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62-592.117(083.132)VDI-RICHTLINIENJuni 1982
InhaltSeite
Vorbemerkung 2
1Zweck und Anwendungsbereich 2
2Begriffe 2
2.1Kupplungsbau formen und -arten 2
2.2Wesentliche Kupplungsbestandteile (außer Kraftfahrzeug-Haupt¬
kupplungen) 9
2.3Kupplungsbestandteile der Kraftfahrzeug-Hauptkupplungen 10
2.4Betriebsarten und Wartung 11
2.5Mechanische Begriffe bei Kupplungen und Bremsen 12
2.6Begriffe zur thermischen Auslegung 14
3Berechnungsgrundlagen 14
3.1Drehmomente und Zeiten 14
3 .2Thermische Belastung 15
3.3Größenauswahl 15
3.4Auswahlhilfen 16
4Verzeichnis einzelner Begriffe mit französischer und englischer Übersetzung.19
Schrifttum 22
Begriffe, Formelzeichen, Einheiten Umschlagklappe
VDI-Handbuch Konstruktion
Preisgr. 12
-2- VDI2241 Blatt 1
flaches Schwungrad
Kupplungsscheibe
Schwungrad Druckplattengehäuse
^ Druckplatte
fellerfeder mit Radialschlitzen Anpreßplatte
(Membranfeder)
Ausrücker
Drahtstützringe
Torsionsdämpfer
Fe^rzunge der Membranfeder
Ausrücker
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starre Kupplungsscheibe
tangentiale Blattfeder
als Führungs¬
und Rückholfeder
für die Anpreßplatte
Topfschwungrad
Druckplattengehäuse
Tellerfeder mit Radialschlitzen
(Membranfeder) Anpreßplatte
Drahtstützringe
^ Torsionsdämpfer
Federzungen der Membranfeder
J^als Ausrückhebel
Ausrücker
Motorschwungrad Schwungrad
^ Kühlrippen Grundplatte
Anpreßplatte Schraubenfeder
Membranfeder fzaflflflflifliia.
^ Federzunge getriebeseitige
Anpreßplatte
Kupplungsscheibe
motorseitige für Hohlweile
Anpreßplatte
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Ausrück -
Drahtstützring mechanismus
Stützring am Gehäuse Kupplungsscheibe
als Kippkreis für Vollwelle
Druckplattengehäuse
Einsteil¬
vorrichtung
Ausrückhebel mit
Nadel- oder Gleit¬
lagerung
Ausrückring
Hauptfeder
Bild 5. Zweischeiben-Kupplung
VDI 2241 Blatt 1 -5-
Kupplungsscheibe
mit Reibbelägen Bremsscheibe
mit Reibbelägen
Druckplatte
der
Kupplung s!^ i
Ausrückhebel 1
Kolben
Druckplatte
der Bremse
mit Zylinder
Druckfeder
c der Bremse
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Ausrückhebel 2
Außennnitnehnner
^ Anpreßplatten Druckmittelzuführung
Motorschwu ngrad
Zylinder
Bilä 7. Zweifachkupplung, unabhängig betätigt (nnit Tellerfeder) Außenlamelle
Dichtungselement
Druckplatte
Kolben
Innenlamelle
Druckfeder
Innenmitnehmer
Hebel
Hebelbolzen'' ! Stahlmembrai
Innen¬
mitnehmer
Außenmitnehmer
Außenscheibe
mit Reibbelag
Anpreßplatte - Druckplatte
Bild 15. Druckmittel betätigte Doppelkegel-Kupplung
Stellmutter
(Doppel konus-Kupplung)
Schaltmuffe
Hebel
Außenmitnehmer
Antrieb Abtrieb
Außenscheibe
Druckplatte
Außenteil
/ Hebel
' Keilreibring, geteilt
eingeschaltet
ausgeschaltet
Schaltring ^
DruckringLager als Schaltmuffe
Innenmitnehmer
Druckplatte Außenmitnehmer
Außenmitne^j^e^ Außenscheibe Außenlamelle
Innenscheibe Innenlamelle
