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7 Stromrichterschaltungen
7.1 Grundfunktionen
Stromrichter sind Einrichtungen zum Umformen elektrischer Energie unter Verwendung von
Leistungshalbleitern. Bei der Kupplung von Wechsel- und Gleichstromsystemen ergeben sich
hierbei vier Grundfunktionen:
À M: Mittelpunktschaltung
À B: Brückenschaltung
À W: Wechselwegschaltung.
98 7 Stromrichterschaltungen
An zweiter Stelle wird die Pulszahl p bzw. die Phasenzahl m bei der Wechselwegschaltung
angegeben. Unter Pulszahl versteht man die Anzahl nicht gleichzeitiger Stromübernahmen
(Kommutierungen) eines Stromrichters innerhalb einer Netzperiode (p = 1, 2, 3, 6, 12, 18,...).
An dritter Stelle wird die Steuerbarkeit in Form eines Buchstabens definiert:
7.4 Leistungssteuerverfahren
Die Steuerung der elektrischen Energie erfolgt verlustarm durch den schaltenden Betrieb leis-
tungselektronischer Bauelemente. Während für Wechsel- und Drehstromanwendungen die
Leistung durch verzögertes Einschalten der Verbraucherspannung erfolgt, muss bei Gleich-
stromanwendungen die Verbraucherspannung periodisch ein- und ausgeschaltet werden (Puls-
steuerung).
ʱ Bei der Helligkeitssteuerung von Glühlampen
u und einfachen Antriebsanwendungen wird
die so genannte Phasenanschnittsteuerung
angewendet. Durch Änderung des Steuerwin-
ˈt kels ʱ kann die Verbraucherleistung stufenlos
eingestellt werden.
7.5 Mittelpunktschaltung M1
In Abb. 7-3 ist als einfaches Beispiel für eine Gleichrichterschaltung die einpulsige Mittel-
punktschaltung M1 dargestellt. Die positive Halbschwingung der sekundären Transformator-
spannung uS wird unverzögert auf die Last geschaltet. Die negative Halbschwingung wird
durch die Ventilwirkung der Diode gesperrt.
iN T id Abbildung 7-3
Ungesteuerte Gleichrichterschaltung M1 mit
uV ohmscher Last
uN uS R ud T: Transformator zur Spannungsanpassung und
Potenzialtrennung
Durch Anwendung des Maschensatzes nach Gl. (7-1) sind die Spannungsverhältnisse dieser
Schaltung beschrieben.
100 7 Stromrichterschaltungen
Die Ventilspannung uV ist abhängig vom Schaltzustand des Ventils. Die Schaltzustände des
Ventils werden durch die Stromrichtung bestimmt. Bei ohmscher Last will sich die Strom-
richtung proportional zur Netzspannung uS einstellen.
uV uV
id id
uS ud uS M ud
M R R
ud: uS 0
uV: 0 uS
u S: >0 <0
Bei einer sinusförmigen Spannung uS gilt für den Gleichspannungsverlauf nach Abb. 7-5
folgende Definition:
Abbildung 7-5
ud ud ûd Gleichspannungsverlauf
und Mittelwert njd der
0 ˀ 2ˀ Zt M1-Schaltung
Periodendauer
Man erkennt, dass die Gleichspannung neben einem Gleichanteil (Mittelwert njd = UdAV) auch
einen Wechselanteil ud~ enthält, d. h. die Gleichspannung ud ist eine Mischgröße. Eine
harmonische Analyse der Gleichspannung ud liefert die Fourierreihe:
n
In Gl. (7-3) ist UdAV der Mittelwert oder Gleichrichtwert. Der Wechselanteil ud~(t) besteht aus
einer Reihe von sinusförmigen Schwingungen (Harmonischen) mit den Frequenzen ʽˈ und
Amplituden aʽ und bʽ.
