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– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Mercedes-Benz Service
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Impressum
Produkt-Portfolio
Über unser vollständiges Produkt-Portfolio können Sie sich auch
in unserem Internet-Portal umfassend informieren:
Link: http://aftersales.mercedes-benz.com
© 2011 by Daimler AG
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung oder Nutzung bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung
der Daimler AG, Abteilung GSP/OIS, HPC R822, W002, D-70546 Stuttgart.
Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Verbreitung, Bearbeitung, Überset-
zung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und/oder Verarbeitung in elek-
tronischen Systemen, einschließlich Datenbanken und Online-Diensten.
09/11
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Inhalt
Vorwort 9
Übersicht
Fahrzeugkonzept 10
Baumuster-Systematik 12
Typenbezeichnung 13
Code-Systematik 14
Achsbezeichnung 16
Gesamtfahrzeug
Innovationen 18
Ausstattung 22
Wartung
Wartungssystem 28
Diagnose 29
Antrieb
Motor OM 471 30
Technische Daten 32
Motorkühlung 34
Abgasnachbehandlung 37
Regeneration Dieselpartikelfilter 40
Getriebe
Getriebedaten 42
Mercedes PowerShift 3 44
Kupplung 47
Nebenabtrieb 49
Bremsen
Scheibenbremse 50
Sekundär-Wasser-Retarder (SWR) 53
Fahrwerk
Rahmen 56
Radstand 60
Federung 61
Achsen 66
Radformel 70
Lenkung 73
Aufbau
Fahrerhaus 75
Fahrerhauslagerung 81
Fahrerhaus-Kippeinrichtung 83
Instrumententafel 90
Kombiinstrument 92
Multifunktionslenkrad 94
Senderschlüssel 96
Vernetzung
Gesamtvernetzung 98
Bordnetz 104
Beleuchtung
Außenbeleuchtung 106
Innenbeleuchtung 111
Sicherheit
Stabilitätsregel-Assistent 114
Spurhalte-Assistent 115
Wankregel-Assistent 116
Reifendruckkontrolle 117
Fahrassistenz
Abstandshalte-Assistent 120
Komfort
Telematik 129
Sonderwerkzeug
Motor 137
Getriebe 152
Anhang
Abkürzungen 158
Stichwörter 162
Daimler AG
Produkt Service Wörth, GSP/TTM
Juni 2011
i Hinweis
Alle Hinweise und Meldungen im Multifunktions-
display sind in der deutschen Version dargestellt,
da die entsprechenden Sprachversionen zum
Redaktionsschluss nicht verfügbar sind.
i Hinweis
Informationen zu den Fahrzeugen und zur
Bedienung der Fahrzeugfunktionen finden Sie
auch in der interaktiven Betriebsanleitung im
Internet unter:
www.mercedes-benz.de/betriebsanleitung
Allgemeines
Die neu entwickelten mittelschweren und schweren Zusätzlich zu der genannten Einteilung in Einsatzge-
Nutzfahrzeuge lösen das bisher bekannte Produkt- biete durch den Typ erfolgt eine Feinspezifizierung
programm der Lkw ab 18 t zulässigem Gesamtge- durch sogenannte Produktgruppen (PG). Diese sind
wicht schrittweise ab. Die Einteilung der neuen im Fern- und Verteilerverkehr Payload und
Fahrzeuge erfolgt einsatzorientiert in drei Typen für Volume.
Fern-, Verteiler- und Baustellenverkehr. Jeder Typ
Unter der PG Payload verbirgt sich dabei ein
hat sein eigenes, markantes Gesicht, dessen
gewichtstechnisch optimiertes Fahrzeug für nutz-
Design sich in die Produktfamilie der Mercedes-
lastsensible Kunden, zum Beispiel im Tank-/Silo-
Benz Lkw harmonisch einfügt. Die charakteristi-
Segment. Die PG der Volume-Fahrzeuge umfasst
schen Merkmale des Typs Fernverkehr sind ein
alle Niedrigrahmenvarianten in den Ausprägungen
hoher Fahrkomfort, hohe Wirtschaftlichkeit und
Autotransporter, Niedrigrahmen und Lowliner.
eine überragende Fahrdynamik.
Das neue Produktprogramm entsteht aus einem
modularen Baukasten, der es dem Kunden ermög-
licht, sein Fahrzeug individuell zusammenzustellen.
Durch die Aufteilung in die drei oben erwähnten
Einsatzsegmente wird dem Kunden die Auswahl des
passenden Fahrzeugs wesentlich erleichtert. Er
wählt nicht mehr ein Grundfahrzeug und muss
dieses dann durch die passende Ausstattung dem
Einsatzzweck entsprechend anpassen, sondern hat
bereits durch die Wahl des Typs ein optimal ausge-
legtes und ausgestattetes Fahrzeug.
Vorteile des Baukastenprinzips für den Kunden:
• ein Fahrerhauskonzept
• zwei Motorenkonzepte
• einheitliche Elektronikarchitektur
i Hinweis
• einheitliche SA-Welt (SA=Sonderausstattung)
• Antriebskonzept für alle Typen durchgängig In dieser Einführungsschrift werden nur die Fern-
verkehrsfahrzeuge mit Markteinführung 09/2011
beschrieben:
4x2 und 6x2 Pritschenfahrzeuge und Sattelzug-
fahrzeuge (SZF) mit langem Fahrerhaus, (Links-
lenker) mit Motor OM 471 (310, 330 und 375 kW)
in Euro V und Euro VI.
Übersicht
W00-00-1054-00
Mit dem Typ 963 wird eine neue Baumuster-Syste- Diese Unterscheidung wird an der dritten Stelle der
matik eingeführt. Das sechsstellige Baumuster Baumusternummer erkennbar. Die bisher an der 3.
beschreibt die Eigenschaften des Grundbaumus- Stelle stehende Fahrzeugart rutscht eine Stelle
ters. Das zukünftige Produktprogramm lässt sich in weiter nach hinten, die bekannten Nummern
zwei grundsätzliche Konzepte einteilen: Straßen- bleiben aber erhalten.
fahrzeuge (Onroad) und Baufahrzeuge (Offroad).
Der Radstand ist nicht mehr Bestandteil der
Baumusternummer.
Bisherige Baumuster-Systematik
Beispiel
9 3 4 01 2
Neue Baumuster-Systematik
Beispiel
9 6 3 4 03
Übersicht
Die Typenbezeichnungen bleiben weitestgehend in
der bekannten Form erhalten. Statt der bisherigen
Angabe des Radstandes wird ein Kürzel aus der
Baureihe und dem Motorhubraum angezeigt.
Beispiel:
Gerundeter Motorhubraum
13 . . . . . . OM 471 (12.809 cm3)
Einsatzart
FV . . . . . . Fernverkehr
VV . . . . . . Verteilerverkehr
BV . . . . . . Baustellenverkehr
Radformel
Fahrzeugausführung
Motorleistung (PS)
W00.01-1013-00
Die Sonderausstattungs-Code sind weiterhin drei- Änderungen in den Codegruppen gibt es bei den
stellig, allerdings mit der Folge “Buchstabe - Ziffer - Code mit dem Anfangsbuchstaben “D“. Dieser
Buchstabe”. wurde bisher nur für Dach-Code verwendet.
Zukünftig wird diese Codegruppe Umfänge “Fahrer-
Der Codeaufbau ist nach Einbauort, Funktion und
haus innen” beschreiben. In der Gruppe “F“ sind
logischer Verwendung strukturiert.
folglich nur noch die Umfänge “Fahrerhaus außen”
Zusammengehörige Code haben die gleiche Ziffer. enthalten.
So beginnen z. B. alle Vorderachsen mit A1, Hinter-
Die Kommunikationsumfänge wie Radiogeräte
achsen mit A2 usw.
finden sich nun in Gruppe “J“.
Der Nummernkreis “9“ in den Codegruppen ist für
In der Gruppe “S“ befinden sich nicht mehr Sitze
Vorrüstungen bzw. Wegfallsachverhalte reserviert.
und Betten, sondern alles zum Thema Sicherheit,
zum Beispiel Stabilitätsregel-Assistent (S1D).
Beispiel
A 2 E
Übersicht
Übersicht Code-Gruppen
A Achsen/Aufhängung N Nebenabtriebe
C Chassis P Pritsche/Kipper
E Elektrik R Räder/Reserveradhalter/-heber
G Getriebe/Kupplung T frei
H Sattelvormaße U frei
J Instrumente/Kommunikation W Gewichtsvarianten
K Kraftstoffanlage/Abgasanlage X Sonstiges
L Lichtanlage/Leuchten Y Zubehör
Mit Einführung des neuen Actros erhalten alle Zukünftig werden die Achsen nur noch nach der
Achsen eine neue Bezeichnung. neuen Bezeichnungsgrundlage kommuniziert. Die
bisherige Bezeichnung, bei denen der Achs-Typ und
Grundlage dafür ist die Common Axle Platform
die Achs-Baureihe (z. B. HL6, VL4 usw.) benannt
(CAP), mit der eine weltweite Vereinheitlichung der
wurden, entfällt.
Kennwerte einer Achse angestrebt wird. Dadurch
kann eine größere Variantenanzahl mit möglichst Nachfolgend werden die neuen Achsbezeichnungen
wenig Teilen dargestellt werden. mit je einem Beispiel für "nicht angetriebene" und
"angetriebene" Achsen dargestellt.
Modell
Typ F. . . . . . . . Vorderachse
T. . . . . . . . Nachlaufachse
M . . . . . . . Vorlaufachse
Bremse C . . . . . . . Scheibenbremse
S . . . . . . . Trommelbremse
W00.01-1011-00
Übersicht
Angetriebene Achsen
Modell
Typ R . . . . . . . Hinterachse
RT . . . . . . Hinterachse mit Durchtrieb
FD . . . . . . Vorderachse
FT . . . . . . Vorderachse mit Durchtrieb
Bremse C . . . . . . . Scheibenbremse
S . . . . . . . Trommelbremse
W00.01-1012-00
Die neue Lkw-Generation wartet mit zahlreichen • Wärmemanagement Motorkühlung mit Ein-
Neuerungen auf: satz einer geregelten Kühlmittelpumpe zur
bedarfsgerechten Bereitstellung von Kühlleis-
• Neue Fahrzeuge im Programm:
tung serienmäßig bei allen 4x2 und 6x2 Fahrzeu-
20 t und 33 t Luftfeder (Pritsche, Kipper)
■
gen
4-Achser mit Radformel 8x2/4 (VLA und DNA,
■
Clutch Actuator)
Pritsche und Kipper
• Getriebe mit automatisierter Schaltung mit
6x2/2 SZF mit Hendrikson Vorlaufachse auch
■
Gesamtfahrzeug
Aerodynamik
Zur Verbesserung der Aerodynamik wurden
verschiedene Maßnahmen umgesetzt:
• Gestaltung des Fahrerhauses
• Spezielle aerodynamische Dächer
• Aerodynamisch optimierte Luftleitkörper
• Kühlluftregelung im Frontmodul
• Türverlängerung
• Aerodynamisch optimierter Spritzschutz
• Aerodynamisch optimierter Unterboden
Fahrerhaus
Maßnahmen zur Verringerung des Luftwiderstands
am Fahrerhaus sind:
W88.00-1008-00
Kühlluftregelung im Frontmodul
Die modular aufgebaute Kühlluftregelung im Front-
modul dient dazu, die Versorgung des Motorraums
mit Kühlluft bedarfsabhängig zu steuern. Die
flexible, vollautomatische Steuerung der Kühlluftzu-
fuhr trägt zur Verbesserung der Fahrzeugaerody-
namik und damit zur Senkung des Kraftstoffver-
brauchs bei. Bei kalten Außentemperaturen wird
außerdem das Aufheizverhalten des Motors durch
die Reduzierung der Motorraumdurchströmung
positiv beeinflusst.
W20.20-109100
Kühlluftregelung
1 Obere Kühlluftregelung bei Aufsetzhöhe 600
2 Obere Kühlluftregelung bei Aufsetzhöhe 765
3 Untere Kühlluftregelung ohne Abstandshalte-Assistent
4 Untere Kühlluftregelung mit Abstandshalte-Assistent
i Hinweis
Die Aufsetzhöhe (ASH) bezeichnet den Abstand
von der Unterkante des Bodenblechs bis zur
obersten Lochreihe im Rahmenlängsträger. Bei
ebenem Fahrerhausboden beträgt die Aufsetz-
höhe immer 765 mm, bei Motortunnel immer 600
mm.
Gesamtfahrzeug
Der neue Actros wird zunächst mit der Produkt-
gruppe Volume eingeführt. Sie schafft maximalen
Laderaum für den Transport, z. B. von "weißer
Ware" wie Kühlschränken oder Waschmaschinen
sowie Materialien mit niedriger Dichte wie Holz-
wolle, Schaumstoffe, Dämmplatten usw.
W00.00-1057-00
Die Grundausstattung umfasst die in allen Fahr- Ab Werk steuerbare Pakete bündeln Sicherheits-
zeugen serienmäßig, d. h. ohne Code, verbauten oder Komfortausstattungen. Zum Anlauf des neuen
Inhalte. Darüber hinaus gibt es je nach Fahr- Typs stehen folgende Paketvarianten zur Auswahl:
zeugtyp/Produktgruppe weitere Serienumfänge.
In der Baureihe Fernverkehr kann zusätzlich
zwischen den zwei Lines “Home-Line” und “Style-
Line” gewählt werden.
S1I Abstandshalte-Assistent X X X
S1H Spurhalte-Assistent X X X
B3H Sekundär-Wasser-Retarder — — X
S1Y Reifendruckkontrolle X X
oder
F5E Luftleitkörper starr, mit Endkantenklappen für Gigadach X X
oder
F5I Endkantenklappen ohne Luftleitkörper X X
oder
C8R Wegfall Seitenverkleidung aerodynamisch X X
(bei großem Tank)
E2J Sicherungsautomaten X X
B3H Sekundär-Wasser-Retarder — X
Gesamtfahrzeug
Comfort Pack Basic Classic Top
F8F Komfort-Schließanlage X X X
D5B Ambientebeleuchtung X X X
J2J Sound-System — — X
oder
F6Q Drucklufthorn — X X
D0A Lederlenkrad — X X
oder
D0D Holz-Lederlenkrad — X X
D6G Klimaautomatik — — X
Climate Pack
Code Z0K
D6G Klimaautomatik X
D6H Standklimaanlage X
E2J Sicherungsautomaten X X
oder
E5W ADR Typklasse OX inklusive AT
oder
E5X ADR-Typklasse AT X X
B3H Sekundär-Wasser-Retarder — X
Gesamtfahrzeug
Ausstattung Interieurkonzept Interieurkonzept
Home-Line Style-Line
Interieur
Ledersack Handbremsventil • •
Trittschiene (bei einem Boden) Alu-Druckguss
Exterieur
Lederlenkrad (D0A) • •
Ambientebeleuchtung (D5B) — •
Außenspiegel lackiert (Z7L) — •
Nebelscheinwerfer, LED-Tagfahrlicht (L1I) — •
Mercedes-Stern beleuchtet (F0T) — •
• = enthalten — = nicht enthalten
Gesamtfahrzeug
W68.00-1014-00
Interieurkonzept „Home-Line“
W68.00-1015-00
Interieurkonzept „Style-Line“
Die Wartungsintervalle werden belastungsabhängig Die Sensierung erfolgt bei den Aggregaten Motor,
vom Steuergerät Wartungssystem (MS) ermittelt. Getriebe und Achsen über die Öltemperatur. Eine
Die Restlaufzeit bzw. die Restwegstrecke bis zur höhere Öltemperatur signalisiert dabei eine höhere
nächsten fälligen Wartung wird im Multifunktions- Belastung, die für das Aggregat definierte „Lebens-
display angezeigt. dauer“ läuft schneller ab. Aus den aktuellen Belas-
tungsdaten errechnet das Wartungssystem die
Durch die technische Weiterentwicklung konnten
Restdauer bis zur nächsten Wartung.
die Wartungsintervalle einzelner Bauteile bzw. Ag-
gregate verlängert werden. Gleichzeitig wurde be-
reits bei der Konstruktion der neuen Produkte auf
Da auch die verwendete Ölqualität die Lebensdauer
Wartungs- und Reparaturfreundlichkeit Wert gelegt.
eines Aggregates beeinflusst, kann diese in 3 Stu-
Dies zeigt sich unter anderem auch durch die gute
fen eingestellt werden. Für das Motoröl ist zudem
Zugänglichkeit der Wartungspunkte und geringere
die Viskosität des verwendeten Öls relevant.
