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Einfühlungsverhältnis Pflege u.a.

(Muster)

Zu diesem Muster:

1. Das nachstehende Formular bedarf der Anpassung auf den Einzelfall. Im Zweifel
fragen Sie unverbindlich einen Arbeitsrechtler der ETL-Rechtsanwälte.
2. Das Muster ist nicht mit einem sog. Probearbeitsverhältnis und auch nicht
mit einem Praktikum gleichzusetzen. Ggf. wird aber – je nach Handhabung –
dennoch ein Arbeitsentgelt geschuldet.
3. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass der Zeitraum von ein bis zwei Tagen nicht
überschritten wird.
4. Wegen einer etwaigen Anmeldung der im Betrieb tätigen Person (= Einfühlender) bei
der Berufsgenossenschaft ist dringend rechtzeitig Rat einzuholen!
5. Das Muster unterstellt, dass kein Tarifvertrag Anwendung findet und zu dieser
Thematik keine Betriebsvereinbarung besteht.
6. Achtung: Das Muster enthält keine Erklärung zum Datenschutz! Hierfür
nutzen Sie bitte ein gesondertes Dokument, das wir gerne für Sie erstellen.
7. Das Muster ist unter Umständen u. a. wegen inzwischen veröffentlichter
Rechtsprechung zu aktualisieren. Bitte setzen Sie sich hierzu unverbindlich mit uns in
Verbindung.
8. Kritik und Anregungen nehmen wir gerne entgegen!

Urheber dieses Musters:

RA und Fachanwalt für Arbeitsrecht Dr. Till Thomas


ETL Rechtsanwälte GmbH
Rechtsanwaltsgesellschaft
Mauerstraße 86-88
10117 Berlin
Tel.: +49 (0) 30 2264 12 20
Fax: +49 (0) 30 2264 12 14
E-Mail: berlin@etl-rechtsanwaelte.de

RA Dr. Uwe Schlegel


ETL Rechtsanwälte GmbH
Rechtsanwaltsgesellschaft
Eiler Str. 3 B
51107 Köln
Tel.: +49 (0) 221 80 40 60
Fax: +49 (0) 221 880 40 6 29
E-Mai: koeln@etl-rechtsanwaelte.de

Stand: 19. Juni 2019


Haftungsausschluss

Alle Formulare und Mustertexte sind unbedingt auf den


Einzelfall hin anzupassen. Wir haben uns bei der
Erstellung große Mühe gegeben. Trotz alledem können
wir keinerlei Haftung dafür übernehmen, dass das
jeweilige Dokument für den von Ihnen angedachten
Anwendungsbereich geeignet ist. In Zweifelsfällen
kontaktieren Sie uns bitte über unsere Hotline unter
0800 777 5 111.

Unser Mustertext unterliegt dem Urheberecht der


Bundesrepublik Deutschland. Jede Vervielfältigung,
Überarbeitung, Bearbeitung, Verbreitung,
Einspeicherung sowie sonstige Verwertung unseres
Mustertextes – gleich in welcher Art und Weise - bedarf
der vorherigen schriftlichen Zustimmung der
Rechteinhaber, wenn nicht das Urheberrecht anderes
vorsieht. Das unerlaubte Abspeichern und/oder
Vervielfältigen der hier eingestellten Informationen ist
strafbar.
Einfühlungsvereinbarung / Vereinbarung über ein
Einfühlungsverhältnis

Zwischen

_______________________________________________________________

nachfolgend P 1

und

_______________________________________________________________________

nachfolgend P 2

wird Folgendes vereinbart:

§ 1 Zweck und Inhalt des Einfühlungsverhältnisses / keine Probearbeit / kein


Arbeitsverhältnis

(1) Herr/Frau _____________ [Name, Adressdaten] (= P 2) wird im Zeitraum von _____


[Datum] bis [Datum] bei _______________ [Name, Firma, Adressdaten] (= P 1) die
betrieblichen Abläufe kennenlernen, um beiden Parteien die Klärung zu ermöglichen, ob
nach Ablauf des vorgenannten Zeitraums ein Arbeitsverhältnis eingegangen werden soll.
Zu diesem Zweck wird zwischen den Parteien ein Einfühlungsverhältnis begründet.

(2) Das Einfühlungsverhältnis dient ausdrücklich nicht der Arbeitserprobung, sondern


dem gegenseitigen Kennenlernen. P 2 unterliegt weder einer Verpflichtung zur
Arbeitsleistung, noch untersteht er/sie dem Direktionsrecht von P 1. Er/sie untersteht
lediglich dem Hausrecht von P 1. P 2 ist verpflichtet, nötigenfalls gegenüber Mitarbeitern
von P 1 ausdrücklich darauf hinzuweisen, dass er/sie zu Arbeitsleistungen nicht
verpflichtet ist und einem Direktionsrecht nicht unterliegt.

