Sie sind auf Seite 1von 24

DEUTSCHE NORM September 2003

Spezifikation und Prüfung für Flüssiggas-(LPG-)Flaschenventile


Handbetätigt (enthält Änderung A1:2003)
Deutsche Fassung EN 13153:2001 + A1:2003 EN 13153
ICS 23.060.40 Ersatz für
DIN EN 13153:2002-03

Specification and testing for liquefied petroleum gas (LPG) cylinder valves —
Manually operated (includes amendment A1:2003);
German version EN 13153:2001 + A1:2003

Spécifications et essais pour valves de cylindre de GPL —


Fermeture manuelle (incluts l’amendement A1:2003);
Version allemande EN 13153:2001 + A1:2003

Die Europäische Norm EN 13153:2001 hat den Status einer Deutschen Norm, ein-
schließlich der eingearbeiteten Änderung A1:2003, die von CEN getrennt verteilt
wurde.

Beginn der Gültigkeit

EN 13153:2001 gilt ab 25. Oktober 2001, die eingearbeitete Änderung A1:2003 gilt ab 11. März 2003.

Nationales Vorwort
Die vorliegende Europäische Norm EN 13153 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 286 „Flüssiggas-
Geräte und Ausrüstungsteile“ erarbeitet.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 13153:2002-03 wurden folgende Änderungen vorgenommen:


¾ Änderung EN 13153/A1:2003 eingearbeitet.

Frühere Ausgaben
Unterliegt nicht dem Änderungsdienst

DIN EN 13153: 2002-03

Fortsetzung 22 Seiten EN

Normenausschuss Druckgasanlagen (NDG) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. . Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise, Ref. Nr. DIN EN 13153:2003-09
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e. V., Berlin, gestattet. Preisgr. 12 Vertr.-Nr. 2312
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
— Leerseite —
EUROPÄISCHE NORM EN 13153
Dezember 2001
EUROPEAN STANDARD
+A1
Mai 2003
NORME EUROPÉENNE

ICS 23.060.40

Deutsche Fassung

Spezifikation und Prüfung für Flüssiggas-(LPG-)


Flaschenventile – Handbetätigt (enthält Änderung A1:2003)
Specification and testing for liquefied petroleum gas Spécifications et essais pour valves de cylindre de
(LPG) cylinder valves – Manually operated GPL – Fermeture manuelle
(includes amendment A1:2003) (incluts l’amendement A1:2003)

Diese Europäische Norm wurde von CEN am 25. Oktober 2001 angenommen.

Die Änderung A1 wurde von CEN am 11. März 2003 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.

Diese Europäische Norm wurde vom CEN in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch) erstellt. Eine Fassung in einer
anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem
Management-Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Slowakei, Spanien, der
Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2003 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 13153:2001 + A1:2003 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Inhalt
Seite

Vorwort.........................................................................................................................................................................3
Vorwort der Änderung A1 ..........................................................................................................................................4
Einleitung.....................................................................................................................................................................5
1 Anwendungsbereich......................................................................................................................................5
2 Normative Verweisungen ..............................................................................................................................5
3 Definitionen ....................................................................................................................................................6
4 Konstruktion und Spezifikationen ...............................................................................................................8
4.1 Allgemeines....................................................................................................................................................8
4.2 Werkstoffe ......................................................................................................................................................8
4.2.1 Allgemeines....................................................................................................................................................8
4.2.2 Betriebstemperaturen....................................................................................................................................8
4.2.3 Kupferlegierungen .........................................................................................................................................8
4.2.4 Nichtmetallische Werkstoffe.........................................................................................................................8
4.3 Wesentliche Bestandteile .............................................................................................................................9
4.3.1 Funktionssystem des Ventils .......................................................................................................................9
4.3.2 Ventilkörper ..................................................................................................................................................10
4.3.3 Dichtungssystem .........................................................................................................................................10
4.3.4 Ventileinschraubstutzen .............................................................................................................................10
4.3.5 Ventilauslass ................................................................................................................................................10
4.4 Wahlweise Bestandteile ..............................................................................................................................10
4.4.1 Allgemeines..................................................................................................................................................10
4.4.2 Sicherheitsventil ..........................................................................................................................................11
4.4.3 Entnahmerohr ..............................................................................................................................................11
4.4.4 Strömungsbegrenzungseinrichtung..........................................................................................................11
4.4.5 Rückschlagventil .........................................................................................................................................11
4.4.6 Absetzrohr ....................................................................................................................................................11
4.5 Ventilverbindungen .....................................................................................................................................11
4.6 Dichtheit........................................................................................................................................................11
4.7 Betriebsdrehmoment...................................................................................................................................12
5 Ventil-Typ-Prüfung.......................................................................................................................................12
5.1 Allgemeines..................................................................................................................................................12
5.2 Ventil-Prüfmuster.........................................................................................................................................12
5.3 Prüfverfahren ...............................................................................................................................................13
5.3.1 Wasserdruckprüfung...................................................................................................................................14
5.3.2 Prüfung der Schließfunktion des Ventils ..................................................................................................14
5.3.3 Prüfung auf innere und äußere Dichtheit ..................................................................................................14
5.3.4 Lebensdauerprüfung ...................................................................................................................................15
5.3.5 Prüfung der Widerstandsfähigkeit bei erhöhtem Schließ- und Öffnungsmoment ...............................16
5.3.6 Prüfung der Feuerbeständigkeit des Handrades .....................................................................................16
5.3.7 Kerbschlagbiegeversuch ............................................................................................................................16
5.3.8 Prüfung der Ventileinschraubstutzen........................................................................................................17
5.4 Abnahmekriterien ........................................................................................................................................17
6 Kennzeichnungen ........................................................................................................................................17
Anhang A (normativ) Ventilmaße ............................................................................................................................18
Anhang B (normativ) Ventile für Flaschen bis zu einem Fassungsraum von 7,5 l für den nicht
häuslichen Bereich ......................................................................................................................................19
Anhang C (informativ) Produktionsüberwachung und Prüfung...........................................................................20
Anhang D (normativ) Besondere Anforderungen an Flaschenventile unter sehr niedrigen
Temperaturbedingungen (– 40 °C)..............................................................................................................21
Literaturhinweise ......................................................................................................................................................22

2
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom CEN/TC 286 „Flüssiggas-Geräte und Ausrüstungsteile“ erarbeitet.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis Juni 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen
müssen bis Juni 2002 zurückgezogen werden.

