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Lasègue-Zeichen

Definition
Das Lasègue-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das im Rahmen einer neurologischen
Untersuchung überprüft wird. Es basiert auf der Auslösung eines Dehnungsschmerzes im Bereich
der Spinalnervenwurzeln der Rückenmarkssegmente L4-S2 und des Nervus ischiadicus.
Prüfung
Der Patient wird aufgefordert, sich flach auf den Rücken zu legen. Das gestreckte Bein wird im
Hüftgelenk langsam passiv um 90° gebeugt.

Das Lasègue-Zeichen ist positiv, wenn eine Beugung um etwa -° aufgrund von vorher eintretenden
Schmerzen in Bein, Gesäß oder Rücken nicht durchführbar ist. Von manchen Autoren wird das
Lasègue-Zeichen nur dann als positiv bewertet, wenn ein Beugeschmerz bereits bei ° auftritt, da
beispielsweise auch Verspannungszustände im Bereich der Rückenmuskulatur zu Beugeschmerzen
führen können (so genannter "Pseudo-Lasègue").

Brudzinski-Zeichen
Definition
Das Brudzinski-Zeichen ist ein klinisches Zeichen, das im Rahmen einer neurologischen
Untersuchung überprüft wird. Es weist auf das Vorliegen einer Meningitis hin.
Prüfung
Der Patient wird flach auf dem Rücken gelagert. Der Untersucher beugt den Kopf kräftig im Nacken
(Ventralflexion). Das Brudzinski-Zeichen ist positiv, wenn der Patient die Knie anzieht.

Murphy-Zeichen
Definition
Das Murphy-Zeichen ist ein im Rahmen der körperlichen Untersuchung auslösbares klinisches
Zeichen für das Vorliegen einer Cholezystitis oder einer Cholelithiasis.
Durchführung
Zur Überprüfung des Murphy-Zeichens drückt man am sitzenden Patienten mit mehreren Fingern
medial der Mamille unterhalb des rechten Rippenbogens ein und fordert den Patienten zu einer
tiefen Inspiration auf. Eine entzündliche Gallenblase drückt hierbei gegen die palpierenden Finger.
Positiv ist das Murphy-Zeichen wenn der Patient bei der Einatmung einen plötzlichen
umschriebenen Druckschmerz verspürt. Dabei kann es zu schmerzbedingter Veränderung des
Gesichtsausdruckes oder zum Sistieren der Atmung während der Inspiration kommen.
Rovsing-Zeichen
Als Rovsing-Zeichen bezeichnet man die bei einer Appendizitis („Blinddarmentzündung“) im
Bereich des rechten Unterbauchs auslösbaren Schmerzen, die durch das rückwärtsgerichtete
Ausstreichen des Dickdarms (Colon) gegen den Uhrzeigersinn (zum Wurmfortsatz hin)
entstehen. Das Auslösen des Rovsing-Zeichens ist nicht spezifisch für die Appendizitis, ebenso
wenig wie die Nicht-Auslösbarkeit eine solche ausschließt. Das Zeichen ist daher nur im Kontext
mit anderen klinischen Befunden zu verwerten.

Blumberg-Zeichen
Definition
Als Blumberg-Zeichen bezeichnet man einen kontralateralen Loslassschmerz, der bei Appendizitis
auftritt.
Das Blumberg-Zeichen zählt zu den Appendizitiszeichen.

Vorgehen
Beim Patienten wird auf der Gegenseite der Entzündung ("kontralateral"), also links, der
Unterbauch mit der Hand eingedrückt und anschließend schnell wieder losgelassen. Wenn dabei im
Bereich des rechten Unterbauchs, also dort wo die Appendix sitzt, Schmerzen auftreten oder sich
der Schmerz intensiviert, ist das Blumberg-Zeichen positiv.
Rationale: Durch das rasche Loslassen kommt es zu einer plötzlichen Masseverlagerung des Darms,
die eine Reizung des entzündeten Peritoneums in der Appendixregion auslöst.

McBurney-Punkt
nach Charles McBurney ( bis ), amerikanischer Chirurg
Englisch: McBurney's point
Definition
Als McBurney-Punkt bezeichnet man einen Ort zwischen den beiden lateralen Dritteln der
Verbindungslinie zwischen der rechten Spina iliaca anterior superior und dem Bauchnabel, in
dessen Bereich bei einer Appendizitis durch Druck Schmerzen ausgelöst werden können.
Diese Schmerzen zählen zu den Appendizitiszeichen (Aaron-Zeichen).

