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DEUTSCHE NORM August 2007

DIN EN ISO 2409


D
ICS 87.040 Ersatz für
DIN EN ISO 2409:1994-10

Beschichtungsstoffe –
Gitterschnittprüfung (ISO 2409:2007);
Deutsche Fassung EN ISO 2409:2007
Paints and varnishes –
Cross-cut test (ISO 2409:2007);
German version EN ISO 2409:2007
Peintures et vernis –
Essai de quadrillage (ISO 2409:2007);
Version allemande EN ISO 2409:2007
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Gesamtumfang 16 Seiten

Normenausschuss Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB) im DIN

© DIN Deutsches Institut für Normung e.V. · Jede Art der Vervielfältigung, auch auszugsweise,
nur mit Genehmigung des DIN Deutsches Institut für Normung e.V., Berlin, gestattet.
Alleinverkauf der Normen durch Beuth Verlag GmbH, 10772 Berlin
Preisgruppe 10
www.din.de !,q9Ü"
www.beuth.de 9782298
DIN EN ISO 2409:2007-08

Nationales Vorwort
Die Europäische Norm EN ISO 2409 fällt in den Zuständigkeitsbereich des Technischen Komitees
CEN/TC 139 „Lacke und Anstrichstoffe“ (Sekretariat: DIN, Deutschland). Die ihr zugrunde liegende
Internationale Norm ISO 2409 wurde vom ISO/TC 35/SC 9 „General test methods for paints and
varnishes“ (Sekretariat: BSI, Vereinigtes Königreich) ausgearbeitet. Die Deutsche Norm DIN EN ISO 2409 fällt
in den Zuständigkeitsbereich des NA 002-00-07 AA „Allgemeine Prüfverfahren für Beschichtungsstoffe und
Beschichtungen“.
Für die in diesem Dokument zitierten Internationalen Normen wird im Folgenden auf die entsprechenden
Deutschen Normen hingewiesen:

ISO 1513 siehe DIN EN ISO 1513 ISO 4624 siehe DIN EN ISO 4624
ISO 1514 siehe DIN EN ISO 1514 ISO 15528 siehe DIN EN ISO 15528
ISO 2808 siehe DIN EN ISO 2808 ISO 16276-2 siehe DIN EN ISO 16276-2
ISO 3270 siehe DIN EN 23270 IEC 60454-2 siehe DIN EN 60454-2 (VDE 0340-2)

Änderungen

Gegenüber DIN EN ISO 2409:1994-10 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) die Anforderungen an das Klebeband wurden geändert;


b) Angaben zur Präzision wurden ergänzt.

Frühere Ausgaben

DIN 53151: 1955-05, 1965-10, 1970-12, 1981-05


DIN EN ISO 2409: 1994-10
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Nationaler Anhang NA
(informativ)

Literaturhinweise

DIN EN 23270, Lacke, Anstrichstoffe und deren Rohstoffe — Temperaturen und Luftfeuchten für Konditio-
nierung und Prüfung
DIN EN 60454-2 (VDE 0340-2), Bestimmung für selbstklebende Bänder für elektrotechnische Anwendungen —
Teil 2: Prüfverfahren
DIN EN ISO 1513, Beschichtungsstoffe — Vorprüfung und Vorbereitung von Proben für weitere Prüfungen
DIN EN ISO 1514, Beschichtungsstoffe — Norm-Probenplatten
DIN EN ISO 2808, Beschichtungsstoffe — Bestimmung der Schichtdicke
DIN EN ISO 4624, Beschichtungsstoffe — Abreißversuch zur Beurteilung der Haftfestigkeit
DIN EN ISO 15528, Beschichtungsstoffe und Rohstoffe für Beschichtungsstoffe — Probenahme
DIN EN ISO 16276-2, Korrosionsschutz von Stahlbauten durch Beschichtungssysteme — Beurteilung der
Adhäsion/Kohäsion (Haftfestigkeit) einer trockenen Beschichtung und Kriterien für deren Annahme — Teil 2:
Gitterschnitt- und Kreuzschnittprüfung

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EUROPÄISCHE NORM EN ISO 2409
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Mai 2007

