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Zitat – Paraphrase – Plagiat

Arten der Bezugnahme


• Zitat: Wörtliche Übernahme von Ausschnitten aus
Orientierung einem anderen Text.
• Paraphrase: Sinngemäße Übernahme von Ausschnit-
Zitieren – Paraphrasieren – Plagiieren ten aus einem anderen Text.

Quellenangabe – Literaturangabe – Hans sagte: „Ich komme morgen mit Ina.“


Hans sagte, dass er morgen mit seiner Schwester
Literaturverzeichnis komme.
Prof. Dr. Ansgar Beckermann • Plagiat: Nicht gekennzeichnete wörtliche oder
Wintersemester 2006/7
sinngemäße Übernahme von Textausschnitten oder
Gedanken eines anderen Autors.
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Zitat – Paraphrase Zitat – Paraphrase


Zitate und Paraphrasen, von denen Sie sich nicht Grundregel für die Bezugnahme auf andere Texte
ausdrücklich distanzieren, werden so verstanden, als
• Zitieren Sie, wenn es auf den Wortlaut des Zitierten
stimmten Sie mit dem Zitierten bzw. Paraphrasierten
ankommt.
überein.
• Paraphrasieren Sie, wenn Sie längerer Textabschnitte
zusammenfassen wollen und wenn es auf den
Wortlaut nicht ankommt.

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Zitate Zitate
Regel 1 Was die Art der Hervorhebung von Zitaten angeht, sind
Standop & Meyer der Meinung:
Zitate müssen vom ‚Normaltext‘ abhoben werden
Prosazitate von mehr als drei Zeilen Länge werden vom
• durch doppelte Anführungszeichen oder laufenden Text durch eine auf den Haupttext bezogene halbe
• durch Absatzhervorhebung. Leerzeile abgesetzt und mit engerem Zeilenabstand und
kleinerer Schrift geschrieben. Der Zeilenabstand der letzten
Eine Absatzhervorhebung ist angezeigt, wenn Sie ein Zeile eines 1,5-zeiligen Haupttextes und der ersten Zitatzeile
längeres Zitat in Ihren Text aufnehmen wollen. beträgt dann insgesamt 2,25. (Standop & Meyer 2002, 42)
Diese Angaben scheinen allerdings unnötig detailliert.

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Zitate Zitate
Vernünftig ist aber Folgendes Anmerkungen zu Anführungszeichen
Längere Zitate werden in einen eigenen Absatz mit Innerhalb von durch doppelte Anführungszeichen ge-
besonderer Formatierung vom Fließtext abgehoben. kennzeichneten Zitaten werden doppelte Anführungs-
längeres Zitat = mehr als drei Zeilen zeichen innerhalb des Zitierten durch einfache Anfüh-
besondere Formatierung: rungszeichen ersetzt.
• geringere Schriftgröße Original
• geringerer Zeilenabstand Vermeiden Sie unnötige und unkorrekte Generalisierungen.
• vor und nach dem Zitatabsatz eine Leerzeile Schreiben Sie also nicht „man unterscheidet …“, nur weil
(ob nun eine halbe oder ganze Leerzeile, spielt keine Autor XY dies tut.
Rolle) Zitat
• linke (und rechte) Einrückung Standop & Meyer sagen: „Schreiben Sie also nicht ‚man
Ist ein Zitat durch Absatzhervorhebung gekennzeich-net, unterscheidet …‘, nur weil Autor XY dies tut.“ (Standop &
sind Anführungszeichen überflüssig.
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Meyer 2002, 167)
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Zitate Zitate
Anmerkungen zu Anführungszeichen Regel 2
Anführungszeichen werden auch verwendet, wenn man Zitate dürfen nicht sinnentstellend sein.
über Wörter reden möchte.
Beispiel
‚Haus‘ ist ein Wort mit vier Buchstaben; ein Haus aber ist
Wie man sich in einer wissenschaftlichen Arbeit
eine Wohnstätte.
ausdrückt, ist nicht nur eine Sache des Geschmacks.
‚Aber‘ und ‚jedoch‘ leiten adversative Nebensätze ein. (Standop & Meyer 2002, 5)
Unzulässiges Zitat
In Bezug auf den sprachlichen Ausdruck in wissen-
schaftlichen Texten behaupten Standop & Meyer, er
sei „eine Sache des Geschmacks“ (Standop & Meyer
2002, 5).
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Zitate Zitate
Regel 3 Wie man sich in einer wissenschaftlichen Arbeit aus-
drückt, ist nicht nur eine Sache des Geschmacks.
Der Wortlaut (die sprachliche Gestalt) des Zitierten
(Standop & Meyer 2002, 5)
darf nicht verändert werden; es darf nichts fortge-
lassen oder hinzugefügt werden. Falsches Zitat
(Ausnahmen siehe Regel 4.) In Bezug auf den sprachlichen Ausdruck in wissen-
schaftlichen Texten behaupten Standop & Meyer: „Wie
man eine wissenschaftliche Arbeit schreibt, ist nicht
nur eine Sache des Geschmacks“.
Ebenfalls falsch
„Wie man sich in einer wissenschaftlichen Arbeit
ausdrückt, ist nicht nur eine Frage des Geschmacks.“