(3) Ein Anspruch auf die Begründung eines Arbeitsverhältnisses entsteht durch das
Einfühlungsverhältnis nicht.

§ 2 Kein Anspruch auf Entlohnung

Ein Anspruch auf Entlohnung besteht während der Dauer des Einfühlungsverhältnisses
nicht.

§ 3 Antidiskriminierung

Diskriminierende oder benachteiligende Verhaltensweisen während des Aufenthaltes im


Betrieb sind unerwünscht. Der Schutz der Mitarbeiter vor solchen Verhaltensweisen soll
sichergestellt werden. Jegliche Verhaltensweisen gegenüber den Mitarbeitern, die mit
deren Rasse, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion Weltanschauung, Behinderung,
Alter oder sexueller Identität in Zusammenhang stehen, sind zu unterlassen, da diese
Benachteiligungen im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG)
darstellen und erhebliche finanzielle Schäden nach sich ziehen können.

§ 4 Beendigung des Einfühlungsverhältnisses

(1) Das Einfühlungsverhältnis endet spätestens und automatisch mit Ablauf des in § 1
Abs. 1 genannten Zeitraums.

(2) Unabhängig davon kann das Einfühlungsverhältnis von jeder Partei jederzeit ohne
Angabe von Gründen durch formlose Erklärung gegenüber der anderen Partei mit
sofortiger Wirkung beendet werden.

(3) P 2 ist nach Beendigung des Einfühlungsverhältnisses ohne ausdrückliche Erlaubnis


seitens P 1 nicht mehr berechtigt, den Betrieb zu betreten und die betrieblichen Abläufe
zu verfolgen.

(4) P 1 weist P 2 darauf hin, dass er/sie im Rahmen des Einfühlungsverhältnisses nicht
dem gemäß § 2 SGB VII kraft Gesetzes in der Unfallversicherung versicherten
Personenkreis angehört. Es obliegt P 2 auf eigene Kosten für einen anderweitigen
Versicherungsschutz zu sorgen.

(5) P 2 kann im Verhältnis zu P 1 und deren Mitarbeitern aus sämtlichen Schäden, die
sich aus dem Einfühlungsverhältnis und ihrer/seiner diesbezüglichen Anwesenheit im
Betrieb von P 1 ergeben können, keinerlei Ersatzansprüche geltend machen. Dies gilt nur
für solche Schadensereignisse, die von P 1 oder deren Mitarbeitern nicht vorsätzlich
herbeigeführt wurden.

§ 5 Schweigepflicht

(1) P 2 hat alle im Rahmen Ihrer/seiner Tätigkeit zur Kenntnis gelangenden


geschäftlichen Angelegenheiten und Vorgänge, die ihrer Natur nach nicht zur Weitergabe
an Dritte bestimmt sind, geheim zu halten. Dies gilt insbesondere für die persönliche
Situation sowie die pflegerischen und medizinischen Belange der Pflegebedürftigen. Die
Pflicht zur unbedingten Verschwiegenheit gilt auch gegenüber den nächsten Angehörigen
(Ehepartner/Lebenspartner/Kinder usw.).

(2) P 2 ist verpflichtet, alle die Tätigkeit bei P 1 betreffenden Schriftstücke sorgsam zu
behandeln, sorgfältig unter Verschluss aufzubewahren und bei Beendigung dieses
Einfühlungsverhältnisses unaufgefordert vollständig an P 1 zurückzugeben.

(3) P 2 hat auch nach Beendigung des Einfühlungsverhältnisses über Angelegenheiten,


die der Schweigepflicht unterliegen, strengste Verschwiegenheit zu bewahren.
§ 6 Schriftform / salvatorische Klausel

(1) Die Begründung eines eventuellen späteren Arbeitsverhältnisses sowie Änderungen


und/oder Ergänzungen dieses Vertrages einschließlich dieser Bestimmung bedürfen zur
Ihrer Wirksamkeit der Schriftform.

(2) Sollte eine Bestimmung dieses Vertrages unwirksam sein oder werden, nichtig sein
oder nichtig werden, so wird die Wirksamkeit der übrigen Bestimmungen davon nicht be-
rührt. Anstelle der unwirksamen/nichtigen Bestimmung werden die Parteien eine solche
Bestimmung treffen, die dem mit der unwirksamen/nichtigen Bestimmung beabsichtigten
Zweck am nächsten kommt. Dies gilt auch für die Ausfüllung eventueller Vertragslücken.

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Ort/Datum/Unterschrift P 2

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Ort/Datum/Unterschrift P 1

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