Aus-/Einbauzeiten.
Ebenfalls Einfluss auf die Lebensdauer hat die Kraft-
Das Wartungssystem ist bei allen Fahrzeugen im
stoffqualität, weshalb diese nach dem Schwefelge-
Grundumfang enthalten und Software-Bestandteil
halt im Menü eingestellt werden kann.
des Steuergerätes Zentrales Gateway (CGW).
• 0 – 0,05 % Schwefelgehalt = Faktor 1
Sensiert werden (je nach Fahrzeugausführung):
• 0,05 – 0,1 % Schwefelgehalt = Faktor 0,5
• Motor • > 0,1 % Schwefelgehalt = Faktor 0,3
• Getriebe
Etwa 2 Wochen vor der fälligen Wartung wird der
• Verteilergetriebe
Fahrer über ein Pop-Up bei “Zündung ein” über die
• Retarder
anstehende Wartung informiert. Die nächste Warn-
• Vorderachse (bei Allrad)
stufe wird mit der Meldung “Service sofort“ hinter-
• Hinterachse (HA) (Vorrüstung für 2. HA ist
legt. Alle angezeigten Meldungen werden im Spei-
vorhanden, allerdings wird derzeit kein
cher hinterlegt, damit bei Reklamationen nachvoll-
Temperatursensor verbaut)
zogen werden kann, wann welche Meldung ange-
• Luftfilter
zeigt wurde.
• Bremsbeläge (bis zu 5 Achsen)
• Zeitwartung (alles, was 1x jährlich gewartet
wird)
• Universell (für Aufbauhersteller)
• Nebenabtrieb 1-3 (nicht ab Werk belegt)
• Kraftstofffilter
• Dieselpartikelfilter (DPF)
Wartung
Diagnose On-Board-Diagnose (OBD)
Die Diagnosefunktionen der Steuergeräte dienen in Die OBD dient zur Überwachung und Diagnose aller
erster Linie dazu, die korrekte Funktion der entspre- das Abgas beeinflussenden Systeme. Sie ist gesetz-
chenden Systeme sicherzustellen. Das geschieht lich vorgeschrieben. Auftretende Störungen und
durch eine laufende Prüfung, ob die an ein Steuer- Fehler werden dem Fahrer über eine Kontrollleuch-
gerät angeschlossenen Sensoren plausible Werte te angezeigt und im Fehlerspeicher abgelegt. Diese
liefern. Die Diagnosedaten können zusätzlich zur können mit Hilfe der Star Diagnosis ausgelesen
Fehlersuche genutzt werden. werden.
Zur Datenübertragung wird das auch im Pkw-Be- Für die Euro VI-Norm gelten die strenger reglemen-
reich genutzte UDS (Unified Diagnostic-Services) tierten Vorschriften gemäß OBD 2.
Diagnoseprotokoll verwendet.
Von der OBD-NOx-Control werden unter anderem
Im Vergleich zum Vorgängertyp wurden die Diagno- auch die Menge der ausgestoßenen Stickoxidmole-
seroutinen für den Service wesentlich optimiert. küle (NOx) und die Partikelmasse (PM) überwacht.
Das wirkt sich besonders in der Geschwindigkeit Bei Überschreitung der Grenzwerte unterrichtet sie
der Kommunikation mit den Steuergeräten aus. Der den Fahrer und leitet Maßnahmen ein , wie z. B. die
Diagnose-CAN arbeitet mit 500 kBaud, außerdem Ansteuerung der MIL-Lampe (Malfunction Indicator
können mehrere Steuergeräte gleichzeitig senden Lamp) oder im äußersten Fall eine Drehmoment-
und empfangen. reduzierung.
Beim Flashen eines Steuergerätes wird die Kommu-
nikation der Steuergeräte untereinander unterbro-
chen, um die CAN-Leitung frei zu halten. Die Flash-
zeit verkürzt sich dadurch von ca. 30 min auf etwa
3 min.
Auftretende Fehler können auch im Kombiinstru-
ment ausgelesen werden. Dies hat den Vorteil, dass
der Fahrer die Fehler auslesen und vorab die Werk-
statt informieren kann, welche Fehler auftreten.
Allgemein
Mit dem Motor OM 471 kommt erstmalig im Nutz- • Mit dem neuen Einspritzsystem
fahrzeugbereich ein 6-Zylinder-Reihenmotor mit (APCRS=Amplified Pressure Common Rail
zwei oben liegenden Nockenwellen (Double Over- System) kommt erstmalig in einem
head Camshaft = DOHC) zum Einsatz. Nutzfahrzeug ein Common Rail System mit
Druckverstärkung zum Einsatz, durch das die zur
Die beiden Nockenwellen werden über einen Zahn-
Verbrennung erforderliche Kraftstoffmenge auf
rädertrieb an der Kraftabgabeseite des Motors
ein Minimum reduziert wird.
angetrieben. Dadurch werden die Geräuschemissi-
• Das völlig neu entwickelte Motorbremssystem
onen deutlich verringert.
überzeugt durch eine noch höhere
Der Motor OM 471 ist in vier Leistungsstufen Bremsleistung.
zwischen 310 und 375 kW erhältlich. • Die gekühlte und geregelte Abgasrückführung
Die herausragenden Eigenschaften der Motoren, (AGR) und der Dieselpartikelfilter (DPF) sowie
insbesondere der geringe Kraftstoffverbrauch im eine modifizierte Kurbelgehäuseentlüftung
Verhältnis zu einer hohen Leistung, wurden durch sorgen dafür, dass auch zukünftige Emissions-
eine Vielzahl von technischen Neuentwicklungen vorschriften erreicht werden können.
ermöglicht:
W01.10-1091-00
Antrieb
W01.10-1092-00
1 Rail G2 Generator
2 Dieselkraftstoff-Dosiereinheit (zur Regeneration M1 Starter
des Dieselpartikelfilters)
3 Öl-Kühlmittel-Modul mit Kühlmittelpumpe A linke (“kalte”) Motorseite
4 Kraftstofffiltermodul B rechte (“heiße”) Motorseite
5 Verdichter
6 Lenkhelfpumpe
7 Ölabscheider der Kurbelgehäuseentlüftung
8 Abgasturbolader
9 Abgasrückführkühler
Einheit OM 471
Zylinderanzahl/-anordnung 6/Reihe
Ventilsteuerung DOHC
Verdichtungsverhältnis ε 17,3
Hub mm 156
Kolbendurchmesser mm 132
Kolbengesamthöhe mm 113,5
Kompressionshöhe mm 75
Kolbenschaftlänge mm 56,5
Pleuellänge mm 268
Zylinderdurchmesser mm 132
Zylinderabstand mm 165
Antrieb
Leistungsdiagramme
W01.00-1081-00 W01.00-1083-00
M Drehmoment
P Leistung
n Drehzahl
i Hinweis i Hinweis
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der Für die drei Motorvarianten M3A, M3B und M3C
“Einführungsschrift Motor 471 und Abgasnachbe- gibt es in Verbindung mit Code (M0E) eine Dreh-
handlung”, Bestell-Nummer 6517 1260 00 - momenterhöhung um 100 Nm (M3A) bzw. 200 Nm
HLI 000 000 02 81. (M3B und M3C).
Die fahrzeugseitige Kühlanlage ist als "Kühlmodul" Fahrzeuge mit Sekundär-Wasser-Retarder sind mit
mit separatem Ausgleichsbehälter ausgeführt. einem 1-Kammer-Ausgleichsbehälter mit Über-
druckventil ausgestattet, der aus dem Nebenver-
Das Kühlmodul besteht aus folgenden Kompo-
braucherkreis mit Fremddruck beaufschlagt ist.
nenten:
Im Multifunktionsdisplay des Kombiinstruments
• Kondensator (nur bei Klimaanlage)
wird optisch angezeigt, ob der Kühlmittelstand in
• Ladeluftkühler
Ordnung oder zu hoch bzw. zu niedrig ist. Bei zu
• Kühlmittelkühler
hoher Kühlmitteltemperatur erfolgt zusätzlich eine
• Lüfterzarge
akustische Warnung.
• Ausgleichsbehälter
Fahrzeuge ohne Sekundär-Wasser-Retarder sind für Kühlmittel
einen schnellen Druckaufbau mit einem 2-Kammer-
Ausgleichsbehälter ausgestattet, bei dem die klei- Mit Einführung des neuen Actros wird das bisherige
nere Kammer mit einem Überdruckventil zur Kühlmittel G48 (grün/blau) durch das Kühlmittel
größeren Kammer abgesichert ist, während das G40 (rot) ersetzt. Es weist folgende Vorteile auf:
Überdruckventil der 2. Kammer ggf. nach außen
• Bessere Performance gegenüber G48 aufgrund
abbläst.
geringerer Ablagerungen im Kühlsystem
• Bessere Wärmeabfuhr
• Höhere Umweltfreundlichkeit, da keine umwelt-
schädlichen, boraxhaltigen Bestandteile mehr
enthalten sind
Eine Mischung der beiden Kühlmittel ist nicht
erlaubt. Die Mischung führt zu einer rostbraunen
Verfärbung. Dies kann zu potentiellen Beanstan-
dungen führen.
Daher ist bei Befüllung mit G40 vorher das G48
abzulassen. Geringe Restmengen (1 % -3 %) an G48
im Kühlsystem führen nur zu einer unwesentlichen
Verfärbung und sind daher unbedenklich.
W20.20-1092-00
Kühlmodul
1 Kondensator
2 Ladeluftkühler
3 Kühlmittelkühler
4 Lüfterzarge
5 2-Kammer-Ausgleichsbehälter
(ohne Sekundär-Wasser-Retarder)
6 1-Kammer-Ausgleichsbehälter
(mit Sekundär-Wasser-Retarder)
Antrieb
Wärmemanagement Motorkühlung
Das Wärmemanagement Motorkühlung optimiert
den Wirkungsgrad des Motors und reduziert somit
den Kraftstoffverbrauch. Dies wird durch gezielte
Beeinflussung der Kühlmitteltemperatur und das
bedarfsgerechte Ansteuern folgender Kompo-
nenten erreicht:
• Kühlmittelpumpe
• Lüfterkupplung
Durch die Regelung der Kühlmittelpumpe wird der
Kühlmitteldurchsatz durch den Motor auf das im
jeweiligen Betriebszustand notwendige Maß redu-
ziert.
Zusätzlich wird der Kühlluftdurchsatz des Motor-
kühlers über die Lüfterkupplung in Abhängigkeit
vom Betriebszustand geregelt.
Kühlluftregelung
Die Kühlmittelpumpe ist auf der linken Seite des • Bei elektrischen Fehlern (z. B. Kabelunter-
Motors montiert und wird über den Keilrippen- brechung, Kurzschluss) liefert die Pumpe bauart-
riemen angetrieben. bedingt automatisch die maximale
Fördermenge.
W20.10-1070-00
Antrieb
Allgemein Systemüberwachung
Zum Erreichen geltender und künftiger Abgas- Zur gesetzlich vorgeschriebenen Funktionsüberwa-
Grenzwerte ist zusätzlich zu der motorinternen chung des Systems werden mehrere Druck-,
Abgasrückführung ein Abgasnachbehandlungs- Temperatur-und NOx-Sensoren verwendet, mit
system bestehend aus SCR-Katalysator (Selective denen die Güte der Abgasreinigung ständig über-
Catalytic Reduction) und Dieselpartikelfilter (DPF) prüft wird.
verbaut.
Ebenso wird jeder erkannte Fehler im Fehlerspei-
Alle Komponenten sind in einem Gehäuse unterge- cher der On-Board-Diagnose (OBD2) abgelegt.
bracht, der sogenannten Abgasnachbehandlungs- Werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenz-
einheit. werte überschritten, wird die Motorleistung nach
abgestuftem Konzept reduziert.
Die Abgasnachbehandlung in der Abgasnachbe-
handlungseinheit läuft in zwei Stufen ab: Der NOx-Sensor ist zentraler Bestandteil des
Abgasnachbehandlungssystems. Er überprüft im
Erste Stufe:
Fahrbetrieb laufend den Stickoxidanteil im Abgas.
Oxidationskatalysator und Dieselpartikelfilter
Aus dieser Information wird die benötigte AdBlue®-
Zweite Stufe: Menge berechnet.
SCR-Katalysator
Euro V
Im Unterschied zur Motorausführung Euro VI
entfällt der Dieselpartikelfilter. Es sind nur 2 statt 5
Temperatursensoren sowie nur 1 NOx-Sensor statt
2 verbaut. Die Abgasdrucksensoren können
komplett entfallen, da diese nur zur Füllgraderken-
nung des Dieselpartikelfilters bei Euro VI dienen.
Darüber hinaus ergeben sich kleinere Änderungen
in der Anordnung der Bauteile.
W49.20-1016-00
W49.20-1015-00
Antrieb
Abgasnachbehandlungseinheit (Euro VI)
W49.20-1014-00
Automatische Regeneration
Die aktive Regeneration läuft normalerweise auto-
matisch etwa alle 8000 km ab. Der genaue Zeit-
punkt wird durch Auswerten der beiden Drucksen-
soren vom Steuergerät Abgasnachbehandlung
(ACM) bestimmt. Die Regeneration kann vom
Fahrer durch Betätigen der Taste “Regeneration
sperren” (1b) unterdrückt werden, zum Beispiel zur
Vermeidung erhöhter Abgastemperaturen bei
Gefahrguttransporten (GGVS).
Manuelle Regeneration
Ebenso ist eine manuelle Aktivierung der Regenera-
W54.25-1194-00
tion durch den Fahrer möglich, sobald die Meldung
1 Taste Regeneration
über eine erforderliche Regeneration im Multifunk-
a Starten
tionsdisplay angezeigt wird. b Sperren
c Kontrollleuchte Regenerationssperrung
Regeneration
„Partikelfilter Füllstand Handlungsbedarf innerhalb der nächsten 4 bis 5 Stunden: Längerer Einsatz
einleiten erhöht“ mit signifikanter Motorleistung (Autobahn, Bergfahrt o. ä.) oder manuelle
Regeneration durchführen.
Partikelfilter
(Dauer ca. 30 Minuten)
Füllstand erhöht
„Partikelfilter voll“ Handlungsbedarf innerhalb von 30 Minuten: Längerer Einsatz mit signifi-
Regeneration
sofort einleiten kanter Motorleistung (Autobahn, Bergfahrt o. ä.) oder manuelle Regeneration
im Stand durchführen.
Partikelfilter voll (Dauer ca. 30 Minuten)
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
„Partikelfilter voll“ Sofortiger Handlungsbedarf: Werkstatt aufsuchen und DPF-Filter reinigen
+ bzw. tauschen lassen. Fahrt mit reduzierter Leistung zur nächsten Werkstatt
„Werkstatt aufsuchen“ möglich. Regeneration nicht mehr möglich.