ICS 87.040 Ersatz für EN ISO 2409:1994

Deutsche Fassung

Beschichtungsstoffe —
Gitterschnittprüfung
(ISO 2409:2007)

Paints and varnishes — Peintures et vernis —


Cross-cut test Essai de quadrillage
(ISO 2409:2007) (ISO 2409:2007)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 14. Mai 2007 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN oder bei jedem CEN-Mitglied auf
Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-Zentrum
mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich
und Zypern.
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EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B- 1050 Brüssel

© 2007 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 2409:2007 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN ISO 2409:2007 (D)

Inhalt

Seite

Vorwort ................................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................4
2 Normative Verweisungen......................................................................................................................4
3 Gerät........................................................................................................................................................5
4 Probenahme ...........................................................................................................................................8
5 Probenplatten.........................................................................................................................................8
6 Durchführung .........................................................................................................................................8
7 Ergänzende Prüfbedingungen........................................................................................................... 11
8 Auswertung ......................................................................................................................................... 11
9 Präzision .............................................................................................................................................. 12
10 Prüfbericht........................................................................................................................................... 13
Literaturhinweise ............................................................................................................................................. 14
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2
EN ISO 2409:2007 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 2409:2007) wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 35 „Paints and varnishes“ in
Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee CEN/TC 139 „Lacke und Anstrichstoffe“ erarbeitet, dessen
Sekretariat vom DIN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis November 2007, und etwaige entgegenstehende
nationale Normen müssen bis November 2007 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt EN ISO 2409:1994.

Die hauptsächlichen technischen Änderungen gegenüber EN ISO 2409:1994 sind:

a) die Anforderungen an das Klebeband wurden geändert;

b) Angaben zur Präzision wurden ergänzt.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland,
Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien,
Spanien, Tschechische Republik, Ungarn, Vereinigtes Königreich und Zypern.
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Anerkennungsnotiz

Der Text von ISO 2409:2007 wurde vom CEN als EN ISO 2409:2007 ohne irgendeine Abänderung genehmigt.

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EN ISO 2409:2007 (D)

1 Anwendungsbereich
Diese Internationale Norm legt ein Prüfverfahren zur Abschätzung des Widerstandes einer Beschichtung
gegen Trennung vom Substrat fest, wenn ein bis zum Substrat durchgehendes Gitter in die Beschichtung
geschnitten wird. Die nach diesem empirischen Verfahren gemessene Eigenschaft hängt, neben anderen
Faktoren, von der Haftfestigkeit der Beschichtung auf der vorhergehenden Schicht oder auf dem Substrat ab.
Dieses Verfahren ist jedoch nicht als Verfahren zur Messung der Haftfestigkeit anzusehen.

Wenn die Haftfestigkeit gemessen werden soll, kann das in ISO 4624 festgelegte Verfahren angewendet
werden.

ANMERKUNG 1 Obwohl die Gitterschnittprüfung in erster Linie zur Anwendung im Laboratorium gedacht ist, ist sie
auch als Feldprüfung geeignet.

Das festgelegte Verfahren kann entweder als ja/nein-Prüfung oder, wenn entsprechende Umstände gegeben
sind, als Einstufungsprüfung mit sechs Stufen angewendet werden. Bei Mehrschichtsystemen kann auch die
Zwischenschicht-Haftfestigkeit abgeschätzt werden.

Die Prüfung kann an fertigen Gegenständen und/oder an eigens dafür hergestellten Probeplatten durchge-
führt werden.

Obwohl das Verfahren auf Beschichtungen auf harten (Stahl) und weichen (Holz und Putz) Substraten
anwendbar ist, erfordern diese unterschiedlichen Substrate eine unterschiedliche Durchführung (siehe
Abschnitt 6).

Das Verfahren ist für Beschichtungen mit einer Gesamtschichtdicke über 250 µm oder für Strukturbeschich-
tungen nicht geeignet.

ANMERKUNG 2 Wenn das Verfahren auf Beschichtungen mit einer strukturierten Oberfläche angewendet wird,
streuen die Ergebnisse zu stark (siehe auch ISO 16276-2).
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2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokumentes erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokumentes (einschließlich aller Änderungen).