Anpreßplatte Zylinder
Rückholfeder Dichtungselement
Drucknnittel^ Druckplatte
Rückholfeder
Dichtungselement
Innenmitnehmer
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—Abtrieb
Drehnnonnentstütze
Innen¬ b)
Außenlamelle Außenmitnehmer
lamelle Magnetköi'per
Schleifring
Außenmitnehmer
Ankerscheibe Isolierring
als Anschlußteil __
(Nabengehäuse)
Magnetkörper
^Erregerwicklung
Innenmitnehmer
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Bild 20. Elektronnagnetisch betätigte Lamellenkupplung mit Schleifring (Lamellen magnetisch durchflutet)
[;^^Drehsicherung
7 Drehsicherung
Erregerwicklung
Ankerschei
Magnetkörper
Leitluftspalte
Innenmitnehmer -
Bild 22. Elektromagnetisch betätigte Lamellenkupplung mit Bild 23. Elektromagnetisch betätigte Lamellenkupplung
Schleifring (Lamellen magnetisch nicht durchflutet, neben (Lamellen magnetisch nicht durchflutet, um Magnetspule
Magnetspule angeordnet) angeordnet)
VDI 2241 Blatt 1 -9-
Erregerwicklung
Leitluftspalte Ankerscheibe
drehstarre
Magnetkörper Rückholfeder
Polkörper
Erregerwicklung
Leitluftspalte \ Reibbelag
Magnet
körper
Polkörper-
Lüftweg
Bild 27. Elektromagnetisch betätigte Einflächen-Kupplung, schleifringlos (Reibfläche zweifach magnetisch durchflutet)
-10- VDI 2241 Blatt 1
Anmerkung: Die in dieser Tabelle angegebenen Werte sind als Richtwerte für eine Überschlagsrechnung anzusehen. Insbesondere wird die
Gleitreibungszahl von verschiedenen Parametern beeinflußt, wie z.B. Gleitgeschwindigkeit, Reibflächenprofil, -temperatur und -pressung,
Schmier- und Einlaufzustand usw.
Druckfeder: Sie erzeugt bei öffnenden Federdruck¬ 2.3 Kupplungsbestandteile der Kraftfahrzeug-Haupt¬
Kupplungen die zur Drehmomentübertragung erforder¬ kupplungen
liche Anpreßkraft. Motorschwungrad: Ausbüdung als Topfschwungrad
Rückholfeder: Sie lüftet die Kupplung nach Aufheben (Büd 2) oder flaches Schwungrad (Büd 3).
der Anpreßkraft. Die Blattfeder ist eine drehstarre Sonder¬ Kupplungsdruckplatte: Sie ist am Motorschwungrad
form der Rückholfeder. befestigt und besteht aus
Hebel: Er formt bei mechanisch betätigten Kupplungen Druckplattengehäuse (Büd 2 bis 5):
die Betätigungskraft in eine elastisch auf die Reibelemente Es dient zur Aufnahme der Anpreßplatte und zur
wirkende Anpreßkraft um (Bild 11,12, 14). AbStützung der Ausrückeinrichtung sowie der
Schaltring: Er steht still und überträgt die Ein- oder Aus¬ Feder (n)
rückkraft auf die Schaltmuffe. Anpreßplatte (Büd 2 bis 5):
Sie preßt die Kupplungsscheibe gegen das Schwung¬
Schaltmuffe: Sie läuft mit der Kupplung um und überträgt rad.
die Ein- oder Ausrückkraft der Betätigungselemente.
Zwischenscheibe (Büd 5):
Stellmutter: Ring oder Ringscheibe mit Gewinde zum Ein- Im Schwungrad oder Druckplattengehäuse geführter
und Nachstellen des Lüftweges. Ring zwischen den Kupplungsscheiben bei Zwei¬
Kolben: Axial bewegliches Kupplungsteil, dessen vom scheiben-Kupplungen.