Psoas-Zeichen
Definition
Als Psoas-Zeichen bezeichnet man die bei Appendizitis im Bereich des rechten Unterbauches
auslösbaren Schmerzen, die durch Flexion des rechten Beines im Hüftgelenk gegen Widerstand -
durch die Reizung der Faszie des Musculus psoas major - entstehen.
Das Psoas-Zeichen gehört zu den Appendizitiszeichen.

Hintergrund
Das Psoas-Zeichen ist besonders bei einer retrozäkalen Lage des Appendix positiv. Andere
retroperitoneale Reizungen, z.B. eine Blutung illiakaler Gefäße, führen ebenfalls zu einem positiven
Psoas-Zeichen, sodass dieses nicht als beweisend für eine Appendizitis gilt.
Obturator-Zeichen
Englisch: obturator sign
Definition
Als Obturator-Zeichen bezeichnet man Schmerzen, die bei einer Appendizitis im Bereich des
rechten Unterbauches ausgelöst werden können. Das Obturator-Zeichen gehört zu den
Appendizitiszeichen.
Hintergrund
Bei dem Test wird mit dem in der Hüfte gebeugten Bein eine Inversionsbewegung durchgeführt.
Dabei wird der Musculus obturatorius internus gereizt, was bei vorliegender Appendizitis
Schmerzen verursacht.

Cullen-Zeichen
Definition
Als Cullen-Zeichen bezeichnet man periumbilikal auftretende, bläuliche Flecken (Ekchymosen),
die im Rahmen einer akuten Pankreatitis beobachtet werden können.
Entstehung
Die o.g. Flecken entstehen durch eine ödematöse Durchtränkung der Subkutis und lokale
Einblutungen aus kleinen Gefäßen, die man auch als Ekchymosen bezeichnet. Sie werden durch
einen lokalen Reiz der Pankreasenzyme ausgelöst.

Diagnostische Bedeutung
Das Zeichen wird bei der Pankreatitis als prognostisch ungünstig angesehen.

Grey-Turner-Zeichen
Definition
Das Grey-Turner-Zeichen ist ein im Rahmen einer akuten Pankreatitis auftretendes klinisches
Zeichen. Dabei handelt es sich um in der Flankenregion auftretende blau-grünliche oder braun-
grünliche Flecken (Ekchymosen). Das Zeichen entsteht durch eine Ansammlung von Blut im an das
Pankreas angrenzenden Retroperitoneum.

Hintergrund
Die Ekchymosen werden durch frei gesetzte Pankreasenzyme ausgelöst. Das Grey-Turner-Zeichen
ist prognostisch ungünstig.
Payr-Zeichen:
Bei der TVT,
. Durchführung
Der Test kann am liegenden oder im Schneidersitz befindlichen Patienten durchgeführt werden. Der
Untersucher flektiert das Bein im Kniegelenk und abduziert es im Hüftgelenk. Der Außenknöchel
des zu untersuchenden Beines wird oberhalb des Kniegelenks des anderen Beines abgelegt. In
dieser Position drückt der Untersucher das zu untersuchende Bein in Richtung Boden und prüft, ob
Schmerzen auftreten.

Virchow-Trias:
beschreibt die ursächlichen Faktoren der Entstehung einer Thrombose bzw. einer Phlebothrombose
(tiefe Venenthrombose).
Demnach wirken auf die Entstehung von Thrombosen im Wesentlichen drei Faktoren ein:

 Veränderungen an der Gefäßwand (Gefäßwand-/Endothelschädigung)

 Veränderungen der Strömungsgeschwindigkeit (Hypozirkulation, Stase) des Blutes oder der


Zellzahl im Blut (Störung der Hämodynamik, Rheologie)
 Veränderungen in der Zusammensetzung des Blutes (Hyperkoagulabilität)

Homans-Zeichen
Definition
Das Homans-Zeichen dient dem klinischen Nachweis einer Venenentzündung (Phlebitis) oder
Venenthrombose (Phlebothrombose) im Bereich des Beins.
Durchführung
Die Untersuchung erfolgt am liegenden Patienten. Die Dorsalflexion des Fußes bei gestrecktem Bein
löst beim Patienten einen Schmerz in der Surra aus.