T 2ˀ
2 1
aʽ ĩ u ʛtʜ cosʛʽ ˈ t ʜd t
T 0 d
ĩ u ʛˈ tʜ cosʛʽ ˈ t ʜd ˈ t
ˀ 0 d
(7-4)
7.5 Mittelpunktschaltung M1 101
T 2ˀ
2 1
bʽ ĩ u ʛt ʜsinʛʽ ˈ t ʜ d t
T 0 d
ĩ u ʛˈ t ʜsinʛʽ ˈ t ʜ d ˈ t
ˀ 0 d
(7-5)
Man bezeichnet die Anteile, deren Frequenz f mit der Frequenz der Netzspannung überein-
stimmt, als Grundschwingung mit der Ordnungszahl ʽ = 1. Fasst man die sin- und cos-Anteile
gleicher Frequenz zusammen, so erhält man für ud:
n
Wechselanteil ud~
1
ˀ uʒ S
U di ŏĩ uʒ ŏsin ʛˈ tʜ d ˈ t ŏʛė>cosʛˀʜėcosʛ0ʜ@ʜ
2ˀ 0 S 2ˀ
(7-8)
uʒ S ʎ 2ŏU
U di S 0,45ŏU S
ˀ ˀ
ʎ ʎ
uʒ S ˀ ˀ
U dRMS
2ˀ
ĩ sin2 ʛˈ tʜdˈ t
0
uʒ S
1
ʛ 1
ŏ ŏˈ tė
2ˀ 2
sinʛ2ˈ tʜ
4 ʜ 0
(7-9)
uʒ S US
U dRMS 0,707ŏU S
2 ʎ2
Der Gleichspannungseffektivwert UdRMS setzt sich aus dem Mittelwert Udi und einem
Wechselanteil Udi~ entsprechend Gl. (7-10) zusammen.
Bei ohmscher Last ruft die Gleichspannung ud als Gleichstrom id wiederum einen Mischstrom
mit dem Gleichanteil id= und dem Wechselanteil id~ nach Gl. (7-11) bzw. Abb. 7-6 hervor.
Abb. 7-3 vorgeschaltete Transformator T überträgt nur den Wechselanteil id~ (Abb. 7-6). Der
Eisenkern wird durch den Gleichstrom id= als Magnetisierungsstrom vormagnetisiert. Abb. 7-7
zeigt das Ersatzschaltbild der M1-Schaltung mit vorgeschaltetem Transformator (ü = 1).
L˂1 L˂2 id~
iN id Abbildung 7-7
iμ M1-Schaltung mit Netztrans-
formator
uN M1 ud
Lh id=
À Strompfad des Gleichanteils
id= durch Lh
B Lh, diff / H
ʧB
0,6
Arbeitspunkt
ʧH 0,4
H 0,2
~ id=
-2 -1 0 1 2 3
iμ / A
Der sekundärseitige Gleichanteil id= fließt als Magnetisierungsstrom über die wegen des Eisen-
kernes nichtlineare Hauptinduktivität Lh. Abb. 7-8 zeigt den durch id= verlagerten Arbeits-
punkt des magnetischen Kreises. Die modellierte Abhängigkeit der differentiellen Induktivität
Lh,diff vom Magnetisierungsstrom iμ zeigt Abb. 7-9 [16]. Als Folge des Gleichanteils und der
Sättigung des magnetischen Kreises ist der Magnetisierungsstrom unsymmetrisch. Abb. 7-10
zeigt eine Simulation dieser Schaltung unter Berücksichtigung der vereinfachten Lh-Kennlinie
nach Abb. 7-9.
7.5 Mittelpunktschaltung M1 103
i iN uN Abbildung 7-10
u
M1-Schaltung mit
iS ohmscher Last
Sättigungseinfluss auf
t den Netzstrom.
iȝ
iμ: Magnetisierungs-
strom
7.5.1 Transformator-Bauleistung
Die Transformator-Bauleistung ST ist als Mittelwert von primärer Scheinleistung S1 und se-
kundärer Scheinleistung S2 definiert. Unter der Annahme eines verlustfreien Transformators
mit einer Primärwicklung 1 und einer Sekundärwicklung 2 erhält man für die Scheinleistung
die Beziehungen:
S1 U 1ŏI 1 S2 U 2ŏI 2 U und I sind Effektivwerte
(7-12)
S 1 ʅS 2
ST
2
uʒ 2 uʒ 2
U 1 230 V U 2 162,63 V nach Gl. (7-9) und U di 103,54 V nach Gl. (7-8)
2 ˀ
U2 U di
analog: I S
10 ʰ
16,26 A Id
10 ʰ
10,35 A I1 I S~ ʎ I 2S ė 2
Id 12,54 A
À Aufgrund der ungünstigen Baugröße (ST = 3,09 Pd) und dem Problem der Gleichstrom-
vormagnetisierung scheidet die M1-Schaltung für Anwendungen höherer Leistung aus.
