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DEUTSCHE NORM Juli 1996

Flüssige Zeichenmedien DIN


Teil 2: Wäßrige Zeichentinte: Anforderungen und Prüfbedingungen
(ISO 9957-2:1995) ISO 9957-2
ICS 01.100.40; 87.080

Deskriptoren: Zeichentinte, Tinte, Anforderung, Prüfbedingung

Fluid draughting media - Part 2: Water-based non-lndia ink; Requirements and fest conditions;
(ISO 9957-2:1995)
Fluides ä dessln - Partie 2: Encres aqueuses autres que lesy encres de Chine;
Prescriptions et conditions d'essai;
(ISO 9957-2:1995)

Die Internationale Norm ISO 9957-2:1995 "Fluid draughting media - Part 2: Water-based
non-lndia ink - Requirements and test conditions" ist unverändert in diese Deutsche Norm
übernommen worden.

Nationales Vorwort
Diese Norm wurde vom ISO/TC 10/SC 9 "Media and equipment for drawing and related documentation" unter wesentlicher
Beteiligung deutscher Fachleute ausgearbeitet.
Zusammenhang der im Abschnitt 2 genannten ISO-Normen mit DIN-Normen:

ISO-Normen DIN-Normen
ISO 5-2 DIN 4512-8
ISO 5-4 DIN 4512-10
ISO 105-A01 DIN 54000
ISO 128 DIN 6-1 , DIN 6-2, DIN 15-1,
DIN 15-2, DIN 1356-1
ISO 554 DIN 50014
ISO 2240 DIN 4512-4
ISO 91 77-2 DIN ISO 91 77-2
ISO 9957-1 DIN ISO 9957-1
ISO 9961 DIN ISO 9961
ISO 10209-1 E DIN ISO 10209-1

Zu den Abschnitten 4 und 5.4.3:


Die Prüfung der optischen Dichte entspricht der Prüfung der Deckkraft der Prüflinien.
Um einen eindeutigen Vergleich der optischen Dichte unterschiedlicher Tinten sicherzustellen, wird empfohlen, entweder vor¬
zugsweise nur Prüfungen an Linienbreiten von 1 mm durchzuführen, oder in Ausnahmefällen die angewendete Linienbreite
auch im Prüfbericht anzugeben.
Zu den Abschnitten 5.3.1, 5.3.4 und 5.3.10:
Über Bezugsquellen für das Linienziehgerät, das Transmissions-Densitometer und den Xenon-Bogenstrahler gibt Auskunft:
DIN-Bezugsquellen für normgerechte Erzeugnisse im DIN, Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin; Postanschrift: 10772 Berlin.

Fortsetzung Seite 2 bis 6

Normenausschuß Technische Produktdokumentation (NATPD) im DIN Deutsches Institut für Normung e. V.


Seite 2
DIN ISO 9957-2:1996-07

Deutsche Ubersetzung

Flüssige Zeichenmedien
Teil 2: Wäßrige Zeichentinte; Anforderungen und Prüfbedingungen

Vorwort
Die ISO (internationale Organisation für Normung) ist die weltweite Vereinigung nationaler Normungsinstitute (ISO-Mitgliedskör¬
perschaften). Die Erarbeitung Internationaler Normen obliegt den Technischen Komitees der ISO. Jede Mitgliedsl<örperschaft, die
sich für ein Thema interessiert, für das ein Technisches Komitee eingesetzt wurde, ist berechtigt, in diesem Komitee mitzuarbei¬
ten. Internationale (staatliche und nichtstaatliche) Organisationen, die mit der ISO in Verbindung stehen, sind an den Arbeiten
ebenfalls beteiligt. Die ISO arbeitet eng mit der Internationalen Elel<trotechnischen Kommission (lEC) auf allen Gebieten der elel<-
trotechnischen Normung zusammen.
Die von den Technischen Komitees verabschiedeten Entwürfe zu Internationalen Normen werden den Mitgliedsl<örperschaften
zunächst zur Annahme vorgelegt, bevor sie vom Rat der ISO als Internationale Normen bestätigt werden. Sie werden nach den
Verfahrensregeln der ISO angenommen, wenn mindestens 75% der abstimmenden Mitgliedskörperschaften zugestimmt haben.
Die Internationale Norm ISO 9957-2 wurde vom Technischen Komitee ISO/TC 1 0 "Technische Zeichnungen, Erzeugnisbeschrei¬
bung und dazugehörende Dokumentation", Unterkomitee SC 9 "Schreib- und Zeichenmittel", erarbeitet.
ISO 9957 besteht aus den folgenden Teilen unter dem Haupttitel "Flüssige Zeichenmedien":
-•
Teil 1 : Wäßrige Zeichentusche - Anforderungen und Prüfbedingungen
-•
Teil 2: Wäßrige Zeichentinte - Anforderungen und Prüfbedingungen

