Sie sind auf Seite 1von 6

Zusammenfassung Breidenstein Studie – Kontrolle im individualisierten Unterricht

Montessori-Schule Erich-Kästner-Schule Alternativschule Astrid-Lindgren-Schule


Möglichst engmaschige Möglichst engmaschige Kontrolle Hier wird eine situative Beruht auf einer pragmatischen
Kontrolle der Arbeitsergebnisse der Arbeitsergebnisse Kontrollpraxis gepflegt Einstellung dazu, was innerhalb
à Unterricht basiert auf rigidem à Belastung der Kontrolle ist à im Vergleich zu den beiden der Freiarbeit und der zur
Kontrollregime, das mit Hilfe erkennbar und gibt die Lehrkraft ersten Schulen, gibt es an der Verfügung stehenden zeitlichen
verschiedener, ausgefeilter offen zu Alternativschule keine Instrumente Ressourcen leistbar ist
Praktiken die nahezu oder ein Konzept von Kontrolle o Kontrollen werden
vollständige Kontrolle aller à Kontrolle wird aber nicht in grundsätzlich als
Arbeitsergebnisse zu Frage gestellt nur anderes notwendig erachtete, aber
gewährleisten versucht gehandhabt engmaschige Kontrollen
von Ergebnissen, die darauf
Unterschied zwischen: ausgerichtet sind, jegliche
1. Kontrolle während der Fehler zu finden und zu
Freiarbeit korrigieren, werden
2. Kontrolle außerhalb der abgelehnt
Freiarbeit

Auftreten der Lehrkraft: Auftreten der Lehrkraft: Unterricht basiert auch auf Aufgabe der Lehrerin:
Ø Tritt als „Regisseurin“ der Ø Sieht sich in der Rolle der Arbeitsheften aber anderen Ø begleitet und beobachtete
Freiarbeit auf (hat Fäden in Kontrolleurin Unterrichtsorganisationen, die die SuS bei ihren Arbeiten
der Hand) Ø Versteht Kontrolle als ein weniger Kontrolle impliziert + teilt ihnen zu Beginn des
Ø Bestrebt das Arbeiten der unvermeidliches System à Kontrollen werden erst
Unterrichts in
SuS lückenlos zu dann durchgeführt, wenn
kontrollieren à Lehrerin ist permanent im Raum die Arbeitshefte der SuS gemeinsamer Absprache
unterwegs und kontrolliert die vollständig durchgearbeitet Arbeitsplätze zu + gibt bei
Voraussetzung dafür, dass eine beendeten Aufgaben der SuS wurden Bedarf, aber nur wenn die
Arbeit als fertig bearbeitet gilt und o Aufgaben werden nicht nur à Hefte werden nach dem SuS sie darum bitten,
von den SuS weggeheftet werden hinsichtlich des vollständigen Hilfestellungen
kann, ist die Unterschrift der Vorhandenseins und der durcharbeiten NICHT in
Lehrerin Richtigkeit kontrolliert, Ablagefächern zur à an der Schule gibt es zwar
sondern es wird auch die Kontrolle hinterlegt (wie an Kontrollsysteme, allerdings
korrekte Handhabung mit den anderen beide werden diesen von der Lehrkraft
Zusammenfassung Breidenstein Studie – Kontrolle im individualisierten Unterricht