Druckmittel erzeugte Axialkraft die Reibelemente be- oder Kupplungsscheibe: Sie besteht aus Trägerscheibe mit Reib¬
entlastet. belägen und Kupplungsnabe, die auf der Getriebeeingangs¬
Zylinder: Er büdet mit dem Kolben den Druckmittelraum welle in Längsrichtung verschiebbar ist.
und dient zur Kolbenführung. Sie kann als starre Scheibe (Büd 28), oder als nachgiebige
Dichtungen: Sie dienen zur Abdichtung des Druckmittel¬ Scheibe (Büd 29) mit Belagfederung und Torsionsdämpfer
raumes und der Wellendurchfiihrungen. ausgebüdet werden.
Erregerwicklung (Magnetspule): Sie nimmt elektrische Belagfederung: Axialelastizität zwischen den beiden
Energie zur Erzeugung eines magnetischen Feldes auf, Kupplungsbelagringen. Sie wird durch spezielle Belag¬
das eine Magnetkraft zur Be- oder Entlastung der Reibele¬ federn (Büd 29) erreicht.
mente hervorruft. Kupplungsbeläge
Magnetkörper: Er trägt die Erregerwicklung und leitet den
magnetischen Fluß.
Polkörper: Er ist bei feststehendem Magnetkörper ein
drehendes Kupplungsteü, das den magnetischen Fluß Scheibe aus
zum Anker oder zu den Lamellen überleitet. Stahlblech mit
Entlastungs¬
Ankerscheibe: Magnetflußleitendes axial bewegliches schlitzen gegen
Verziehen
Kupplungsteü, auf das die Magnetkraft einwirkt.
Schleifring: Er überträgt den Strom von raumfesten Bür¬
sten zur umlaufenden Erregerwicklung.
Nabe
Anschlußklemme: Sie dient als Stromanschluß bei nicht
umlaufender Erregerwicklung. _Bild 28. Starre Kupplungsscheibe
VDI 2241 Blatt 1 - 11 -
Außenring mit
angeschweißten
Betätigungszapfen
Reibringe rotierender
Innenring
stehender
umlaufender Innenring Außenring
Abdeckblech
(zur Erzeugung der
Axialkraft vorgewölbt)
.-.Schiebehülse
-Torsionsdämpferfeder
2.5.1 Drehmoment
Drehmomentverlauf: Zeitlicher Verlauf des von der Kupp¬
lung übertragenen Drehmomentes während des gesamten
Schaltvorganges.
Schaltmoment M^: Bei schlupfender Kupplung im Wellen¬
strang nach Abschluß der Anstiegszeit wirkendes Dreh¬
moment. Es ändert sich während des weiteren Schaltvor¬
ganges und hängt u.a. von der Gleitgeschwindigkeit und
der Reibflächentemperatur ab. Bild 33. Zwei-Geraden-Ersatzkennlinie zur Ermittlung der Anstiegs¬
zeit f^2Kennmomentes (ohne Lastmoment)
Übertragbares Drehmoment : Größtes Drehmoment,
mit dem die geschlossene umlaufende Kupplung, abhängig
von den Einsatzbedingungen und den konstruktiven Rand¬
bedingungen, ohne Eintreten von Schlupf belastet werden
karm (Katalogwert, in den Büdern 32 und 33 nicht angege¬ Das KenrmiomentMj^ wird wie folgt ermittelt
ben). (Büd 33):
Anmerkung: Auch nur kurzzeitiges Überschreiten von führt zu Der experimentell ermittelte Drehmomentverlauf wird
Schlupf. Dieser hört erst dann auf, wenn das Lastmoment unter durch eine aus zwei Geraden bestehende Ersatzkenn¬
Afg fäUt. linie so angenähert, daß der Drehmomentanstieg durch
Kennmoment M^. Kennwert des Schaltmomentes. Mit eine schräge und der darauf folgende Bereich durch
seiner Hüfe kann unter Berücksichtigung der Anstiegs¬ eine waagerechte Linie ersetzt werden. Dabei sollten
zeit r j2 Rutschzeit t^ der Kupplung berechnet wer¬ die vom tatsächlichen bzw. vom angenäherten Dreh¬
den. Das Kenrmiomentifj^ liegt im allgemeinen unter momentverlauf eingeschlossenen Flächen möglichst
M,. gleich sein. Das Kennmoment kann auf der
VDI 2241 Blatt 1 - 13 -
Ordinatenlinie direkt abgelesen werden oder bei 2.5.5Zeitbegriffe für das Verknüpfen der Drehmoment¬
unbekanntem Drehmomentmaßstab, falls kein Last¬ übertragung (Bild 32)
moment vorhanden ist, mit Hilfe der folgenden Ansprechverzug beim Verknüpfen t^^: Zeit vom Auslösen
Gleichung ermittelt werden: der Betätigung bis zum Beginn des Drehmomentanstiegs.