Diese Europäische Norm wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richt-
linien.

In dieser Europäischen Norm sind die Anhänge A, B und D normativ und der Anhang C ist informativ.

Diese Europäische Norm wurde zur Bezugnahme ins RID und/oder in die technischen Anhänge des ADR vorge-
schlagen. Daher gelten die in diesem Zusammenhang in den normativen Verweisungen aufgeführten Normen,
welche Grundanforderungen des ADR/RID umfassen, die in der vorliegenden Norm nicht behandelt wurden, nur
dann als normativ, wenn diese Normen selbst im RID und/oder in den technischen Anhängen des ADR in Bezug
genommen werden.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.

3
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Vorwort der Änderung A1


Dieses Dokument EN 13153:2001+A1:2003 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 286 „Flüssiggas-Geräte
und Ausrüstungsteile“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom NSAI gehalten wird.

Diese Änderung zur Europäischen Norm EN 13153:2001 muss den Status einer nationalen Norm erhalten, ent-
weder durch Veröffentlichung eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2003, und etwaige
entgegenstehende nationale Normen müssen bis November 2003 zurückgezogen werden.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Slowakei, Spanien, Tschechische Republik, Ungarn und Vereinigtes Königreich.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Europäische
Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-Richtlinien.

Diese Europäische Norm wurde zur Bezugnahme ins RID und/oder in die technischen Anhänge des ADR
vorgeschlagen. Daher gelten die in diesem Zusammenhang in den normativen Verweisungen aufgeführten
Normen, welche Grundanforderungen des ADR/RID umfassen, die in der vorliegenden Norm nicht behandelt
wurden, nur dann als normativ, wenn diese Normen selbst im RID und/oder in den technischen Anhängen des
ADR in Bezug genommen werden.

4
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Einleitung
Diese Europäische Norm behandelt Stoffe und Verfahren, welche gesundheitsschädlich sein können, falls keine
geeigneten Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden sind. Sie bezieht sich nur auf die technische Anwendbarkeit
und entbindet den Anwender grundsätzlich nicht von der Einhaltung gesetzlicher Vorschriften für Gesundheit und
Sicherheit.

Bei der Erarbeitung dieser Europäischen Norm wurde vorausgesetzt, dass die Ausführung ihrer Bestimmungen
entsprechend ausreichend qualifiziertem und erfahrenem Personal übertragen wird.

1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt für handbetätigte Flaschenventile, die für die Anwendung mit Flüssiggas (LPG)
vorgesehen sind, die Anforderungen an die Konstruktion, Spezifikation und, Typprüfung, fest. Sie enthält Verwei-
sungen auf Zubehör für den Betrieb in der Gas- und Flüssigphase.

ANMERKUNG Anhang C enthält Empfehlungen zur Produktionsüberwachung und Prüfung.

Die vorliegende Europäische Norm erfasst handbetätigte Ventile an ortsbeweglichen und wiederbefüllbaren
Flüssiggas-Flaschen mit einem Fassungsraum von 0,5 l bis einschließlich 150 l, die nur zum Transport von Flüssig-
gas vorgesehen sind.

Diese Europäische Norm gilt nicht für in Fahrzeuge fest eingebaute Gassysteme.

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen
dieser Publikationen nur zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet
sind. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.

EN 549, Elastomer-Werkstoffe für Dichtungen und Membranen in Gasgeräten und Gasanlagen.

EN 629-1, Ortsbewegliche Gasflaschen — 25E-kegeliges Gewinde zum Anschluss von Ventilen an Gasflaschen —
Teil 1: Spezifikation.

EN ISO 11116-1, Gasflaschen — 17E-kegeliges Gewinde zum Anschluss von Ventilen an Gasflaschen — Teil 1:
Spezifikation (ISO 11116-1:1999).

EN 12164, Kupfer und Kupferlegierungen. Stangen für die spanende Bearbeitung.

EN 12165, Kupfer und Kupferlegierungen. Vormaterial für Schmiedestücke.

prEN 12864, Fest eingestellte Druckregelgeräte mit einem Höchstreglerdruck bis einschließlich 200 mbar und
einem Durchfluss bis einschließlich 4 kg/h für Butan, Propan und deren Gemische sowie die dazugehörigen
Sicherheitseinrichtungen.

prEN 13175, Spezifikation und Prüfung für Armaturen von Flüssiggasbehältern.

prEN 13953, Sicherheitsventile für Flüssiggas-Flaschen.

5
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

3 Definitionen
Für die Anwendung dieser Norm gelten folgende Definitionen:

3.1
Flüssiggas (LPG)
Gemisch leichter Kohlenwasserstoffe, das unter normalen atmosphärischen Bedingungen gasförmig vorliegt,
welche durch Erhöhung des Druckes oder Absenkung der Temperatur verflüssigt werden kann. Die Hauptbestand-
teile sind Propan, Propen, Butan und Buten-Isomere.

3.2
Flaschenventil
Ventil, das für eine oder mehrere der folgenden Anwendungen vorgesehen ist: Befüllen in Flüssigphase, Betrieb in
der Flüssigphase, Betrieb in der Gasphase oder Anzeige des Flüssigkeitsstandes.

