Sie sind auf Seite 1von 79

Expertenstandards

Was sind Expertenstandards

Der Begriff Expertenstandard wird in Deutschland für mehrere


Standards verwendet, die von den jeweiligen Expertengruppen
erarbeitet wurden. Die Expertengruppen wurden vom
Deutschen Netzwerk für Qualitätsentwicklung in der Pflege
(DNQP) berufen. Ziel der Expertenstandards ist, den Umgang
mit bestimmten Pflegeproblemen deutschlandweit zu klären
und dazu gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse zu
verwenden.
Welche Expertenstandards gibt es?
Expertenstandard Ernährungsmanagement
zur Sicherstellung und Förderung der
oralen Ernährung in der Pflege

oder

Essen und Trinken


Was ist mir wichtig, wenn ich eine Mahlzeit zu
mir nehme?
Essen und Trinken sind menschliche
Grundbedürfnisse, sind kulturell geprägt und
spielen eine zentrale Rolle für Gesundheit und
Wohlbefinden.
Gefahr einer Mangelernährung=anhaltendes Defizit der
Energie oder Nährstoffe im Sinne einer negativen Bilanz
zwischen Aufnahme und Bedarf mit Konsequenzen und
Einbußen für Ernährungszustand , physiologische Funktion
und Gesundheitszustand.

oder

Eine Bewohnerin isst und trinkt dauerhaft weniger, als Ihr


Körper benötigt. Das hat Auswirkungen für Ihren Körper und
für Ihre Gesundheit.
Ziel:
Einen pflegerischen Beitrag zum Ernährungsmanagement zu
leisten und eine bedürfnisorientierte und bedarfsgerechte
orale Ernährung von kranken und pflegeabhängigen
Menschen zu sichern und zu fördern.

Mit einer angemessenen Unterstützung bei der Aufnahme


von Speisen und Getränken sowie der Gestaltung der
Mahlzeiten ist zu gewährleisten, dass eine Mangelernährung
verhindert oder bereits bestehende Ernährungsdefizite
begegnet wird.
Risiken für Mangelernährung:
Krankheits-und altersbedingt:
 Akute und chronische Krankheiten
 Auswirkungen von Krankheiten (Übelkeit,
Erbrechen, Schmerzen)
 Nebenwirkungen von Medikamenten (z.B. Müdigkeit,
Appetitlosigkeit)
 Erhöhter Bedarf von Energie oder Flüssigkeit (z.B.
offene Wunden, Fieber, Unruhe)
 Demenz
 Mobilitätseinschränkungen
 Verminderte Sinneswahrnehmungen
 Schluckstörungen
 schlechter Mund-Zahnstatus
 Appetitlosigkeit
Psycho-soziale Einschränkungen
 Depressionen
 Einsamkeit, Isolation
 Ungünstiges Ernährungsverhalten (z.B. Gewohnheit, Sucht)
 Ängste (z.B. vor Vergiftung)
 Schlankheitswahn
Umgebungsbedingte Einschränkungen
 Unflexible Essenszeiten
 Unzureichendes Hilfsmittel-oder Unterstützungsangebot
 Unruhe
 Unerkannter Unterstützungsbedarf
BMI

Kriterien bei der Prüfung auf Mangelernährung


 Grobe Anzeichen für einen Nahrungs-bzw.
Flüssigkeitsmangel (z.B. niedriger BMI, zu weit gewordene
Kleidung, tief liegende Augen, Verwirrtheit, konzentrierter
Urin)
 Unbeabsichtigter Gewichtsverlust (mehr als 5% in 1-3
Monaten, mehr als 10% in 6 Monaten)
 Auffällig geringe Ess- und Trinkmengen
 Erhöhter Energie-und Flüssigkeitsbedarf (z.B. Unruhe, hohe
Temperaturen, Erbrechen, Durchfall)
Maßnahmen:
Ergebnisse

