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Das Becken („Pelvis“)

Das knöcherne Becken besteht aus den beiden Hüftbeinen (Ossa coxae), dem Kreuzbein (Os sacrum)
und dem Steißbein (Os coccygeum). Der vom Knöchernen Beckenring eingefasste Raum gliedert sich
in ein großes Becken (Pelvis major) und ein kleines Becken (Pelvis minor). Die Beiden Anteile werden
durch die Linea terminalis getrennt.

Das knöcherne Becken besteht aus:


- Den beiden Hüftbeinen (Ossa coxae)
o In der Schambeinfuge (Symphysis pubica), eine Synchondrose miteinander verbunden
o Besteht aus 3 Knochen, die beim Heranwachsen durch eine Y-Förmige, knorpelige
Wachstumsfuge getrennt sind: (1) Os ilium (Darmbein), (2) Os ischii (Sitzbein), (3) Os pubis
(Schambein). Wachstumsfuge verknöchert zwischen dem 14.-16. Lebensjahr in Form einer
Synostose zu einem einheitlichen Knochen
- Dem Kreuzbein (Os sacrum) à Ist über die Iliosakralgelenke mit den Hüftbeinen verbunden
- Dem Steißbein (Os coccygeum)à Distaler Fortsatz des Kreuzbeins
Geschlechtsunterschiede des Beckens
Männliches Becken Weibliches Becken
SIAS-Abstand ist schmaler SIAS-Abstand ist größer

Beckenring = schmal, steil und eng Beckenring= niedrig, breit und weit

Kreuzbeinform = schmal Kreuzbeinform = breit

Beckeneingang = Kartenherzförmig à Beckeneingang = Queroval à größer als beim Mann


Promontorium prominenter

Angulus subpubicus < 90° (spitzer Arcus pubis > 90° (Stumpfer Schambeinwinkel)
Schambeinwinkel)

Beckenmaße (Charakterisieren die Physiologische Stellung des Beckens)


(1) Conjugata Vera
a. Engste Stelle des Beckens à „Wahrer“ Beckendurchmesser
b. Eminentia retropubica – Promontorium = 11cm
(2) Beckeneingangsebene
a. Promontorium – Oberkante Symphyse = ca. 80°
b. Durch den Beckeneingang gelegte Ebene auf Höhe der Linea terminalis
(3) Beckenausgangsebene (Conjugata recta)
a. Ca. 15°
b. Unterrand Symphyse – Steißbeinspitze = ca. 9 (+2) cm
Knochenverbindungen des Beckens (Synarthrosen)
Synostose (Kontinuierlicher Knochenverbindung durch Knochen)
- Wachstumsfuge am Acetabulum

Synchondrose (Knorpelhaft)
- Symphysis Pubica

Syndesmosen (Bandhaft)
- Membrana obturatoria
o Bindegewebige Membran, die das Foramen
obturatum fast vollständig verschließt (Lücke
für Canalis obturatorius)
- Bandapparat des Beckens
o Lig. Sacroilaca anteriora
o Lig. Sacroiliaca posteriora
o Lig. Sacroiliaca interossea
o Lig. Sacrotuberale
o Lig. Sacrospinale
o Lig. Iliolumbale
o Lig. Inguinale (Leistenband)
§ Lacuna musculorum
§ Lacuna vasorum