Werkstatt
aufsuchen
41
Antrieb
Getriebedaten
Getriebe
Funktion "Kriechmodus"
• Zusätzliche Fahrprogramme "Power" (G0V) oder A5 Steuergerät Getriebesteuerung (TCM)
"Economy" (G0U) als Sonderausstattung Y900 Getriebesteller
erhältlich
• Getriebesteuerung über den neuen Multifunkti-
onshebel rechts
• Entfall der einzelnen Komponenten Gang- und
Gassenmodul sowie des Kupplungsstellers,
stattdessen gemeinsame Einheit in Form des
Getriebestellers
Der Getriebesteller fasst die folgenden Bauteile in
einer Baueinheit zusammen:
• Steuergerät Getriebesteuerung (TCM)
• Gang- und Gassenzylinder
• Magnetventile für Kupplung, Vorgelegewellen-
bremse, Split-Gruppe, Gang-, Gassenzylinder
und Bereichsgruppe
• Wegsensormodul Split-Gruppe, Gang- und
Gassenzylinder
Getriebe
Getriebeübersetzungen
Getriebe
Fahrprogramme im Überblick
In Verbindung mit
Fahrprogramm power (G0V)
— • • •
In Verbindung mit
Fahrprogramm economy (G0U)
• — • •
• •
Kickdown — —
• •
EcoRoll abschaltbar — —
Kriechfunktion
Die Kriechfunktion ermöglicht das selbstständige
Ankriechen des Fahrzeugs nach dem Lösen der
Betriebsbremse und das Weiterkriechen des Fahr-
zeugs bei nicht betätigtem Fahrpedal.
Die Kriechfunktion ist nach einem Motorstart auto-
matisch eingeschaltet und kann über das Menü-
fenster “Fahrzeugsysteme” im Menü “Einstel-
lungen” aus- bzw. eingeschaltet werden.
Die Kriechfunktion ersetzt den “Rangiermodus” des
Vorgängertyps.
W54.32-1023-00 Freischaukeln
Ganganzeige im Multifunktionsdisplay
Mit der Fahrfunktion Freischaukeln kann das Fahr-
1 Fahrstufe und/oder geschalteter Gang zeug aus einer Geländevertiefung herausgeschau-
2 Schaltempfehlung oder vorgewählter Gang (blinkend)
3 Fahrprogramm
kelt werden. Die Getriebesteuerung wechselt auto-
matisch in das manuelle Fahrprogramm.
Mögliche Anzeigen: Wird bei aktivierter Fahrfunktion Freischaukeln das
1-12 1. bis 12. Gang
Fahrpedal losgelassen, trennt die Kupplung sofort
N Neutralstellung
N1 Langsame Split-Gruppe und das Fahrzeug rollt zurück. Wird das Fahrpedal
N2 Schnelle Split-Gruppe erneut betätigt, schließt die Kupplung und das Fahr-
E Neutralstellung bei EcoRoll zeug fährt an.
R1 - R4 1. bis 4. Rückwärtsgang
A Fahrprogramm Automatik Die Fahrfunktion Freischaukeln wird durch
A economy Fahrprogramm Automatik mit fahrspezifi- Betätigen der Taste Freischaukeln im Steuergerät
schem Schaltprogramm Modulares Schalterfeld (MSF) ein-/ausgeschaltet.
A power Fahrprogramm Automatik mit fahrspezifi-
schem Schaltprogramm
M Manuelles Fahrprogramm
EcoRoll
EcoRoll unterstützt eine kraftstoffsparende Fahr-
weise. Wird das Fahrpedal im Fahrbetrieb nicht
betätigt, schaltet die Getriebesteuerung abhängig
von der Fahrsituation in Neutralstellung. Das Multi-
funktionsdisplay zeigt “E”. EcoRoll ist ab einer
Geschwindigkeit von ca. 35 km/h wirksam.
W54.25-1179-00
Taste Freischaukeln
Getriebe
Die Kupplung ist direkt am Schwungrad angebaut
und dient zur Unterbrechung des Kraftflusses
zwischen Motor und Getriebe, um ein Schalten der
Fahrgänge zu ermöglichen. Bei Fahrzeugen mit
Mercedes PowerShift 3 (G5G) wird die Kupplung
durch den pneumatischen Zentralausrücker
gedrückt betätigt.
Um höhere Laufleistungen bei gleichbleibender
Anpresskraft der Kupplung zu ermöglichen, werden
Kupplungsscheiben mit dickeren Kupplungsbe-
lägen und Kupplungsdruckplatten mit einer inte-
grierten, automatischen Selbstnachstellung
verbaut.
Der Selbstnachstellungsmechanismus der Kupp-
lungsdruckplatte kompensiert den Verschleißweg
der Kupplungsbeläge und hält die Anpresskraft
während 90 % der Kupplungslebensdauer konstant. W25.10-1072-00
1 Druckplatte
Der Selbstnachstellungsmechanismus registriert 2 Spiralfeder
ständig die Abnahme der Kupplungsbelagsdicke 3 Stellring
und gleicht durch Verdrehen des Stellrings (3) den 4 Spiralfeder
Abstand wieder aus. 5 Schieber
6 Blattfeder
i Hinweis
Der Nachstellmechanismus lässt sich nicht
manuell zurücksetzen und im Reparaturfall muss
die Kupplungsdruckplatte immer zusammen mit
der Kupplungsscheibe erneuern werden.
Pneumatischer Zentralausrücker
W25.20-1117-00
1 Zentralausrücker
2 Ausrücklager
4 Kolben
5 Vorlastfeder
6 Dichtring
7 Dichtring
8 Führungshülse
9 Elektrische Steckverbindung
Getriebe
Mit einer sehr umfangreichen Palette an Nebenab-
trieben (NA) in unterschiedlicher Anbaulage und mit
verschiedenen Übersetzungen und Drehrichtungen
– auch in Verbindung mit Sekundär-Wasser-
Retarder (B3H) – können mit dem neuen Produkt-
programm nahezu alle Kundenwünsche erfüllt
werden.
Nebenabtriebe mit Flansch haben serienmäßig
einen Flanschanschluss mit 120 mm Durchmesser,
8-Loch. Als SA steht außerdem zur Verfügung: 100
mm Durchmesser, 6-Loch (N9Y).
Für Anwendungen mit NA-Dauerbetrieb ist eine
Getriebeölkühlung (N6Z) lieferbar. Der Öl-/Luft- W27.55-1000-00
Im neuen Actros werden die Scheibenbremsen SL7 Die Arbeiten zum Aus- und Einbauen des Bremssat-
und SM7 verbaut. tels und der Bremsscheibe an der Scheibenbremse
SL7 und SM7 sind mit denen der bisherigen Schei-
Die Scheibenbremse SL7 kommt an der Hinter-
benbremse SN7 identisch.
achse und die Scheibenbremse SM7 an der Vorder-
achse zum Einsatz. Ein Vergleich der technischen Daten zeigt die
grundsätzlichen Unterschiede zwischen der bishe-
Diese neuen Scheibenbremsen sind Weiterentwick-
rigen Scheibenbremse SN7 und den neuen Schei-
lungen der bisherigen Scheibenbremse SN7.
benbremsen SL7 und SM7.
Bremsmoment Nm 27 25 30
W42.10-1313-00
Bremsen
1 Bremssattel Vorderachse (“12 Uhr”-Position)
Bremsen
Änderungen
Bremsbelag (2)
• Niederhaltefeder (1) mit Haube an jedem Brems-
belag (2)
• Innerer Bremsbelag mit teilintegrierten Druck-
stücken (3)
• Untere Umrandung des Bremsbelages mit
Einfräsung (Pfeil)
• Vertauschungssicherheit, d. h. nur diese Brems-
beläge können in die neue Scheibenbremse
eingebaut werden
W42.10-1306-00
Die Elektronische Bremssteuerung (EBS) (B1B) ist Bei einem elektrischen Totalausfall können alle
eine dem pneumatischen Bremssystem überlagerte Achsen des Zug- und des Anhängerfahrzeuges über
elektronische Regelung mit ABS und ASR und die pneumatisch redundanten Bremskreise
gehört für alle Fahrzeuge zur Serienausstattung. gebremst werden.
Funktionen der EBS Um nachfolgende Fahrzeuge zu warnen und
dadurch die Verkehrssicherheit zu erhöhen, wird ab
• Antiblockiersystem (ABS)
einer bestimmten Verzögerung die Warnblinkanlage
• Antriebs-Schlupf-Regelung (ASR)
mit erhöhter Blinkfrequenz aktiviert. Dabei spielt es
• Stabilitätsregel-Assistent
keine Rolle, ob die Bremsung durch den Fahrer
• Stabilitäts-Optimierung: durch Begrenzen des
selbst oder durch eines der Fahrassistenzsysteme
VA-Bremsdruckes wird die geringe Hinterachs-
ausgelöst wurde.
last von Solo-Sattelzugfahrzeugen ausgeglichen,
das Fahrzeug bleibt beim Bremsen stabiler. Betriebsbremse
• Dauerbremsintegration: bei Betätigung der
Zentrales Bauteil ist das Steuergerät Elektronische
Betriebsbremse werden über CAN-Verbin-
Bremssteuerung (EBS), das im Elektronikfach im
dungen automatisch die im Fahrzeug verbauten
Fahrerhaus eingebaut ist. Dieses ermittelt aus dem
Dauerbremsen aktiviert, sofern die Fahrbahnsi-
Signal des Bremswertgebers und ggf. den Anforde-
tuation (erkannt durch die Raddrehzahlsen-
rungen externer Systeme den Verzögerungs-
soren) es zulässt.
wunsch.
• Bremsassistent: Notfallsituationen werden
unter anderem anhand der Pedalbetätigungsge- Die Kommunikation erfolgt über CAN-Verbin-
schwindigkeit sicher erkannt und fehlendes dungen.
Abbremsungspotenzial (durch nicht ausreichend Die Druckbegrenzung im Redundanzfall (Verhältnis
betätigtes Bremspedal) automatisch kompen- 1:1,5) für die Hinterachse ist jetzt im Bremswert-
siert. geber integriert. Neu im Systemverbund ist ein 1-
• Drehzahlsensierung und Reifenabgleich: im Kanal Achsmodulator für die Regelung der Vorder-
laufenden Betrieb werden automatisch Unter- achse. Dieser beinhaltet auch ein Magnetventil für
schiede der tatsächlichen Reifengrößen die Wegschaltung des Redundanzdruckes.
kompensiert.
• Rollsperre: gehört bei EBS zum Serienumfang Der Bremsdruck für die Achsen wird durch die
und wird durch einen Rastschalter im Schalter- Achsmodulatoren Vorderachse und Hinterachse
feld in Bereitschaft gesetzt. Nach Abbremsen bis geregelt, wobei die Vorderachse nur einkreisig
zum Fahrzeugstillstand wird der Bremsdruck angesteuert wird. Eine individuelle Regelung erfolgt
gehalten, solange das Brems- oder Fahrpedal hier durch die nachgeschalteten ABS-Ventile auf
zumindest leicht betätigt wird. jeder Achsseite.
Der Achsmodulator für die Hinterachse hat für jede
Seite einen eigenen Kanal.
Bremsen
W43.30-1306-00
Sekundär-Wasser-Retarder
1 Kühlmittelkrümmer (Einlass) A11 Steuergerät Retardersteuerung (RCM)
2 Kühlmittelkrümmer (Auslass) B933 Temperatursensor Kühlmittel
3 Entlastungsventil
Allgemein
Der als SA (B3H) angebotene Sekundär-Wasser- Der SWR baut dabei auf dem Funktionsprinzip des
Retarder (SWR) ist eine verschleißfreie hydrodyna- bekannten leistungsoptimierten Voith-Retarders
mische Dauerbremse, bei der die Strömungsen- (BA1) auf. Der SWR nutzt jedoch anstelle des Retar-
ergie eines flüssigen Mediums zum Bremsen des deröls das Kühlmittel des Motorkühlkreislaufs als
Fahrzeugs genutzt wird. Bremsmedium.
Der Aufbau entspricht im Prinzip dem eines Dreh- Diese innovative Weiterentwicklung optimiert das
momentwandlers. Der Stator (A) ist gegenüber dem bisherige Retarder-Konzept bei gesteigerter Brems-
Rotor- und Statorgehäuse gegen Verdrehen gesi- wirkung in folgenden Punkten:
chert. Der Rotor (B) ist mit dem Antriebsstrang
• Gewichtsreduzierung um ca. 30 kg
verbunden. Das flüssige Bremsmedium zirkuliert
• Bremsleistung Maximal n = 3650 Nm
(C) zwischen dem drehenden Rotor und dem fest-
(VR115HV: n = 3500 Nm)
stehenden Stator (A). Hierdurch wird auf dem Rotor
• Reduzierung des Bauraumes um ca. 50 % durch
(B) ein Bremsmoment erzeugt, das über ein Zahn-
Entfall des Ölkühlers
radpaar auf den Antrieb des Fahrzeugs wirkt. Durch
• Senkung der Wartungskosten durch Entfall des
die Übersetzung erreicht der Retarder bis in die
Ölwechsels
unteren Drehzahlbereiche hohe Bremsmomente.
• Variantenreduzierung
W43.30-1304-00
Bremsen
Funktionsvoraussetzungen Das Steuergerät Fahrregelung (CPC) sendet
daraufhin eine entsprechende Anforderung über
Antiblockiersystem (ABS), Antriebs-Schlupf-Rege- Antriebs-CAN an das Steuergerät Retardersteue-
lung (ASR) bzw. Stabilitätsregel-Assistent sind nicht rung (RCM).
im Regelbetrieb.
Neben der Bremsanforderung durch das Steuer-
gerät Fahrregelung (CPC) wertet das Steuergerät
Retardersteuerung (RCM) weitere Informationen
Funktionsablauf aus:
i Hinweis
Nähere Informationen zum Sekundär-Wasser-
Retarder finden Sie in der Funktionsbeschreibung
Elektroniksysteme Actros,
Bestell-Nr. 6517 1261 00 - HLI 000 000 02 88
Rahmenkonzept
Beim Rahmenkonzept ist ein Radstandraster von Für jede Baumuster-/Radstandkombination ist seri-
300 mm verwirklicht. Das Spektrum reicht dabei enmäßig ein hinterer Überhang definiert, alle weite-
von 2550 mm (C1B) als kleinstem Radstand bei ren möglichen hinteren Überhänge können bau-
6x2/2 Sattelzugfahrzeugen bis hin zum größten musterbezogen über Code als Sonderausstattung
Radstand von 6700 mm (C3V), der als SA bei 4x2 bestellt werden. Die hinteren Rahmenüberhänge
Pritschenfahrzeugen freigegeben ist. sind ebenfalls - bis auf wenige Ausnahmen - in
einem Raster von 300-mm-Schritten bis zu einem
Die Fahrzeuge haben einen vorderen Fahrzeugüber-
maximalen Überhang von 3900 mm erhältlich,
hang von 1400 mm (= 650 mm vorderer Rahmenü-
wobei der maximal erhältliche Überhang vom jewei-
berhang), der einen optimierten Einstieg bei gleich-
ligen Baumuster und Radstand abhängig ist. Die
zeitig ausreichendem Bauraum im Radhaus bis
Spanne reicht dabei von 750 mm bis 3900 mm
Bereifung 315/80 R 22,5 ohne Schneeketten bie-
(C0A bis C9I). Der max. zulässige hintere Überhang
tet.
beträgt unverändert bei 2-Achs-Fahrzeugen 65 %
Ausgehend von einer einheitlichen Rahmenspur von des Radstandes und bei 3-Achs-Fahrzeugen 70 %
900 mm im vorderen Bereich (Außenkante Rah- des technischen Radstandes.
menlängsträger) ist der hintere Bereich zur Darstel-
lung von luft- und stahlgefederten Fahrzeugen in 2
Rahmenspuren ausgeführt: Luftgefederte Fahr-
zeuge verfügen über eine Rahmenspur von 834
mm, bei den stahlgefederten Fahrzeugen beträgt
die Rahmenspur 744 mm (jeweils Innenkante Rah-
menlängsträger).
Neu ist das Konzept zur Darstellung der hinteren
Überhänge: War bisher die Verlängerung des seri-
enmäßigen hinteren Überhangs für 2- und 3-Achs-
fahrzeuge über jeweils einen einzigen Code mög-
lich, so ist beim neuen Actros jede mögliche hintere
Überhanglänge mit einem separaten Code belegt.
