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Syntaktische Funktion ist die Bezeichnung für eine Relation zwischen zwei Ausdrücken. Diese
wird durch morphologische Markierung (Kasus) und/oder durch die strukturelle Relation
(Stellung) der Ausdrücke zueinander bestimmt. So etwa erfüllt eine nominat. NP, die
unmittelbare Konstituente eines Satzes ist, bezüglich dieses Satzes die Subj.-Funktion; eine
akk. NP, die unmittelbare Konstituente einer VP ist, erfüllt bezüglich dieser VP die Funktion des
AkkO.
Zu ihnen zählen alle unmittelbaren Bestandteile des engen Prädikats : schnarcht, bellt, hat
geschnarcht, ist aufgeweckt worden, darf ausschlafen, schläft aus, haben spielen wollen, Auto
fahren, in Kauf nehmen.
Immer bei den Modalverben dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen sowie
bei brauchen
Der Ersatzinfinitiv steht an letzter Stelle. In Nebensätzen wird das Hilfsverb haben vor die
beiden Infinitive gestellt (obligatorisch bei MV und meistens sonst):
1.5. Objektinkorporationen
➢ Kategoriale Füllung: Art.- und Attr.-los N + VV.
2 Deutsche Syntax, WS 20 Thema III
➢ Morphologische Markierung: N ist unmarkiert (akk. Markierung nicht mehr zweifelsfrei
erkennbar).
➢ Struktureigenschaften: N in Obj.-Inkorporation ist irreferentiell, d.h.:
- Art.- und Attr.-los
- nicht pronominalisierbar, nicht erfragbar
- Negation: nicht (kein nicht möglich)
(7) Auto fahren, Rad fahren, Trübsal blasen, kehrtmachen, handarbeiten, preisgeben,
haushalten
(8) Der Vorschlag fand Zustimmung
Hinweis: es handelt sich dabei um syntaktische Strukturen auf dem Weg zur
Zusammenrückung. Der gesamte Ausdruck gilt hier als Valenzträger, das N in der
Obj.-Inkorporation zählt nicht als Ergänzung. - Beachte, dass es oft parallele Ausdrücke mit
normaler Bedeutung gibt, die als normale syntakt. Strukturen zu analysieren sind: Mitteilung
machen vs. (eine wichtige) Mitteilung machen.
2. Valenznotwendige Ergänzungen
Hierunter versteht man alle SG, die - im Gegensatz zu den freien Angaben - von der Valenz des
übergeordneten V/Prädikats gefordert werden. SG haben folgende Eigenschaften:
➢ nur gesamthaft verschiebbar.
➢ nur in ganz wenigen Fällen kann ein Teilausdruck aus einem SG „herausbewegt" werden:
(9) Die Pferde haben wir alle eingefangen. ("Quantorenfloating")
(10) Radis gibt es dort recht schöne. ("Attr.-Floating")
(11) Auf Änderung besteht keine Hoffnung
➢ erfragbar (mit wenigen Ausnahmen bei den Adv)
➢ pronominalisierbar bzw. gesamthaft ersetzbar.
➢ Grammatikmodelle:
❖ Valenzgrammatik: alle SG sind, soweit es sich um Ergänzungen handelt, gleichrangig.
Unterschieden werden sie nur nach der Morphologie.
❖ Konstituentenstruktur-Grammatiken: hierarchisch-konfigurationell, z.B. Subj. =
diejenige NP, die direkt vom Satz-Knoten dominiert wird und linke
Schwesterkonstituente von VP ist.
Andere resultative Konstruktionen (kein Prädikativ): Verben mit AkkO und PP mit kausativ-
resultativer Bedeutung
(68) Er sang das Publikum aus dem Saal
(69) Er bewirkte durch (sein) Singen, dass das Publikum aus dem Saal gegangen sind
➢ Wahrend singen als transitives Verb nur ein AkkO fordert und eine Erweiterung um PP/Adj
ungrammatisch ist, wird durch den PP/Adj-Zusatz ein Muster SUBJ/AkkO/Obj-Prad. (Sie
singen einen Beatles-Song (*aus dem Saal)) erzeugt, vgl.
(70) Er treibt das Publikum aus dem Saal (jmd. treibt jmdn. irgendwohin)
(71) Er singt das Publikum aus dem Saal – Er singt eine Arie/ *das Publikum
Hierunter versteht man alle Satzglieder, die nicht von der Valenz des Verbs gefordert werden.
3.5.3. Negationspartikeln
nicht, : Karl ist nicht gekommen
4.2.1. Linksattribute
Als Linksattribute können auftreten:
1) Adjektive: mit dem schnellen Zug, o der äußerst schwache Schiedsrichter
2) Partizipien, und zwar Partizip I oder Partizip II (=> s. unten). (Part. Attr.)
der schnell essende Gast, der schnell gegessene Gänsebraten, Gut erzogene Kinder
3) Pronomen: einige Computer, Erika und ihre Schwiegermutter
4) Adverbien (adv. Attr.): nur Fachleute, sehr leistungsfähig, der äußerst schwache
Schiedsrichter
5) Genitive: Peters / Herrn Müllers Computer.
6) NP: Einen Moment später, einen Meter lang, fünf Jahre vor dem Krieg, Weit draußen auf
dem Meer
Literatur
Altmann, Hans/ Hahnemann, Suzan (22005): Syntax für das Examen. Studien und Arbeitsbuch.
Opladen: Westdeutscher Verlag.
Dürscheid, Christa: Syntax. Grundlagen und Theorien. Opladen. 2000
Grammis: http://hypermedia.ids-mannheim.de/
Helbig, Gerhard/ Buscha, J.(199617/2001): Deutsche Grammatik.- : ein Handbuch für den
Ausländerunterricht. Berlin : Langenscheidt. (b)fb
DUDEN—Grammatik= Dudenredaktion (Hrsg.) (20098): Die Grammatik Mannheim / Wien /
Zürich (= Der Duden in 12 Bänden, Band 4).. (b)fb
Jürgen Pafel (2011):Einführung in die Syntax.Grundlagen – Strukturen – Theorien.von Metzler
Verlag, Stuttgart 2011
ProGr@amm
(http://hypermedia.ids-mannheim.de/programm/)
Ramers, Karl Heinz: Einführung in die Syntax. München 2000
Syntaxbäume: http://ironcreek.net/phpsyntaxtree/