- Wichtigstes Pflegeproblem im Bereich des


Ernährungsmanagements ist die Mangelernährung

- Die Atmosphäre ist vielen Bewohnerinnen sehr wichtig


Expertenstandard Förderung der
Harnkontinenz in der Pflege

Der Standard beschäftigt sich mit Menschen,


die inkontinent sind oder zu einer Risikogruppe
für die Entwicklung einer Inkontinenz gehören.
Ziel:

Das erkennen von Kontinenzproblemen, die Einschätzung


von unterschiedlichen Kontinenzprofilen und
Möglichkeiten, darauf zu reagieren.
Scham
Risikofaktoren:
 Demenz
 Mobilitätseinschränkungen
 Erkrankungen wie Apoplex, Diabetes mellitus, Morbus
Parkinson, Multiple Sklerose
 Erkrankungen der Prostata
 Medikamente (z.B. Diuretika, Opiate, Psychopharmaka)
 Obstipation
 Harnwegsinfektionen
 Belastungen des Beckenbodens (z.B. nach einer
Schwangerschaft)
 Sexuell erlebte Gewalt mit Verletzungen im Bereich des
Beckenbodens/Vaginalbereich
Symptome:
 Unfreiwilliger Harnverlust (z.B. bei Bewegung, Husten,
Niesen, Lagerungswechseln)
 Unfreiwilliger Urinverlust bei Harndrang
 Pollakisurie (Wasserlassen in kleinen Mengen)
 Nykturie (nächtliches Wasserlassen)
 Verzögerter Beginn des Wasserlassens
 Pressen beim Wasserlassen
 Tröpfeln nach dem Wasserlassen
 ständiger Urinabgang
 Gefühl der nicht vollständig entleerten Blase
 Enuresis nocturna (Einnässen während des Schlafes)
Maßnahmen:
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- Obstipationsprophylaxe
- Gewichtsreduktion
- Blasentraining
- Toilettengänge
- Hilfsmittel
- leicht erreichbare Rufanlage
- Beleuchtung und Beschilderung, die den Weg zur Toilette
erleichtern
Expertenstandart Sturzprophylaxe in der
Pflege
Ein Sturz ist ein Ereignis, in dessen Folge eine Person
unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer tieferen
Ebene zu liegen kommt.
Jeder Mensch hat ein Risiko zu stürzen, sei es durch
Unachtsamkeit oder bei einer sportlichen Betätigung.

Über dieses alltägliche Risiko hinaus gibt es Stürze, deren


Ursache im Verlust der Fähigkeit zur Vermeidung eines
Sturzes liegt und häufig Folge einer Verkettung und Häufung
von Risikofaktoren sind.

Auswirkungen können Wunden, Verstauchungen, Frakturen


sein, des Weiteren der Verlust des Vertrauens in die eigene
Mobilität, bis hin zur sozialen Isolation oder tödliche
Sturzfolgen sein.
Risikofaktoren

Intrinsische (innerlich, zu einem selbst gehören) Faktoren


 Probleme beim Gleichgewicht
 Gangveränderungen/Bewegungseinschränkungen
 Erkrankungen die die Mobilität beeinflussen (z.B. Multiple
Sklerose, Parkinson, Apoplexie, Arthritis, Krebserkrankungen,
schlechter Allgemeinzustand
 Sehbeeinträchtigungen
 Demenz, Depression, Delir
 TIA, Epilepsie
 Inkontinenz
 Angst
 Sturzvorgeschichte
Extrinsische (äußerliche, von außen kommende)
Faktoren
 Verwendung von Hilfsmitteln
 Schuhe, Kleidung
 Medikamente (Psychopharmaka, Sedativa,
Antiarrhythmika)
 Beleuchtung
 Treppen
 mangelnde Haltemöglichkeiten
 glatte Böden
 Stolpergefahren
 Wetterverhältnisse
Bewohner hat das Recht, sich gegen eine Maßnahme
zu entscheiden!
In Alten-und Pflegeheimen ist davon auszugehen, dass jeder zweite
Bewohner einmal pro Jahr stürzt, etwas 30% stürzen mehrmals.

Folgen können schwere Einschnitte in die bisherige Lebensführung


sein.