W00.10-1171-00
A Rahmenüberhänge (mm)
B Schlussquerträgerpositionen (mm)
Fahrwerk
W31.00-1079-00
1 Frontquerträger
2 Querträger Vorderfederbock
3 Querträger unter Getriebe
4 Rahmenverstärkung
5 Querträger nach Getriebe
6 Rohrquerträger Antriebsachse
7 Schlussquerträger
8 Längsträger
Rahmenspuren
Rahmenspur Luftfederung
W31.00-1080-00
Rahmenspur Stahlfederung
W31.00-1081-00
Fahrwerk
Übersicht Rahmenhöhen
Vorderachse Hinterachse
Übersicht Aufsattelhöhen
Die nachfolgende Tabelle zeigt die möglichen Radstände zu den einzelnen Baumustern:
Radstand
Code
C1W
C1Q
C2U
C3H
C3K
C3V
C1C
C2C
C3B
C2P
C3P
C1Y
C2L
C3T
Typ-
Bezeichnung
[mm] 2.650
3.550
3.700
3.850
4.000
4.300
4.600
4.900
5.200
5.500
5.800
6.100
6.400
6.700
Pritsche 18 t
18 t 4x2 L 963.003 — — S* — X X X X X X X X X* X*
18 t 4x2 L nR 963.004 — — — — — — — S — X X — — X*
Pritsche 25 t
Sattelzugfahrzeug 18 t
18 t 4x2 LS 963.403 — X* S X* X — — — — — — — — —
18 t 4x2 LS nR 963.404 — — S — — — — — — — — — — —
Sattelzugfahrzeug 25 t
* = neue Radstände
Fahrwerk
Vorderachse
Die Federung der Vorderachse zeichnet sich durch Als Neuerung wird es eine 1-Blatt-Vorderfeder mit
deutliche Gewichtseinsparungen im Vergleich zum einer Tragfähigkeit von 7,5 t (Q1Q) als Sonderaus-
Vorgängertyp aus. führung für Straßenfahrzeuge mit max. 32 t zul.
Gesamtgewicht geben. Der Gewichtsvorteil gegen-
Gleichzeitig sorgen Optimierungen an der Federla-
über der 2-Blatt-Serienfeder beträgt etwa 21 kg. Ein
gerung für wesentliche Verbesserungen beim Fahr-
ausgeklügeltes Sicherheitskonzept sorgt dafür,
komfort und der Fahrdynamik:
dass das Fahrzeug auch bei gebrochener Vorderfe-
• Nutendämpfer für besseren Fahrkomfort bei der beherrschbar bleibt, indem die Feder durch den
Geradeausfahrt hinteren Lagerbock auf die Anschlagpuffer
• Federaugenlager, die in Querrichtung weich und gedrückt wird. Durch die sehr starre Auslegung der
in Längsrichtung hart sind Feder verringert sich der Federweg um etwa
• Ersetzen der Federbrieden durch einen 20 mm.
Klemmverband mit herkömmlichen Schrauben
Alle Stahlfedern sind asymmetrisch (850 mm/950
(M24), dadurch keine Setzkraftverluste und
mm) und haben eine Breite von 90 mm.
bessere Fahrdynamik
Neu ist eine 2-Blatt-Feder mit einer Tragfähigkeit
von 8 t, durch die ca. 30 kg an Gewicht eingespart
werden können.
Blatt 1: 27
2-Blatt Q1S 7,5 80 63 59,2
Blatt 2: 29
Blatt 1: 27
2-Blatt Q1T 8 80 63 59
Blatt 2: 29
Blatt 1: 25
3-Blatt Q1P 9 80 83 75 Blatt 2: 26
Blatt 3: 26
Luftfederung
Fast vollkommen neu gestaltet wurde die Aufhän- Die luftgefederte Variante der Vorderachse wird zur
gung der luftgefederten Vorderachse (A1A). Durch Realisierung der verschiedenen Rahmenhöhen mit
die neuen Luftfederbälge mit minimaler Bauhöhe insgesamt 4 Varianten an Luftfederbälgen darge-
bei maximalem Federweg können die Bälge unter stellt:
dem Rahmen angeordnet werden. Auch diese Maß-
• 830 mm bei Sattelzugfahrzeugen
nahme trägt zur Erhöhung des Fahrkomforts bei.
Niedrigrahmen/Lowliner
Außerdem konnte durch die wegfallenden Balgträ- • 845 mm bei Pritschen in Niedrigrahmenaus-
gerteile im Vergleich zur luftgefederten Vorder- führung
achse des Vorgängertyps etwa 120 kg an Gewicht • 955 mm bei Sattelzugfahrzeugen
eingespart werden. • 980 mm bei Pritschenfahrzeugen mit Normal-
rahmen
Stabilisatoren Vorderachse
W32.35-1044-00
W32.35-1045-00
Fahrwerk
W32.20-1033-00
W32.22-1045-00
Hinterachse
Alle Fahrzeuge sind mit 4-Balg-Luftfederung an der Ein innovatives Befestigungssystem - die Bälge wer-
Hinterachse und einem serienmäßigen Stabilenker den unten nur in ihre Aufnahmen gesteckt und oben
ausgestattet. Beim Integralheck (C7T) ist die Fede- mit einer Schnellsicherung befestigt - verringert
rung wegen des Platzbedarfs für Batterien und den Montageaufwand sowohl im Werk als auch im
Druckluftbehälter asymmetrisch ausgeführt (hinten Servicefall erheblich. Die Entkopplung des Luftbal-
kleinere Bälge). Über einen längeren Hebelarm der ges vom unteren Träger verhindert Schäden am
hinteren Balgträger wird sichergestellt, dass die Balg, zum Beispiel wenn das Fahrzeug mit einem
Kräfte gleichmäßig verteilt werden. Kran angehoben wird.
Die Aufhängung wurde an die verbreiterte Rahmen-
spur angepasst. Die Bauteile Stabilagerbock und
Luftbalgträger (bei Fahrzeugen ohne Integralheck)
wurden zusammengeführt.
W32.22-1046-00
Fahrwerk
Niveauregelung (luftgefederte Fahrzeuge)
Vorderachse
Fahrwerk
W33.10-1016-00
Ansicht Vorderachsen
A Vorderachse F - 7.5 / C 22.5
B Vorderachse F - 8 A / C 22.5
W33.10-1018-00 W33.10-1017-00
1 Achsschenkel (links) 5 Radkopf
2 Achsschenkel (rechts)
3 Lenkhebelaufnahme C Kröpfung
4 Lagerung der Achsschenkelbolzen
Hinterachse
W35.10-1048-00
Dreieckslenker
Fahrwerk
Vorlaufachse (VLA) Nachlaufachse (NLA)
Sämtliche Vorlaufachsen erhalten eine leicht verän- Die ungelenkten Nachlaufachsen sind Übernahme-
derte Geometrie und den Radkopf der neuen Vor- teile aus der laufenden Serie. Die gelenkten Nach-
derachsen. Die starren Vorlaufachsen der 6x2/2- laufachsen basieren auf den neuen Vorderachsen
Sattelzugfahrzeuge mit Baumuster 963.423 werden mit gleichem Radkopf aber angepasster Lenkgeo-
wie bereits beim Vorgängertyp von der Firma Hend- metrie. Nachlaufachsen sind nur mit Scheiben-
rikson gefertigt. bremsen lieferbar.
Liftachsen können so weit angehoben werden, dass Die Nachlaufachsen sind bei den Niedrigrahmen-
bei voll eingefederter Hinterachse und Standardrei- fahrzeugen grundsätzlich nur entlastbar, nicht kom-
fen die Reifen ca. 35 mm über der Straße sind. plett hebbar (A4W). Für Pritschenfahrzeuge ist auch
eine gelenkte NLA wählbar.
Radformel
Bisher war an der Radformel für Fahrzeuge mit Vor- Fahrzeuge mit doppelt bereifter Nachlaufachse
bzw. Nachlaufachsen nicht erkennbar, ob es sich (DNA) werden durch ein eigenes Baumuster darge-
um ein Fahrzeug mit Vor- oder Nachlaufachse (VLA stellt:
bzw. NLA) handelt.
• C 96x.x25 6x2 Luft DNA
So wurde bei gelenkter Nachlaufachse die Radfor-
Ebenso Fahrzeuge mit 17,5" VLA. Aufgrund der
mel um den Zusatz „/4“ ergänzt. Die gleiche Rad-
Tragfähigkeit der Achsen haben diese eine andere
formel erhielt allerdings auch ein Fahrzeug mit
Tonnage. Da die Tonnage jedoch ein baumusterbil-
gelenkter Vorlaufachse (z. B. 6x2/4 LS, BM
dendes Kriterium ist, werden diese Fahrzeuge folg-
934.223).
lich über ein eigenes Baumuster abgebildet:
In den zukünftigen Typen werden mit einem
• C 96x.x27
Schrägstrich („/“ ) in der Radformel ausschließlich
Fahrzeuge mit VLA beschrieben, z. B.:
• 6x2/2 = 3-Achser, nicht gelenkte VLA
• 6x2/4 = 3-Achser, gelenkte VLA
• 8x2/4 = 4-Achser, gelenkte VLA
Zur lenkbaren Ausführung der NLA werden in Rad-
formeln grundsätzlich keine Angaben gemacht. Ein
6x2 ist immer ein Fahrzeug mit Nachlaufachse, die
gelenkt oder nicht gelenkt sein kann. Die Steuerung
der gelenkten beziehungsweise starren NLA erfolgt
über Code. Serienzustand der entsprechenden Bau-
muster ist immer die starre NLA. Betroffen sind hier
neben dem 6x2 auch 4-Achser mit NLA. Pro Fahr-
zeugbaumuster gibt es somit nur eine zugehörige
Radformel.
Fahrwerk
Felgen Reifen
Für die neuen Fahrzeuge werden serienmäßig Steil- Beim neuen Produktprogramm werden generell die
schulterfelgen (nach DIN 78022) der Größe 9.00 x gleichen Reifen zur Verfügung stehen wie schon in
22.5 verwendet. Alufelgen sind als SA in glänzender der heutigen Serie. Die maximal mögliche Reifen-
oder matter Ausführung erhältlich. Alle Felgen sind größe ist allerdings durch die Freiräume im vorde-
10-Loch-Felgen mit Ausnahme der 17,5 Zoll Felge ren Radkasten auf 315/80 R22,5 bzw. 385/65
für die Vorlaufachse. R22,5 beschränkt.
Neue Felgen: 11,75 x 22,5 Alufelgen Speedline sind Ein Reserverad (R8P) ist serienmäßig verbaut, kann
nun auch für VLA/NLA erhältlich (bisher nur für Vor- aber auf Wunsch mit Code R9Z auch entfallen. Die
derachse lieferbar), ebenso sind die Speedline-Alu- Anordnung des Reserverads ist von Fahrzeug und
felgen 9,00 x 22,5 für VA/VLA/NLA getrennt wähl- Ausstattung abhängig.
bar.
Für den Reifen 315/45 R22,5 ist eine Steilschulter-
felge mit Größe 9.75 x 22.5 erforderlich. Sie ist bis-
her nur als Stahlfelge vorgesehen.
Als Radmutternabdeckung an Vorder- und einzelbe-
reifter Vor- und Nachlaufachse ist unter Code R0Z
ein Blechring erhältlich.
72
Reifenliste
215/75 R 17,5 3.400 — 30 372 359 6,75 x 17,5 für 6x2/2 VLA
295/55 R 22,5 6.150 11.600 50 438 413 9,0 x 22,5 nur für NLA/HA
355/50 R 22,5 8.000 — 58 437 433 11,75 x 22,5 nur für VA/VLA/NLA
375/50 R 22,5 8.000 — 61 457 440 11,75 x 22,5 nur für VA/VLA/NLA
385/55 R 22,5 9.000 — 66 481 461 11,75 x 22,5 nur für VA/VLA/NLA
385/65 R 22,5 9.000 — 77 517 495 11,75 x 22,5 nur für VA/VLA/NLA
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
315/80 R 22,5 8.000 13.400 72 522 500 9,0 x 22,5
Fahrwerk
Der neue Actros ist mit einer Einkreis-Servolenkung
vom Typ ZF Servocom 8098 ausgestattet.
Die Lenkung besteht aus folgenden Komponenten:
• Lenkgetriebe (Kugelmutter-Hydrolenkung)
• Lenkhelfpumpe
• Lenkölbehälter
• Hydraulikleitungen
W46.25-1021-00
W46.60-1075-00
Aufbau
Das L-Fahrerhaus des neuen Actros verfügt über Die Bodengruppe weist als Neuerung warm umge-
eine aerodynamisch günstige Rohbauform. Der formte Längsträger innen und außen auf, mit denen
Rohbau der Fahrerhäuser basiert auf einer die höheren Festigkeitsanforderungen unter Einhal-
Tragstruktur, die aus der Bodengruppe, dem umlau- tung der geforderten Toleranzen erfüllt werden. Im
fenden Dachrahmen, den A- und B-Säulen, den Vergleich zum Fahrerhaus des Vorgängertyps sind
Rückwandsäulen, den Dachspriegeln und dem die äußeren Längsträger deutlich kräftiger ausge-
Vorbauträger gebildet wird. Mit dieser Tragstruktur führt.
werden die Beplankungen der einzelnen Funktions-
Als Korrosionsschutzmaßnahme wird der gesamte
gruppen wie Dach, Rückwand, Seitenwände und
Rohbau einer kathodischen Tauchlackierung (KTL)
Vorbau verschweißt. Das Rohbaukonzept sieht vor,
unterzogen.
dass die Tragstruktur bis zum Dachrahmen in der
Höhe weitgehend einheitlich ist und die unter-
schiedlichen Fahrerhaushöhen über entsprechende
seitliche Dachträger und Beplankungen oberhalb
des Dachrahmens dargestellt werden.
W60.00-1039-00
i Hinweis
Die Aufsetzhöhe (ASH) bezeichnet den Abstand
von der Unterkante des Bodenblechs bis zur
obersten Lochreihe im Rahmenlängsträger. Bei
ebenem Fahrerhausboden beträgt die Aufsetz-
höhe immer 765 mm, bei Motortunnel immer 600
mm.
Aufbau
L-Fahrerhaus mit Hochdach (BigSpace) bzw. Gigadach (GigaSpace)
Das L-Fahrerhaus mit Hochdach oder Gigadach ist nur mit einer Breite von 2,5 m und mit ebenem Boden (ASH
765) lieferbar und bietet vor allem im Bereich über der Frontscheibe mehr Stauraum und mehr Stehhöhe im
vorderen Bereich als die Aerodachausführung. Das Gigadach bietet dem Fahrer ein Maximum an Raum, Bewe-
gungsfreiheit und Komfort und führt bei Fernverkehrsfahrzeugen z. B. mit Bereifung 315/80 R 22.5 zu einer
Gesamthöhe von 3920 mm.
Breite 2500 mm
78
Übersicht Fahrerhausangebot
Höhe 0 170 0 0 0 0
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Motortunnel 170
Alle Maße in mm
Fahrerhaus
Aufbau
W00.10-1174-00
Abmessungen
ASH 765
Fahrzeug Abstand Stufe 2 - Stufe 3 320 320
mit Luftfederung
beladen
Abstand Stufe 1 - Stufe 2 320 270
Aufbau
Alle Fahrerhaus-Ausführungen sind in wartungs- Eine weitere Qualitätsverbesserung der Fahrer-
freien 4-Punkt-Lagerungen abgefedert und gela- hauslagerung hinsichtlich einer optimierten
gert. Für besondere Einsatzbedingungen stehen Montage wurde durch die Weiterentwicklung der
verstärkte Fahrerhauslagerungen zur Verfügung. hinteren Stabilisatorlager (Gummimolekularlager)
erreicht. Diese sind nur noch mit einem einseitigen
Die Fahrerhauslagerungen werden in drei Komfort-
Anschlag versehen und wirken durch ihren inneren
stufen angeboten:
Aufbau selbstzentrierend. Dies führt bei der
• Fahrerhauslagerung Standard stahlgefedert Montage der Lager anschlagseitig zu einem defi-
• Fahrerhauslagerung Komfort stahlgefedert nierten Spaltmaß.