ISO 1513, Paints and varnishes — Examination and preparation of samples for testing

ISO 1514, Paints and varnishes — Standard panels for testing

ISO 2808, Paints and varnishes — Determination of film thickness

ISO 3270, Paints and varnishes and their raw materials — Temperatures and humidities for conditioning and
testing

ISO 15528, Paints, varnishes and raw materials for paints and varnishes — Sampling

IEC 60454-2, Specification for pressure-sensitive adhesive tapes for electrical purposes — Part 2: Methods of
test

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EN ISO 2409:2007 (D)

3 Gerät

3.1 Allgemeines

Übliches Laborgerät zusammen mit den in 3.2 bis 3.6 festgelegten Geräten verwenden.

3.2 Schneidgerät

3.2.1 Allgemeine Anforderungen

Die Schneiden des Gerätes müssen eine definierte Form haben und die Schnittkanten in gutem Zustand sein.
Geeignete Geräte sind in 3.2.2 und 3.2.3 beschrieben und in den Bildern 1a) und 1b) dargestellt.

Ein Einschneidengerät (3.2.2) ist immer zu bevorzugen, d. h. für alle Arten von Beschichtungen auf harten
und weichen Substraten. Das Mehrschneidengerät (3.2.3) eignet sich nicht für dicke (> 120 µm) oder harte
Beschichtungen und bei Beschichtungen auf weichen Substraten.

Die in 3.2.2 und 3.2.3 festgelegten Geräte sind für den Gebrauch von Hand geeignet und üblich. Das
Schneidgerät kann auch mit einem motorischen Antrieb verbunden werden, wodurch sich gleichmäßigere
Schnitte ergeben. Dieses Verfahren muss zwischen den interessierten Parteien vereinbart werden.

3.2.2 Einschneidengerät

Ein Einschneidengerät muss einen Schneidenwinkel von 20° bis 30° haben und die Dicke der Schneide muss
(0,43 +0,03
−0,03
) mm betragen, wie im Bild 1a) dargestellt.
Wenn die Schnittkante bis auf 0,1 mm abgenutzt ist, muss sie nachgeschliffen werden.

3.2.3 Mehrschneidengerät
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Ein Mehrschneidengerät muss sechs Schneiden mit 1 mm, 2 mm oder 3 mm Abstand haben [siehe Bild 1b)].

Die Dicke über 6 Schneiden, a, beträgt 5 mm, wenn der Abstand zwischen den Schneiden 1 mm beträgt, und
10 mm, wenn der Abstand zwischen den Schneiden 2 mm beträgt.

Wenn die Schnittkante bis auf 0,1 mm abgenutzt ist, muss sie nachgeschliffen werden.

Die Führungsspitzen und die Schneidspitzen müssen auf dem gleichen Durchmesser liegen.

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EN ISO 2409:2007 (D)

Maße in Millimeter,
außer wenn anders angegeben

a) Einschneidengerät
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b) Mehrschneidengerät

Legende
1 Schnittkante
a Dicke über alle sechs Schneiden

a Nachschleifen, wenn die Schnittkante bis auf 0,1 mm abgenutzt ist.


b Führungsspitzen und Schneidspitzen liegen auf dem gleichen Durchmesser.
c Schnittrichtung

Bild 1 — Schneidgeräte

6
EN ISO 2409:2007 (D)

3.3 Schablone für Schnittführung und Schnittabstand

Wenn das Einschneidengerät benutzt wird, ist eine geeignete Schablone notwendig, um den Schnittabstand
genau einzuhalten. Eine geeignete Vorrichtung ist im Bild 2 dargestellt.
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Legende
1 10 Abstandsschienen, 1 mm dick
2 Schichtpressstoff oder Stahl
3 Gummi

Bild 2 — Schablone für Schnittabstand

3.4 Weiche Bürste

3.5 Druckempfindliches Selbstklebeband

Falls nicht anders vereinbart, wird Klebeband mit einer Klebkraft zwischen 6 N je 25 mm Breite und 10 N je
25 mm Breite (bestimmt nach IEC 60454-2) verwendet. Das Band muss mindestens 50 mm breit sein.