/ Acün Anstiegszeit t ^2'-Begirm des Drehmomentanstiegs
(1) bis zum Erreichen eines quasistationären Zustandes
'12 (Ermittlung vonHilfe der Zwei-Geraden-Ersatz¬
linie, siehe DefmitionMj^, Bild 33).
mit A cOq als anfänglicher Relativwinkelgeschwindig¬ Verknüpf zeit t^: Summe aus Ansprechverzug und Anstiegs¬
keit und J als Trägheitsmoment der beschleunigten zeit + ri2.
bzw. abgebremsten Massen. Rutschzeit t^\ Zeit, in der zwischen An- und Abtrieb einer
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Anmerkung: Diese Definition gilt nur, wenn das Drehmoment geschlossenen Kupplung eine Relativbewegung stattfindet.
während der Anstiegszeit t^2 das Kennmoment nicht über¬
schreitet.
2.5.6Zeitbegriffe für das Trennen der Drehmoment¬
Restmoment Leerlaufmoment: Über die geöffnete übertragung (Bild 32)
Kupplung noch weitergeleitetes Drehmoment (höchster
Ansprechverzug beim Trennen ^21^ Zeit vom Auslösen der
Beharrungswert im betriebswarmen Zustand).
Betätigung bis zum Beginn des Drehmomentabfalles.
Synchronisierungsmoment M Bei Drehzahlangleich
Abfallzeit ^22- vom Beginn des Drehmomentabfalles
nach Abschluß des Schaltvorganges kurzzeitig auftreten¬
bis zum Erreichen von 10 % des Kennmomentes
des Drehmoment.
Trennzeit ^2- Summe aus Ansprechverzug und Abfallzeit
Lastmoment M^: Am Abtrieb der geschlossenen Kupp¬
lung wirkendes Drehmoment, das sich aus dem Leistungs¬ h~ hl ^22 •
bedarf der angetriebenen Maschinen für die jeweils
2.5.7Schaltkräfte
betrachtete Drehzahl ergibt.
Einschaltkraft : Zum Schließen erforderliche äußere
Beschleunigungsmoment M^ (bei negativem Zahlenwert Kraft bei mechanisch betätigten Kupplungen.
Verzögerungsmoment): Zur Beschleunigung der Massen
vorhandenes Drehmoment. Ausschaltkraft F^: Zum Öffnen erforderliche äußere
Kraft bei mechanisch betätigten Kupplungen.
Anpreßkraft F^: Normalkraft, mit der die Reib körper
2.5.2 Winkelgeschwindigkeiten, Drehzahlen gegeneinander gedrückt werden.
A ntriebs- Winkelgeschwindigkeit co j q , Reibflächenpressung Pj^: Je Flächeneinheit wirkende
(zu Beginn des Normalkraft.
