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Werkzeugmaschinen
Konstruktion und
Berechnung
8., neu bearbeitete Auflage
Mit 585 Abbildungen
13
Prof. em. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E. h. mult. Manfred Weck
WZL Laboratorium für Werkzeugmaschinen
und Betriebslehre
Steinbachstraße 53 B
52074 Aachen
m.weck@wzl.rwth-aachen.de
von Bedienelementen und die Stellung des Designprozesses in der Entwicklung ein-
gegangen.
Numerisch gesteuerte Werkzeugmaschinen mit einer hohen Zerspanleistung be-
nötigen aufgabenangepasste Zusatzeinrichtungen, die in Kapitel 8 beschrieben wer-
den. Neben den Bauformen unterschiedlicher Späneförderer werden auch der Auf-
bau und die Funktionsweise von Spänezentrifugen erläutert. Darüber hinaus kann
sich der interessierte Leser über die in der Praxis eingesetzten Kühlschmierstoffan-
lagen informieren. Weiterhin wird in diesem Abschnitt die prinzipielle Wirkungs-
weise von Temperiergeräten vorgestellt. Die verschiedenen Ausführungsformen von
Zentralschmieranlagen vervollständigen diesen Abschnitt.
In Kapitel 9 wird dem Entwicklungstrend Rechnung getragen, dass Konstruk-
teure, insbesondere wenn fortschrittliche Fertigungsanlagen entwickelt werden sol-
len, nicht mehr ohne elektrotechnische und elektronische Kenntnisse auskommen
können. In einem einführenden Abschnitt werden die wesentlichen Aufgaben der
Elektrokonstruktion Energiebereitstellung, Realisierung von Steuerungsfunktionen,
Schutzfunktionen für Personal und Anlage erläutert. Ferner wird das Zusammen-
wirken von elektrotechnischer und mechanischer Konstruktion näher betrachtet. Es
werden nicht nur die Verfahren der Elektrokonstruktion aufgeführt, sondern auch
die heutzutage üblichen Methoden vorgestellt, eine funktionsgerechte Integration
von elektrotechnischen und mechanischen Komponenten der Werkzeugmaschinen
und komplexen Fertigungsanlagen zu realisieren.
Der Anhang liefert eine Liste von Berechnungsprogrammen zur Auslegung und
Dimensionierung von Werkzeugmaschinen und deren Komponenten. Die aufge-
führten Programme wurden alle am Lehrstuhl für Werkzeugmaschinen der RW-
TH Aachen entwickelt. Daneben vervollständigen wichtige Normen für Maschi-
nenkomponenten die Hilfsmittel für den Konstrukteur von Werkzeugmaschinen.
Die Überarbeitung der achten Auflage geschah unter Mitwirkung unserer Mit-
arbeiter Dipl.-Ing. Felix Butz, Dipl.-Ing. Peter Hirsch, Dipl.-Ing. Arno Groth, Dipl.-
Ing. Martin Hork, Dipl.-Ing. Severin Hannig, Dipl.-Ing. Joachim Hesse, Dipl.-Ing.
Roman Klement, Dipl.-Ing. Patrick Kölzer, Dipl.-Ing. Marco Lescher, Dipl.-Ing.
Marc Marpert, Dipl.-Ing. Dietmar Mandt, Dipl.-Ing. Bernhard Müller-Held, Dipl.-
Ing. Falco Paepenmüller, Dipl.-Ing. Andreas Schmidt, Dipl.-Ing. Florian Schmidt,
Dipl.-Ing. Andreas Schulz, Dipl.-Ing. Guido Spachtholz, Dipl.-Ing. Dirk Staimer,
Dipl.-Ing. Thomas Wolf, Dipl.-Ing. Markus Winterschladen, Dipl.-Ing. Stephan Witt,
M. Sc. Yuko Yamasaki und Dipl.-Ing. Daniel Zuber, sowie Frau Magdalena Czekala,
Frau Miriam Küssner, Frau Jana Lauscher und Frau Kristina Scheinert.
Allen Beteiligten möchten wir für ihre große Einsatzbereitschaft sehr herzlich
danken. Für die Koordination und Organisation der Überarbeitung zur achten Aufla-
ge möchten wir den Herren Dipl.-Ing. Reimund Keiser und Dipl.-Ing. Rouven Meid-
linger besonders danken.
Den Firmen, die die bildlichen Darstellungen aufbereitet und für diesen Band
zur Verfügung gestellt haben, möchten wir ebenso herzlich danken.
1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1
5.6.3.3
Konstruktive Maßnahmen zur Verbesserung des
dynamischen Verhaltens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 447
5.6.3.4 Abdichtung der Lagersysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . 452
5.6.3.4.1 Berührende Dichtsysteme . . . . . . . . . . . . 454
5.6.3.4.2 Berührungsfreie Dichtsysteme . . . . . . . . 455
5.6.3.5 Schmierversorgungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 465
5.6.3.6 Drehdurchführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472
5.6.4 Kugelrollspindelsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 476
5.7 Abdichtung, Schmierung und Abdeckung von Führungselementen . 480
5.7.1 Dichtungstechnik und Schmierung von
Profilschienenführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 480
5.7.2 Verschleiß von Profilschienenwälzführungen beim Einsatz
in Werkzeugmaschinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485
5.7.3 Abdeckung von Führungsbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487
6 Hauptantriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493
6.1 Motoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493
6.1.1 Elektromotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 494
6.1.1.1 Gleichstrommotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 494
6.1.1.1.1 Aufbau und Wirkungsweise . . . . . . . . . . 495
6.1.1.1.2 Grund- und Betriebsgleichungen . . . . . . 496
6.1.1.1.3 Drehzahlverstellung und
Belastungsgrenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . 497
6.1.1.1.4 Stromrichter zur
Gleichstromgewinnung und
Drehzahlregelung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 502
6.1.1.2 Synchronmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 503
6.1.1.3 Asynchronmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 506
6.1.1.3.1 Aufbau und Wirkungsweise . . . . . . . . . . 506
6.1.1.3.2 Kurzschlussläufermotor . . . . . . . . . . . . . 510
6.1.1.3.3 Drehzahlverstellung des
Asynchronmotors . . . . . . . . . . . . . . . . . . 511
6.1.1.3.4 Feldorientierte Regelung . . . . . . . . . . . . 512
6.1.1.4 Direktantriebe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514
6.1.1.4.1 Motorspindeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514
6.1.1.4.2 Linearmotoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515
6.1.2 Auslegung und Berechnung elektrischer Antriebe . . . . . . . . . 518
6.1.2.1 Hochlaufverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 518
6.1.2.1.1 Hochlauf ohne Strombegrenzung . . . . . 518
6.1.2.1.2 Hochlauf mit Strombegrenzung . . . . . . . 520
6.1.2.1.3 Numerische Ermittlung des
Hochlaufs bei nichtlinearen und
unstetigen Kennlinien . . . . . . . . . . . . . . . 523
Inhaltsverzeichnis XVII
8 Zusatzeinrichtungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589
8.1 Zentralschmieranlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 589
8.1.1 Einleitungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 590
8.1.2 Progressivanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 591
8.1.3 Zweileitungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592
8.1.4 Mehrleitungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 593
8.1.5 Drosselanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 593
8.1.6 Druckluftbeölungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 594
8.2 Temperiergeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 597
8.3 Systeme zur Minimalmengenkühlschmierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 597
8.3.1 Äußere Zufuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 599
8.3.2 Innere Zufuhr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 601
8.4 Handhabung von Spänen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 602
8.4.1 Fördern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 602
8.4.2 Zentrifugieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 605
8.4.3 Brikettieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 608
8.5 Kühlschmierstoff-Reinigungsanlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610
8.5.1 Sedimentieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 610