3.3
Äußere Dichtheit
Dichtheit des Ventilkörpers gegenüber der Atmosphäre bei geöffnetem oder geschlossenem Ventil.

3.4
Innere Dichtheit
Dichtheit des Ventilsitzes oder anderer innerer Dichtungselemente bei geschlossenem Ventil.

3.5
Entnahmerohr
Am Ventil vorhandenes Rohr, das die Entnahme von Flüssigphase ermöglicht, wenn sich die Flasche in ihrer
normalen Betriebsstellung befindet.

3.6
Festes Füllstandpeilrohr
Kontrolleinrichtung, z. B. Tauchrohr in Verbindung mit einem Entlüftungsventil, die überprüft, ob der festgelegte
maximale Flüssigkeitsfüllstand in einer Gasflasche erreicht wurde.

3.7
Füllstandsanzeiger
Kontrolleinrichtung, z. B. Schwimmerinhaltsanzeiger zur Ermittlung des Flüssigkeitsfüllstandes in der Gasflasche.

3.8
Ventilkörper
Hauptbestandteil des Ventils, zu dem Einlass- und/oder Auslassöffnung gehören und, falls zutreffend, die An-
schlussmöglichkeit anderer Einzelteile.

3.9
Strömungsbegrenzungseinrichtung
Einrichtung, die bei Überschreitung eines festgelegten Durchsatzes der Flüssig- oder Gasphase den Durchgang
vollständig oder teilweise schließt und wieder öffnet, wenn die Druckdifferenz einen bestimmten Wert unterschritten
hat.

3.10
Rückschlagventil
Ventil, das automatisch schließt, um eine Rückströmung zu verhindern.

3.11
Doppelventil für Gas-/Flüssigphase
Ventil, das für die Entnahme der Gas- und Flüssigphase vorgesehen ist, wenn sich die Flasche in ihrer normalen
Betriebsstellung befindet.

3.12
Dichtelement
Bauteil, das zur Erzielung der inneren Dichtheit dient.

6
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

3.13
Ventileinschraubstutzen
Teil des Ventils, der es mit der Flasche verbindet.

3.14
Ventilauslass
Teil des Ventils, an das ein Regelgerät oder Verbindungselement angeschlossen werden kann.

3.15
Typprüfung
Prüfung oder eine Reihe von Prüfungen zur Sicherstellung, dass die Konstruktion die Anforderungen dieser Norm
erfüllt.

3.16
Flaschenanschlussöffnung
Teil der Flasche, mit dem der Ventileinschraubstutzen verbunden wird.

3.17
Prüfdruck
Prüfüberdruck, in bar, bei dem das Ventil oder Bauteil geprüft wird.

3.18
Absetzrohr
Einrichtung, um die Gefahr zu verringern, dass Fremdstoffe aus der Flasche in den Einlass des Ventils gelangen.

3.19
Schutzkappe/Staubkappe
Einrichtung, die an den Ventilauslass angebracht wird und einer oder mehreren der folgenden Funktionen dient:

— Schutz der Auslassöffnung;

— Schutz gegen das Eindringen von Fremdstoffen;

— Anzeige oder Verhinderung von Manipulationen durch Unbefugte.

3.20
Verschlusskappe
Einrichtung, die Bestandteil des Auslasses des Flaschenventils ist oder an ihm angebracht wird, um einen zusätz-
lichen Verschluss herzustellen.

3.21
Funktionssystem des Ventils
Einrichtung, die das Ventil schließt oder öffnet.

3.22
Dichtungssystem
System zur Erlangung der inneren Dichtheit.

3.23
Betriebsdrehmoment
Drehmoment, das erforderlich ist, um das Ventil zu schließen oder zu öffnen.

3.24
Öffnungsmoment
Erforderliches Drehmoment zum Öffnen des Ventils.

3.25
Schließmoment
Drehmoment, das erforderlich ist, um die notwendige innere Dichtheit zu erzielen.

7
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

4 Konstruktion und Spezifikationen

4.1 Allgemeines

4.1.1 Die Betätigung des Ventils darf durch eine Veränderung des Flaschendrucks nicht nachteilig beeinträchtigt
werden.

4.1.2 Das Ventil muss

— mechanischen Beanspruchungen, einschließlich dynamischen Belastungen, z. B. Druckstößen, schwellende


Belastungen oder Transporterschütterungen,

— sowie den Betriebstemperaturen

standhalten können.

4.2 Werkstoffe

4.2.1 Allgemeines

Alle Werkstoffe, die mit Flüssiggas in Berührung kommen, müssen unter allen Betriebsbedingungen, für die das
Ventil ausgelegt werden kann, physikalisch und chemisch mit Flüssiggas verträglich sein.

Bei der Auswahl der geeigneten Werkstoffe für die Ventilbestandteile ist es wichtig, diese nicht nur für eine
ausreichende Festigkeit während des Betriebs auszulegen, sondern es sind auch andere Möglichkeiten der
Schädigungen durch z. B. atmosphärische Korrosion, möglicherweise durch Entzinkung von Messing, Spannungs-
korrosion, Stoßbelastung und Werkstoffversagen zu berücksichtigen.

4.2.2 Betriebstemperaturen

Die verwendeten Werkstoffe müssen für die Ventil-Auslegungstemperaturen geeignet sein.

Die niedrigste Betriebstemperatur, der das Ventil beim normalen Gebrauch erwartungsgemäß ausgesetzt sein
wird, beträgt – 20 °C. Tiefere Temperaturen dürfen kurzzeitig, z. B. beim Füllen, auftreten.

