Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
Biologie Neurobiologie Q12 - 1 Kolloquium
Biologie Neurobiologie Q12 - 1 Kolloquium
Neurobiologie
1. Nervenzellen...........................................................................................................................................2
2. Bau eines myelinisierten Neurons..........................................................................................................2
3. Bioelektrische Vorgänge in Neuronen....................................................................................................3
3.1 Voraussetzungen für die Entstehung des Ruhepotenzials.................................................................4
3.2 Entstehung des Ruhepotenzials nach der Ionentheorie....................................................................4
3.3 Aufrechterhaltung des Ruhepotenzials.............................................................................................4
3.4 Ionenbewegungen an der Zellmembran der Neuronen im unerregten Zustand...............................5
3.5 Das Aktionspotenzial.........................................................................................................................7
3.6 Erregungsleitung im Axon..................................................................................................................7
4. Synapsen.................................................................................................................................................9
4.1 Erregende und hemmende Synapsen zwischen Neuronen.............................................................10
5. Krankheiten..........................................................................................................................................11
6. Wirkung von Giften und Drogen an Synapsen.....................................................................................11
lll. Neurobiologie
1. Nervenzellen
Sinneszellen (spezialisierte Nervenzellen) wandeln Reize in elektrische Erregung um.
Nervenzellen (Neuronen) leiten die Erregung weiter und verarbeiten sie.
Neuronen
nicht mehr teilungsfähig
Aufgaben: Erregungsweiterleitung (Transport von Informationen in Form von
elektrischer Erregung) und Verarbeitung
Funktion wird durch Lage im Nervensystem und Verschaltung mit anderen Neuronen
bestimmt (z.B. Gedächtnisfunktion; Veranlassung von Muskeln zur Kontraktion;
Aufnahme von Sinnesreizen)
2
verschiedene Ausprägung der Dendriten
alle Nervenzellen haben eine Soma
keine oder verschiedene Ausprägungen des Axons
Dendriten
weitverzweigte Zellfortsätze
große Oberfläche für den Empfang von Signalen anderer Nervenzellen
mehrere Tausend Verbindungen mit anderen Nervenzellen (= Synapsen)
passive Erregungsleitung von Dendriten bis Axonhügel (mit zunehmender Entfernung
abschwachend)
Axon/ Nervenfasern
einzelner Zellfortsatz (länger als Dendriten)
Aufgabe: Weiterleitung der Signale, die von den Dendriten aufgenommen wurden
viele Mitochondrien: aktiver, energieaufwendiger Prozess
zur besseren elektrischen Isolation von Schwannschen Zellen (spezielle Gliazellen)
schlauchartig umhüllt
Verzweigung und Teilung am Ende in viele verdickte Strukturen (= präsynaptische Endigung)
Präsynaptische Endigung
bilden mit Dendriten anderer Neuronen/ Muskelzellen Synapsen
viele Mitochondrien, mit Sekret gefüllte Vesikel: energieaufwand, chemisch!
3
3.1 Voraussetzungen für die Entstehung des Ruhepotenzials
Charakteristische Verteilung von Ionen innerhalb und außerhalb des Neurons
für Kaliumionen (K+), Natriumionen (Na+) und Chloridionen (Cl-) besteht ein
Konzentrationsgefälle:
5
extrazellulär: positiv geladen
3 Na+-Einstrom erhöht die Na+-Permeabilität
weiter (positive Rückkoppelung)
Ausgangssignal wird verstärkt
Erreichen des Spitzenwerts von +30 mV
Kanalstatus:
Kaliumhintergrundkanäle: offen
sp.- Kaliumkanäle: geschlossen
sp.-Natriumkanäle: offen
Spannung: +30 mV
intrazellulär: positiv geladen
extrazellulär: negativ geladen
4 zeitlich verzögerte Öffnung
spannungsabhängiger K+-Ionenkanäle
Permeabilität der Membran für K+-Ionen steigt
K+-Ionen strömen aus
gleichzeitig: Na+-Permeabilität sinkt
Membranpotenzial erreicht wieder negative
Werte
Kanalstatus:
Kaliumhintergrundkanäle: offen
sp.- Kaliumkanäle: offen
sp.-Natriumkanäle: geschlossen
Spannung: 30 mV bis -70 mV
intrazellulär: negativ geladen
extrazellulär: positiv geladen
5 K+-Ausstrom ist so groß, dass das
Membranpotenzial unter das Ruhepotenzial
absinkt
K+-Permeabilität geht nur langsam auf
Normalwert zurück
Natrium Leckströme verringern das Potenzial:
Natrium-Kalium-Pumpe befördert unter
Energieaufwand (ATP) daher eindringende
Natriumionen im Austausch gegen Kaliumionen
wieder aus der Zelle (Rückkehr zur
Ruhepotenzial)
Kanalstatus:
Kaliumhintergrundkanäle: offen
6
sp.- Kaliumkanäle: offen
sp.-Natriumkanäle: geschlossen
Na/K-Pumpe: aktiv
Spannung: -70 mV
