
EN 25817:1992
1001 bis 1064 Risse (alle) 1 Nicht zulässig
Bei Nr 2014 wie bei gleichmäßig ver-
teilten Poren Nr 2012, jedoch muss der
Abstand zwischen zwei Poren immer
größer sein als der 2fache Durchmes-
ser der größeren Pore und nicht kleiner
2011 bis 2016 Porosität und Poren (alle) 3 bis 5 B B C als 4 mm (um sicherzustellen, dass
keine Möglichkeit eines Bindefehlers
besteht)
Bei Nr 2015 und Nr 2016
l = 0,3 t, maximal 5 mm und
w = 2 mm
2021 bis 2024 Lunker (alle) — Nicht zulässig
1) w = 0,3 t, maximal 3 mm und je
nach Anwendungsfall:
1 < t ≤ 25 mm
3011 bis 3014 Schlackeneinschluß (alle) 1)
3021 bis 3024 Flußmitteleinschluß (alle) 6 Bei zeilenförmigem Schlackenein-
303 Oxideinschluß (alle) schluss mit einem Abstand zwischen 2
dieser Zeilen von weniger als dem
2fachen der längsten Zeile gilt die Ge-
samtlänge als Fehler.
Fremdmetalleinschluss
3042 7 Nicht zulässig
(Kupfer)
Fremdmetalleinschluss 2) wie bei Poren Nr 2011, Nr 2012,
3041 und 3043 — 2)
(alle anderen) Nr 2013
4011 bis 4013 Bindefehler (alle) 8 Nicht zulässig
Ungenügende Durch- Falls eine durchgeschweißte Naht er-
402 9 Nicht zulässig
schweißung forderlich ist
Mehrfach-Fehlstellen im
— 26 B B B
Querschnitt
a Symbole nach EN 25817:1992, w = maximale Größe des Hohlraums

8.4.3 Qualifizierung des Personals

Die Prüfung ist von einer Person, die mindestens nach EN 473:2000, Stufe 1, zertifiziert ist, durchzuführen und
muss von Personal der Stufe 2 oder Stufe 3 überwacht werden, das auch für die Beurteilung der Ergebnisse ver-
antwortlich ist.

Die Sichtprüfung ist von einer Person mit ausreichenden Kenntnissen und Erfahrungen, bezogen auf die jeweiligen
Normen und Spezifikationen, durchzuführen. Bescheinigungen nach EN 473 sind nicht erforderlich.

Die Ultraschallprüfung ist von einer Person durchzuführen und zu beurteilen, die mindestens nach EN 473:2000,
Stufe 2 zertifiziert ist.

20
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

8.4.4 Auswahl des ZfP-Verfahrens

8.4.4.1 Oberflächenprüfung

Zur Auswahl zwischen MT oder PT, siehe 8.1.1.1 f) sowie Fußnote c in Tabelle 8.2-1.

Sichtprüfung bedeutet die Begutachtung von Bauteilen, Verbindungen und anderen Rohrleitungsteilen und Halte-
rungen, auf die vor, während oder nach der Herstellung, Fertigung, dem Zusammenbau oder der Montage freie
Sicht besteht oder hergestellt werden kann.

ANMERKUNG Diese Prüfung kann eine Nachprüfung der Maße, Schweißkanten, Schweißnahtvorbereitung, Ausrichtung,
Verbindung (Schweißen, Kleben, Löten oder andere Verbindungsmethoden), Halterungen, Zusammenbau und Montage bein-
halten.

8.4.4.2 Volumetrische Prüfung

Das ZfP-Verfahren ist in Abhängigkeit von der Wanddicke, Art der Schweißnaht und Werkstoffart nach Tabel-
le 8.4-4 auszuwählen.

Tabelle 8.4-4 — Auswahl der ZfP-Techniken zur Feststellung von Schweißfehlern


(volumetrische Prüfung) bei voll durchgeschweißten Verbindungen auf der Grundlage
von EN 12062:1997

Werkstoff und Art Nenndicke des Grundwerkstoffes (e in Millimeter)


der Verbindung
e<8 8 ≤ e < 15 15 ≤ e < 40 e ≥ 40
Ferritische
RT RT oder (UT) RT oder UT UT oder (RT)
Stumpfschweiß-Verbindungen
Ferritische
RT RT oder (UT) RT oder UT UT oder (RT)
T-Verbindungen
Austenitische
RT RT RT oder (UTa) UTa oder RT
Stumpfschweiß-Verbindungen
Austenitische
RT RT RT oder (UTa) UTa oder RT
T-Verbindungen

ANMERKUNG Sind zwei Techniken angegeben, steht die weniger bevorzugte in Klammern.

a UTD (nach EN 1714:1998, Klasse D) erfordert eine spezifische schriftliche Anweisung.

