Sie sind auf Seite 1von 27

Einführung in die

Didaktik im DaF
Unterricht
Lehrkraft: Ngô Thu Trà
4. Sitzung
WAS SIND GUTE AUFGABEN UND ÜBUNGEN?
Hausaufgabenkorrektur
A) Notieren Sie sich Stichpunkte zu folgenden Fragen.

1. Wie viele Übungen machen Sie pro Stunde?

2. Wie viele Übungen bekommen Sie als Hausaufgaben?

3. Achten Sie genau darauf, worauf die Übungen und Aufgaben im

Unterricht vorbereiten?
Hausaufgabenkorrektur
B) Ergänzen Sie die Lücken mit folgenden Ausdrücken:

Regel – Sitz – kommunikativen Lernziele – interkulturellem – sprachlichen Aktivitäten – Wörter – flüssigem

Sprechen – Zielaufgabe- Sprache- integriert Wörter Kenntnisse – Textsorten

Aufgaben sind all jene sprachlichen Aktivitäten (1), die einen Sitz (2) im Leben haben, d.h. die in dieser
Form nicht nur im Kursraum stattfinden. In diesem Sinne gebraucht, bezeichnet der Begriff Aufgabe alles,
was man mit Sprache (3) macht, etwa um sich zu informieren und sich mit anderen Menschen
auszutauschen. Aufgaben sind die kommunikativen Lernziele (4) des Fremdsprachenunterrichts. Um sie zu
lösen, brauchen wir Wörter (5), sprachliche Regel (6), die Kenntnis von Textsorten (7)
und interkulturellem (8) Verhalten ebenso wie landeskundliche (9) Kenntnisse und die Fähigkeit
zu flüssigem Sprechen (10) und Schreiben. In den Aufgaben werden eine Vielzahl von Kenntnissen und
Fertigkeiten integriert (11), Komplexe Lernaufgaben, die in der Fachliteratur auch als Zielaufgabe (12)
bezeichnet werden, wie etwa „Planung einer Klassenexkursion“ können durch einzelne Aufgaben
vorbereitet werden.
Übungstypen

Klassenzimmer bzw. der Kursraum ist für viele Lernende der


Ort, an dem sie mit der Fremdsprache im Kontakt kommen. Hier
können sie die neue Sprache entdecken.
Der Lernstoff ist bei den Lernenden nicht nach einer einzigen
Übung gefestigt und kann nicht angewendet werden.
Jeder Lernende bringt verschiedene Fähigkeiten,
Wissensbestände und Vorlieben mit und je nach Lerntyp
unterschiedlich auf eine Übung reagiert.
Interview

Was wird im Deutschunterricht geübt? Lassen Sie uns das an einem


Unterrichtsbeispiel erklären .
Traditionell werden die vier kommunikativen Fertigkeiten Hören, Lesen, Sprechen und Schreiben

unterschieden. Diese werden auch als kommunikative Teilkompetenzen bezeichnet, der GER

spricht von produktiven Aktivitäten. Diese werden jeweils durch den mündlichen oder

schriftlichen Gebrauch sowie durch die sprachliche Tätigkeit (rezeptiv oder produktiv)

unterschieden.
Produktive Aktivitäten
umfassen sowohl Sprechen als auch Schreiben.

 Bei produktiven mündlichen Aktivitäten (beim Sprechen) produzieren die Lernenden einen
gesprochenen Text, der von einem oder mehreren Zuhören empfangen wird.
Dazu gehören zum Beispiel:
 Einen geschriebenen Text vorlesen
 Anhand von Notizen oder anhand eines schriftlichen Textes oder mit anderen visuellen Stützen
(Diagramme, Bilder, Schaubilder) sprechen.
 Eine eingeübte Rolle spielen
 Spontan sprechen
 singen
Produktive Aktivitäten
umfassen sowohl Sprechen als auch Schreiben.

 Bei produktiven schriftlichen Aktivitäten (beim Schreiben) produzieren die Lernenden als
Autoren einen Text, der von einem oder mehreren Lesern rezipiert wird.
Dazu gehören zum Beispiel:
 Formulare und Fragebögen ausfüllen,
 Artikel für Zeitungen, Zeitschriften, Rundschreiben usw. schreiben,
 Plakate herstellen,
 Berichte, Mitteilungen usw. schreiben
 Kreatives Schreiben
 Persönliche Briefe oder Geschäftsbriefe schreiben
rezeptive Aktivitäten
umfassen Hören und Lesen.

 Bei auditiven rezeptiven Aktivitäten (beim Hören) empfangen und verarbeiten Lernende als
Hörer einen von einem oder mehreren Sprechern produzierten gesprochenen Input.
Zu den Höraktivitäten gehören zum Beispiel:
 Öffentliche Ankündigungen und Durchsagen hören und verstehen
 Medien (Radio, Fernsehen, Tonaufnahmen) rezipieren
 Als Zuschauer/ Zuhörer im Publikum verstehen (Vorträge, Unterhaltungsveranstaltungen, usw.)
 Gespräche mithören
rezepktive Aktivitäten
 Bei visuellen rezeptiven Aktivitäten (beim Lesen) empfangen und verarbeiten Lernende als
Lesende geschriebene Texte als Input, der von einem oder mehreren Autoren geschrieben
wurde.

