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DEUTSCHE NORM Juni 2005

DIN EN 49-1
X
ICS 71.100.50 Ersatz für
DIN EN 49-1:1992-11

Holzschutzmittel –
Bestimmung der vorbeugenden Wirkung gegenüber Anobium
punctatum (De Geer) durch Beobachten der Eiablage und des
Überlebens von Larven –
Teil 1: Oberflächenbehandlung (Laboratoriumsverfahren);
Deutsche Fassung EN 49-1:2005
Wood preservatives –
Determination of the protective effectiveness against Anobium punctatum (De Geer) by
egg-laying and larval survival –
Part 1: Application by surface treatment (Laboratory method);
German version EN 49-1:2005
Produits de préservation du bois –
Détermination de l’efficacité protectrice vis à vis d’Anobium punctatum (De Geer) par
l’observation de la ponte et du taux de survie des larves –
Partie 1: Application par traitement de surface (Méthode de laboratoire);
Version allemande EN 49-1:2005

Gesamtumfang 23 Seiten

Normenausschuss Materialprüfung (NMP) im DIN


Normenausschuss Holzwirtschaft und Möbel (NHM) im DIN
DIN EN 49-1:2005-06

Nationales Vorwort

Dieses Dokument wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 38 „Dauerhaftigkeit von Holz und Holzwerk-
stoffen“ erarbeitet. Für die deutsche Fassung ist der Arbeitsausschuss NMP 412 „Prüfung von
Holzschutzmitteln“ im Normenausschuss Materialprüfung (NMP) verantwortlich.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 49-1:1992-11 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) Einführung neuer, aufeinander abgestimmter Festlegungen für die in den diversen biologischen Unter-
suchungen verwendeten Prüfkörper;

b) Berücksichtigung der in DIN EN 1001-1 vorgegebenen Begriffe;

c) Einführung eines informativen Anhangs, der Maßnahmen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie
Sicherheitsvorkehrungen in chemischen/biologischen Laboratorien berücksichtigt.

Frühere Ausgaben

DIN EN 49: 1977-03


DIN EN 49-1:1992-11

2
EUROPÄISCHE NORM EN 49-1
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE März 2005

ICS 71.100.50 Ersatz für EN 49-1:1992

Deutsche Fassung

Holzschutzmittel — Bestimmung der vorbeugenden Wirkung


gegenüber Anobium punctatum (De Geer) durch Beobachten
der Eiablage und des Überlebens von Larven —
Teil 1: Oberflächenbehandlung (Laboratoriumsverfahren)

Wood preservatives — Determination of the protective Produits de préservation du bois — Détermination de


effectiveness against Anobium punctatum (De Geer) by l’efficacité protectrice vis à vis d’Anobium punctatum (De
egg-laying and larval survival — Part 1: Application by Geer) par l’observation de la ponte et du taux de survie des
surface treatment (Laboratory method) larves — Partie 1: Application par traitement de surface
(Méthode de laboratoire)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 3. Februar 2005 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2005 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 49-1:2005 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 49-1:2005 (D)

Seite

Vorwort................................................................................................................................................................ 3
Einleitung ............................................................................................................................................................ 4
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 5
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 5
3 Begriffe................................................................................................................................................... 5
4 Kurzbeschreibung................................................................................................................................. 5
5 Prüfmittel................................................................................................................................................ 6
6 Probenahme........................................................................................................................................... 7
7 Prüfkörper .............................................................................................................................................. 7
8 Durchführung ........................................................................................................................................ 9
9 Gültigkeit der Prüfung ........................................................................................................................ 12
10 Angabe der Ergebnisse ...................................................................................................................... 12
11 Prüfbericht ........................................................................................................................................... 13
Anhang A (informativ) Beispiel eines Prüfberichtes..................................................................................... 14
Anhang B (informativ) Bestimmung des Geschlechtes der Prüfinsekten Anobium punctatum.............. 16
Anhang C (informativ) Verfahren zur Zucht von Anobium punctatum ....................................................... 17
Anhang D (informativ) Maßnahmen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie
Sicherheitsvorkehrungen in chemischen/biologischen Laboratorien .......................................... 20
Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 21
EN 49-1:2005 (D)

Dieses Dokument (EN 49-1:2005) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 38 „Dauerhaftigkeit von Holz
und Holzprodukten“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom AFNOR gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2005, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis September 2005 zurückgezogen werden.

Dieses Dokument ersetzt EN 49-1:1992.

Dieses Dokument besteht aus zwei Teilen, Teil 1 dient zur Bestimmung der Wirksamkeit von Holzschutz-
mitteln, die durch Oberflächenbehandlung aufgebracht werden, und Teil 2 für diejenigen, die durch
Volltränkung aufgebracht werden

Die wesentlichen fachlichen Unterschiede zwischen dieser Norm und EN 49-1:1992 sind folgende:

a) Einführung neuer, aufeinander abgestimmter Festlegungen für die in den diversen biologischen Unter-
suchungen verwendeten Prüfkörper;

b) Berücksichtigung der in EN 1001-1 vorgegebenen Begriffe;

c) Einführung eines informativen Anhangs, der Maßnahmen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie
Sicherheitsvorkehrungen in chemischen/biologischen Laboratorien berücksichtigt.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische
Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
EN 49-1:2005 (D)

Dieses Dokument beschreibt ein Laboratoriumsprüfverfahren, das eine Grundlage für die Bewertung eines
Holzschutzmittels bildet, wenn es zur Oberflächenbehandlung gegen Anobium punctatum angewendet wird.
Es ermöglicht die Bestimmung der Konzentration, bei der das Produkt die Entwicklung des von der Eiablage
ausgehenden Befalls verhindert. Das Verfahren gilt auch für anwendungsfertige Zubereitungen.

Das Verfahren bildet die Bedingungen nach, die in der Praxis bei Holz auftreten können, das einige Zeit zuvor
mit Holzschutzmittel durch Kurztauchen, Einstreichen oder Besprühen behandelt wurde und auf das Eier von
Anobium punctatum gelegt wurden.

Das Laboratoriumsverfahren liefert ein Kriterium, nach dem die Gebrauchstauglichkeit eines Produktes
bewertet werden kann. Bei dieser Bewertung sollten die Verfahren, nach denen das Holzschutzmittel
angewendet werden kann, berücksichtigt werden. Des Weiteren wird empfohlen, Ergebnisse dieser Prüfung
mit denen anderer geeigneter Prüfungen und vor allem durch Vergleichen mit der praktischen Erfahrung zu
ergänzen.