• Fahrerhauslagerung Komfort luftgefedert
Bei der Komfortlagerung kommt das bewährte und
wartungsfreie Gummigleitlager aus der laufenden
Serie zum Einsatz. Durch die Weiterentwicklung ist
es absolut geräuschfrei und bietet durch sein
größeres Gummivolumen eine deutliche Komfort-
verbesserung.
W60.80-1155-00
Verfügbarkeit Serie für alle L-Fahrer- Serie für alle L-Fahrer- SA für alle L-Fahrerhäuser
häuser mit Motortunnel häuser mit ebenem
Boden
Federwege vorn
ein/aus 60/60 mm 40/40 mm
Federwege hinten
ein/aus 35/35 mm
Aufbau
Alle Fahrerhaus-Ausführungen sind mit einer
1-Zylinder-Kippanlage ausgerüstet. Dabei kann bis
1400 kg Fahrerhausgewicht zwischen einer hand-
betriebenen Kippeinrichtung und einer komfortab-
leren elektrohydraulischen Version gewählt
werden. Ab 1400 kg Fahrerhausgewicht ist nur die
elektrohydraulische Kippanlage möglich.
Nach dem Öffnen der Serviceklappe im rechten
Einstiegskasten ist die handbetriebene Pumpein-
richtung mit dem Ventilhebel zum Einstellen der
Kipprichtung zugänglich. Beim Vorkippen wird das
Fahrerhaus automatisch entriegelt und beim
Zurückkippen wieder automatisch verriegelt.
Bedienung der elektrohydraulischen Kippein-
richtung
Über einen Wippschalter im modularen Schalterfeld
wird das Fahrerhaus entriegelt und die Kippanlage
aktiviert. Der Betätigungsschalter der elektrohyd-
raulischen Kippeinrichtung ist bei allen Fahrerhaus-
Ausführungen hinter der Wartungsklappe ange-
ordnet. Nach dem Öffnen der Wartungsklappe kann W60.80-1153-00
W91.10-13760-00
Aufbau
Sitzvariante Material Code Code
Fahrersitz Beifahrersitz
W91.00-0000-00
Varianten Sitzbezüge
A Flachgewebe „Skyline“ D Velours „Dinamica star schwarz“
B Velours „Spyder“ E Velours „Dinamica star mandelbeige“
C Kunstleder zweiglanz F Leder
Aufbau
Betten
In der Serienausstattung kommt ein Komfortbett Die Varianten der Betten bei den L-Fahrerhäusern
mit hochwertiger 7-Zonen-Kaltschaum-Matratze in ergeben sich aus den unterschiedlichen Fahrer-
Verbindung mit einem Unterfederungssystem zum hausbreiten und Dachhöhen sowie den verschie-
Einsatz. Vorteile des neuen Komfortbetts sind ein denen Ausstattungen wie Luftansaugung über Eck,
Rückenhochsteller anstelle eines Kopfhochstellers Standklimaanlage etc.
sowie der verbesserte Zugang zu den Staukästen
unter dem Bett, da das Bett komplett hochklappbar
und arretierbar ist.
D3A SA alle L-Fahrerhäuser mit Komfortbett oben breit, 750 mm, nivellierbar, mechanische
Aero-, Hoch- und Gigadach Neigungsverstellung der Liegefläche bis 10°; automatisches
Auf- und Abrollen der Spanngurte, in Verbindung mit
SoloStar Concept (D0Z) möglich
D3H SA für GigaSpace in Verbin- Bett oben, ca. 600 mm breite Liege mit 50 mm dicker
dung mit SoloStar Concept Matratze, 90° hochklappbar
(D0Z)
W91.75-1003-00
Komfortbett oben
Rauchmelder
W54.32-1026-00
1 Rauchmelder
Aufbau
Übersicht über Stauraumvolumen und verfügbare Ausstattungen
Ablagen unterm Bett insgesamt 402 l 568 l 402 l 568 l 594 l 594 l
• Staufächer unterm Bett 325 l 420 l 325 l 325 l 420 l 420 l
• Schubladen unterm Bett (D7J) 51 l 112 l 51 l 112 l 138 l 138 l
(SA) (SA) (SA) (SA) (SA)
W68.00-1016-00
Staufächer über Frontscheibe
W68.10-1076-00
Instrumententafel
Aufbau
Neben der Neugestaltung der Instrumententafel Hierzu wurden folgende elektronische Kompo-
wurde auch ein neues Bedien- und Anzeigekonzept nenten verbessert oder neu entwickelt:
verwirklicht, welches mehr Funktionalitäten bietet
• Kombiinstrument in insgesamt vier Ausfüh-
als bisher. Daraus resultiert z. B. eine Verbesserung
rungen
des Bedienkomforts, eine Erhöhung der Fahrsicher-
• Elektronisches Zündschloss (EIS) mit Taste Start
heit und nicht zuletzt eine verbesserte optische
-Stopp
Erscheinung der Bedienkomponenten insgesamt.
• Multifunktionslenkrad mit Tastengruppe links
und rechts
• Multifunktionshebel rechts zur Getriebe- und
Dauerbremssteuerung
• Erhöhung der Anzahl von Steckdosen für den
Anschluss von elektrischen Verbrauchern
W54.32-1025-00
Kombiinstrument
Allgemein Neuheiten
Mittelpunkt des neu entwickelten Kombiinstru- • 10,4 cm (4,1“) oder 12,7 cm (5“) vollfarbfähiges
mentes ist ein großzügiges TFT-Display. Das Kombi- TFT-Display in QVGA-Auflösung
instrument ist in vier Grundausführungen erhältlich. • Fahrerassistenzsystem „FleetBoard®
Die 20 Untervarianten entstehen abhängig von der EcoSupport“ unabhängig von Telematiksystem
Motorvariante, da der Anzeigebereich des Dreh- FleetBoard®
zahlmessers darauf abgestimmt ist. Ebenso wird • Intuitives Bedien- und Anzeigenkonzept
bei Wegfall des Tachografen und bei mph- an Stelle • Anzeige Reifenluftdruck, Niveauregelung
von km/h-Anzeige eine andere Variante erforder- • 3 Reiserechner, Schichtanzeige 2 Fahrer
lich. Die unterschiedlichen Sprachvarianten werden • Anzeige von Batteriestatus, Ladebilanz, Startfä-
softwaremäßig dargestellt. higkeit
• Anzeige Gangempfehlung und momentaner
Alle Varianten beinhalten Zeigerinstrumente für
Kraftstoffverbrauch
Geschwindigkeit, Drehzahl und Tankinhalt der
• Aktual. Telefonbuch + Anruflisten, Anzeige SMS
Diesel- und AdBlue®-Behälter. Dem Aufbauher-
• Anschlussmöglichkeit von bis zu 3 Kameras an
steller stehen 5 Kontrollleuchtenplätze zur Verfü-
das Kombiinstrument mit Videofunktion. Ab
gung, die mit entsprechenden Symbolscheiben
Werk ist eine Vorrüstung für eine Rückfahr-
bestückt werden können.
kamera (J9J) erhältlich, eine passende Kamera
Beim Kombiinstrument (J1A) erzeugt ein interner wird über Mercedes-Benz Original Zubehör
Lautsprecher die entsprechenden Geräusche wie angeboten
Blinkergeräusch bzw. Warntöne. Die höherwertigen • Odo-Display in den beiden Rundinstrumenten
Ausführungen steuern den Centerlautsprecher in zur Anzeige von Uhrzeit und Außentemperatur
der Ablage über der Frontscheibe an. (linkes Display) sowie Gesamt- und Tagesweg-
Das Kombiinstrument ist über eine 18-polige Steck- strecke (rechtes Display)
verbindung mit dem Chassis-CAN verbunden. • Bedienung der Niveauregelung bei luftgefe-
Außerdem enthält der Stecker die Anbindung zum derten Fahrzeugen über die Lenkradtasten
Center-Lautsprecher zur Ausgabe von Warntönen. • 4 virtuelle Kontrolllampenplätze im linken
unteren Bereich des TFT-Displays, je nach
Bei Fahrzeugen ohne Tachograf wird ein weiterer Fahrzeugausstattung bzw. aktueller
Stecker für die Geschwindigkeits-Information erfor- Warnmeldung variabel belegt
derlich. Redundant besteht noch eine sogenannte • Erweitertes Menü Sozialdaten
LIN-Verbindung (Local Interconnect Network) zur • Kalibrierung Achslastkennlinie über Menü
EAPU (Electronic Air-Processing Unit), um bei • Anzeigen für Euro VI
Ausfall des CAN-Busses die gesetzlich erforderliche
Anzeige der Bremsdrücke zu gewährleisten.
Odo-Display nein ja ja ja
Sound Tonwiedergabe über interne Tonwiedergabe über Center- Tonwiedergabe über Center- Tonwiedergabe über Center-
Lautsprecher Lautsprecher Lautsprecher Lautsprecher
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
PCB1) 4 Schichten 4 Schichten 4 Schichten 6 Schichten
93
Aufbau
Multifunktionslenkrad
Aufbau
Aufbau
Die neue Lkw-Generation ist mit dem Fahrberechti-
i Hinweis
gungssystem Stufe 3 (FBS 3) ausgestattet.
Wird eines der Steuergeräte aus dem Fahrberech-
Folgende Steuergeräte und Bauteile sind zum Fahr-
tigungsverbund oder das elektronische Zünd-
berechtigungsverbund zusammengeschlossen:
schloss (EIS) erneuert, muss dieses mit Star Diag-
• Elektronisches Zündschloss (EIS) nosis im Fahrberechtigungssystem eingelernt
• Steuergerät Motormanagement (MCM) werden.
• Steuergerät Getriebesteuerung (TCM)
Das Elektronische Zündschloss (EIS) ist in Verbin-
dung mit dem Senderschlüssel die zentrale Steuer-
einheit des FBS 3. Entnahme des Senderschlüssels (S953) bei
laufendem Motor
Nach dem Starten des Motors ist der Sender-
schlüssel im Elektronischen Zündschloss (EIS)
mechanisch verriegelt. In diesem Zustand ist es
nicht möglich, das Fahrzeug über die Tasten des
Senderschlüssels zu verriegeln, da sie unzugänglich
sind.
Ein spezieller Modus erlaubt es aber, den Sender-
schlüssel bei laufendem Motor zu entnehmen. Dazu
wird die Taste Start-Stopp bei laufendem Motor in
Stufe 1 gedrückt und gehalten. Der Sender-
schlüssel kann dann entnommen werden. Im Multi-
funktionsdisplay des Kombiinstruments wird die
Meldung "nur Rangiergeschwindigkeit möglich"
angezeigt.
W80.57-1017-00
1 Taste Start-Stopp
Senderschlüssel (S953),
Variante Low
• Integrierter ausschiebbarer mechanischer
Schlüssel (2)
W80.57-1014-00
Senderschlüssel (S953),
Variante Standard
• Integrierter ausschiebbarer mechanischer
Schüssel
• Unidirektionaler Funksender 433 MHz
• Knopfbatterie
• Batterie Kapazitätserkennung (Visualisierung
über das Kombiinstrument
• Ver- und Entriegelungstaste für die Zentralver-
riegelung (Reichweite ca. 30 m)
Die vom Senderschlüssel (S953) gesendeten Funk-
signale werden vom elektronischen Zündschloss
(EIS) über eine in den Fahrerhausleitungssatz inte- W80.57-1015-00
Aufbau
Senderschlüssel (S953),
Variante Multi-Funktion
• Bidirektionaler Funksender 433 MHz
• Li-Ionen-Akku (induktiv ladbar über das Elektro-
nische Zündschloss (EIS))
• Ver-/Entriegelungstasten für die Zentralverrie-
gelung (Reichweite ca. 30 m)
• Entnehmbarer mechanischer Schlüssel
• 4,5 cm (1,8") TFT Farbdisplay
• 4-Wege Steller mit zentraler Eingabetaste
• Anzeigen und Bedienen von verschiedenen
Fahrzeugfunktionen (Reichweite ca. 100 m)
Die vom Senderschlüssel (S953) gesendeten bzw. W80.57-1016-00
S953 Senderschlüssel
Folgende Einrichtungen können je nach Ausstat- Folgende Informationen können je nach Ausstat-
tung des Fahrzeuges mit dem Senderschlüssel tung des Fahrzeuges mit dem Senderschlüssel
Multi-Funktion bedient werden: Multi-Funktion angezeigt werden:
• Niveauregelung • Gesamtkilometer- Betriebsstundenstand
• Zusatzheizung ein/aus • Lampenstatus
• Standklimaanlage ein/aus • Status der Reifendruckkontrolle
• Innenbeleuchtung • Im Kombiinstrument vorhandene Ereignisse
• Ver- und Entriegeln von Türen, Seitenfenster und • Füllstände von Kraftstoff und AdBlue®
Hebedach • Außen- und Innentemperatur
• Arbeitsscheinwerfer • Achslast
• Entriegelung der Ladebordwand • Vorratsdruck der Druckluftanlage
• Radio • Status von Türen und Klappen in Verbindung mit
Alarmanlage
W00.19-1056-00
Gesamtvernetzung
Vernetzung
W00.19-1057-00
100
A1 Steuergerät Kombiinstru- A11 Steuergerät Retarder- A33 Steuergerät Batterietrenn- S1 Elektronisches Zündschloss
ment (ICUC) steuerung (RCM) schalter (BESO) (EIS)
A2 Steuergerät Zentrales Gate- A12b Steuergerät Heizung Lüftung A34 Steuergerät zusätzliche Lenk- S20 Multifunktionshebel links
way (CGW) Klimatisierung (HVAC) achse (ASA) S22 Bedieneinheit Niveauregelung
A2 a1 Zentraler Datenspeicher A13 Steuergerät Zusatzheizung A35 Steuergerät Reifendruckkon- S23 Multifunktionshebel rechts
(CDS) TRUCK (ITH) trolle (TPM) S110 Tastengruppe
A2 a2 Steuergerät Kommunikations- A14 Steuergerät Standklima- A40 Steuergerät Supplemental Multifunktionslenkrad links
schnittstelle (COM) anlage (IAC) Restraint System (SRS) S111 Tastengruppe
A2 a3 Steuergerät Wartungssystem A15 Steuergerät Frontradar- A43 Steuergerät Modulares Schal- Multifunktionslenkrad
(MS) sensor (RDF) terfeld (MSF) rechts
A3 Steuergerät Fahrregelung A16 Steuergerät Türmodul Fahrer A53 Steuergerät Fahrerassistenz- X100.16 Diagnosesteckdose
Gesamtvernetzung
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
A26 Steuergerät Niveauregelung
(CLCS)
A28 Schaltergruppe Fahrer
A30 Steuergerät FleetBoard®
Z1 Sternpunkt CAN-Bus LIN 1 Regen-/Lichtsensor-LIN
Fahrerhaus-Instrumenten- LIN 2 Batteriesensor-LIN
tafel LIN 3 Multifunktionshebel-LIN
Z3 Sternpunkt CAN-Bus rechts
Rahmen LIN 4 Multifunktionshebel-LIN
Z4 Sternpunkt CAN-Bus links
Antrieb LIN 5 Kühlerjalousie-LIN
LIN 6 Redundanz-LIN SCA/SCH
ASIC ASIC-Datenbus LIN 7 Tastengruppe-LIN
(Application System LIN 8 Niveauregelung-LIN
Integrated Circuit) LIN 9 Schalterfeld-LIN Fahrer
CAN 1 Exterieur-CAN LIN 10 EAPU-LIN
CAN 2 Innenraum-CAN LIN 11 ATA-LIN
CAN 3 Rahmen-CAN
CAN 4 Antriebs-CAN
CAN 5 Klimatisierungs-CAN
CAN 6a Bremsen-CAN Vorder-
achse
CAN 6b Bremsen-CAN Hinterachse
CAN 6c Bremsen-CAN Redundanz
CAN 6d Bremsen-CAN ESP®
CAN 7 Anhänger-CAN (PSM)
CAN 8 Aufbau-CAN (PSM)
CAN 9 Telematik-CAN
CAN 10 Diagnose-CAN
CAN 11 Anhänger-CAN (EBS)
CAN 12 Radar-CAN
CAN 13 NOx-CAN
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –
Einführung neue Lkw-Generation - Der neue Actros (Typ 963) i
Gesamtvernetzung
101
Vernetzung
Gesamtvernetzung
Vernetzung
Allgemeines CAN-Datenbus-System
Die Zunahme der elektronischen Systeme in der Das CAN-Datenbus-System erlaubt es, Informati-
neuen Lkw-Generation hat zur Folge, dass immer onen zwischen Steuergeräten schnell und zuver-
mehr Signale systemübergreifend zur Verfügung lässig über wenige Leitungen auszutauschen. Die
stehen müssen. Dies wirkt sich vor allem auf die Informationen werden dabei nacheinander (seriell)
Vernetzung aus, die an Komplexität weiter zuge- versendet bzw. empfangen. Der Austausch erfolgt
nommen hat. Neben den bekannten CAN- und bidirektional, d. h. jedes Steuergerät arbeitet
ASIC-Datenbus-Systemen kommt nun vermehrt der sowohl als Sender als auch als Empfänger.