104 7 Stromrichterschaltungen
Im Nullpunkt ist wegen cos 0 = 1 der Anfangswert des Kondensatorstromes iC(0) gleich dem
Scheitelwert nach Gl. (7-13). Im Idealfall ist die Stromsteilheit in Abb. 7-12 nicht begrenzt. In
der Praxis stets vorkommende Leitungsinduktivitäten (L˂) bilden zusammen mit dem Kon-
densator C der M1-Schaltung nach Abb. 7-11 einen Reihenschwingkreis. Der Einschaltstrom
des Kondensators iC (t ĺ 0) bildet eine gedämpfte Schwingung und hat daher eine endliche
Steilheit im Nullpunkt. Die Stromamplitude dieser Schwingung kann durch Gleichsetzung der
Energie des elektrischen und magnetischen Feldes nach Gl. (7-14) berechnet werden.
1 1 C
W
2
2
ŏCŏuC
2 ˂ L
2
ŏL i daraus folgt: ʒi L ʒi
C uʒ C ŏ
ʎ L
˂
(7-14)
uN
iN Strom-Eigenschwingung durch L˂
uC
iC uN
îC
ˀ 2ˀ
0 Zt
Zur Beschreibung einer kapazitiven Glättung mit eingeprägtem Laststrom dient Abb. 7-13. Die
Last wird durch eine Konstantstromquelle I0 nachgebildet. Der Kondensator C wird abwechs-
elnd geladen und entladen, so dass sich eine Gleichspannung uC nach Abb. 7-14 einstellt.
uV
K Abbildung 7-13
Kapazitive Last mit eingeprägtem
iN I0 Gleichstrom I0
iC
uN uC
C
In Abb. 7-14 ist für 0 < t < t1 die Gleichspannung uC durch die Netzspannung uN bestimmt (C
wird geladen). Im Bereich t1 < t t2 übernimmt der Kondensator C den gesamten Laststrom
und iN geht gegen Null. Für t > t2 wird C entladen und uC fällt linear ab. Der Spannungsabfall
ist proportional zu I0 und umgekehrt proportional zur Kapazität C. Sobald uN wieder größer uC
ist, schaltet sich die Diode ein und C wird geladen (uC = uN).
uN
iN iN ʴ
ud uC ĺ uN
iC
iC
uC
uN ʧud
ˀ I0 2ˀ Z t
0 t1 t2 t3 t
Stromübernahme
Abbildung 7-14 Strom- und Spannungsverläufe bei der kapazitiven Glättung mit eingeprägtem
Laststrom. Es treten unterschiedliche Leitzustände auf.
Abb. 7-15 zeigt die Schaltzustände bei einer kapazitiven Glättung. Mit dem rechten Schaltbild
kann die Schwankung der Gleichspannung ud ermittelt werden. Mit einer Konstantstromquelle
ermittelt man wegen des linearen Spannungsabfalls im Vergleich zu einer ohmschen Last mit
ihrem exponentiellen Spannungsverlauf eine etwas größere Spannungsdifferenz. Die Schwan-
kung der Gleichspannung wird durch die Welligkeit wU nach Gl. (7-15) beschrieben. Darin ist
Ud,Ȟ der Effektivwert der Ȟ-ten Oberschwingung
ʎ
Ğ
Ė U d ,ʽ (7-15)
ʽ 1
Spannungswelligkeit wU
U di
106 7 Stromrichterschaltungen
laden 0 Ĺ t ʆ t2 entladen t 2 Ĺ t Ĺ t3
K K
iN
iC I0
iC I0
uN uC uC
C C
K : ʬi 0 ėi N ʅ iC ʅ I 0 ėiC ė I 0 0
iN iC ʅ I 0 iC ėI0
d uC I0
iC C uC uN uC ʛt2 Ĺ t Ĺ t 3 ʜ uC ʛt2 ʜ ė ŏʛtėt 2 ʜ
dt C
d iN
iN uN uʒ N sinʛˈ t ʜ iN Rʅ L (7-16)
V1 dt
uR R
uN ud Mit der Lösung für iN:
uL L t
ė
ʒi ʛsinʛ ˈ tėˍ ʜ ʅ sinʛ ˍ ʜ e ˃ (7-17)
iN N ʜ
Abbildung 7-16 Ohmsch-induktive Last
uʒ N iN Abbildung 7-17
Stromverlauf bei ohmsch-
Diode sperrt induktiver Last mit einer Diode
ʒi sin ʛˍʜ in Reihe
N 2ˀ
0 ˀ į: Stromflusswinkel
ʒi sin ʛėˍʜ
Zt
N
ij: Phasenwinkel
ˍ
ˈ˃
į
Bei verschwindend kleinem Widerstand R ist ij = 90° und IJ = . Gl. (7-17) geht dadurch über
in Gl. (7-18). Der Gleichanteil klingt nicht mehr ab und an der Induktivität liegt eine Wechsel-
spannung. Für den Netzstrom iN folgt daraus eine Mischgröße.
