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DIN EN 14175-3
D
ICS 71.040.10 Ersatz für
DIN EN 14175-3:2004-03
Abzüge –
Teil 3: Baumusterprüfverfahren;
Deutsche Fassung EN 14175-3:2019
Fume cupboards –
Part 3: Type test methods;
German version EN 14175-3:2019
Sorbonnes –
Partie 3: Méthodes d’essai de type;
Version allemande EN 14175-3:2019
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Gesamtumfang 27 Seiten
© DIN Deutsches Institut für Normung e. V. ist Inhaber aller ausschließlichen Rechte für Deutschland – alle
Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und welchem Verfahren, sind in Deutschland DIN e. V.
vorbehalten. Für andere Länder hält DIN e. V. alle einfachen Rechte der Verwertung.
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DIN EN 14175-3:2019-07
Anwendungsbeginn
Anwendungsbeginn dieser Norm ist 2019-07-01.
Nationales Vorwort
Dieses Dokument enthält sicherheitstechnische Festlegungen.
Dieses Dokument (EN 14175-3:2019) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 332 „Laborausrüstungen“
erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN (Deutschland) gehalten wird.
Das zuständige nationale Normungsgremium ist der Arbeitsausschuss NA 055-02-01 AA „Abzüge und
Laborlufttechnik“ im DIN-Normenausschuss Laborgeräte und Laboreinrichtungen (FNLa).
Änderungen
a) Einleitung gestrichen;
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b) Anwendungsbereich mit Erläuterungen für die gemeinsame Anwendung mit EN 14175-4 und
EN 14175-6 erweitert;
e) Eingrenzung der Benutzung von SF6 als Prüfgas je nach nationaler Gesetzeslage;
Frühere Ausgaben
Deutsche Fassung
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 15. März 2019 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter
denen dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand
befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim CEN-CENELEC-Management-
Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen
Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen
jugoslawischen Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland,
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Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz,
Serbien, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und
Zypern.
© 2019 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 14175-3:2019 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
Inhalt
Seite
Europäisches Vorwort
Dieses Dokument (EN 14175-3:2019) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 332 „Laborausrüstungen“
erarbeitet, dessen Sekretariat von DIN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2019, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis November 2019 zurückgezogen werden.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Elemente dieses Dokuments Patentrechte berühren
können. CEN ist nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu identifizieren.
— Anwendungsbereich klargestellt und Verweisungen auf EN 14175-4 und EN 14175-6 wurden ergänzt;
— Eingrenzung der Benutzung von SF6 als Prüfgas entsprechend nationaler Gesetzeslage;
EN 14175 besteht aus den folgenden Teilen, die unter dem Haupttitel Abzüge veröffentlicht wurden:
— Teil 1: Begriffe
— Teil 3: Baumusterprüfverfahren
— Teil 4: Vor-Ort-Prüfverfahren
1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt Baumusterprüfverfahren zur Bewertung der Sicherheit und des Leistungsvermögens
von an Abluftanlagen angeschlossenen Abzügen fest. Die entsprechenden Anforderungen sind in EN 14175-2
festgelegt.
Für Begriffe gilt EN 14175-1. Für Sicherheits- und Leistungsanforderungen an Abzüge gilt EN 14175-2. Für
Vor-Ort-Prüfverfahren von Abzügen gilt EN 14175-4. Für die Baumusterprüfung und die Vor-Ort-Prüfung
von volumenstromgeregelten Abzügen (VAV) gilt EN 14175-6 zusätzlich zu dieser Norm. Für Abzüge für
hohe thermische Lasten und Säurelasten gilt EN 14175-7.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente werden im Text in solcher Weise in Bezug genommen, dass einige Teile davon
oder ihr gesamter Inhalt Anforderungen des vorliegenden Dokuments darstellen. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
EN 12665, Licht und Beleuchtung — Grundlegende Begriffe und Kriterien für die Festlegung von
Anforderungen an die Beleuchtung
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EN ISO 5167-1, Durchflussmessung von Fluiden mit Drosselgeräten in voll durchströmten Leitungen mit Kreis-
querschnitt — Teil 1: Allgemeine Grundlagen und Anforderungen (ISO 5167-1)
EN ISO 12569, Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden und Werkstoffen — Bestimmung des spezifischen
Luftvolumenstroms in Gebäuden — Indikatorgasverfahren (ISO 12569)
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN 14175-1:2003 und die folgenden Begriffe.
ISO und IEC stellen terminologische Datenbanken für die Verwendung in der Normung unter den folgenden
Adressen bereit:
3.1
Frontschieberebene
Ebene mittig zwischen der innersten und äußersten Scheibenoberfläche desjenigen Frontschieberteils, das
die obere Begrenzung der Prüf-Frontschieberöffnung bildet
3.2
innere Messebene
Frontschieberebene in der Öffnungsposition der Baumusterprüfung, außer wenn die Frontschieberebene die
Arbeitsfläche des Abzugs nicht schneidet
Anmerkung 1 zum Begriff: Wenn Letzteres der Fall ist, ist es die nicht-vertikale Ebene, die
— oben durch den untersten Punkt der oberen Kante der Öffnungsposition der Baumusterprüfung in der Front-
schieberebene festgelegt ist,
— unten durch den obersten Punkt der unteren Kante der Öffnung festgelegt ist, welcher sich am nächsten zur Front-
schieberebene befindet, und
— an den Seiten durch die Seitenkanten der Öffnung festgelegt ist.