In einigen Gegenden Europas und für bestimmte Anwendungen dürfen, falls erforderlich, niedrigere Betriebs-
temperaturen vorgesehen werden. Wenn die Einrichtung für Temperaturen unter – 40 °C vorgesehen ist, muss sie
zusätzlich die Anforderungen von Anhang D erfüllen.

Die maximale Betriebstemperatur, der das Ventil beim normalen Gebrauch erwartungsgemäß ausgesetzt sein wird,
beträgt 60 °C.

Während des Betriebs darf diese Temperatur kurzzeitig überschritten werden.

4.2.3 Kupferlegierungen

Ventilkörper aus Kupferlegierungen, müssen aus Werkstoffen nach EN 12164 und EN 12165 oder aus Legie-
rungen mit gleichwertigen Eigenschaften hergestellt sein.

4.2.4 Nichtmetallische Werkstoffe

Nichtmetallische Werkstoffe, die mit Flüssiggas in Berührung kommen, müssen mit Flüssiggas verträglich sein und
dürfen sich nicht in einer Weise verformen, verhärten oder am Ventilkörper oder -sitz haften so dass die Ventil-
funktion beeinträchtigt wird, und sie müssen mit den entsprechenden Anforderungen der EN 549 übereinstimmen.

Elastomer-Werkstoffe, die mit Flüssiggas in Berührung kommen, müssen in den folgenden Punkten die spezi-
fischen Anforderungen der EN 549 erfüllen:

— Beständigkeit gegenüber Gas (Pentantest);

8
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

— Beständigkeit gegenüber Schmiermitteln;

— Alterungsbeständigkeit;

— Beständigkeit gegenüber niedrigen Temperaturen;

— Beständigkeit gegenüber hohen Temperaturen;

— Kompressionsbeständigkeit;

— Ozonbeständigkeit (wenn der Werkstoff der Atmosphäre ausgesetzt ist).

4.3 Wesentliche Bestandteile

4.3.1 Funktionssystem des Ventils

Das Funktionssystem des Ventils beinhaltet normalerweise ein Handrad.

Das Funktionssystem des Ventils muss so gestaltet sein, dass der Abschluss fortbesteht und direkter Kontakt mit
dem Ventilkörper besteht, falls das Dichtungselement nicht vorhanden ist.

Unter normalen Betriebsbedingungen muss das Ventil auch nach längerem Gebrauch ohne Schwierigkeiten
funktionieren und muss die Anforderungen von 5.3.4 erfüllen, ohne dass das Schließmoment 3 Nm übersteigt.

Der Werkstoff für das Verschlusssystem muss einer Brandeinwirkung so widerstehen können, dass das Ventil in
einem frühen Brandstadium noch schließbar ist und muss die Anforderungen von 5.3.6 erfüllen.

Das Dichtungselement für die innere Dichtheit muss so angebracht oder anderweitig zusammengesetzt sein, dass
es sich unter Betriebsbedingungen nicht verschieben kann. Die Sicherung des Dichtungselements darf nicht
ausschließlich durch Zementieren oder Kleben erfolgen.

Alle Ventile müssen bei Rechtsdrehung schließen und bei Linksdrehung öffnen. Es wird empfohlen, dass auf dem
Handrad durch einen mit Richtungspfeilen versehenen Kreisbogen die Betätigungsrichtung, d. h. „–“ oder „+“,
angezeigt wird.

Bild 1 — Drehrichtungsanzeige des Handrades

9
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

4.3.2 Ventilkörper

Wenn der Ventilkörper aus mehr als einem Teil besteht, muss sichergestellt werden, dass das zusammengebaute
Ventil nicht unbeabsichtigt, sondern nur mit Spezialwerkzeugen demontiert werden kann.

4.3.3 Dichtungssystem

Das System muss die innere Dichtheit sicherstellen.

4.3.4 Ventileinschraubstutzen

Das Anschlusssystem zwischen Ventil und Flüssiggas-Flasche muss ein schraubbares Dichtungssystem in
Übereinstimmung mit EN 629-1, EN ISO 11116 oder einem anderen Verbindungssystem sein, das gleichwertige
Sicherheit bietet.

Das größte Maß des Ventileinschraubstutzens muss als Maß der Gewindeverbindung festgelegt werden (großes
Ende).

Der Ventileinschraubstutzen muss die relevanten Anforderungen von 4.5 erfüllen.

4.3.5 Ventilauslass

Der Ventilauslass muss die relevanten Anforderungen von 4.5 erfüllen.

Bei einem Gasphase/Flüssigphase-Doppelventil gelten die folgenden Anforderungen:

— Für die Flüssig- wie auch Gasphase müssen getrennte Ventilanschlussverbindungen vorhanden sein, und die
zwischen den Durchgangsbohrungen im Ventilgehäuse verbleibende Wanddicke muss mindestens 1 mm
betragen.

— Die Auslassöffnungen für die Flüssigphase und die Gasphase müssen sich in der Konstruktion unterscheiden.
Eine eindeutige Kennzeichnung muss eine Verwechslung der Auslassöffnungen für die Gasphase und Flüssig-
phase ausschließen.

— Wenn keine vorschriftsmäßige Verbindung zum Auslass der Flüssigphase hergestellt wurde, darf eine Ent-
nahme nicht möglich sein.

4.4 Wahlweise Bestandteile

4.4.1 Allgemeines

Das Ventil kann folgende Bauteile enthalten:

— Sicherheitsventil

— Entnahmerohr

— fest eingestelltes Peilventil für den Flüssigkeitsstand

— Strömungsbegrenzungseinrichtung

— Rückschlagventil

— Füllstandsanzeiger

— Schutzkappe/Staubkappe/Verschlusskappe

— Absetzrohr

10
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

4.4.2 Sicherheitsventil

Ein Sicherheitsventil ist für den Einsatz in der Gasphase konstruiert und muss dementsprechend eingebaut
werden. Sicherheitsventile für Flüssiggas-Flaschen müssen die Anforderungen von prEN 13953 erfüllen.