Meyer-Zeichen findet sich als unsicheres Zeichen bei der tiefen Beinvenenthrombose.
Positiv ist das Meyer Zeichen bei Druckschmerzhaftigkeit auf der medialen Seite des
Unterschenkels entlang den sogenannten Meyerschen Druckpunkten

Phalen-Test
Definition
Der Phalen-Test ist ein klinischer Test, der in der Neurologie Hinweise auf ein
Karpaltunnelsyndrom liefern kann. Durch eine ca. einminütige maximale Flexion (umgekehrter
Phalen-Test: Extension) des Handgelenks kommt es aufgrund der Kompression des Nervus
medianus zu Parästhesien im distalen Versorgungsgebiet des sogenannten "Mittelarmnervs".
Finger-Nase-Versuch
Definition
Der Finger-Nase-Versuch dient der Überprüfung von Koordination und Bewegungsablauf
(beispielsweise bei Verdacht auf Intentionstremor). Der Patient wird gebeten, mit offenen und
später mit geschlossenen Augen den Zeigefinger in einer ausholenden Bewegung schnell zur Nase
hinzuführen und die Nasenspitze zu berühren.

Inspektion
Synonym: Sichtdiagnostik
von lateinisch: inspicere - anschauen
Englisch: inspection
Definition
Die Inspektion gehört zu den ärztlichen Basistechniken. Sie beinhaltet die genaue Betrachtung
des Patienten zur Diagnose von sichtbaren strukturellen oder funktionellen Veränderungen sowie
zur Einstufung von Körperbau und Ernährungszustand. Die innere (apparative) Inspektion wird als
Endoskopie bezeichnet.

Lachman-Test
Definition
Der Lachman-Test ist eine klinische Untersuchungsmethode, die in der Orthopädie und
Unfallchirurgie angewendet wird. Er dient v.a. der klinischen Diagnose der vorderen
Kreuzbandruptur.
Durchführung
Der Lachman-Test ist ein Schubladen-Test, bei dem das zu testende Knie in ca. 20-30°Beugung
gehalten wird. Die Ferse hat Kontakt zur Liege. Der Untersuchende umfasst den Unterschenkel mit
beiden Händen so, dass die Zeigefinger in der Kniekehle liegen. Der Unterschenkel wird nach
ventral gezogen. Die Verschiebbarkeit des Unterschenkels gegenüber dem Oberschenkel zeigt an,
ob eine Verletzung des Kreuzbandes vorliegt oder nicht.

Positiv ist der Lachman-Test wenn bei Vorbewegen des Unterschenkels kein harter Anschlag zu
spüren ist. Das vordere Kreuzband ist dann mit großer Sicherheit gerissen.
Negativ ist der Lachman-Test bei Verspüren eines harten Anschlags. Eine Ruptur des vorderen
Kreuzbandes ist unwahrscheinlich.

Perkussion
Definition
Die Perkussion gehört zu den diagnostischen Basistechniken. Sie versetzt durch das Beklopfen
der Körperoberfläche das darunter liegende Gewebe in Schwingungen und löst dabei verschiedene
Schallqualitäten aus. Dieser Klopfschall liefert Informationen über die Ausdehnung und die
Eigenschaften der im Untersuchungsareal befindlichen Organe oder Gewebe.
Durchführung
Die Perkussion kann vom Arzt mit einem Perkussionshammer oder einfach mit den Händen bzw.
Fingern durchgeführt werden. Ein weitere Variante ist die Verwendung eines Plessimeters. Die
häufigste, weil am einfachsten durchzuführende Methode, ist die so genannte Finger-Finger-
Perkussion.

Prehn-Zeichen
Definition
Das Prehn-Zeichen ist eine urologische Untersuchungsmethode zur Differenzierung des akuten
Skrotums.
Durchführung
Der Untersucher hebt den betroffenen Hoden an, während der Patient möglichst entspannt auf dem
Untersuchungstisch liegen sollte:

 Die Schmerzen nehmen bei Anhebung des Hodens ab: Das Prehn-Zeichen ist positiv, was auf eine
Orchitis oder Epididymitis hinweist.
 Die Schmerzen nehmen bei Anhebung des Hodens zu oder bleiben unverändert: Das Prehn-Zeichen
ist negativ. Dies ist z.B. bei einer Hodentorsion der Fall.

Romberg-Versuch
Definition
Der Romberg-Versuch ist eine orientierende klinische Untersuchung zur Überprüfung der
Standsicherheit.
Durchführung
Der Patient steht mit aneinanderliegenden Füßen, vorgestreckten Armen und geschlossenen Augen
aufrecht im Raum. Der Untersucher achtet dabei auf (vor allem Schwank-) Bewegungen des
Körpers.