Anmerkung 3 zum Begriff: Diese Definition ersetzt die in EN 14175-1:2003, 7.7, gegebene Definition.
3.3
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Rückhaltefaktor
CF
Verhältnis der berechneten Spürgaskonzentration im Abzugsinnenraum zur gemessenen
Spürgaskonzentration in der inneren oder äußeren Messebene
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Rückhaltefaktor ist kein konstanter Wert, sondern hängt vom Abluftvolumenstrom
und der gemessenen Spürgaskonzentration ab.
3.4
Schutzfaktor
PF
Verhältnis des Spürgasvolumenstroms zur gemessenen Spürgaskonzentration bezogen auf den
Volumenstrom der Ruheatmung
Anmerkung 1 zum Begriff: Der Schutzfaktor sollte nicht mit anderen bekannten Schutzfaktoren, z. B. Atemschutz-
geräten, verglichen werden.
3.5
Volumenstrom der Ruheatmung
Volumenstrom der Luft, die in menschliche Lungen während des Ruheatmens ein- und austritt
Anmerkung 1 zum Begriff: Bei gesunden Erwachsenen liegt er im Bereich von 6 l/min bis 10 l/min. Für die Zwecke
dieser Norm wird 10 l/min verwendet.
Der Prüfraum muss allseitig umschlossen und quaderförmig sein, aus geeigneten Werkstoffen bestehen und
sich innerhalb eines Labors oder Gebäudes befinden. Die Innenmaße für Breite und Länge dürfen 4,0 m nicht
unterschreiten und die Deckenhöhe darf nicht niedriger als 2,7 m sein. Decke und Boden müssen eben sein
und der Raum muss frei sein von inneren Stützen, inneren Wänden oder anderen Hindernissen für die
Luftströmung.
Die Raumlufttemperatur muss (23 ± 3) °C betragen. Die Temperatur der Raumzuluft während der
Messungen muss Raumlufttemperatur ±1 °C betragen. Temperaturgradienten müssen soweit irgend
möglich vermieden werden. Die Raumzuluft muss in einer Entfernung von mehr als 2 m von der Vorderseite
des Abzugs zugeführt werden.
Die Grenze des Prüfbereiches muss etwa 1,5 m an der Vorderseite des Abzugs und etwa 1,0 m von den
äußeren Seitenwänden des Abzuges über die gesamte Raumhöhe verlaufen.
Die Raumabluft muss symmetrisch auf der gegenüberliegenden Seite der Raumzuluft und außerhalb des
Prüfbereiches abgeführt werden. Die Luftgeschwindigkeit an den Grenzen des Prüfbereiches muss weniger
als 0,1 m/s betragen. Unkontrollierte Luftströmungen und Luftzug in den Prüfraum müssen beachtet
werden.
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Alle Geräte, deren Temperatur 40 °C übersteigt, außer Bestandteilen des Abzugs und/oder der Prüf-
ausstattung, müssen sich außerhalb der Grenzen des Prüfbereiches befinden.
Die aus dem Prüfraum abgezogene Luft muss so in die Atmosphäre geleitet werden, dass ein Wiedereintritt
mit der Raumzuluft vermieden wird.
Der Abzug muss mittig an einer Wand, die Öffnung von der Wand abgewandt, aufgebaut werden.
Die Prüfung muss mit dem im Prüfraum nach der Aufbauanweisung des Herstellers installierten Abzug
durchgeführt werden.
4.4 Prüfbedingungen
4.4.1 Allgemeines
Keine Personen außer die mit der Durchführung betraute(n) Person(en) darf/dürfen sich während der
Messungen im Prüfraum befinden. Während der Messungen dürfen sich keine Personen im Prüfbereich auf-
halten.
Es dürfen sich keine unnötigen Hindernisse oder Geräte im Prüfbereich befinden. Im Abzug dürfen sich keine
Geräte außer die für die Prüfung benötigten Geräte befinden.
Während der Messungen müssen Fenster und Türen des Prüfraumes geschlossen bleiben.
ANMERKUNG Die Beachtung aller Prüfbedingungen ist für die Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit der Prüf-
ergebnisse von entscheidender Bedeutung.
4.4.2 Prüf-Frontschieberpositionen
Der Frontschieber muss auf eine Höhe von (500 ± 5) mm gesetzt werden, gemessen im Zentrum der
Öffnung. Wenn die maximale Höhe weniger als 500 mm beträgt, muss die größtmögliche variable Arbeits-
öffnung verwendet und dokumentiert werden. Wenn weitere Öffnungen verwendet werden, muss dies im
Prüfbericht dokumentiert werden.
Bei der Prüfung von begehbaren Abzügen muss die obere Frontschieberöffnung als Prüf-Frontschieber-
position verwendet werden. Die Unterkante der Frontschieberöffnung sollte dabei mindestens 900 mm über
dem Boden liegen. Wenn die physische Konfiguration des begehbaren Abzugs diese Positionierung des
Frontschiebers nicht zulässt, muss die Höhe der Unterkante im Prüfbericht dokumentiert werden.
Der oder die Frontschieber muss/müssen auf einer Seite auf (500 ± 5) mm Öffnung gesetzt werden. Wenn
die größte Frontschieberöffnung weniger als 500 mm beträgt, muss die größtmögliche Öffnung verwendet
und dokumentiert werden. Die Prüfung muss mit der Öffnung der ersten Seite durchgeführt werden und
muss dann mit der Öffnung auf der anderen Seite wiederholt werden. Wenn irgendwelche zusätzlichen
Öffnungen verwendet werden, z. B. Öffnungen auf beiden Seiten des Frontschiebers, muss dies im
Prüfbericht dokumentiert werden.