4.4.3 Entnahmerohr

Das Entnahmerohr muss an der Ventileinlassöffnung fest angebracht werden.

ANMERKUNG Wenn ein Ventil mit Entnahmerohr an einer Flasche angebracht wurde, sollten das Vorhandensein und die
Einbaulage eindeutig erkennbar sein.

4.4.4 Strömungsbegrenzungseinrichtung

Strömungsbegrenzungseinrichtungen müssen die Anforderungen von prEN 13175 erfüllen.

ANMERKUNG Strömungsbegrenzungseinrichtungen müssen so konstruiert sein, dass ihre Funktion das Ansprechverhalten
eines Sicherheitsventils — falls vorhanden — nicht beeinträchtigt.

4.4.5 Rückschlagventil

Der Rückfluss muss bei geschlossenem Rückschlagventil kleiner oder gleich dem Durchfluss durch einen Quer-
schnitt von 1,77 mm² sein.

4.4.6 Absetzrohr

Der Einlass des Absetzrohres muss so konstruiert sein, dass er bei der normalen Betriebsstellung der Flasche in
der Gasphase mündet.

4.5 Ventilverbindungen

4.5.1 Der Ventileinschraubstutzen muss so konstruiert sein, dass ein Schutz gegen unbeabsichtigtes Lösen,
Überdrehen und Undichtheit vorhanden ist.

4.5.2 Für Einzelheiten der Gasphase-Anschlüsse muss auf prEN 12864 verwiesen werden.

4.5.3 Ventile, deren Durchgangsquerschnitt einem äquivalenten (oder größeren) Querschnitt von 3 mm Durch-
messer für die Flüssigphase oder 8 mm Durchmesser für die Gasphase entspricht, müssen durch eine Strömungs-
begrenzungseinrichtung geschützt werden.

4.5.4 Ventileinschraubstutzen müssen dem in Tabelle 4 angegebenen Drehmoment so standhalten, dass keine
die Funktionsfähigkeit des Ventils beeinträchtigende Beschädigung entsteht.

4.6 Dichtheit

4.6.1 Die innere und äußere Dichtheit des Ventils muss über den gesamten Druck- und Temperaturbereich
sicher erreicht werden. Die Leckrate darf den in 5.3.3.1 angegebenen Wert nicht überschreiten.

4.6.2 Die äußere Dichtheit muss während des Betriebs für alle Stellungen der Spindel vom Öffnen bis zum voll-
ständigen Schließen sichergestellt sein.

4.6.3 Ventile müssen so konstruiert und hergestellt werden, dass sie durch beim Transport auftretende
Schwingungen nicht undicht, gelockert oder abgelöst werden. Das Schließmoment zur Erzielung innerer Dichtheit
darf 3 N m nicht überschreiten.

4.6.4 Falls das Dichtungselement, wie in 4.3.1 beschrieben, nicht vorhanden ist, muss beim Schließen des
Ventils ein metallischer Kontakt hergestellt werden, der die Leckrate des Gases begrenzt. Diese Anforderung gilt
nicht für Membranventile.

11
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

4.7 Betriebsdrehmoment

Das Betriebsdrehmoment darf während der Lebensdauer des Ventils 3 N m nicht überschreiten und muss den
Anforderungen nach 5.3.4 entsprechen.

5 Ventil-Typ-Prüfung

5.1 Allgemeines

Ventile müssen mit all ihrem Zubehör — mit Ausnahme der Schutz-, Schmutz- und Dichtkappen — geprüft werden.

Ventile zur Anwendung bei Flaschen für den nicht häuslichen Gebrauch bis einschließlich 7,5 Liter Fassungsraum
müssen die Anforderungen von Anhang B oder von 5.2 bis 5.4 erfüllen.

5.2 Ventil-Prüfmuster

Es müssen elf Prüfmusterventile in Übereinstimmung mit den Anforderungen in Tabelle 1 geprüft werden.

12
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

5.3 Prüfverfahren

Die Prüfungen müssen nach Tabelle 1 durchgeführt werden.

Tabelle 1 — Anforderungen an die Ventilprüfung

Anzahl
Ab- Prüf- Prüfun-
Prüfung
Prüfung schnitt Zustand des Ventils temperatur Ventil Nr gen bzw.
Nr
Nr °C Zyklen je
Ventil
1 Wasserdruckprüfung 5.3.1 Wie vorhanden 20 ± 5 1 1
2 Schließfunktion des Ventils 5.3.2 Von Prüfung Nr 1, 20 ± 5 1 1
ohne Dichtungs-
Element
3 Innere und äußere Dichtheit 5.3.3 Wie vorhanden 20 ± 5 2 bis 6 6
4 Innere und äußere Dichtheit 5.3.3 Von Prüfung Nr 3 20 ± 5 2 bis 6 6
nach Alterung
5 Lebensdauer 1. Prüffolge 5.3.4 Von Prüfung Nr 4 20 ± 5 2 bis 6 10 000
6 Lebensdauer 2. Prüffolge 5.3.4 Von Prüfung Nr 5 20 ± 5 2 bis 6 03 000
7 Innere und äußere Dichtheit 5.3.3 Von Prüfung Nr 6 20 2 bis 6 6
8 Innere und äußere Dichtheit 5.3.3 Von Prüfung Nr 7 65 2 bis 6 6
9 Innere und äußere Dichtheit 5.3.3 Von Prüfung Nr 8 –20 ± 2 2 bis 6 6
10 Widerstandsfähigkeit 5.3.5 Wie vorhanden 20 ± 5 8 und 9 2
bei erhöhtem Schließ-
moment
11 Widerstandsfähigkeit 5.3.5 Wie vorhanden 20 ± 5 10 und 2
bei erhöhtem Öffnungs- 11
moment
12 Feuerbeständigkeit des 5.3.6 Von Prüfung Nr 9 800 – 1 000 2 1
Handrades
13 Kerbschlagbiegeversuch 5.3.7 Wie vorhanden 20 ± 5 7 1
14 Ventileinschraubstutzen 5.3.8 Von Prüfung Nr 9 20 ± 5 3 1

13
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

5.3.1 Wasserdruckprüfung

Die Wasserdruckprüfung muss vor allen anderen Prüfungen unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden:

— Funktionssystem muss in geschlossener Stellung sein.

