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LA RESTITUZIONE
DEL COGNOME ATESINO
1936 - XIV
Sepp Mitterhofer
Obmann des Südtiroler Heimatbundes
die Bundesleitung
Geleitwort
Viele werden erstaunt sein, dass der Südtiroler Heimatbund ausgerechnet dieses Fälschungswerk
Ettore Tolomeis nachdrucken und verbreiten lässt. Ich halte dies jedoch für eine ausgezeichnete
Idee und danke dem Heimatbund dafür. Fast jede Südtirolerin, jeder Südtiroler wird in diesem
Buch den eigenen Familiennamen finden und kann so nachvollziehen, welches Verbrechen in
der Faschistenzeit an den eigenen Vorfahren verübt worden ist.
Seit urdenklichen Zeiten bedient sich der Mensch des Namens, um sich in der Gemeinschaft
von anderen zu unterscheiden. Der Name ist aber nicht nur reine Kennzeichnung, sondern er
verleiht unwiederholbare Identität, man behält ihn ein Leben lang. Wird der Name angegriffen,
so werden Ehre und Würde verletzt. Es kommt einer Erniedrigung und Demütigung gleich. In
der Bibel wird die Namengebung sogar mit Besitzanspruch verbunden: „Ich habe dich beim
Namen gerufen, du gehörst mir.“ Name verpflichtet! Der Jerusalemer Weisheitslehrer Jesus
Sirach erkannte schon vor zwei Jahrtausenden: „Das Gut des Lebens währt zählbare Tage, das
Gut des Namens unzählige Tage!“
In der Zeit der faschistischen Unterdrückung vergriff man sich nicht nur an den Orts- und
Flurnamen, sondern auch an den persönlichen Namen. Tolomei und seine Schergen erkannten,
dass sich mit der erzwungenen Veränderung des Namens ein wichtiges Stück Persönlichkeit
wandeln ließ. Man konnte dem Namensträger einen Teil seines Selbstbewusstseins und seiner
Selbstsicherheit nehmen. Es war also gezielte Entwurzelungstaktik, barbarische Schändung
intimster Werte, mit der Absicht, jedem einzelnen seine Identität, sein Selbstbewusstsein und
Selbstverständnis zu nehmen!
Die Auslöschung von Namen, deren willkürliche Übersetzung oder Ersetzung durch Schreib-
tischkonstruktionen, die mit der geschichtlich-kulturellen Entwicklung des Siedlungsraumes
und Siedlungsvolkes nichts zu tun haben, ist und bleibt ein Akt geistig-kultureller
Vergewaltigung und Barbarei. Wie kam es zu dieser Schändung intimster Werte in Südtirol?
Mit List und Tücke, gegen jedes Recht und jede Moral hatte Italien 1918 den südlichen Teil
Tirols in seine Gewalt gebracht. Den faschistischen Machthabern ging es darum, dieses Land
auf ewig zu behalten und es fest an Italien zu binden. Dem stand die Tatsache entgegen, dass
es sich nicht um italienisches, sondern um deutsches und zu einem kleineren Teil ladinisches
Siedlungs- und Kulturland handelte, mit anderen Sitten und Bräuchen, einer anderen Sprache
und Geschichte.
Italien konnte keinerlei Ansprüche auf den Süden Tirols geltend machen. Also musste man
solche erfinden, um die Weltöffentlichkeit zu täuschen. Man zog dem Land und Volk gewaltsam
ein italienisches Kleid über: nicht nur den Orten und Fluren verpasste man italienisch klingende
Namen, sondern auch den Menschen! Ettore Tolomei hieß der Erfinder dieser Falschnamen,
mit welchen er langfristig die Identität der Tiroler südlich des Brenners verändern wollte. Zu
diesem Zweck übersetzte oder erfand er über 8000 italienisch klingende Orts-, und rund 6000
Familiennamen und setzte sie an die Stelle der seit Alters her gebräuchlichen. Das bedeutet,
dass mehr oder weniger alle in Südtirol seit Jahrhunderten gewachsenen Namen ausradiert und
die Bevölkerung ihrer wahren Identität beraubt werden sollten, um den Anspruch Italiens auf
dieses Land zu rechtfertigen.