Kosten sind in Deutschland ca. 500. Millionen Euro, alleine für


Heimbewohner.

Ein Sturz kann auch zum Tode führen, in den USA stellen Stürze einer
der häufigsten Todesarten bei Menschen über dem 65. Lebensjahr dar.
Maßnahmen:

Schulung der
Motivation Hüftprotektoren Dokumentation
Mitarbeiterinnen
Weitere Maßnahmen :
Expertenstandard Pflege von Menschen mit
chronischen Wunden
Wir sprechen von einer chronischen Wunde, wenn diese
innerhalb von vier bis zwölf Wochen nach Wundentstehung-
unter fachgerechter Therapie keine Heilungstendenzen zeigen.

Der Expertenstandard beschreibt den pflegerischen Beitrag zur


Versorgung von Menschen mit chronischen Wunden.

Mit jeder chronischen Wunde sind neben körperlichen


Beeinträchtigungen (z.B. Schmerzen) auch Einschränkungen der
Selbstständigkeit und des sozialen Lebens verbunden.
1. Wunddiagnose
Dekubitus,
Ulcus cruris venosum (Defekt im Gewebe des Unterschenkels, infolge eines
Venenleidens),
Ulcus cruris arteriosum (Defekt im Gewebe des Unterschenkels infolge eines
arteriellen Verschlusses
Diabetisches Fußsyndrom
2. Wundlokalisation
3. Wunddauer
4. Rezidivzahl (Häufigkeit des Wiederauftretens einer Wunder nach Abheilung)
5. Wundgröße
6. Wundgrund/häufigste Gewebeart
Granulationsgewebe, Fibringewebe, Epithelgewebe
Nekrose
Muskel, Sehne
Knochen
Fettgewebe
Dermis
7. Exudat
Quantität (z.B. kein, mittel, viel)
Qualität (z.B. trübe, serös, blutig)
8. Wundgeruch
9. Wundrand
Intakt
Nekrotisch
Unterminiert
Wulstig
Mazeriert
10. Wundumgebung
Rötung
Schwellung
Mazeration
Trockene Haut
Feuchtigkeit
Farbe
Wärme
11. Infektionszeichen
12. Schmerzen in Verbindung mit der Wunde
Der Expertenstandart stellt die Einschränkungen in den
Mittelpunkt, die durch die chronische Wunde für den Menschen
entstehen und nicht die Versorgung der Wunde.
- Klärung der berufsgruppeninternen und –übergreifenden
Zusammenarbeit
- Zuständigkeit für die spezifische Diagnosestellung und
Therapieentscheidung
- Art und Einsatz von Verbandstoffen/Hilfsmittel
Dekubitus: Einschätzung des Risikos, Auswahl Druckentlastender
Hilfsmittel, Bewegungsförderung, Hautbeobachtung

Diabetisches Fußsyndrom: allgemeine Diabetesbehandlung,


Umgang mit Druckentlastendem Material, Rezidivprävention

Ulcus cruris venosum: Kompressionstherapie, Hautpflege,


Vermeidung von Verletzungen, Arztkontakt bei kleinsten
Verletzungen, Bewegungsförderung

Ulcus cruris arteriosum: Rauchentwöhnung, Gewichtsreduktion,


cholesterinarme Ernährung, Blutdruckoptimierung,
Bewegungsförderung, Medikamente
Verlust der Lebensqualität durch:
 Schmerz
 Mobilitätseinschränkungen
 Geruchsbelästigung
 Schlafprobleme
 Macht-und Kontrollverlust
 Ein verändertes Körperbild
 Beeinträchtigungen im sozialen Leben
 Berufliche und finanzielle Belastung
 Belastung von Angehörigen und Pflegekräften
Maßnahmen:

- Fachkundig die Wunde versorgen


- Wahrhaftig sein, den Betroffenen ernst nehmen
- Ihn als ganzen Menschen wahrnehmen
- die Wunde möglichst von der gleichen Pflegefachkraft
versorgen lassen
- Humor
Expertenstandard Schmerzmanagement in der
Pflege bei akuten und chronischen Schmerzen
Das Erleben von Schmerzen hat Auswirkungen auf das
physische, psychische und das soziale Befinden von
Bewohnerinnen.
Negative Auswirkungen von nicht oder unzureichendem
gelindertem Schmerz reichen von momentanen Belastungen
und Beeinträchtigungen der Lebensqualität bis hin zu
Einschränkungen in der gesamten Lebensqualität.