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Zitate Zitate
Die zweite Regel ist so streng, dass sie nicht einmal Regel 4
gestattet, offensichtliche Druckfehler oder Recht-
Unter Berücksichtigung von Regel 3 darf der
schreibefehler zu korrigieren.
zitierte Text doch verändert werden, wenn diese
Veränderungen kenntlich gemacht werden.
Original
Falls die Skeptiker Recht haben (ich behaupte jedoch nicht,
dass das der Fall ist!), dann ist jeder von uns in hohem
Maße losgelöst von der Welt, die ihn umgibt.
Zitat
Nach Stephen Law läuft die Position des Skeptikers auf die
folgende Behauptung hinaus: „[J]eder von uns [ist] in
hohem Maße losgelöst von der Welt, die ihn umgibt.“ (Law
2002, 61f.)
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Zitate Zitate
Auch Auslassungen müssen gekennzeichnet sein. Auch Auslassungen müssen gekennzeichnet sein.
Dazu werden drei Auslassungspunkte – mit und ohne Paul richtete ihn mühsam auf und fragte ihn flüsternd, ob er
eckige Klammern – verwendet. noch die wenigen Schritte bis zum Wald gehen könne …
sie gingen langsam auf den Wald zu … fürchterlich war das
In Philosophie: Abenteuer Denken fasst Stephen Law die
Geräusch des herabhängenden Armes, der gegen das Bein
Position des Skeptikers so zusammen: „[J]eder von uns [ist]
klatschte. (Böll 2002, 30)
in hohem Maße losgelöst von der Welt, die ihn umgibt. […]
Es besteht überhaupt kein Anlass, zu glauben, dass du in In diesem Text stehen die drei Punkte im Original.
einer Welt mit Bäumen, Häusern, Katzen, Hunden, Bergen
und Autos lebst.“ (S. 61f.)
Eckige Klammern sind immer empfehlenswert, da ja
auch der zitierte Text Auslassungspunkte enthalten
kann.

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Zitate Zitate
Manchmal sind auch Hinzufügungen oder Erset- Hervorhebungen
zungen sinnvoll
Original
„Paul richtete ihn [den verwundeten Soldaten] mühsam auf Nicht mehr Sprecher reagieren auf Sprecher, sondern
[…]“ (Böll 2002, 30) Texte reagieren auf Texte.
„Paul richtete [den verwundeten Soldaten] mühsam auf (Assmann 1992, 281)
[…]“ (Böll 2002, 30) Zitat
Assmann sagt: „Nicht mehr Sprecher reagieren auf
Sprecher, sondern Texte reagieren auf Texte.“ (Assmann
1992, 281 – meine Hervorhebungen)

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Zitate Zitate
Hervorhebungen Hervorhebungen
Original „[…] we may define a cause to be an object, followed by
Nicht mehr Sprecher reagieren auf Sprecher, sondern another, and where all the objects, similar to the first, are
Texte reagieren auf Texte. followed by objects similar to the second.“ (Hume Unter-
(Assmann 1992, 281) suchung, 146)
Zitat „[…] we may define a cause to be an object, followed by
Assmann sagt: „Nicht mehr Sprecher reagieren auf another, and where all the objects, similar to the first, are
Sprecher [Hervorhebungen im Original], sondern Texte followed by objects similar to the second.“ (Hume Unter-
reagieren auf Texte [meine Hervorhebungen].“ (Assmann suchung, 146 – Hervorhebung getilgt)
1992, 281)

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Paraphrasen Paraphrasen
Paraphrasen Paraphrasen
Keine wörtlichen, sondern nur sinngemäße Wiedergaben Sinnvoll, wenn man längere Textpassagen zusammen-
von Inhalten anderer Texte in Ihren eigenen Worte. fassen muss oder wenn es nicht auf den Wortlaut des
Textes ankommt.
!!! Auch Paraphrasen müssen gekennzeichnet
sein; d.h., es muss durch Quellenangabe klar Paraphrasen dürfen den paraphrasierten Text nicht
gemacht werden, welcher Text paraphrasiert verfälschen.
wird. Zwar ist es zulässig, etwas fortzulassen, aber eine
Paraphrase darf keine Behauptungen enthalten, die nicht
im paraphrasierten Text steht.