1•
Zweck ISO 2240:1982
Dieser Teil von ISO 9957 legt die Anforderungen und Prüf¬ Photographie - Farbumkehrfilme - Bestimmung der ISO¬
bedingungen für wäßrige Zeichentinten fest, die für den Empfindlichkeit
Gebrauch in Zeichengeräten ^) und auf Natur-Hochtrans¬ ISO 9177-2: 1989
parentpapier nach ISO 9961 vorgesehen sind, um schwarze Füllstifte - Teil 2: Graphitminen, Einteilung und Maße
Linien auf technischen Zeichnungen zu erzeugen. ISO 9957-1:1992
Flüssige Zeichenmedien - Teil 2: Wäßrige Zeichen¬
2•
Verweisungen auf andere Normen tusche, Anforderungen und Prüfbedingungen
Die folgenden Normen enthalten Festlegungen, die, durch ISO 9961:1992
Verweisung in diesem Text, auch für diesen Teil der ISO 9957 Technische Zeichnungen - Zeichenmittel - Natur-Hoch¬
gelten. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Norm transparentpapier
waren die angegebenen Ausgaben gültig. Alle Normen unter¬ ISO 10209-1:1992
liegen einer Überarbeitung. Vertragspartner, deren Verein¬ Technische Produktdokumentation - Begriffe - Teil 1 : All¬
barungen auf diesem Teil der ISO 9957 basieren, sind gemeine Begriffe und Zeichnungsarten
gehalten, nach Möglichkeit die neuesten Ausgaben der nach¬
folgend aufgeführten Normen anzuwenden. lEC- und ISO¬
Mitglieder verfügen über Verzeichnisse der gegenwärtig gül¬ 3 Begriffe
tigen Internationalen Normen.
Für diesen Teil der ISO 9957 gelten die Begriffe aus
ISO 5-2:1991 ISO 1 0209-1 sowie der folgende:
Photographie - Bestimmung der optischen Dichte -
Teil 2: Geometrische Bedingungen für Messungen bei
Transmission 3.1 Zeichentinte
ISO 5-4:1983 Schwarze, wäßrige Zeichenflüssigkeit, die - anstelle von
Photographie - Bestimmung der optischen Dichte - feinstem schwarzen Rußstaub als farbgebendes Mittel - u. a.
Teil 4: Geometrische Bedingungen für die Reflexions¬ eines oder mehrere der folgenden Färbemittel enthält: Farb¬
dichte stoffe, Dispersionsfarbstoffe, feinste organische Pigmente
usw.
ISO 105-A01 :1994
Textilien - Farbechtheitsprüfungen - Teil 1 : Prüfgrund¬ ANMERKUNG 1: Zeichentinte entspricht nicht allen
lagen Anforderungen aus ISO 9957-1.
ISO 128:1982
Technische Zeichnungen - Allgemeine Grundlagen der
Darstellung 4 Anforderungen
ISO 554:1976 Zeichnungen, die unter Venwendung von Zeichentinte ange¬
Normalklimate zur Konditionierung der Proben und/oder fertigt wurden, müssen aufgrund der Spektralempfindlichkeit
Prüfung - Spezifikationen der Bildverarbeitung, der Spektralabsorption und der Refle¬
xionseigenschaften der Zeichentintelinie nicht unbedingt mit
den herkömmlichen Verfahren vervielfältigt werden können
(Lichtpausen, Belichtung und Vergrößerung von Mikrofilm¬
1) ISO-Normen für Zeichenrohre für handgeführte Tinte¬ aufnahmen, photographische Reproduktion, elektrostatische
zeichen- und -Schreibgeräte sind in Vorbereitung. Verarbeitung usw.).
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DIN ISO 9957-2:1996-07