ANMERKUNG Durchsichtiges Klebeband wird empfohlen.

3.6 Lupe

Handlupe mit zwei- oder dreifacher Vergrößerung.

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EN ISO 2409:2007 (D)

4 Probenahme
Eine repräsentative Probe von dem zu prüfenden Beschichtungsstoff nehmen, wie in ISO 15528 beschrieben.

Die Probe nach ISO 1513 untersuchen und für die weitere Prüfung vorbereiten.

5 Probenplatten

5.1 Substrate

Falls nicht anders vereinbart, das Substrat aus den in ISO 1514 beschriebenen Substraten auswählen.

Die Platten müssen eben und frei von Verformungen sein. Sie müssen so groß sein, dass an mindestens drei
mindestens 5 mm voneinander und vom Plattenrand entfernten Stellen geprüft werden kann.

Falls die Platten aus einem verhältnismäßig weichen Werkstoff, z. B. Holz, bestehen, muss die Dicke mindestens
10 mm betragen. Wenn die Platten aus einem harten Werkstoff bestehen, muss die Dicke mindestens 0,25 mm
betragen.

ANMERKUNG 1 Rechteckige Platten von etwa 150 mm × 100 mm sind geeignet.

ANMERKUNG 2 Bei Platten aus Holz können Richtung und Struktur der Maserung die Prüfung beeinflussen. Eine
ausgeprägte Maserung macht eine Bewertung unmöglich.

5.2 Vorbereiten und Beschichten

Falls nicht anders festgelegt, jede Probenplatte nach ISO 1514 vorbereiten und nach dem festgelegten
Verfahren mit dem zu prüfenden Beschichtungsstoff oder -system beschichten.

5.3 Trocknen
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Jede beschichtete Probenplatte über die festgelegte Zeitdauer und unter den festgelegten Bedingungen
trocknen oder einbrennen und gegebenenfalls altern.

5.4 Schichtdicke

Die Trockenschichtdicke der Beschichtung, in Mikrometer, nach einem der in ISO 2808 festgelegten
Verfahren bestimmen. An den Stellen oder so nahe wie möglich an den Stellen messen, an denen der
Gitterschnitt vorzunehmen ist. Die Anzahl der Messungen hängt vom angewendeten Verfahren ab.

6 Durchführung

6.1 Allgemeines

6.1.1 Prüfbedingungen und Anzahl der Prüfungen

Die Prüfung bei (23 ± 2) °C und einer relativen Luftfeuchte von (50 ± 5) % durchführen, sofern nicht anders
vereinbart (siehe ISO 3270).

Bei Feldprüfungen müssen die Umgebungsbedingungen angenommen werden.

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EN ISO 2409:2007 (D)

6.1.2 Konditionierung der Probenplatten

Falls nicht anders festgelegt, unmittelbar vor der Prüfung die Probenplatten bei einer Temperatur von
(23 ± 2) °C und einer relativen Luftfeuchte von (50 ± 5) % mindestens 16 h konditionieren.

6.1.3 Anzahl der Schnitte

Die Anzahl der Schnitte in jeder Richtung des Gitters muss sechs sein.

6.1.4 Schnittabstand

Der Schnittabstand in jeder Richtung muss gleich und je nach Schichtdicke der Beschichtung und Art des
Substrates wie folgt sein:

bis 60 µm: 1 mm Abstand, für harte Substrate (z. B. Metall);

bis 60 µm: 2 mm Abstand, für weiche Substrate (z. B. Holz und Putz);

61 µm bis 120 µm: 2 mm Abstand, für harte und weiche Substrate;

121 µm bis 250 µm: 3 mm Abstand, für harte und weiche Substrate.

Der Abstand der Schnitte hängt von der Härte des Substrates und der Beschichtung ab.

6.1.5 Anzahl der Bestimmungen

An mindestens drei Stellen (siehe 5.1) auf der Platte prüfen (siehe auch Abschnitt 8). Wenn die Ergebnisse
nicht übereinstimmen und die Unterschiede mehr als eine Einheit betragen, an weiteren drei Stellen prüfen
und alle Ergebnisse festhalten. Falls erforderlich, mehrere Probenplatten benutzen.