LIN-Datenbus zum Einsatz. Im neuen Actros sind es
Die direkte Verbindung des Telematik-CAN (CAN 9)
allein 11 LIN-Datenbusse, die verschiedene Steuer-
zur Diagnosesteckdose gibt es beim neuen Actros
geräte, Schalter oder andere elektronische Kompo-
nicht mehr.
nenten miteinander verbinden. Die Anzahl der CAN-
Datenbusse ist dagegen nur geringfügig gestiegen.
CAN-Bus Übertragungsrate
[kBaud]
Vernetzung
Batteriesensor (IBS)
i Hinweis
Im Multifunktionsdisplay des Kombiinstruments
wird erst nach etwa 20 Startvorgängen ein
korrekter Wert des Ladezustandes der Batterien
angezeigt.
Generator
Wahlweise werden Generatoren von der Firma
Delco Remy (nur die 100 A Variante) oder von
Bosch verwendet. Zum Einsatz kommen insgesamt
drei Ausführungen:
Vernetzung
Steckdosen
Die Anschlussmöglichkeiten für zusätzliche
Verbraucher wurden gegenüber dem Vorgängertyp
erweitert. Im neuen Actros sind bis zu 5 Steckdosen
im Fahrerhaus erhältlich.
• Zigarettenanzünder 24 V/4 A, Brüstung, Serie
(Y1Z)
• Steckdose 24 V/15 A, max. 600 W, Brüstung,
Serie (E3F/E3I)
• Steckdose 24 V/15 A, Beifahrerfußraum, Serie W54.10-1142-00
(E3L) Power-Steckdose 24 V/25 A (E3R)
• Zusatzsteckdose 12 V/15 A, Beifahrerfußraum,
1 PowerPort
SA (E3E)
2 PowerClip
• Zusatzsteckdose 24 V/15 A, Beifahrerfußraum,
SA (E3Q) Die Power-Steckdose ist anstelle der Seriensteckdose
• Power-Steckdose 24 V/25 A, max. 600 W, (E3L) als SA erhältlich. Die Steckdose ist zur sicheren
Beifahrerfußraum, SA (E3R) Kontaktierung mit dem MagCodePowerSystem ausge-
• Steckdose 24 V/15 A, in Seitenwandablage stattet. Dabei wird über Magnete der Kontakt
rechts, SA (E3S) geschlossen, andere metallische Gegenstände
• Steckdose 24 V/15 A, hinter Sitz, SA (E3M) können aber keinen Schaltvorgang auslösen. Somit ist
dieses System extrem kurzschlusssicher. Der entspre-
chende Gegenstecker wird mitgeliefert, sodass eigene
Geräte vom Kunden damit versehen werden können.
W54.10-1143-00
Scheinwerfer
W82.10-1107-00 W82.10-1108-00
Beleuchtung
Halogen-Scheinwerfer Bi-Xenon-Scheinwerfer (L1A)
Der neue Actros ist serienmäßig mit Halogen- Als SA ist eine Bi-Xenon-Variante für alle Fahrzeuge
Scheinwerfern ausgestattet. mit Hinterachsluftfederung erhältlich.
Die Halogen-Scheinwerfer sind in 4-Reflektor- Im Zusammenhang mit den Bi-Xenon-Scheinwer-
technik ausgeführt und beinhalten die Funktionen fern ist immer eine Scheinwerfer-Reinigungsanlage
Fernlicht, Abblendlicht, Tagfahrlicht und Blink- (L3Z) erforderlich.
leuchte mit jeweils eigenen Freiflächenreflektoren,
das Standlicht ist im Abblendlicht integriert. Bei
Wahl der SA LED-Tagfahrlicht entfällt das im Nebelscheinwerfer, Halogen (L1H, Serie bei
Halogen-Scheinwerfer integrierte Tagfahrlicht. Fahrerhaus Gigadach (F1J))
Das Tagfahrlicht (L1B) ist auf Wunsch bzw. bei
Die Nebelscheinwerfer sind unter den Hauptschein-
Ländern mit entsprechender Gesetzgebung serien-
werfern angeordnet. Die Abdeckscheibe ist aus
mäßig im Halogen-Scheinwerfer integriert (ab
gehärtetem Pressglas und mit dem Gehäuse
August 2012 besteht für alle neuen Nutzfahrzeug-
verklebt. Das eingesetzte Leuchtmittel (H11) garan-
typen eine Tagfahrlicht-Pflicht gemäß ECE-R 48).
tiert eine optimal ausgerichtete Glühwendel im
Die zusätzlich verbaute H21 W-Glühlampe leuchtet,
Brennpunkt des Reflektors.
sobald der Motor gestartet wird, allerdings nicht bei
eingeschaltetem Abblendlicht. Als Beitrag zur Erhö-
hung der Lebensdauer dieses Leuchtmittels redu-
ziert das Steuergerät Signalerfass- und Ansteuer- Nebelscheinwerfer, LED-Tagfahrlicht,
modul Fahrerhaus (SCA) die Versorgungsspannung Abbiegelicht (L1N)
mittels Pulsweitenmodulation (PWM) auf 23,8 V.
Durch eine spezielle Auslegung des Reflektors wird
Mit gleicher Elektronik werden auftretende Span- gewährleistet, dass neben Nebellicht (beide
nungsspitzen gefiltert und die Lebensdauer der Leuchten eingeschaltet) auch die Abbiegelicht-
Leuchtmittel (H7 für Abblendlicht, H1 für Fernlicht, Anforderungen (linke oder rechte Leuchte einge-
PY21 W für Fahrtrichtungsanzeiger) erhöht. schaltet) erfüllt werden können. Die Steuerung des
Statt der bisher verwendeten Pressglasscheibe Abbiegelichts erfolgt über das Steuergerät Signaler-
wird bei den Halogen-Scheinwerfern eine Kunst- fass- und Ansteuermodul Fahrerhaus (SCA).
stoffscheibe eingesetzt. Diese ist mit einem Lack-
system beschichtet, das einerseits eine hohe UV-
Beständigkeit und andererseits die Kratzfestigkeit
sicherstellt. Die Vorteile der Kunststoffscheibe
liegen in der Unempfindlichkeit gegen Steinschlag
und in der geringeren Masse im Vergleich zu Glas.
Beleuchtung
Funktion
Rückleuchten
Beleuchtung
Die Innenbeleuchtung umfasst: Umfang Ambientebeleuchtung (D5B):
• Leseleuchte Fahrer/Beifahrer • Sternenhimmel (6 LED)
• Leseleuchte Liege • Ablage über Frontscheibe (4 LED)
• Innenraumleuchten • Fußraumverkleidung/Beifahrerfußraum (2 LED)
• Nachtbeleuchtung (grün) als blendfreie Orientie- • Lenksäulenverkleidung (2 LED)
rungsbeleuchtung während der Fahrt
• Ambientebeleuchtung (blau) als Innenbe-
leuchtung bei abgestelltem Fahrzeug
Die Lichtfunktionen werden durch Betätigung
folgender Schalter aktiviert/deaktiviert:
• Schalterfeld über der Frontscheibe
• Schalterfeld Beifahrertür
• Schalterfeld Liege
Über den Schalter Innenbeleuchtung im Schalter-
feld Liege kann die Innenbeleuchtung global ausge-
schaltet werden.
W82.20-1044-00
Ambientebeleuchtung (dargestellt Sternenhimmel und Ablage über Frontscheibe)
Der Active Brake Assist 2 (ABA) (S1C) überwacht Der ABA kann jederzeit manuell abgeschaltet
die Verkehrslage vor dem Fahrzeug, indem fahr- werden. Der Status “ABA ausgeschaltet” wird durch
zeugeigene Daten herangezogen und Abstände zum eine Kontrollleuchte im Kombiinstrument ange-
vorausfahrenden Fahrzeug und deren Geschwindig- zeigt. Die optische Warnung im Kombiinstrument
keit ermittelt werden. Dabei können nur Fahrzeuge bleibt auch im ausgeschalteten Zustand aktiv. Beim
auf der eigenen Fahrspur berücksichtigt werden Auslösen der Notbremsung wird auch gleichzeitig
oder stehende Objekte gerade voraus, nicht aber der Warnblinker mit erhöhter Blinkfrequenz ange-
entgegenkommende Fahrzeuge. Erkennt das steuert, um die nachfolgenden Verkehrsteilnehmer
System die Gefahr eines Auffahrunfalls, wird der auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Nach der
Fahrer über ein dreistufiges Warnsystem auf die Notbremsung wird die Blinkfrequenz wieder auf das
Gefahr hingewiesen. normale Maß abgesenkt.
1. Warnphase
Optische (rote) Warnung im Kombiinstrument und
i Hinweis
akustische Warnung durch einen intermittierenden
Warnton, Radio wird stumm geschaltet. Auf stehende Hindernisse wird nur die 1. und 2.
Warnstufe, jedoch keine Notbremsung ausgelöst.
2. Warnphase
Zusätzlich zur optischen und akustischen Warnung
Einsteuerung eines leichten Bremseingriffs (Verzö-
gerung ca. 3 m/s2)
3. Warnphase
Notbremsung wird automatisch ausgelöst (nur bei
i Hinweis
noch fahrenden Hindernissen)
Die Notbremsung erfolgt immer mit dem vollen
Bis zum Einsetzen der eigentlichen Notbremsung
Bremsdruck und passt sich nicht automatisch den
kann die Notbremsung durch einen Fahrereingriff
Witterungs- und Straßenverhältnissen an.
wie folgt abgebrochen werden:
Nach der Notbremsung wird das Fahrzeug
• Betätigen des Multifunktionshebels rechts
maximal 5 s automatisch von der Bremse
• Betätigen des Bremspedals
gehalten.
• Betätigen des Fahrpedals
• Betätigen des Lenkrads
• Betätigen der Taste Active Brake Assist
Eine ausgelöste Notbremsung kann nur noch durch
Betätigen der Taste Active Brake Assist oder Kick-
down des Fahrpedals aufgehoben werden.
W54.25-1192-00
Sicherheit
Für die Funktion von ABA und Abstandshalte-Assis- Die Selbstjustierung findet auch während der Fahrt
tent ist im Stoßfänger vorn ein Frontradarsensor (Fahrzeuggeschwindigkeit v > 30 km/h) statt. Kann
eingebaut. Im neuen Actros wird ein Sensor der 3. sich der Sensor nicht in den erforderlichen Tole-
Generation vom Hersteller Continental verwendet. ranzen einstellen, wird eine Fehlermeldung im
Bei kleinerer Gehäusegröße im Vergleich zum Multifunktionsdisplay angezeigt.
Vorgängertyp weist dieser Frontradarsensor einen
Technische Daten:
erweiterten Sensorbereich auf. Zusätzlich ergeben
sich folgende Vorteile: Anschluss: 8-poliger Stecker (wasserdicht)
W54.32-1027-00
Warnanzeige im Multifunktionsdisplay
Das Elektronische Stabilitäts-Programm ESP® wird In einer kritischen Fahrsituation führen folgende
als Stabilitätsregel-Assistent (S1D) angeboten. Es automatische Regeleingriffe zur Stabilisierung des
verringert in kritischen Fahrsituationen, z. B. bei Fahrzeugs:
plötzlichen Ausweichmanövern oder erhöhter
• Verringerung des Motormoments
Kurvengeschwindigkeit, ein Schleudern, Einknicken
• gezieltes Abbremsen einzelner Räder am
oder Kippen des Fahrzeugs.
Zugfahrzeug
Dies ist unabhängig vom Beladungszustand oder • gezieltes Ansteuern der Auflieger-/Anhänger-
der Fahrbahnbeschaffenheit. Ab Erstzulassung bremsanlage
11/2011 wird in den ECE-Ländern (ECE=Economic • Einbremsen des gesamten Zuges
Commission for Europe) die serienmäßige Ver-
Der Stabilitätsregel-Assistent ist nur bei fahrendem
bauung des Elektronischen Stabilitäts-Programms
Fahrzeug und einer Fahrzeuggeschwindigkeit von
ESP® gefordert.
v > 10 km/h aktiv. Im Rückwärtsgang ist er ohne
Der Stabilitätsregel-Assistent ist künftig für alle 2- Funktion.
und 3-achsigen Fahrzeuge (außer Allrad) verfügbar.
Für Fahrzeuge, die durch nachträgliche Umbauten
oder Zulassung in einem Nicht-ECE-Land keine
Stabilitätsregelung benötigen, kann diese mit Code
(S9Z) entfallen.
Im Steuergerät Elektronisches Stabilitäts-
Programm ESP® befindet sich ein Querbeschleuni-
gungs- sowie ein Gierratensensor. Zusätzlich wird
über einen Lenkradwinkelsensor die Fahrtrich-
tungsvorgabe des Fahrers abgefragt. Zusammen
mit den Signalen aus den Raddrehzahlsensoren
kann das Steuergerät Abweichungen des Fahrzeugs
von der Vorgabe erkennen.
W42.45-1038-00
Sicherheit
Allgemein Durch die folgenden Optimierungen am Spurhalte-
Assistent wird eine erhebliche Steigerung der
Der Spurhalte-Assistent (S1H) ist für alle Fahrzeuge Akzeptanz bei den Fahrern erwartet:
als Sonderausstattung erhältlich und soll auch zur
• Eine verbesserte Kamera und der überarbeitete
Pflicht bei Neufahrzeugen werden. Der Gesetzge-
Algorithmus erzeugen wesentlich weniger
bung zufolge müssen vom November 2013 an alle
Falschmeldungen
neuen Fahrzeugmodelle (Pkw und Nutzfahrzeuge),
• Durch Trennung von Kamera und Elektronik
die in der Europäischen Union zugelassen werden,
konnte das Gehäuse der Kamera, in dem auch
mit dem aktiven Sicherheitssystem ausgerüstet
der Regen- und Lichtsensor untergebracht ist,
werden. Vom November 2015 an gilt dies für alle
wesentlich verkleinert werden und schränkt
Neufahrzeuge.
somit die Sicht nach vorne weniger ein
• Die Systemanzeige im linken unteren Bereich
des Multifunktionsdisplays erfolgt permanent.