Werden Produkte verwendet, die bei niedrigen Konzentrationen sehr wirksam sind, ist es sehr wichtig,
geeignete Vorsichtsmaßnahmen zur bestmöglichen Abgrenzung und Trennung von Arbeiten mit chemischen
Produkten, anderen Erzeugnissen, behandeltem Holz, Laborgeräten und Bekleidung zu treffen. Geeignete
Vorsichtsmaßnahmen sollten die Nutzung getrennter Räume, Bereiche innerhalb von Räumen, Extraktions-
einrichtungen, Klimaräume und die spezielle Ausbildung des Personals einschließen (siehe auch Anhang D
für Vorkehrungen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Sicherheitsvorkehrungen).
EN 49-1:2005 (D)

Dieses Dokument legt ein Verfahren zur Bestimmung der Schutzwirkung oder der Grenze der Wirksamkeit
eines Holzschutzmittels gegen den Befall durch Anobium punctatum (De Geer) fest, wenn das Produkt zur
Oberflächenbehandlung des Holzes verwendet wird.

Das Verfahren gilt für:

 wasserunlösliche Chemikalien, die als wirksame Insektizide untersucht werden;

 organische Formulierungen in deren Anlieferungszustand oder in Form von im Laboratorium hergestellten


Verdünnungen von Konzentraten;

 organische, in Wasser dispergierbare Formulierungen in deren Anlieferungszustand oder in Form von im


Laboratorium hergestellten Verdünnungen von Konzentraten; und

 wasserlösliche Stoffe, zum Beispiel Salze.

ANMERKUNG Das Verfahren kann in Verbindung mit einer geeigneten Alterungsbeanspruchung, zum Beispiel nach
EN 73, angewendet werden.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).

EN ISO 3696, Wasser für analytische Laborzwecke — Spezifikation und Prüfverfahren (ISO 3696:1987)

ISO 835-1, Laboratory glassware — Graduated pipettes — Part 1: General requirements

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die folgenden Begriffe.

3.1
repräsentative Probe
Probe, deren physikalische oder chemische Eigenschaften mit den volumetrischen Durchschnittseigen-
schaften des beprobten Gesamtvolumens identisch sind

3.2
Vertreiber
Auftraggeber der Prüfung (Person oder Firma, die die zu prüfende Probe zur Verfügung gestellt hat)

4 Kurzbeschreibung

In Abhängigkeit von der durchzuführenden Prüfung wird entweder:

 eine Gruppe von Prüfkörpern einer anfälligen Holzart mit einer Lösung des Holzschutzmittels
oberflächenbehandelt; oder

 falls die Grenze der Wirksamkeit zu bestimmen ist, werden mehrere Prüfkörpergruppen einer anfälligen
Holzart mit einer Reihe Holzschutzmittellösungen, deren Konzentration in vorgegebenem Maß zunimmt,
oberflächenbehandelt.
EN 49-1:2005 (D)

Anobium punctatum besetzt. Die Anzahl der


gelegten Eier, die Anzahl der geschlüpften Larven und die Anzahl der überlebenden Larven werden
festgestellt und mit den entsprechenden Anzahlen für die unbehandelten Kontroll-Prüfkörper verglichen.
Wenn das Holzschutzmittel im Laboratorium durch Verdünnung eines Konzentrats oder Lösen eines
Feststoffs hergestellt wurde, wird der erfolgte Angriff auch mit dem Angriff verglichen, der auf mit Löse- oder
Verdünnungsmittel behandelte Kontroll-Prüfkörper erfolgt.

5 Prüfmittel

5.1 Prüftiere

Anobium punctatum (De Geer)

Männliche und weibliche Käfer in guter Konstitution.

Die für den Versuch zu verwendenden Käfer müssen täglich von natürlich befallenem Holz oder einer
Laboratoriumszucht (siehe Anhang C) abgesammelt werden.

Zu verwenden sind frisch geschlüpfte Käfer, die vor kurzem abgesammelt wurden, eine Nacht in Quarantäne
verbrachten (siehe C.6) und danach untersucht wurden, ob sie unverletzt, lebhaft und frei von jeglichem
Milbenbefall sind. Das Geschlecht der abgesammelten und untersuchten Käfer ist zu bestimmen (siehe
Anhang B) und Männchen und Weibchen sind in getrennte Behälter zu setzen.
ANMERKUNG Das Zahlenverhältnis von Männchen zu Weibchen schwankt während der Schlupfzeit.

5.2 Erzeugnisse und Reagenzien

5.2.1 Paraffinwachs, zum Abdichten der betreffenden Flächen von denjenigen Prüfkörpern, die mit
Lösungen behandelt werden, in denen Wasser die Dispersionsphase bildet.
ANMERKUNG Für geeignet wurde Paraffinwachs mit einem Erstarrungspunkt von 52 °C bis 54 °C befunden.

5.2.2 Gelatine, zum Abdichten der betreffenden Flächen von denjenigen Prüfkörpern, die mit organischen
Lösemitteln behandelt werden.

5.2.3 Leim, zum Befestigen des Filterpapiers. Der Leim muss stärkefrei, ungiftig für Anobium punctatum
und im zu prüfenden Produkt unlöslich sein.
ANMERKUNG Als geeignet wurde Natrium-Celluloseglykolat mit lebensmittelgerechter Reinheit befunden.

5.2.4 Wasser, das der Qualität 3 von EN ISO 3696 entspricht.

5.2.5 Löse- oder Verdünnungsmittel, eine flüchtige Flüssigkeit, die das Holzschutzmittel löst oder
verdünnt, jedoch nach dem auf die Behandlung folgenden Konditionieren keinen Rückstand auf dem Holz
hinterlässt, der auf die Insekten eine giftige Wirkung hat.

ACHTUNG — Benzol und andere Lösemittel, die ein Gesundheitsrisiko darstellen, dürfen nicht
verwendet werden.

5.2.6 Filterpapier gewöhnlicher Qualität mit mittlerer Filtriergeschwindigkeit.

5.2.7 Feines Tuch aus Baumwolle oder Leinen mit einer Maschenweite von 0,3 mm bis 0,6 mm.

5.3 Geräte

5.3.1 Zuchtraum mit Luftzirkulation, der auf eine Temperatur (21 ± 2) °C und auf eine relative Luftfeuchte
von (80 ± 5) % eingestellt ist.
EN 49-1:2005 (D)

, der gut belüftet und auf (20 ± 2) °C sowie eine relative Luftfeuchte von
(65 ± 5) % eingestellt ist.