Vertikale Frontschieber-Prüfung: alle horizontalen Frontschieber müssen auf die kleinste Frontschieber-
öffnung gesetzt werden und das Verfahren nach 4.4.2.1 ist zu befolgen.
Wenn irgendwelche zusätzlichen Öffnungen verwendet werden, muss dies im Prüfbericht dokumentiert
werden.
Die Baumusterprüfverfahren müssen jeweils auf ein Baumuster des zu prüfenden Abzugstyps angewendet
werden.
Die Raumzuluft- und Abluftsysteme sind so einzustellen, dass sie die erforderlichen Volumenströme und
Prüfbedingungen erbringen. Alle Instrumente und Geräte zur Datenerfassung (Datenspeicherung) sind
einzuschalten und den Instrumenten ist ausreichend Zeit zur Stabilisierung zu geben.
5 Lufttechnische Prüfungen
5.1 Abluftvolumenstrom
Für jeden eingestellten Abluftvolumenstrom muss der Volumenstrom im Abluftkanal nach EN ISO 5167-1
gemessen werden. Die Messunsicherheit darf ±5 % nicht überschreiten.
5.2 Einströmgeschwindigkeit
5.2.1 Prüfausrüstung
5.2.1.1 Anemometer
Das Anemometer muss unidirektional mit einer Richtungsempfindlichkeit von ±20° sein. Die Zeitkonstante
des Anemometers muss kleiner als 0,5 s sein. Die Messunsicherheit einer einzelnen Messung darf
0,02 m/s + 5 % des Messwerts im Bereich von 0,2 m/s bis 1,0 m/s nicht überschreiten. Es ist ein
Anemometer mit gültigem Kalibrierzertifikat zu verwenden.
5.2.1.2 Datenerfassung
Ein Gerät zum Aufzeichnen der Ergebnisse des Anemometers für die anschließende Auswertung muss
vorhanden sein.
5.2.2 Fühlerpositionen
Der Anemometerfühler muss an den Schnittpunkten von folgenden Linien in der inneren Messebene mit
einer Grenzabweichung von ±5 mm (siehe Beispiele in Bild 1) in Position gebracht werden:
a) Eine Reihe von mindestens drei gleichmäßig zwischen den Seitenbegrenzungen der inneren Messebene
verteilten Linien, wobei die beiden äußeren Linien 100 mm von den Seitenbegrenzungen entfernt sind.
Die Zwischenlinien müssen einen Abstand von maximal 400 mm zu den äußeren Linien und zueinander
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haben.
b) Eine Reihe von mindestens drei gleichmäßig zwischen den horizontalen Begrenzungen der inneren
Messebene verteilten Linien, wobei die beiden äußeren Linien 100 mm von den horizontalen
Begrenzungen entfernt sind. Die Zwischenlinien müssen einen Abstand von maximal 400 mm zu den
äußeren Linien und zueinander haben.
5.2.3 Prüfverfahren
Messungen müssen mit dem Anemometerfühler an jedem der Punkte des Messgitters durchgeführt werden.
Die Ausrichtung des Sensors hat so zu erfolgen, dass die Messrichtung senkrecht zur inneren Messebene ist.
Störungen an der Anströmseite des Sensors müssen auf ein Minimum reduziert werden.
Die Messung und Aufzeichnung der einzelnen Geschwindigkeitskomponenten vi senkrecht zur inneren Mess-
ebene sind in regelmäßigen Zeitabständen von 1,0 s oder weniger über eine Zeitspanne von mindestens 60 s
durchzuführen.
Die mittlere Geschwindigkeit 𝑣𝑣̅ der gemessenen Geschwindigkeitskomponenten 𝑣𝑣i in Meter je Sekunde ist
für jeden Messpunkt nach Gleichung (1) zu berechnen und das Ergebnis ist auf die zweite Nachkommastelle
zu runden:
𝑛𝑛
1
𝑣𝑣̅ = � 𝑣𝑣i (1)
𝑛𝑛
𝑖𝑖=1
Dabei ist
n die Anzahl der Messwerte, die während der Zeitspanne von mindestens 60 s genommen wurden.
Die Standardabweichung 𝑠𝑠r der gemessenen Geschwindigkeitskomponenten 𝑣𝑣𝑖𝑖 in Meter je Sekunde ist für
jeden Messpunkt nach Gleichung (2) zu berechnen und das Ergebnis ist auf die zweite Nachkommastelle zu
runden:
Die mittlere Einströmgeschwindigkeit (siehe EN 14175-1:2003, 7.6) an der Frontschieberöffnung bei der
Baumusterprüfung ist in Meter je Sekunde zu berechnen und das Ergebnis ist auf die zweite Nachkomma-
stelle zu runden.
5.3 Rückhaltevermögen
5.3.1 Prüfausrüstung
5.3.1.1 Allgemeines
Die folgende Prüfausrüstung muss verwendet werden. Andere Geräte und/oder Prüfgase dürfen auch
verwendet werden, sofern nachgewiesen ist, dass mit einer Abweichung von ±10 % die gleichen Ergebnisse
erhalten werden. Konstruktionswerkstoffe sollten die Prüfergebnisse nicht beeinflussen. Alle Messgeräte
müssen über eine gültige Kalibrierung verfügen.
Anhang B enthält Informationen über nationale Abweichungen bezüglich des Spür- bzw. Prüfgases.