Die Qualitätsanforderungen an Zeichentintelinien sind; 5.3.2• Prüfpapier


-• Linienbreite (siehe Abschnitt 5.4.2), Das Prüfpapier ist Natur-Hochtransparentpapier nach
-• optische Dichte (siehe Abschnitt 5.4.3)2), ISO 9961 , das dem Normalklima (siehe Abschnitt 5.2) über
-• Wischfestigkeit (siehe Abschnitt 5.4.4) mindestens 24 h angeglichen wird, bevor die Prüfung durch¬
geführt wird.
-• Haftfestigkeit (siehe Abschnitt 5.4.5),
Die Prüfstreifen sind in Längsrichtung aus dem Prüfbogen zu
-• Radierbarkeit/Wiederbezeichenbarkeit
schneiden.
(siehe Abschnitt 5.4.6),
-• Wasserfestigkeit (siehe Abschnitt 5.4.7), 5.3.3• Schreibgerät für die Prüfung
-• Lichtechtheit (siehe Abschnitt 5.4.8). Die Prüflinien sind mit einem neuen Tintezeichengerät zu
Linien (und Schriftzeichen), die mit Zeichentinte gezogen zeichnen. 1)
wurden, sind nicht so lichtecht wie Tuschelinien und dienen Die Zeichentinte wird dem Zeichenrohr entweder aus einem
daher nicht zur Erstellung von archivierungsfähigen Doku¬ frischen, vollgefüllten Tintenbehälter oder aus einer neuen
menten. Zeichentinten werden nicht für die Herstellung oder Patrone zugeführt.
Änderung von Zeichnungsoriginalen empfohlen, die extrem
widerstandfähig gegen Alterungseinflüsse wie Sauerstoff, 5.3.4• Densltometer
Feuchte, Licht und Temperatur sein müssen. Das Densltometer mißt die optische Transmissions-Dichte in
Die Zeichentinte sollte ihre graphischen und mechanischen diffusem oder doppelt-diffusem Licht nach ISO 5-2 und
Eigenschaften, in Originalverpackung und bei vom Hersteller ISO 5-4.
empfohlener Lagerung, mindestens 2 Jahre bewahren,
gerechnet vom Herstellungsdatum an, das auf der Verpak- 5.3.5•Meßmikroskop oder Profilprojektor
kung mit Hilfe eines Etiketts aufgebracht wird. Vergrößerung mindestens Stach.

5.3.6•
Stoppuhr
5 Prüfparameter, Prüfbedingungen und
Durchführung 5.3.7•
Selbstklebeband
5.1•
Grundlage der Prüfung 5.3.8•
Füllstift mit Graphitmine ISO 9177-2-P-0,5, Härte¬
Die Prüflinien sind nach Abschnitt 5.4 unter Venwendung von grad HB und welcher Radierer für Minen
Zeichentinte auf Natur-Hochtransparentpapier zu ziehen.
5.3.9•
Radlerer für Zeichentinte
5.2• Prüfklima
5.3.10•
Prüfgerät mit Xenon-Bogenstrahler
Die Prüflinien sind im Normalklima 23/50 (siehe ISO 554)
herzustellen.
5.4 Prüfung
5.3• Prüfgeräte und Prüfmittel 5.4.1 Prüflinien
5.3.1 Prüfmaschine Das Tintezeichengerät (Abschnitt 5.3.3) ist den Herstelleran¬
Die Prüfmaschine ist ein elektromechanisch angetriebenes forderungen entsprechend zu reinigen und mit der vorgese¬
Linienziehgerät^) mit einstellbarer: henen Zeichentinte zu füllen. Mit dem in die Prüfmaschine
-• Schreibstellung, (Abschnitt 5.3.1) eingesetzten Tintezeichengerät werden
-• Belastung, 10 Linien mit einer Gesamtlänge von etwa 5 m wie folgt
gezogen:
-• Geschwindigkeit und
-• Liniendistanz. Die Belastung des Tintezeichengerätes beträgt
-• 0,1 N für Geräte, die eine Linienbreite
) Siehe Seite 2 von d= 0,13 mm produzieren und
2)•
Die gemessene optische Dichte garantiert keine Reprodu¬ -• 0,2 N für Geräte, die eine Linienbreite
zierbarkeit. von d s 0,18 mm produzieren.
3)•
Auf Anfrage schickt das Sekretariat des ISO/TC 10 eine Die Schreibstellung des Tintezeichengerätes beträgt 87° zur
Herstellerliste zu. Ziehrichtung auf dem Prüfpapier, siehe Bild 1 .