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Paraphrasen Paraphrasen
Regel 1 Regel 2
Die Paraphrase darf nur Behauptungen enthalten, Eine Paraphrase steht nicht in Anführungszeichen.
die auch der paraphrasierte Text enthält.
Paraphrasen werden weder durch Anführungszeichen
noch durch Absatzhervorhebung gekennzeichnet.
Alles, was durch Anführungszeichen oder Absatzhervor-
hebung gekennzeichnet ist, muss den Text wörtlich
wiedergeben.

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Paraphrasen Paraphrasen
Regel 3 Regel 3
Eine Paraphrase steht in der Regel im Konjunktiv. Eine Paraphrase steht in der Regel im Konjunktiv.
Original Man soll es aber auch nicht übertreiben!
Falls die Skeptiker Recht haben (ich behaupte jedoch nicht, „Hume zufolge“, „in seinen Augen“
dass das der Fall ist!), dann ist jeder von uns in hohem
Maße losgelöst von der Welt, die ihn umgibt.
Paraphrase
Stephen Law sagt, dass die Position des Skeptikers auf die
Behauptung hinauslaufe, dass wir so gut wie keinen
Kontakt zu der Welt haben, die uns umgibt (Law 2002,
61f.).

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Paraphrasen Paraphrasen
Regel 4 Beispiel
Bei einer Paraphrase muss der Wortlaut des Es ist nicht leicht, eine verallgemeinerte Regel dafür
Paraphrasierten geändert sein. aufzustellen, wann etwas noch eine Paraphrase aber
kein Zitat mehr ist.
Das Folgende sind Umberto Ecos Beispiele für (a) eine
sinnvolle Paraphrase, (b) eine falsche, plagiierende
Paraphrase und (c) eine misslungene, aber nicht
plagiierende Paraphrase. (Siehe Eco 2002, 206ff.)

