Sie sind auf Seite 1von 93

Pflege chronisch erkrankter

Menschen

Modul 9
Stoma
Therapie und Pflege
3

Enterostoma
Definition Stoma:
•Das Stoma oder die Stomie (griech.: Mündung,
Öffnung) ist eine operativ geschaffene Öffnung
eines Hohlorgans zur Körperoberfläche
Definition Enterostoma:
•Eine operative Öffnung im unteren Bauchbereich
über die Stuhl oder Urin ausgeschieden werden
kann
Abteilung/Bereich
4

Anus praeter

Definition:
•Anus praeter (naturalis) (Abkürzung AP) =
„außernatürlicher After“ oder After vor dem
natürlichen Ausgang
umgangssprachlich auch Seitenausgang

Ungenaue unspezifische Bezeichnung,


kommt aus der Mode.
Abteilung/Bereich
Geschichte
Bereits aus der Antike wurde die Anlage erster Enterostomata überliefert. So
hat beispielsweise Praxagoras von Kos im 4. Jahrhundert v. Chr. bei
Darmverletzungen einen künstlichen Darmausgang geschaffen. Ob diese
Behandlungen erfolgreich waren, wird seitens der Geschichte nicht berichtet.
Schließlich gelang Jean Pillore 1776, die erste geplante Stomaanlage, bei der die
Darmwand mit den Wundrändern vernäht wurde. Aufgrund einer
Vorbehandlung mit Quecksilber verstarb der Patient allerdings.
Duret legte 1793 bei einem drei Tage alten Kind eine Colostomie in der
Leistenregion an. Bis dahin waren Stomata üblicherweise in der Lendengegend
angelegt worden, wo sie sich vom Patienten schlecht versorgen ließen.
Besagter Patient von Duret wurde immerhin 45 Jahre alt.

Abteilung/Bereich
Geschichte
Doch erst van Erckelens zeigte 1879 in seiner Studie die Vorteile dieses Zugangs
auf und verhalf so der Stomaanlage zum Durchbruch, die der heutigen am
nächsten kommt. Zu der Zeit lag die Sterblichkeitsrate dieser Eingriffe noch bei
40 Prozent.
König und Rütz entwickelten 1935 die erste aus Gummi bestehende zweiteilige
Auffangvorrichtung zur Stomaversorgung, die mit einem Gürtel fixiert wurde.
Die dänische Krankenschwester Elise Sörensen, deren Schwester Stomaträgerin
war, hatte 1954 schließlich die Idee für eine neue Stomaversorgung in der Form
eines selbstklebenden Beutels. Gemeinsam mit dem Unternehmer Louis
Hansen, Fabrikant von Plastiktüten, entwickelte sie den ersten selbstklebenden
Stomabeutel mit Zinkoxid-Klebefläche.

Abteilung/Bereich
Geschichte

• Stomaversorgung im Jahre 1940

Abteilung/Bereich
heute

Abteilung/Bereich
heute

Abteilung/Bereich
Unterscheidung

Temporär

Permanent

Abteilung/Bereich
11

Temporäres vs. Permanentes Stoma

Temporär: Eine Anlage erfolgt nur als


entlastende Lösung, vorübergehend.

Permanent: Eine Anlage als dauerhafte


Lösung
Abteilung/Bereich
12

Was macht eine Stomatherapeutin?


• Ziele und Aufgaben der Stoma Therapie:
Informationen über Beratung und Behandlung in
der Stoma Versorgung
Auswahl einer sicheren und individuellen
Versorgung
Information über richtige Ernährung für Stoma
Träger
Information über den Bezug von Stoma
Versorgungsprodukten
Abteilung/Bereich
Die Anatomie ist bekannt, aber
hätten Sie bei Grimmdarm
gleich auf Dickdarm oder auf
das Colon getippt?

Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Stomalokalisation

Stomabezeichnung Stomalokalisation
• Ileostomie
• Colostomie:
 Zäkostomie /Zäkalfistel
 Transversostomie

 Deszendostomie
 Sigmakolostomie

Abteilung/Bereich
Stomalokalisation

Stomabezeichnung Stomalokalisation
• Ileostomie • rechter Unterbauch
• Colostomie:
 Zäkostomie /Zäkalfistel • rechter Unterbauch
 Transversostomie • rechter oder Linker Oberbauch

 Deszendostomie • linker Mittel/Unterbauch


 Sigmakolostomie • linker Unterbauch

Abteilung/Bereich
18

Endständiges Stoma

Die Darmpassage ist


am Stoma beendet.
Die nachfolgenden
Darmabschnitte sind
vollständig entfernt
worden oder blind
verschlossen.
Abteilung/Bereich
19

Doppelläufiges Stoma

… dient meist einer


temporären
Entlastung des
Darmes z.B. bei
Entzündungen der
nachgeschalteten
Darmabschnitte oder
zum Schutz einer
Anastomose.
Abteilung/Bereich
Unterscheidung nach Art der Ausleitung

Abteilung/Bereich
Ileostoma
22

Indikation der Ileostoma - Anlage

(Stoma Anlage im Dünndarm)


 Resektion des Dickdarm (colitis ulcerosa)
 Verschluss distaler Darmabschnitt (Tumor)
 Fehlbildung (z.B. angeborener
Darmverschluss)
 Temporär Dünndarmverletzung
/Anastomosenschutz)
Abteilung/Bereich
23

Ileostoma - Anlage
Ausleitung des Dünndarms durch die
Bauchdecke.

Die Darmschlinge wird durch die Muskel-


und Hautschicht gezogen, umgestülpt und 1,5
bis 3cm über Hautniveau eingenäht.

Dickdarm stillgelegt oder entfernt.

Ausscheidungen sind dünnflüssig bis breiig


und sehr aggressiv.
Abteilung/Bereich
Ileostoma
• Endständiges Stoma
• Kock Pouch enständiges, kontinentes Stoma

• Doppelläufiges Ileostoma = Loop-Ileostoma, temporär, Rückverlegung 2-3


Monate später

Abteilung/Bereich
Stuhlverhalten beim Ileostoma
• Kontinuierlich austretend, ca. 1l pro Tag und mehr
• Dünnflüssig
• Aggressiv, durch noch aktive Enzyme
• ! Führt bei Hautkontakt leicht zu Hautschäden
durch Mazeration!
• Die Menschen leiden sehr häufig unter
Malabsorptionssyndrom weil nicht alle
Nahrungsbestandteile ausreichend aufgenommen
werden.
• Stomakappe nicht empfohlen
Abteilung/Bereich
Colostoma
27

Indikation der Colostoma Anlage

(Stoma Anlage im colon transversum oder colon


sigmoideum)
 Verschluss distaler Darmabschnitte
 Resektion
 Neurologische Erkrankungen
 TemporärAnastomosenschutz
 Entzündungen oder Strahlenschäden am Colon
 Divertikulitis
Abteilung/Bereich
28

Colostoma Anlage
Ausleitung des Dickdarms durch die
Bauchdecke – das Kolostoma kann im
gesamten Dickdarm angelegt werden.
Die Darmschlinge wird durch die Muskel- und
Hautschicht gezogen, umgestülpt und 0,5 bis
1cm über Hautniveau eingenäht.
Reste des Dickdarms bleiben erhalten.
Verbindung zum Anus besteht. Der Stuhl
ist fester (Dickdarmstuhl), Enzyme durch
Bakterien deaktiviert.
Ernährungsprobleme eher aus Mangel an
Unwissenheit.
Stomakappe und Irrigation möglich

Abteilung/Bereich
29

Stoma

Abteilung/Bereich
30

Stoma

Abteilung/Bereich
Stuhlverhalten bei Kolostoma

• Je distaler die Stomalage ist, desto


(fester oder flüssiger?) ist der Stuhlgang.

• Kontinenz ist durch Irrigation möglich

Abteilung/Bereich
Stuhlverhalten bei Kolostoma

• Je distaler die Stomalage ist, desto fester


ist der Stuhlgang.

• Kontinenz ist durch Irrigation möglich

Abteilung/Bereich
33

Pre-operative Beratung des


Patienten
 Aufklärung über die Anlage eines Stomas.

 Hinweise über Ernährung und Versorgung.

 Kennzeichnen der richtigen Lokalisation des


Stomas (keine Behinderung für den Pat. im
Liegen oder Sitzen, keine Lage in
Körperfalten, Beachten der Kleidung).
Abteilung/Bereich
34

Post-operative Beratung des Pat.


 Erste Stoma Versorgung wird im OP angebracht.

 Behutsame Vorbereitung auf den ersten


Versorgungswechsel.