Akuter Schmerz ist ein plötzlich auftretender und einen


begrenzten Zeitraum andauernder Schmerz.
Von einem chronischen Schmerz sprechen wir nicht ab einer
gewissen Dauer, sondern von einem dauerhaften Schmerz, der
individuell am Schmerz-und Krankheitserleben erkannt wird.

Unterteilt wird dieser in eine stabile Schmerzsituation:


- Der betroffene empfindet seine Situation als erträglich
- Zielkriterien sind mit dem betroffenen anhand seiner
Wünsche erarbeitet worden
- Mögliche Krisen sind besprochen und es liegen Strategien
vor

Instabile Schmerzsituation:
- Der betroffene empfindet seine Schmerzsituation als
nicht akzeptabel
- Krisen entstehen, die für den betroffenen nicht
händelbar erscheinen
- Eine Einschränkung der Lebensqualität entsteht, die den
Wünschen des betroffenen nicht mehr entsprechen
Ursachen für die Unterversorgung bei Schmerzen
- mangelndes Wissen
- Keine systematische Einschätzung der
Schmerzintensität
- Lückenhafte Dokumentation
- Geringe Erwartung des betroffenen an die Versorgung
- Zeitmangel
- Kognitiver Status
- Auswirkungen des Schmerzes auf die Lebensqualität
- Schmerzmedikamentengebrauch
- Stimmung

Messen möglichst in Ruhe und bei Belastung


Risikogruppen für Schmerzen

Frauen im mittleren bis hohen Alter


Amputationen
Genetik
Angehörige von Minderheiten
Gefühle wie Kontrollverlust, Angst, Hilflosigkeit
frühe Schmerzen, Arbeitsunzufriedenheit, Stress, körperliche
Belastung
Dokumentation von chronischen Schmerzen

Art der Schmerzen


Beginn und Häufigkeit der Schmerzen
Lokalisierung und Ausstrahlung
Intensität in Ruhe und Belastung
Faktoren, die Schmerzen auslösen/verstärken
Faktoren, die Schmerzen lindern
Empfundene Nebenwirkung
Maßnahmen:
Erkennen und Vermeiden schmerzauslösender bzw.
verstärkender Situationen
Kommunikation
Aufklärung über Sucht, Toleranz, physische Abhängigkeit
Sicheres Aufbewahren von Medikamenten
Behandlung von Folgen wie Schlafmangel, Depression, Angst
Identifizieren, Einschätzen, Vorbeugen und Lindern von
Nebenwirkungen der Medikation
Kenntnis und Motivation von Therapien wie Wärme/Kälte,
Bewegung, Vermeidung von Schonhaltung
Teilnahme am sozialen Leben
Kontakt zu Angehörigen
Expertenstandard Dekubitusprophylaxe in der Pflege
Ein Dekubitus ist eine lokal begrenzte Schädigung der Haut
und/ oder des darunter liegenden Gewebes, in der Regel über
knöchernen Vorsprünge, infolge von Druck oder von Druck in
Kombination mit Scherkräften.
Klassifikation eines Dekubitus
Grad I: Nicht wegdrückbare Haut

Grad II: Teilverlust der Haut

Grad III: Verlust der Haut (ohne den Verlust von Knochen, Sehnen
und Muskeln)

Grad IV: vollständiger Haut und Gewebeverlust (mit freilegenden


Knochen, Sehnen und Muskeln)
Risikofaktor:

• Ernährungsfaktor?

• Hautzustand?