8.5 Berichte
Berichte über zerstörungsfreie Prüfungen müssen in Übereinstimmung mit den jeweiligen Europäischen Normen
für die entsprechende Prüfmethode erstellt werden.

8.6 Ausbesserungen an Schweißnähten


Die Verfahren für die Schweißnahtausbesserung müssen EN 13480-4 entsprechen und sind der verantwortlichen
Person vor Beginn der Ausbesserung zur Überprüfung und Genehmigung vorzulegen.

Fehlstellen, die als Fehler bewertet wurden, müssen in Übereinstimmung mit EN 13480-4 ausgebessert und nach
der Ausbesserung erneut geprüft werden.

ANMERKUNG Die verantwortliche Person kann während der Ausbesserung zusätzliche Prüfungen verlangen.

Wenn Fehlstellen festgestellt werden, jedoch nicht hinreichend beurteilt werden können, dann muss eine alter-
native Prüfung durchgeführt oder die Fehlstelle ausgebessert werden.

Die maximal zulässige Anzahl aufeinanderfolgender Ausbesserungen muss EN 13480-4 entsprechen.

21
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

9 Abnahme und Dokumentation

9.1 Allgemeines
Vor der abschließenden Bescheinigung muss durch den Hersteller eine Abnahmeprüfung erfolgen, um nachzu-
weisen, dass das Rohrleitungssystem in Übereinstimmung mit allen festgelegten Anforderungen gefertigt wurde.
Anschließend erfolgt eine Zusammenstellung der verlangten Dokumentation.

9.2 Abnahmeprüfung

9.2.1 Allgemeines

Die Abnahmeprüfung muss beinhalten:

 eine Sichtprüfung vor der Druckprüfung;

 eine Sichtprüfung nach der Druckprüfung;

 eine Überprüfung der Fertigungsunterlagen.

Alle Prüfungen müssen dokumentiert werden.

9.2.2 Sichtprüfung vor der Druckprüfung

Eine Sichtprüfung muss innen und außen so weit möglich vor Aufbringung der äußeren Beschichtung durchgeführt
werden. Durch die Sichtprüfung muss folgendes nachgewiesen werden:

 Maße und Ausrichtungen entsprechen den Anforderungen an die Konstruktion des Rohrleitungssystems.

 Sonstige Anforderungen der Konstruktionsfestlegungen und dieser Europäischen Norm sind, bezogen auf Bau-
teile, Halterungen, Montage und Verlegung, erfüllt.

9.2.3 Sichtprüfung nach der Druckprüfung

Durch die Sichtprüfung muss nachgewiesen werden, dass die Druckprüfung keine Beschädigungen hervorgerufen
hat:

 Alle Blindflansche, die zum Absperren von Bauteilen eingebaut wurden, die keiner Druckprüfung unterzogen
werden, z. B. Abblaseleitung des Sicherheitsventils, Faltenbalge oder Dehnungsausgleicher usw., müssen ent-
fernt worden sein.

 Sicherheitsventile oder Entlastungseinrichtungen, die durch die Auslegung oder diese Norm verlangt werden,
müssen sachgemäß eingebaut worden sein und der festgelegten Leistung und Bauart entsprechen. Alle an die-
sen Einrichtungen für die Druckprüfung angebrachten Messgeräte müssen entfernt worden sein.

9.2.4 Prüfung der Fertigungsunterlagen

Der Hersteller muss eine Prüfung der Fertigungsunterlagen durchführen, um nachzuweisen, dass alle in den Ab-
schnitten 7 bis 9 festgelegten anwendbaren Prüfungen zufriedenstellend durchgeführt und aufgezeichnet wurden.