Ø Lehrerin = letzte Instanz dem Wochenplan Schulen), sondern direkt keinen hohen Stellenwert
bei der Bearbeitung von kontrolliert dem Lehrer gegeben zugeschrieben
Aufgaben Ø Lehrerin will den SuS
Ø Erst mit ihrer Kontrolle à hat aber auch eine Lehrerpult, à an der Alternativschule gibt es lieber ihre
sind die Aufgaben der zum Zentrum der Kontrolle keinen rhythmisierten Modus Aufmerksamkeit schenken
abgeschlossen umfunktioniert wurde, um der Kontrolle und diesen individuell
Ø Sie allein ist körperliche Überbelastung o Lehrkraft gibt aber zu helfen
unterschriftsberechtigt und vorzubeugen erkennen, dass er damit
auch Selbstkontrollen und unzufrieden ist à auch hier gibt es Ablagefächer,
die Kontrolle durch Begründung für die Kontrolle: à beschreibt die Praxis diese werden allerdings nur
Mitschüler oder durch o Bedürfnis den SuS der Kontrolle aus einmal in der Woche
andere Lehrkräfte können Anerkennung für ihre unzureichend und räumt durchgesehen
nicht ihre abschließende Leistungen zu geben ein, häufigere Kontrollen o Den SuS ist es aber nicht
Kontrolle ersetzen o Lehrerin unterstellt den als sinnvoll zu erachten freigestellt, ob sie ihre
Ø Lehrerin ist damit sehr SuS, dass alle eine à legt aber keinen Wert auf Aufgaben durch die
eigen, weil es einige Kontrolle wollen und sieht engmaschige Kontrollen Lehrkraft kontrolliert
anderer Lehrer nicht darin die Notwendigkeit haben wollen à auch diese
machen, sie hat es aber so permanenter Kontrolle à erst am Ende eines Halbjahres Ergebnis-Kontrollen
in ihrem Montessori-Kurs begründet erfolgt eine Dokumentation der werden psychologisch mit
gelernt Leistungen dem Bedürfnis der SuS
à auch hier gibt es ein nach Kontrolle und
Wie müssen die Aufgaben für sie Ablagefach, allerdings wird diese à Methode des Lehrers an der Anerkennung begründet
aussehen damit sie sie, während nicht genutzt, weil die SuS (nach Alternativschule erscheint (dennoch keine täglichen
der Freiarbeit kontrolliert: Angaben der Lehrerin) lieber inkonsistent und improvisiert Kontrollen)
Ø Einfach und schnell ohne direkt eine Kontrolle wollen (hat und steht im Kontrast zu den o Es gibt an dieser Schule
großen Zeitaufwand + sie aufgrund der Lachgesichter, die beiden vorherigen Schulen, die keine Lachgesichter oder
ohne Inhalte zu vertiefen sie erhalten darauf konditioniert) eine ständige Dokumentation Stempel à Lehrerin sieht
(dazu passen geschlossene à Lehrkraft sieht aber ein, dass sie haben dies als konditioniert an
Aufgaben, die kurze + daran arbeiten muss, dass die SuS à an der Alternativschule
vorhersehbare Lösungen ihre beendeten Aufgaben in die scheinen Kontrollen erst dann à Regel zwischen Lehrerin und
haben) Ablagen legen, damit sie diese von Bedeutung zu sein, wenn sie Eltern à Eltern kontrollieren
von außen als Anforderung
Zusammenfassung Breidenstein Studie – Kontrolle im individualisierten Unterricht

à Lehrerin lehnt spontane dann nach der Freiarbeit herangetragen werden à durch ebenfalls (dadurch Einsparen der
Kontrollen prinzipiell ab à hat kontrollieren kann Berichte oder durch Anfragen der Ressource der Lehrerin)
dafür ein Ablagefach etabliert, in SuS
den die SuS ihre bearbeiteten à Mögliche Lösung des Beispiel zeigt aber: obwohl eine à grundsätzlich orientieren sich
Aufgaben + Materialien legen Problems = Aufgaben selbst durch SuS den Lehrer um Kontrolle die durchgeführten Kontrollen am
können die SuS kontrollieren zu lassen à bittet, versucht dieser, sich einer inhaltlichen Verständnis der SuS
Ø Erstaunlich für eine Lehrerin steht diesem kritisch derartigen Beanspruchung zu o Wenn es offensichtlich ist,
Montessori-Schule, da gegenüber und begründet dies verwehren, indem er auf die dass die SuS das Prinzip
diese eigentlich die mit ihren eigenen Erfahrungen begonnene Pause verweist + die verstanden haben, ist es
Funktion hat, dass o Selbstkontrolle könnte die Kontrolle als nicht durchführbar nicht notwendig alle Fehler
Aufgaben von den SuS Kontrolle durch die deklariert, weil er ohne seine Brille zu korrigieren
selbstständig kontrolliert Lehrkraft nicht ersetzen, ist nicht dazu imstande ist o Lehrerin sieht es als nicht
werden der Meinung, dass die SuS o Er verweist lieber auf die realistisch an, alles zu
damit überfordert sein Selbstkontrolle kontrollieren à begreift
à fertigen und kontrollierten könnten sich demnach nicht als
Arbeiten der SuS unterschreibt die à insgesamt: Praxis der Ausführungsorgan der
Lehrerin, dokumentiert die Verantwortlichkeit für das rigide Kontrolle an der Kontrolle
Ergebnisse in ihren Unterlagen und Kontrollsystem schreibt die Alternativschule à beruht auf o Kontrolle = Abhängig von
gibt die Arbeiten am Lehrerin einem anderen pädagogischen den Defiziten der SuS
darauffolgenden Schultag zurück, à den Bedürfnissen der SuS Verständnis als die anderen beiden
damit die Aufgaben ggf. berichtigt nach Bestätigung zu zuvor beschriebenen ABER: Lehrerin misstraut ihrem
werden können und dann à deren Unfähigkeit, die Arbeit Kontrollregime Wissen gegenüber der
abgeheftet werden können selbst zu kontrollieren o Es herrscht an der Einschätzung der SuS und führt
à auch die Lehrerin versucht ihr Alternativschule ein deswegen am Ende nochmal einen
Begründung der Lehrerin für ihre rigides Kontrollsystem anderes Verständnis für Test oder eine andere Kontrolle
rigides Kontrollsystem: pädagogisch, psychologisch und die Funktion der durch, um Fehleinschätzungen der
à einerseits in der anthropologisch zu legitimieren, Lehrkraft und deren SuS zu vermeiden
anthropologisierenden Annahme, gesteht sich aber selbst ein, damit Aufgabe innerhalb des Vergleich zur Alternativschule:
dass Kinder Strukturen unzufrieden + überfordert zu sein individualisierten Ø Lehrer der
brauchen und andererseits in dem à Lehrerin fungiert eher als Unterrichts Alternativschule:
Zusammenhang, dass in der „Handlangering“ – Lehrerin der o Modus der Kontrolle verschafft sich erst bei dem
Kontrolle auch Wertschätzung Montessori-Schule als „Herrin“ orientiert sich nicht am Bericht über das Halbjahr
Zusammenfassung Breidenstein Studie – Kontrolle im individualisierten Unterricht