Zu den Lesetätigkeiten gehören::


 Anweisungen lesen und befolgen
 Zur allgemeinen Orientierung lesen
 Lesen, um Informationen aufzunehmen, z.B Nachschlagewerke benutzen
Zusammenhang zwischen Aktivitäten und
Fertigkeiten
Ordnen Sie die Aktivitäten A-D den Fertigkeiten Hören,
Lesen, Sprechen, Schreiben zu.
A. Kann kurze, einfache Notizen machen.: Schreiben - produktiv -
schriftlich

B. Kann nach dem Weg fragen und den Weg erklären: Sprechen –
produktiv - mündlich

C. Kann kurze und einfache Mitteilungen z.B auf Postkarten verstehen.:


Lesen – rezeptiv – schritflich

D. Kann in Radionachrichten bei vertrauten Themen die Hauptpunkte


verstehen.: Hören – rezeptiv - mündlich
Zusammenhang zwischen Aktivitäten und Fertigkeiten

 Neben den Fertigkeiten müssen auch Wortschatz, Aussprache/ Intonation,


Grammatik und Rechtschreibung geübt werden.

 So unterstützt das Wortschatztraining beispielsweise alle anderen Fertigkeiten.

Denn wer nur über einen kleinen Wortschatz verfügt, dessen Hör- oder

Leseverstehen und schriftliche Textproduktion sind auf diese wenigen Wörter

beschränkt.
Sehen Sie sich die folgenden Übungen aus Lehrwerken an.
Was wird hier geübt?

Beispiel

Lesen

Hören

Grammatik

Wortschatz

Schreiben

Aussprach/
Intonation

Sprechen
WS
Gr
Übungstypen

Offene und geschlossene Übungen

- Ist nur eine Lösung möglich, ist die Übung geschlossen. Reproduktive
Übungen sind in der Regel geschlossen.
- Halboffene Übungen bieten in einem gewissen Umfang Variations- und
Auswahlsmöglichkeiten, und damit ist es mehr als eine richtige Lösung oder
Antwort möglich.
- Offene Übungen ermöglichen den Lernenden eine freie Bearbeitung. Es gibt
verschiedene Lösungsmöglichkeiten.
Übungstypen

 Übungen können ganz Unterschiedliches von den


Lernenden fordern. Diese Unterscheidung nach leichten
und schweren Übungen allein hilft nicht, weil sie sehr
subjektiv ist. Eine leichte Übung kann für die einen
wirklich leicht, für den anderen aber ziemlich schwer sein.
Aber es gibt eine Reihe weiterere Kriterien, um Übungen
zu unterscheiden.
rezeptive Übungen
In rezeptiven Übungen geht es darum, z.B Texte zu hören oder zu lesen.

Es geht zunächst nur um das Verstehen des Inhalts. Die Lernenden müssen
keine eigene Äußerungen produzieren. Auf neue Formen wird meistens
erst später im Übungsverlauf eingegangen, etwa wenn es um ihre Analyse
und Bewusstmachung von Strukturen geht.
(re)produktive Übungen
In reproduktiven Übungen produzieren die Lernende Sätze oder Texte nach
genauen Vorgaben.
Im Gegensatz dazu sind die Lernenden in produktiven Übungen
aufgefordert, selbst Sprache zu produzieren. Wobei sie auf alles zurückgreifen
können, was sie schon mit der Sprache können.
Dazwischen liegen die reproduktiv- produktiven Übungen, in denen z.B ein
Textmuster vorgegeben wird, wonach ein eigener mündlicher oder
schriftlicher Text entstehen soll.
Inhaltsbezogene und formfokussierte Übungen

inhaltsbezogene Übungen: Aufmerksamkeit der Lernenden


auf den Inhalt eines mündlichen oder schriftlichen Textes
lenken

formfokussierte Übungen: die Lernenden konzentrieren sich


auf sprachliche Mittel und Struktur.
Grad der Steuerung

Stark gesteuerte Übungen geben den Lernenden vor, was sie


machen sollen und es gibt meistens auch nur eine richtige
Lösung.
Weniger stark gesteuerte Übungen geben Lernenden
Wahlmöglichkeiten.
- reproduktiv: Sätze nach vorgegebenen Modell (Komparation)
bilden
- halboffen: Auswahl haben

- Stark gesteuerte Übung:


Strukturmuster wird vorgegeben

- Formfokussierte Übung:
Aufgabe 1
Welche Übungstypen stehen Ihrer Meinung nach eher am Anfang (A) einer
Übungssequenz, welche eher am Ende (E)
 offen/ halboffen
 formfokussiert
 reproduktiv-produktiv
 stark gesteuert
 inhaltsorientiert
 reproduktiv
 weniger stark gesteuert
Aufgabe

Wählen Sie aus Ihrem Lehrwerk zwei bis drei Übungen aus und
analysieren Sie nach den Merkmalen. Vergleichen und besprechen Sie
Ihre Analyse mit einer Kollegin/ einem Kollegen.

Das könnte Ihnen auch gefallen