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ZUSAMMENGESETZTER SATZ

- entsteht durch die Zusammenfügung mehrerer Grundstrukturen zu einer


komplexen Einheit
- koordinative und subordinative Verbindung

KOORDINATIVE VERBINDUNG

- verbindet 2 oder mehrere HS

Formen der Koordination in der Satzverbindung

1. Asyndetische Konstruktion

- es fehlt ein formales Verknüpfungszeichen (Konjunktion, Konjunktionaladverb)


zwischen den beiden Teilen der Satzverbindung
- Zusammenhang der Sätze durch Semantik und Satzintonation deutlich

2. Syndetische Konstruktion

- beide Teile der Satzverbindung durch ein formales Verknüpfungszeichen


verbunden
- Verknüpfungszeichen leiten den 2. Satz ein oder stehen nach dem fin. V.

Inhaltliche Beziehung der Koordination in der Satzverbindung

1. KOPULATIVE SATZVERBINDUNG
- die beiden HS werden nur aneinadergereiht, nebeneinandergestellt
- Konjunktionen: und, sowohl…als auch, weder…noch, nicht nur…sondern auch
- Konjunktionaladverbien: auch, außerdem, ferner, zudem, überdies, ebenso,
ebenfalls, gleichfalls
- HS können auch in kopulativer Weise asyndetisch aneinadergereiht werden
- manchmal wird innerhalb der kopulativen SV eine Hervorhebung (sogar,
überdies, nämlich, zwar) odere eine Einteilung (teils…teils, einerseits…
andererseits, erstens…zweitens), eine lokale (dort, von dort, dorthin), eine
temporale (da, dann, danach) odere eine komparative Beziehung (ebenso,
anders, ebenfalls) akzenturiert

Der Ingenieur war viel im Ausland und er lernte die Lebensbedingugen in fremden
Ländern kennen.

Der Ingenieur war viel im Ausland, er lernte die Lebensbedingugen in fremden Ländern
kennen.

2. KAUSALE SATZVERBINDUNG
- Warum?
- der 2. HS enthält den Grund für den Sachverhalt des ersten
- Konjunktionen: denn
- Konjunktionaladverbien: nämlich (nie am Anfang des Satzes)

Er konnte das Problem nicht lösen, denn ihm fehlte die Sachkenntnis.

3. KONSEKUTIVE SATZVERBINDUNG
- Weshalb? mit welcher Folge?
- der 2. HS enthält die Folge des im 1. HS genannten Sachverhalts an
- Konjunktionaladverbien: also, folglich, daher, darum, demnach, deshalb,
deswegen, mithin, somit, infolgedessen

Dem Schüler fehlte die Sachkenntnis, deshalb konnte er das Problem nicht lösen.

4. KONZESSIVE SATZVERBINDUNG
- der 2. HS gibt die Folge an, die im Gegensatz zu der im 1. HS genannten
Voraussetzung steht
- Konjunktionaladverbien: trotzdem, gleichwohl, nichtsdestoweniger, dessen
ungeachtete, zwar…aber

Es regnete zwar in Strömen, aber wir gingen (trotzdem) spazieren.

5. DISJUNKTIVE SATZVERBINDUNG
- durch den Sachverhalt des 2. HS wird der Sachverhalt des 1. HS
ausgeschlossen; 2 Alternativen werden ausgedrückt
- Konjunktionen: oder, entweder…oder
- Konjunktionaladverbien: sonst, andernfalls

Er ist entweder schon zur Arbeit gegangen oder er ist noch zu Hause.

6. ADVERSATIVE SATZVERBINDUNG
- Sachverhalt des 2. HS wird dem Sachverhalt des 1. HS entgegengesetzt
- Konjunktionen: aber, doch, jedoch, sondern
- Konjunktionaladverbien: dagegen, hingegen, indessen, vielmehr

Er beherrscht die Theorie seines Faches, aber er hat noch wenig praktische
Erhafrungen.

7. RESTRIKTIVE SATZVERBINDUNG
- der 2. HS schränkt den Sachverhalt des 1. HS ein
- Konjunktionen: aber, doch, allein, jedoch
- Konjunktionaladverbien: freilich, zwar…(aber), wohl…(aber), nur, indessen

Er hat Thüringen mermals besucht, jedoch in Eisenach ist er nocht nicht gewesen.