Der Patient sollte sich während des Romberg-Versuchs nicht an Lichtquellen, akustischen Reizen
oder sonstigen äußeren Gegebenheiten orientieren können.
Schellong-Test

Definition
Der Schellong-Test ist ein einfacher klinischer Funktionstest zur Untersuchung der
Kreislauffunktionen. Er überprüft die durch eine dosierte Belastung ausgelösten Veränderungen der
Herzfrequenz und des Blutdrucks.
Grundlagen
Der Schellong-Test basiert auf der sympathiko-adrenergen Reaktion auf eine orthostatische
Kreislaufbelastung (Orthostase-Reaktion).

Durchführung
Zwei Arten des Schellong-Tests sind möglich. Beim Schellong I erfolgt nach einer Ruhephase im
Liegen das einfache Aufstehen und Verbleiben im aufrechten Stand. Beim Schellong II erfolgt nach
der Ruhephase eine körperliche Anstrengung in Form von Treppensteigen.

. Stehbelastung (Schellong I)
Der Patient legt sich auf eine Untersuchungsliege und bleibt hier etwa 5-10 Minuten ruhig liegen.
Während dieser Zeit werden jede Minute der Puls und der Blutdruck gemessen. Danach fordert
man den Patienten auf, schnell aufzustehen. Es folgt eine Stehbelastung von etwa 5-10 Minuten, in
der ebenfalls minütlich Puls und Blutdruck gemessen werden.

. Treppensteigen (Schellong II)


Der Patient wird unmittelbar nach der Ruhephase im Liegen zum Treppensteigen aufgefordert.
Dabei sollen 25 Stufen zügig 2 mal auf und ab gelaufen werden. Der Blutdruck und die
Herzfrequenz werden in einminütigen Abständen für zehn Minuten gemessen.

Schubladentest
o
Definition
Der Schubladentest ist ein Funktionstest zur Beurteilung der Kreuzbänder im Kniegelenk oder des
Bandapparats des oberen Sprunggelenks.
Kniegelenk
. Durchführung
Der passive Schubladentest wird in ° Flexion durchgeführt. Die Untersuchung erfolgt bei °
Kniebeugung mit flach auf der Liege aufsetzender Fußsohle des Patieten, die durch den
Oberschenkel des Untersuchers fixiert wird. Der Tibiakopf wird mit beiden Händen umfasst und bei
entspannter Beugemuskulatur nach ventral gezogen ("vorderer Schubladentest") oder nach dorsal
gedrückt ("hinterer Schubladentest").
Zusätzlich kann der passive Schubladentest in Innen- bzw. Außenrotation zur Beurteilung des
lateralen oder medialen Kapselbandapparates durchgeführt werden. Wobei das Pivot-Shift-Zeichen
pathognomonisch für isolierte oder kombinierte vordere Kreuzbandinsuffizienzen ist.

. Interpretation
 Eine abnorme Verschiebbarkeit der Tibia nach ventral deutet auf eine Läsion des vorderen
Kreuzbandes hin ("vorderes Schubladenphänomen")
 Eine abnorme Verschiebbarkeit der Tibia nach dorsal deutet auf eine Läsion des hinteren
Kreuzbandes hin ("hinteres Schubladenphänomen")
Der Schubladentest ist weniger spezifisch als der Lachman-Test. Um eine Fehlinterpretation
auszuschließen, ist zusätzlich die Überprüfung des "Gravity sign" empfehlenswert. Die
Diagnosesicherung erfolgt in der Regel mit Hilfe einer Magnetresonanztomographie oder
Arthroskopie.

Sprunggelenk
. Durchführung
Der Test erfolgt in Rückenlage des Patienten. Mit einer Hand fixiert der Untersucher die Ferse, mit
der anderen drückt er von vorne gegen das Schienbein. Der Test ist positiv, wenn der Fuß sich
deutlich gegen das Schienbein nach vorne verschieben lässt. Das Ergebnis muss mit der
Gegenseite verglichen werden.

Weber-Klassifikation
nach Wilhelm Weber
Definition
Die Weber-Klassifikation ist die im deutschsprachigen Raum gebräuchlichste Klassifikation für
Sprunggelenksfrakturen. Diese Frakturen werden deshalb auch als Weber-Frakturen bezeichnet.

Klassifikation
Weber teilt Sprunggelenksfrakturen nach Höhe der Fibulafraktur in Bezug zur Syndesmosis
tibiofibularis in drei Typen A-C ein.