ANMERKUNG Das Konditionieren der Prüfkörper kann im Arbeitsbereich des Laboratoriums (siehe 5.3.4) durchgeführt
werden, vorausgesetzt, dieser weist die für den Konditionierungsraum festgelegten Bedingungen (siehe 5.3.2) auf.

5.3.3 Behandlungsgefäß aus einem Werkstoff, der nicht mit dem zu prüfenden Holzschutzmittel reagiert,
zum Beispiel aus Glas für organische Produkte und aus Polyethylen für Salze, die Fluor enthalten.

5.3.4 Arbeitsbereich des Laboratoriums, der gut belüftet ist und in dem die Behandlung der Proben
durchgeführt wird.

WARNUNG — Es ist wichtig, die Sicherheitsvorschriften zur Handhabung entflammbarer und giftiger
Substanzen zu befolgen. Ein übermäßiger Kontakt der Versuchsausführenden mit Lösemitteln und
deren Dämpfen ist zu vermeiden.

5.3.5 Prüfraum, in dem die gleichen Bedingungen vorherrschen wie im Zuchtraum (siehe 5.3.1).

5.3.6 Pipette der Klasse B nach ISO 835-1: Messpipette ohne Wartezeit. Messvolumen von 1 ml mit einer
Grenzabweichung von ± 0,01 ml.

5.3.7 Sicherheitsausrüstung und Schutzkleidung, die für das zu prüfende Produkt und das zur Prüfung
verwendete Lösemittel zum Schutz des Prüfers geeignet sind.

5.3.8 Prüfbehälter, die zur Aufnahme der Prüfkörper geeignet sind, aus einem lösemittelbeständigen
Werkstoff bestehen und, um einen guten Luftaustausch zu gestatten, mit perforierten Deckeln versehen sind.

ANMERKUNG Als geeignet erwiesen sich Behälter mit einem Durchmesser von 60 mm und einer Höhe von 100 mm.

5.3.9 Übliche Laboratoriumsausrüstung, einschließlich einer Analysenwaage, mit der auf 0,01 g
gewogen werden kann.

5.3.10 Röntgengerät (Verwendung freigestellt) mit Wolfram-Antikathode und Beryllium-Röntgenfenster,


dessen Spannung und Stromstärke in den folgenden Bereichen stufenlos einstellbar sind:

 Spannung: 10 kV bis 50 kV;

 Stromstärke: 0 mA bis 15 mA.

5.3.11 Schutzhandschuhe

6 Probenahme
Die Holzschutzmittelprobe muss für das zu prüfende Produkt repräsentativ sein. Proben müssen
entsprechend allen schriftlichen Empfehlungen des Vertreibers aufbewahrt und gehandhabt werden.

ANMERKUNG Für die Probenahme von Holzschutzmitteln bei Anlieferungen im Gebinde sollte das in EN 212 vorge-
gebene Verfahren angewendet werden.

7 Prüfkörper

7.1 Holzart

Die Referenzart ist die Europäische Eiche. Entweder muss Holz der Traubeneiche (Quercus petraea
[Mattuschka] Lieblein) oder der Stieleiche (Quercus robur Linnaeus) verwendet werden.
EN 49-1:2005 (D)

1) können durchgeführt werden, die aber in diesem Fall im


Prüfbericht angegeben werden sollten.

7.2 Beschaffenheit des Holzes

Das Holz muss frei von sichtbaren Rissen, Verfärbungen, Fäulnis, Insektenschäden und anderen Fehlern
sein. Außerdem darf das Holz nicht wassergelagert, geflößt, chemisch oder dampfbehandelt worden sein.
Das Holz muss Bäumen entstammen, die vorzugsweise im Winter gefällt wurden. Die Bäume müssen
unmittelbar nach dem Fällen zersägt werden, worauf das Holz schnell luftzutrocknen ist. Das Holz darf nicht
länger als drei Jahre gelagert worden sein.

Das Holz muss ausnahmslos Splintholz2) sein, das zwischen 2 und 10 Jahrringe je 10 mm aufweist.

ANMERKUNG Für eine einzelne Prüfung wird die Verwendung von Prüfkörpern aus Holz mit ähnlicher Wachstums-
geschwindigkeit empfohlen.

7.3 Entnahme der Prüfkörper

Es sind gehobelte Latten mit einem Querschnitt von (25 ± 0,5) mm × (15 ± 0,5) mm herzustellen3), wobei
mindestens 2 mm von jeder während des Trocknens freiliegenden Oberfläche zu entfernen sind. Die
Längsflächen müssen parallel zur Faserrichtung verlaufen. Die Jahrringe müssen parallel zu den Querflächen
liegen (Berührungswinkel kleiner als 5°). Die Latten sind quer und sauber zu schneiden, damit (50 ± 0,5) mm
lange Prüfkörper mit scharfen Kanten und feingeschnittenen Hirnholzoberflächen erhalten werden.

Die Prüfkörper müssen mindestens 3 Bäumen entstammen oder nach dem Zufallsprinzip einem Bestand von
ursprünglich mehr als 500 Prüfkörpern entnommen werden.

7.4 Maße der Prüfkörper

Nach Erreichen des Gleichgewichts im Konditionierungsraum (5.3.2) muss jeder Prüfkörper die Maße
(50 ± 0,5) × (25 ± 0,5) mm × (15 ± 0,5) mm aufweisen.

Jeder Prüfkörper ist zu kennzeichnen, damit er während der gesamten Prüfung identifiziert werden kann.

7.5 Anzahl der Prüfkörper

Zu verwenden sind:

a) für jedes Holzschutzmittel und jede Konzentration: fünf Prüfkörper (siehe 7.4);

b) für die gesamte Prüfung eines jeden vorgegebenen Holzschutzmittels: fünf unbehandelte Kontroll-
Prüfkörper (siehe 7.4);

c) falls ein Löse- oder Verdünnungsmittel (einschließlich Wasser) verwendet wird: fünf mit Löse- oder
Verdünnungsmittel (5.2.4 oder 5.2.5) behandelte Kontroll-Prüfkörper (siehe 7.4).

Wenn das Kurztauchen angewendet wird (8.1.3.2.1), ist es ratsam, mehr als die festgelegte Anzahl an
Prüfkörpern zu behandeln, damit nach dem Wägen alle Prüfkörper mit einer ungewöhnlich hohen oder
niedrigen Aufnahmemenge verworfen werden können.