Als die Faschisten an die Macht kamen, erklärten sie Tolomeis Italienisierungsprogramm
zum offiziellen Regierungsprogramm. Dann ging es Schlag auf Schlag. Das im Juli 1923
von Tolomei in Bozen in Mussolinis Namen verkündete Italienisierungsprogramm sah nicht
nur die Einführung der italienischen Amtssprache, das Verbot der deutschen Schulen und
Aufschriften vor, sondern auch die Italienisierung der Orts- und Straßennamen, sowie der
deutschen Familiennamen (Punkt 16). Tolomei nannte diese Maßnahme „Rückführung oder
Wiederherstellung“ von Namen römischer Herkunft, die im Laufe der Zeit nur „verstümmelt
und verunstaltet“, also germanisiert worden seien. Sein ganzes Namensfälschungswerk beruht
auf verbrecherischer Geschichtsfälschung.
Das Recht auf den eigenen Namen gehört nicht nur zu den selbstverständlichen Naturrechten,
sondern auch zu den inzwischen von der internationalen Staatengemeinschaft anerkannten
grundlegenden Menschenrechten. Deshalb gilt als oberstes Gebot, dass Namen nicht übersetzt
oder durch willkürlich erfundene ersetzt werden dürfen. Das gilt auch für die Ortsnamen:
Nur die geschichtlich gewordenen, natürlich gewachsenen dürfen amtliche Gültigkeit haben.
Nach dem Ende der faschistischen Diktatur gelang die Rückeroberung des alten persönlichen
Namengutes. Mit einfachem Verwaltungsakt konnten die Südtiroler ihre Vor- und Nachnamen,
also Familiennamen in ihrer ursprünglichen Fassung zurückgewinnen. Nicht so die Orts- und
Flurnamen: bis heute sind amtlich nur die gefälschten Schandnamen gültig, und dies fast 60
Jahre nach dem offiziellen Ende des Faschismus!
Eva Klotz
Zum Nachdruck
Ettore Tolomei ist uns allen kein Unbekannter. Sein Geist begegnet uns tagtäglich landauf
landab in Südtirol, und zwar in der Ortsnamengebung. Was aber vielleicht schon so mancher
unserer Landsleute nicht mehr wissen dürfte: Ettore Tolomei hat nicht nur Südtirols Ortsnamen,
sondern auch sämtliche Südtiroler Familiennamen italianisiert! Der Sinn und Zweck seiner
Aktion waren in beiden Fällen der Gleiche: Tirol südlich des Brenners, westlich von Arnbach
und nördlich der Salurner Klause sollte flächendeckend mit einem Firnis der Italianität
überzogen werden. Nur so konnte vor aller Welt glaubhaft gemacht werden, dieser Teil Tirols,
dem Tolomei die Etikette “Alto Adige”, also “Hochetsch” verpasste, sei bis in den letzten
Winkel kontinuierlich seit der Römerzeit von den Romanen und deren direkten Nachfahren,
den Italienern, besiedelt. Nur so konnte der territoriale Anspruch auf das “Hochetsch” durch
Italien auch noch unter dem Deckmantel der Wissenschaft begründet werden.
Tolomeis Fantasienamen für alle erdenklich entlegenen Orte Südtirols wurden mit drei
faschistischen Dekreten zum Gesetz: 1923, 1940 und 1942. Der amtliche Gebrauch der
deutschen und ladinischen Ortsnamen wurde gleichzeitig verboten. An diesem Zustand hat
sich bis heute de iure nichts geändert. De facto ist es zwar so, dass seit 1943 neben den
pseudoitalienischen (über 8000) und echten italienischen Ortsnamen (nach dem neuesten
Forschungsstand sind dies über 200) auch die deutschen und ladinischen Ortsnamen amtlich
gebraucht werden, amtlich verbindlich ist deren Gebrauch aber nicht. Über den Gebrauch
der deutschen Namen belehrt uns auch der Artikel 101 des Autonomiestatuts für die Region
Trentino-Südtirol: “In der Provinz Bozen müssen die öffentlichen Verwaltungen gegenüber den
deutschsprachigen Bürgern auch die deutschen Ortsnamen verwenden, wenn ein Landesgesetz
ihr Vorhandensein festgestellt und die Bezeichnung genehmigt hat.” Laut diesem Artikel
müssen also in erster Linie die “italienischen” Ortsnamen verwendet werden, ohne dass man
sich überhaupt festlegt, was mit “italienisch” gemeint ist. Erst in einem zweiten Schritt dürfen
neben den “italienischen” Ortsnamen auch die deutschen Ortsnamen verwendet werden, dies
jedoch erst dann, nachdem diese durch ein Landesgesetz festgestellt und genehmigt worden
sind. Tatsache ist, dass seit 1972 immer noch kein Landesgesetz geschaffen worden ist, das die
Amtlichkeit der deutschen Ortsnamen festgestellt und genehmigt hat, geschweige denn eines,
das die tolomeisch-faschistischen, also pseudoitalienischen Ortsnamen aus dem amtlichen
Gebrauch entfernt hätte. Im Klartext heißt dies, dass einzig und allein die “italienischen”
(d. h. die tolomeisch-faschistischen und italienischen) Namen amtlich gültig sind, und dass
die Verwendung der deutschen Namen zwar gang und gäbe ist, aber in keinem Landesgesetz
verankert ist.