 Weber A: Fraktur unterhalb der Syndesmose, Syndesmose intakt


 Weber B: Fraktur auf Höhe der Syndesmose, Syndesmose intakt oder rupturiert, Membrana
interossea meistens intakt
 Weber C: Fraktur oberhalb der Syndesmose, Syndesmose auf jeden Fall verletzt, Membrana
interossea häufig auch rupturiert

Thompson-Test
Definition
Der Thompson-Test ist ein einfacher klinischer Test, um eine Achillessehnenruptur festzustellen.
Durchführung
Der Thompson-Test wird in Bauchlage durchgeführt. Die Füße hängen frei über den Rand der
Untersuchungsliege. Der Untersucher komprimiert mit der Hand kräftig die Wadenmuskulatur in
transversaler Richtung, um indirekt eine Plantarflexion des Fußes auszulösen. Bei intakter
Achillessehne ist diese klar erkennbar. Bleibt die Plantarflexion aus, liegt wahrscheinlich eine
Achillessehnenruptur vor (Thompson positiv).

Kaffeebohnenzeichen
Definition
Das Kaffeebohnenzeichen ist ein Röntgenzeichen für einen Volvulus. In Zusammenschau mit
dem klinischen Befund ermöglicht es oftmals eine Diagnosestellung. Das Kaffeebohnenzeichen tritt
vor allem bei einem Sigmavolvulus auf.
Hintergrund
Das Zeichen wird in der Röntgenprojektion dadurch hervorgerufen, dass sich eine aufsteigende,
geblähte Darmschlinge eng an eine absteigende Schlinge anlagert. Die beiden dilatierten
Darmschlingen repräsentieren dann die beiden Hälften einer übergroßen Kaffeebohne - das
Phänomen tritt vor allem im distalen Kolonrahmen auf.

Babinski-Reflex
Definition
Als Babinski-Reflex bezeichnet man die durch das forcierte Bestreichen des lateralen Fußrandes
unter pathologischen Bedingungen auslösbare Dorsalextension der Großzehe bei gleichzeitiger
Plantarflexion bzw. Spreizung der übrigen Zehen. Man nennt das klinisch auch einen "positiven
Babinski-Reflex".
Bewertung
Der Babinski-Reflex zählt zu den Pyramidenbahnzeichen und ist bei Säuglingen bis zu etwa einem
Jahr als physiologisch anzusehen. Um eine korrekte Aussage treffen zu können, ist die wiederholte
Prüfung des Reflexes wichtig.

Trousseau-Zeichen
Das Trousseau-Zeichen ist ein klinischer Hinweis auf eine vorliegende Tetanie, beispielsweise
im Rahmen eines Hypoparathyreoidismus.

Tritt nach dem Aufpumpen einer Blutdruckmanschette über den systolischen Blutdruck hinaus
eine Pfötchenstellung der Hand ein, ist von einer latenten Tetanie aufgrund eines
Kalziummangels (Hypokalzämie) auszugehen. Die Pfötchenstellung besteht in einer
spastikartigen Kontraktion der Fingerbeuger und Handmuskulatur.

Chvostek-Zeichen
Das Chvostek-Zeichen ist ein klinisches Zeichen für eine bestehende Nerven-Übererregbarkeit
(Tetanie). Das Chvostek-Zeichen wird durch Beklopfen des Nervus facialis-Stammes geprüft,
– cm ventral des Ohrläppchens. Bei anschließender Kontraktion der Gesichtsmuskulatur ist das
Chvostek-Zeichen positiv.

Die einfache Möglichkeit der Prüfung macht das Chvostek-Zeichen zu einer orientierenden
Untersuchungsmethode bei Verdacht auf Hypokalzämie (Calciummangel), beispielsweise nach
operativen Eingriffen an der Schilddrüse. Bei diesen Operationen besteht das Risiko einer
Schädigung oder ungewollten Entfernung der Nebenschilddrüsen. Dadurch kann sich ein
sogenannter Hypoparathyreoidismus ausbilden, der unter anderem mit einem Calciummangel
einhergeht.

Uhrentest
Synonym: Uhren-Zeichen-Test
Definition
Der Uhrentest nach Shulmann () ist ein Schnell-Screening-Verfahren, welches die Fähigkeit zur
Visuokonstruktion erfasst. Dabei wird das abstrakte Denken und die Gedächtnisfunktion des
Probanden mithilfe komplexer Formen oder Muster getestet. Eine Störungen kann zum Beispiel ein
Hinweis auf Alzheimer-Demenz sein.
Durchführung
Der Patient wird gebeten, die Zeiger mit Ziffernblatt einer vorgegebenen Uhrzeit (z.B.: ": Uhr",
"Fünf nach halb sechs") auf Papier zu zeichnen. Die Durchführung dauert - Minuten.

