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medianus (C6-Th1)
Er entsteht aus einer Radix lateralis (Fasciculus lateralis) und
Radix medialis (Fasciculus medialis). Als Medianusgabel
umfassen die A. axillaris von oben.
Der Nerv verläuft im Sulcus bicipitalis medialis ohne Astabgabe
und schlingt sich um die A. brachialis indem er zunächst lateral,
in der Mitte des Oberarms vor, und in der Ellenbeuge medial von
der Arterie liegt.
In der Ellenbeuge geht der Nerv durch den Pronatorschlitz
(Medianustunnel – zwischen den 2 Köpfen des M. pronator
teres – Caput humerale und Caput ulnare) und verläuft in der
Mitte des Unterarms zwischen dem M. flexor digitorum
superficialis und profundus. Unter dem Retinaculum flexorum
(Lig. carpi transversum) erreicht er die Palma manus, wo er in
seine Endäste zerfällt:
Ø Rr. musculares – bereits in der Ellenbeuge abgegeben
zum M. pronator teres, M. flexor carpi radialis, M.
palmaris longus, M. flexor digitorum superficialis
Ø Rr. articulares n. mediani – sensible Versorgung der
Art. cubiti
Ø N. interosseus antebrachii anterior – verläuft vor der
Membrana interossea antebrachii neben der A.
interossea anterior und innerviert den M. flexor pollicis
longus, radialen Teil des M. flexor didigorum profundus und den M.
pronator quadratus.
Ø R. palmaris n. mediani – sensibel die Haut über der Handwurzel
Ø R. communicans cum nervo ulnari – Verbindung zwischen dem N
medianus und N ulnaris oberhalb des Arcus palmaris superficialis
Ø R. thenaris – innerviert die thenaren Muskeln (Daumenballenmuskeln,
Ausnahme: M adductor pollicis, Caput profundum des M. flexor pollicis
bevis). Der oberflächliche Ast versorgt den M. abductor pollicis brevis.
Zwei tiefere Äste innervieren den Caput superficiale des M. flexor
pollicis brevis und den M. opponens pollicis.
Ø 3 Nn. digitales palmares communes – Sie versorgen die Mm
lumbricales I, II und teilen sich in Nn. digitales palmares proprii und
innervieren die palmare Haut der 3 1⁄2 radialen Finger der Hand
Extensorenloge – Compartimentum
antebrachii extensorum
Oberflächliche Schicht:
• M. extensor digitorum
• M. extensor digiti minimi
• M. extensor carpi ulnaris
Tiefe Schicht:
• M. extensor indicis
• M. extensor pollicis longus
• M. abductor pollicis longus
• M. extensor pollicis brevis
Brachioradiale Loge –
Compartimentum antebrachii extensorum pars radialis
• M. supinator
• M. brachioradialis
• M. extensor carpi radialis longus
• M. extensor carpi radialis brevis
Unterarmmuskeln
v Extensoren (dorsal) – N. radialis
v Flexoren (ventral) – N. medianus, N. ulnaris
v Brachioradiale Muskeln – N. radialis
Flexoren
Die Flexoren sind in 4 Schichten angeordnet: oberflächliche
Schicht, 2. Schicht, 3. Schicht und tiefe Schicht.
Oberflächliche Flexoren
o M. pronator teres
Ursprung:
Caput humerale: Epicondylus medialis humeri
Caput ulnare: Proc. coronoideus ulnae
Ansatz: Facies lateralis radii, Tuberositas pronatoria
Innervation: N. medianus (Rr. musculares, die vor Eintritt in
den Pronatorkanal (Medianustunnel) zwischen den 2
Muskelköpfen abzweigen)
Funktion:
Radioulnargelenke: Pronation
Ellenbogengelenk: Flexion
Zweite Schicht:
o M. flexor digitorum superficialis (M. perforatus)
Wir unterscheide nach Lage und Ursprüngen 3 Köpfe:
Ansatz: mit 4 Sehnen an Phalanx media II-V (vor dem Erreichen des Insertionspunktes spalten sich die Sehnen
auf 2 Schenkel – Bifurcatio tendinis – für den Durchtritt der Sehnen des M. flexor digitorum profundus = M.
perforans. Die Schenkel vereinigen sich wieder partiell und bilden die Chiasma tendinum Camperi.