6.2 Manuelle Gitterschnittprüfung


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6.2.1 Die Probenplatte auf eine feste, ebene Oberfläche legen, um jede Verformung während der Prüfung
zu verhindern.

6.2.2 Vor der Prüfung die Schneide untersuchen und, falls erforderlich, schärfen oder ersetzen.

Die Gitterschnittprüfung von Hand nach dem festgelegten Verfahren durchführen.

Wenn die Platte aus Holz oder einem ähnlichen Werkstoff besteht, die Schnitte in einem Winkel von
annähernd 45° zur Richtung der Maserung anbringen.

6.2.3 Das Schneidgerät (3.2) mit der Schneide senkrecht zur Oberfläche der Probenplatte ansetzen. Mit
gleichmäßigem Druck auf das Schneidgerät und unter Verwendung der Schablone (3.3) die entsprechenden
Schnitte mit gleichmäßiger Schnittgeschwindigkeit in der Beschichtung anbringen. Alle Schnitte müssen bis
zum Substrat durchgehen.

Wenn die Beschichtung so hart ist, dass die Schnitte nicht bis zum Substrat durchgehen, ist die Prüfung
ungültig und entsprechend zu protokollieren.

6.2.4 Weitere parallele Schnitte in gleicher Anzahl unter einem Winkel von 90° zu den ersten Schnitten
anbringen, so dass ein Gitter entsteht.

6.2.5 Auf der Probenplatte mit der weichen Bürste (3.4) entlang der Diagonale des Gitters einige Male leicht
hin und her bürsten.

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EN ISO 2409:2007 (D)

6.2.6 Für harte Substrate und Holz zusätzlich Klebeband (3.5) anwenden. Vor Beginn einer neuen Prüfserie
von einer Rolle des Klebebandes zwei vollständige Lagen abrollen und verwerfen. Dann weiteres Klebeband
gleichmäßig schnell abrollen und in einem Stück von etwa 75 mm Länge abschneiden.

Das Klebeband parallel zu einer Richtung der Schnitte, wie im Bild 3 dargestellt, mitten auf das Gitter legen
und auf diesem und mindestens 20 mm über dieses hinaus mit dem Finger glätten.

Um einen guten Kontakt mit der Beschichtung herzustellen, das Klebeband fest mit einer Fingerspitze oder
einem Fingernagel reiben. Die Farbe der Beschichtung, durch das Klebeband betrachtet, gibt einen Hinweis
auf gleichmäßigen Kontakt.

Das Klebeband innerhalb von 5 min nach dem Aufbringen entfernen. Dazu das freie Ende fassen und
gleichmäßig innerhalb von 0,5 s bis 1,0 s in einem Winkel von möglichst 60° abziehen (siehe Bild 3).

ANMERKUNG 1 Falls nicht anders vereinbart, kann der Klebebandabriss auch mehrfach durchgeführt werden, da es
auf die Art der Beschichtung und die Schnittrichtung ankommt (wichtig bei Schneidgeräten mit motorischem Antrieb –
siehe 6.3)

ANMERKUNG 2 Bei mehrschichtigen Beschichtungssystemen (z. B. Automobilbeschichtungen) wird empfohlen, den


Klebebandabriss mindestens einmal in jeder Richtung des Gitterschnittrasters durchzuführen.

ANMERKUNG 3 Bei Einschichtsystemen, z. B. Elektrotauchlackierungen, kann ein einfacher Klebebandabriss aus-


reichend sein; bei z. B. Pulverbeschichtungen reicht dies allerdings nicht.

ANMERKUNG 4 Es wird empfohlen, das Klebeband für Vergleichszwecke aufbewahren, indem es z. B. auf einen
transparenten Film geklebt wird.
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a) Lage des Klebebandes zur b) Lage unmittelbar vor dem Abziehen von der
Gitterschnittfläche Gitterschnittfläche

Legende
1 Klebeband
2 Beschichtung
3 Schnitte
4 Substrat

a Geglättet
b Abzugsrichtung

Bild 3 — Lage des Klebebandes

6.3 Gitterschnittprüfung mit einem Gerät mit motorischem Antrieb

Wenn ein Schneidgerät mit motorischem Antrieb verwendet wird, müssen alle in der Beschreibung für die
manuelle Ausführung genannten Punkte beachtet werden, insbesondere Anzahl und Abstand der Schnitte
sowie Anzahl der Prüfungen.