Während also die tolomeisch-faschistische Ortsnamengebung noch immer Gesetz und somit
Gegenwart ist, ist die tolomeisch-faschistische Familiennamengebung Geschichte. Zur
Umsetzung der tolomeisch-faschistischen Familiennamengebung ist es aufgrund der Option
nur mehr zum Teil gekommen. Außerdem, und das ist das Ausschlaggebende, wird mit Absatz
1, Buchstabe b des Pariser Vertrages von 1946 den deutschsprachigen Einwohnern der
Provinz Bozen und der benachbarten zweisprachigen Gemeinden der Provinz Trient das Recht
zuerkannt, “die deutschen Familiennamen wieder zu erwerben, die im Laufe der vergangenen
Jahre italianisiert wurden”. Eine entsprechende Stelle, die auch die Wiederherstellung
der italianisierten Ortsnamen vorsieht, suchen wir sowohl im Pariser Vertrag als auch im
Autonomiestatut vergebens.
Dabei sind Familienname und Ortsname ihrem Wesen und ihrer Funktion nach ein- und
dasselbe. Beide bezeichnen etwas Individuelles, etwas Einzigartiges, etwas Eigenes, daher
auch der Begriff Eigenname. Namen, und somit nicht nur Ortsnamen und Nachnamen,
sondern auch Vornamen, schaffen Identität und Heimat. Sie erzählen uns viel über die
Sprache eines Landes, über die Eigentümlichkeit der Völker. Eigennamen haben einen hohen
emotionalen und symbolischen Wert. Jede willkürliche Veränderung eines Namens kommt
einer Geschichtsfälschung und einer kulturellen Vergewaltigung gleich und bedeutet die
Entwürdigung des Ortes oder der Person, die davon betroffen sind.
Ettore Tolomei, der Erfinder des “Alto Adige”, wusste über diese besondere Funktion der Namen
bestens Bescheid, und diese hat er gezielt für seine Zwecke missbraucht. Durch seine schier
zahllosen Namenfälschungen nahm er jeder Örtlichkeit und jedem Individuum ihre eigene
Geschichte, ihre eigene Identität, die bloß nicht zu deutsch anmuten durften, und hauchte ihnen
eine fremde, italienisch anmutende Seele ein. In Bezug auf die Ortsnamengebung ist das vom
Faschismus eingeführte Unrecht immer noch Recht, in Bezug auf die Familiennamengebung ist
den Südtirolern Gerechtigkeit widerfahren.