1) Das Wachstum der jungen Larven von Anobium punctatum ist in Prüfkörpern aus Kienholz langsam. Die Ergebnisse
bei Prüfkörpern aus Nadelholz sollten mit den Ergebnissen für Eichenholz-Prüfkörper verglichen werden.
2) Für die Prüfung ist ein hoher Stärkegehalt des Holzes nicht wichtig.
3) Die Prüfkörper können dem Baumstamm oder großen Ästen entnommen werden.
EN 49-1:2005 (D)

8.1 Vorbereitung der Prüfkörper

8.1.1 Konditionieren der Prüfkörper vor dem Abdichten. Zum Konditionieren sind die Prüfkörper
mindestens zwei Wochen im Konditionierungsraum (5.3.2) zu belassen.

8.1.2 Abdichten der schmaleren Längsflächen, der Querschnittsflächen und einer der großen Längs-
flächen der Prüfkörper.

Die Flächen sind folgendermaßen abzudichten:

8.1.2.1 Für Prüfungen mit Lösungen, in denen Wasser die Dispersionsphase ist, werden drei
Schichten mit etwa 90 °C heißem Paraffinwachs (5.2.1) so aufgetragen, dass die erste Schicht fest am Holz
haftet und die nachfolgenden Schichten miteinander verschmelzen. Die abgedichteten Prüfkörper sind
mindestens einen Tag im Konditionierungsraum (5.3.2) zu konditionieren.

8.1.2.2 Für Prüfungen mit Holzschutzmittellösungen, in denen die Dispersionsphase ein


organisches Lösemittel ist, das Paraffinwachs löst, ist Gelatine (5.2.2) zu verwenden: die erste Schicht ist
als wässrige Lösung von 200 g/l bei 40 °C aufzutragen und anschließend für mindestens 8 h zu trocknen,
bevor zwei weitere Schichten in Form von wässrigen Lösungen mit 300 g/l bei 50 °C aufzutragen sind. Die
abgedichteten Prüfkörper sind mindestens einen Tag im Konditionierungsraum (5.3.2) zu konditionieren.

8.1.3 Behandlung der Prüfkörper

8.1.3.1 Herstellen der Tränklösungen

8.1.3.1.1 Feste Holzschutzmittel

— Wasserlösliche Holzschutzmittel: das Holzschutzmittel ist in Wasser (5.2.4) in der geforderten


Konzentration oder, falls die Grenze der Wirksamkeit zu bestimmen ist, in einer Reihe von
Konzentrationen zu lösen.

— Nicht wasserlösliche Holzschutzmittel: das Holzschutzmittel ist in einem geeigneten Lösemittel (5.2.5) in
der geforderten Konzentration oder, falls die Grenze der Wirksamkeit zu bestimmen ist, in einer Reihe
von Konzentrationen zu lösen.

Alle Tränklösungen müssen frisch hergestellt sein.

8.1.3.1.2 Flüssige Holzschutzmittel

Falls geeignet, ist das Holzschutzmittel, abgesehen von einem notwendigen Umrühren, ohne weitere
Vorbereitung zu verwenden. Wenn es als Konzentrat vorliegt oder die Grenze der Wirksamkeit zu bestimmen
ist, muss das Holzschutzmittel mit einem Verdünnungsmittel auf die geforderte Arbeitskonzentration verdünnt
werden, wobei der vom Hersteller festgelegten Verfahrensweise zu folgen ist. Alle Tränklösungen müssen
frisch hergestellt sein.

8.1.3.1.3 Grenze der Wirksamkeit

Wenn die Grenze der Wirksamkeit zu bestimmen ist, muss eine Reihe von mindestens fünf Massen-
konzentrationen hergestellt werden, die entsprechend der zu erwartenden Grenze der Wirksamkeit gleich-
mäßig verteilt sind.

Außerdem muss ein mit Löse- oder Verdünnungsmittel behandelter Kontroll-Prüfkörper, d. h. Behandlung mit
der Konzentration gleich 0, verwendet werden. Wenn keine Näherungswerte für die Grenze der Wirksamkeit
bekannt sind, müssen die Konzentrationen für einen ersten Versuch eine geometrische Folge mit großen
Konzentrationsunterschieden und für Folgeversuche eine geometrische oder arithmetische Folge mit
geringeren Konzentrationsunterschieden bilden.

Alle Tränklösungen müssen frisch hergestellt sein.


EN 49-1:2005 (D)

8.1.3.2 Anwenden der Tränklösung

8.1.3.2.1 Behandlung durch Kurztauchen

Um die Ausgangsmasse zu erhalten, ist jeder abgedichtete Prüfkörper auf 0,05 g zu wägen.

Jeder Prüfkörper ist im Behandlungsgefäß (5.3.3) folgendermaßen zu behandeln:

 vollständiges Eintauchen in die Lösung für 1 min;

 Entnahme der Prüfkörper und, zum Entfernen freier Flüssigkeit von den Oberflächen, leichtes Abtupfen
mit saugfähigem Papier;

 unmittelbares Wägen auf 0,05 g.

Bei wasserlöslichen Chemikalien, zum Beispiel Salzen, und wasserunlöslichen Chemikalien, die als wirksame
Insektizide untersucht werden, ist die von jedem Prüfkörper aufgenommene Masse der Chemikalie aus der
Masse der aufgenommenen Lösung und deren Konzentration zu berechnen.

Im Fall organischer Formulierungen oder organischer wasser-dispergierbarer Formulierungen wird die


Aufnahmemenge eines jeden Prüfkörpers in Form der entsprechenden Masse der anwendungsfertigen
Formulierung angegeben, jedoch wird bei gelieferten Konzentraten die Aufnahmemenge auf die Lösung
bezogen, die nach den Herstellerfestlegungen für die Behandlung hergestellt wurde.

Es ist die Masse des Holzschutzmittels je Flächeneinheit nicht abgedichteter Holzoberfläche zu berechnen.

8.1.3.2.2 Behandlung mit Pipette

Die tatsächliche Fläche der zu behandelnden, nicht abgedichteten Oberfläche ist unter Berücksichtigung jeder
möglichen Beeinträchtigung durch das Abdichtmittel zu berechnen.

ANMERKUNG 1 Theoretisch beträgt die zu behandelnde Fläche 12,5 cm2.

Die Volumina oder Massen der auf die nicht abgedichtete Oberfläche anzuwendenden Tränklösung (8.1.3.1)
sind so zu berechnen, dass die vom Vertreiber festgelegte Anwendungsmenge erhalten wird.