Antriebsdrehzahl n
Schaltvorganges)
Abtriebs-Winkelgeschwindigkeit q,
Abtriebsdrehzahl ^20- 2.5.8Schaltwege
Torsionsdämpfer-Anschlagwinkel Größtmöglicher
Verdrehwinkel des Torsionsdämpfers.
Torsionsdämpfer-Anschlagmoment Mjj^: Maximales Dreh¬ 0,632 Qe
moment des Torsionsdämpfers beim Erreichen des
Anschlagwinkels.
Schalthäufigkeit
Es ist zu unterscheiden zwischen statischer und dynami¬
scher Schaltarbeit. Die statische Schaltarbeit resultiert aus
der doppelt-logarithmisch dargestellten Grenzkurven
dem Vorhandensein eines Lastmomentes, während die
(BUd 34).
dynamische Schaltarbeit aus dem Beschleunigungsvor¬
gang hervorgeht (Bild 32). Die Übergangsschalthäufigkeit 5"!^^ wird von den folgen¬
den Betriebsparametem beeinflußt:
Zulässige Schaltarbeit ß^ui* Maximale Schaltarbeit, die die
Kupplung ohne thermische Überbeanspruchung ertragen —Kühlung,
kann. —anfängliche Relativgeschwindigkeit,
Q^ui ist von mehreren Betriebsparametern, insbeson¬ —Betriebsart (Kupplungs-, Bremsbetrieb),
dere von der Schalthäufigkeit S^ (Abschnitt 2.6.2) —Wahl der Antriebsseite (falls möglich),
abhängig und kann entweder graphisch mit Hilfe der —Schließzeitverhältnis 5 - tjt^.
Grenzkurve =f (S^) (Bild 34) oder rechnerisch
Schließzeit t^ (Einschaltdauer): Zeit, während der die
durch Einsatz der beiden thermischen Kenngrößen
Kupplung geschlossen ist.
ög und S^^ (Abschnitt 2.6.2) in die vereinfachte
Grenzgleichung Offenzeit t^ (Pause): Zeit, während der die Kupplung
gelüftet bzw. geöffnet ist.
(2) Zykluszeit t^ (Spieldauer): Summe von Schließ- und
ermittelt werden. Offenzeit {t^ = ^o)
Zulässige Schaltarbeit bei einmaliger Schaltung Q^ \ Zyklenfolge (Spielfolge): Einmalige oder periodisch
Maximale Schaltarbeit, die die Kupplung bei einmaliger wiederkehrende Aneinanderreihung von Zykluszeiten
Bestätigung ohne thermische Überbeanspruchung ertra¬ verschiedener Größe.
gen kann. Schließzeitverhältnis 8 : Verhältnis von Schließzeit zu
Die zulässige Schaltarbeit bei einmaliger Schaltung Qg Zykluszeit (6 = t^jt^). Relative Einschaltdauer
wird bei vielen Kupplungen von der anfänglichen ED = b'm%.
Relativgeschwindigkeit und von der Reibflächenpres¬
sung beeinflußt.
Flächen- bzw. volumenbezogene Schaltarbeit bzw.
Qy : Auf die gesamte Reibfläche bzw. auf ein bestimmtes
Reibkörpervolumen bezogene Schaltarbeit.
Schaltleistung Q: zeitliche Ableitung der Schaltarbeit,
dÖ
Ö=
dt
Flächen- bzw. volumenbezogene Schaltleistung 3 Berechnungsgrundlagen
: Auf die gesamte Reibfläche bzw. auf ein bestimmtes 3.1 Drehmomente und Zeiten
Reibkörpervolumen bezogene Schaltleistung. Bei den folgenden Berechnungen wird von konstanten
Drehmomenten = konst, = konst undAf^ = konst
ausgegangen. Für spezielle Fälle, z.B. kein Antriebs- oder
2.6.2 Schatthäufigkeit
Abtriebsmoment, sind die Größen bzw. Ml in den
Arbeitsspiel (Arbeitszyklus): Es umfaßt einen vollständi¬ entsprechenden Gleichungen gleich null zu setzen.
gen Ein- und Ausschaltvorgang.