8.5.2 Filtrieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 611
8.5.3 Magnetabscheiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 615
8.6 Brandschutz beim Einsatz nicht wassermischbarer Kühlschmierstoffe615
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 671
Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 681
Index . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 693
Formelzeichen und Abkürzungen
Großbuchstaben
A mm Achsabstand
A mm2 Berührfläche
A mm2 Fläche
Ae f f mm2 effektive Lagerfläche
AF Ns/m2 Abstrahlfaktor
AK mm2 Kolbenfläche
Am mm2 Inhalt der von der Mittellinie umgrenzten Fläche
AR mm2 Reibfläche, Stegfläche
B − Drehzahlbereich
B mm Breite
B mm Lagerbreite
B0 − Drehzahlbereich des stufenlosen Getriebes
BSt − Drehzahlbereich des gestuften Getriebes
BV − Geschwindigkeitsbereich
C − Konstante
C − Motorkonstante
C N dynamische Tragzahl
C N dynamische Tragzahl
C0 N statische Tragzahl
C1 ,C2 − Integrationskonstanten
C1 , . . . ,C5 − Lagerluftgruppen
CB − Bettungszahl
CR mm Lagerspiel
D − Dämpfungsmaß
D − Durchmesser
D mm Bauteildurchmesser
XXII Formelzeichen und Abkürzungen
D mm Durchmesser
D mm Lager-Nenndurchmesser
Da mm äußerer Spindeldurchmesser
Di mm innerer Spindeldurchmesser
Dj mm Wellendurchmesser
DW mm Durchmesser eines Wälzkörpers
E Nm Energie
E N/mm2 E-Modul
Ed N/mm2 dynamischer E-Modul
ED s Einschaltdauer
Es N/mm2 statischer E-Modul
F N äußere Lagerlast
F N Kraft
F0 N Ausgangslast, Gewichtskraft
Fa N Axialkraft
Fc N Schnittkraft
FF N Kraft auf Führung
FF N Fliehkraft
FFeder N Federkraft
FHa f t N Haftreibungskraft
FM N Massenkraft
Fmax N Grenzlast
FN N Normalkraft
FN N Nennkraft
FP N Kraft auf Pleuel
Fr N Radialkraft im Kurbelzapfen
FR N Reibkraft
FR N Radialkraft
FReibung N Reibungskraft
FSt N Stößelkraft
Ft N Tangentialkraft
FT N thermische Verformungskraft
FT N Tragkraft
FTrägheit N Trägheitskraft
FV N Vorspannkraft
FZ N Federkraft
Fy N Dämpfungskraft des Squeeze-Film-Dämpfers
FZ N Belastung je Wälzkörper
FZ N Zugkraft
Fd N Druckkraft
G N/mm2 Gleitmodul
G µm/N Nachgiebigkeit
Gxx µm/N direkter Nachgiebigkeitsfrequenzgang in x-Rich-
tung
Formelzeichen und Abkürzungen XXIII
H mm Höhe
H mm Höhe eines Balkenquerschnitts
H mm Gesamthub
H mm Hublänge
I A Strom
I mm4 Flächenträgheitsmoment
IA A Ankerstrom
IAmax A maximaler Ankerstrom
If A Erregerstrom
Imax A maximaler Strom
Imax,zul A maximal zulässiger Strom
IN A Nennstrom
IP mm4 polares Flächenträgheitsmoment
It − Torsionsflächenträgheitsmoment
Ix , Iy mm4 axiales Flächenträgheitsmoment
J kgm2 Trägheitsmoment
JA kgm2 Ankerträgheitsmoment
Jges kgm2 Gesamtträgheitsmoment
K N/µm Steifigkeit
K, K1 , K2 − Bestimmungswert für Lebensdauerermittlung
K, KB − Erschütterungskennwert, Schwingstärke
KF N/A Kraftkonstante Linearmotor
KM Nm/A Drehmomentkonstante
Kp , Kpm − Faktoren
KP Nms/rad Proportionalitätsbeiwert Drehzahlregler
KP As/m Proportionalitätsbeiwert Geschwindigkeitsregler
KV s−1 Geschwindigkeitsverstärkungsfaktor
L mm Balkenlänge
L mm Länge
L − Schallleistung
Le f f mm effektive Lagerlänge
Lh h nominelle Lebensdauer
Lhna h modifizierte Lebensdauer
LWA dB Schallleistungspegel
LWA∗ dB Erwartunswert des Schallleistungspegel
M − Lagerkennwert
M kg Masse
M Nm Drehmoment
M1max Nm Maximalmoment ohne Strombegrenzung
MAn Nm Ankermoment
Mb Nm Biegemoment
MB Nm Beschleunigungsmoment
MB Nm Drehmoment im Betriebspunkt
MK Nm Kreiselmoment
XXIV Formelzeichen und Abkürzungen
MKipp Nm Kippmoment
ML Nm Lastmoment
ML0 Nm Lastmoment bei Stillstand
MLast Nm Lastmoment
Mleer Nm Leerlaufmoment
MM Nm Motormoment
MMmax Nm maximal zulässiges Moment
Mmax Nm maximales Drehmoment
MN Nm Nennmoment
MP Nm Pumpendrehmoment
MS Nm Schaltmoment
MT Nm Auslegungsdrehmoment
N − magnetischer Nordpol
P N dynamisch äquvalente Lagerlast
P W Leistung
P0 N statisch äquivalente Lagerlast
Pp W Pumpenleistung
PGes W Gesamtleistung
PM W Motorleistung
Pmax W maximale elektrische Leistung
Pmech W mechanische Leistung
PP W Pumpenleistung
PProzess W benötigte Prozessleistung
PR W Reibleistung
PS bar Soldruck
PSchall W Schallleistung
PSchwingung W Schwingungsleistung
PT bar Taschendruck
Pverl W elektrische Verlustleistung
Pverl,max W maximale elektrische Verlustleistung
PZersp W Zerspanleistung
Q cm3 /s Durchflussmenge
Q̇ kJ/s Wärmemenge
Q mm3 /s Volumenstrom
QL cm3 /s Volumenstrom im Lager
QM cm3 /s hydraulische Motorschluckmenge
QN cm3 /s Volumenstrom im Lager auf Normalbedingungen
angerechnet
QP cm3 /s hydraulischer Pumpenförderstrom
Q∗ l/min Durchflussmenge bei Druckmaximum
R − Korrelationskoeffizient
R Ω Widerstand
R dB Schalldämmmaß
R mm Lagerinnenradius
Formelzeichen und Abkürzungen XXV
VM cm3 Motorschluckvolumen
VP cm3 Pumpenfördervolumen
Vth cm3 theoretisch gefördertes Volumen
VT cm3 Taschenvolumen
V́Öl l/min Ölvolumenstrom
W cm3 Widerstandsmoment
Wa W äußere Arbeit
Wi W innere Arbeit
WReib W Reibarbeit
X,Y, Z − Wicklungsenden eines Drehstrommotors
Z Ohm Impedanz
ZE Ns/m Eingangsimpedanz
ZÜ Ns/m Übertragungsimpedanz
Kleinbuchstaben
a m/s2 Beschleunigung
a mm Achsabstand
a mm Flügeldicke
a mm Kraglänge
a mm Querschnittsabmessungen
a1 − Lebensdauerbeiwert für die Erlebenswahrschein-
lichkeit
a2 − Faktor für die Lagerwerkstoffeigenschaften
a23 − Faktor für Werkstoff und Betriebsbedigungen
a3 − Faktor für die Betriebsbedingungen
ap mm Schnitttiefe
aW (t) m/s2 frequenzbewertete Beschleunigung
ãW m/s2 energieäquivalente Beschleunigung
ãW 0 m/s2 Beurteilungsbeschleunigung
b mm Berührbreite
b mm Breite, Abströmbreite
b mm Flügelbreite
b mm Lagerabstand
b mm Spanungsbreite
c − Federsteifigkeit
c Nms Konstante
c m/s Schallgeschwindigkeit
c Ns/m Dämpfungskoeffizient
c J/kgK spezifische Wärmekapazität
cL Ns/m Lagerdämpfung
copt Ns/m optimaler Dämpfungskoeffizient
cp kJ/kgK Wärmekapazität
Formelzeichen und Abkürzungen XXVII
cVerz − Verzahnungssteifigkeit
d mm Dicke
d mm/N Nachgiebigkeit
d mm Durchmesser
d mm Plattendicke
d mm Teilkreisdurchmesser (Verzahnung)
d01 mm Teilkreisdurchmesser Rad 1
d02 mm Teilkreisdurchmesser Rad 2
dm mm mittlerer Lagerdurchmesser
e − Längenbezeichnung
e mm Exzentrizität
eB mm Exzentrizität der Lagergleitflächen gegenüber der
Welle
emax mm maximale Exzentrizität
eM mm Exzentrizität des Motors
eP mm Exzentrizität der Pumpe
f Hz Frequenz
f µm radiale Verlagerung
f − Reibungszahl
f mm Verformung
f mm/U Vorschub
f mm/min Vorschub
f0 Hz Grenzfrequenz
fB mm Verformungsanteil durch Biegung
fE Hz Überrollfrequenz
fQ mm Verformungsanteil durch Querkraft/ Schub
fs − statische Belastungskennzahl
g m/s2 Erdbeschleunigung
h mm Höhe
h mm Hub
h m Lagerspalt
h mm Spalthöhe
h mm Spanungsdicke
h mm Stößelweg
h0 µm kleinste Spalthöhe des Lagers
h0ü µm Schmierspalthöhe am Rand des Mischreibungsge-
bietes
hB p mm Höhe des Bearbeitungspunktes
hj µm kleinste Spalthöhe über der Gleitfläche j
hmin µm kleinste zulässige Spalthöhe
h∗ mm Spalthöhe bei Druckmaximum
i − Anzahl der Wälzkörperreihen
i − Übersetzungsverhältnis
i A Ventilstrom
XXVIII Formelzeichen und Abkürzungen
k − Konstante
k − Korrekturfaktor
k − Überdeckungsverhältnis
k N/µm Steifigkeit
k K −1 Wärmeausdehnungskoeffizient
k W s/(m3 K) Wärmekapazität eines Öls
k1 , k2 − Motorkonstanten
kA N/µm Steifigkeit des vorderen Lagers
kB N/µm Biegesteifigkeit
kB N/µm Steifigkeit des hinteren Lagers
kc1.1 N/mm spezifische Schnittkraft
kc N/m Kompressionssteifigkeit
kF N/µm Federsteifigkeit
kF N/µm Fugensteifigkeit
kK N/µm Steifigkeit an der Stelle der Krafteinleitung auf-
grund der Spindelkastensteifigkeit
kL N/µm Steifigkeit an der Stelle der Krafteinleitung auf-
grund der Lagersteifigkeit
kLager N/µm Lagersteifigkeit
kQ N/µm Schubsteifigkeit