10
EN ISO 2409:2007 (D)

7 Ergänzende Prüfbedingungen
Für bestimmte Anwendungen des in dieser Internationalen Norm festgelegten Prüfverfahrens können
ergänzend zu den vorstehenden Abschnitten noch Angaben erforderlich sein.

Die folgenden Angaben müssen für jede Anwendung zusätzlich gemacht werden, damit das Prüfverfahren
durchgeführt werden kann:

a) Werkstoff und Dicke des Substrates und dessen Oberflächenvorbereitung;

b) Auftragsverfahren für den zu prüfenden Beschichtungsstoff auf das Substrat, einschließlich Trocknungs-/
Härtungsdauer und -bedingungen zwischen dem Beschichten bei Mehrschichtsystemen;

c) Dauer und Bedingungen für das Trocknen/Härten (einschließlich Einbrennen) der Beschichtung und
gegebenenfalls Alterungsbedingungen vor dem Prüfen;

d) Dauer und Bedingungen für das Konditionieren der Probenplatten vor der Gitterschnittprüfung (falls vorab
schon andere Prüfungen an denselben Probenkörpern durchgeführt wurden);

e) Trockenschichtdicke der Beschichtung, in Mikrometern, einschließlich Messverfahren nach ISO 2808 und
Angabe, ob es sich um eine einzelne Schicht oder ein Mehrschichtsystem handelt;

f) Temperatur und Luftfeuchte, falls von der Festlegung in 6.1.1 abweichend;

g) durchzuführendes Verfahren, d. h. ob es sich um eine ja/nein-Prüfung oder eine Prüfung zur Einstufung
nach dem Gitterschnitt-Kennwert handelt;

h) Typ des verwendeten Schneidgerätes und die Art der Durchführung (von Hand oder mit motorischem
Antrieb);

i) für das Produkt geforderter Gitterschnitt-Kennwert nach Tabelle 1.


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Diese Prüfbedingungen sollten vorzugsweise zwischen den Vertragspartnern vereinbart werden. Sie können
teilweise oder vollständig einer internationalen oder nationalen Norm oder einem Schriftstück für den zu
prüfenden Beschichtungsstoff entnommen werden.

8 Auswertung
Die Ergebnisse wie folgt auswerten:

⎯ bei weichen Substraten: unmittelbar nach dem Bürsten;

⎯ bei harten Substraten und Holz: unmittelbar nach dem Abziehen des Klebebandes.

Die Gitterschnittfläche der Beschichtung bei guter Beleuchtung mit bloßem Auge, gegebenenfalls mit
korrigiertem Sehvermögen, sorgfältig beurteilen. Falls zwischen den interessierten Parteien vereinbart, die
Lupe (3.6) verwenden. Zur Beurteilung der Platte die Prüffläche aus verschiedenen Richtungen beleuchten
und beobachten. Auch das Klebeband kann so beurteilt werden.

Die Prüffläche durch Vergleichen mit den Bildern in Tabelle 1 einstufen.

ANMERKUNG Die Beschreibungen in Tabelle 1 geben zusätzliche Hinweise.

Tabelle 1 enthält sechs Stufen (Gitterschnitt-Kennwerte). Die ersten drei Stufen sind für allgemeine Zwecke
und für eine ja/nein-Aussage anzuwenden. In besonderen Fällen können alle sechs Kennwerte benötigt
werden.

11
EN ISO 2409:2007 (D)

Bei einem Mehrschichtsystem angeben, zwischen welchen Schichten eine Trennung aufgetreten ist.

Wenn die Prüfergebnisse voneinander abweichen, die Einzelergebnisse angeben. Bei Mehrschichtsystemen
die Trennstelle (zwischen den Schichten oder vom Substrat) angeben.