— Sicherheitsventile — wenn vorhanden — müssen entfernt werden und die Öffnungen verschlossen sein.

— Prüfmedium muss Wasser oder andere geeignete Flüssigkeit sein.

— Prüfdruck muss 45 bar sein.

— Der Druck muss durch eine Verbindung aufgebracht werden, welche der Flaschenöffung entspricht.

— Der Druck muss kontinuierlich und allmählich erhöht werden.

— Der Prüfdruck muss mindestens 2 min gehalten werden.

— Die Prüfung muss mit geöffnetem Ventilsitz und abgedichteter Auslassöffnung wiederholt werden.

Das Ventil muss der Prüfung ohne bleibende Verformung, Bruch oder Undichtheit widerstehen.

5.3.2 Prüfung der Schließfunktion des Ventils

Ein Ventil ohne Dichtungselement muss untersucht werden, um festzustellen, ob das Ventil in der geschlossenen
Stellung zwischen Ventilkörper und Schließelement metallisch dichtend ist.

Dies muss auch unter Bezugnahme auf die Herstellerzeichnungen festgestellt werden.

5.3.3 Prüfung auf innere und äußere Dichtheit

5.3.3.1 Bei den in Tabelle 2 festgelegten Drücken darf die für die innere und äußere Dichtheit gemessene
Luftleckrate 15 cm³/h bei 15,6 °C und 1,013 bar nicht überschreiten.

5.3.3.2 Jede Prüffolge auf innere und äußere Dichtheit muss eine Prüfung bei beiden in Tabelle 2 angege-
benen Druckstufen umfassen.

Tabelle 2 — Prüfdrücke

Nr Prüfdruck
1 0,1 bar
2 25 bar

Die Dichtheit muss an jedem zu untersuchenden Ventil nach folgendem Ablauf bestimmt werden:

— Verschließen von Auslassöffnungen und Zubehörteilen, soweit vorhanden;

— Aufbringen des festgelegten Drucks auf das geöffnete Ventil;

— Überprüfung der äußeren Dichtheit frühestens nach 1 min Wartezeit und für eine Prüfdauer von mindestens
1 min;

— Schließen des unter Druck gesetzten Ventils, das Drehmoment darf 3 Nm nicht übersteigen;

— Druckentlasten der Auslassöffnung;

14
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

— Überprüfung der inneren Dichtheit frühestens nach 1 min Wartezeit und für eine Prüfdauer von mindestens
1 min;

— Druckentlasten des Ventils.

+5
5.3.3.3 Zur unter Prüfung Nr 4 geforderten Alterung muss die Ventiltemperatur auf (65 0) °C erhöht und über
eine Dauer von 5 Tagen aufrechterhalten werden, bevor die Dichtheitsprüfung durchgeführt wird.

5.3.4 Lebensdauerprüfung

5.3.4.1 Allgemeines

Eine Lebensdauerprüfung, die aus zwei Prüffolgen besteht, muss bei einem Innendruck von 12 bar durchgeführt
werden, und nach jedem Schließen muss der Druck in Durchflussrichtung hinter dem Ventilsitz (Hinterdruck) auf
Atmosphärendruck entspannt werden.

Die Prüfungen müssen mit Luft oder Stickstoff durchgeführt werden.

ANMERKUNG Dabei ist sicherzustellen, dass während der Prüfung im Ventil kein reibungsbedingter übermäßiger Tempe-
raturanstieg hervorgerufen wird.

5.3.4.2 1. Prüffolge

Die Prüfung muss 10 000 Öffnungs-/Schließzyklen umfassen, wobei das Handrad nicht belastet wird, und muss
unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden.

— Drehzahl: 100 Umdrehungen je Minute

— Öffnung: ¾ des gesamten Hubs

— Öffnungsdauer: 6 Sekunden

— Schließmoment: 3 Nm

— Schließdauer: 6 Sekunden

— Druck: 12 bar

5.3.4.3 2. Prüffolge

Die Prüfung muss 3 000 Öffnungs-/Schließzyklen umfassen, wobei das Handrad während der Prüfung senkrecht
mit 500 Nm belastet wird und muss unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden..

— Drehzahl: 100 Umdrehungen je Minute

— Öffnung: ¾ der gesamten Hubbewegung

— Öffnungsdauer: 6 Sekunden

— Schließdauer: 6 Sekunden

— Druck: 12 bar

5.3.4.4 Nach der Prüfung müssen die einzelnen Bestandteile visuell untersucht werden Alle Einzelheiten hin-
sichtlich Verformung, übermäßigen Verschleiß, Risse usw., die ein baldiges Versagen des Ventils wahrscheinlich
erscheinen lassen; müssen aufgezeichnet werden. Das Schließmoment muss dahingehend überprüft werden, dass
es 3 Nm nicht übersteigt.