Zum hier vorliegenden Nachdruck des Buches “La Restituzione del cognome Atesino” –
“Elenco dei Cognomi dell’Alto Adige” [Die Wiederherstellung des Etschländer Familiennamens
– Verzeichnis über die Familiennamen des Hochetsch], das aus dem Jahr 1936 stammt, gibt es
das Pendant “Prontuario dei nomi locali dell’Alto Adige”, also das Handbuch der Ortsnamen
des Hochetsch, und dieses stammt aus dem Jahr 1935. Der Autor ist freilich in beiden Fällen
derselbe: Ettore Tolomei. Im Gegensatz zum Verzeichnis über die Familiennamen ist das
Handbuch der Ortsnamen bis heute immer noch das einzig gesetzlich verbindliche Namenbuch
in Südtirol. Wenn der Leser nun durch das Verzeichnis der Familiennamen blättert, mag
er sich vielleicht lustig machen, wenn er erfährt, wie absurd sein Familienname Tolomeis
Fantasie zufolge gelautet hätte. Gleichzeitig sollte sich der Benutzer dieses Nachdruckes aber
vor Augen halten, dass der Ort oder zumindest der Ortsteil, in dem er lebt, wahrscheinlich
ja immer noch einen absurden Namen trägt. Dem Familiennamen Durnwalder würde laut
Tolomei ein “italienisches” Durna entsprechen: Der Weiler Durnwald in Gsies heißt heute
amtlich aber immer noch Durna. Dem Familiennamen Kollmann würde ein tolomeisches
Colmano entsprechen. Aber der Ort Kollmann hat ja immer noch einen tolomeischen
Namen: Colma. Den Familiennamen Rieder hat Tolomei zu Dalnovale, Novali italianisiert,
genauso wie er die vielen Orte, die Ried lauten, zu Novale italianisiert hat. Im Unterschied
zu Dalnovale, Novali sind aber die vielen absurden Novale-Namen immer noch amtlich!
Zum besseren Verständnis wurde der einleitende Text, der ebenfalls von Tolomei persönlich
stammt, ins Deutsche übersetzt. Das darin genannte “Istituto di studi per l’Alto Adige” und
die dazugehörige Zeitschrift “Archivo per l’Alto Adige” gibt es noch heute. Es darf nicht
verwundern, wenn das Institut und die Zeitschrift, die ja beide von Tolomei gegründet wurden,
heute von Florenz aus manchmal immer noch ihr nationalistisches Unwesen treiben, und dies
nach einer altbewährten Methode: Unter dem Deckmantel der Wissenschaft. Gerne wird in
diesen Kreisen auch heute noch dahingehend argumentiert, als seien viele der lateinischen
Namen im Zuge der Eindeutschung des Tiroler Raumes von den Germanen übersetzt,
verstümmelt und entstellt worden, und Tolomei habe ihnen lediglich ihre italienische Form
zurückgegeben. Die Argumente dieses Instituts und dieser Zeitschrift sind also fadenscheinig
wie seit je. Dass aber ein Unterschied besteht zwischen natürlicher Namengebung, die also vom
Volk ausgeht und sprachwissenschaftlich und siedlungsgeschichtlich lückenlos nachvollziehbar
ist, und widernatürlicher Namengebung, die aus imperialistischen Überlegungen heraus vom
Schreibtisch aus erfolgt und jeder historischen und sprachlichen, ja geschweige denn ethischen
Grundlage entbehrt, wird tunlichst verschwiegen. Wenn schon von Verstümmelung die Rede ist,
dann sind es just Tolomeis Namen, die eine Verstümmelung darstellen. Mit der viel zitierten
Wissenschaft und Richtigkeit oder gar “Läuterung” hat dies nichts zu tun. Angefangen bei
“Alto Adige”: Was hat “Alto Adige” (Hochetsch) mit Tirol oder Südtirol zu tun? Weiter über
Durnwalder und Durnwald: Stellen “Durna” und “Selva in Durna” wirklich eine italienische
Übersetzung oder Übertragung dar? Bis hin zu weiteren Namen wie Weißenbacher und
Weißensteiner: Wie können solche Namen, die eindeutig germanischer Herkunft sind,
überhaupt in eine “italienische” Form zurückgeführt werden?
Tolomei maßt sich an zu behaupten, dass sämtliche Rückführungen weder widersprüchlich, noch
fehlerhaft, sondern durchwegs gerechtfertigt, korrekt und gar dokumentiert seien. Man muss sich
schon fragen: Wo außerhalb des Verzeichnisses sind all die Familiennamen in der von Tolomei
“rückgeführten” Form dokumentiert? Um zusätzliche Überzeugungsarbeit leisten zu wollen,
beruft sich Tolomei auf Sprachgelehrte, die ausschließlich aus dem deutschen Sprachraum
stammen. Aber auch an dieser Stelle muss Folgendes gesagt werden: Im italienischen
Sprachraum hatte man sich mit der wissenschaftlichen Seite der Namengebung in Südtirol gar
nie seriös beschäftigt. Daher hätte es gar keinen italienischen Wissenschaftler gegeben, auf den
sich Tolomei hätte berufen können. Zudem tut Tolomei so, als sei der damalige wissenschaftliche
Stand der Namenkunde endgültig und unwiderlegbar. Dem ist freilich nicht so. Die Wissenschaft
hat sich seit Tolomei weiterentwickelt. So hat sich beispielsweise herausgestellt, dass der Name
Willeit keineswegs von lat. biliêtum “Ansammlung von Baumstämmen” stammt, sondern von
lat. ovîlêtum “Schafstall”. Um so peinlicher und wenn man so will, in der Tat “verstümmelter”
sind dann freilich die tolomeische Form Bedolé und Betulleto.