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Paraphrasen Paraphrasen
Original Sinnvolle Paraphrase
Mit noch größerer Spannung sah man jedoch dem Erscheinen des Sehr ausführlich in dieser Hinsicht ist Cohn (1961, 28). Er stellt die
Antichrist entgegen. Generation um Generation lebte in beständiger für jene Zeit charakteristische Spannung dar, in der die von Schmerz
Furcht vor diesem alles vernichtenden Dämon, unter dessen und Unordnung geschürte Erwartung des Antichrist gleichzeitig
Herrschaft gesetzloses Chaos, Raub und Plünderung, Folter und Erwartung des Reiches des Dämons und Vorspiel zur Wiederkunft
Massenmord regieren würden, während er doch gleichzeitig der des Herrn, der Parusie, der Rückkehr des triumphierenden Christus
Herold der so lang ersehnten Erfüllung, der Wiederkehr Christi und darstellt. Und in einer Zeit, die durch traurige Ereignisse,
des Königreichs der Heiligen war. Unentwegt hielt man nach den Plünderungen, Raub, Entbehrungen und Seuchen gekennzeichnet
„Zeichen“ Ausschau, die nach der prophetischen Überlieferung die war, fehlte es den Menschen nicht an „Zeichen“, die dem
endgültig letzte „Zeit der Trübsal“ ankündigen und begleiten sollten; entsprachen, was die verschiedenen prophetischen Texte als typisch
und da diese „Zeichen“ schlechte Regenten, Bürgerkrieg, für die Ankunft des Antichrist bezeichnet hatten.
Trockenheit, Hungersnot, Seuchenzüge, Kometen, den plötzlichen
Tod prominenter Männer und ganz allgemein ein Überhandnehmen Bemerkenswert ist die Zuweisung des Paraphrasierten durch
der Sünde einschlossen, fiel es nie schwer, sie zu finden. den ersten Satz. Das Gelingen zeigt sich insbesondere im
(Cohn 1961, 28) Vergleich zu den nun folgenden schlechten Beispielen.
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Paraphrasen Paraphrasen
Falsche, plagiierende Paraphrase Misslungene, aber nicht plagiierende Paraphrase
Nach Cohn darf man andererseits nicht vergessen, daß die Ankunft Der schon erwähnte Cohn selbst erinnert andererseits daran, daß
des Antichrist Anlaß für noch größere Spannungen gab. man „mit noch größerer Spannung … dem Erscheinen des Antichrist“
Generationen lebten in dauernder Erwartung des zerstörerischen entgegensah. Generationen lebten in Erwartung des zerstörerischen
Dämons, dessen Herrschaft in Wahrheit ein gesetzloses Chaos sein Dämons, „unter dessen Herrschaft gesetzliches Chaos, Raub und
würde, eine Periode von Raub und Plünderung, von Folter und Plünderung, Folter und Massenmord regieren würden, während er
Massenmord, gleichzeitig aber auch das Vorspiel zur Wiederkunft doch gleichzeitig der Herold der so lang ersehnten Erfüllung, der
oder zum Königreich der Heiligen. Die Menschen hielten immer Wiederkehr Christi und des Königreichs der Heiligen war“.
wachsam nach Zeichen Ausschau, die nach den Propheten die letzte Die Menschen hielten immer aufmerksam Ausschau nach den
„Zeit der Unordnung“ begleiten und ankündigen sollten: und weil zu Zeichen, die nach den Propheten die endgültige „Zeit der Trübsal“
diesen Zeichen schlechte Regierungen, Bürgerkrieg, Krieg, Dürre, ankündigen und begleiten sollten. Da aber, bemerkt Cohn, „diese
Entbehrungen, Seuchen und Kometen gehörten, ferner der plötzliche Zeichen schlechte Regenten, Bürgerkrieg, Trockenheit, Hungersnot,
Tod von wichtigen Männern (neben einer ganz allgemein größeren Seuchenzüge, Kometen, den plötzlichen Tod prominenter Männer
Sündhaftigkeit), machte es nie Schwierigkeit, sie zu entdecken. und ganz allgemein ein Überhandnehmen der Sünde einschlossen,
fiel es nie schwer, sie zu finden“.
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Quellenangaben Quellenangaben
Wenn Sie aus anderen Texten etwas übernehmen – ob Zwei Arten der Quellenangabe
wörtlich oder sinngemäß – müssen Sie das Übernomme-
ne kennzeichnen. 1. Vollständige bibliographische Angabe in einer Fußnote

Anführungszeichen, Absatzhervorhebung, Konjunktiv, „Zitat, Zitat, Zitat“1


„Hume zufolge …“
Und
Sie müssen die Quellen angeben!
→ Überprüfbarkeit
1 vollständige bibliographische Angabe, Seitenzahl.

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Quellenangaben Quellenangaben
Zwei Arten der Quellenangabe Zwei Arten der Quellenangabe
2. Kurzbeleg (Harvard-Zitierweise) 2. Kurzbeleg (Harvard-Zitierweise)
Autorenname(n), Erscheinungsjahr, Seite Statt
Der Kurzbeleg kann direkt nach dem Zitat in Autorenname(n), Erscheinungsjahr, Seite
Klammern stehen:
gibt es insbesondere bei Klassikern auch die
„Zitat, Zitat, Zitat“ (Name, Erscheinungsjahr, Seite) Möglichkeit:
Autorenname(n), Sigle, Seite.
Oder auch in einer Fußnote:
„Zitat, Zitat, Zitat“1 Siglen können sein
Titelstichwörter (De Anima, Meditationen)
1 Name, Erscheinungsjahr, Seite. Akronyme (KrV, PU)
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Quellenangaben Quellenangaben
Besonderheiten Besonderheiten
ebd. (ebenda) oder ibid. (ibidem) a.a.O. (am angegebenen Ort) oder op.cit. (opus citatum)

Eine Quellenangabe kann auch so aussehen: „Zitat, Zitat, Zitat“ (a.a.O., 174)
Diese Quellenangabe besagt, dass Sie sich auf die Seite
„Zitat, Zitat, Zitat“ (ebd.)
174 des in der unmittelbar vorangegangenen Quellen-
angabe genannten Werkes beziehen.
Diese Quellenangabe besagt, dass Sie sich auf dieselbe
Seite desselben Textes beziehen wie bei der unmittelbar „Zitat, Zitat, Zitat“ (XYZ, a.a.O., 174)
vorangegangenen Quellenangabe.
besagt, dass Sie sich auf die Seite 174 des Werkes von
XYZ beziehen, auf das Sie sich zuletzt bezogen haben.