9.3 Druckprüfung

9.3.1 Allgemeines

Alle in Übereinstimmung mit dieser Europäischen Norm gefertigten Rohrleitungen müssen einer Druckprüfung un-
terzogen werden, um die Druckfestigkeit des fertigen Produktes nachzuweisen. Die Druckprüfung muss immer un-
ter geregelten Bedingungen unter entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen und mit geeigneten Geräten durch-
geführt werden und so, dass die für die Prüfung verantwortlichen Personen in der Lage sind, ausreichende Über-
prüfungen an allen drucktragenden Teilen vorzunehmen.

22
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Die Druckprüfung muss als hydrostatische Druckprüfung (Wasserdruckprüfung) durchgeführt werden. Wenn eine
Wasserdruckprüfung nachteilig oder nicht durchführbar ist, muss eine pneumatische Druckprüfung (Gasdruck-
prüfung) (siehe 9.3.3) oder andere Prüfungen (siehe 9.3.4) durchgeführt werden.

Die Druckprüfung muss auf Verlangen durchgeführt werden.

9.3.2 Hydrostatische Druckprüfung (Wasserdruckprüfung)

9.3.2.1 Grundlegende Anforderungen an Wasserdruckprüfungen

9.3.2.1.1 Wo dies durchführbar ist, muss das fertiggestellte Rohrleitungssystem nach Beendigung der Ver-
legung und wenn alle Überprüfungen durchgeführt worden sind, einer Druckprüfung unterzogen werden. Falls es
aufgrund der Größe oder Art der Fertigung nicht möglich ist, das vollständige Rohrleitungssystem einer Druck-
prüfung zu unterziehen, dann muss das durchzuführende Prüfverfahren im Entwurfsstadium vereinbart werden.

9.3.2.1.2 Alle Verbindungen müssen während der Druckprüfung ohne Dämmung und Auskleidung zur Überprü-
fung freiliegen, jedoch dürfen Verbindungen und Rohre, die vorher nach dieser Norm geprüft wurden, gedämmt
oder abgedeckt sein. Anstriche als Korrosionsschutz sind zulässig, sofern sie eine gründliche Untersuchung der zu
prüfenden Verbindung nicht verhindern.

9.3.2.1.3 Rohrleitungen für Dampf oder Gas müssen, falls erforderlich, vorübergehend mit zusätzlichen Halte-
rungen versehen werden, um das Gewicht der Prüfflüssigkeit zu halten.

9.3.2.1.4 Dehnungsausgleicher sind im allgemeinen sowohl im Werk des Herstellers als auch vor Ort im Rohr-
leitungssystem zu prüfen. Sie sind mit einem Prüfdruck nach 9.3.2.2.1 zu beaufschlagen. Überschreitet der Prüf-
druck ptest den Wert

ptest = 1,5 PS/E20/Ec, (9.3.2-1)

dürfen die Dehnungsausgleicher mit einer Arretierung versehen werden, um sie während der Prüfung gegen Ver-
drehen zu stabilisieren.

Dabei ist

Ec Elastizitätsmodul bei Auslegungstemperatur.

E20 Elastizitätsmodul bei 20 °C;

PS maximaler zulässiger Druck, in bar;

ptest Prüfdruck, in bar;

9.3.2.1.5 Bauteile, die nicht geprüft werden müssen, sind entweder von der Rohrleitung abzutrennen oder wäh-
rend der Prüfung durch Blindflansche oder andere Vorrichtungen abzusperren.

ANMERKUNG Es darf eine Armatur verwendet werden, vorausgesetzt, sie ist (einschließlich Schließmechanismus) für den
Prüfdruck geeignet.

9.3.2.1.6 Keine Rohrleitung darf bei der Druckprüfung in irgendeiner Form einer Stoßbelastung, z. B. durch Ab-
klopfen mit einem Hammer unterzogen werden.

9.3.2.1.7 Wenn Druckmessgeräte mit Skalenanzeige und Aufzeichnungsmöglichkeit verwendet werden, dann
muss die Skala eine Einteilung über einen Bereich von etwa dem Doppelten des geplanten maximalen Druckes
aufweisen, auf keinen Fall jedoch darf der Bereich weniger als das 1,5fache oder mehr als das 4fache dieses
Druckes umfassen.