Schreibstellung
des Tintezeichengerätes

Bewegungsrichtung
des Prüfstreifens

"T
Metailplatte
- Transportfolie
Prüfstreifen

Bild 1: Schematische Darstellung der Prüfmaschine


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DIN ISO 9957-2:1996-07

Die Ziehgeschwindigl<eit beträgt: Tabelle 1: Grenzabmaße der Linienbreite


a)•5 cm/s ± 0,3 cm/s für Geräte, die eine Linienbreite Linienbreite ^)
von d= 0,13 mm bis 0,7 mm produzieren; Grenzabmaße
d
b)•3 cm/s ± 0,2 cm/s für Geräte, die eine Linienbreite
von d= 1 mm bis 1,4 mm produzieren; 0,132) + 0,03
-0,01
c)•2 cm/s ± 0,2 cm/s für Geräte, die eine Linienbreite
von d= 2 mm produzieren. + 0,03
0,18
Die Transportfolie ist eine 0,1 mm dicl<e Polyesterfolie, die -0,01
über eine glatte, massive Metallplatte geführt wird.
Der Quervorschub der Prüfmaschine wird auf 3 mm je 0,25 + 0,03
Umlauf eingestellt. -0,01

5.4.2 Linienbreite 0,35 ±0,04


Die Linienbreite wird ermittelt
0,5 ±0,05
a)• entweder mikrosl<opisch, mit Hilfe eines Mikrometer¬
maßstabes im Okular, oder 0,7 ±0,07
b)• mit Hilfe einer vergrößerten Projektion auf einem Pro¬
filprojektor. 1 ±0,1
Für die Meßeinrichtung gilt eine Fehlergrenze von 0,01 mm.
1,4 ±0,2
Die Linienbreite wird an 10 Schnittpunkten der Prüflinien mit
einer gedachten Linie, die senkrecht zu den 10 Prüflinien 2 ±0,2
steht, gemessen.
Weitere 10 Messungen werden in einem Abstand von 1)•
Nach ISO 128
150 mm zu der ersten gedachten Linie durchgeführt. Die 2)•
Noch nicht enthalten in ISO 128
Unregelmäßigkeiten der Kantenbegrenzungen der Linien
sind visuell auszugleichen (siehe Bild 2); gemessen wird der
Abstand zwischen diesen ausgeglichenen Durchschnitts¬ Man erhält die optische Dichte der Tintelinie durch Sub¬
werten. traktion der mittleren optischen Dichte des Papiers von
Das Meßergebnis ist der arithmetische Durchschnitt der der mittleren optischen Dichte des Papiers einschließlich
20 Einzelwerte, gerundet auf die nächsten 0,01 mm. der Tintelinie. Eine optische Dichte von mindestens 1 ,0
Für Grenzabmaße der Linienbreite siehe Tabelle 1 . liefert eine adäquate Kontrastwiedergabe mittels Durch¬
licht.
b) Auflichtwiedergabe:
Meßfaden
Die Dichtemessung erfolgt wie oben beschrieben unter
Zuhilfenahme eines Densitometers zur Messung der opti¬
schen Dichte entsprechend ISO 2240. Eine optische
Remissionsdichte von 1,0 ergibt einen ausreiciienden
Kontrast.

5.4.4• Wisclifestiglceit (Trockenzeit)


Mit einem Tintezeichengerät (Abschnitt 5.3.3) wird auf einem
Prüfpapier (Abschnitt 5.3.2) eine 150 mm lange und 0,35 mm
breite Prüflinie im Normalklima (siehe Abschnitt 5.2) gezo¬
gen.
0
£ Um zu testen, ob die Linie getrocknet ist, wird nach 10 s mit
h
c einem mit Baumwolle (oder einem anderen genau bezeich¬
0) neten Material) behandschuhten Finger und mit leichtem
Druck quer über die Mitte der Linie gewischt. Es dürfen keine
Wischspuren auftreten.
Bild 2: IVIessen der Linienbreite
5.4.5•Haftfestigkeit
5.4.3 Optische Dichite (Prüfung mit Klebeband und mit Radierer)
Dieses Prüfverfahren dient zur Bestimmung der optischen Nach einer Trockenzeit von 15 min ist wie folgt vorzugehen:
Dichte von Tintelinien mit einer Mindestbreite von 1 mm.
a) Durchlichtwiedergabe; 5.4.5.1• Auf einem Teil eines Prüfabschnittes mit minde¬
stens 3 Prüflinien nach Abschnitt 5.4.1 wird ein handels¬
Die Messung erfolgt anhand einer Probe von Tintelinien, übliches Selbstklebeband (Abschnitt 5.3.7) quer zu den
die entsprechend den Angaben in Abschnitt 5.4.1 gezo¬ Prüflinien mit Fingerdruck aufgebracht. So bald wie möglich
gen wurden und eine Mindestbreite von 1 mm aufweisen. wird das Klebeband unter einem Winkel von etwa 90° wieder
Ein kalibriertes Densitometer wird entsprechend ISO 5-2 abgezogen. Im Bereich der behandelten Stelle darf keine
auf Null gestellt und die optische Dichte der diffusen Schwächung der optischen Dichte auftreten.
Transmission des Papiers willkürlich durch Messen der
Abstände zwischen den gezogenen Linien bestimmt. 5.4.5.2• Quer zu einem weiteren Abschnitt von Prüflinien
Fünf Messungen werden ebenfalls an den Tintelinien vor¬ wird eine Linie mit einem Füllstift (Abschnitt 5.3.8) gezogen.
genommen, wobei darauf zu achten ist, daß die Beleuch¬ Unmittelbar danach wird diese Linie mit einem weichen
tungsöffnung des Meßgerätes vollständig bedeckt ist und Radierer (Abschnitt 5.3.8) wieder entfernt. Die Prüflinien dür¬
ein enger Kontakt zur Tintelinie besteht. fen keine Schwächung der optischen Dichte aufweisen.
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DIN ISO 9957-2 : 1 996-07