Alles in allem: Das Verzeichnis möge zum Schmunzeln, aber Familiennamen sind das Eine,
Ortsnamen sind das Andere. In beiden Fällen haben wir es aber mit Eigennamen zu tun, die
historisch gewachsen sind, heimat- und identitätsstiftend sind, und die nicht vom Schreibtisch
aus manipuliert werden dürfen.
Cristian Kollmann
Die Wiederherstellung der
Familiennamen im Hochetsch
Die Wiederherstellung der Familiennamen Das Verzeichnis, das in fünf Spalten ange-
in den annektierten Provinzen ist Staatsge- legt ist, beinhaltet:
setz. 1. Den Familiennamen, wie er aus den
In Julisch Venetien ist sie schon fast ab- Registern der Gemeinden hervorgeht.
geschlossen, im Hochetsch wird sie dem- 2. Die jeweilige Gemeinde oder die jewei-
nächst durchgeführt. ligen Gemeinden des Hochetsch, in denen
Das “Istituto di studi per l’Alto Adige” [= der Familienname verbreitet ist.
Institut für Hochetschstudien] hat die Lie- 3. Einen Hinweis auf die Überlieferung,
ferung des Verzeichnisses übernommen. anhand derer die genaue Wiederherstellung
Nachdem das Verzeichnis in drei aufei- oder Übertragung gemacht wurde.
nanderfolgenden Heften des “Archivio per 4. Die Anmerkungen für den Fall, dass
l’Alto Adige” [= Archiv für das Hochetsch] das eine oder andere Etymon fraglich ist
publiziert wurde, wird es nunmehr in einem oder mehrere Etyma möglich sind.
einzigen Band vorgestellt. 5. Die vorgeschlagene Form. Oft werden
Es muss wohl nicht gesagt werden, dass mehrere unterschiedliche Formen angebo-
die italienischen Familiennamen gänzlich ten – alle sind gerechtfertigt –, aus denen
weggelassen wurden: die zahlreichen ita- die Familie, die gedenkt, den Namen zu-
lienischen Familiennamen im Hochetsch. rückzuführen, frei wählen kann.
Das Verzeichnis beinhaltet die Familienna-
men lateinischer Herkunft, die germanisiert Es muss wohl nicht hinzugefügt
und verstümmelt wurden, und die in die ita- werden, dass das von der faschistischen
lienische Form zurückkehren. Erforderlich Regierung geschaffene Gesetz zur Wie-
ist auch die Rückführung in die italienische derherstellung der Familiennamen in den
Form jener Namen, die germanischer annektierten Gebieten frei von jeglichem
Herkunft sind. In diesem Verzeichnis wird falsch zu interpretierenden Ansatz ist, wenn
sie angeboten. man an die deutsche oder slawische Nation
Bei dem vorliegenden Werk handelt es denkt, die in unseren benachbarten und
sich nicht um eine familiennamenkundli- mit uns befreundeten Staaten die absolute
che Studie – diese wird an anderer Stelle Mehrheit bilden. Es handelt sich wie gesagt
durchgeführt werden –, sondern um ein um die richtige Wiedergabe des lateinischen
praktisches Handbuch, dass den Behörden Etymons, und zwar in korrekter italienischer
und den Familien dienen soll, das Gesetz Form oder in einer freien Übertragung. Mit
zu erfüllen und spontane Fragen zu beant- der Lieferung dieses Verzeichnisses sorgt
worten. das Institut dafür, dass die Rückführungen
Herausgeber:
Südtiroler Heimatbund
www.suedtiroler-freiheitskampf.net
Druck:
Druckerei Hauger-Fritz, Meran
Die Seiten der Namen entsprechen dem Original aus dem Jahre 1936
August 2003