kSp N/µm Steifigkeit an der Stelle der Krafteinleitung auf-
grund der Spindelsteifigkeit
kT N/µm Torsionssteifigkeit
l mm Abströmlänge
l mm Länge
la mm tragende Länge eines Wälzkörpers
lK mm Kapillarenlänge
m − Anzahl (Klemmschrauben, Spannelemente, Federn,
Keile, Zähne)
m kg Masse
m mm Modul
m − Keilspaltverengung
n − Anzahl tragender Wälzkörper
n − Polytropenexponent
n min−1 Drehzahl
n0 min−1 Leerlaufdrehzahl
nB min−1 Drehzahl im Betriebspunkt
nM min−1 Motordrehzahl
nN min−1 Nenndrehzahl
noPr min−1 Leerlaufdrehzahl bei Primärverstellung
noSe min−1 Leerlaufdrehzahl bei Sekundärverstellung
nP min−1 Pumpendrehzahl
nS min−1 synchrone Drehzahl
p − Exponent für Lagerart
Formelzeichen und Abkürzungen XXIX
p − Polpaarzahl
p N/mm2 Flächenpressung
p Pa Druck
p bar Druck
p Pa Schalldruck
p Pa Öldruck
p − Teilung
p − relative Drehzahl oder Geschwindigkeitssprung
p0 bar Druck, Umgebungsdruck
pL N/mm Linienpressung
pm N/mm2 mittlere Berührpressung
pm N/mm2 mittlerer hydrodynamischer Druck
pM bar Motoröldruck
pp bar Pumpendruck
pP bar Pumpenöldruck
pT Pa Druck in der Lagertasche
qC mm, rad Modale Koordinate der statischen Korrekturmoden
qN mm, rad Modale Koordinaten der Moden bei gefesselten
Schnittstellen
r mm Länge der Kurbel
r mm Radius
r mm Lagerluft
r0 mm Lastflächenradius
rK mm Kapillarenradius
rK mm Radius der Kontaktfläche
rSK mm Schraubenkopfradius
r2 − Bestimmtheitsmaß
s − Schlupf
s mm Wanddicke
s mm Weg
sB − Schlupf im Betriebspunkt
sKipp − Schlupf bei Kippmoment
sN − Schlupf bei Nennbetrieb
s2 − Varianz
t mm Schalendicke
t mm Laminat-/Schichtdicke
t mm tragender Federhöhenabschnitt in der Nabe
t mm Zahnteilung
t s Zeit
tB s Belasungszeit
tB s Beanspruchungsdauer
tL s Leerlaufzeit
tQ s Erwärmungszeit
tr s relative Einschaltdauer
XXX Formelzeichen und Abkürzungen
tR s Reibzeit
tS s Spieldauer
tSt s Stillstandszeit
u mm Verformung
u µm Verformung
u m/s Wellenumfangsgeschwindigkeit
u mm/min Strömungsgeschwindigkeit
uB mm Schnittstellenfreiheitsgrad
uI mm interne Freiheitsgrade
v m/s Geschwindigkeit, Schnelle
vC m/min Schnittgeschwindikeit
vü m/s Übergangsgeschwindigkeit
vs m/s Strömungsgeschwindigkeit
vT m/s Teilchengeschwindigkeit
vu m/s untere Schnittgeschwindigkeit
wj s−1 Winkelgeschwindigkeit der Welle
x mm Koordinate
x µm Schwingungsamplitude
x − translatorischer Freiheitsgrad
x µm Verformung, Verlagerung
ẋ m/s Geschwindigkeit
ẍ m/s2 Beschleunigung
x0 mm Amplitude
xdyn µm dynamische Verlagerung
xs µm statische Absenkung
xstat µm statische Verlagerung
xS mm Schraubenabstand
y mm Koordinate
y mm Stellkolbenweg
y µm gesamte radiale Spindelverlagerung
y − translatorischer Freiheitsgrad
y1 , y2 − normierte Hilfsgrößen
yK µm radiale Spindelverlagerung durch Nachgiebigkeit
der Lagerumbauteile (Spindelkasten)
yL µm radiale Spindelverlagerung durch Nachgiebigkeit
der Lager (Lageranteil)
ySp µm radiale Spindelverlagerung durch Nachgiebigkeit
der Spindel (Spindelanteil)
z mm Koordinate
z − Anzahl der Taschen
z − Anzahl der Wälzkörper je Reihe
z − Kolben-, Flügel-, Zähnezahl
z − Stufenzahl
z − translatorischer Freiheitsgrad
Formelzeichen und Abkürzungen XXXI
z − Zähnezahl
[. . . ] − Matrix
[. . . ]T − transponierte Matrix
[C] J/K Kapazitätsmatrix
[D] Ns/m Dämpfungsmatrix
[E] − Einheitsmatrix
[K] N/µm Steifigkeitsmatrix
[K] N/m Steifigkeitsmatrix
[K q ] W /K Konvektionsmatrix
[L] W /K Wärmeleitmatrix
[M] kg Massenmatrix
{. . . } − Vektor
{. . . }T − transponierter Vektor
{ fg } N Vektor der Gewichtskraft
{Q} W Vektor der Wärmeströmung
{Q} N Vektor der generalisierten Kräfte
{T } K Temperaturvektor
{U} mm Verformungsvektor
{U̇} mm/s Geschwindigkeitsvektor
{Ü} mm/s2 Beschleunigungsvektor
{X̄} − obere Parameterbeschränkung
{X} − untere Parameterbeschränkung
{X}¯ − Vektor der Optimierungsparameter
Griechische Buchstaben
α ◦ Berührungswinkel, Druckwinkel
◦
α Kurbelwinkel
α µm/m Kippwinkel
α ◦ Schrägscheibenanstellwinkel
α K −1 Wärmeausdehnungskoeffizient
◦
α Winkel
α0 ◦ Nenndruckwinkel
αx , αy , αz − rotatorische Freiheitsgrade
β − Breiten-Durchmesser-Verhältnis des Lagers
β − Federungsbeiwert
β ◦ Pleuelwinkel
β ◦ Stangenwinkel
XXXII Formelzeichen und Abkürzungen
β ◦ Kegelschrägungswinkel
βk ◦ Druckkegelwinkel
γ kg/m3 spezifisches Gewicht
γ ◦ Umschließungswinkel einer Gleitfläche
γt ◦ Teilungswinkel
∆L dB Pegeldifferenz
∆n min−1 Drehzahlabfall
∆nPr min−1 Drehzahlabfall bei Primärverstellung
∆nSe min−1 Drehzahlabfall bei Sekundärverstellung
∆p Pa Druckdifferenz
∆r µm Lagerspiel
∆rB − Änderung der Betriebslagerluft
∆rE − Änderung der Einbandlagerluft
∆RB mm Krümmungskreisspiel
δ mm Lagerfederung
δ − Variationsoperator
δ mm Verlagerung
δT K Temperaturdifferenz
δr − radiale Lagerfederung
∂ − Differentialkoeffizient
∂K − Trägheitsmoment der Kugel
ε − Dehnung
εK mm relative Krümmungsexzentrizität
εP − Pumpenwirkungsgrad
η kg/ms dynamische Viskosität, Zähigkeit
η Ns/m2 dynamische Viskosität, Zähigkeit
η − Profilfaktor
ηmech − mechanischer Wirkungsgrad
Θ ◦ Faserorientierungswinkel
ϑ − Drallvektor
ϑ ◦C Temperatur
ϑA K Austrittstemperatur
ϑE K Eintrittstemperatur
ϑmax ◦C maximale Temperatur
K − Widerstandsverhältnis
κ − Widerstandsverhältnis von Axial- zu Umfangsrich-
tung (Ra0 /Ru0 )
λ − Ausgangsspaltverhältnis (h02 /h01 )
λ − Lagrange Multiplikator
λ − Schubstangenverhältnis
λ W /(mK) Wärmeleitwert
λ m Wellenlänge
µ − Haftbeiwert
µ − Massenverhältnis
Formelzeichen und Abkürzungen XXXIII
µ − Reibbeiwert
µG − Gleitreibungsbeiwert
ν cm2 /s kinematische Viskosität
ν − Resonanzüberhöhung
ν1 − kinematische Bezugsviskosität
ξ − bezogenes Haftmaß
ξ − Drosselverhältnis RK /RT
ξ mm Verlagerung in generalisierten Koordinaten
ξ̇ mm/s Geschwindigkeit in generalisierten Koordinaten
ξ̈ mm/s2 Beschleunigung in generalisierten Koordinaten
π − Kreiszahl
ρ kg/m3 Dichte
σ − Abstrahlgrad
σ N/mm2 Festigkeitsbereich
σ N/mm2 Normalspannung
σ − Streuung
σd N/mm2 Druckspannung
σv N/mm2 Vergleichsspannung
σz N/mm2 Zugspannung
σzb N/mm2 Zugbruchfestigkeit
σzs N/mm2 Zugstreckgrenze
τ N/mm2 Schubspannung
τ s Zeitkonstante
υ − Querkontraktionszahl
υ ◦C Temperatur
υ K Temperatur
Φ Vs magnetischer Fluss
ΦIC − physikalische Verlagerung der internen Freiheits-
grade aus den statischen Korrekturmoden
ΦIN − physikalische Verlagerung der internen Freiheits-
grade aus den Moden bei gefesselten Schnittstellen-
freiheitsgraden
ΦIN − magnetischer Fluss
Φmax Vs maximaler magnetischer Fluss
Φmin Vs minimaler magnetischer Fluss
ΦN Vs magnetischer Nennfluss
ϕ ◦ Drehwinkel
ϕ ◦ Umfangswinkel
ϕ − Stufensprung
ϕ − Stufensprung des gestuften Getriebes
◦
ϕ Antriebswinkel
ϕ − Flächenverhältnis (Ae f f 2 /Ae f f 1 )
χ − relative Exzentrizität der Welle
χ − Viskositätsverhältnis
XXXIV Formelzeichen und Abkürzungen
ψ − Durchflußfunktion
ψ − Gleichung der Randbedingungen
ψ − Korrekturfaktor der Leckölverluste
ψ ◦ Drehwinkel
◦
ψ /s Kreisfrequenz
ψ − relatives Lagerspiel
ψ0 ◦ Winkel der belasteten Zone
ψB − relatives Krümmungskreisspiel
Ω0 Hz Eigenfrequenz des Grundsystems
ω s−1 Kreisfrequenz
ω1max s−1 Leerlaufkreisfrequenz
ω1/2 s−1 Winkelgeschwindigkeit des An- bzw. Abtriebes
ωAP s−1 Kreisfrequenz des stationären Arbeitspunktes
ωbohr s−1 Bohrgeschwindigkeit
ωi,a s−1 Winkelgeschwindigkeit des Wälzkörpers
ωj s−1 Winkelgeschwindigkeit der Welle
ωm s−1 Winkelgeschwindigkeit des Käfigs
ωK s−1 Winkelgeschwindigkeit der Kugel
ωSB s−1 Kreisfrequenz während der Strombegrenzungspha-
se
ωSB0 s−1 stationäre Kreisfrequenz der Strombegrenzungs-
phase
ωUP s−1 Kreisfrequenz am Umschaltpunkt
Abkürzungen
BEM Boundary-Element-Method
CAD Computer Aided Design
FEM Finite-Elemente-Methode
IGES Initial Graphics Exchange Specification
STEP Standard for the Exchange of Product Model Data