• Mobilität!
Maßnahmen:
- Hautbeobachtung
- Mobilisation bei akut erkrankten nicht länger als zwei
Stunden
- Ernährung ?
- individuelle Lagerungen
- Kommunikation und Dokumentation
Expertenstandard Entlassungsmanagement
in der Pflege
Das Entlassungsmanagement bekommt eine immer
höhere Bedeutung
- Weniger Krankenhäuser
- In Krankenhäusern sinkt die Verweildauer
- schlecht geplante Entlassungen führen immer wieder zu
Problemen wie Wiedereinweisung, Drehtüreffekt und
Versorgungsengpass
- Von den am Wochenende Entlassenen Patienten
verstarben 1,7 Prozent unerwartet
- ca. 2,8 Prozent der Sterbefälle nach
Einweisungen/Entlassungen gehen auf eine mangelnde
Schnittstellenarbeit zurück
Expertenstandard Beziehungsgestaltung in der Pflege
von Menschen mit Demenz
In den letzten Jahren oder gar Jahrzenten hat sich durch die
demografische Entwicklung und den zunehmenden Pflegenotstand
eine schleichende Veränderung in allen Pflegesektoren ergeben.
Durch Zeitdruck und Leistungsorientierung sind ursprüngliche
Kernaufgaben der Pflege, wie die Gestaltung von Beziehung
schwieriger geworden und funktionale Aspekte haben an
Bedeutung gewonnen.
Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind
Patientinnen und Bewohnerinnen, die aufgrund von
kognitiven und kommunikativen Einschränkungen nicht in der
Lage sind, angemessen auf die Strukturen in
Pflegeeinrichtungen und ihre aktuelle Situation zu reagieren
und deshalb als „unproduktiv“, „anstrengend“, „störend“ und
„zeit-und arbeitsaufwändig betrachtet werden.
Beziehung und Bindung haben grade für Menschen mit
Demenz eine große Bedeutung. Mit anderen in Kontakt
treten, Kommunikation und Interaktion, der Aufbau einer
tragfähigen Beziehung und die gemeinsame Entscheidung
über die Durchführung von pflegerischen Interventionen
sind Grundvoraussetzungen für die Wahrnehmung der
Betroffenen Personen.
 Standardkriterium 1
Die Pflegefachkraft hat eine Personenzentrierte
Haltung
Personen-zentrierte Haltung:

Jedes Individuum hat von Geburt an ein Bedürfnis nach


zwischenmenschlichen Kontakten. Das in früher Kindheit
geprägte Bindungsverhalten ist entscheidend für die
Persönlichkeitsentwickelung.
Im Laufe der Demenz erscheint dem Betroffenen die Umwelt
immer bedrohlicher. Umso wichtiger sind Beziehungen,
Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Probleme:

- Kurzer Aufenthalt im Krankenhaus


- Kurzer Besuch vom ambulanten Pflegedienst
- Pflegeheime mit wechselnden Mitarbeiterinnen,
Zeitarbeit, keine Biografiearbeit
Modelle Personenzentrierter Pflege:

Dementia Care Mapping DCM nach Tom Kidwood


Validation nach Naomi Feil
Integrative Validation nach Nicole Richard
Das mäeutische Pflege-und Betreuungsmodell nach
Cora van der Kooij
Das psychobiografische Pflegemodell nach Erwin Böhm
Das VIPS-Modell (Value, Social environment) nach
Dawon Brown
Die Marte Methode nach Maria Aarts
Praxiskonzepte wie:

Basale Stimulation
Reminiszenz
Realitätsorientierung
Erinnerungspflege
Kinästhetik
Die Ausführliche Beschreibung dieser Konzepte und Modelle
ist im Rahmen des Expertenstands nicht möglich und auch
nicht sinnvoll.
Vielmehr sollte jede Pflegeeinrichtung zunächst für sich selbst
festlegen, ob Sie nach einem Modell arbeitet oder ob
essenzielle Bestandteile alle Modelle wie Würde, Haltung,
Respekt, Kontakt, Individualität, Empathie, soziale Kompetenz
und eine Reflektion Kernelemente des eigenen Konzeptes
sein können.
In der Dokumentation sollte erkennbar sein, ob Menschen mit
Demenz Unterstützungsbedarf in der Beziehungsgestaltung
erhalten.

