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Chemischer Aufbau der Lipide Biologie, EF

Informationstext:
Molekularer Aufbau von Phospholipiden Grundbaueinheiten der Biomembran
Membranen sind keine starren Gebilde, sondern schwimmende, flüssige Phasen und sind
deshalb sehr beweglich und biegsam. Die Grundbaueinheit stellen die Lipide dar.

5 Als Lipide werden sehr verschiedenartige Stoffe bezeichnet, zu denen unter anderem Fette, Öle
und Wachse zählen. Diese in Pflanzen und Tieren vorkommenden Substanzen sind dadurch
gekennzeichnet, dass sie sich schlecht oder gar nicht in Wasser lösen.
Fettmoleküle sind Verbindungen aus einem
dreiwertigen Alkohol, dem Glycerin, und
10 Fettsäuren. Eine Fettsäure ist ein
langkettiger Kohlenwasserstoff, der an
einem Ende eine Carboxylgruppe trägt.
Diese kann unter Wasserabspaltung mit
einer OH-Gruppe des Glycerins eine
15 Esterbindung bilden (Abb. 1). In den langen
Kohlenstoffketten der Fettsäuren liegen nur
unpolare C-C- und CH-Bindungen vor, d.h.
sie können mit Wassermolekülen keine
Wasserstoffbrücken bilden und sind
Abb. 1: Bildung eines Fettmoleküls aus Fettsäuren und Glycerin
20 demnach in Wasser nicht löslich. Solche
Stoffe werden als hydrophop wasser Sie sind jedoch in Flüssigkeiten
löslich, die ebenfalls Kohlenwasserstoffketten besitzen. Diese Löslichkeitseigenschaft nennt
man lipophil
Fettsäuren in denen nur Einfachbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen vorkommen, nennt
25 man gesättigt, während ungesättigte Fettsäuren eine oder mehrere Doppelbindungen ( C=C )
aufweisen.
Phospholipide, die Grundbaueinheiten der Biomembran, sind ähnlich aufgebaut wie Fette.
Allerdings ist bei ihnen das Glycerin mit zwei Fettsäuren und einer Phosphorsäure verestert.
Das gebundene Phosphat trägt eine negative Ladung, es ist polar, und kann demnach
30 Bindungen mit anderen polaren Molekülen, wie z.B. mit Wassermolekülen, eingehen. Dieser
Phosphatrest bildet also das hydrophile
ist somit gut in Wasser oder anderen polaren Flüssigkeiten löslich. Dagegen sind die
Kohlenwasserstoff , hydrophob und nur in unpolaren Stoffen löslich. Diese unpolaren
Kohlenwasserstoffketten besitzen überwiegend Einfachbindungen, wodurch sie sehr beweglich
35 sind. Kohlenwasserstoffketten benachbarter Phospholipide nehmen meistens eine gestreckte
Position ein, weil sie sich so mit der größten Fläche aneinander lagern können und eine Barriere
bilden, durch die keine wasserlöslichen Substanzen oder Wasser selbst hindurch können. An
einer Stelle haben Phospholipiden jedoch eine Doppelbindung im Kohlenwasserstoffschwanz.
An dieser Stelle macht er einen starren Knick. Das ist sinnvoll, weil sich ohne diese Knicke die
40 Kohlenwasserstoffschwänze benachbarter Phospholipide sehr eng aneinander legen könnten
und die Membran demnach fest wie Schinkenspeck werden würde.
In Wasser bilden Phospholipide eine von der Umgebung getrennte Phase. Dabei ordnen sich
die Moleküle stets so an, dass nur die Köpfe mit Wassermolekülen in Kontakt treten. Die
unpolaren Schwänze werden vom Wasser ausgeschlossen.
Chemischer Aufbau der Lipide Biologie, EF

Aufgaben:
1. Erklären Sie mithilfe des Textes folgende Begriffe: polar, unpolar, hydrophil, hydrophob,
lipophil, gesättigte und ungesättigte Fettsäuren

2. Beschriften Sie Abbildung 2 mit folgenden Begriffen: Einfachbindung, Doppelbindung,


hydrophiles Köpfchen, hydrophober Schwanz, Phosphat, Glycerin

Abb. 2: Molekularer Aufbau eines Phospholipides Abb. 3: Vereinfachte Schemazeichnung


eines Phospholipides

3. Erläutern Sie, wie der


bzgl. der Lipide gemeint ist.

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