ANMERKUNG 2 Die Menge der anzuwendenden Tränklösung sollte hinsichtlich des Anwendungsgebietes und der
Anweisungen des Herstellers realistisch sein. Üblicherweise sollte die Menge 100 g/m2 nicht überschreiten.

Auf die nicht abgedichteten Oberflächen ist im Arbeitsbereich des Laboratoriums (5.3.4) das berechnete
Volumen oder die berechnete Masse der Tränklösung (8.1.3.1) möglichst gleichmäßig mit der Pipette (5.3.6)
aufzubringen. Zur Anwendung der Tränklösung auf jede nicht abgedichtete Oberfläche muss die
entsprechende Fläche waagerecht gehalten werden und nach oben zeigen. Nachdem bis zur Aufnahme
jeglicher, auf der Oberfläche befindlicher Flüssigkeit gewartet wurde, ist diese Fläche für die weiteren
Verfahrensschritte zu kennzeichnen.

ANMERKUNG 3 Wenn die erforderliche Menge nicht durch einmalige Anwendung aufgetragen werden kann, darf die
Tränklösung durch aufeinander folgende Anwendungen aufgetragen werden, jedoch mit geeigneten kurzen
Zeitabständen, damit eine Verfestigung jeglicher Substanzen und eine dadurch hervorgerufene Hinderung des
Eindringens bei den nachfolgenden Anwendungen vermieden wird.

Aus der Menge der auf die nicht abgedichtete Oberfläche eines jeden behandelten Prüfkörpers ange-
wendeten Tränklösung ist die Anwendungsmenge in Gramm je Quadratmeter oder Milliliter je Quadratmeter
zu bestimmen und aufzuzeichnen.

Falls ein Löse- oder Verdünnungsmittel (5.2.4 oder 5.2.5) zur Herstellung der Tränklösung verwendet wird,
sind die Kontroll-Prüfkörper (7.5, c)) in gleicher Weise mit diesem Löse- oder Verdünnungsmittel zu
behandeln.
EN 49-1:2005 (D)

8.1.4 Trocknen und Konditionieren der Prüfkörper nach der Behandlung

Falls die Abdichtung vor oder nach dem Behandeln beschädigt wurde, sind die betroffenen Prüfkörper von
den weiteren Versuchen auszuschließen.

Nach der Behandlung sind die Prüfkörper mindestens 4 Wochen in der für den Konditionierungsraum (5.3.2)
festgelegten Atmosphäre zu konditionieren. Hierzu sind die Prüfkörper so anzuordnen, dass sie mit den
schmalen Längsflächen auf Glasstäben ruhen und sich nicht gegenseitig berühren. Die Prüfkörper sind
zweimal wöchentlich umzudrehen.

ANMERKUNG Trocknen und Konditionieren der Prüfkörper hängen von der Art des zu prüfenden Produktes und vom
verwendeten Löse- bzw. Verdünnungsmittel ab. Bei langsam trocknenden Produkten kann es erforderlich sein, den
Konditioniervorgang zu verlängern.

Wenn bei langsam trocknenden Produkten die Konditionierdauer verlängert wird, muss die längere
Konditionierdauer im Prüfbericht angegeben werden.

Werden die Prüfkörper einer Alterungsbeanspruchung ausgesetzt, muss diese nach dem Trockenvorgang
erfolgen.

8.2 Ansetzen der Insekten auf die Prüfkörper

Die Zonen für die Eiablage sind durch Aufkleben eines etwa 45 mm × 20 mm messenden Stücks feinen Tuchs
(5.2.7) auf die nicht abgedichtete Oberfläche des Prüfkörpers vorzubereiten. Zum Aufkleben ist der Leim
(5.2.3) zu verwenden und das Tuch muss so geglättet werden, dass die Maschen nicht verwunden werden.

Unmittelbar vor dem Ansetzen zur Eiablage sind alle Prüfkörper für eine Woche im Prüfraum (5.3.5) zu
konditionieren.

Jeder Prüfkörper ist in einen der Prüfbehälter (5.3.8) zu legen, in den dann fünf weibliche Insekten und
mindestens fünf männliche Insekten zu setzen sind. Der Behälter ist mit einem Rundfilterpapier (5.2.6) zu
bedecken. Dieses wird mit dem Deckel festgehalten.

8.3 Bedingungen und Dauer der Prüfung

Die Behälter mit den Prüfkörpern und den Insekten sind für etwa eine Woche in den Prüfraum (5.3.5) zu
stellen. Nach dem Zählen der Eier auf jedem Prüfkörper ist in die Behälter, die weniger als 50 Eier enthalten,
jeweils eine weitere Gruppe Insekten zu setzen und nach Ablauf einer weiteren Woche im Prüfraum (5.3.5)
sind die Eier erneut zu zählen.

ANMERKUNG 1 Damit die Prüfung gültig ist, sollte jeder Kontroll-Prüfkörper mindestens 50 Eier aufweisen.

ANMERKUNG 2 Es kann erforderlich sein, weitere Insekten zuzugeben, um eine angemessene Anzahl Eier auf allen
Prüfkörpern zu erhalten. Jedoch kann die vorzeitige Mortalität der Insekten bei behandelten Prüfkörpern allein auf der
Wirkung des Holzschutzmittels beruhen.

Tritt eine vorzeitige Mortalität der Insekten auf, ist dies im Prüfbericht anzugeben. Wenn nach vier Zugaben
einer Gruppe von jeweils fünf Käferpaaren keine 50 Eier auf den behandelten Prüfkörpern gelegt wurden, ist
ohne weitere Zugabe von Insekten fortzufahren und dies im Prüfbericht anzumerken. Sind nach Ablauf
mehrerer Wochen alle Insekten tot, müssen diese entnommen und die Prüfkörper im Behälter im Prüfraum
(5.3.5) belassen werden. Die Prüfkörper sind 26 Wochen nach dem Entfernen der toten Insekten zu
untersuchen.
EN 49-1:2005 (D)

8.4 Untersuchung der Prüfkörper

52 Wochen nach Ansetzen der letzten Insekten (bzw. nach 26 Wochen) sind die Anzahl der auf jeden
Prüfkörper gelegten Eier und die Anzahl der geschlüpften Eier möglichst genau zu zählen4). Hierzu sind alle
Prüfkörper aufzuspalten, die Larven zu zählen und deren allgemeiner Zustand zu notieren.