Auswertung
Je nach Richtigkeit, Vollständigkeit und Geschwindigkeit werden Punkte vergeben, die aber nach
Schulnotensystem von (sehr gut) bis (ungenügend) eingeteilt werden. Ein Testergebnis ≥ deutet
auf Auffälligkeiten im Gedächtnis hin. Die Bestnote würde es demnach für folgendes Testergebnis
geben:

 Eine Uhr mit Ziffernblatt ist deutlich erkennbar

 Alle zwölf Zahlen sind vorhanden

 Die Zwölf ist korrekt plaziert

 Die Zeiger haben eine korrekte Proportion

 Der Proband liest die Zeit korrekt vor

Wochenbett
Synonyme: Kindbett, Puerperium
Englisch: postnatal period, postpartum period, puerperium

 Definition

Das Wochenbett ist die Zeit nach der Geburt eines Kindes, in der die Mutter noch unter
medizinischer Beaufsichtigung steht und sich von Schwangerschaft und Geburt erholt. Diese
Zeitspanne erstreckt sich meistens auf einige Tage (daher der Begriff Wochenbett), kann aber auch
auf mehrere Wochen hinauslaufen, je nach Gesundheitszustand der Mutter.

Parese
Die Parese ist ein mehr oder weniger ausgeprägter Teilausfall der motorischen Funktion eines
Muskels, einer Muskelgruppe oder einer Extremität. Im Deutschen spricht man von einer
Lähmung. Im weiteren Sinn kann sich der Begriff auch auf muskuläre Hohlorgane erstrecken, z.B.
bei der Gastroparese oder Kolonparese.

Sternberg-Reed-Zelle
Die Sternberg-Reed-Zelle ist das definitive diagnostische Kriterium für die Diagnose eines
Hodgkin-Lymphoms. Es handelt sich um neoplastische Riesenzellen, die von B-Lymphozyten
abstammen.

GAD-Antikörper
In ca. 60 – 70 % der Fälle sind bei Typ-I-Diabetikern Glutamatdecarboxylase-Antikörper gegen die
Unterform 65 nachweisbar. Dieser Nachweis dient als wichtigste Diagnosemethode für die
frühzeitige Unterscheidung zwischen dem Diabetes mellitus Typ I und Typ II.

C-Peptid
Definition

Das C-Peptid ist ein Abspaltprodukt aus 31 Aminosäuren, das aus dem primären Peptid Proinsulin
abgespalten wird. Dabei entsteht das aus der α- (A-) und β- (B-) Kette bestehende Molekül Insulin.
Klinische Bedeutung
Die Menge des mit dem Insulin teilweise ins Blut abgegebenen C-Peptids kann diagnostisch
bestimmt werden. Gegenüber der direkten Insulinbestimmung weist diese Untersuchung den
Vorteil der deutlich längeren biochemischen Stabilität auf. Die Konzentration des C-Peptides
korelliert also direkt mit dem Insulinspiegel.

Neben seiner diagnostischen Bedeutung hat C-Peptid nach neueren Erkenntnissen auch eigene
Effekte im Zellstoffwechsel. Es bindet auf der Zellmembran verschiedener Zellen (z.B. Neuronen
oder Endothelzellen) an G-Protein-gekoppelte Rezeptoren und aktiviert dadurch intrazelluläre
Signalwege, wie MAPK oder PKC. In klinischen Studien mit Versuchstieren, die an Typ-1-Diabetes
litten, konnten durch die Gabe von C-Peptid die Nierenfunktion und die Symptome der diabetischen
Neuropathie verbessert werden.

Interpretation
Bei der Differentialdiagnose des Diabetes mellitus ist die Bestimmung des C-Peptids in einigen
Fällen von großer klinischer Bedeutung:

 beim Insulinom

 bei LADA-Diabetes

 bei juvenilem Typ 2-Diabetes

 bei Patienten mit ausgeprägter Insulinresistenz

 bei Hypoglycaemia factitia

Typische Verläufe bei bestimmten Erkrankungen:

 Typ 1-Diabetes: 0,5 mg/dl - 0,5 mg/dl - 0,5 mg/dl

 Typ 2-Diabetes: 3,5 mg/dl - 10,5 mg/dl - 16 mg/dl

 Insulinom: 3,5 - 40 mg/dl im Wechsel bei wiederholter Abnahme

LADA
Synonym: Latent Autoimmune Diabetes in Adults, latenter Autoimmundiabetes
Definition
Der LADA ist ein latenter Autoimmundiabetes bei Erwachsenen. Diese Patienten sind wie Typ-1-
Diabetiker primär insulinpflichtig, auch wenn sie gelegentlich noch eine Restsekretion der
Inselzellen haben.