23
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

9.3.2.1.8 Wenn Bauteile einer Druckprüfung unterzogen werden müssen, dann müssen die anzeigenden Mess-
geräte mit dem Bauteil verbunden werden oder an das Bauteil mittels Fernbetätigung angeschlossen werden, wo-
bei die Anzeigen für den Bediener, der den Druck regelt, während der gesamten Dauer, in der das Bauteil mit
Druck beaufschlagt, geprüft und druckentlastet oder entlüftet wird, deutlich sichtbar sein müssen.

ANMERKUNG 1 Bei großen Rohrleitungssystemen, für die mehr als ein Messgerät festgelegt oder erforderlich ist, wird ein
aufzeichnendes Messgerät empfohlen.

ANMERKUNG 2 Es wird empfohlen an der Druckprüfeinrichtung ein kleines Entlastungsventil anzubringen, das auf den
1,1fachen Prüfdruck eingestellt ist, um zu vermeiden, dass übermäßiger Druck entsteht.

9.3.2.1.9 Alle verwendeten anzeigenden und aufzeichnenden Messgeräte müssen nach einer anerkannten
Norm kalibriert sein.

9.3.2.1.10 Rohrleitungen, die nach der hydrostatischen Druckprüfung ausgebessert wurden, müssen nach Be-
endigung der Ausbesserung und einer erforderlichen Wärmenachbehandlung erneut der festgelegten Druck-
prüfung unterzogen werden, sofern zwischen den Beteiligten nichts anderes vereinbart wurde.

9.3.2.2 Detaillierte Anforderungen an die hydrostatische Druckprüfung

9.3.2.2.1 Der Prüfdruck darf den höheren der beiden wie folgt ermittelten Werte nicht unterschreiten:

f test
p test = 1,25 PS (9.3.2-2)
f

oder

p test = 1,43 PS (9.3.2-3)

Dabei ist
2
ftest zulässige Spannung für Auslegungsbedingungen bei Prüftemperatur, in N/mm ;
2
f zulässige Spannung für Auslegungsbedingungen bei Auslegungstemperatur, in N/mm ;

PS Auslegungsdruck der vorgefertigten Rohrleitungsbaugruppe, in bar;

ptest Prüfdruck, in bar.

In allen Fällen muss für jedes Bauteil der Rohrleitung der Prüfdruck so begrenzt werden, dass er keine größere
zulässige Spannung als in EN 13480-3 für Prüfbedingungen festgelegt erzeugt, gegebenenfalls durch eine Sen-
kung des Prüfdruckes.

ANMERKUNG 1 Diese Bedingung kann in den Fällen bei unterschiedlichen Werkstoffen entfallen, in denen für die hydro-
statische Druckprüfung ein neuer Entwurf erforderlich wäre oder wenn es während der Druckprüfung zu einer Überbeanspru-
chung der Schrauben kommen könnte.

Weitere Überlegungen sind zu berücksichtigen, wenn die Rohrleitung im Kriechbereich betrieben wird.

Der aufgebrachte Prüfdruck muss den Betrag der gesamten statischen Druckhöhe, der im Betrieb und während der
Prüfung an der betrachteten Stelle auftritt, mit einschließen.

ANMERKUNG 2 Der durch den Inhalt der Rohrleitung während des Betriebes und/oder der Prüfung verursachte statische
Druck muss jedoch nicht berücksichtigt werden, solange er die Spannung in den Wänden um nicht mehr als 5 % erhöht.

Für jede vorgefertigte Rohrleitungsbaugruppe muss der Prüfdruck so begrenzt werden, dass er keine größere zu-
lässige Spannung als in EN 13480-3 für Prüfbedingungen festgelegt, erzeugt, gegebenenfalls muss der Prüfdruck
reduziert werden. Weitere Einzelheiten siehe EN 13480-3.

24
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Es muss sichergestellt sein, dass die Tragkonstruktionen, die nicht von den für die Lieferung des Rohrleitungs-
systems Verantwortlichen zur Verfügung gestellt werden, den durch die hydrostatische Druckprüfung erzeugten
Belastungen standhalten können.

Vor der hydrostatischen Druckprüfung muss die Tragfähigkeit vorübergehend montierter Halterungen überprüft
werden.

Luftblasen im Rohrleitungssystem sind zu vermeiden. Es müssen Mittel zur Verfügung stehen, durch die Luftblasen
in den zu prüfenden Rohrleitungsabschnitten verhindert werden.