SUBORDINATIVE VERBINDUNG
- entsteht durch die Einbettung eines NS in einen HS → so entsteht ein
Satzgefüge
- auch NS können untereinander subordinativ verbunden werden

Formen der Subordination im Satzgefüge


- NS kann in den übergeordneten HS eingebettet werden → mithilfe eines
Einleitungswortes (=eingeleiteter NS) oder ohne eines Einleitungswortes
(uneingeleiteter NS)

EINGELEITETER NS

NACH DER ART UND FORM DES EINLEITUNGSWORTES

1. SUBJUNKTIONALSÄTZE
- eingeleitet durch Subjunktionen
Er besucht uns, obwohl er krank ist.

2. SÄTZE MIT D-WÖRTERN


- Eingeleitet durch – Relativpronomen der mit seinen Formen bzw. Präp. + der
Er hat das Buch gekauft, auf das er so lange gewartet hat.

3. SÄTZE MIT W-WÖRTERN


- Eingeleitet durch Fragewörter mit relativischer oder interrogativischer
Bedeutung → a) Pronomina welcher, was b) Adverbien c) Pronominaladverbien
a) Er hat das Buch gekauft, welches er sich wünscht.
b) Wir fragen ihn, wo er geboren ist.
c) Wir frage ihn, worauf er wartet.

NACH ART DER SYNTAKTISCHEN VERKNÜPFUNG


1. SUBJUNKTIONALSÄTZE
- das Einleitungswort hat keinen Satzgliedwert
Er ist nicht zur Arbeit gekommen, weil er krank ist.
Er ist nicht zur Arbeit gekommen + weil + Er krank ist.

2. RELATIVSÄTZE
- das Relativum als Einleitungswort hat Satzgliedwert
- das Element (in beiden Teilsätzen identisch) wird obligatorisch durch das
Relativum (als Prowort) substituiert
Er kauft das Buch, das (welches) im Schaufenster liegt.
Er kauft das Buch. Das Buch (das, welches) liegt im Schaufenster.

3. INDIREKTE FRAGESÄTZE IM SYNTAKTISCHEN SINNE


Er fragt sie, wann sie kommt. → Er fragt sie: “Wann kommst du?”

UNEINGELEITETER NS
- es felhen die formalen Signale für die Subordination
- Einbettungsverhältnis – durch Semantik und Satzintonation deutlich

Uneingeleitete NS aufgrund ihres Satzgliedcharakters

1. SUBJEKTSÄTZE
- Subjunktion dass (selten wenn, als ob) wird eliminiert
Es schien ihm, der Vortrag sei bald zu Ende.

2. OBJEKTSÄTZE
- Subjunktion dass wird eliminiert
Ich dachte, er hätte die Prüfung schon abgelegt.

3. KONDITIONALSÄTZE
- Subjunktion wenn, falls wird eliminiert
Kommt er morgen, können wir alles besprechen.

4. KONZESSINSÄTZE
- Subjunktionen obwohl, obgleich, trotzdem werden durch die Partikel auch im
NS und doch im HS ersetzt
War die Arbeit auch schwer, sie musste doch geschaft werden.

Uneingeleitete NS aufgrund der Satzgliedstellung

1. uneingeleitete NS mit Zweitstellung des fin. V.


- Objekt- und Subjektsätze
2. uneingeleitete NS mit Erststellung des fin. V.
- Konditional- und Konzessivsätze

Aufteilung aufgrund der Valenzeigenschaften

1. valenzbedingte uneingeleitete NS
- Objekt- und Subjektsätze
2. valenzunabhängige uneingeleitete NS
- Konditional- und Konzessivsätze

Uneingeleitete Objektsätze sind möglich bei:

a) Verben des Sagens und Mitteilens


- äußern, andeuten, behaupten, bemerken, darlegen, erklären….. (Buscha – S.
568)
b) Verben des Wollens und Hoffens
- erwarten, hoffen, wollen, wünschen...

c) Verben des Veranlassens und Aufforderns


- anempfehlen, anraten, auffordern, befehlen, belehren, orientieren.... (Buscha –
S. 569)

d) Verben des Denkens und Erkennens


- annehmen, begreifen, begründen, einsehen, folgern... (Buscha – S. 569)

Uneingeleitete NS bei Verben der Wahrnehmung und des Fühlens

a) teils als Objektsätze


- ahnen, bemerken, empfinden, erkennen, erfahren, fühlen, hören...
b) teils als Subjektsätze
- sich bestätigen, einleuchten, sich erweisen, scheinen, stimmen, zutreffen...

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