5.4.6 Radierbarkeit/Wiederbezeichenbarkeit Der Lichtechtheitsgrad der Tintelinien ist visuell zu bewerten


Es sollte im Prüfbericht angegeben werden, ob die Zeichen¬ mit Hilfe des Unterschiedes zwischen dem belichteten und
tintelinien radierbar sind. Um die RadierbarkeitA/Viederbezei- unbelichteten Teil des Prüfabschnitts und durch einen Ver¬
chenbarkeit zu prüfen, ist wie folgt vorzugehen: gleich mit der Tuschelinie.
Mit einem Tintezeichengerät (Abschnitt 5.3.3) wird eine ANMERKUNG 2: Diese vereinfachte Methode ist
50 mm lange und 0,35 mm breite Tintelinie mit Hilfe eines nach ISO 105-A01 :1994, Abschnitt 13.5, dann ange¬
(geraden) Lineals auf einem Prüfpapier (Abschnitt 5.3.2) bracht, "wenn keine zahlenmäßige Farbechtheitsbe-
gezogen. wertung benötigt wird und es ausreichend ist, die
geprüfte Probe mit einem Standardmuster zu verglei¬
Nach einer Trockenzelt von 15 min wird ein 30 mm langes
chen. Dieses Verfahren wird dann angewandt, wenn
Teilstück aus der Mitte der Linie mit einem für Zeichentinte
es lediglich notwendig ist, festzulegen, ob die Farb¬
geeigneten Radierer (Abschnitt 5.3.9) restlos entfernt. echtheit einer Probe gegenüber einer bestimmten
Danach wird die Radierstelle von Staub und Rückständen Einwirkung besser, gleich oder schlechter ist als die
gesäubert und mit einer neuen Tintelinie quer zur Radier¬
des Referenzmusters".
stelle bezeichnet, siehe Bild 3.
6•
Bezeichnung
Die Bezeichnung einer Zeichentinte besteht aus den folgen¬
den Angaben in der vorgegebenen Reihenfolge:
a)•"Zeichentinte";
b)•Hinweis auf diesen Teil der ISO 9957.
BEISPIEL
Die korrigierte und neu bezeichnete Stelle darf keine erkenn¬ Zeichentinte ISO 9957-2
bar ausgelaufenen Tintestriche oder Geisterlinien zeigen. Die
Linienbreite der nach der Korrektur gezeichneten Linie darf 7•
Prüfbericht
die in Tabelle 1 angegebene Nenn-Linienbreite plus des obe¬ Im Prüfbericht sind anzugeben:
ren Grenzabmaßes nicht überschreiten. a)• Hinweis auf diesen Teil von ISO 9957;
5.4.7• Wasserfestigkeit b)•Art und Bezeichnung der geprüften Tinte und der im
Mit einem Tintezeichengerät (Abschnitt 5.3.3) wird eine Abschnitt 5.4.8 angewendeten Tusche;
50 mm lange und 0,7 mm breite Tintelinie mit einem (gera¬ c)•Art und Bezeichnung des angewendeten Tinte¬
den) Lineal und mit einer Ziehgeschwindigkeit von ungefähr zeichengerätes;
5 cm/s manuell gezogen. d)•Art und Bezeichnung des Prüfpapiers (Ab¬
Die Probe wird auf eine Glasplatte gelegt. Nach einer Trok- schnitt 5.3.2) und die Schneidrichtung des Prüfstreifens
kenzeit von 15 min werden zwei Tropfen von entionisiertem (Lauf- oder Querrichtung);
Wasser auf die Mitte der Prüflinie gegeben. Anschließend e)• Prüfergebnisse:
läßt man die Tropfen im Normalklima (siehe Abschnitt 5.2) -• Linienbreite (siehe Abschnitt 5.4.2),
trocknen.
-• optische Dichte (siehe Abschnitt 5.4.3),
Nach dem Trocknen ist der behandelte Bereich auf Tinte¬
konzentrationen hin zu untersuchen. Obwohl geringfügige -• Wischfestigkeit (siehe Abschnitt 5.4.4),
Spuren von Tintekonzentrationen erlaubt sind, darf keine -• Haftfestigkeit (siehe Abschnitt 5.4.5),
Schwächung der optischen Dichte der Linien erkennbar sein. -• Radierbarkeit/Wiederbezeichenbarkeit
(siehe Abschnitt 5.4.6),
5.4.8• Liclitechtheit
-• Wasserfestigkeit (siehe Abschnitt 5.4.7),
Ein Prüfabschnitt nach Abschnitt 5.4.1 mit mindestens
3 Tintelinien ist zu verwenden. Eine Tuschelinie ist manuell -• Lichtechtheit (siehe Abschnitt 5.4.8);
hinzuzufügen als Referenzlinie für die Farbabmusterung. Die f)•jegliche Abweichung, durch Vereinbarung oder andere
Hälfte des Prüfabschnitts ist mit einer opaken Abdeckung zu Gründe, von den in diesem Teil von ISO 9957 festgeleg¬
versehen und dann wird der gesamte Prüfabschnitt einer ten Prüfvorgängen;
Bestrahlung von 12kJ/cm^ mit einem gefilterten Xenon- g)•technische Daten, Name der Prüfstelle, Prüfdatum
Bogenstrahler (Abschnitt 5.3.10) ausgesetzt. und Unterschrift des Prüfers.