Funktion Bei der Anzeige wird zwischen durchgezogenen
und gestrichelten Linien unterschieden
Eine Digitalkamera hinter der Frontscheibe erfasst
• Das System verfügt über eine Erkennung
ab einer Geschwindigkeit von etwa 60 km/h die
mehrdeutiger Fahrbahnmarkierungen („Baustel-
Fahrzeugposition im Verhältnis zur linken und
lenerkennung“) und geht dann in einen passiven
rechten Fahrbahnmarkierung. Ein leistungsstarker
Modus. Gleiches gilt auch für enge Kurven-
Mikrocomputer wertet die erfassten Bilder perma-
fahrten und schmale Fahrstreifen
nent aus. Beim Überfahren einer Fahrbahnmarkie-
• Die Lautstärke des Radios wird während der
rung ertönt für etwa 1,5 bis 4 Sekunden ein Warnsi-
Warntonausgabe reduziert, aber nicht wie bisher
gnal (Nagelbandrattern) aus dem entsprechenden
komplett stumm geschaltet
linken oder rechten Türlautsprecher.
Gleichzeitig wird die Überschreitung auch im
Kombiinstrument angezeigt. Die optische Anzeige
erfolgt auch, wenn akustische Warnungen aufgrund
von Fahreraktivitäten unterdrückt werden, jedoch
nicht im passiven Modus.
Der Spurhalte-Assistent ist ein reines Hilfssystem
und greift nicht aktiv ins Fahrgeschehen ein.
Betätigt der Fahrer Fahrpedal, Blinker oder Bremse,
wird das Warnsignal unterdrückt. Wie beim Vorgän-
gertyp kann der Spurhalte-Assistent über einen
Taster in der Instrumententafel ausgeschaltet
werden. Der Status “deaktiviert” wird durch die LED
im Taster angezeigt.
W54.32-1022-00
Sicherheit
Für alle Baumuster ist eine in wesentlichen Punkten Die Radsensoren sind innerhalb jedes einzelnen
verbesserte Reifendruckkontrolle (S1Y) lieferbar. Reifens montiert und wird mit dem mit einem Farb-
Das System unterstützt den Fahrer durch die ring gekennzeichneten Ventil an der Felge
Anzeige des Reifenluftdrucks im Multifunktionsdis- verschraubt.
play. Ein korrekter Reifenluftdruck steigert die
Die Lebensdauer der Batterie ist auf etwa 5 Jahre
Lebensdauer der Reifen und senkt den Kraftstoff-
ausgelegt. Im Menü der Reifendruckkontrolle wird
verbrauch.
der aktuelle Ladezustand der Batterie jedes
Bisher war die drahtlose Reifendruckkontrolle nur einzelnen Radsensors angezeigt. Etwa 6 Monate,
in Verbindung mit der Super-Single-Bereifung bevor die Batterie leer ist, wird der Fahrer zusätzlich
erhältlich. Die neue Reifendruckkontrolle ist über das Kombiinstrument informiert, beim
dagegen für nahezu alle Reifengrößen und -typen nächsten Reifenwechsel auch die Radsensoren zu
und für Fahrzeuge mit bis zu 4 Achsen verfügbar. wechseln. Da der Sensor aus Festigkeitsgründen
Des Weiteren ist kein manuelles Einlernen der ausgegossen ist, wird immer der komplette
Radsensoren zu ihrer Position am Fahrzeug erfor- Radsensor ausgetauscht.
derlich. Die automatische Positionserkennung
Der Solldruck wird im Werk anhand von Reifen-
basiert auf der Auswertung der Stärke der
größe, -typ und -hersteller eingestellt und ist bei
Empfangspegel und der Drehrichtungserkennung.
20 °C angegeben und kann auch im Kombiinstru-
Anhand dieser Kenngrößen können die Signale der ment ausgelesen werden. Bei einer Umstellung auf
Radsensoren der Position am Fahrzeug zugeordnet eine andere Reifengröße muss auch der Solldruck
werden. Dies erfolgt aufgrund der Drehrichtungser- mit Star Diagnosis umparametriert werden.
kennung erst ab einer Geschwindigkeit von v > 7
Abweichungen des Reifenluftdrucks vom Solldruck
km/h.
werden von der Reifendruckkontrolle erkannt. Bei
In den Felgen befindet sich je ein Radsensor, der die Erreichen der festgelegten Grenzwerte erfolgt eine
Reifentemperatur und den Reifenluftdruck erfasst. Warnung über das Multifunktionsdisplay. Da sich
Die Energieversorgung erfolgt durch eine Lithium- der Reifenluftdruck temperaturabhängig verändert,
Batterie. Die integrierten Hochfrequenz-Sender werden von der Reifendruckkontrolle automatisch
senden mit einer Frequenz von 433 MHz ein Funk- Korrekturen der Warnschwellen bei höheren
Datentelegramm an die Antennen, die es wiederum Temperaturen vorgenommen.
über den systemeigenen CAN-Bus an das Steuer-
gerät Reifendruckkontrolle (TPM) im Fahrerhaus
weiterleitet. Das Funk-Datentelegramm enthält
u. a. folgende Informationen:
• ID der Radsensoren
• aktueller Reifenluftdruck in bar
• aktuelle Reifenlufttemperatur
• Ladezustand der Lithium-Batterie
W40.15-1039-00
1 Radsensor
W40.15-1028-00
Sicherheit
Anzeigen im Multifunktionsdisplay
1 Menüauswahl Reifen
2 Anzeige Reifendruck Vorderachse
3 Anzeige Reifendruck Hinterachse
W40.15-1036-00
4 Menüauswahl Achse 1
5 Anzeige Reifendruck
6 Anzeige Reifentemperatur
7 Ladezustand Batterie
W40.15-1037-00
8 Menüauswahl Achse 2
9 Anzeige Reifendruck
10 Anzeige Reifentemperatur
11 Ladezustand Batterie
W40.15-1038-00
Der Abstandsregel-Tempomat (ART) wird als Der gewünschte Abstand zum vorausfahrenden
Abstandshalte-Assistent (S1I) für alle Fahrzeuge in Fahrzeug kann in 5 (statt bisher 7) Schritten von
Verbindung mit Mercedes PowerShift 3 angeboten. mindestens 1,5 bis maximal 3,6 Sekunden einge-
Erstmals kann der Abstandshalte-Assistent beim stellt werden. Nach Zündung aus wird immer der
neuen Actros auch ohne Retarder verbaut werden. mittlere Wert voreingestellt, was einem Zeitabstand
von 2,2 Sekunden entspricht. Bei einer Geschwin-
Die wesentlichste Neuerung beim Abstandshalte-
digkeit von 80 km/h ergibt sich somit ein Abstand
Assistent ist allerdings die Regelung auch unter
zum vorausfahrenden Fahrzeug von etwa 49 m. Im
Geschwindigkeiten von 15 km/h.
Stand wird ein Mindestabstand von 4 m einge-
Der Abstandshalte-Assistent erfasst mit Hilfe des halten.
im Stoßfänger verbauten Frontradarsensors
Der Abstandshalte-Assistent ist nur in Betrieb,
vorausfahrende Fahrzeuge und hält automatisch
wenn der Fahrer auf seinem Platz sitzt. Dies wird
den eingestellten Abstand ein. Er bremst selbsttätig
von einem Sitzbelegungssensor ständig überprüft.
mit einer maximalen Verzögerung bis zum vollkom-
Aus diesem Grund ist der Abstandshalte-Assistent
menen Stillstand.
derzeit nur in Verbindung mit Fahrer-Schwingsitz
Der Abstandshalte-Assistent kann jedoch nur auf Komfort (D1C) oder Klima (D1D) erhältlich.
stehende Fahrzeuge regeln, die zuvor als fahrend
Die Fehlermeldungen des Abstandshalte-Assistent
erkannt wurden. Somit kann nicht auf stehende
werden durch eine gelbe Warnung im Kombiinstru-
Objekte, wie beispielsweise stehende Fahrzeuge
ment und einen Warnton ausgegeben, der nieder-
(Stauende) oder Hindernisse auf der Straße gere-
frequenter ist als die Meldungen des Active Brake
gelt werden.
Assist 2.
Aus Sicherheitsgründen erfolgt das Wiederanfahren
Durch die Betätigung der Tempomatfunktionen per
nach einer Standzeit von mehr als 2 Sekunden nicht
Lenkradtasten können sich unter Umständen Fehl-
automatisch, sondern muss vom Fahrer entweder
bedienungen ergeben, z. B. Drücken mehrerer
durch Betätigen des Fahrpedals oder durch
Tasten gleichzeitig. Eine Plausibilisierung im Steuer-
Drücken der Taste „RES“ an der Tastengruppe
gerät Fahrregelung (CPC) prüft, welche Bedienung
rechts am Multifunktionslenkrad quittiert werden.
sinnvoll ist. Dabei haben die „Off“-Taste und die
Bei der Regelung ist jedoch zu beachten, dass der „RES“-Taste aus Sicherheitsgründen immer Prio-
Bremseingriff des Systems aus Sicherheitsgründen rität.
bei Geschwindigkeiten zwischen 15 – 90 km/h auf
2 m/s2, unterhalb einer Fahrzeuggeschwindigkeit
von 15 km/h auf maximal 3 m/s2 begrenzt ist.
Erfordert die Verkehrssituation eine stärkere Verzö-
gerung, wird der Fahrer durch eine optisch-akusti-
sche Abstandswarnung darauf aufmerksam
gemacht, um bei Bedarf die Verzögerung durch
Betätigung des Bremspedals zu erhöhen. Ohne
vorausfahrendes Fahrzeug wird der Abstandshalte-
Assistent unter 5 km/h deaktiviert.
W30.30-1093-00
A15 Steuergerät Frontradarsensor (RDF)
Fahrassistenz
Die JOST Sattelkupplungen JSK 37 und JSK 42
werden sowohl in Standard- wie in Compact-
Ausführung auch als sensierte Sattelkupplungen
angeboten und sorgen dank sensorgestützter Über-
wachung des Verschlusses und Fernanzeige des
Kupplungszustandes für mehr Komfort und erhöhte
Sicherheit beim Auf- und Absatteln bzw. auch
während der Fahrt.
Bei der sensierten Sattelkupplung entfällt nicht das
manuelle Öffnen der Sattelkupplung beim Absat-
teln, wohl aber die Sichtkontrolle an der Sattelkupp-
lung nach dem erfolgreichen Aufsatteln, da der
Kupplungszustand im Kombiinstrument angezeigt W31.10-1026-00
wird. 1 Sensor Verschlusszustand
2 Sensor Königszapfen
Die Überwachung der Sattelkupplung erfolgt durch 3 Sensor Aufliegerplatte
drei Sensoren:
• Der Sensor für den Verschlusszustand ist
redundant ausgelegt und umfasst 2
Reedschalter für die zuverlässige Sensierung
des Verschlusses
• Ein Induktivsensor kontrolliert die Position des
Königszapfens
• Ein dritter Sensor (ebenfalls induktiv) zeigt den
Kontakt zur Aufliegerplatte an und erleichtert
dadurch das Aufsatteln
W54.21-1429-00
B81 Regen- und Lichtsensor
Fahrassistenz
Der Außenspiegel mit Rangierstellung auf der
Beifahrerseite (F6L) ist für alle Fahrzeuge lieferbar.
Zur Verbesserung der Sicht auf den
Auflieger/Anhänger vor allem beim Rückwärtsran-
gieren kann der Hauptspiegel auf der Beifahrerseite
durch Betätigung der Taste (1) optimal in die
Rangierpostition (ca. 10° nach außen) gestellt
werden.
Die gewünschte Rangierposition kann jeweils über
die Spiegelwippe noch justiert werden, da jede Sitz-
position ihre eigene Rangierstellung erforderlich
machen kann.
W88.79-1006-00
Die Funktion wird unter folgenden Bedingungen
Außenspiegel mit Rangierstellung
beendet:
• Nach Ablauf von 2 Minuten
• Durch erneute Betätigung der Taste (1)
• Bei Überschreiten einer Fahrzeuggeschwin-
digkeit von v > 10 km/h
W54.25-1193-00
Mit dem neuen Actros kommt ein luftseitig gere- Die Luftverteilung des Heizungs-, Lüftungs- und
geltes Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungs- Klimatisierungssystems beinhaltet:
system zum Einsatz.
• Einen Entfrostkanal, mit gleichmäßig entlang der
Die Temperaturmischung erfolgt nicht durch ein Frontscheibe angeordneten Ausströmöffnungen
Wasserregulierventil, sondern durch die Mischung • Vier horizontal und vertikal verstellbare und
von kalter und warmer Luft mit einer Mischluft- verschließbare Belüftungsdüsen in der Instru-
klappe. Dies bewirkt ein sofortiges Ansprechen und mententafel. Die rechte Fahrer-Belüftungsdüse
eine feine Regelbarkeit des Systems. mit Diffusfunktion.
• Gezielte Luftzufuhr der Seitenscheiben durch
Alle Komponenten sind, mit Ausnahme der manu-
Mehrbereichs-Belüftungsdüsen
ellen Heizung, über CAN-Bus miteinander vernetzt
• Beidseitig und neben der Lenksäule
und diagnosefähig.
angeordnete Belüftungsdüsen für den Fahrer-
Erstmals wird auch eine Belüftungsdüse eingesetzt, fußraum
die die Luft über eine Diffusfunktion indirekt und • Zwei Belüftungsdüsen für den Beifahrerfußraum
zugfrei im Fahrerhaus verteilt.
W83.30-1212-00
Luftverteilung
Komfort
Alle Luftklappen des Heizungs-, Lüftungs- und Die Klimaautomatik zeichnet sich durch folgende
Klimatisierungssystems werden elektromotorisch Merkmale aus:
betrieben. Die max. Heizleistung beträgt 12,0 kW,
• Alle Funktionen (Gebläse, Luftverteilung,
die max. Kälteleistung beträgt 9,0 kW.
Temperatur) werden vollautomatisch an die
Der Innenraumtemperatur-Sensor ist in der Ablage Umgebungsbedingungen angepasst
oberhalb der Frontscheibe angeordnet. • Zusätzlich zum Innenraumtemperatur-Sensor
verbessert ein Luftaustrittstemperatur-Sensor
Für das Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungs-
die Regelgüte des Klimagerätes
system stehen folgende Varianten zur Verfügung:
• Mit einem Sonnensensor wird die Intensität der
• Heizung mit manueller Temperatursteuerung Sonneneinstrahlung in die Regelung der Ausbla-
• Heizung mit automatischer Temperaturregelung stemperatur mit einbezogen
in Verbindung mit Warmwasser-Zusatzheizung • Der Luftqualitätssensor erkennt erhöhte CO-
(D6M/D6N) und NOx-Konzentrationen in der Außenluft und
• Klimaanlage mit automatischer Temperatur- schaltet automatisch auf Umluftbetrieb, bis die
regelung (D6F) Qualität der Außenluft wieder ausreichend ist
• Klimaautomatik mit vollautomatischer
Temperatur- und Luftverteilungsregelung, mit
Sonnensensor und Luftqualitätssensor zur
automatischen Frisch-/Umluftsteuerung (D6G)
Fahrerhausbreite 2,3 m SA SA SA
Fahrerhausbreite 2,5 m SA SA SA
Klimabediengeräte
W83.40-1026-00
W83.40-1028-00
Klimaautomatik mit vollautomatischer Temperatur- und Luftverteilungsregelung, mit Sonnensensor und Luftqua-
litätssensor zur automatischen Frisch-/Umluftsteuerung (D6G)
Komfort
Warmwasser-Zusatzheizung allgemein Standklimaanlage (D6H)
Die Warmwasser-Zusatzheizung (SA) ist schwin- Die Standklimaanlage (SA) wurde in Ihrer Bauform
gungsentkoppelt unter dem Fahrerhausboden auf maßgeblich verändert und ist im Wesentlichen in
der linken Seite eingebaut. Über das Bediengerät zwei Baugruppen aufgeteilt:
der Heizungs-/Klimaanlage oder der Taste Zusatz-
• Kältespeicher mit dem Magnetventil Standkli-
heizung im Bereich des unteren Betts kann die
maanlage und der Umwälzpumpe für Kältemittel
Warmwasser-Zusatzheizung bedient werden.