intrazellulär: negativ geladen
extrazellulär: positiv geladen
6 die Aufladung der Membran wirkt dem Kalium-
Ausstrom entgegen: es stellt sich ein
Gleichgewicht zwischen Ausstrom und
Rückstrom der Kaliumionen ein (-70 mV)
Auslösebedingungen
die Reizung führt zu einer Abnahme der Potenzialdifferenz
am Axon = Depolarisation (das Ruhepotenzial wird
„positiver“)
der Reiz muss überschwellig sein, d.h., die Auslöseschwelle
von ca. -50 mV wird überschritten (sonst Rückführung zum
Ruhepotenzial)
Alles-oder-nichts-Signal/ Prinzip: bei überschwelliger Reizung ist
die Dauer und die Amplitude (+30 mV) der APs stets gleich, also unabhängig von der
Reizstärke
zeitlicher Abstand von Reizen: wird die gleiche Membranstelle 1-2 ms nach dem ersten Reiz
erneut gereizt kein zweites AP = absolute Refräktarphase
erfolgt der zweite Reiz 2-4 ms nach dem ersten AP erreicht geringeren Spitzenwert
(vermindert) = relative Refräktarphase
8
Vorteile der saltatorischen Erregungsleitung gegenüber der kontinuierlichen Erregungsleitung
höhere Erregungsleitungsgeschwindigkeit bei gleichem Durchmesser der Nervenfaser:
schnellere Reaktionen möglich (allgemein: je größer der Durchmesser, desto höher ist die
Leitungsgeschwindigkeit)
geringerer Durchmesser der Nervenfaser bei gleicher Leitungsgeschwindigkeit: Material-
und Raumersparnis
aktiver Ionentransport durch die Natrium-Kalium-Ionenpumpen muss nur an den
Schnürringen stattfinden: geringerer Energieverbrauch
4. Synapsen
Synapse = Kontaktstelle zwischen Nervenzellen bzw. zwischen Nervenzelle und Effektor/
Erfolgsorgan (Muskel- oder Drüsenzellen)
1. Öffnung von spannungsabhängigen Ca2+-Ionenkanälen durch im Endknöpfchen der
Nervenzelle ankommendes Aktionspotenzial Einstrom von Calciumionen
2. Verschmelzen von synaptischen Bläschen mit präsynaptischer Membran Ausschüttung
des Transmitters Acetylcholin
3. Diffusion der Transmittermoleküle durch synaptischen Spalt Bindung an die Rezeptoren
den postsynaptischen Membran der Muskelfaser
4. Öffnung von Ionenkanälen Einstrom von Na+-Ionen und Ausstrom von wenigen K+-Ionen
schwache Depolarisation der Membran = postsynaptisches Potenzial (PSP)
5. Ausbreitung des PSP über die Muskelfasermembran Auslösung eines Aktionspotenzials
6. Spaltung des Transmitters durch Enzym Acetylcholinesterase
7. Aufnahme der Spaltstücke ins Endknöpfchen, Resynthese und Speicherung im synaptischen
Bläschen
9
4.1 Erregende und hemmende Synapsen zwischen Neuronen
Synapse zwischen Nervenzellen = zentrale/ interneurale Synapse
Postsynaptische Potenziale breiten sich unter Abschwächung über die Zellkörpermembran bis
zum Axonhügel aus und werden dort verrechnet bei ausreichender Stärke des
resultierenden Potenzials Aktionpotenzial im Axon
10
Räumliche Summation = unterschwellige Signale können an der gleichen Stelle/ nah
beieinander ein überschwelliges Signal ergeben
5. Krankheiten
Bezeichnung Symptome Grund
Parkinson Zittern Nervenzellen in den
Ziel: Verlangsamung mit Steifigkeit Basalganglien sterben ab
Dopamin und ähnlichem langsamere,
schwerfälligere
Bewegung
Amyotrophe Lateralsklerose fortschreitende
(ALS) Muskelschwäche und
Muskelschwund
Alzheimer starke Schrumpfung des Bildung von Amyloid-
Ziel: Amyloid-Plaques Gehirns Plaques außerhalb der
verhindern Vergesslichkeit, fehlende Nervenzellen
Aufmerksamkeit und Absterben der
Konzentration Nervenzellen
führt zu Tod
Multiple Sklerose (wahrs. unscharfes Sehen Immunsystem greift
chronisch) Empfindungsstörungen körpereigene Zellen an
Ziel: Verlangsamung des Kribbeln (Myelinscheide)
Krankheitsverlaufs mit Absterben der
Cortison und ähnlichem Nervenzellen
11
Rezeptoren Atemlähmung
keine Öffnung von
Ionenkanälen
Botulinusgift blockiert die Erregungsübertragung Lähmungen der
(Botox) Transmitterfreisetzung unterbleibt Muskulatur
aus den synaptischen Tod durch
Bläschen Atemlähmung
Alkylphosphat hemmen das Enzym Erregungsübertragung starke Verkrampfung
e (Insektizide, Acetylcholinesterase verstärkt der Muskulatur
Tabun, Sarin) die Spaltung des (Dauerdepolarisation) Tod durch
Transmitters Atemlähmung
unterbleibt
die Ionenkanäle werden
wiederholt geöffnet
Nicotin wirken wie Erregungsübertragung Magen-Darm-Krämpfe
(Tabak); Acetylcholin, werden verstärkt Atemlähmung
Muscarin aber von der
(Fliegenpilz) Acetylcholinesterase
nicht abgebaut
Kokain erhöht die Freisetzung Aktivierung des bei längerem Gebrauch:
des Transmitters Belohnungssystems Wahnvorstellungen
Dopamin und hemmt des Gehirns Depressionen
den Rücktransport des verstärkt irreparable Zerstörung
Dopamins in die Wohlbefinden, des Nervensystems
Endknöpfchen beseitigt Ermüdigung
Opiate (Heroin, besetzen Rezeptoren Unterdrückung der bei Dauergebrauch:
Morphin) für körpereigene Weiterleitung von Schädigung von Herz
Endorphine in Synapsen Schmerzsignalen wird und inneren Organen
der schmerzleitenden verstärkt (Euphorie) infolge Dosissteigerung
Bahnen von Gehirn und
Rückenmark
(hemmende Synapsen)
12