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Quellenangaben Literaturangaben
Besonderheiten Eine Literaturangabe nennt die bibliographischen
Daten eines Textes, die ihn eindeutig identifizierbar
Es ist oft sehr mühselig herauszufinden, auf welches machen.
Werk sich ‚a.a.O.‘ oder ‚op.cit.‘ bezieht.

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Literaturangaben Literaturangaben
Zwei Gruppen von Texten Selbständige Schriften
Selbständige Schriften Schematisch werden die bibliographischen Daten einer
Bücher eines Autoren, mehrerer Autoren, Monographie so erfasst:
Sammelbände mit Herausgeber, Enzyklopädien, Name, Vorname (Jahr) Titel. Ort: Verlag.
Zeitschriften, Festschriften, CD-ROMs …
Beispiel
Unselbständige Schriften
Solche Texte, die Teil selbständiger Schriften sind, Newen, Albert (2005) Analytische Philosophie. Zur
also Zeitschriftenaufsätze, Zeitungsartikel, Einträge in Einführung. Hamburg: Junius Verlag.
Enzyklopädien, Aufsätze in Festschriften oder
Sammelbänden …

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Literaturangaben Literaturangaben
Selbständige Schriften Selbständige Schriften
Auflage Die bibliographischen Daten von Monographien oder
Wenn es bei einem Werk mehrere Auflagen gibt, muss Sammelbänden mit Herausgeber werden schematisch so
erfasst:
a) in der Regel nach der neuesten Auflage zitiert
Name, Vorname (Hg.) (Jahr) Titel. Ort: Verlag.
werden und
b) auf jeden Fall die Auflage, nach der zitiert wird, Beispiel
angegeben werden. Beckermann, Ansgar & Dominik Perler (Hg.) (2004)
Klassiker der Philosophie heute. Stuttgart: Reclam
Flasch, Kurt (2001) Das philosophische Denken im
Mittelalter. Von Augustinus bis Machiavelli. 2. Aufl.,
Stuttgart: Reclam.
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Literaturangaben Literaturangaben
Unselbständige Schriften Unselbständige Schriften
Wichtigste Arten Schema
• Zeitschriftenaufsätze Name, Vorname (Jahr) „Titel“, in: ..., Seitenangabe.
• Aufsätze in Sammelbänden

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Literaturangaben Literaturangaben
Unselbständige Schriften Unselbständige Schriften
Zeitschriftenaufsätze Aufsätze in Sammelbänden
Name, Vorname (Jahr) „Titel“, in: Zeitschriftentitel Name, Vorname (Jahr) „Titel“, in: Herausgeber (Hg.)
Bandnummer, Seitenangabe. Titel. Ort: Verlag, Seitenangabe.

Beispiel Beispiel

Dretske, Fred (1991) „Two Conceptions of Knowledge: Rapp, Christoph (2004) „Aristoteles. Das Problem der
Rational vs. Reliable Belief“, in: Grazer philosophische Substanz“, in: Beckermann, Ansgar & Dominik Perler
Studien 40, 15-30. (Hg.) Klassiker der Philosophie heute. Stuttgart:
Reclam, 38-58.

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Literaturangaben Literaturangaben
Unselbständige Schriften Internet-Dokumente
Oder Die bibliographischen Daten von Internet-Dokumente
werden schematisch so erfasst:
Name, Vorname (Jahr) „Titel“, in: Kurzbeleg,
Seitenangabe. Name, Vorname (Erstellungsdatum) „Titel“, <URL>,
(Zugriffsdatum, Uhrzeit)
Beispiel
Beispiel
Rapp, Christoph (2004) „Aristoteles. Das Problem der
Substanz“, in: Beckermann/Perler 2004, 38-58. Harnack, Andrew & Gene Kleppinger (25.11.1996)
„Beyond the MLA Handbook. Documenting electronic
In diesem Fall muss das Literaturverzeichnis eine
sources on the internet“ <http://falcon.eku.edu/honors/
vollständige Angabe für den im Kurzbeleg angeführten
beyond-mla/> (4.3.1998)
Sammelband enthalten!