Innervation: N. medianus (Rr. musculares)
Funktion:
Ellenbogengelenk: schwache Flexion
Handgelenke: Flexion
Grund- und Mittelgelenke II-V: starke Flexion
Dritte Schicht:
o M. flexor digitorum profundus (1)
Ursprung: proximale 2/3 der Facies anterior ulnae, Membrana
interossea
Ansatz: 4 zueinander parallele Sehnen verlaufen durch die
Sehnenschenkel des M. flexor digitorum superficialis und
inserieren an den Basis der Phalanx distalis II-V
Innervation: N. interosseus antebrachii anterior (N. medianus),
N. ulnaris (Zeigefingerbauch meist nur durch den ersten)
Funktion:
Grund-, Mittel- und Endgelenke II-V: Flexion
Handgelenke: Flexion, Ulnarduktion
Brachioradiale Muskeln
o M. brachioradialis (1)
Ursprung: Margo lateralis humeri, Crista supracondylaris lateralis, Epicondylus lateralis humeri,
Septum intermusculare brachii laterale
Ansatz: Facies lateralis radii (proximal der Basis des Proc. styloideus radii)
Innervation: Rr. musculares des N. radialis
Funktion: Mittelstellung des Armes zwischen Pronation und Supination
Bei Pronation (proniertem Arm): Supinator, Flexion im
Ellenbogengelenk
Bei Supination: Pronator
Kurze Handmuskeln
Es werden 3 Gruppen von kurzen Handmuskeln unterschieden:
• Thenarmuskeln (Daumenballenmuskeln)
• Mittlere Handmuskeln
• Hypothenarmuskeln (Kleinfingerballenmuskeln)
Thenarmuskeln
o M. abductor pollicis brevis (1)
Ursprung: Retinaculum flexorum, Tuberculum ossis scaphoidei, Os
trapezium
Ansatz: über das radiale Sesambein seitlich am Rand der Phalanx
proximalis des Daumens
Innervation: N. medianus
Funktion:
Sattelgelenk: Abduktion, Opposition
Grundgelenk I: Flexion
Hypothenarmuskulatur
o M. palmaris brevis
Ursprung: ulnarer Rand der Aponeurosis palmaris,
Retinaculum flexorum
Ansatz: Haut über dem Hypothenar
Innervation: R. superficialis n. ulnaris
Funktion: Hautanspannung, schützt die darunterliegende ulnare Leitungsbahnen (Vasa ulnaria, N. ulnaris)
Mittelhandmuskeln
o Mm. Lumbricales
4 Muskeln, die von radial nach ulnar gezählt werden – I und II sind einköpfig, III und
IV sind zweiköpfig.
Ursprung:
I und II: radiale Fläche der 2. und 3. Ansatzsehne des M. flexor digitorum profundus
III und IV: einander zugewandte Fläche der 2. und 3. Bzw. 3. und 4. Ansatzsehne
des gleichen Muskels
Ansatz: strahlen in die Dorsalaponeurose ein am radialen Rand von Digg. II-V
Innervation:
I und II: N. medianus (von palmar)
III und IV: N. ulnaris (von dorsal)
Funktion:
Grundgelenke II-V: Flexion
Mittel- und Endgelenke II-V: Extension
A. radialis
Sie folgt dem Verlauf des Radius zusammen mit dem R. superficialis n. radialis. Sie liegt oberflächlich und zwar
Im proximalen Drittel des Unterarms zwischen dem M. brachioradialis und M. pronator teres. In den distalen
Zweidritteln zwischen M. brachioradialis und M. flexor carpi radialis.
Dann wendet sie sich an der Handwurzel unter den Sehnen des M. abductor pollicis longus und M. extensor
pollicis brevis durch die Tabatiere zum Dorsum manus, wo sie zwischen den Basen der Ossa metacarpalia I und
II den M. interosseus dorsalis I durchbohrt und wieder in die Palma manus gelangt. Dort bildet sie mit dem R.
palmaris profundus aus der A. ulnaris den Arcus palmaris profundus.