iN ʛtʜ ʒi ŏʛ1ėcosʛˈŏt ʜ ʜ
N (7-18)
uV1
iN id Abbildung 7-18
Mittelpunktschaltung mit Freilauf-
iD
uR R zweig, M1F
uN ud
M uV2
uL L
Eine Weiterentwicklung der M1-Schaltung stellt die Einführung einer zusätzlichen Diode V2
parallel zur Last dar. Man erhält die M1F-Schaltung nach Abb. 7-18. Sobald die Netzspannung
uN negative Werte annimmt wird uV2 > 0 wodurch V2 einschaltet und den Laststrom
übernimmt. Durch die Rückwärtsbelastung sperrt das Netzventil V1 sofort. Der Diodenstrom
wird dann von der Induktivität L aufrecht erhalten und klingt mit der Zeitkonstanten ˃ ab. Zur
Ermittlung der Ventilspannung uV1 wird die Maschengleichung M aufgestellt. Die Bedingung
zur Stromübergabe an die Freilaufdiode ist uV2 > 0.
ʬu 0 ėu N ėu V2 daraus folgt: u V2 ėu N (7-19)
V1 id V1 id
iN R R
uN V2 ud uN V2 ud
uL L uL
L
In Abb.7-20 ist an den Ventilströmen zu erkennen, dass sich die Ventile V1 und V2 von der
Netzspannung gesteuert ablösen. Wegen der Vernachlässigung eingangsseitiger Induktivitäten
(z. B. durch den vorgeschalteten Transformator) erfolgt die Ventilablösung (Kommutierung)
verzögerungsfrei jeweils im Spannungsnulldurchgang der Netzspannung.
uN > 0 uN < 0 uN > 0
Abbildung 7-20
uN
Ventilablösung bei der M1-Schaltung
Ȧt À Die Polarität Netzspannung uN steuert die
iV1 Ventilablösung. Daher wird diese Schaltung
als „netzgeführt“ bezeichnet.
Ventil- Ȧt
V1 ĺV2 V2 ĺV1 Leitet V2, so ist ud = 0 und der Gleichstrom id
ablösung
iV2 klingt mit der Zeitkonstanten IJ ab.
Ȧt
id
Ȧt
7.6 Wechselwegschaltung W1
Fügt man antiparallel zur M1-Einwegschaltung ein zweites Ventil hinzu, liegt zusätzlich die
negative Halbschwingung der Spannung uN an der Last. Die Ausgangsspannung uL ist jetzt
eine Wechselspannung. Zur Steuerung des Energieflusses werden Thyristoren als steuerbare
V1 ʱ1
Abbildung 7-21
iN
Wechselwegschaltung W1 mit ohmscher Last
Beide Ventile werden mit dem gleichen Steuerwinkel
ʱ2 V2 betrieben, d. h. ʱ1 = ʱ2 = ʱ.
uN R uL
uV
7.6 Wechselwegschaltung W1 109
Ventile eingesetzt. Die Schaltung nach Abb. 7-21 wird dann als Wechselwegschaltung W1
bezeichnet. Die Zündimpulse für V1 und V2 sind um 180° versetzt. Der Steuerwinkel Į ist auf
die Eingangsspannung uN synchronisiert. Beim Betrieb dieser Schaltung lassen sich zwei
Verfahren anwenden.