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5.3.1.2 Spürgas
Als Spürgas muss Schwefelhexafluorid (SF6) verwendet werden, wenn dies entsprechend den nationalen
Vorschriften zulässig ist.
5.3.1.3 Prüfgas
Als Prüfgas muss Schwefelhexafluorid (SF6), wenn dies entsprechend den nationalen Vorschriften zulässig
ist, mit einem Volumenanteil von (10 ± 1) % in Stickstoff (N2) verwendet werden. Die
Aufbewahrungstemperatur des Prüfgases muss bei Prüfraumtemperatur ±2 °C liegen.
5.3.1.4 Prüfgas-Volumenstromregler
Der Prüfgas-Volumenstromregler muss in der Lage sein, den Volumenstrom mit einer maximalen
Fehlergrenze von ±5 % zu regeln.
5.3.1.5 Prüfgas-Einlass
Der Prüfgas-Einlass muss ein Hohlzylinder bestehend aus Sintermetall sein, mit einer Länge zwischen
20 mm und 25 mm und einem Durchmesser zwischen 10 mm und 15 mm. Der Druckverlust jedes einzelnen
Prüfgas-Einlasses darf nicht mehr als 10 % vom Mittelwert des Druckverlustes der Prüfgas-Einlässe
abweichen. Prüfgas-Einlässe müssen mit flexiblen Schläuchen gleicher Länge an die Prüfgasquelle
angeschlossen werden.
5.3.1.6 Probenehmer
Jeder Probenehmer muss aus einem Rohr mit einem Innendurchmesser von (10 ± 1) mm und einer Länge
von mindestens 100 mm bestehen. Die Wanddicke des Rohrs darf höchstens 2 mm betragen.
10
5.3.1.7 Probensammler
Der Probensammler muss ein Zylinder sein. Die Anschlüsse der Probenehmerverbindungsschläuche müssen
gleichmäßig außen um den Zylinder verteilt sein, mit gemeinsamem Austritt in der Mitte.
5.3.1.8 Verbindungsschläuche
Die Probenehmer müssen mit dem Probensammler durch flexible Schläuche gleicher Länge verbunden sein.
5.3.1.9 Probensammler-Pumpe
Die Probensammler-Pumpe muss in der Lage sein, mit einem Volumenstrom, konstant innerhalb von ±5 %,
zu arbeiten.
5.3.1.10 Gasanalysator
Der Gasanalysator einschließlich angeschlossener Erfassung muss über eine Nachweisgrenze von 10−8
Volumenanteil des Spürgases oder weniger verfügen.
Die Zeitkonstante für das Probenahmesystem einschließlich Gasanalysator muss weniger als 15 s betragen.
5.3.1.12 Datenerfassung
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Für die anschließende Auswertung muss ein Gerät für die Erfassung des Ausgangssignals des Gasanalysators
bereitgestellt werden. Das Aufzeichnungsintervall muss 2 s oder weniger betragen.
5.3.2 Prüfbedingungen
Die Hintergrundkonzentration von Spürgas im Prüfraum darf 10−8 Volumenanteile nicht überschreiten.
Neun Probenehmer (siehe 5.3.1.6) müssen in einem durch die nachstehend beschriebene Überschneidung
von Linien geformten Gitter mit einer Grenzabweichung von ±5 mm angeordnet werden:
a) drei Linien in gleichem Abstand in vertikaler Richtung. Der Abstand zwischen den Linien muss 100 mm
betragen.
b) drei Linien in gleichem Abstand in horizontaler Richtung. Der Abstand zwischen den Linien muss
100 mm betragen.
Der Prüfgas-Einlass (siehe 5.3.1.5) muss mittig ausgerichtet und (150 ± 5) mm entfernt vom Zentrum des
Probenehmergitters angeordnet werden.
Die Probenehmer müssen derart angeordnet sein, dass die Öffnungen der Probenehmer sich auf der inneren
Messebene befinden. Das Ende der Einlassdüse muss im Abzugsinnenraum auf einer Ebene (150 ± 5) mm
von der inneren Messebene entfernt angeordnet sein.
Bild 1 und Bild 2 zeigen Beispiele für die Anordnung der inneren Messebene bei verschiedenen Abzugs-
bauformen.
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Legende
1 innere Messebene
2 Prüf-Frontschieberöffnung
Legende
1 Frontschieberebene 6 Innenmessung
2 horizontale Frontschieber 7 unterer Bezugspunkt
3 Frontschieberrahmen 8 Einströmprofil
4 Griff oder Einströmprofil 9 Arbeitsfläche
5 oberer Bezugspunkt 10 Prüf-Frontschieberöffnung
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Das Probenehmergitter muss sich in der inneren Messebene befinden, wobei sich der mittlere Probenehmer
an Punkten befindet, die durch die nachstehend beschriebene Überschneidung von Linien mit einer
Grenzabweichung von ±5 mm gebildet werden:
c) eine Reihe von Linien in gleichem Abstand zwischen den vertikalen seitlichen Begrenzungen der
inneren Messebene, wobei die beiden äußeren Linien einen Abstand von 130 mm von den vertikalen
seitlichen Begrenzungen haben. Alle dazwischen liegenden Linien müssen einen Abstand von 600 mm
oder weniger voneinander und von den äußersten Linien aufweisen.
d) eine Reihe von Linien in gleichem Abstand zwischen den horizontalen Begrenzungen der inneren Mess-
ebene, wobei die beiden äußeren Linien einen Abstand von 130 mm von den horizontalen
Begrenzungen haben. Alle dazwischen liegenden Linien müssen einen Abstand von 600 mm oder
weniger voneinander und von den äußersten Linien aufweisen.