Äste:
o A. recurrens radialis – anastomosiert mit der A. collateralis radialis im Rete articulare cubiti
o A. nutricia radii – zum Foramen nutricium
o R. carpalis palmaris – zum Rete carpale palmare
o R. palmaris superficialis – zieht über/durch den M abductor pollicis brevis zum Arcus palmaris
superficialis
o R. carpalis dorsalis – zum Rete carpale dorsale zusammen mit dem R. carpalis dorsalis aus der A.
ulnaris und den Endästen der Aa. interossea anterior und posterior. Aus dem Rete entstehen Aa.
metacarpales dorsales II-V -> Aa. digitales dorsales II-V
o A. metacarpalis dorsalis I – direkt aus dem Hauptstamm
o A. princeps pollicis – gibt 2 Aa. digitales palmares propriae (für den Daumen) und die A. radialis indicis
für die radiale Seite des Zeigefingers ab (kann aber auch aus dem Arcus palmaris profundus entspringen
bei 12% der Menschen)
A. ulnaris
Sie verschwindet unter dem M. pronator teres und verläuft zwischen dem MFDS und MFDP zur Ulnarseite. Dort
verläuft sie zusammen mit dem N. ulnaris an der radialen Seite des M. flexor carpi ulnaris (Leitmuskel) zur
Handwurzel.
Dort verläuft sie oberhalb des Retinaculum flexorum und unter der Aponeurosis palmaris innerhalb der Guyon-
Loge zum Arcus palmaris superficialis (sie anastomosiert mit dem Ramus palmaris superficialis der A. radialis).
Äste:
o A. recurrens ulnaris – hat einen R. anterior und R. posterior (im Bezug auf das Epicondylus medialis
humeri), die mit den kollateralen Ästen der A. brachialis zum Rete articulare cubiti anastomosieren
o A. nutricia ulnae – zum Foramen nutricium der Ulna
o A. comitans n. mediani – kann auch aus der A. interossea antebrachii anterior entspringen, kleiner Ast ,
der mit dem N. medianus in der Medianusstraße verläuft.
o R. carpalis dorsalis – zum Rete carpale dorsale
o R. carpalis palmaris – zum Rete carpale palmare
o R. palmaris profundus – durchbohrt die Hypothenarmuskulatur distal des Os pisiforme und bildet mit
der A. radialis den Arcus palmaris profundus.
Der Arcus palmaris superficialis befindet sich zwischen der Palmaraponeurose und der Flexorensehnen und
liegt distaler als der Arcus palmaris profundus. Bei nur 40% ist der Bogen vollständig geschlossen. Aus ihm
gehen die Aa. digitales palmares communes II-V hervor, die sich bei Basen der Phalanges proximales in jeweils
2 Aa. digitales palmares propriae II-V teilen.
Der Arcus palmaris profundus befindet sich zwischen den Mm. lumbricales und den Mm. inerossei palmares
und gibt die Aa. metacarpales palmares ab. Sie versorgen die Mittelhand und anastomosieren über Rr.
perforantes mit den Aa. metacarpales dorsales und über ihre Endäste mit den Aa. digitales palmares communes
aus dem Arcus palmaris superficialis.
A. interossea communis
Der zweite Endast der A. brachialis. Sie ist sehr kurz und teilt sich gleich auf:
o A. interossea anterior – verläuft nach distal vor der Membrana interossea antebrachii. Auf Höhe des M.
pronator quadratus durchbohrt sie die Membrana interossea, anastomosiert mit der A. interossea
posterior und geht zum Rete carpale dorsale. Sie gibt oft die A. comitans n. mediani ab.
o A. interossea posterior – sie tritt gleich durch die Membrana interossea zur Steckseite, durchbohrt den
M. supinator und gibt die A. interossea recurrens ab. Nach distal verläuft sie bis Rete carpale dorsale.
Die A. interossea recurrens verläuft lateral des Olecranon, unter dem M. anconaeus zum Rete articulare cubiti
und anastomosiert mit dem R. posterior der A. collateralis radialis!
Regio carpalis anterior – Handgelenkbeugeseite
Proximal: proximale Handgelenkfurche = Restricta (Epiphysenfuge des Radius, verbindet
die Spitzen der Processus styloidei)
Distal: distale Handgelenkfurche = Rascetta (Art. mediocarpalis)
Subkutane Struktur: Lig. carpi palmare (volare) – von der Fascia antebrachii gebildet. Es
spannt sich zwischen der Sehne des M. flexor carpi ulnaris und dem radialen Rand der
Sehne des M. palmaris longus. Er fixiert die Sehne des M. palmaris longus und die
ulnaren Leitungsbahnen.
Canalis carpi
Die Sehnen der langen Fingerflexoren –
MFDS, MFDP und M. flexor pollicis
longus, zusammen mit dem N.
medianus verlaufen innerhalb des
Karpalkanals.