der Schüler-Arbeit zum Ausdruck Abarbeiten von Aufgaben einen Überblick über die
komme à Hindernis sieht die Lehrerin, und der Einhaltung von Arbeitshefte der SuS
In ihrer Rechtfertigung bedient sie um das Problem zu lösen= in der Formalitäten à Lehrer an Ø Lehrerin der A.L.S =
sich an: Unfähigkeit der SuS, Ergebnisse der Alternativschule lehnt Überblick nur, um sich in
Persönlichkeitspsychologie selbst zu kontrollieren + deren engmaschige ihrer Einschätzung
o „meine persönliche Bedürfnis nach Anerkennung unmittelbare Kontrolle bezüglich der SuS zu
Macke“ à die eigene Verantwortlichkeit ab + lässt sich nicht von rückversichern
Pädagogischen Anthropologie für diese Situation schiebt sie von dem Bedürfnis der SuS
o „es sind Kinder und die, die sich weg und stellt sich somit nicht vereinnahmen Andere Idee von Kontrolle:
brauchen auch ne Struktur, nur als Opfer ihrer eigenen o Es existieren weder Ø Montessori-Schule und
das ist wichtig für die Didaktik, sondern auch als Opfer präsentable Konzepte Erich-Kästner-Schule =
Pädagogischen Lehre ihres eigenen pädagogischen bezüglich der Kontrolle verschiedene Systeme und
o Sie hat es so im Verständnisses noch Instrumente, um dichte Kontrolle +
Montessori-Kurs gelernt diese Konzepte Lehrkräfte = überwiegend
umzusetzen mit der Kontrolle
Begründet das Kontrollregime à Kontrolle entspricht einem beschäftigt
mit der Anerkennung von Arbeit situativen Agieren, das auf einer Ø A.L.S = pragmatische
und Notwendigkeit von pragmatischen Einstellung Einstellung zu dem, was
Qualitätskontrollen beruht, was innerhalb der realisierbar und notwendig
begrenzten zeitlichen ist
Ressourcen der Lehrkraft à mit dem Wissen um
realisiert werden kann und soll begrenzte Ressourcen
handelt die Lehrerin nicht
als Ausführungsorgan der
etablierten
Kontrollpraktiken
o Verwehrt einerseits
den Anspruch, alle
Aufgaben sofort
kontrollieren zu
müssen
Zusammenfassung Breidenstein Studie – Kontrolle im individualisierten Unterricht

o Andererseits der
Notwendigkeit
engmaschige
Kontrollen zu
machen

à markanter Unterschied zu
den anderen Kontrollsystemen
Ø Bei den anderen orientieren
sich die Kontrollen
überwiegend am
Abarbeiten von Aufgaben
und der Einhaltung von
Formalitäten
Ø Bei der A.L.S basiert das
Kontrollregime auf einer
Orientierung am
Verständnis der Inhalte
à wenn die Lösungen der
SuS verdeutlichen, dass
diese die bearbeiteten
Aufgaben verstanden
haben, werden Fehler
akzeptiert und bedürfen
nicht der Berichtigung

Zusammenfassung: à dank der


Einsicht, nicht alles kontrollieren
zu können und der Delegation
von Fragen und Arbeiten an
Mitschüler und sogar Eltern,
Zusammenfassung Breidenstein Studie – Kontrolle im individualisierten Unterricht

werden Freiräume innerhalb der


Freiarbeit geschaffen, die
intensiven Phasen der
Zuwendung zu und
Unterstützung von einzelnen SuS
gestatten
Ø Daraus resultierend fühlt
sich die Pädagogin dazu
in der Lage, die
Leistungen der SuS
einschätzen zu können,
wodurch sich wiederum
lückenlose Kontrollen
aller Ergebnisse, wie es an
den anderen Schulen
beschrieben wurde,
erübrigen

Das könnte Ihnen auch gefallen