Drehen An- und Abtrieb vor dem Schalten in entgegen¬
Schalthäufigkeit : Anzahl der gleichmäßig über die Zeit¬ gesetzter Richtung, muß 0^20 (Abschnitt 2.5.2) mit nega¬
einheit verteilten Arbeitsspiele. tivem Vorzeichen eingesetzt werden. Wirkt das Lastmo¬
Übergangsschalthäufigkeit Charakteristischer Wert der ment in Richtung des Antriebsmomentes , wird
Schalthäufigkeit, Schnittpunkt der beiden Asymptoten es ebenfalls mit negativem Vorzeichen eingesetzt.
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(8)
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ht:H
Wird zur Vereinfachung ~^k gesetzt, so ergibt sich
Büd 35a. Schaltbare Kupplung Bild 35b. Winkelgeschwin¬ dann
(mit zugeordr^etem Massen¬ digkeitsverläufe während
system) des Schaltvorganges
(cOjQ CO20)
Q (9)
1-
3.1.1.1 Notwendiges Kennmoment für eine geforderte
Rutschzeit
3.2.1.2 Berechnung unter Berücksichtigung der Anstiegs¬
^10 ^20 .
M^ = + M. zeit ^^2 (gleiche Vereinfachung wie bei 3.1.2)
^3
(cOjo ^20)
Ö=
+ (3) 1-
•^A
3.3 Größenauswahl
Bei der Größenbestimmung einer Kupplung sind sowohl
3.1.2 Berechnung unter Berücksichtigung der Anstiegs¬ die zu erreichenden mechanischen Werte (Momente oder
zeit t^2 Zeiten), als auch die thermische Belastung zu berücksich¬
Zur Vereinfachung wird bei dieser Berechnung angenom¬ tigen, wobei diese für die Größenauswahl meistens ent¬
men, daß die Antriebsdrehzahl konstant bleibt. scheidend ist.
Das Antriebsmoment wird dementsprechend gleich Bei einer Auslegung nach dem Drehmoment ist dessen
gesetzt. Die Rutschzeit ergibt sich aus der Gleichung Abhängigkeit von der Relativgeschwindigkeit zu beach¬
ten: Bei sehr hoher oder sehr niedriger anfänglicher Relativ¬
(^10 "" ^20) hl (
t = 1 j 1- 1\j geschwindigkeit mußMj^ gegebenenfalls mit einem Korrek¬
Mk —2 \j turfaktor (siehe Blatt 2) versehen werden.
-16- VDI 2241 Blatt 1
1
Der vorliegende Abschnitt soll an Hand von Beispielen
zeigen, wie die im Abschnitt 3.3 erwähnte Berücksichti¬
0 gung verschiedener Betriebsparameter in Vertriebs- oder
0 1 2 3 4 5 6
M^/Ml Kundenunterlagen verwirklicht werden kann. Auf Grund
der zahlreichen Kupplungsbauarten und -formen mit zum
Bild 36. Abhängigkeit der Schaltarbeit Q vom Verhältnis My^/M^
Teil recht unterschiedlichen Eigenschaften ist die Schaf¬
fung einheitlicher Auswahlhilfen sicherlich schwierig.
Insofern sind die hier gezeigten Beispiele nur als Anregun¬
gen für die Hersteller bei der Ausarbeitung neuer techni¬
scher Unterlagen anzusehen.
Die Kupplung muß so gewählt werden, daß die zulässige
Schaltarbeit ö^ui höher liegt als die auftretende Schalt¬ 3.4.1 Trockenlaufende Reibkupplungen
arbeit Q. Geht man davon aus, daß die Reibflächenpressung mei- .