ANMERKUNG Falls vorhanden, kann die Auswertung des Vorhandenseins und der Größe von Larven in den
Prüfkörpern mit einem Röntgengerät (5.3.10) in regelmäßigen Zeitabständen während des Versuchs erfolgen.

9 Gültigkeit der Prüfung


Die Ergebnisse müssen als gültig angenommen werden, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:

a) für jede Gruppe Kontroll-Prüfkörper werden insgesamt mehr als 50 lebende Larven gefunden; und

b) in allen Kontroll-Prüfkörpern sind lebende Larven vorhanden.

10 Angabe der Ergebnisse

10.1 Bewertung der Schutzwirkung

Die Schutzwirkung muss folgendermaßen angegeben werden:

a) die Anzahl der auf jeden Prüfkörper gelegten Eier;

b) die Anzahl der auf jedem Prüfkörper geschlüpften Larven;

c) die Anzahl lebender Larven, die am Ende des Versuches für jeden Prüfkörper vorgefunden wurden.

10.2 Grenze der Wirksamkeit

Wenn das Produkt über einen Konzentrationsbereich geprüft wird, müssen die Ergebnisse als Grenze der
Wirksamkeit angegeben werden.

Die Grenze der Wirksamkeit eines Holzschutzmittelproduktes wird durch die folgenden beiden Aufnahme-
mengen angegeben:

 die mittlere Masse oder das mittlere Volumen des je Flächeneinheit aufgenommenen Holzschutzmittels in
der Reihe der Prüfkörper, die mit der niedrigsten Reihenkonzentration des Produktes behandelt wurde,
bei der am Ende der Prüfung alle Larven in allen Prüfkörpern tot aufgefunden wurden;

 die mittlere Masse oder das mittlere Volumen des je Flächeneinheit aufgenommenen Holzschutzmittels in
der Reihe der Prüfkörper, die mit der nächstgeringeren Reihenkonzentration des Produktes behandelt
wurde, bei der am Ende der Prüfung in irgendeinem Prüfkörper lebende Larven gefunden wurden.

Die Grenze der Wirksamkeit ist in Gramm oder Milliliter Holzschutzmittel je Quadratmeter behandelter Holz-
oberfläche zusammen mit den entsprechenden Konzentrationen des Holzschutzmittels im Löse- oder
Verdünnungsmittel anzugeben.

4) Da bei Eichenholz Eier in die wasserleitenden Gefäße des Holzes gelegt werden können, ist ein genaues Zählen nicht
immer durchführbar.
EN 49-1:2005 (D)

11 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens folgende Angaben enthalten (siehe auch Anhang A für ein Beispiel):

a) Nummer und Ausgabedatum dieses Dokumentes;

b) Name vom Vertreiber des geprüften Holzschutzmittels;

c) spezifischer und eindeutiger Name oder Warenzeichen des geprüften Holzschutzmittels mit einer
Angabe, ob die Zusammensetzung angegeben wurde oder nicht;

d) Name und Konzentration des Wirkstoffes;

e) verwendetes Löse- oder Verdünnungsmittel, falls zutreffend;

f) verwendete Holzart;

g) Verfahren der Anwendung und, falls zutreffend, die Konzentrationen oder Konzentrationen des geprüften
Holzschutzmittels, angegeben in Masseprozent;

h) Datum der Anwendung des Holzschutzmittels;

i) für jeden behandelten Prüfkörper:

 die Masse der aufgenommenen Lösung, in Gramm;


 die zugehörige Menge des geprüften Holzschutzmittels je Flächeneinheit oder Oberfläche, in Gramm
oder Milliliter je Quadratmeter behandelter Holzoberfläche;

j) Verfahren zum Trocknen der Prüfkörper;

k) jegliche durchgeführte Alterungsbeanspruchung unter Angabe der Art, Bedingungen und Dauer und
möglichst mit Verweis auf eine Norm;

l) Datum, an dem die Käfer auf die Prüfkörper angesetzt wurden;

m) Datum (Daten) der Auswertung der Prüfkörper;

n) erhaltene Ergebnisse für die behandelten Prüfkörper und die Kontroll-Prüfkörper:

 Anzahl der gelegten Eier auf jedem Prüfkörper;


 Anzahl der je Prüfkörper geschlüpften Larven;
 Anzahl der Prüfkörper mit lebenden Larven;
 Gesamtanzahl der am Ende der Prüfung gefundenen lebenden Larven;

o) Grenze der Wirksamkeit, falls bestimmt;

p) Name der für den Prüfbericht verantwortlichen Organisation und Datum des Abschlusses der Prüfung;

q) Name und Unterschrift des (der) Verantwortlichen für die Prüfung;

r) folgende Anmerkung:

„Die Auslegung des Prüfberichtes und die daraus möglichen praktischen Schlussfolgerungen erfordern
spezielle Kenntnisse über Holzschutz, woraus hervorgeht, dass dieser Prüfbericht allein keine amtliche
Anerkennung darstellt.“

Der Prüfbericht muss Angaben über alle Abweichungen vom beschriebenen Prüfverfahren und jegliche
Faktoren, die die Ergebnisse beeinflusst haben könnten, enthalten.

Der Prüfbericht kann Angaben über jegliche freigestellte Untersuchungen, wie zum Beispiel Röntgenunter-
suchung (8.4), enthalten.
EN 49-1:2005 (D)

Anhang A
(informativ)

Beispiel eines Prüfberichtes

Nummer und Ausgabejahr des vorliegenden Teiles


dieser Europäischen Norm EN 49-1:2005

Name des Vertreibers Firma S

Name und Art des Holzschutzmittels Holzschutzmittel X in der Form eines


organischen Lösemittels mit Angabe der
Zusammensetzung

Name und Konzentration des Wirkstoffes W 0,25 % (Massenanteil)

Verwendetes Löse- oder Verdünnungsmittel Keines

Holzart Europäische Eiche (Quercus robur L.)

