02.04.
2023
STOMATHERAPIE
Techniken der Stomaanlage 1
• Der Darm wird komplett durchtrennt.
• Das zum After hinführende Darmteil
wird verschlossen und verbleibt im
Bauch.
• Der vom Magen kommende Darm wird
durch die Bachdecke nach außen
geführt.
• Die Rückverlegung ist ein aufwendigerer
Eingriff, da die beiden Darmenden im
Bauch gefunden und zusammengeführt
werden müssen.
Verschiedene Enterostomaarten und ihre typischen Platzierungen
in der Bauchdecke.
Techniken der Stomaanlage II
• eine Darmschlinge wird durch die Bauchdecke nach
außen gezogen und zu ca. zwei Drittel durchtrennt und
an der Bauchdecke befestigt.
• mit einem Reiter aus Kunststoff, wird die Darmschlinge
bis zur Einheilung in die Bauchwand über der Haut
fixiert.
• die beiden entstandenen Darm-Öffnungen liegen
nebeneinander.
• Nur über die eine Öffnung wird der weitgehend verdaute
Nahrungsbrei ausgeschieden. Hinter der anderen
Öffnung ruht der weitere Teil des Darms bis zum After.
• Der Vorteil ist die einfachere spätere Rückverlegung in
einer kleineren Operation.

Kolostoma
• Liegt meist auf Hautniveau und wirkt
relativ flach.
• Die Konsistenz des Kotes ist umso fester,
je mehr Kolonanteil erhalten blieb.
• Durch entsprechende Pflegetechniken
kann eine ausscheidungsfreie Zeit
erreicht werden
Einteiliges Versorgungssystem
• Einteilige geschlossene
Stomabeutel,
undurchsichtig mit
Vliesrückseite, zur
Versorgung z. B. eines
Sigmoidostomas.
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Ileostoma
• Das Ileostoma wird deutlich über Hautniveau
angelegt und sieht rüsselförmig aus.
• Die Konsistenz des Kotes ist flüssig und
durch Verdauungsenzyme chemisch
aggressiv
• Die Ausscheidung ist kontinuierlich
• bei sachgerechter Stomaversorgung kommt
es zu keinem Hautkontakt.
Einteiliges Versorgungssystem
• Einteilige Ausstreifbeutel
zur Versorgung z. B. eines
Ileostomas, mit
durchsichtiger Folie, die
eine postoperative
Stomabeobachtung
ermöglicht
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Zweiteiliges Versorgungssystem Zweiteiliges Versorgungssystem

• Basisplatten verschiedener
• Stomabeutel
Hersteller mit Rastring für
verschiedener Hersteller
offene oder geschlossene
Stomabeutel. • Für das Fixiersystem der
• Die Basisplatte verbleibt Beutel an der Platte gibt
einige Tage am Körper, die es die Versionen mit
Beutel können unabhängig Ringsystem oder mit
davon täglich gewechselt Haftsystem.
werden.

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MATERIALIEN ZUM WECHSELN EINER

ZWEITEILIGEN STOMAVERSORGUNG

• Den gefüllten Stomabeutel von Basisplatte von der Haut

der Basisplatte lösen und
abziehen.
entsorgen.

Desinfektionsmittel, Nierenschüssel, Waschlotion, Lauwarmes Wasser,

Kompressen, Einmalhandschuhe, Cotton buds, Hautschutzpaste,
neuer Beutel, Klebber,
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Mit der Verpackung der

Basisplatte wird eine Schablone
von der Größe des Stomas
gefertigt.

Die Schablone wird nach dem

Die neue Basisplatte Ausschneiden zur Kontrolle
• Haut mit Seife nochmals aufgelegt
anbringen …
reinigen und sorgfältig
trocknen.

Versorgung eines frischen Sigmoidostomas

Die Basisplatte wird
entsprechend der
Schablone
ausgeschnitten. Sie
kann jetzt aufgeklebt • Der frische Beutelwird Sobald der Patient dazu in
werden und angebracht der Lage ist, kann er unter
Anleitung den
umschließt das Stoma
• Hierbei auf dichten Sitz Beutelwechsel
genau selbstständig durchführen
achten
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TIPPS UND TRICKS Stomairrigation

Bei dauerhaft bettlägerigen Patienten wird Beutel • Ermöglicht einem Kolostoma-Träger eine längere
mit der Auslassrichtung zur Seite eingerastet. ausscheidungsfreie Zeit.
• Über ein spezielles System wird ein Einlauf
Selbstklebende Kohlefilter können verabreicht, der zu einer verstärkten
bei Blähungen den Beutel Darmentleerung führt.
entlasten
• Das Stoma wird im Anschluss mit einem Mini-Beutel
oder einer Stomakappe verschlossen (Diskretere
Modellierstreifen und Stomapasten
helfen beim Hautschutz und Optik als der herkömmliche Beutel)
Dichtigkeit bei ausgeprägten Narben • Das Stoma muss dafür bereits gut eingeheilt sein.
• Der Patien solle seine Ausscheidungsgewohnheiten
Wäschegürtel ermöglichen eine und –frequenzen kennen,
dezente Versorgung

Ernährungsberatung I Weitere Beratungsaspekte

• Der Patient sollte über 14 Tage ein Ernährungsprotokoll führen, um seine individuellen
• Stomaträger haben einen sozialrechtlichen Anspruch auf die
Reaktionen auf Nahrungsmittel auszutesten.
Feststellung eines Grades der Behinderung (GdB)  Vegünstigungen
• Häufige Wirkungen bestimmter Nahrungsmittel auf die Stuhlbeschaffenheit bei
Stomaträgern. im Arbeitsleben und im sozialen Bereich.
Häufige Wirkung Nahrungsmittel • Durch die Veränderung des Körperbildes ergeben sich weitere
Abführend Spirituosen, Bier, Milch (roh), Kaffee, stark gewürzte und fette
Speisen, Sauerkraut individuelle Beratungsthemen
Stopfend Schokolade, Rotwein, Weißbrot, Kartoffeln, Bananen, Magerquark,
• Arbeitsleben
Coca-Cola, Schwarztee, geriebener Apfel
Geruchshemmend Spinat, grüner Salat, Petersilie, Joghurt • Sexualität und Intimität

Geruchserzeugend Fleisch, Fisch, Zwiebel, Knoblauch, Käse, Eier • Freizeitgestaltung

Blähend Bier, Zwiebeln, Kohl, frisches Brot, kohlesäurehaltige Getränke, • Um Patienten mit Stomata umfassend begleiten zu können, gibt es in
rohe Säfte
Blähungshemmend Preiselbeeren, Joghurt, Petersilie, Fencheltee Deutschland eine Fachweiterbildung zur/ zum Stomatherapeut(in)

Schwerbehinderten-Status-Sozialrecht