VDA-FS Verband der Automobilindustrie - Flächenschnittstelle
3
W e rk z e u g -
m a s c h in e n
g e g lie d e rt n a c h
A u fs t e llu n g
K le in e M a s c h in e n U m fo r m m a s c h in e n F e in b e a r b e itu n g s - M ittle r e u n d g r o ß e
A rt d e r D r e h m a s c h in e n P re s s e n m a s c h in e n W e r k z e u g m a s c h in e n
M a s c h in e F r ä s m a s c h in e n S c h n e id p r e s s e n W a lz e n s c h le ifm a s c h in e n L a n g fr ä s m a s c h in e n
H o b e lm a s c h in e n S c h m ie d e h ä m m e r F e in d r e h b ä n k e B o h r- u n d F rä s w e rk e
S te ifig k e it d e r a u s r e ic h e n d e h o h e n ic h t a u s r e ic h e n d e n ic h t a u s r e ic h e n d e
M a s c h in e E ig e n s te ifig k e it E ig e n s te ifig k e it E ig e n s te ifig k e it E ig e n s te ifig k e it
S ta tis c h e
A u s r ic h tu n g X X X
S ta tis c h e
A u fg a b e n d e r A u fs te llu n g
V e r s te ifu n g X X
D y n a m is c h e X
V e r s te ifu n g X X X
D y n a m is c h e
S ta n d s ic h e r h e it X X
P a s s iv -
is o lie r u n g X X
A k tiv -
is o lie r u n g X X X
A u fs te llu n g s -
a n fo rd e ru n g e n D y n a m ik D y n a m ik D y n a m ik S ta tik S ta tik
M a s c h in e X X
X
R e le v a n te
X X X X X
B e r e ic h e
A u fs te lle le m e n te
F u n d a m e n t X X X X X
B a u g ru n d X X X
Die Aufstellung dieser Maschinen erfolgt häufig direkt auf dem Hallenboden
oder auf Geschossdecken. Gegebenenfalls werden zur Ausrichtung der Maschine
verstellbare Verbindungs- bzw. Aufstellelemente verwendet. In Einzelfällen kann
es erforderlich sein, fremde oder gegenseitige dynamische Störungen der Maschi-
nen dadurch auszuschalten, dass man sie mit einer elastischen Aufstellung aktiv
oder passiv isoliert. Die elastische Aufstellung wird in der Regel durch in unter-
schiedlichsten Formen angebotene Aufstellelemente realisiert (Bild 3.2). Um eine
eindeutige Aufstellung dieser kleinen Maschinen zu ermöglichen, versucht man –
wenn möglich – eine statisch bestimmte Drei-Punkt-Aufstellung zu verwirklichen.
Eine gänzlich andere Zielrichtung verfolgt die Aufstellung von Umformmaschi-
nen, wie Schmiedehämmern, Pressen und Schneidmaschinen. Zwar weisen auch
diese Maschinen in der Regel eine hohe Eigensteifigkeit auf, so dass eine Ver-
steifung der Maschinenkonstruktion durch eine entsprechende Fundamentierung
nicht erforderlich ist. Allerdings verursachen diese Maschinen auf Grund ihres Ar-
beitsprozesses erhebliche Erschütterungen, die in die Umgebung abgestrahlt wer-
den. Diese Erschütterungsemissionen gilt es durch eine geeignete Fundamentierung
(Aktivisolierung) zu reduzieren, wobei u.a. auch vom Gesetzgeber bzw. in Richtlini-
en vorgegebene Grenzwerte zu berücksichtigen sind. Erreicht wird die Aktivisolie-
rung durch eine weiche Abfederung, bei der eine möglichst tiefe Eigenfrequenz des
Systems „Maschine-Aufstellelemente” angestrebt wird (s. Kapitel 3.3). Die kon-
struktiven Aufwendungen und die Kosten für eine derartige Aufstellung können in
Relation zu den Maschinenkosten sehr hoch sein.
3.1 Komponenten der Maschinenaufstellung 173
Dem Erschütterungsaspekt kommt auch bei der Aufstellung der dritten Maschi-
nengruppe große Bedeutung zu, hier allerdings unter dem Aspekt der Schwingungs-
abwehr. Große Feinbearbeitungsmaschinen, wie Walzenschleifmaschinen und Fein-
drehbänke, erfordern für das Erzielen hoher Genauigkeiten und Oberflächengüten
eine aufwendige Fundamentierung, da diese Maschinen in der Regel selbst nicht
über eine ausreichend hohe Eigensteifigkeit verfügen. Diese fehlende Steifigkeit
muss über einen entsprechend dimensionierten Fundamentblock erbracht werden,
der über Verbindungselemente kraftschlüssig mit der Maschine gekoppelt ist. Zu-
sätzlich übernimmt der Fundamentblock in Verbindung mit elastischen Aufstell-
elementen die Aufgabe, schädliche Schwingungseinwirkungen von der Maschine
fernzuhalten. Wie bei der Aktivisolierung von Umformmaschinen wird hierzu das
Gesamtsystem aus Maschine, Fundament und Aufstellelementen im Hinblick auf
eine gute Isolierwirkung möglichst tieffrequent abgestimmt.
Der Versteifungseffekt unter statischen Gesichtspunkten spielt bei der vierten
Maschinengruppe die dominierende Rolle. Mittelgroße und praktisch alle Groß-
werkzeugmaschinen, wie Langfräsmaschinen, Bohr- und Fräswerke, verfügen meist
nicht über eine ausreichende Eigensteifigkeit, um die Belastungen durch das Ma-
schineneigengewicht, durch wandernde Werkstücklasten und durch die Bearbei-
tungskräfte aufzunehmen, ohne dass hierdurch verursachte Maschinenverformun-
gen das geforderte Bearbeitungsergebnis in Frage stellen. Für die unzureichende Ei-
gensteifigkeit sind vor allem wirtschaftliche Gründe ausschlaggebend, die eine aus-
reichend steife Dimensionierung der Maschinenbetten, Maschinentische und sons-
tiger Maschinenbauteile nicht zulassen. Die erforderliche Steifigkeit erhalten diese
Maschinen erst in Verbindung mit einem entsprechenden Fundament, das im Hin-
blick auf die benötigte Biege- und Torsionssteifigkeit auszulegen ist. Eine wesentli-
che Rolle spielt hierbei auch der Baugrund, der über eine ausreichende Belastbarkeit
und Festigkeit verfügen muss, damit Setzungserscheinungen nicht zu unzulässigen
Maschinen- und Fundamentverformungen führen können.
Eine Aktiv- oder Passivisolierung dieser Maschinen wird auf Grund der großen
Maschinenabmessungen und des damit verbundenen Aufwandes in der Regel nicht
vorgenommen. Statt dessen begnügt man sich, falls erforderlich, mit anderen Maß-
nahmen, wie z.B. einer Trennung der Maschinenfundamente untereinander und ei-
ner Entkopplung der Hallenfundamente.
3.1.1 Aufstellelemente
Unter dem Begriff Aufstellelemente sind ganz allgemein Elemente zu verstehen, die
entweder definierte Höheneinstellungen bei starrer Aufstellung ermöglichen oder
elastische Eigenschaften (Federn), dämpfende Eigenschaften (Dämpfer) oder elas-
tische und dämpfende Eigenschaften aufweisen (Feder-Dämpfer-Elemente).
174 3 Aufstellung und Fundamentierung von Werkzeugmaschinen
N r. E le m e n t h d N r. E le m e n t h d 1 N iv e llie r s c h u h
2 V is k o s e d ä m p fe r
1 ja n e in 7 n e in ja 3 S te llfu ß m it Is o lie r p la tte
4 N iv e llie r s c h u h m it Is o lie r p la tte
5 F e d e r is o la to r
6 F e d e r - D ä m p fe r - E le m e n t
7 H y d r a u lis c h e r D ä m p fe r
2 n e in ja 8 n e in ja
8 T o p fe le m e n t m it G u m m ip u ffe r
9 S te llfu ß m it Is o lie r p la tte
1 0 Z u g a n k e r m it d o p p e lt
w ir k s a m e r Is o lie r p la tte
3 ja ja 9 ja ja
1 1 Z u g a n k e r m it e in fa c h
w ir k s a m e r Is o lie r p la tte
1 2 Is o lie r p la tte
4 ja ja 1 0 n e in ja
h h ö h e n v e r s te llb a r
d d ä m p fu n g s w ir k s a m
5 n e in n e in 1 1 n e in ja
6 n e in ja 1 2 n e in ja
1 0 9 1 0 6
8 × 1 0 8 1 V is k o s e d ä m p fe r 8 × 1 0 5
6 × 1 0 5
6 × 1 0 8
4 × 1 0 5
3 N iv e llie r s c h u h
m it Is o lie r p la tte
4 × 1 0 8 2 N iv e llie r s c h u h
2 × 1 0 5
D ä m p fu n g [N s /m ]
S te ifig k e it [N /m ]
6
2
1 0 5
2 × 1 0 8
4 S te llfu ß 8 × 1 0 4 1
m it Is o lie r p la tte 6 × 1 0 4
3
4 × 1 0 4
6 Is o lie r p la tte
4
1 0 8 5
8 × 1 0 7 2 × 1 0 4
5 S te llfu ß
6 × 1 0 7 m it Is o lie r p la tte
1 0 4
0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 2 5 0 0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 2 5 0
F re q u e n z [H z ] F re q u e n z [H z ]
3.1.2 Fundament
Während kleinere Maschinen häufig direkt auf dem Hallenboden oder auf den Ge-
schossdecken aufgestellt werden, ist bei größeren Maschinen die Errichtung eines
speziellen Fundamentes erforderlich.