Datum der Anwendung des Holzschutzmittels 2003-05-21

Konzentration des geprüften Holzschutzmittels Holzschutzmittel unverdünnt angewendet

Art der Behandlung Anwendung mit Pipette

Menge des für jeden Prüfkörper angewendeten


Holzschutzmittels 100 g/m2

Trocknungsverfahren Entsprechend den Angaben in der Norm

Angewendete Alterungsbeanspruchung 12-wöchige Verdunstungsbeanspruchung


nach EN 73

Datum des Ansetzens der Käfer 2003-06-02

Datum der Untersuchung der Prüfkörper 2004-06-07

Ergebnisse Siehe Tabelle A.1

Dieser Bericht wurde erstellt von FPL

Ort und Datum Y, 2004-06-20

Name und Unterschrift des (der) verantwortlichen Frau Z


Prüfer(s)

ANMERKUNG Die Auslegung des Prüfberichtes und die daraus möglichen praktischen Schlussfolgerungen erfordern
spezielle Kenntnisse über Holzschutz, woraus hervorgeht, dass dieser Prüfbericht allein keine amtliche Anerkennung
darstellt.
EN 49-1:2005 (D)

Tabelle A.1 — Ergebnisse

Prüfkörper Menge Untersuchung der Prüfkörper


des auf die
Anzahl
Prüfkörper Aufnahmemenge des
Kennzeich- Holzschutzmittels Gesamtanzahl der lebend
angewendeten
nungsnummer Eier aufgefundenen
Holzschutz-
Larven
mittels
2 2
ml ml/m g/m Gelegt Geschlüpft
1 0,12 100 80 72 54 0
2 0,12 100 80 84 72 0
Behandelte
3 0,12 100 80 62 54 0
Prüfkörper
4 0,12 100 80 102 94 0
5 0,12 100 80 99 73 0
1 — — — 78 72 60
2 — — — 67 56 45
Kontroll-
3 — — — 108 87 76
Prüfkörper
4 — — — 79 75 43
5 — — — 154 138 69
EN 49-1:2005 (D)

Anhang B
(informativ)

Bestimmung des Geschlechtes der Prüfinsekten Anobium punctatum

Die Form des Abdominalsegments unterscheidet sich zwischen beiden Geschlechtern bei der Betrachtung
von unten. Bei Männchen weist das letzte Abdominalsegment eine deutliche Vertiefung parallel zum
Außenrand auf und die allgemein übliche konvexe Wölbung des Abdomens ist nicht ausgeprägt. Diese
Vertiefung fehlt beim Weibchen und die gesamte Bauchseite des Abdomens hat eine stärker konvexe
Wölbung. Die Form des vom letzten Abdominalsegment abgesetzten Analsegmentes ist ebenfalls
charakteristisch. Bei den Männchen ist es abgerundet, fast halbkreisförmig, bei den Weibchen hingegen
gewellt und mit einer Einbuchtung am Außenrand (siehe Bild B.1).

Weiblich ( )
Männlich ( )

Bild B.1 — Letztes Abdominalsegment von Anobium punctatum zur Geschlechtsbestimmung


EN 49-1:2005 (D)

Anhang C
(informativ)

Verfahren zur Zucht von Anobium punctatum

C.1 Aufzuchtholz

C.1.1 Holzarten

Eiche (Quercus sp.) oder Hasel (Corylus avellana).

ANMERKUNG Es dürfen auch andere europäische Harthölzer verwendet werden, wenn Erfahrungen hinsichtlich deren
Eignung vorliegen.

C.1.2 Beschaffung des Aufzuchtholzes

Es ist nur Holz von kleinen Ästen, die im Winter geschnitten wurden und einen hohen Anteil Splintholz
enthalten, zu verwenden.

C.1.3 Schneiden des Aufzuchtholzes

Von den größeren Ästen (Durchmesser 30 mm) ist die Rinde abzuziehen, bevor sie in Stücke mit einer Länge
von 150 mm geschnitten werden. Zum Erleichtern des Trocknens können die Ästen längs gespalten werden.

C.1.4 Trocknen des Aufzuchtholzes

Das Aufzuchtholz ist schnellstmöglich im Luftstrom bei Temperaturen bis zu höchsten 40 °C zu trocknen.

C.2 Herkunft der Käfer

C.2.1 Beschaffung der Käfer

Aus natürlich befallenem Holz sind frisch geschlüpfte Käfer der Art Anobium punctatum zu sammeln. Das
natürlich befallene Holz darf nicht in die Nähe des Laboratoriums oder der Aufzuchtbereiche gebracht werden.

Das natürlich befallene Holz ist gelegentlich zu befeuchten. Während der Schlupfzeit im Sommer sind täglich
Käfer von der Oberfläche des befallenen Holzes abzusammeln, indem leicht auf das Holz geklopft wird, um
die Käfer aus ihren Fluglöchern zu treiben.

C.2.2 Quarantäne der Käfer

Ein Blatt Filterpapier ist senkrecht in einen großen Glasbehälter zu stellen, in den anschließend die
gesammelten Zuchtkäfer gesetzt werden. Der Behälter wird mit einem Deckel oder Gaze bedeckt. Der
Behälter ist für 24 h vom Zuchtbereich fernzuhalten, bevor das Filterpapier mit den darauf befindlichen Käfern
entnommen wird. Die Käfer auf dem Filterpapier können für die Zucht genommen werden. Der Behälter sollte
sterilisiert und die übrig gebliebenen Käfer sollten vernichtet werden.
EN 49-1:2005 (D)

C.3 Befall des Aufzuchtholzes

C.3.1 Zuchtgefäße

Benötigt werden Glasbehälter, die zur Aufnahme der Holzstücke (C.3.2) in senkrecht stehender Lage groß
genug sind.

C.3.2 Vorbereitung des Holzes

Die Holzstücke können nur mit gesägten oder gespaltenen Oberflächen eingesetzt werden oder zuvor auf
einer Hirnholzfläche mit einem Stück Musselin mit einer Maschenweite von 0,3 mm bis 0,5 mm durch
Aufkleben mit Leim (5.2.3) versehen werden. Alternativ dazu können Eiablageplätze durch künstliches
Aufrauen oder Einkerben der Holzoberfläche geschaffen werden.

C.3.3 Einsetzen der Käfer

Die Holzstücke sind senkrecht in die Behälter zu stellen, wobei, falls zutreffend, das mit Musselin überzogene
Ende nach oben zeigen muss. Je 15 cm3 bis 20 cm3 Holz (näherungsweise) ist ein Paar Käfer einzusetzen.

Um ein Entweichen der Käfer zu verhindern, ist der Behälter mit einem luftdurchlässigen Material, z. B.
Musselin (Maschenweite etwa 0,8 mm) oder Filterpapier, zu bedecken.

ANMERKUNG Nach vier Wochen unter Zuchtbedingungen können die toten Käfer entnommen werden.