In der Regel muss die hydrostatische Druckprüfung mit Wasser durchgeführt werden. Die Qualität des Wassers
muss so sein, dass Korrosion und bleibende Verunreinigungen verhindert werden.

ANMERKUNG 3 In den meisten Fällen darf die Wasserdruckprüfung mit normalem Versorgungswasser durchgeführt wer-
den.

Bei hydrostatischen Druckprüfungen an austenitischen nichtrostenden Rohrleitungssystemen muss die Halogen-


konzentration des Wassers kontrolliert werden und darf 50 ppm nicht überschreiten.

Die Temperatur des für die Druckprüfung verwendeten Mediums muss ausreichend hoch sein, um die Gefahr von
Sprödbruch zu vermeiden, siehe EN 13480-2:2002.

Falls die für die hydrostatische Druckprüfung verwendete Flüssigkeit kein Wasser ist, müssen zusätzliche Gefähr-
dungen in Verbindung mit dem Medium beachtet werden. Alle folgenden Bedingungen müssen eingehalten wer-
den:

 die Flüssigkeit darf nicht giftig sein;

 sie muss einen Flammpunkt von 60 °C oder darüber haben (Prüfung bei geschlossenem Behälter) und darf
nicht weniger als 25 °C unter diesem Flammpunkt eingesetzt werden;

 Die Temperatur muss mindestens 10 °C unter der Siedetemperatur bei Atmosphärendruck und mindestens
5 °C oberhalb des Erstarrungspunktes liegen.

ANMERKUNG 4 Bei Rohrleitungen für die Trinkwasserversorgung sollte für die Druckprüfung Trinkwasser verwendet wer-
den.

Dickwandige Rohre dürfen erst dann mit Druck beaufschlagt werden, wenn die Metalltemperatur annähernd der
Temperatur des Prüfmediums entspricht. Wenn die Zähigkeit des Werkstoffes oder des Bauteils die Prüftemperatur
oder die Anstiegsgeschwindigkeit des Prüfdruckes begrenzt, muss dies berücksichtigt und in der Prüfbescheini-
gung vermerkt werden.

9.3.2.2.2 Der Druck in der zu prüfenden Rohrleitung wird allmählich auf einen Wert von etwa 50 % des festge-
legten Prüfdrucks erhöht, danach wird der Druck in Stufen von etwa 10 % des festgelegten Prüfdrucks erhöht, bis
dieser erreicht ist. Das Rohrleitungssystem wird mindestens 30 Minuten unter Prüfdruck gehalten. Der Druck wird
dann auf den Auslegungsdruck reduziert und alle Bauteile und Schweißverbindungen werden einer genauen
Sichtprüfung aller Oberflächen und Verbindungen unterzogen. Während dieser Prüfung darf die Rohrleitung keine
Anzeichen einer allgemeinen plastischen Verformung aufweisen.

9.3.2.2.3 Während der hydrostatischen Druckprüfung muss die Außenfläche des Rohrleitungssystems in einem
Zustand sein, in dem Undichtheiten festgestellt werden können.

Die hydrostatische Druckprüfung gilt als erfüllt, wenn keine Undichtheit oder sichtbare plastische Verformung fest-
gestellt wird.

Die Einzelheiten der hydrostatischen Druckprüfung sind zu dokumentieren.

9.3.2.2.4 Vor der Entwässerung muss ferner auch eine entsprechende Entspannung erfolgen, um bei möglicher-
weise auftretendem Vakuum ein Einbeulen von dünnen Rohrleitungen zu verhindern.

25
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

9.3.3 Pneumatische Druckprüfung (Gasdruckprüfung)

Gasdruckprüfungen sind nur dann zulässig, wenn eine hydrostatische Druckprüfung von Nachteil für das Rohrlei-
tungssystem oder nicht durchführbar ist, d. h.

 bei Rohrleitungen für Prozesse, bei denen auch kleinste Mengen von Flüssigkeiten nicht zulässig sind;

 nach Rücksprache im Entwurfsstadium bezüglich der Zweckmäßigkeit der vom Rohrleitungshersteller ange-
ratenen Sicherheitsvorkehrungen.

Die Anforderungen von 9.3.1 sind zu erfüllen.