Die Aufgabe des Fundamentes kann je nach Maschinentyp und Zielrichtung der
Aufstellungsauslegung unterschiedlich sein.
Unter statischen Gesichtspunkten obliegt dem Fundament die Aufgabe, eine
definierte Aufstellfläche für die Ausrichtung der Maschine zu schaffen, und eine
gleichmäßige Lasteinleitung in den Boden zu gewährleisten. Bei nicht eigensteifen
Maschinen muss das Fundament zusätzlich so dimensioniert sein, dass es die von
der Maschine und den Bearbeitungskräften verursachten Belastungen aufnehmen
kann, ohne dass unzulässige Verformungen bzw. Verlagerungen innerhalb der Ma-
schine auftreten, d.h. Gestellbauteile (Bett) und Fundament zusammen ergeben erst
die erforderliche Maschinensteifigkeit.
Als Werkstoff für Maschinenfundamente wird Stahlbeton mit einer Mindestgü-
teklasse BN 220 verwendet. Bei der Fundamenterstellung ist zu berücksichtigen,
dass dieser Werkstoff über einen mehr oder weniger langen Zeitraum schwindet,
d.h. seine Abmessungen infolge des Aushärtungsprozesses ändert. Diesem Effekt
ist ggf. durch ein Nachjustieren der Maschine Rechnung zu tragen. Die Dimensio-
nierung des Fundamentes muss sich neben den auftretenden Belastungen an der ge-
forderten Güte der Aufstellung und den Eigenschaften des umgebenden Baugrundes
orientieren.
176 3 Aufstellung und Fundamentierung von Werkzeugmaschinen
3.1.3 Baugrund
Sofern eine Maschine nicht auf einer Geschossdecke eines Maschinengebäudes auf-
gestellt ist, ist der Baugrund das letzte Element im Kraftfluss der Maschinenaufstel-
lung. Hauptaufgabe des Baugrundes ist die Aufnahme der Belastungen, die durch
das Maschinen- und Werkstückgewicht, die Masse des Fundamentes und durch
die Bearbeitungskräfte verursacht werden. Eine wichtige Rolle spielt der Baugrund
auch bei der Weiterleitung von Schwingungen von und zur Maschinenaufstellung.
Die physikalischen Eigenschaften des Baugrundes sind sehr komplex, stellt dieser
doch strenggenommen ein nichtlineares System dar, dessen Steifigkeits- und Dämp-
fungseigenschaften vom Belastungszustand und der Frequenz abhängen. Weiterhin
kann die Inhomogenität des Baugrundes (Bodenschichtungen, Grundwasserspiegel)
erheblichen Einfluss auf die Ausbreitung von Schwingungen haben. Für die Ausle-
gung einer Maschinenaufstellung ist es allerdings in den meisten Fällen zulässig, mit
linearisierten Bodenkennwerten zu arbeiten. Die im Bild 3.4 gezeigten Beziehungen
definieren die Steifigkeiten des Bodens für ein kreisförmiges, in den Boden einge-
lassenes Fundament [191] in den sechs Bewegungsfreiheitsgraden des Fundament-
blockes. Als Randbedingung gilt, dass der Fundamentblock sich wie ein Starrkörper
verhält. Die Formeln können auch für rechteckige Fundamentblöcke angewendet
werden, wenn der Lastflächenradius r entsprechend den ebenfalls angegebenen Be-
ziehungen aus den Abmessungen der Fundamentplatte umgerechnet wird. Bei nicht
starren Maschinenfundamenten, wie z.B. langgestreckten Balkenfundamenten, wer-
den andere Verfahren zur Berücksichtigung der Baugrundsteifigkeit verwendet, wie
z.B. das Bettungszahlverfahren, das einen linearen Zusammenhang zwischen dem
Sohldruck Ps unter dem Fundament und den Fundamentsetzungen S gemäß
PS = CB · S (3.1)
annimmt. Die Bettungszahl CB ist eine konstante Steifigkeitskenngröße, die sich
aus dem E-Modul des Bodens und den Abmessungen der Fundamentgrundfläche
berechnet [135].
Die elastischen Eigenschaften des Baugrundes werden über den E-Modul be-
schrieben, der den Zusammenhang zwischen der Zusammenpressung des Baugrun-
des und der einwirkenden Bodenpressung beschreibt. Hierbei muss zwischen sta-
tischen und dynamischen Belastungen und den entsprechenden Bodenkennwerten
unterschieden werden.
Der statische E-Modul Es beschreibt das Baugrundverhalten bei statischer Be-
lastung. Er beinhaltet sowohl die plastischen als auch die elastischen Verformungs-
anteile, die bei einmaliger Belastung des Baugrundes auftreten, und ist somit für
Setzungsberechnungen von Fundamenten relevant.
3.2 Fundamentauslegung unter statischen Gesichtspunkten 177
B e w e g u n g s - F e d e rk o n s ta n te D ä m p fu n g s k o n s ta n te M a s s e n v e r h ä ltn is D ä m p fu n g s g ra d
r ic h tu n g k c B D
3 2 (1 - n ) G × r 1 8 , 4 (1 - n ) r 2 7 - 8 n m 0 ,2 8 8
x , y 0 0
r G ×
7 - 8 n 7 - 8 n 3 2 (1 - n ) r r 0
3 B x ,y
4 G × r0 3 , 4 r 02 1 - n m 0 ,4 2 5
z r G ×
1 - n 1 - n 4 r r 0
3 B z
8 G × r 03 0 8, r 0 4 r G 3 × (1 - n ) I j x , j y
0 ,1 5
j j
x , y
3 (1 - n ) (1 - n ) ×(1 + B j x ,j y ) 8 r r 0
5 (1 + B j x , j y ) B j x ,j y
4 B j × r G Ij 0 ,5 0
j 1 6 z z
z G × r 03 1 + 2 B
3 1 + 2 B j z r r 05 j z
Bild 3.4. Steifigkeits- und Dämpfungskennwerte für kreisförmige und rechtwinklige Sohl-
platten. Quelle: Woods
Eine Fundamentauslegung unter statischen Gesichtspunkten ist vor allem bei mittle-
ren und großen Werkzeugmaschinen erforderlich, die nicht über eine ausreichende
Eigensteifigkeit verfügen. Hauptaufgabe des Fundaments ist hier, die Maschinen-
verformungen infolge der Belastungen, wie z.B. des Werkstückgewichts, sich be-
wegender Maschinenteile (Wanderlasten) und der Bearbeitungskräfte, auf die für
die angestrebte Maschinengenauigkeit zulässige Größe zu reduzieren.