5.3.4.1 Einlassgitter
Im Abzugsinnenraum sind auf einer Ebene im Abstand von (200 ± 5) mm von der Frontschieberebene neun
Prüfgas-Einlässe anzuordnen. Sie müssen so angeordnet sein, dass sie sich mit horizontaler Achse und mit
Prüfgasstrom in Richtung der Frontschieberebene in einem Gitter befinden, das durch die nachstehend
beschriebene Überschneidung von Linien geformt wird:
a) drei vertikale Linien in gleichem Abstand zwischen den beiden äußeren Begrenzungsseiten der
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Frontschieberöffnung, wobei die beiden äußeren Linien einen Abstand von (100 ± 5) mm von den
beiden äußeren Begrenzungsseiten haben;
b) drei horizontale Linien, wobei die untere Linie (100 ± 5) mm, die mittlere Linie (250 ± 5) mm und die
obere Linie (650 ± 5) mm über der unteren horizontalen Begrenzung der Frontschieberöffnung liegen.
5.3.4.2 Probenehmergitter
Die Probenehmer (siehe 5.3.1.6) müssen an Gitterpunkten angeordnet sein, die sich aus der nachstehend
beschriebenen Überschneidung von Linien auf der äußeren Messebene mit einer Grenzabweichung von
±5 mm ergeben:
a) eine Reihe von vertikalen Linien in gleichem Abstand zwischen den Begrenzungsseiten der äußeren
Messebene, wobei die beiden äußeren Linien auf den Begrenzungsseiten liegen. Alle dazwischen
liegenden Linien müssen einen Abstand von 400 mm oder weniger voneinander und von den äußersten
Linien haben.
b) eine Reihe von horizontalen Linien zwischen den horizontalen Begrenzungen der äußeren Messebene,
wobei die beiden äußeren Linien auf den horizontalen Begrenzungen und die vorletzten Linien in einem
Abstand von 200 mm von den horizontalen Begrenzungen liegen. Alle dazwischen liegenden Linien
müssen einen Abstand von 200 mm oder weniger bei vertikalem Frontschieber bzw. von 400 mm oder
weniger bei horizontalem Frontschieber voneinander und von den vorletzten Linien haben.
Bild 3 zeigt Beispiele für die Anordnung der äußeren Messebene bei vier verschiedenen Abzugsbauformen.
13
Legende
1 äußere Messebene
2 Prüf-Frontschieberöffnung
ANMERKUNG Die angegebenen Abmessungen haben eine Grenzabweichung von ±5 mm.
Wenn die Frontschieberebene nicht auf die Arbeitsfläche trifft, muss die untere Reihe der Probenehmer
(50 ± 5) mm vor der vertikalen Ebene durch die Vorderkante der Arbeitsfläche angeordnet werden. Ist der
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Griff des Frontschiebers so angeordnet, dass eine Bewegung des Frontschiebers bei dieser Probe-
nehmerposition verhindert wird, muss der Abstand der Probenehmer vergrößert werden, aber so nah wie
möglich an der äußeren Messebene liegen. Die Position der einzelnen Probenehmer ist im Prüfbericht zu
dokumentieren.
Bei der Prüfung von Tiefabzügen und begehbaren Abzügen muss im Prüfbericht die Höhe der Anordnung
von Einlassgitter und Probenehmergitter dokumentiert werden. Wenn die Prüföffnung größer als 1 000 mm
ist, darf der Abstand zwischen horizontalen Linien [siehe b)] 400 mm statt 200 mm betragen.
5.3.5 Prüfverfahren
5.3.5.1 Vorbereitung
Alle Zu- und Abluftanlagen sind einzuschalten und alle Regelungen so einzustellen, dass die festgelegten
Volumenstromwerte erreicht werden. Der Zylinder mit dem Prüfgas ist an den Prüfgas-Volumenstromregler
und die Prüfgas-Einlässe anzuschließen. Die Probenehmer sind am Probenahmesystem und am Analyse-
system anzuschließen. Die Probensammler-Pumpe, der Gasanalysator und das
Datenerfassungs-/-speichersystem sind einzuschalten und eine ausreichend lange Zeit für die Stabilisierung
der Instrumente ist zu berücksichtigen.
Das Prüfgas ist zu starten, auf einen Volumenstrom von 2,0 l/min einzustellen und eine Stabilisierung ist zu
ermöglichen.
Die Spürgaskonzentration ist als Volumenanteil φi für 360 s zu messen und aufzuzeichnen.
Der Prüfgaseinlass ist abzustellen und die Daten sind nach 5.3.6.1 auszuwerten.
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Die Prüfung ist in derselben Prüfposition zwei weitere Male zu wiederholen, wenn die mittlere
Spürgaskonzentration während der in 5.3.6.1 beschriebenen Prüfzeit einen Volumenanteil von 10−8
überschreitet.
Das oben beschriebene Prüfverfahren ist in anderen Prüfpositionen bei derselben Prüföffnung zu
wiederholen.
Das oben beschriebene Prüfverfahren ist bei den anderen Prüf-Frontschieberöffnungen nach 4.4.2 zu
wiederholen.
Das Prüfgas ist zu starten, auf einen Volumenstrom von 4,5 l/min einzustellen und eine Stabilisierung ist zu
ermöglichen.
