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Pflegestandard

5.11 Positionierung bei Hemiplegie nach Bobath I (auf der mehr betroffenen Seite)

Ziele der Maßnahme: Durchführung:


― Minderung des erhöhten Muskeltonus ― vor Beginn der Maßnahme Einblick in die ― das „betroffene Bein“ ist im Hüftgelenk gestreckt
― Hemmung abnormer Haltungsmuster Pflegedokumentation und im Kniegelenk leicht gebeugt
― Anbahnen normaler Bewegungskoordination ― den Pflegebedürftigen über die bevorstehende ― das weniger betroffene Bein liegt in
― Stimulation der Sensibilität (Inputförderung der mehr betroffenen Seite) Maßnahme informieren und das Einverständnis zur Schrittstellung vor dem stärker betroffenen Bein,
Durchführung geben lassen Fuß und Knie auf einem Kissen
― Zugluft vermeiden ― der Rücken wird mit einem langen Kissen
― den Pflegebedürftigen zur Mithilfe auffordern abgestützt, sodass alle Hohlräume zwischen
Indikation: Kontraindikation: Rücken und Wand bzw. Bettgitter (wenn
― das Bett flach stellen
― bei Hemiparese/-plegie ― keine angezeigt) ausgefüllt sind, ohne jedoch den
Positionierung auf der mehr betroffenen Seite Pflegebedürftigen nach vorne zu drücken
Diese Positionierung ist für den Pflegebedürftigen ― Nachtschrank mit Klingel und Getränken auf die
unangenehmer, weil er auf der geschädigten Seite betroffene Seite stellen
gelagert wird. Therapeutisch ist diese Positionierung ― durchgeführte Maßnahme und Zeiten (ermittelte
Prinzipien: jedoch effektiver, da die Tiefensensibilität Beobachtungen) dokumentieren
― Positionswechsel erfolgt in einem Rhythmus ― bei allen Grifftechniken möglichst mit flachen (Lageempfinden, Input für die betroffene Seite)
von 1/2 bis 2 Stunden (Bewegungsplan Händen arbeiten (zur Vermeidung von gefördert wird. Der Pflegebedürftige ist in seiner Positionierung auf der weniger betroffenen Seite
erforderlich)
― beim Positionieren die Extremitäten sicher
Muskelanspannungen)
― Gebrauchsgegenstände (Getränke, Lektüre,
Bewegungsmöglichkeit nur gering eingeschränkt.  („Positionierung bei Hemiplegie nach Bobath
Positionierung auf der mehr betroffenen Seite
führen und unterstützen Klingel usw.) in erreichbarer Nähe für den ― Der Pflegebedürftige bewegt sich mit Unterstützung
― Pflegebedürftigen zur Mitarbeit motivieren Pflegebedürftigen, möglichst auf der mehr so weit wie möglich an die Bettkante der weniger
― bei allen Bewegungen erst die Aktivität des betroffenen Seite betroffenen Seite
Betroffenen abwarten, dann erst unterstützen ― der betroffene Arm wird vor der Drehung auf die
― immer von der mehr betroffenen Seite aus Beobachtungskriterien: Seite abgewinkelt
agieren ― das Kopfkissen platzieren, sodass der Betroffene
― auftretende Schmerzen in Gelenken oder
― keine Fußaktivstütze benutzen (Fußaktivstütze nach der Drehung mit dem Kopf darauf liegen bleibt
Muskulatur durch Positionierung ― der Pflegebedürftige stellt die Beine auf, die Drehung
löst Reflexe aus, die den Muskeltonus
― regelmäßige Kontrolle über Zustand der Haut
verstärken) wird über die Beine eingeleitet, der Oberkörper folgt
(Dekubitusgefahr) der Bewegung
― möglichst keine Rückenlagerung (fördert die
Beugespastik) ― die mehr betroffene Schulter wird entlastet, indem
― Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe das Gewicht auf dem seitlichen Arm und
beachten Schulterblatt ruht
― der Arm ist ca. 60 bis 90 Grad vom Körper
abgespreizt
Material: ― die Innenhand zeigt nach oben, die Finger sind
― 1 langes Kissen (Bein) locker geöffnet
― 1 Kissen (Rücken) ― der „betroffene Arm“ liegt bis zum Handgelenk auf
― 1 Kissen (Arm) der Matratze, der Unterarm wird leicht unterpolstert
― der Unterarm kann wahlweise bequem in
unterschiedlichen Stellungen (nach oben oder nach
unten) gelagert werden

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