 Nach 8-10 Tagen wird die endgültige Versorgung des Pat.


ausgesucht (Stoma verkleinert sich nach OP)
 Achtung das Stoma verändert sich noch die folgenden 10-
12 Wochen

Abteilung/Bereich
35

Stoma Post-OP

Abteilung/Bereich
36

Stoma
• Beobachtung des Pat. Post-OP
 Allgemeinbefinden

 Stuhlgang: Häufigkeit, Menge, Aussehen, Geruch,


Konsistenz.

 Parastomale Haut: Durchblutung, Entzündung, Allergie.

 Stoma: Ausreichende Durchblutung, rückläufiges Stoma


Ödem.

Abteilung/Bereich
37

Stomakappe

Abteilung/Bereich
Versorgungssysteme
Beutelsysteme

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
Zur Wiederholung die Klassiker der
t Stomatherapie
e
l • Einteilige • Zweiteilige
/
- Versorgungssysteme Versorgungssysteme
p
r
o
d
Hautschutz und Beutel sind
u
miteinander verbunden.
k Der Beutel wird auf einer Basisplatte befestigt.

t Vorteil: Die Basisplatte kann bis zu ca. 3 Tagen auf der Haut belassen
Vorteil: Diese Versorgung ist sehr
e werden. Dies ist besonders für Patienten geeignet, die
flexibel. Schwierigkeiten beim Wechseln der Versorgung oder Hautprobleme
haben.

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s Wichtig.
m Kompatible
i Systeme
wählen. Mit
t Unterschiedliche zweiteilige Systeme oder ohne
t
e Rastring,
l Klebeverbing
/
-
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
Zur Wiederholung die Klassiker der
t Stomatherapie
e
l
/
-
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
Zur Wiederholung die Klassiker der
t Stomatherapie
e
l
/
… relativ neu:
-
p
r
o
d Zum
u Vergleich
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t Vorstanzung
t
e
l Dezentral oder zentral, klein oder groß
/
-
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t Stomabeutelform
t
e
Geschlossen (Colostoma) oder Ausstreifbeutel (Ileostoma) oder Ablassventil
l
(Urostoma und postoperativ)
/
-
symmetrisch oder asymmetrisch
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
t
e
l
/
-
p
r
o
d
u
k Babybasispl Bis Und auch etwas
t atte für 160 ml verspielt
e Stomagröße
n zwischen
22 und 40
mm Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t Postoperativ …
t
e
l
/
• Klare Beutel mit Auslassventil
-
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t Stomabeutelfarbe Luftfilter:
t Gute und
e weniger gute,
l
/
• Klar, Hautfarbe, lichtgrau Riechen mehr
oder mehr Luft
- im Beutel
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t Hautschutzringe / Fixierstreifen
t
e
l
/
-
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
t
e
l
/
-
p
r
Pflasterentf
o
erner
d
(Selbstzahlerprodukt
u )
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
t
e
l
/
-
p
r
o
d
u
k
t
e

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t Weitere Hilfsmittel/-produkte
t
e
l
• Schere (Selbstzahlerprodukt)
/ • Entlüftungsfilter
- • Verschlussclip oder –klammer
p • Reiter
r
o
• Microbeutel
d • Stomakappen
u • Entsorgungsbeutel (Selbstzahlerprodukt)
k • Hautschutzspray, Tücher, Cremes (Selbstzahlerprodukt)
t
• Reinigungstücher (Selbstzahlerprodukt)
e
• Reinigungslotion (kein Selbstzahlerprodukt)

Abteilung/Bereich
H
i
l
f
s
m
i
t
t
e
l
/
Schwimmgürt
-
el
p
r
o
d
u Herniengür
k tel mit
t Prolapssch
e utz

Abteilung/Bereich
K
o
m
p
l
i
k
a Wichtigsten Hersteller
t
i
o
n
• Coloplast
e
n
• Hollister
d
• Dansac
e
s • Eakin
S • Convatec
t
o • …
m
a Abteilung/Bereich
Hilfsmittel

Abteilung/Bereich
Hilfsmittel

Abteilung/Bereich
Colostomie

Einteilige Versorgung
Hier Ihre Abteilung/Bereich über Folienmaster
Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Abteilung
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Abteilung/Bereich
Abteilung
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Untypisch für ein Ileostoma ist die Position
des Stoma auf der linken Seite

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Beschreiben Sie was Sie auf dem Bild sehen?

Abteilung/Bereich
Abteilung
Abteilung/Bereich

Das könnte Ihnen auch gefallen