Die Spürgaskonzentration ist als Volumenanteil φi für 660 s zu messen und aufzuzeichnen.
Während der Messung nach einer Zeitspanne von 360 s ist der Frontschieber innerhalb von (1 ± 0,2) s auf
seine kleinste Frontschieberöffnung einzustellen.
Der Frontschieber ist nach einer Zeitspanne von weiteren 240 s innerhalb von (1 ± 0,2) s auf die Prüf-
Frontschieberöffnung einzustellen.
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Nach einer Zeitspanne von weiteren 60 s ist der Prüfgaseinlass abzustellen und die Daten sind nach 5.3.6.2
auszuwerten.
Die Prüfung ist zwei weitere Male zu wiederholen, wenn die mittlere Spürgaskonzentration während einer
der in 5.3.6.2 beschriebenen Prüfzeiten einen Volumenanteil von 10−8 überschreitet.
Das oben beschriebene Prüfverfahren ist mit den anderen Prüf-Frontschieberöffnungen nach 4.4.2 zu
wiederholen.
Für jede Prüfposition und Prüföffnung sind die Daten wie folgt auszuwerten:
b) Die mittlere Spürgaskonzentration 𝜑𝜑1 ist als Volumenanteil für die Prüfzeit von 60 s bis 360 s zu
berechnen und das Ergebnis ist auf 10−8 zu runden. Wenn das gerundete Ergebnis geringer als 10−8 ist,
ist dies als „geringer als 10−8“ zu dokumentieren.
ANMERKUNG Ein Volumenanteil von 10−6 entspricht einer Spürgaskonzentration von 1 ppm Volumen je Volumen.
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b) Die mittlere Spürgaskonzentration φ2 ist als Volumenanteil für die Prüfzeit von 60 s bis 360 s zu
berechnen und das Ergebnis ist auf 10−8 zu runden. Wenn das gerundete Ergebnis geringer als 10−8 ist,
ist dies als „geringer als 10−8“ zu dokumentieren.
c) Die mittlere Spürgaskonzentration φ3 ist als Volumenanteil für die Prüfzeit von 361 s bis 420 s zu
berechnen und das Ergebnis ist auf 10−8 zu runden. Wenn das gerundete Ergebnis geringer als 10−8 ist,
ist dies als „geringer als 10−8“ zu dokumentieren.
d) Die mittlere Spürgaskonzentration φ4 ist als Volumenanteil für die Prüfzeit von 421 s bis 600 s zu
berechnen und das Ergebnis ist auf 10−8 zu runden. Wenn das gerundete Ergebnis geringer als 10−8 ist,
ist dies als „geringer als 10−8“ zu dokumentieren.
e) Die mittlere Spürgaskonzentration φ5 ist als Volumenanteil für die Prüfzeit von 601 s bis 660 s zu
berechnen und das Ergebnis ist auf 10−8 zu runden. Wenn das gerundete Ergebnis geringer als 10−8 ist,
ist dies als „geringer als 10−8“ zu dokumentieren.
Optional dürfen die Messergebnisse für jede Messebene, jede Prüfposition und jede Prüföffnung als
dimensionslose Faktoren angegeben werden.
Dabei ist
Der 𝐶𝐶Fi-Wert ist auf ganze Zahlen zu runden und es ist anzugeben, ob die Ergebnisse durch die
Nachweisgrenze des Messgeräts begrenzt werden.
Der Faktor sollte nur für den Vergleich von Abzügen gleicher Breite verwendet werden.
Dabei ist
Der PFi-Wert ist auf ganze Zahlen zu runden und es ist anzugeben, ob die Ergebnisse durch die
Nachweisgrenze des Messgeräts begrenzt werden.
16
Die Prüfausrüstung und deren Aufbau muss den Angaben in 5.3.4 entsprechen.
Zusätzlich muss vor dem Abzug eine flache rechteckige Platte mit einer Höhe von (1,90 ± 0,01) m, einer
Breite von (0,40 ± 0,01) m und einer Dicke von (20 ± 5) mm aufgebaut werden. Die Platte muss während
der Prüfung der Robustheit des Rückhaltevermögens mit einer Geschwindigkeit von (1,0 ± 0,1) m/s quer
zur Abzugsvorderseite bewegbar sein.
5.4.2 Prüfbedingungen
Die Prüfgas-Einlässe und die Probenehmer müssen nach 5.3.4 angeordnet werden.
Die flache rechteckige Platte muss aufrecht und senkrecht zur Frontschieberebene (200 ± 5) mm über dem
Fußboden und (400 ± 5) mm vom entferntesten Teil der Frontschieberebene aufgebaut werden. Im Fall von
geneigten Frontschieberebenen muss der äußerste Punkt der Frontschieberebene als Bezug für den Abstand
verwendet werden.
5.4.4 Prüfverfahren
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Die aufrecht und senkrecht zur Frontschieberebene stehende Platte ist entlang der Abzugsvorderseite vor-
und rückwärts zu bewegen. Der Bewegungsweg der Platte muss auf jeder Seite mindestens 600 mm über die
Abzugsbreite hinausreichen. Die Zeit zwischen jeder Querung muss (30 ± 2) s betragen.
Das Prüfgas ist zu starten, auf einen Volumenstrom von 4,5 l/min einzustellen und Stabilisierung ist zu
ermöglichen.