Bild 3.6 zeigt in der rechten Hälfte schematisch das Verlagerungsverhalten einer
Drehmaschine auf Grund des Werkstückgewichts und des in seiner Position verän-
178 3 Aufstellung und Fundamentierung von Werkzeugmaschinen
3 0 0 8 0 0
B o d e n a rt Q u e rk o n - 7 0 0
D y n a m is c h e r E la s tiz itä ts -
2 5 0 n
tr a k tio n
6 0 0
S ta tis c h e r E la s tiz itä ts -
2 0 0 S a n d 0 ,3 0 -0 ,3 5
S a n d -L e h m 0 ,2 5 -0 ,4 0 5 0 0
m o d u l E d [N /m m 2]
m o d u l E s [N /m m 2]
1 5 0 L e h m 0 ,4 0 -0 ,4 5 4 0 0
T o n 0 ,4 5 -0 ,5 0
3 0 0
1 0 0
2 0 0
5 0
1 0 0
0 0
N a tu r s c h o tte r , s c h a r fk a n tig
N a tu r s c h o tte r , s c h a r fk a n tig
L e h m , G e s c h ie b e m e r g e l
L e h m , G e s c h ie b e m e r g e l
S c h lic k , K le i, o r g . m a g e r
S c h lic k , K le i, o r g . m a g e r
S a n d , m itte ld ic h t, e c k ig
S a n d , m itte ld ic h t, e c k ig
S a n d , m itte ld ic h t, r u n d
L e h m , w e ic h , L ö ß le h m
S a n d , m itte ld ic h t, r u n d
L e h m , w e ic h , L ö ß le h m
T o n , s c h w e r k n e tb a r
T o n , s c h w e r k n e tb a r
S a n d , lo c k e r , e c k ig
S a n d , lo c k e r , e c k ig
S a n d , lo c k e r , r u n d
S a n d , lo c k e r , r u n d
K ie s o h n e S a n d
K ie s o h n e S a n d
T o n h a lb fe s t
T o n h a lb fe s t
T o n , h a rt
T o n , h a rt
S c h lu ff
S c h lu ff
b in d ig e B ö d e n n ic h tb in d ig e B ö d e n b in d ig e B ö d e n n ic h tb in d ig e B ö d e n
Bild 3.5. Wertebereiche für statische und dynamische E-Moduli unterschiedlicher Bodenar-
ten
R e c h e n m o d e ll z u r F u n d a m e n ta u s le g u n g B e r e c h n u n g s e r g e b n is s e
A b w e i c h u n g v . G e r a d e ( m m ) ×1 0 - 3 r e l . S c h i e f s t e l l u n g ( m m / m ) × 1 0 - 3
S p in d e lk a s te n W e rk s tü c k R e its to c k ( B e la s tu n g d u r c h S u p p p o r t-
5 0 0 0 k g 3 1 0 0 0 0 k g 3 0 0 0 k g u n d W e r k s tü c k g e w ic h t)
2 0
4 S u p p o rt 2 5 0 0 k g 8
M a s c h in e n b e tt 1 5 F u n d a m e n td ic k e
7
1 2 5 6 A u fs te ll- 1 0 1 2 0 0 m m
9 1 0 1 2 1 3 1 4 1 5 1 7 1 9 5
1 1 1 6 1 8 e le m e n te
0 F u n d a m e n td ic k e
-5 1 6 0 0 m m
-1 0
z F u n d a m e n t -1 5 F u n d a m e n td ic k e
-2 0 2 0 0 0 m m
2 0 2 1 2 2 2 3 2 4 2 5 2 6 2 7 2 8 2 9 3 0 3 1 3 2 y -2 5
0
B a u g ru n d -1 0
-2 0
V e r la g e r te s R e c h e n m o d e ll
-3 0
B e la s tu n g e n
-4 0
M a s c h in e n b e tt
A u fs te ll- -5 0
e le m e n te -6 0
-7 0
0 2 4 6 8 1 0 1 2
v e r la g e r te s B a u g ru n d - 3
F u n d a m e n t fe d e rn F u n d a m e n tk o o r d in a te y ( m m ) × 1 0
Fundamentes unter vorgegebenen Lasten angegeben. Bild 3.7 skizziert die Bedeu-
tung dieser beiden Größen, für deren Definition als Bezugslinie eine fiktive Gerade
durch die Endpunkte der Fundamentbiegelinie herangezogen wird. Auf diese Weise
werden Starrkörperbewegungen des Gesamtsystems (Kippungen oder Absenkun-
gen), die für die Relativverlagerungen innerhalb der Maschine keine Bedeutung ha-
ben, eliminiert. Der Maschinenbetreiber beauftragt in der Regel zur Fundamentaus-
legung einen Baustatiker, der sich die Bodenkennwerte von einem Bodenmechani-
ker angeben lässt. In zweifelhaften Fällen sind hierzu Entnahmen von Bodenproben
erforderlich.
u n v e r la g e r te s F u n d a m e n t
g e s a m te F u n d a m e n ts e tz u n g (m m )
G e ra d e d u rc h E n d p u n k te
d e r F u n d a m e n tb ie g e lin ie F u n d a m e n tb ie g e lin ie
r e la tiv e A b w e ic h u n g v o n d e r
G e ra d e n (m m )
r e la tiv e F u n d a m e n t-
s c h ie fs te llu n g ( m m )
T a n g e n te
a m b e tra c h te te n P u n k t
T ra v e rs e
S u p p o rt + 5 ,2 0
Q u e r b a lk e n A b d e c k u n g d e r
F rä s k o p f F ü h ru n g s b a h n e n
S tä n d e r
M a s c h in e n b e tt
T is c h F u n d a m e n tb lo c k
+- 0 , 0
-1 ,0 0
-3 ,4 3
S c h n itt C - D
2 8 ,0 6 ,8
S c h n itt A - B
A u fs te lle le m e n te 6 ,8 0
C
A 2 ,4 3
B
2 ,3 4
D
1 0 ,7 8
3 0 ,0
Um den Fundamentblock optimal auszulegen, d.h. ihn nicht über- aber auch
nicht unterzudimensionieren, sollte möglichst das Gesamtsystem, bestehend aus
Maschine, Befestigungselementen der Maschine auf dem Fundamentblock (Auf-
stellelemente) und Fundamentblock sowie auch der Baugrund berücksichtigt wer-
den.
3.2 Fundamentauslegung unter statischen Gesichtspunkten 181
Bild 3.9 zeigt ein vereinfachtes Rechenmodell, das das Steifigkeitsverhalten der
Maschine selbst und das der Verbindungselemente nicht berücksichtigt. Diese Vor-
gehensweise ist die heute vielfach übliche. Da die Steifigkeit der Maschine nicht in
die Berechnung eingeht, wird das Fundament in der Regel überdimensioniert, d.h.
man befindet sich auf der sicheren Seite.
Die Gewichte der Maschine und der Werkstücke werden in Form von Lasten be-
rücksichtigt, die direkt auf den Fundamentblock wirken. Der Fundamentblock wird
als (Biege-)Balken approximiert und der Baugrund durch Federn ersetzt. Berechnet
werden die Flächenpressung auf dem Baugrund und die jeweilige Durchbiegung der
Balken (Bild 3.9 unten).
W e rk s tü c k P o rta l
B e tt
F u n d a m e n t
B o d e n
R e c h e n m o d e ll: B a lk e n
a u f e la s tis c h e r B e ttu n g
v a r ia b le L a s t
k o n s ta n te L a s t
B e r e c h n u n g d e r m a x im a le n
B o d e n p re s s u n g
B e r e c h n u n g d e r m a x im a le n
M itte n - u n d E n d - V e r fo r m u n g
d e s F u n d a m e n ts
Bild 3.9. Statische Berechnungen des Fundamentes ohne Berücksichtigung der Maschinenei-
gensteifigkeit
menten und das Fundament sowie der Baugrund mit Volumenelementen nachgebil-
det.
Da die Bearbeitungskräfte für die Fundamentauslegung von untergeordneter Be-
deutung sind, werden auch hier nur die Maschineneigengewichte und das Werk-
stückgewicht für verschiedene Stellungen berücksichtigt. Die Berechnung basiert
auf der Finite-Elemente-Methode.
Bei der Auslegung nach der vereinfachten Methode (Bild 3.9) werden die Fun-
damente in der Regel überdimensioniert, da die Maschinensteifigkeit außer Betracht
bleibt. Die Fundamente sind deshalb zu teuer. Die genauere Berechnung (Bild 3.6,
Bild 3.10) ist daher trotz des höheren Berechnungsaufwandes sinnvoll [217], da
beträchtliche Material- und Herstellkosten bei der Fundamenterstellung eingespart
werden können.
P o rta l
W e rk s tü c k
T is c h V e r b in d u n g s -
M a s c h in e n b e tt e le m e n te
M a s c h in e - F u n d a m e n t
T r a n s la tio n s fe d e r D re h fe d e r A n k o p p lu n g d e s F u n d a m e n ts B a u g ru n d
a n d a s B o d e n m o d e ll
Bei vielen Werkzeugmaschinen spielt für die Auslegung einer geeigneten Maschi-
nenaufstellung die Berücksichtigung dynamischer Aspekte die entscheidende Rolle.
Sei es, dass die Aufstellungseigenschaften das dynamische Verhalten der Maschine
selbst beeinflussen oder eine gezielte Auslegung im Hinblick auf eine Schwingungs-
isolation erforderlich ist.
3.3 Fundamentauslegung unter dynamischen Gesichtspunkten 183
1 ,0 M a s c h in e m it F u n d a m e n t
fe s t v e rs c h ra u b t
x
y F u n d a m e n ts c h ra u b e n
z g e lö s t
0 ,4 0
M a s c h in e a u f
N a c h g ie b ig k e it [µ m /N ]
0 ,2 0 w e ic h e n S te lle le m e n te n
G x x
0 ,1 0
0 ,0 6
0 ,0 4
0 ,0 2
0 ,0 1
0 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 2 5 0 3 0 0 3 5 0 4 0 0
F re q u e n z f [H z ]
Bild 3.11. Einfluss verschiedener Aufstellbedingungen auf das dynamische Verhalten einer
Futterdrehmaschine
Ein Beispiel hierfür ist in Bild 3.11 gezeigt. Für eine Futterdrehmaschine wur-
de für verschiedene Aufstellungsbedingungen der relative Nachgiebigkeitsfrequenz-
gang an der Schnittstelle in x-Richtung gemessen. Die Tatsache, dass die Maschi-
ne eigensteif ist, zeigt sich darin, dass die statische Nachgiebigkeit (Stelle f = 0
Hz) praktisch unabhängig von den Aufstellbedingungen bei d = 0,04 µm/N liegt.