Der LADA findet sich zumeist in der Altersgruppe der 40-60jährigen, die auch die Altersgruppe mit
den meisten Manifestationen eines Typ 2-Diabetes ist.

LADA-Diabetiker benötigen nur minimale Insulindosen und fallen im Rahmen der Einstellung durch
häufige Hypoglykämien auf. Dies ist charakteristisch, denn bei Typ 2-Diabetikern sieht man in der
Regel in der Einstellungsphase weniger Hypoglykämien, auch nicht, wenn gelegentlich zu hohe
Dosen an Insulin verabreicht wurden.

Die C-Peptid-Werte liegen zumeist basal etwas unter den von Gesunden, sind jedoch kaum
stimulierbar.

Glykiertes Hämoglobin
Synonyme: HbA1, HbA1c

Definition
Glykiertes Hämoglobin, kurz HbA bzw. HbA , ist adultes Hämoglobin (HbA ), das chemisch mit
1 1c 0

Zuckerresten verknüpft ist. Die Glykierung des Hämoglobins ist abhängig von der Höhe des
mittleren Blutzuckers und der Halbwertszeit des Hämoglobins (100-120 d). Sie findet im Gegensatz
zur Glykosylierung ohne Katalyse durch Enzyme statt.

Referenzbereich
 HbA : < 6%
1c
Elektrokardiogramm
Unter einem Elektrokardiogramm versteht man die temporäre oder dauerhafte Aufzeichnung der
Summe der elektrischen Aktivitäten aller Herzmuskelfasern.

HWS-Bandscheibenvorfall
Synonym: Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule
Definition
Ein HWS-Bandscheibenvorfall ist ein Bandscheibenvorfall, der die Halswirbelsäule betrifft. Er
führt zu einer Einengung der abgehenden Nerven aus dem zervikalen Rückenmark, ggf. auch zu
einer Kompression des Rückenmarks selbst (Myelopathie).
Klinik
Leitsymptom des HWS-Bandscheibenvorfalls ist die Schmerzausstrahlung in den Arm. Seltener
ziehen die Schmerzen auch zwischen die Schulterblätter und bis zur Hinterhauptsregion. Unter
Umständen sind sie begleitet von Sensibilitätsstörungen und Lähmungen der Arm- bzw.
Handmuskulatur.

LWS-Syndrom
Synonym: Lendenwirbelsäulen-Syndrom
Definition
LWS-Syndrom ist ein Sammelbegriff für verschiedene Krankheitsbilder, bei denen Schmerzen im
Bereich der Lendenwirbelsäule charakteristisch sind.
Es handelt sich dabei um eine ungenaue, aber trotzdem häufige ärztliche Verlegenheitsdiagnose,
die im Grunde nur besagt, dass der Patient Schmerzen im Bereich der unteren Wirbelsäule hat.
Diese äußern sich als Rückenschmerzen.

Ischialgie
o Ischialgie ist eine Sammelbezeichung für Schmerzzustände im Versorgungsbereich des Nervus
ischiadicus, die meist durch eine Reizung der Nervenwurzeln bedingt sind. Es handelt sich um eine
Form des radikulären Schmerzes.
Bei gleichzeitig bestehenden Schmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule spricht man von einer
Lumboischialgie. Der Übergang zwischen diesen beiden Symptomkomplexen ist fließend. Deshalb
werden beide Begriffe häufig synonym verwendet.

Kauda-Syndrom
Definition
Das Kauda-Syndrom ist ein Querschnittssyndrom in Höhe der Cauda equina des Rückenmarks. Es
handelt sich um eine Schädigung der Nervenfasern unterhalb des Conus medullaris.
 
Ätiologie
Ursachen des Kaudasyndroms sind unter anderem ein postero-medialer Bandscheibenvorfall,
intraspinale Tumoren und Veränderungen bei Spina bifida.

Symptomatik
Es bestehen schlaffe Paresen der unteren Extremitäten im Bereich der betroffenen Nervenwurzeln.
Entsprechend verteilt finden sich Sensibilitätsstörungen in den versorgten Dermatomen. Die
Schweißsekretion ist erhalten.