Die Prüfgaskonzentration ist zu messen und aufzuzeichnen. Nach 60 s ist die Bewegung der Platte quer zur
Abzugsvorderseite zu starten und sechs vollständige Querungen sind durchzuführen. Das Signal des Gas-
analysators ist weitere 60 s aufzuzeichnen. Der Prüfgaseinlass ist abzustellen und die Daten sind nach 5.4.5
auszuwerten.
b) Die mittlere Spürgaskonzentration φR ist als Volumenanteil für die Prüfzeit von 60 s bis 270 s zu
berechnen und das Ergebnis ist auf 10−8 zu runden. Optional ist der Robustheit-Rückhaltefaktor CFR
oder der Robustheit-Schutzfaktor PFR unter Verwendung der Gleichung (3) und Gleichung (4) nach
5.3.6.3 zu berechnen.
c) Beide Faktoren sind auf ganze Zahlen zu runden und es ist anzugeben, ob die Ergebnisse durch die
Nachweisgrenze des Messgeräts begrenzt werden.
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5.5 Luftaustauschvermögen
5.5.1 Prüfausrüstung
5.5.1.1 Prüfgas
5.5.1.2 Prüfgas-Volumenstromregler
Der Volumenstrom des Prüfgases muss so gewählt sein, dass der Volumenanteil der Spürgaskonzentration
im stationären Zustand am Anschlusspunkt zur Abluftanlage im Bereich von 5 × 10−6 bis 8 × 10−6 liegt.
5.5.1.4 Prüfgas-Einlass
5.5.1.5 Probenehmer
Der Probenehmer muss aus einem Rohr mit einem Innendurchmesser von (10 ± 1,0) mm bestehen.
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5.5.1.6 Verbindungsschläuche
Der Probenehmer muss mit einem flexiblen Schlauch an den Gasanalysator (siehe 5.3.1.10) angeschlossen
werden.
5.5.1.7 Zeitkonstante
Die Zeitkonstante des Prüfsystems muss weniger als oder gleich der Hälfte der Abklingzeit betragen.
5.5.1.8 Datenerfassung
Ein Gerät für die Erfassung des Ausgangssignals des Gasanalysators muss zur Verfügung stehen. Das
Aufzeichnungsintervall muss 0,5 s oder weniger betragen.
Das Einlassgitter muss 5.3.4.1 entsprechen. Die Anordnung des Probenehmers muss innerhalb eines geraden
Stücks (min. zehnfacher Abluftkanaldurchmesser) des Abluftrohrs und sechs Durchmesser stromabwärts
des Abluftrohranfangs und mittig zum Rohrquerschnitt erfolgen.
5.5.3 Durchführung
5.5.3.1 Vorbereitung
Alle Zu- und Abluftanlagen sind einzuschalten und alle Regelungen so einzustellen, dass die festgelegten
Strömungswerte und Bedingungen erreicht werden. Der Zylinder mit dem Prüfgas ist an die Prüfgas-
Einlässe anzuschließen. Der Probenehmer ist am Gasanalysator anzuschließen. Der Probenanschluss des
Gasanalysators ist am Abluftkanal des Abzugs stromabwärts des Orts der Probenahme anzuschließen. Die
Probensammler-Pumpe, der Gasanalysator und das Datenerfassungssystem sind einzuschalten und eine
ausreichend lange Zeit für die Stabilisierung der Instrumente ist zu berücksichtigen.
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5.5.3.2 Prüfverfahren
Der (die) Frontschieber des Abzugs ist (sind) auf die kleinste Frontschieberöffnung zu schließen.
Das Spürgas und der Prüfgas-Volumenstromregler sind einzuschalten und der Volumenstrom ist so einzu-
stellen, dass sich die erforderliche Spürgaskonzentration im Abluftkanal ergibt.
Nach 200 s ist das Prüfgas abzustellen. Die Spürgaskonzentration sollte jetzt zu sinken beginnen.
Die Messung und Aufzeichnung der Spürgaskonzentration sind mindestens weitere 200 s fortzusetzen.
Der Luftaustausch je Stunde n ist nach EN ISO 12569 aus dem Gradienten einer logarithmisch-linearen
Anpassung unter Verwendung der nach 5.5.3.2 gemessenen Werte im Bereich von 80 % bis 20 % der
Anfangskonzentration des Spürgases zu berechnen.
Das Luftaustauschvermögen ε in Prozent als Quotient aus gemessenem und theoretischem Luftaustausch ist
nach Gleichung (5) zu berechnen und das Ergebnis ist auf die erste Nachkommastelle zu runden:
100𝑛𝑛 100𝑛𝑛𝑉𝑉fc
𝜀𝜀 = = (5)
𝑄𝑄⁄𝑉𝑉fc 𝑄𝑄
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Dabei ist
Q der Abluftvolumenstrom;
5.6 Druckverlust
5.6.1 Allgemeines
Die nach diesem Abschnitt gemessene Druckdifferenz wird Druckverlust des Abzugs genannt und ist im
Herstellerhandbuch gemeinsam mit dem zugehörenden Luftvolumenstrom anzugeben.
5.6.2 Prüfausrüstung
Ein Gerät das in der Lage ist, Luftdruckdifferenzen mit einer Messunsicherheit nicht größer als ±10 % des
Messwerts zu messen.
5.6.3 Prüf-Frontschieberpositionen
Die Prüfungen von Abzügen mit Frontschieber(n) müssen an den Frontschieberposition(en) der
Baumusterprüfung durchgeführt werden (siehe 4.4.2).