Die Haltung von Pflegenden ist häufig ein Spiegel der


Unternehmenskultur der Pflegeeinrichtung und wird deshalb
von vielen Faktoren begleitet. Die Expertenarbeitsgruppe hat
deshalb einige benannt, um die Umsetzung des
Expertenstandards zu ermöglichen.
Fort-und Weiterbildungen:

 Demenz aus medizinischer Sicht


 Beziehungsgestaltung
 Kommunikation
 Wahrnehmungsförderung
 Empathie
 Pflegeorganisation
 Selbstverantwortung im Team
 Supervision
Es wird empfohlen in jeder Einrichtung mindestens eine
gerontopsychiatrische Fachkraft zu beschäftigen.
Kommunikation:
 Mimik, Gestik, Körperhaltung
 Kurze Sätze
 Langsam und deutlich sprechen
 Keine Verniedlichung
 Duzen nur in Ausnahmefällen
 Ja/Nein Fragen verwenden
 Angepasste Lautstärke
 Keine Kommunikation über den anderen Hinweg
Schmerzerfragung bei Menschen mit Demenz
 Standardkriterium 2

Planungskompetenz
 Wissen über nonverbale Kommunikation
 Reflektion über soziale Kompetenzen
 Wissen über Demenzformen und Verlauf in
Verbindung mit der Individuellen Situation,
der Lebensgeschichte, dem Umfeld und den
Ressourcen
 Mitwirkung bei Diagnostik und Therapie
 Beobachtung von Wirkung und Nebenwirkung
von Medikamenten
Im Rahmen des Strukturmodells:

 Emotionen erkennen und einsetzen


 Beziehungen eingehen
 Ziele formulieren
 Autonomie fördern
 Verhalten analysieren
 Lösungen suchen und ausprobieren
 Reflektion
Verhaltenshypothese

Dabei wird das Verhalten eines Menschen mit Demenz


beobachtet und im Team besprochen. Es wird versucht,
Ursachen zu ergründen. Dabei ist wichtig zu verstehen, dass
es sich nur im Hypothesen handelt. Fragen:

 Wie erlebt die Person sich selbst und seine Umwelt?


 Aus welchen Denken, Fühlen und Erleben ergeben sich
Ihre Handlung?
 Was ist die Funktion von Verhaltensweisen, was wird
hierdurch Kompensiert?
 Standardkriterium 3

Die Pflegefachkraft verfügt über Wissen und Kompetenzen


zur Information, Anleitung, Schulung und Beratung über
Beziehungsfördernde-und gestaltende Angebote

Information, Anleitung und Beratung


 Standardkriterium 4

Die Pflegekraft kennt beziehungsfördernde-und gestaltende


Angebote und schafft dafür Rahmenbedingungen. Ziel hierfür
ist ein höchstes Maß an Selbst-und Mitbestimmung.
Grundlagen des Maßnahmenplans:

 Situationsbedingt reagieren
 Soziale Teilhabe ermöglichen
 Einen gemeinsamen, lebendigen Alltag gestalten
 Wissen über Bedürfnisse erlangen
 Fähigkeiten in den Alltag integrieren
 Mit Wahrnehmungseinschränkungen umgehen
 Ein Wahrnehmungsförderndes Umfeld gestalten
- Orientierung geben
- Wahrnehmung fördern
- Wertschätzung und Zuwendung fördern
- Kognitive Übungen
- Ergotherapie
- Körperliche Aktivität
- Musik
- Kunst
- Theater
- Aromatherapie
- Snoezelen
- Massagen
- Lichttherapie
- Schlaftherapie
- Validation
 Standardkriterium 5

Die Pflegefachkraft verfügt über das Wissen und die


Kompetenz zur Evaluation.

Evaluation über:
- Stimmung
- Beziehung
- Eingebundenheit
- Gefühle, Sicherheit, Geborgenheit

Dokumentation
Mögliches Vorgehen zur Implementierung des Standards:

- Fortbildung
- Projektgruppe
- Dokumentation
- Audit

Das könnte Ihnen auch gefallen