À Durch verzögertes Einschalten mit Einzelimpulsen kann der Effektivwert Lastspannung uL
verändert werden. Die Schaltung arbeitet dann als Wechselstromsteller, wie er zum
Beispiel als Dimmer zum Einsatz kommt.
À Durch unverzögertes Einschalten kann die Schaltung zum definierten Einschalten eines
Wechselstromverbrauchers eingesetzt werden. Diese Anwendung entspricht einem Wech-
selstromschalter, z. B. einem „Halbleiter-Relais“ oder „elektronischen Schütz“.
Abbildung 7-22
u ʱ1 uL
i Lastspannung uL und Stromgrundschwingung iN,1
bei ohmscher Last
iN,1
À Die ohmsche Last nimmt bei ʱ > 0 scheinbar die
Grundschwingungsblindleistung Q1 auf.
ˈt
ij1: Phasenverschiebung
der Stromgrundschwingung
ˍ1
ʱ2 į: Stromflusswinkel
2ˀ
1
Wirkleistung : PL
2ˀ
ĩ u L iL d ˈ t (7-20)
0
1
ˀ uL
PL
ˀR
ĩ ʛ ʎ 2U N sin ʛˈ t ʜʜ2 d ˈt mit iL
R
ʱ
(7-21)
2U 2N ˈt sin ʛ2 ˈ tʜ
ˀ U 2N sin ʛ2ʱʜ
PL
ˀR
ŏ ^ 2
ė
4 ` ʱ ˀR ^
ŏ ˀ ė ʱ ʅ
2 `
Abbildung 7-23
iL Zur Leistungsbetrachtung der W1-Schaltung
ʱ
PN uL PL Der Wechselstromsteller sei verlustfrei, d. h.
uN R PN = PL.
2
UL
PL I 2LŏR (7-22)
R
so dass sich durch Gleichsetzen von G. (7-21) mit Gl. (7-22) für den Effektivwert der Last-
spannung UL schließlich schreiben lässt:
UL U Nŏ
ʎ 1
ˀ ^
ŏ ˀė ʱʅ
sin ʛ 2ʱʜ
2 ` (7-23)
V1 ʱ1 Abbildung 7-25
iN
Wechselstromsteller mit R-L-Last
ˈL
L Phasenwinkel: ˍ arctan
ʱ2 V2 R
uL L
uN Lastzeitkonstante ˃
uV R R
Es gilt: Į1 = Į2 = Į
Es wird in jeder Halbperiode der Netzspannung ein Thyristor angesteuert. Der Strom fließt ab
dem Steuerwinkel ʱ jeweils bis zum natürlichen Stromnulldurchgang. Der Laststrom fließt
während des Stromflusswinkels į (Abb. 7-26).
Der Stromflusswinkel į ändert sich mit dem Steuerwinkels ʱ Damit ist der Effektivwert des
Laststromes IN steuerbar. Im Falle einer ohmsch-induktiven Last ist der Steuerbereich für Į
durch den Phasenwinkel ij der R-L-Last jedoch eingeschränkt auf
ˍ Ĺ ʱ Ĺ 180° (7-24)
ʱ1
u ʱ2
i ˍ uL
ʱ=ij
iN
ˀ ˈt
į ʱ=ij
ʱ>ij
Bei Verminderung des Steuerwinkels auf Werte ʱ < ˍ bleibt die Zündung des Thyristors für
die entgegengesetzte Stromrichtung wirkungslos, da der Thyristor für die andere
Stromrichtung noch leitend ist. Der Netzstrom wird nur mit einer Halbschwingung geführt.
Der Thyristor für die zweite Halbschwingung ist erst für ˈt > ʱ + į steuerbar. Bei den
üblichen nadelförmigen Zündimpulsen liegt hier jedoch kein Zündsignal mehr vor.
112 7 Stromrichterschaltungen
ʛˈ t ėʱʜ
ė
ˈ˃
iN iʒ Nŏ>sin ʛˈt ė ˍʜ ʅ sin ʛˍ ė ʱʜ e @ (7-25)
abklingender Gleichanteil
u, Į = ij
i iN
ˈt
uN
iN abklingender Gleichanteil
u,
i Į = 0°
0
ˈt
uN
ˈ˃