Sind die kupplungsspezifischen Kenngrößen und stens ein fester Konstruktionsparameter ist oder nur in
bekannt (Abschnitte 2.6.1 und 2.6.2), daim kann die einem begrenzten Rahmen variiert wird, dann können die
zulässige Schaltarbeit mit Hilfe der Grenzgleichung (2) anfängliche Relativdrehzahl und das Schließzeitverhältnis
ermittelt werden. bei ungehinderter Ventilationswirkung (nicht emgekap-
Dabei können undEinsatzbedingungen, selt) als die wichtigsten Betriebsparameter angesehen
mit Korrekturfaktoren versehen werden, die z.B. den werden.
Einfluß der anfänglichen Relativgeschwindigkeit, des Die beiden kupplungsspezifischen Keimgrößen und
Schließzeitverhältnisses 5 (Abschnitt 3.4.1) oder der lassen sich dann z.B. graphisch als Funktion der
Einbaubedingungen berücksichtigen. Bei naßlaufenden Kupplungsgröße und der anfänglichen Relativdrehzahl
Reibkupplungen können die Emflüsse des Kühlölstromes recht einfach ermitteln (Bild 38).
und der Ölzulauftemperatur auf ebenfalls durch Kor¬
rekturfaktoren berücksichtigt werden (Abschnitt 3.4.2).
Bei der Ermittlung von ß^uiGrenzkerm-
feldem (Bild 37) können nur wenige Einflußparameter Qe
= 85 ± 5°C
Bei entsprechender konstruktiver Stufung aller Abmes¬ Bei größenbezogener Darstellungsweise kann auch auf
sungen lassen sich demnach z.B. durch Bezug auf den graphischem Wege der Einfluß verschiedener Betriebs¬
Kupplungsaußendurchmesser die folgenden größenbe¬ parameter berücksichtigt werden (Bild 43).
zogenen Kennwerte schaffen:
ÖEb ~
Bremse
^hü b
Diese lassen sich in eine sogenannte größenbezogene Bauart A Bauart B
Grenzgleichung
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ganzen Kupplungsbaureihe (trockenlaufende Lamellen¬ Bild 43. Größen bezogene Darstellung der thernnischen Belast¬
kupplungen) auf eine einzige Kurve oder auf eine Glei¬ barkeit einer Kupplungs- und Bremsenbaureihe unter Berücksich¬
tigung verschiedener Betriebsparameter
chung.
J 1 I i 1 1 1 L_
0,1110 mm/s 100
A
Abfallzeit temps de diminution torque-fall
space-of-time
Ankerscheibe armature mobile armature plate
Anpreßdruck pression de contact contact pressure
Anpreßkraft force d'application contact force
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B
Beharrungstemperatur temperature de regime equilibrium temperature
Belag (Kupplungs-Reibbelag) garniture d' embrayage clutch facing
Blattfeder ressort ä lames plate spring
Betriebsbedingungen conditions de Service Service conditions
Bremse frein brake
betätigt actionne operated
D
Drehmoment couple torque
Drehmomentanstieg montee du couple torque rise
E
einkuppeln embrayer engaging
Einschaltzeit duree d' embrayage engagment period
Einscheiben-Kupplung embrayage monodisque Single plate clutch
elektromagnetisch betätigte Kupplung embrayage e'lectromagne'tique electromagnetic clutch
Erregerstrom courant d' excitation exciting current
Erregerwicklung bobine d' excitation exiting winding
F
Fahrkupplung embrayage ve'hicule (embrayage de main clutch
propulsion)
Feder ressort spring
Fliehkraftkupplung embrayage centrifuge centrifugal-force clutch
formschlüssig liaison de forme positive locking
G
Gehäuse Carter housing
Gleitgeschwindigkeit vitesse de glissement sliding velocity