Wie das Bild weiter zeigt, wird das dynamische Verhalten praktisch im ganzen
Frequenzbereich durch den Aufstellungszustand beeinflusst. Der Maximalwert der
dynamischen Nachgiebigkeit sinkt von 0,15 µm/N bei fester Fundamentierung auf
0,1 µm/N bei Verwendung weicher Stellelemente. Durch die Art der Aufstellung
(weich, gedämpft bzw. hart) der eigensteifen Maschinen ist also eine Veränderung
des dynamischen Verhaltens möglich [216]. Das dynamische Verhalten an der Wirk-
stelle der Maschine wird von der Art der Aufstellung durch die veränderten Eigen-
schwingungsformen der Maschine beeinflusst. Liegen bei den für das Maschinen-
verhalten wesentlichen Eigenschwingungsformen auch Bewegungen an den Auf-
stellungspunkten vor, kann eine Änderung der Aufstellungseigenschaften auch das
Schwingungsverhalten der Maschine beeinflussen. Eine Aussage hinsichtlich der
184 3 Aufstellung und Fundamentierung von Werkzeugmaschinen
A k tiv - P a s s iv -
5
D u r c h lä s s ig k e it Is o la tio n Is o la tio n
~
F = F c o s w t x
F x 0
A
= @^ 4
F 0 a 0 m m
D = 0 k c k c
0 ,1 3 F A
a = a 0 c o s w t
0 ,3 1
2 x F æ 2 w ö 2
= A = çç 1 + 4 × D ( ) 2 ÷÷ × V
0 ,5 a 0 F 0 è w 0 ø
1
0 ,7 2 -
éæ w ö w ù 2
1 1 ,0 2 2 2
V = ê çç 1 - ( ) ÷÷ + 4 ×D ×( ) ú
1 ,0
0 ,7 êë è w 0 ø w 0 úû
0 ,5
0 ,3 c k
0 ,1 D = w 0 =
0 1 2 2 3 4 2 m ×w m
0 0
w
n o r m ie r te E r r e g e r fr e q u e n z h = S tö rfre q u e n z
w 0
Bei der Aktivisolierung hat die elastische Aufstellung die Aufgabe, die durch
die dynamischen Kräfte der Maschine F0 hervorgerufenen Bodenerschütterungen
zu mindern. Bild 3.12 zeigt die Durchlässigkeit, d.h. das Verhältnis von der in den
Boden eingeleiteten Kraft FA zur Erregerkraft F0 bedingt durch den Arbeitsprozess
der Maschine in Abhängigkeit von der normierten Erregerfrequenz ω/ω0 und dem
Dämpfungsmaß D. Die Erregerfrequenz ω ist hierbei auf die Systemeigenfrequenz
ω0 bezogen.
Die Passivisolierung mit Hilfe der gedämpft-elastischen Maschinenaufstellung
wird immer dann eingesetzt, wenn man die Auswirkungen von vorhandenen Bo-
denerschütterungen auf die Produktionsmaschine vermindern möchte. Dazu gibt
Bild 3.12 das Verhältnis der relativen Maschinenbewegungsamplituden x zu den Be-
wegungsamplituden a0 des Bodens wieder.
Wie dem Bild zu entnehmen ist, ist die Aufstelleigenfrequenz für die senkrechte
Hubschwingung
3.3 Fundamentauslegung unter dynamischen Gesichtspunkten 185
∑k
ω0 = (3.2)
m
- bestimmt durch die Federsteifigkeit k der Aufstellelemente - möglichst niedrig
abzustimmen. Sie sollte mindestens unter einem Drittel der Störfrequenz liegen.
x E ig e n fr e q u e n z d e r M a s c h in e 1 k
f0 =
L u ftfe d e rn a u f d e m F u n d a m e n t 2 p m 1 g
Þ f0 =
1 0 0 0 m ×g 2 p x
S ta tis c h e A b s e n k u n g x = s
M e ta llfe d e r n d e r M a s c h in e s
k
[m m ]
1 5 0 G u m m ie le m e n te
1 0 0 L e g e n d e :
s ta tis c h e E in fe d e r u n g x
D ä m m p la tte n
f0 = E ig e n fr e q u e n z
G u m m im a tte n
x s = E in fe d e r u n g
1 0
4 k = F e d e r s te ifig k e it
g = E r d b e s c h le u n ig u n g
1
0 ,6
0 ,1 5
0 ,1
0 ,5 1 1 ,5 3 4 8 1 0 1 5 2 0 4 0
E ig e n fr e q u e n z f0 [H z ]
Bild 3.13. Eigenfrequenzen von Feder- bzw. Isolierungselementen als Funktion der statischen
Einfederung xs
Der Einfluss der Dämpfung auf die erreichbare Isolierwirkung ist ebenfalls aus
Bild 3.12 ersichtlich. Schwach gedämpfte
√ Aufstellelemente haben zwar im über-
kritischen Frequenzbereich (ω/ω0 > 2) eine bessere Isolations- bzw. Dämmwir-
kung, verursachen aber möglicherweise störende Hub- und/oder Nickschwingungs-
bewegungen der ganzen Maschine.
Als Richtwert für das Dämpfungsmaß gilt
∑c ∑c
0, 4 < D = = √ < 0, 7 . (3.3)
2 m ω0 2 m∑k
Welche Eigenfrequenzen mit unterschiedlichen Aufstellelementen erreichbar sind,
ist in Bild 3.13 dargestellt. Gleichzeitig vermittelt das Bild den Zusammenhang zwi-
schen der Eigenfrequenz und der statischen Absenkung xs der Maschine auf den
Elementen unter Eigengewicht.
186 3 Aufstellung und Fundamentierung von Werkzeugmaschinen
1 0 B e a n s p r u c h u n g s k r ite r iu m : G e s u n d h e it
K ö r p e r h a ltu n g S c h w in g u n g s - F re q u e n z -
0 ( M e s s - S te lle ) r ic h tu n g b e w e rtu n g
S itz e n z W
-1 0 k
( a u f S itz ) x ,y W d
-2 0
F re q u e n z b e w e rtu n g [d B ]
B e a n s p r u c h u n g s k r ite r iu m : W o h lb e fin d e n
S itz e n z W k
-3 0 ( a u f S itz ) x ,y W d
( F u ß p la ttfo r m ) x ,y ,z W
k
-4 0 S te h e n z W k
( F u ß p la ttfo r m ) x ,y W d
-5 0
L ie g e n x ( v e r tik a l) W k
(u n te r R ü c k e n ) y ,z ( h o r iz o n ta l) W d
-6 0
u n b e s tim m te
W k W .B .
-7 0 W
K ö r p e r h a ltu n g x ,y ,z c o m b in e d
d
W ( in G e b ä u d e n )
f
-8 0 W .B . c o m b in e d B e a n s p r u c h u n g s k r ite r iu m : K in e to s e
S itz e n /S te h e n z W f
-9 0
0 ,0 1 6 0 ,0 6 3 0 ,2 5 0 ,5 1 2 4 8 1 6 3 1 ,5 6 3 1 2 5 2 5 0
0 ,0 3 1 5 0 ,1 2 5 F re q u e n z f [H z ]
Dieser Wert ãw ist ein Belastungskennwert für einen Zeitpunkt. Die Belastung über
einen längeren Zeitabschnitt, z.B. einen Tag, im Sinne einer „Tagesdosis“ wird
durch die Beurteilungsbeschleunigung ãw0 gekennzeichnet. Sie wird für eine fest-
gelegte Beurteilungsdauer T0 (normalerweise 8 h) gebildet.
1 n 2
ãw0 = ∑ ãwi · Ti .
T0 i=1
(3.5)
1 0 ,0
Z o n e e r h ö h te r G e s u n d h e its g e fä h r d u n g b e i la n g jä h r ig e r E in w ir k u n g
5 ,0 1 B e u r te ilu n g s b e s c h le u n ig u n g ã w (8 ) = 0 ,4 5 m /s ² T e
ã w (8 ) = ã w e .
2 B e u r te ilu n g s b e s c h le u n ig u n g ã = 0 ,8 0 m /s ² 8 h
[m /s ²]
w (8 )
2 ,5
w
F r e q u e n z b e w e r te te B e s c h le u n ig u n g ã
1 ,1 3
1 ,0 0
0 ,8 0 2
0 ,6 3
0 ,5 0
0 ,4 5 1
0 ,2 5
0 ,1
0 ,5 1 ,0 2 ,0 4 ,0 8 ,0 1 6 ,0 2 4 ,0
T ä g lic h e E in w ir k u n g s d a u e r T e [h ]
Bild 3.15. Belastungsgrenzwerte der Beschleunigung auf den Menschen in Abhängigkeit von
der Einwirkzeit. Quelle: VDI 2057
Tabelle 3.1. KB-Anhaltswerte für die Beurteilung von Erschütterungen. Quelle: DIN 4150
T a g s N a c h ts B e u r te ilu n g s g r ö ß e n : A n h a lts w e r te :
E in w ir k u n g s o r t
A u A o A r A u A o A r
K B Fm ax, K B FTr A u, A o, A r
In d u s tr ie g e b ie te ja
1 0 ,4 6 0 ,2 0 ,3 0 ,6 0 ,1 5 K B F m a x £ A u ?
n e in
n e in
2 G e w e r b e g e b ie te 0 ,3 6 0 ,1 5 0 ,2 0 ,4 0 ,1 K B £ A ?
F m a x o
ja
K e r n g e b ie te M is c h g e b ie te s e lte n e ja
3 0 ,2 5 0 ,1 0 ,1 5 0 ,3 0 ,0 7
D o r fg e b ie te E in w ir k u n g e n ?
n e in
R e in e s W o h n g e b ie t
4 A llg e m e in e W o h n g e b ie te 0 ,0 7 0 ,1 K B e r m itte ln !
0 ,1 5 3 0 ,2 0 ,0 5 F T r
K le in s ie d lu n g s g e b ie te
n e in ja
S o n d e r g e b ie te K B F T r £ A r ?
5 (K ra n k e n h ä u s e r, 0 ,1 3 0 ,0 5 0 ,1 0 ,1 5 0 ,0 5
K u r k lin ik e n )
A n fo rd e ru n g e n d e r A n fo rd e ru n g e n d e r
K B F m a x ... m a x im a l b e w e r te te S c h w in g s tä r k e N o r m s in d n ic h t N o r m s in d
e in g e h a lte n ! e in g e h a lte n !