C.4 Zuchtbedingungen

C.4.1 Normalumgebung

Die normalen Zuchtbedingungen werden erhalten, indem die Zuchtgefäße mit dem befallenen Holz (C.3.3) in
den Zuchtraum (5.3.1) gestellt werden.

C.4.2 Natürliches Einleiten der Verpuppung

Nach einer Mindestdauer von 18 Monaten unter Bedingungen nach C.4.1 sind die Zuchtbehälter von Mitte
November bis Mitte März in ein unbeheiztes Insektarium zu stellen und anschließend wieder den
Bedingungen nach C.4.1 auszusetzen. Das Schlüpfen kann nach Ablauf von mehreren Monaten erwartet
werden.

ANMERKUNG Nach 18 Monaten unter den in C.4.1 beschriebenen Bedingungen sollte die Mehrheit der Larven ein
höheres Körpergewicht als 7 mg aufweisen.

C.4.3 Künstliches Einleiten der Verpuppung

Verpuppung und Schlüpfen können durch Kühlung des befallenen Holzes auf 7 °C für eine Dauer von
60 Tagen bis 80 Tagen eingeleitet werden. In einigen Insektenzuchten hat es sich als erforderlich erwiesen,
die schwankenden Außentemperaturbedingungen des zeitigen Frühlings künstlich nachzubilden, um einen
adäquaten Schlupf zu erzielen. Beide Wege ermöglichen es, einen Schlupf der Käfer außerhalb der Saison
oder über das gesamte Jahr zu erhalten.

C.5 Absammeln der Käfer


Die Zuchten sind täglich zu kontrollieren und die adulten Käfer durch Klopfen auf die Holzproben
herauszutreiben. Ein erneuter Befall des Zuchtholzes zum Erhalt einer zweiten Generation ist möglich.
EN 49-1:2005 (D)

C.6 Allgemeine Zuchthygiene


Um den Befall mit Parasiten, vorwiegend Milben der Gattung Pyemotes oder Hautflügler (Hymenoptera), wie
Theocolax formiciformis oder Spathius exarator, zu vermeiden, sind besondere Vorsichtsmaßnahmen und
deren strikte Einhaltung erforderlich.

Die parasitären Milben Pyemotes spp. und andere Arten können insbesondere unter Zuchtbedingungen große
Probleme bereiten. Diese Milben sind in Holz mit natürlichem Anobium-Befall häufig vorhanden und es ist
sehr wichtig, kein natürlich befallenes Holz in den Raum oder die Brutschränke zu bringen, in dem (denen) die
Prüfungen durchgeführt werden.

Wichtige Vorsichtsmaßnahmen sind:

 das Verbieten des Einbringens von nicht sterilisiertem, natürlich befallenem Holz in das Laboratorium
oder die Zuchtbereiche;

 das Vermeiden des Eintragens von Milben aus natürlich befallenem Holz durch Wechseln der Kleidung
vor und nach dem Arbeiten mit Zuchten. Nach Berührung mit natürlich befallener Substanz sollte das
Personal den Kontakt mit sauberen Zuchten für 24 h vermeiden;

 voneinander getrennte Aufbewahrung der Zuchtbehälter in flachen Schalen, die Wasser mit einer kleinen
Menge Detergens enthalten;

 Aufbewahrung der für die Prüfung oder Zucht abgesammelten Käfer über Nacht in verschlossenen
Petrischalen (10 Insekten je Schale), deren Böden mit Papier ausgelegt sind. Am nächsten Tag sind die
Insekten zu untersuchen und diejenigen auszusondern, die verletzt oder inaktiv zu sein scheinen.
EN 49-1:2005 (D)

Anhang D
(informativ)

Maßnahmen zum Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie


Sicherheitsvorkehrungen in chemischen/biologischen Laboratorien

Bei der Erarbeitung dieser Norm wurde auf die Minimierung der Umweltbelastung, die durch die Anwendung
der Analysenverfahren verursacht wird, geachtet.

Es liegt in der Verantwortung der Anwender, bei der Handhabung von Materialien im Zusammenhang mit den
in dieser Norm festgelegten Analysenverfahren sichere und geeignete Verfahrensweisen anzuwenden.

Folgende Auflistung ist nicht erschöpfend, sie kann jedoch von den Anwendern der vorliegenden Norm als
Leitfaden für die Anwendung von sicheren und geeigneten Verfahrensweisen verwendet werden. Die
Anwender sollten:

 untersuchen, ob Europäische Richtlinien, umgesetzte europäische Rechtsvorschriften und nationale


Rechts- und Verwaltungsvorschriften gelten;

 sich hinsichtlich bestimmter Einzelheiten, wie z. B. Sicherheitsdatenblätter zu Materialien und andere


Empfehlungen, an die Hersteller/Vertreiber wenden;

 sichere Ausrüstung einsetzen und in allen Laboratoriumsbereichen Schutzkleidung, gewöhnlich Schutz-


brille und Kittel, die für das zu Prüfprodukt und die Prüfchemikalien geeignet sind, tragen, um die
Sicherheit des Versuchsausführenden sicherzustellen;

 achtsam mit entflammbaren Materialien und Stoffen, die toxisch und/oder Humankarzinogene sind, um-
gehen und allgemein beim Transport, Dekantieren, Verdünnen und Umgang mit verschütteten Substan-
zen vorsichtig sein;

 bei der Herstellung von Lösungen mit organischen Lösemitteln unter einem Abzug arbeiten;

 Chemikalien auf eine sichere und umweltgerechte Weise aufbewahren, handhaben und entsorgen:
einschließlich Chemikalien für Laboratoriumsprüfungen, Prüfkörper, nicht verwendete Lösemittel und
Reagenzien, die zu entsorgen sind.
EN 49-1:2005 (D)

Literaturhinweise

[1] EN 73, Holzschutzmittel — Beschleunigte Alterung von behandeltem Holz vor biologischen Prü-
fungen — Verdunstungsbeanspruchung

[2] EN 212, Holzschutzmittel — Allgemeine Anleitung für die Probenahme und Probenvorbereitung von
Holzschutzmitteln und von behandeltem Holz für die Analyse

[3] EN 49-2, Holzschutzmittel — Bestimmung der vorbeugenden Wirkung gegenüber Anobium punctatum
(De Geer) durch Beobachten der Eiablage und des Überlebens von Larven — Teil 2: Anwendung
durch Volltränkung (Laboratoriumsverfahren)

[4] EN 1001-1, Dauerhaftigkeit von Holz und Holzprodukten — Terminologie — Teil 1: Liste äquivalenter
Fachausdrücke

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