Gleitreibungszahl coeffizient de friction dynamique coeffizient of sliding friction
Getriebe boite de vitesses gear box
Größe grandeur size
-20- VDI 2241 Blatt 1
H
Haftreibungszahl coefficient de friction statique coeffizient of static friction
K
kraftschlüssig liaison de force force-locking
Kennmoment couple nominal d' embrayage reference torque
keramischer Kupplungs (-Reib)belag gamiture cöramique ceramic facing
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M
Magnetkörper armature fixe magnet iron
Mehrscheiben-Kupplung embrayage multidisque multiple-disc clutch,
multidisc clutch
Membranfeder ressort membrane disc spring
Metallkeramik cÄamique metallique metallic ceramics, sintered metal
N
Nachstellung rdglage adjustment
Naßlauf fonctionnement lubrifiö mnning wet
Nenndrehmoment couple nominal nominal torque
T
Tellerfeder ressort en plateau disc spring
Torsionsschwüigungsdämpfer amortisseur de vibrations rotatives torsional Vibration damper
VDI 2241 Blatt 1 -21-
U
Übergangsschalthäufigkeit frdquence typique de manoeuvre intersection-point
switching-frequency
übertragbares Drehmoment couple transmissible transmissible torque
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V
Verknüpfzeit temps de liaison engaging space-of-time
Verschleiß usure wear
W
Weg course travel, displacement
WeUe arbre shaft
Wicklung (Erreger-Spule) bobine (d'excitation) coil, solenoid
Coenhnberg, H. : Drehmomentschwingungen in Kupplungen von Schach, W. : Kenngrößen und Berechnung von Lamellenkupp¬
Schleppern und Maschinen. Gründl, d. Landtechn. (1961) 13, lungen. Antriebstechn. 3 (1964), H. 6, S. 222/28.
S. 44/53. Scholitz, A. : Kupplungs-Atlas. 4.geänd. u. erweit. Aufl. (Hier auch
Coenenberg, H. : Zur Weiterentwicklung der Kupplungen von weitere Schrifttumshinweise). Ludwigsburg: A.G.T.-Verl. G. Thum
Ackerschleppern. Landmaschinen-Markt (1966), S. 21/23. 1975.
Darenberg, D. : Die Auslegung von Schaltkupplungen. Maschinen¬ Steinhilper, W. : Der zeitliche Temperaturverlauf in schnellge¬
markt 72 (1966), H. 10. schalteten Reibungskupplungen und -bremsen. Diss. TH Karls¬
DIN 43648: Elektro-Magnetkupplungen und Bremsen, Kenn¬ ruhe 1963.
größen. Steinhilper, W. : Der Kraftfluß in unter Last geschalteten Lamellen¬
Duminy, J. : Betriebsverhalten schaltbarer Reibkupplungen. kupplungen und das übertragbare Drehmoment. Konstruktion
VDI-Ber. 299 (1977), S. 71/78. Düsseldorf: VDI-Verl. (1967), H.7.
Duminy, J. : Beurteilung des Betriebsverhaltens schaltbarer Reib¬ Straub, H. : Der Lamellenverschleiß als Lebensdauergrenze. VDI-
kupplungen. Diss. TU Berlin 1979. Ber. 73 (1963), S. 81/87.
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Ind.-Anz. (1970) Febr. Fördertechn. (1966), H.3.
Federn, K., u.J. Duminy : Ermittlung der Leistungsgrenzen der VDE 0580 (1970): Bestimmungen für elektromagnetische Geräte.
Reibpaarung Stahl/ Sinterbronze in ölgeschmierten Reibungskupp¬ Wellenkupplungen. Anfahren, Schwingungsdämpfen, Schalten
lungen, unter Berücksichtigung der Kühl- und Schmiermittel. (Tagung Wiesbaden 1963) VDI-Ber. 73. Düsseldorf: VDI-Verl.
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Für das zur Verfügungstellen von Bildvorlagen ist folgen¬
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Begriffe, Formelzeichen, Einheiten