15
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

5.3.5 Prüfung der Widerstandsfähigkeit bei erhöhtem Schließ- und Öffnungsmoment

Prüfungen des Schließmomentes müssen an zwei nicht unter innerem Druck stehenden Ventilen durchgeführt
werden, um festzustellen, ob die Ventile dem Mindest-Drehmoment T1 (siehe Tabelle 3) ohne Beschädigung
standhalten können.

Prüfungen des Öffnungsmomentes müssen an zwei nicht unter innerem Druck stehenden Ventilen durchgeführt
werden, um festzustellen, ob die Ventile dem Mindest-Drehmoment T1 (siehe Tabelle 3) ohne Beschädigung
standhalten können.

Bei diesen Prüfungen muss das Schließmoment allmählich bis zu einem in Tabelle 3 festgelegten Drehmoment T1
gesteigert werden. Bei diesem Moment muss das Ventil in der Lage sein, ohne erkennbare Schwierigkeiten zu
funktionieren, und es darf keine signifikanten Beschädigungen aufweisen. Nachdem T1 erreicht worden ist, darf das
Drehmoment, dass für die Betätigung notwendig ist 3 Nm nicht überschreiten; und das Ventil muss weiterhin dicht
bleiben.

Tabelle 3 — Mindestdrehmoment T1

Art der Betätigung Wert für T1

Schließen 20 Nm
Öffnen 22 Nm

5.3.6 Prüfung der Feuerbeständigkeit des Handrades

Das Handrad muss 1 min einer Gasbrennerflamme von 150 mm Länge ausgesetzt werden, die ohne zusätzliche
Luftzufuhr eine Temperatur von 800 °C bis 1 000 °C erreicht.

Das Handrad muss vollständig von der Flamme umgeben sein.

Das Ventil muss, nachdem es sich abgekühlt hat, von Hand schließbar sein.

5.3.7 Kerbschlagbiegeversuch

5.3.7.1 Ein Ventil, geschützt durch eine Kappe, Gehäuse oder Kragen, muss bei dem Kerbschlagbiege-
versuch einer Stoßenergie von 40 J ausgesetzt werden.

5.3.7.2 Ein Ventil, das nicht durch eine Kappe, ein Gehäuse oder einen Kragen geschützt ist, muss einem
Kerbschlagbiegeversuch ausgesetzt werden, dessen Stoßenergie nach folgender Formel bestimmt wird:

J = 3,6 ´ M

Darin sind:

J = Wert der Stoßenergie (in Joule);

M = das Höchstgewicht der Flasche mit dem Flüssiggas-Inhalt (in kg).

5.3.7.3 Der Kerbschlagbiegeversuch muss wie folgt durchgeführt werden:

— Ein zusammengebautes Ventil wird mit geschlossenem Absperrsystem in die Flaschenanschlussöffnung oder
in eine entsprechende Befestigung fest eingeschraubt.

— Auf das Ventil wird ein Gewichtstück aus einer Höhe fallen gelassen, die so festgelegt wird, dass der Stoß mit
einer Mindestgeschwindigkeit von 3 m/s erfolgt. Die Auftreffstelle des Gewichtes muss eine gehärtete Stahl-
kugel mit einem Durchmesser von 13 mm sein. Dazu kann das Gewichtstück entweder in ein Pendel eingebaut
oder in vertikaler Richtung frei fallen gelassen werden.

16
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

— Die Auftreffstelle des Stoßes muss in etwa nach zwei Drittel der Strecke zwischen dem Beginn des freiliegen-
den Gewindes des Einschraubstutzens und der Oberseite des Ventilgehäuses liegen.

— Der Stoß muss rechtwinklig zur Längsmittellinie des Ventils erfolgen; er darf nicht durch überstehende Teile
behindert werden.

Das Ventil darf weder Risse noch Abscherungen in dem Umfang zeigen, dass Flüssiggas entweichen kann.

5.3.7.4 Bei einem Ventil, das nicht durch eine Kappe, Gehäuse oder Kragen geschützt ist, dürfen die Ventil-
maße nicht die in Anhang A vorgegebenen Maße überschreiten.

5.3.8 Prüfung der Ventileinschraubstutzen

Die in Tabelle 4 vorgegebenen Drehmomente dienen ausschließlich zur Festigkeitsbestimmung der Ventilein-
schraubstutzen und dürfen nicht im Betrieb angewendet werden. Anschlussöffnungen aus kohlenstoffarmem Stahl
müssen ohne Gewindedichtmittel und Schmierstoffe genutzt werden.

Tabelle 4 — Für die Typprüfung erforderliches Mindest-Drehmoment

Größter Durchmesser des Ventileinschraubstutzens Drehmoment


(großes Ende) Nm
£ 19,8 mm 130
> 19,8 £ 28,8 mm 200
³ 28,8 mm 250

Ventilstutzen mit Gewinde müssen aufgrund der in Tabelle 4 festgelegten Drehmomente abdichten.

Das Ventil darf nicht so beschädigt werden, dass sein Äußeres, sein Funktionssystem und die innere und äußere
Dichtheit beeinträchtigt werden.

5.4 Abnahmekriterien

Wird einer der Prüfanforderungen nicht erfüllt, muss das betreffende Ventil zurückgewiesen werden.

6 Kennzeichnungen
Ventile, die den Anforderungen dieser Norm entsprechen, müssen mit der folgenden dauerhaften Kennzeichnung
versehen werden:

— Name oder Kennzeichen des Herstellers;

— Kennnummer der zugelassenen Stelle;

ANMERKUNG Die Richtlinie 1999/36/EG des Rates über ortsbewegliche Druckgeräte enthält auch Anforderungen zur Kenn-
zeichnung.