Tabelle 1 — Einstufung der Prüfergebnisse

Gitterschnitt- Beschreibung Aussehen der Oberfläche im


Kennwert Bereich des Gitterschnittes, an der
Abplatzung aufgetreten ist
(Beispiel für sechs parallele Schnitte)
0 Die Schnittränder sind vollkommen glatt; keines der Quadrate

des Gitters ist abgeplatzt.
1 An den Schnittpunkten der Gitterlinien sind kleine Splitter der
Beschichtung abgeplatzt.
Abgeplatzte Fläche nicht größer als 5 % der
Gitterschnittfläche.

2 Die Beschichtung ist längs der Schnittränder und/oder an den


Schnittpunkten der Gitterlinien abgeplatzt.
Abgeplatzte Fläche größer als 5 %, aber nicht größer als 15 %
der Gitterschnittfläche.

3 Die Beschichtung ist längs der Schnittränder teilweise oder


ganz in breiten Streifen abgeplatzt, und/oder einige Quadrate
sind teilweise oder ganz abgeplatzt.
Abgeplatzte Fläche größer als 15 %, aber nicht größer als
35 % der Gitterschnittfläche.
4 Die Beschichtung ist längs der Schnittränder in breiten
Streifen abgeplatzt, und/oder einige Quadrate sind ganz oder
teilweise abgeplatzt.
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Abgeplatzte Fläche größer als 35 %, aber nicht größer als


65 % der Gitterschnittfläche.
5 Jedes Abplatzen, das nicht mehr als Gitterschnitt-Kennwert 4

eingestuft werden kann.

9 Präzision

9.1 Wiederholgrenze, r

Die Wiederholgrenze r ist der Wert, unterhalb dessen die absolute Differenz zwischen zwei Prüfergebnissen,
jedes als Mittelwert von zwei gültigen Bestimmungen, mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % bei der
Anwendung dieses Prüfverfahrens unter Wiederholbedingungen erwartet werden kann. Dabei werden die
Prüfergebnisse an demselben Prüfmaterial von demselben Prüfer in demselben Laboratorium innerhalb einer
kurzen Zeitspanne nach dem genormten Prüfverfahren ermittelt. Die Wiederholgrenze r beträgt nach dieser
Norm 1 Gitterschnitt-Kennwert.

9.2 Vergleichgrenze, R

Die Vergleichgrenze R ist der Wert, unterhalb dessen die absolute Differenz zwischen zwei Prüfergebnissen,
jedes als Mittelwert von zwei gültigen Bestimmungen, mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % bei der
Anwendung dieses Prüfverfahrens unter Vergleichbedingungen erwartet werden kann. Dabei werden die
Prüfergebnisse an demselben Prüfmaterial von unterschiedlichen Prüfern in unterschiedlichen Laboratorien
nach dem genormten Prüfverfahren ermittelt. Die Vergleichgrenze R beträgt nach dieser Norm 2 Gitterschnitt-
Kennwerte.

12
EN ISO 2409:2007 (D)

10 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:

a) alle Einzelheiten, die zur Identifizierung des geprüften Produktes notwendig sind;

b) einen Hinweis auf diese Internationale Norm (ISO 2409:2007);

c) Typ des verwendeten Schneidgerätes;

d) Einzelheiten über ergänzende Prüfbedingungen, auf die im Abschnitt 7 hingewiesen wird;

e) einen Hinweis auf die internationale oder nationale Norm, Produktspezifikation oder andere Vorschrift, die
die Angaben nach d) enthält;

f) Ergebnis der Prüfung, wie im Abschnitt 8 angegeben;

g) jede Abweichung von dem festgelegten Prüfverfahren;

h) jede ungewöhnliche Beobachtung (Abweichung) während der Prüfung;

i) Prüfdatum.
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EN ISO 2409:2007 (D)

Literaturhinweise

[1] ISO 4624, Paints and varnishes — Pull-off test for adhesion

[2] ISO 16276-2, Corrosion protection of steel structures by protective paint systems — Assessment of,
and acceptance criteria for, the adhesion/cohesion (fracture strength) of a coating — Part 2: Cross-cut
testing and X-cut testing
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