Aufgrund der bei der Druckprüfung mit einem kompressiblen Medium gegebenen Gefährdung sind nachfolgende
Faktoren besonders zu berücksichtigen:

a) Lage des Rohrleitungssystems und seine Anordnung bezogen auf andere Gebäude, Anlagen, öffentliche
Straßen und Bereiche sowie alle anderen Einrichtungen und Konstruktionen in unmittelbarer Nähe des zu
prüfenden Rohrleitungssystems.

b) Während der Prüfung sind die höchstmöglichen Sicherheitsnormen einzuhalten und sicherzustellen, dass nur
mit der Prüfung befasstes Personal Zugang zum Prüfbereich hat und dass, falls die Prüfung nicht in einem
speziellen Raum durchgeführt wird, das Umfeld in unmittelbarer Nähe des Prüfbereichs abgeschirmt wird und
Warntafeln, in denen die Gefahrenzone und der verbotene Bereich deutlich markiert sind, benutzt werden.

c) ZfP durch MT oder PT an der Innenfläche der Schweißnähte, die keiner 100 % volumetrischen Prüfung, wie
sie für Längsschweißnähte verlangt wird, unterzogen wurden. Falls die Innenfläche nicht zugänglich ist, ist vor
der Druckprüfung eine UT durchzuführen. Der Prüfumfang muss 10 % aller Rundnähte umfassen, einschließ-
lich der Stumpfnähte der betreffenden Rohrleitung.

ANMERKUNG Die Durchführung der Schallemissionsprüfung kann vorgesehen werden.

d) Beständigkeit der Werkstoffe des Rohrleitungssystems gegenüber Gewaltbruch und die absolute Notwen-
digkeit, Sprödbruch zu vermeiden.

e) Die Werkstofftemperatur muss mindestens 25 °C über der Temperatur liegen, die in EN 13480-2:2002, An-
hang B zur Vermeidung von Sprödbruch für Rohrleitungssysteme gefordert wird. Es wird darauf hingewiesen,
dass bei der Druckbefüllung des zu prüfenden Rohrleitungssystems, dessen Temperatur infolge der Entspan-
nung des Prüfgases aus einem Hochdruckbehälter absinkt. Die vom Hersteller des Rohrleitungssystems zur
Verfügung gestellten Geräte müssen deshalb so ausgelegt sein, dass die Temperatur des in die Rohrleitungs-
systeme einströmenden Gases die angegebene Mindesttemperatur übersteigt.

f) Umfang der Fernüberwachung während dieser Prüfung.

Der Prüfdruck muss 9.3.2.2 entsprechen.

Der Druck wird allmählich auf einen Wert von 50 % des geforderten Prüfdrucks erhöht. Danach wird der Druck in
Stufen von etwa 10 % des geforderten Prüfdruckes erhöht, bis dieser erreicht ist. Der Druck wird dann nach
10 Minuten auf den Prüfdruck pi reduziert

fa
pi = PS (9.3.3-1)
ft

und während der Prüfung des Rohrleitungssystems gehalten.

9.3.4 Andere Prüfungen

Wenn eine hydrostatische oder pneumatische Druckprüfung einzelner Schweißnähte (Verbindungsnähte) sich
nachteilig auswirken würde oder nicht durchführbar ist, dann dürfen diese Prüfungen nach Vereinbarung zwischen
den Beteiligten durch eine geeignete zerstörungsfreie Prüfung (100 % RT oder UT und 100 % PT oder MT) ersetzt
werden. Werden bei bestimmten Werkstoffen, z. B. Glasauskleidungen, die errechneten Spannungen in der Rohr-
leitung auf weniger als 70 % der zulässigen Spannung für Auslegungsbedingungen der Stahlkonstruktion gesenkt,
kann dies bei der Festlegung des Prüfdruckes und des Umgangs der zerstörungsfreien Prüfung berücksichtigt
werden. Die Ergebnisse diese Prüfungen müssen das gleiche Sicherheitsniveau aufweisen.

26
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Es muss darauf geachtet werden, dass die Schlussprüfung in einem frühen Stadium im Entwurfszeitraum vorge-
sehen wird, so dass Vorbereitungen getroffen werden können, um sicherzustellen, dass jedes einzelne Bauteil ei-
ner geeigneten Prüfung unterzogen wird.