• Kühleinheit mit Steuergerät, Gebläse,
Wärmetauscher, Staubfilter und Luftkanälen
Warmwasser-Zusatzheizung, Fahrerhaus (D6M)
Der Kältespeicher ist unterhalb des Fahrerhauses
Die Warmwasser-Zusatzheizung ist ausschließlich
auf der linken Seite anstelle des Werkzeugkastens
zur Aufheizung des Heizkreislaufes für das Fahrer-
verbaut. Die Kühleinheit ist im Fahrerhaus an der
haus vorgesehen. Die Heizleistung beträgt max. 3,8
Rückwand befestigt.
kW.
Verbunden werden beide Baugruppen durch zwei
Warmwasser-Zusatzheizung, Fahrerhaus und flexible Leitungen, in denen als Kältemittel ein
Motor (D6N) Wasser-Glykolgemisch zirkuliert. Das Kältemittel
Die Warmwasser-Zusatzheizung dient zur Aufhei- entspricht dem Kühlmittel für die Motorkühlung.
zung des Heizkreislaufes für das Fahrerhaus und Der Kältespeicher kann während der Fahrt vom
den Motor. Die Heizleistung beträgt max. 9,1 kW. Kältemittelkompressor geladen werden.
Restwärmenutzung (D6I)
Die Restwärmepumpe ist schwingungsentkoppelt
unter dem Fahrerhausboden auf der Fahrerseite
angebaut. Bei Fahrzeugen mit Code (D6G) Klimaau-
tomatik oder Code (D6N) Warmwasser-Zusatzhei-
zung Fahrerhaus und Motor ist die Restwärme-
pumpe serienmäßig verbaut. Je nach Außentempe-
ratur und Kühlmitteltemperatur ist ein Betrieb der
Restwärmepumpe bis zu 2 Stunden möglich.
W83.30-1213-00
Standklimaanlage
Kältespeicher Standklimaanlage
1 Kältespeicher
10 Rückschlagventil
11 Serviceanschluss Befüllen/Entleeren
12 Expansionsventil Kältespeicher
Das Radio im neuen Actros ist Bestandteil des Eine besondere Neuheit stellt das Radio inklusive
Truck Control Center (TCC). Es ist ergonomisch Navigationssystem dar, das vollkommen in das TCC
optimal in die Brüstung integriert. Neben dem integriert ist. Die Navigationsinformationen werden
höheren Bedienkomfort ergibt sich dadurch vor sowohl auf dem 17,8 cm (7“) großen Farbdisplay als
allem auch ein Sicherheitsvorteil: Der Fahrer wird auch im Multifunktionsdisplay angezeigt.
durch die Bedienung des Radios nicht so sehr vom
Blick auf die Fahrbahn abgelenkt. Alle Radiogeräte
werden von Bosch geliefert und sind mit einer USB-
Schnittstelle ausgestattet (Serie bei den langen
Fahrerhäusern).
Über den Mini-USB-Anschluss am Radio kann auch Die Soundausgabe erfolgt standardmäßig über zwei
der Akku eines weiteren Geräts aufgeladen werden, Breitbandlautsprecher in den Türen und einen
zum Beispiel MP3-Player. Die Bedienung der Radios Center-Lautsprecher (J2I) in der Ablage über der
ist auf unterschiedliche Weise möglich: Frontscheibe. Der Center-Lautsprecher ist als
Doppelspulenlautsprecher ausgelegt. Die erste
• Am Radiogerät selbst sind sämtliche Funktionen
Spule ist für die radioseitige Musik-, Ton- und
bedienbar, im Radio-Display wird der ange-
Sprachwiedergabe zuständig, die zweite wird als
wählte Sender bzw. CD als Klartext angezeigt
fahrzeugbezogene Informationsquelle verwendet
• Über den Taster "Radio" an der Fahrerhausrück-
und setzt, unabhängig ob das Radiogerät zuge-
wand können nur die Funktionen "Lautstärke
schaltet ist oder nicht, akustisch folgende Funkti-
+/-" und "Titel/Sender" bedient werden
onen um:
• Über den neuen Multifunktionsschlüssel können
die Funktionen "Ein-/Ausschalten", „Quelle“, • Warnsummer
"Lautstärke +/-", „Mute“ und "Titel/Sender" • Rückmeldung nach erfolgtem Gangwechsel
bedient werden • Blinkergeräusche
• Über die Lenkradtasten können je nach Radio-
Die Ansteuerung der zweiten Spule des Center-
gerät folgende Funktionen aktiviert werden:
Lautsprechers erfolgt über das Kombiinstrument
- Lautstärke +/-
(nicht bei J1A, da hier ein eigener Lautsprecher
- Senderwechsel/SCAN
enthalten ist), das die Eingangssignale aufnimmt
- Auswahl CD/Track/Musikbrowser
und die verschiedenen Sounds nach Prioritäten
- Telefonbedienung/Telefonbuch
geordnet generiert.
- Quellenwechsel
- Auswahl CD Track
Das Multifunktionsdisplay zeigt im Menüpunkt
"Audio" Klartexte über angewählten Sender bzw.
USB/CD-Aktivitäten. Bei Bedienung über Lenkrad-
tasten wird jede Veränderung zur besseren Naviga-
tion angezeigt.
Auf Wunsch kann das Radio dort, wo es Serie ist,
mit Code (J9Y) entfallen. Ist kein Radio ab Werk
verbaut, werden auch keine Lautsprecher und kein
Kabelsatz mitgeliefert. Die Antenne wird ohne
Verkabelung in den DIN-Schacht verlegt.
Bei Vorrüstung 12-V-Radio (J9F), nachträglicher
Einbau, werden das Anschlusskabel und die Anten-
nenleitung in den DIN-Schacht im TCC verlegt. Der
Code beinhaltet den Spannungswandler 24 V/12 V,
10 A (E3A), aber keine Verkabelung des Center-
Lautsprecher.
Antennen Tachograf
Durch den Einsatz von Antennensplittern reicht Der Tachograf registriert Lenk- und Ruhezeiten für
eine GSM/GPS-Antenne zur Versorgung von Navi- Fahrer und Beifahrer. Es gibt ihn in modularer oder
gationsgerät, FleetBoard®. Je nach Anzahl der digitaler Ausführung und in folgenden Varianten:
verbauten Endgeräte wird ein 2-fach oder 3-fach
Code (J1R):
Splitter verwendet, die beide baugleich sind und an
• Tachograf digital, EG, Drehzahl, ADR
der gleichen Position verbaut werden.
Code (J1K):
• Tachograf, 1 Tag + 2 Fahrer, modular
Code (J1P):
• Tachograf, 1 Tag + 2 Fahrer, bis 140 km/h
(modular)
Der digitale Tachograf (J1R) ist von den beiden
Lieferanten VDO (J1S) oder Stoneridge (J1T) erhält-
lich.
Zur Inbetriebnahme des modularen Tachografen ist
eine Kalibrierung (G5Z) erforderlich mit der die
Geschwindigkeits- und Wegstreckenanzeige an
fahrzeugspezifische Gegebenheiten angepasst
wird. Dabei werden Reifengröße und Hinterachs-
übersetzung berücksichtigt.
Für Länder ohne Arbeitszeitüberwachungs-
Vorschriften bzw. für Fahrzeuge, die keiner Überwa-
chungspflicht der Arbeitszeit unterliegen, kann der
Tachograf auch entfallen (Code (J1Z) – Tachometer,
Entfall Tachograf).
i Hinweis
Beim Tachograf (TCO) ist kein gesonderter
W82.62-1021-00 Kalibriervorgang vorgesehen. Ab Oktober 2011
Antennen (Beispiel, ausstattungsabhängig) kann der Kunde ohne Werkstattkarte bzw. Werk-
statttool das Kennzeichen einmalig selbst in den
1 Antenne Radio/Telefon
TCO eingeben.
2 Antenne GSM/GPS für TollCollect
3 Antenne GSM/GPS
4 Antenne CB-Funk
Sonderwerkzeug
Klauenschlüssel
FG 07
Satz B
Dorn
FG 05
Satz B
Messbrücke
FG 03
Satz C
Adapter
FG 01
Satz B
Sonderwerkzeug
Abdeckung
FG 05, 07
Satz B
Einstellwerkzeug
FG 05
Satz C
Fixiervorrichtung
FG 03
Satz B
Ausziehwerkzeug
FG 07
Satz B
Sonderwerkzeug
Führungsstift
FG 01
Satz C
Adapterkabel 141-polig
FG 07
Satz B
Prüfadapter
FG 07
Satz B
Abzieher
FG 03
Satz C
Sonderwerkzeug
Montagewerkzeug
FG 03
Satz B
Montagewerkzeug
FG 03
Satz C
Stecknuss
FG 18
Satz B
Schablone
FG 05
Satz B
Sonderwerkzeug
Einstellwerkzeug
FG 14
Satz B
Aufziehwerkzeug
FG 07
Satz B
FG 01
Satz B
FG 03
Satz C
Sonderwerkzeug
Ventilwerkzeugkoffer
FG 05
Satz C
Dichtheitsprüfgerät
FG 09
Satz B
Fixiervorrichtung
FG 07, 13
Satz B
Fixiervorrichtung
FG 05
Satz B
Sonderwerkzeug
Adapter
FG 07
Satz B
Adapter
FG 07
Satz B
Verschlussstopfen
FG 01, 07
Satz B
Aufnahme
FG 14
Satz B
Sonderwerkzeug
Aufnahme
FG 14
Satz B
Hebevorrichtung
FG 20
Satz B
Aufhängeöse
FG 26
Satz C
Sonderwerkzeug
Aufziehvorrichtung
FG 26
Satz C
Zapfenschlüssel
FG 26
Satz C
Haltevorrichtung
FG 26
Satz C
Sonderwerkzeug
Dorn
FG 26
Satz B
Abzieher
FG 26
Satz C
Abziehschrauben
FG 26
Satz C
Haltevorrichtung
FG 26
Satz C
Sonderwerkzeug
Abdeckung
FG 26
Satz B
Aufnahmeplatte
FG 26
Satz B
ABS BESO
Antiblockiersystem Battery Emergency Switch Off
(Batterietrennschalter)
ACM
CAD
Aftertreatment Control Module
(Steuergerät Abgasnachbehandlung) Computer Aided Design
ADR CAN
Accord européen relatif au transport international des Controller Area Network
marchandises Dangereuses par Route
(Europäisches Übereinkommen über die internatio- CAP
nale Beförderung gefährlicher Güter auf der Straße)
Common Axle Platform
AGR
CDS
Abgasrückführung
Central Data Storage
(Zentraler Datenspeicher)
APCRS
Amplified Pressure Common Rail System CGW
Steuergerät Zentrales Gateway
ASA
Additional Steering Axle CLCP
(Zusätzliche Lenkachse)
Chassis Level Control Panel
ASH
CLCS
Aufsetzhöhe
Chassis Level Control System
(Niveauregelung)
ASIC
Application System Integrated Circuit COM
Communication Interface
ASR
(Kommunikationsschnittstelle
Antriebs-Schlupf-Regelung
CPC
ATA
Common Powertrain Controller
Anti-theft alarm system (Steuergerät Fahrregelung)
(Einbruch-Diebstahl-Warnanlage)
CPCA
Concentric Pneumatic Clutch Actuator
Anhang
DCMD ENA
Door Control Module Driver Einfach bereifte Nachlaufachse
(Türmodul Fahrer)
ESC
DCMP
European Stationary Cycle
Door Control Module Passenger
(Türmodul Beifahrer) ESP
Elektronisches Stabilitäts-Programm
DNA
Doppelt bereifte Nachlaufachse ETC
European Transient Cycle
DOHC
Double Overhead Camshaft FBS
Fahrberechtigungssystem
DPF
Dieselpartikelfilter FHS
Fahrerhaus
EAPU
Electronic Air-Processing Unit FMS
FlottenManagementSystem
EBS
Elektronische Bremssteuerung GGVS
Gefahrgutverordnung Straße
ECE
Economic Commission for Europe HA
Hinterachse
EEV
Enhanced Environmentally Friendly Vehicle HMI
Human Machine Interface
EIS
Electronic Ignition Switch HVAC
(Elektronisches Zündschloss)
Heating Ventilation Air Conditioning
(Heizung Lüftung Klimatisierung)
ELR
European Load Response Test
EMV
Elektromagnetische Verträglichkeit
IAC NA
Independent Air Conditioning Nebenabtrieb
(Standklimaanlage)
NLA
IBS
Nachlaufachse
Batteriesensor
OBD
ICUC
On-Board-Diagnose
Instrument Cluster Unit Common
(Kombiinstrument) OM
Ölmotor
ITH
Independent Truck Heating PCB
(Zusatzheizung TRUCK)
Printed circuit board (Leiterplatte)
LED
PG
Light Emitting Diode
Produktgruppe
LIN
PM
Local Interconnect Network
Partikelmasse
MCM
PSM
Motor Control Module
Parametrierbares Sondermodul
(Steuergerät Motormanagement)
PWM
MIL
Pulsweitenmodulation
Malfunction Indicator Lamp
QVGA
MS
Quarter Video Graphics Array
Maintenance System
MSF
Modulares Schalterfeld
Anhang
RCM SRS
Retarder Control Modul Supplemental Restraint System
(Steuergerät Retardersteuerung)
SWR
RDF
Sekundär-Wasser-Retarder
Radar Front End
(Frontradarsensor) SZF
Sattelzugfahrzeug
RLS
Regen- und Lichtsensor TCC
Truck Control Center
SA
Sonderausstattung TCM
Transmission Control Module
SAS
(Steuergerät Getriebesteuerung)
Steering wheel angle sensor
(Lenkradwinkelsensor) TFT
Thin-film transistor
SCA
Sensor and Actuator Module, Cabin TPM
(Signalerfass- und Ansteuermodul Fahrerhaus)
Tyre Pressure Monitoring System
(Reifendruckkontrolle)
SCH
Sensor and Actuator Module, Chassis UDS
(Signalerfass- und Ansteuermodul Rahmen)
Unified Diagnostic-Services
SCR
VLA
Selective Catalytic Reduction
Vorlaufachse
SMS
VRDU
Short Message Service
Video and Radar Decision Unit
(Steuergerät Fahrerassistenzsystem)
A G
Abbiegelicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 Generator . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104
Abmessungen Fahrerhaus . . . . . . . . . . . . . .79 Getriebeölkühlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
AdBlue®-Behälter . . . . . . . . . . . . . . . . . . .38 Getriebeübersetzungen . . . . . . . . . . . . . . . 43
Aerodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .19
Ambientebeleuchtung . . . . . . . . . . . . . . . . 111 H
Antennen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 Halogen-Scheinwerfer . . . . . . . . . . . . 106, 107
Aufsattelhöhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .59 Hinterachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
B K
Batteriesensor (IBS) . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Klimabediengeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . 126
Anhang
O T
On-Board-Diagnose (OBD) . . . . . . . . . . . . . . 29 Tachograf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134
Truck Control Center . . . . . . . . . . . . . . . . 129
P
Pneumatischer Zentralausrücker . . . . . . . . . . 48 U
Power-Steckdose . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 Übertragungsrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102
Produktgruppen Umfeldbeleuchtung . . . . . . . . . . . . . . . . 110
Payload . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Umrissleuchte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
Volume . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Unterbodenverkleidung . . . . . . . . . . . . . . . 19
R USB-Anschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 131
Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129
V
Rahmenhöhen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Vorderachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
Rahmenkonzept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
Vorlaufachse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69
Rahmenspuren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
Rauchmelder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 W
Restwärmenutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Wärmemanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Rückfahrwarner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110 Warmwasser-Zusatzheizung . . . . . . . . . . . . 127
Rückleuchten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 110
S
Schwingsitz mit Massagefunktion . . . . . . . . . . 84
Seitenmarkierungsleuchte . . . . . . . . . . . . . 110
Sitzvarianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
SoloStar Concept . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84
Standklimaanlage . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127
Steckdosen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
– Dieser Ausdruck wird nicht vom Änderungsdienst erfasst. Technischer Stand: 09/2011 –