K B F T r ... B e u r te ilu n g s - S c h w in g s tä r k e
A u , A o , A r ... A n h a lts w e r te
3.3 Fundamentauslegung unter dynamischen Gesichtspunkten 189
Der effektive Gesamtwert errechnet sich mit Hilfe der K-Werte für die einzelnen
frequenzabhängigen Beschleunigungsamplituden aus
KBges = KB2f 1 + KB2f 2 + ... + KB2f n . (3.6)
Die Aktivisolierung hat die Aufgabe, die durch die Maschine verursachte Schwin-
gungen von der Umgebung fernzuhalten. Zwei Beweggründe sind für die in der
Regel aufwändigen Maßnahmen zur Realisierung einer aktiven Schwingungsisolie-
rung maßgebend. Zum einen werden im Bundesimmissionsschutzgesetz [22] durch
Bezugnahme auf die einschlägigen Normen (DIN 4150, VDI 2057) Grenzwerte für
die in der Umgebung zulässigen Erschütterungsimmissionen festgelegt. Zweitens
kann auch der Betreiber selbst von Erschütterungsemissionen betroffen sein, wenn
z.B. Mitarbeiter diesen Belastungen ausgesetzt sind oder andere Maschinen gestört
werden.
H y d r a u lik a g g r e g a t
+ 4 ,5 0
G u m m iz w is c h e n la g e
V e r s te ifu n g s p la tte
d e s H a m m e r g e s te lls
B ä r
H a m m e rg e s te ll
G e s e n k
A m b o s s
S c h a b o tte
+- 0 , 0
-0 ,8
-1 ,3 3 5 F u n d a m e n tb lo c k
Z w is c h e n la g e
S te ig e is e n S c h a b o tte -
F u n d a m e n tb lo c k
-3 ,9 0 D ä m p fu n g s e le m e n t
-4 ,3 5
F e d e rk ö rp e r
-5 ,0 5
F u n d a m e n tw a n n e
P u m p e n s u m p f
w ä h r e n d d e r B a u z e it
auf die Schabotte. Zwischen beiden befinden sich Werkzeug und Werkstück. Die
Schabotte des Schmiedehammers lagert mit einer elastischen Zwischenlage (Gum-
mi) auf dem Fundamentblock, der sich seinerseits über Feder- und Dämpferelemen-
te elastisch auf dem Boden einer Fundamentwanne abstützt. Bei einer optimalen
Auslegung dieser Art der Aufstellung wird erreicht, dass die Einfederung des Bau-
grundes weniger als 10% des Weges der Schabotte beträgt.
Beim Hammer lässt sich die Bewegung von Fundamentblock und Maschine mit
Hilfe des Impulssatzes abschätzen. Unter der Annahme eines vollplastischen Stoßes
beim Auftreffen des Bären auf der Schabotte gilt:
R e s o n a n z fre q u e n z f0 » 2 0 H z f0 » 5 H z f0 » 5 H z
Z w is c h e n la g e Z w is c h e n la g e F e d e r-
S c h a b o tte - S c h a b o tte - D ä m p fe r-
F u n d a m e n tb lo c k F u n d a m e n tb lo c k k ö rp e r
D ä m p fu n g s -
e le m e n t
F u n d a m e n t-
b lo c k F e d e rk ö rp e r
S c h w in g a m p litu d e
H a m m e r g e s te ll
F u n d a m e n tw a n n e
E rs c h ü tte ru n g
a n n u n g e n
n d a m e n ts
s te n d e s
G e s te ll
U m fe ld
%
S p
K a
F u
1 0 0
im
Ö ls ä u le ,
K o lb e n s ta n g e
{ C 5 k 5
m 4 H y d r a u lik a g g r e g a t
e la s tis c h e
D ä m m s c h ic h t { C 4 k 4
H a m m e r g e s te ll
m 3
m 5 B ä r
K o n ta k tflä c h e
G e s te ll- S c h a b o tte
{ C 3 k 3
m 2 S c h a b o tte (A m b o s s )
e la s tis c h e
D ä m m s c h ic h t
{ C 2 k 2
m 1
F u n d a m e n tb lo c k
F e d e re b e n e { C 1 k 1
m B o B a u g ru n d m a s s e
B a u g ru n d -
e ig e n s c h a fte n { C B o k B o
fe s t
Bild 3.19. Approximation eines Schmiedehammers mit Fundament und Baugrund als Mehr-
massenschwinger
6 5
1 c 2 4 ,7 4 1 0 3 ,0 2 1 0
c 2 k 2 8 6
H a m m e r g e s te ll 2 1 0 .0 0 0 0 ,3 4 9 ,8 9 ,8 1 1 0 1 ,8 8 1 0
F u n d a m e n t-
m 1 b lo c k c m i M a s s e
D = Û c = 2 m w D D D ä m p fu n g s m a ß
2 m w 0
0
i
c k f0 Is o la tio n s fr e q u e n z
1 1 B o d e n - k
i
w Û k = m w
2 k S te ifig k e it
o b e r flä c h e 0 = i
c 0 m 0 k 0
m 0
c i D ä m p fu n g
B a u g ru n d
V e r la g e r u n g d e s B o d e n s G e s c h w in d ig k e it d e s B o d e n s B e s c h le u n ig u n g d e s B o d e n s
[m m ] [m m /s ] [m m /s 2]
0 ,2 5 2 0 H z 1 0 0 0 H z
2 0 H z 1 0 0 0 H z 5 0 0 2 H z
1 0 0 0 H z
0 ,1 0 0
2 H z
2 H z -5 0 0 2 0 H z
0
-5
0 1 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0 0 1 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0 0 1 0 0 2 0 0 3 0 0 4 0 0
Z e it [m s ] Z e it [m s ] Z e it [m s ]
Bild 3.20. Verlagerung, Geschwindigkeit und Beschleunigung des Bodens bei impulsförmi-
ger Anregung eines Schmiedehammers
Aufstelleigenfrequenzen von 1000, 20 und 2 Hz. Die Frequenz von 1000 Hz ent-
spricht dabei einer starren Anbindung ohne Isolationswirkung. Man erkennt, dass
vor allem die in den Boden eingeleitete Beschleunigung durch die Verwendung ei-
ner niederfrequenten Aufstellung von 2 Hz auf Werte nahe Null reduziert werden
kann.
M a s c h in e n g e o m e tr ie u n d M e s s p u n k te G e m e s s e n e r S c h w in g u n g s v e r la u f
2 0
M e s s p u n k t 1
S c h w in g u n g s a m p litu d e n [µ m ]
S tä n d e r 1 0 A b s o lu tb e w e g u n g
N a c h fo rm - d e r A u fs te llflä c h e
F rä s s u p p o rt 0
s y s te m
-1 0
-2 0
8 0
6 0 M e s s p u n k t 2
2 4 0 R e la tiv b e w e g u n g
2 0 K o p ie r fü h le r - T is c h
T is c h 0
1 B e tt -2 0
-4 0
-6 0
0 0 ,2 0 ,4 0 ,6 0 ,8 1 ,0
Z e it [ s ]
Ü b e r tr a g u n g s fu n k tio n
ü b e rh ö h u n g [ - ]
5
A m p litu d e n -
4
3
2
1
0 1 0 2 0 3 0 4 0 5 0
F re q u e n z [H z ]
1
Bild 3.21. Auswirkung von Erschütterungen auf das Kopiersystems einer Kopierfräsmaschi-
ne
Die beiden oberen Diagramme in der rechten Bildhälfte zeigen die Messergeb-
nisse. Das untere Diagramm zeigt die Übertragungsfunktion zwischen den beiden
Schwingungsverläufen. Es ist ersichtlich, dass Amplitudenüberhöhungen bis zum
Faktor 4 auftreten, d.h. am Boden auftretende Erschütterungsanteile bestimmten
Frequenzinhaltes (hier bei 9 Hz) werden bei der Bearbeitung um den Faktor 4 ver-
größert auf dem Werkstück abgebildet. Zur Verhinderung dieses Effektes ist eine
Abschirmung der auftretenden Erschütterungen durch eine Passivisolierung der Ma-
schine erforderlich.
Bild 3.22 zeigt die Realisierung einer solchen Passivisolierung für eine Walzen-
schleifmaschine. Zur Verminderung äußerer Störeinflüsse ist das Fundament nicht
direkt auf dem Baugrund gelagert, sondern über Stahlfedern und Viskosedämpfer
abgestützt. Zur Einleitung der Lasten in das Erdreich ist der abgefederte Funda-
mentblock in eine Stahlbetonwanne eingelassen.
Der abgefederte Fundamentblock dient einerseits als Beruhigungsmasse gegen
äußere Störeinflüsse. Zusätzlich übernimmt er die Versteifung des nicht ausrei-
chend eigensteifen Maschinengestells, um Verformungen durch das Werkstückge-
wicht und durch das Verfahren des Supportes möglichst gering zu halten.
3.3 Fundamentauslegung unter dynamischen Gesichtspunkten 195
Für die Auslegung der Passivisolierung kann dieses System in erster Näherung
wie ein Einmassenschwinger (Bild 3.12) betrachtet werden. Bei komplexeren Geo-
metrien bzw. Bauteilanordnungen muss ggf. wieder auf das Modell eines Mehrmas-
senschwingers zurückgegriffen werden.
S c h le ife in h e it
A n tr ie b s m o to r R e its to c k (S u p p o rt)
S p itz e n w e r te
S p in d e ls to c k 4 5 0 0
v e r s te llb a r e 1 2 5 0 1 9 0 0
V e r b in d u n g s e le m e n te
2 0 0 0
2 3 0 0
3 0 0 0
1 0 0 0 2 3 0 0 2 3 0 0
1 2 2 0 0 6 0 0 6 0 0
1 3 8 0 0 6 1 0 0
F e d e rk ö rp e r F u n d a m e n tb lo c k
u n d D ä m p fu n g s e le m e n te