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Halbmodalverben

Einleitung: Im Deutschen gibt es die sechs klassischen Modalverben; müssen, können,


wollen, dürfen, mögen und sollen und auch die Verben scheinen, drohen und versprechen,
die häufig als Modalitätsverben oder als Halbmodale bezeichnet werden. ( Gruppe von
Verben, die mit anderen Verben zusammen das Prädikat bilden und im Unterschied zu
Modalverben den Infinitiv mit zu anschließen).

1a und 2a zeigen den weniger grammatikalisierten Gebrauch von können und scheinen
Können im Satz (1a) zeigt die Fähigkeit des Subjekts
Scheinen im Satz (2a) bedeutet leuchten= Licht geben
Die Verwendung der gleichen Verben in 1b und 2b zeigt dagegen einen stärker
grammatikalisierten Gebrauch von können und scheinen.
- können und scheinen in (1b) und (2b) haben einen propositionalen und weiten
Skopus und sind auch stark auxiliarisiert.
Faktizität und Evidentialität:

3- Semantische Differenzierung bei den Modalverben:

-In (3) handelt es sich um eine rein deiktische sprecherbezogene Vermutung.


-Die Modalverben in (3) signalisieren den unsicheren Faktizitätsstatus der Proposition, der
als [+/-faktisch] angegeben werden kann. Deswegen lassen sich die Modalverben in 3
Untergruppen gliedern.
- faktisch
- nicht faktisch [ -faktisch]
- Quotative
→ Können hat hier eine Tendenz zum Wert [-faktisch]

→ Müssen hat aber eine Tendenz zum Wert [faktisch]

→ Sollen ist als Kennzeichnung einer indirekten Rede, bei dem Verb sollen ist der Sprecher
nicht dem Satzsubjekt identisch.
→ Bei dem Verb wollen ist der zitierte Sprecher und das Satzsubjekt identisch.

- Die Quotative sollen und wollen zeigen eine indirekte Evidenz, deswegen werden sie
in die Nähe von Evidentialitätsmarkern gerückt.

→ Dürfen zeigt eine deiktische Interpretation an Konjunktiv 2 .


- Dürfte hat eine stark phorische, textverweisende Komponente.

→ Mögen läßt eine deiktische Interpretation bei allen Formen, aber mit Ausnahme des
Konjunktivs 2 .
Diese zwei Verben sind in ihrem Gebrauch sowohl morphologisch als auch in ihrem
Vorkommen stark restringiert.
Laut Helbig/ Buscha 1986 besteht das distinktive Merkmal von einem deiktischen mag im
heutigen Deutsch in seiner ausgeprägten Konzessiven Bedeutungskomponente.
die Verben scheinen, drohen und versprechen enkodieren das Ergebnis des
Faktizitätsbewertung.
-Diese 3 Verben fundierten einen Wahrscheinlichkeitsgrad.
-Die evidentielle Komponente steht bei diesen 3 Verben im Vordergrund
● Scheinen:

-> Eine Vermutung aufgrund visueller Information.


“Scheinen” qualifiziert sich als Evidentialitätmarker.
ein weiteres Beispiel fürs “ scheinen”:

→ Die Vermutung ist aufgrund von nicht weiter spezifizierten Evidenzen.


“ Scheinen hier als Evidentialitätsmarker mit unspezifischer Evidenz.
● Drohen:

→ Eine Vermutung, ähnlich wie beim Verb scheinen, auch ein Verweis auf direkte visuelle
Information..

Drohen kann nur auf Sachverhalte angewendet werden, deren Realisierung noch aussteht.
- Drohen hat auch ein zweites semantisches Merkmal und zwar die negative
Bewertung des bevorstehenden Sachverhalts. Als unerwünscht nach Ansicht des
Sprechers.

-
- → Es geht hier um eine semantische spürbare Inkompatibilität zwischen drohen und
erfolgreich .
- Die heutige Bedeutung von drohen kann also als Evidentialitätsmarker mit
ingressiver als auch negativ wertender Komponente bezeichnen.

● Versprechen:


Bei versprechen sind die Informationsquellen nicht mehr visueller, sondern auditiver.
Versprechen ist ganz anders als scheinen und drohen, ist ein performatives Verb.
--> Es gibt eine übertragene Bedeutung , wie " aufgrund bestimmter Eigenschaften erwarten
lassen. "
Die Beispiele (17) zeigen, dass es kein kommunikationsfähiges Subjekt vorliegt.
" versprechen" ist also ein Evidentilitätsverb mit unspezifischer Informationsquelle, darüber
hinaus zeigt es eine ingressive als auch emotional wertende Komponente und im Gegensatz
zu drohen hat es eine positive Ausprägung.

→ Versprechen kann nur mit nicht- resultativen Infinitivkonstruktionen verbunden werden,


deswegen ist Satz (18) inakzeptabel
Die Komponente Wertung bei Versprechen ist positiv ausgerichtet und kann auch alls "
erwünscht nach Ansicht des Sprechers" notiert werden
Zusammenfassung:

-die Modalverben liefern eine nicht- evidentielle Faktizitäsbewertung liefern.


-die drei Modalitätsverben haben eine stark ausgeprägte evidentielle Komponente.
- Scheinen: hat sich ganz offenkundig zu einem unspezifischen Evidentialitätmarker
entwicklet.
- Drohen und versprechen unterscheiden sich von scheinen durch die reichhaltige Semantik.
Sie erhalten das aktionsartkennzeichnende Merkmal "Ingressiv".
Literaturverzeichnis:

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