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Literaturverzeichnisse Literaturverzeichnisse
Im Literaturverzeichnis werden die Literaturangaben Im Literaturverzeichnis werden die Literaturangaben
folgendermaßen geordnet: folgendermaßen geordnet:
1. Alphabetisch nach Nachnamen des erstgenannten 2. Wenn mehrere Texte eines Autors angegeben werden,
Autors werden die Titel dieses Autors nach Erscheinungsjahr
Black, Oliver (1988) „Infinite Regresses of Justification“, in: geordnet:
International Philosophical Quarterly 28, 421-437. Black, Oliver (1988) „Infinite Regresses of Justification“, in:
Bonjour, Laurence (1985) The Structure of Empirical Knowledge. International Philosophical Quarterly 28, 421-437.
Cambridge, MA; London: Harvard University Press. Bonjour, Laurence (1985) The Structure of Empirical Knowledge.
Brown, Curtis & Steven Luper Foy (1991) „Belief and Rationality“. Cambridge, MA; London: Harvard University Press.
In: Synthese 89, 323-329. Bonjour, Laurence (1998) „Coherence Theory of Knowledge and
Justification“, in: Robert Craig (Hg.) The Routledge
Bei unselbständigen Schriften ist der Autor der Schrift Encyclopedia of Philosophy. Bd. 5. London; New York:
ausschlaggebend, nicht etwa der Herausgeber der Ver- Routledge, 253-259.
öffentlichung, aus der die Schrift stammt.
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Literaturverzeichnisse Literaturverzeichnisse
Im Literaturverzeichnis werden die Literaturangaben Im Literaturverzeichnis werden die Literaturangaben
folgendermaßen geordnet: folgendermaßen geordnet:
3. Wenn mehrere Texte eines Autors aus demselben Wenn Sie die Harvard-Zitierweise verwenden, müssen Sie
Erscheinungsjahr angegeben werden, werden sie die Kurzbelege für die beiden letztgenannten Texte
alphabetisch nach dem Titel geordnet: differenzieren, da sie sich mit ‚Bonjour 1998‘ nicht
Black, Oliver (1988) „Infinite Regresses of Justification“, in: eindeutig auf einen der Texte beziehen können.
International Philosophical Quarterly 28, 421-437. Diese Differenzierung erreicht man durch Hinzufügung
Bonjour, Laurence (1998) „Coherence Theory of Knowledge and eines Buchstabens zur Jahreszahl:
Justification“, in: Robert Craig (Hg.) The Routledge
Bonjour, Laurence (1998a) „Coherence Theory of Knowledge and
Encyclopedia of Philosophy. Bd. 5. London; New York:
Justification“, in: Robert Craig (Hg.) The Routledge
Routledge, 253-259.
Encyclopedia of Philosophy. Bd. 5. London; New York:
Bonjour, Laurence (1998) In Defense of Pure Reason. Cambridge: Routledge, 253-259.
Cambridge University Press.
Bonjour, Laurence (1998b) In Defense of Pure Reason.
Universität Bielefeld Cambridge: Cambridge University Press.
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Literatur Literatur
1. Zitierte Literatur zum Thema, die Sie auch bei 2. Texte, denen Beispiele entnommen wurden
weiterführenden Fragen konsultieren können
Assmann, Jan (1992) „Hypolepse – Schriftkultur und Ideenrevolution
Eco, Umberto (2000) Wie man eine wissenschaftliche Abschlußarbeit in Griechenland“, in: Assmann, Jan (Hg.) (1992) Das kulturelle
schreibt: Doktor-, Diplom- und Magisterarbeit in den Geistes- und Gedächtnis: Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen
Sozialwissenschaften. (8., Aufl.) (Uni-Taschenbücher; 1512: Hochkulturen. München: Beck, 280-292.
Interdisziplinär.) Heidelberg: Müller. Böll, Heinrich (2002) „,Der General stand auf einem Hügel ...‘“, in:
Rossig, Wolfram E. & Joachim Prätsch (2001) Wissenschaftliche Reid, J.H. (Hg.) Heinrich Böll: Werke. Kölner Ausgabe. Bd. 2:
Arbeiten: Ein Leit-faden für Haus-, Seminar-, Examens- und 1946-1947. Köln: Kiepenheuer & Witsch, 9-35.
Diplomarbeiten sowie Präsentationen. Bremen: Wolfdruck Verlag. Cohn, Norman (1961) Das Ringen um das tausendjährige Reich,
Standop, Ewald & Matthias L. G. Meyer (2002) Die Form der Bern 1961 (dt. von Eduard Thorsch)
wissenschaftlichen Arbeit: Ein unverzichtbarer Leitfaden für
Studium und Beruf. (16. Aufl.) (Uni-Taschenbücher; 272.)
Wiebelsheim: Quelle & Meyer.

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