9.3.5 Dokumentation der Druckprüfung

Die wesentlichen Daten der Druckprüfung müssen in einer Prüfbescheinigung bestätigt werden. Wird die Druck-
prüfung nicht mit Wasser durchgeführt, dann muss das verwendete Prüfmedium angegeben werden.

9.4 Prüfung der Sicherheitssysteme

Prüfung der Sicherheitssysteme, siehe Anhang A.

9.5 Dokumentation

9.5.1 Schlussdokumentation

Die Schlussdokumentation muss die Konstruktions- und Fertigungsunterlagen enthalten sowie die Betriebsan-
leitungen. Der Umfang der Schlussdokumentation muss den Festlegungen in Tabelle 9.5-1 entsprechen.

ANMERKUNG Die Schlussdokumentation kann Kopien der Originalunterlagen enthalten, außer bei den Dokumenten Nr 14
bis Nr 16.

27
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Tabelle 9.5-1 — Schlussdokumentation

Gefahrenklasse Rohrleitung
Nr Unterlagen Abschnitt-Nr unter
III II I 0 0,5 bar
1 Rohrleitungs- und Instrumentie- 6.2 x x x xa xa
rungsschaltbild
2 Zusammenstellung der Aus- x x x xa xa
legungs- und Betriebs-
bedingungen
3 Zeichnungen des Anlagen- 6.2 x x x xa xa
schemas der Rohrleitung und 6.3.1
Rohrhalterungen mit Maßen
(kann isometrische Dar-
stellungen enthalten, Aus-
führungszeichnungen, Schnitt-
zeichnungen, Grundrißpläne).
4 Stückliste für Rohrleitungs- 6.2 x x xa xa —
bauteile mit Maßen, Normen,
Werkstoffen
5 Werkstoffbescheinigungen für 7.2.2 x x xa siehe —
Grundwerkstoffe und Schweiß- EN 13480-2
zusätze und –hilfsstoffe, falls
verlangt
6 Unterlagen für verschiedene 6.3.1 x x xa xa xa
Bauteile, z. B. Armaturen,
Sicherheitseinrichtungen
7 Schweißunterlagen 6.2.3 x x xa xa —
8 ZfP Unterlagen 6.2.2 x x x — —
8.8
9 Unterlagen über die Wärme- 6.2.2 x x x — —
behandlung
10 Druckprüfungs- oder gleich- 6.2.2 x x x xa —
wertige Prüfungsunterlagen
11 Kennzeichnungsangaben EN 13480-4:2002, x x x x xa
11.2
12 Herstellererklärung zur 6.5 x x x — —
Auslegung
13 Herstellererklärung für die Ferti- 10 x x x — —
gung/Verlegung der Rohrleitung
14 Bescheinigung der Druck- 9.3.4 x x x — —
prüfung
15 Herstellererklärung 10 x x x — —
16 Betriebsanleitungen 9.5.3 x x x x x
a Je nach Entscheidung des Herstellers.

28
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

9.5.2 Konstruktions- und Fertigungsunterlagen

Der Hersteller muss Konstruktions- und Fertigungsunterlagen so zusammenstellen, dass die Auslegung und Ferti-
gung der Rohrleitung im Hinblick auf die Anforderungen dieser Norm und die vereinbarte Konstruktion beurteilt
werden können.

9.5.3 Betriebsanleitungen

Der Hersteller muss eine Benutzeranweisung zusammenstellen, in der für das Rohrleitungssystem alle erforder-
lichen Angaben über die Inbetriebnahme, den Betrieb, die empfohlene Instandhaltung sowie wiederkehrende Prü-
fungen von Seiten des Anwenders im Betrieb enthalten sind.

Die Anweisungen müssen die Auslegungsdaten und Hauptmaße der gelieferten Rohrleitung sowie die in der
Kennzeichnung enthaltenen Angaben enthalten. Wo zutreffend, müssen diese Anweisungen auch die Dokumente,
Zeichnungen und Diagramme umfassen, die für das umfassende Verständnis der Betriebsanleitungen erforderlich
sind.

9.5.4 Dokumentation für den Auftraggeber

Nach Beendigung aller Arbeiten des Vertrags muss dem Auftraggeber eine Kopie der Schlussdokumentation über-
geben werden. Nach Absprache zwischen den Beteiligten können die Konstruktions- und Fertigungsunterlagen
vollständig oder teilweise ausgehändigt werden.