Am Anschlusspunkt an die Abluftanlage sind mindestens vier Druckmessstellen anzubringen, die gleich-
mäßig um den Umfang der Anschlussrohrleitung verteilt sind. Alle Druckmessstellen sind zu einem
gemeinsamen Ausgang zu verbinden für die Messung des Mittelwertes des Drucks im Vergleich zum
Luftdruck des Raums.
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5.6.5 Prüfverfahren
Nach Stabilisierung der Luftströmung ist der durchschnittliche Druckverlust für mindestens 60 s unter den
in 5.6.3 angegebenen Bedingungen zu messen. Wenn der Abzug mit einer eingebauten Druckmessstelle aus-
gerüstet ist, muss der Druck auch an dieser Stelle gemessen werden.
Die gemessene Druckdifferenz ist in Pascal anzugeben. Der Querschnitt der Anschlussrohrleitung, in der der
Druckverlust gemessen wurde, ist anzugeben.
6.3 Spritzschutz
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Eine Sichtprüfung ist durchzuführen, um festzustellen, ob der Spritzschutz nach EN 14175-2:2003, 7.3.5
gegeben ist.
Der akustische und optische Frontschieberalarm, falls nach EN 14175-2:2003, 7.3.2, vorhanden, muss durch
entsprechende Betätigung des Frontschiebers geprüft werden.
a) Alarm, wenn die Abluftvolumenströme unterhalb der vom Hersteller festgelegten Volumenströme
liegen;
b) Wahrnehmbarkeit des optischen Alarms und Abstellbarkeit des akustischen Alarms, falls vorhanden.
d) Nichtverfügbarkeit der Abluftfunktionsanzeige bei Verunreinigung des Fühlers oder bei elektronischem
Ausfall und/oder bei Anschlussversagen, was durch geeignete Maßnahmen simuliert werden darf.
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Die Verwendung der nach EN 14175-2:2003, Abschnitt 6, geforderten Werkstoffe darf durch Hersteller-
erklärung oder durch Bescheinigung bestätigt werden.
9 Beleuchtungsprüfung
Die Beleuchtung muss an mindestens 8 Stellen je Quadratmeter der Arbeitsfläche gemessen werden, die
gleichmäßig verteilt sind. Der Mittelwert und die Gleichmäßigkeit (Begriffe nach EN 12665) sind zu
berechnen. Der Ra-Index und die Farbtemperatur müssen vom Hersteller angegeben und dokumentiert
werden.
10 Prüfbericht
Der Baumusterprüfbericht muss Folgendes enthalten:
c) Beschreibung des Abzuges einschließlich der äußeren und inneren Maße, Installationen, Medien-
anschlüsse, Armaturen, Medienauslässe, Ablaufbecken und anderer Posten;
f) Beschreibung der Messgeräte, einschließlich deren Spezifikation und Kalibrierung, und das verwendete
Prüfverfahren;
h) Beschreibung des Prüfraums und der Prüfbedingungen, die während der Prüfung gehalten werden,
einschließlich Lufttemperatur und relative Luftfeuchte;
j) Abluftstrom / Abluftvolumenströme;
m) Ergebnisse der Robustheitsprüfungen hinsichtlich der Spürgaskonzentration φFR und optional den
Robustheits-Rückhaltefaktor CFR oder den Robustheits-Schutzfaktor PFR;
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o) Druckverlust des Abzuges und die Maße des Abluftanschlusses, z. B. Durchmesser, in der der Druck-
verlust gemessen wurde;
r) Spritzschutzbeobachtungen;
u) Beschreibung der Abluftfunktionsanzeige, sofern sie während der Baumusterprüfung installiert war;
v) Verweisung auf diese Europäische Norm (EN 14175-3) und Abweichungen hiervon.
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Anhang A
(informativ)
Schallprüfungen
Wenn Schallleistungspegel angegeben werden, sind diese nach den Leitlinien zur Anwendung der
Grundnormen in EN ISO 3740 zu messen.
Wenn Emissions-Schalldruckpegel angegeben werden, sind diese nach EN ISO 11204 zu messen.
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Anhang B
(informativ)
A-Abweichungen
A-Abweichung: Nationale Abweichung, die auf Vorschriften beruht, deren Veränderung zum gegenwärtigen
Zeitpunkt außerhalb der Kompetenz des nationalen CEN-CENELEC-Mitglieds liegt.
In den betreffenden CEN-CENELEC-Ländern gilt diese A-Abweichung anstelle der Festlegungen der
Europäischen Norm so lange, bis sie zurückgezogen ist.
Dänemark
Abschnitt Abweichung
5.3.1.2, In Dänemark ist die Verwendung von Schwefelhexafluorid (SF6) entsprechend den
5.3.1.3 Rechtsvorschriften gesetzlich verboten.
BEK Nr 9 af 07/01/2016 Bekendtgørelse om regulering af visse industrielle
drivhusgasser, veröffentlicht vom dänischen Umweltministerium.
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SF6 wird in Dänemark als fluoriertes Treibhausgas kategorisiert und ist für Verwen-
dung als Spürgas nicht zulässig. Nach dem dänischen Ministerium für Umwelt und
Lebensmittel werden keine Ausnahmen gemacht.
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Literaturhinweise
EN 14175-7, Abzüge — Teil 7: Abzüge für hohe thermische und Säurelasten (Abrauchabzüge)
EN 17242: — 2, Umluft-Filter-Einhausung
EN ISO 3740, Akustik — Bestimmung der Schallleistungspegel von Geräuschquellen — Leitlinien zur Anwen-
dung der Grundnormen (ISO 3740)
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