Ende der deutschen Übersetzung


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DIN ISO 9957-2:1996-07

Nationaler Anhang NA (informativ)


Literaturhinweise
DIN 6-1
Technische Zeichnungen - Darstellungen in Normalprojektion - Teil 1 : Ansichten und besondere Darstellungen
DIN 6-2
Technische Zeichnungen - Darstellungen in Normalprojektion - Teil 2: Schnitte
DIN 15-1
Technische Zeichnungen - Linien - Teil 1 : Grundlagen
DIN 15-2
Technische Zeichnungen - Linien - Teil 2: Allgemeine Anwendung
DIN 1356-1
Bauzeichnungen - Teil 1 : Arten, Inhalte und Grundregeln der Darstellung
DIN 4512-4
Photographische Sensitometrie - Teil 4: Bestimmung der Lichtempfindlichkeit von Farb-Umkehrfilmen
DIN 4512-8
Photographische Sensitometrie - Teil 8: Bestimmung der optischen Dichte - Geometrische Bedingungen für Messungen bei
Transmission
DIN 4512-10
Photographische Sensitometrie - Teil 10: Bestimmung der optischen Dichte - Geometrische Bedingungen für Messungen bei
Reflexion
DIN 50014
Klimate und ihre technische Anwendung - Normalklimate
DIN 54000
Prüfung der Farbechtheit von Textilien - Grundlagen für die Festlegung und Durchführung der Prüfungen und für die Bewer¬
tung der Prüfergebnisse
DIN ISO 9177-2
Füllstifte - Teil 2: Graphitminen - Einteilung und Maße; Identisch mit ISO 91 77-2 : 1 989
DIN ISO 9957-1
Flüssige Zeichenmedien - Teil 1 : Wäßrige Zeichentusche: Anforderungen und Prüfbedingungen; Identisch mit
ISO 9957-1:1992
DIN ISO 9961
Zeichnungsträger für technische Zeichnungen - Natur-Hochtransparentpapier; Identisch mit ISO 9961 :1992
E DIN ISO 10209-1
Technische Produktdokumentation - Begriffe - Teil 1 : Allgemeine Begriffe und Zeichnungsarten; Identisch mit
ISO 10209-1:1992

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