Zusätzlich können Defäkationsstörung, Miktionsstörung und Sexualfunktionsstörung auftreten,


meistens liegt dabei eine Kombination mit dem Konus-Syndrom bei gleichzeitiger Kompression des
Conus medullaris vor (Konus-Kauda-Syndrom).

Bei isolierter Affektion der Nervenwurzeln aus den Rückenmarkssegmenten S3-S5 entspricht die
Symptomatik des Kauda-Syndroms dem Konus-Syndrom mit Reithosenanästhesie.

Diagnostik
 neurologische Untersuchung
 CT

 MRT

Therapie
Ein akutes Kauda-Syndrom ist ein Notfall, der eine sofortige Klinikeinweisung und Operation zur
Entlastung notwendig macht.

Konus-Syndrom
Synonym: Conus-Syndrom, Konussyndrom
Definition
Das Konus-Syndrom ist ein Querschnittsyndrom auf Höhe des Conus medullaris mit Affektion der
Rückenmarkssegmente S3-S5.
Symptomatik
Bei Vorliegen eines Konussyndroms kommt es zu Miktionsstörung, Defäkationsstörung und
sexueller Funktionsstörung. Charakterstisch ist die hierbei zustätzlich auftretende
Reithosenanästhesie in von den Dermatomen zu S3-S5 versorgten Hautarealen.
Analreflex und Bulbokavernosusreflex sind erloschen, der Musculus sphincter ani internus ist
schlaff.

Ätiologie
Das Konus-Syndrom tritt meistens in Kombination mit einem Kauda-Syndrom als sogenanntes
Konus-Kauda-Syndrom auf. Ursachen sind Tumoren des Rückenmarks, eine Spina bifida
(verkürztes Filum terminale) und Bandscheibenvorfälle.

Bei einem Bandscheibenvorfall auftretendes Konus-Syndrom ist eine Operationsindikation.

Kipptischuntersuchung
Definition
Die Kipptischuntersuchung ist ein Untersuchungsverfahren zur Abklärung unklarer Synkopen.
Durchführung
Der Patient wird unter fortwährender Kontrolle von Blutdruck und Herzfrequenz auf einem
kippbaren Tisch festgeschnallt. Nach minütiger initialer Liegephase erfolgt die Aufrichtung durch
Kippung des Tisches in die Vertikale und eine ebenso lange Stehphase. Nach Rückkippen des
Patienten wird die Prozedur wiederholt, ggf. unter Verlängerung der darauffolgenden Stehphase.

Befund
Unmittelbar nach dem Aufrichten des Patienten auftretende kurzzeitige Bewusstseinsverluste mit
Veränderung von Blutdruck und/oder Herzfrequenz sind beweisführend für eine orthostatische
Hypotonie (Blutdruck- und Herzfrequenzänderungen, siehe dort). Spätere mit Hypotonie (<mmHg
systolisch) und Bradykardie-assoziierte Synkopen, denen unspezifische Prodromi (Schwindel,
Übelkeit, Schwitzen, Aura) vorausgehen können, sind neurokardiogener (siehe vasovagale
Synkope) Genese. Diese können bei Nichtauslösbarkeit durch sublinguale Nitroapplikation
provoziert werden.

FAST-Test
Definition
Der FAST-Test ist ein klinischer Schnelltest für die Erkennung eines Schlaganfalls, der auch von
Laienhelfern durchgeführt werden kann.
Hintergrund
Das Akronym FAST steht für:

 Face (Gesicht): Patient auffordern, zu lächeln oder die Stirn zu runzeln


 Arms (Arme): Patient soll beide Arme ausstrecken und dann die Handflächen umdrehen.
 Speech (Sprache): Patient soll einen einfachen Satz nachsprechen.
 Time (Zeit): Patient oder Angehörige fragen, wie lange die Symptome schon bestehen
Sind bei den Gesichts- oder Armbewegungen Seitenunterschiede im Sinn einer Hemiparese oder
Hemiplegie vorhanden und/oder ist die Aussprache des Patienten undeutlich und verwaschen, liegt
mit großer Wahrscheinlichkeit ein Schlaganfall vor. In diesem Fall sollten sofort weitere
Behandlungsmaßnahmen eingleitet werden.

Da das Outcome eines Schlaganfalls von einem möglichst frühen Beginn der Therapie abhängt,
sollte der Patient umgehend in ein spezialisiertes Behandlungszentrum (Stroke Unit) eingewiesen
werden.

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