10 Erklärung/Bescheinigung
Die Übereinstimmung der Auslegung, Fertigung, Verlegung und Druckprüfung mit EN 13480 muss mit einer sepa-
raten Erklärung/Bescheinigung nachgewiesen werden.

Nach der zufriedenstellenden Beendigung der Abnahme, Zusammenstellung der Dokumentation und Ausstellung
der verlangten Bescheinigungen muss der Hersteller eine Herstellererklärung hinsichtlich der Konformität mit die-
ser Europäischen Norm (siehe CEN/TR 13480-7) ausstellen.

ANMERKUNG Anleitung für den Gebrauch des Konformitätsbewertungsverfahrens siehe CEN/TR 13480-7.

29
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Anhang A
(informativ)

Prüfung der Sicherheitseinrichtungen

Dieser Anhang enthält Empfehlungen für die Prüfung der Sicherheitseinrichtungen vor Inbetriebnahme und wäh-
rend des Betriebs der industriellen Rohrleitung.

Sicherheitsventile (direkt belastet, pilotgesteuert oder eine Kombination von beiden) und das Hauptventil eines ge-
steuerten Sicherheitsventils (CSPRS) müssen auf folgende Merkmale geprüft werden:

 Gängigkeit aller beweglichen Teile;

 Ansprechdruck;

 Höhe des vollen Hubes wie angegeben;

 äußere und innere Dichtheit;

 alle anderen Kenngrößen, die in der technischen Dokumentation des Herstellers angegeben sind.

Diese Prüfung muss nach jedem Abblasen des direkt belasteten Sicherheitsventils durchgeführt werden.

Bei Sicherheitssystemen, die Berstscheiben enthalten, muss der Zeitraum bis zum Austausch der Berstscheibe
festgelegt sein. Zu diesem Zweck muss die zugehörige Temperatur und der Druckverlauf im Betrieb und während
anderer vorhersehbarer Bedingungen festgelegt sein.

Nach einem Zeitraum unter Betriebsbedingungen muss die Berstscheibe erneut geprüft werden, um gegebenen-
falls den Zeitraum bis zum Austausch entsprechend anzupassen.

Alle anderen Sicherheitseinrichtungen und deren Funktion müssen regelmäßig überprüft werden, um sicherzu-
stellen, dass die angegebenen Eigenschaften noch gegeben sind.

Protokolle über die Durchführung der Prüfungen und die Ergebnisse müssen aufbewahrt werden.

30
EN 13480-5:2002 (D)
Ausgabe 1 (2002-05)

Anhang ZA
(informativ)

Abschnitte in dieser Europäischen Norm, die grundlegende Anforderungen


oder andere Vorgaben von EG-Richtlinien betreffen

Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommission
und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforderungen der
Druckgeräte-Richtlinie 97/23/EG im Hinblick auf die Prüfung von metallischen industriellen Rohrleitungen.

WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere Anforderungen
und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.

Die folgenden Abschnitte in Tabelle ZA-1 dieser Norm sind geeignet, Anforderungen der Druckgeräte-
Richtlinie 97/23/EU zu unterstützen:

Tabelle ZA.1 — Gegenüberstellung zwischen EN 13480-5 und der Druckgeräte-Richtlinie 97/23/EG


im Hinblick auf die Prüfung von metallischen industriellen Rohrleitungen

EN 13480-5 Druckgeräte-Richtlinie
harmonisierte Inhalt 97/23/EG,
Abschnitte Anhang I
5.1 bis 5.3 Prüfanforderungen 1.1
6 Fertigungsverfahren 3.1
7 Nicht lösbare Verbindungen 3.1.2
8.1 Vorbereitung der Bauteile 3.1.1
8.4 Personal für zerstörungsfreie Prüfungen 3.1.3
8.2 und 8.4 Zerstörungsfreie Prüfung 7.2
9.2 Schlussprüfung 3.2.1
9.3 Druckprüfung 3.2.2
9.5.3 und Tabelle 9.5-1 Betriebsanleitung 3.4
9.5.1 und 9.5.2 Dokumentation 3.1.1

Die Übereinstimmung mit den Abschnitten dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforde-
rungen der betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.

31

Das könnte Ihnen auch gefallen