— Monat und Jahr der Herstellung (z. B. 02/99);

— wenn eingebaut, Ansprechdruck des Sicherheitsventils;

— „– 40 °C“ für Ventile, die die Anforderungen von Anhang D erfüllen;

— ein Ventil, das nicht durch eine Kappe, Gehäuse oder Kragen geschützt ist, muss mit dem Gesamtgewicht
einer Flasche und Flüssiggas-Inhalt (in kg) gekennzeichnet werden, für das es vorgesehen ist, wenn das
Gesamtgewicht 10 kg übersteigt.

17
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Anhang A
(normativ)

Ventilmaße

Bild A.1 zeigt die Größtmaße des Ventils bei Anwendung einer Schutzkappe:

— Durchmesser 76 mm

— Höhe 100 mm

Bild A.1 — Ventilmaße

18
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Anhang B
(normativ)

Ventile für Flaschen bis zu einem Fassungsraum von 7,5 l für den nicht
häuslichen Bereich

B.1 Ventile mit einem Handraddurchmesser unter 25 mm mit einer max. Durchgangsbohrung für Gas von nicht
mehr als 4 mm müssen den nachfolgenden Festlegungen entsprechen.

B.2 Die Prüfungen müssen nach Abschnitt 5 mit folgenden Änderungen durchgeführt werden.

B.2.1 Ersetze in 5.3 für das Drehmoment den Wert 3 Nm durch 0,5 Nm.

B.2.2 Dieser Abschnitt ersetzt 5.3.4.

Die Prüfungen werden an den Prüfmustern Nr 2 bis Nr 6 durchgeführt.

Die Lebensdauerprüfung muss mit Luft/Stickstoff bei 12 bar durchgeführt werden. Nach jedem Schließen muss der
Druck auf Atmosphärendruck entlastet werden.

Die Prüfung muss 2 000 Öffnungs-/Schließzyklen umfassen, wobei das Handrad nicht belastet wird, und muss
unter folgenden Bedingungen durchgeführt werden.

— Drehzahl: 100 Umdrehungen je Minute

— Öffnung: ¾ des gesamten Hubs

— Öffnungsdauer: 6 Sekunden

— Schließmoment: 0,5 Nm

— Schließdauer: 6 Sekunden

— Druck: 12 bar [bei (20 ± 5) °C]

Nach der Prüfung müssen die einzelnen Bestandteile visuell untersucht werden, Alle Einzelheiten hinsichtlich
Verformung, übermäßigen Verschleiß, Risse usw., die ein baldiges Versagen des Ventils wahrscheinlich erschei-
nen lassen, müssen aufgezeichnet werden. Das Schließmoment muss dahingehend überprüft werden, dass es
0,5 Nm nicht übersteigt.

B.2.3 Ersetzt Abschnitt 5.3.5

Die Prüfungen der Widerstandsfähigkeit bei erhöhtem Schließ- und Öffnungsmoment müssen mit den angege-
benen Werten für T1 in Tabelle B.1 durchgeführt werden.

Das Prüfverfahren ist nach 5.3.5 durchzuführen mit der Ausnahme, dass das Schließmoment 0,5 Nm anstatt 3 Nm
beträgt.

Tabelle B.1 — Mindestdrehmomente

Art der Betätigung T1


Schließen 5 Nm
Öffnen 5 Nm

B.2.4 Alle anderen Abschnitte des Hauptteils müssen auf diese Ventile angewendet werden.

19
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Anhang C
(informativ)

Produktionsüberwachung und Prüfung

C.1 Der Hersteller sollte ein anerkanntes Qualitätssystem anwenden, um sicherzustellen, dass Qualität und
Funktionsfähigkeit der hergestellten Ventile mit derjenigen von typgeprüften Ventilen übereinstimmen.

C.2 Jedes Ventil ist zu untersuchen auf

— äußere Dichtheit;

— innere Dichtheit.

C.3 Aus den Losen sollten Proben entsprechend ISO 2859-1 entnommen und folgenden Prüfungen ausgesetzt
werden:

— Dichtheitsprüfung bei hohen und niedrigen Drücken;

— Prüfung der inneren Dichtheit;

— Überprüfung der Maße;

— Überprüfung der Werkstoffeignung;

— Überprüfung der Kennzeichnung.

C.4 Kriterien für eine Zurückweisung

— Jedes Ventil, das den Anforderungen von C.2 nicht entspricht, muss zurückgewiesen werden.

— Lose mit Ventilen, die den Anforderungen von C.3 nicht entsprechen, unterliegen den in ISO 2859-1 beschrie-
benen Zurückweisungskriterien.

C.5 Dokumentation

Die Ergebnisse der Produktionsüberwachung müssen aufgezeichnet und aufbewahrt werden.

20
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Anhang D
(normativ)

Besondere Anforderungen an Flaschenventile unter sehr niedrigen


Temperaturbedingungen (– 40 °C)

Ventile, die unter sehr niedrigen Temperaturbedingungen (Temperaturen unter – 20 °C) verwendet werden dürfen,
müssen folgende zusätzliche Anforderungen erfüllen:

— das Ventil wird für 24 h einer Temperatur von – 40 °C ausgesetzt;

— die Temperatur erhöht sich dann auf – 30 °C, und die Prüfung auf äußere Dichtheit und Dichtheit des Ventil-
sitzes ist durchzuführen.

21
EN 13153:2001+A1:2003 (D)

Literaturhinweise

[1] Richtlinie 1999/36/EG des Rates über ortsbewegliche Druckgeräte vom 29. April 1999.

[2] ISO 2859-1, Annahmestichprobenprüfung anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler (Attribut-
prüfung) — Teil 1: Nach der annehmbaren Qualitätsgrenzlage (AQL) geordnete Stichprobenanweisungen für
die Prüfung einer Serie von Losen anhand der Anzahl fehlerhafter Einheiten oder Fehler.

22

Das könnte Ihnen auch gefallen