Am oberflächlichsten liegt der N.
medianus (ulnar der Sehne des M.
flexor carpi radialis). Unter dem
Medianus befinden sich die 4 Sehnen
des MFDS.
Um die Reibung zwischen den Sehnen
von MFDS und MFDP herabzusetzen,
sind sie alle über ein gemeinsames
Mesotendineum in einer
Sehnenscheide – Vagina communis
tendinum musculorum flexorum
umgeben. (Ihr proximales Ende liegt ca.
4 cm proximal der Rascetta – wichtig bei der Differentialdiagnose einer Sehnenscheidenentzündung)
Der M. flexor pollicis longus hat seine eigene Sehnenscheide, die ca. 3 cm proximal der Rascetta beginnt.
Die Sehne des M. flexor carpi radialis verläuft in einer Rinne des Os trapezium bis zur palmaren Basis von Os
metacarpale II/III.
Guyon-Loge
Boden: Retinaculum flexorum, Lig. pisohamatum, Lig. pisometacarpale
Dach: Lig. carpi palmare, M. palmaris brevis
Ulnar: Sehne des M. flexor carpi ulnaris, Os pisiforme, M. abductor digiti minimi
Radial: Retinaculum flexorum, Hamulus ossis hamati
Inhalt: N. ulnaris (meist tritt der Nerv schon in seinen R. superficialis und R.
profundus geteilt in die Loge ein). R. superficialis geht gleich über den M
palmaris brevis
A. ulnaris (teilt sich innerhalb der Loge in den R. palmaris profundus und den
R. palmaris superficialis)
Vv. ulnares (A. ulnaris wird von zwei Venen flankiert).
2 stärkere Scheidewände, die von der Aponeurosis palmaris zu den Ossa metacarpalia ziehen unterteilen den
tiefen Hohlhandbereich in 3 Räume:
Daumenballenfach
o Thenarmuskulatur
o Sehne des M. flexor pollicis longus
o R. palmaris superficialis und A. princeps pollicis (A. radialis)
o R. thenaris und Hautäste (N. medianus) – Hautäste ziehen über dem M. flexor pollicis brevis zur
Beugeseite des Daumens
o Rr. musculares (N. ulnaris) – zur Thenarmuskulatur: Caput profundum m. flexoris pollicis brevis, M.
adductor pollicis
Mittlere Schicht
§ Sehnen der langen Fingerbeuger - durch den Canalis carpi gelangen sie in das Mittelfach mit ihrer
Vagina communis tendinum mm. flexorum
§ Mm. lumbricales – verlaufen zwischen dem Lig. metacarpale transversum superficiale und profundum in
den sog. „Lumbrikaliskanälen“.
Kleinfingerballenfach:
§ Hypothenarmuskulatur
§ A. ulnaris, N. ulnaris – die Arterie verläuft zwischen dem M. palmaris brevis und dem Retinaculum
flexorum und geht in den Arcus palmaris über zusammen mit dem R. superficialis n. ulnaris → N. digitalis
palmaris communes → N. digitalis palmaris proprii
o R. palmaris profundus der A. ulnaris geht zusammen mit dem R. profundus n. ulnaris in die Tiefe
(zwischen dem M. abductor digiti minimi und M. flexor digiti minimi) zur Hypothenarmuskulatur
und in Richtung des Mittelfachs, um den Arcus palmaris profundus zu bilden und weitere Muskeln
zu innervieren.
Auf der Streckseite haben wir Reservefalten, die bei gebeugten Fingern
verschwinden.
Die Finger haben keine Faszie → das Fettgewebe liegt direkt an der Dorsalaponeurose (dorsal) bzw. an den
palmaren Sehnenscheiden.
Subkutane Leitungsbahnen:
Ø Nn. digitales palmares proprii (3 aus dem N. ulnaris, 7 aus dem N. medianus bzw. ihren Nn. digitales
palmares communes) und Aa. digitales palmares propriae – Arterien liegen tiefer als die Nerven. Sie
geben jeweils einen R. dorsalis zur Streckseite der Phalanges mediae und distales ab. Unter Arterien
sind zahlreiche Anastomosen vorhanden.
Ø Nn. digitales dorsales und Aa. digitales dorsales – schwächer ausgeprägt als die palmaren
Ø Venen – Finger sind strumpfartig von einem Venennetz umhüllt (keine echte Begleitvenen!)