Gelenke
- Iliosakralgelenk (Articulatio sacroiliaca)
o Ohrenförmige Gelenkflächen
§ Facies auricularis ossis ilii & Facies auricularis ossis sacri
§ Gelenkflächen sind plan, huckelig und mit Hyalinem Knorpel überzogen
o Amphiarthrose
§ Echtes Gelenk (Mit Gelenkspalt und Synovia)
§ Ineinander verzahnte Gelenkflächen, Straffe Gelenkkapsel & Kräftiger Bandapparat
§ Beweglichkeit stark eingeschränkt
o Funktion & Bewegung
§ Überträgt Gewicht des Rumpfes auf die untere Extremität
§ Das Kreuzbein bewegt sich = Nutation, Gegennutation
Hüftgelenk (Articulatio coxae)
- Übergangsgelenk vom Rumpf zur unteren Extremität
- Einfaches Gelenk (zwei knöcherne Gelenkpartner innerhalb
einer Gelenkkapsel)
- Diarthrose (Diskontinuierliche Knochenverbindung, Echtes
Gelenk à Gelenkspalt & Gelenkhöhle)
- Nussgelenk (Sonderform des Kugelgelenks)
o Gelenkpfanne umringt den Kopf mehr als ½,
Knochensicherung
o 3 Freiheitsgrade
§ Flexion/Extension
§ Abduktion/Adduktion
§ Innen-/Außenrotation
- Gelenkpartner
o Acetabulum (Gelenkpfanne), Caput femoris (Gelenkkopf)

Acetabulum (Gelenkpfanne des Hüftgelenks, besteht aus allen drei Knochenanteilen)


- Limbus acetabuli
- Facies lunata acetabuli
o Einziger verknorpelter Bereich
- Fossa acetabuli
o Mit fettreichem Bindegewebe gepolstert
- Incisura acetabuli
o Lücke in der Gelenkpfanne, wird durch das
überknorpelte Band Lig. Transversum acetabuli
überbrückt
- Labrum acetabuli
o Aus Faserknorpel bestehende Gelenklippe
o Vergrößerung der Hüftpfanne

Caput femoris (Gelenkkopf des Hüftgelenks)


- Oben am Femur
- Halbkugeliger Gelenkkörper
- Bis auf Fovea capitis femoris von Hyalinem Knorpel
überzogen
- Lig. Capitis femoris ist in der Fovea capitis femoris
fixiert
- Artikuliert mit der Facies lunata
Kapsel und Bänder
Die Gelenkkapsel des Hüftgelenks entspringt proximal am knöchernen Pfannenrand und umhüllt
distal größtenteils den Schenkelhals (Collum femoris).

Von den 3 Anteilen des Hüftbeins zieht jeweils ein Band Extraartikuläre zum Femur:
(1) Lig. Iliofemorale
a. Stärkstes Band des menschlichen Körpers (Belastbarkeit von ca. 500kg)
b. Ventrale & laterale Verstärkung der Gelenkkapsel
c. Pars transversa = cranialer limbus à Trochanter major
d. Pars descendens = cranialer Limbus àLinea intertrochanterica
(2) Lig. ischiofemorale
a. Dorsaler Limbus à Fossa trochanterica
b. Schraubenartige Einstrahlung in Lig. Iliofemorale
c. Verstärkt den dorsalen Bereich der Kapsel
(3) Lig. pubofemorale
a. Ramus superior ossis pubis à Basis Trochanter minor
b. Schraubenartige Einstrahlung in Lig. Iliofemorale
c. Wirkt hemmend auf die Abduktion
(4) Zona Orbicularis (Ringband)

Intraartikuläres Band:
- Lig. Capitis femoris
o Lig. transversum acetabuli à Fovea capitis femoris
o Leitstruktur für Blutgefäße
o Kaum stabilisierend, keine entscheidende mechanische Funktion
Wirkung des Bandapparats

Die Bänder des Hüftgelenks verstärken die Gelenkkapsel und haben einen gewundenen Verlauf. Bei
Streckung im Hüftgelenk verschrauben sich die Bänder und liegen eng an. Bei Beugung im Hüftgelenk
löst sich die Verschraubung und die Bänder liegen weniger dicht an.
Oberschenkelknochen (Femur)
Das Femur (Oberschenkelknochen) ist der längste Röhrenknochen des menschlichen Körpers. Es
gliedert sich in ein röhrenförmiges Mittelstück (Femurschaft) sowie ein proximales und ein distales
Endstück (Epiphyse).

Das Femur steht proximal mit dem Os coxae und distal mit der Patella und der Tibia über Gelenke in
Verbindung:
- Caput femoris à Verbindung zum Acetabulum des Os coxae (Hüftgelenk)
- Facies patellaris à Verbindung zur Patella (Kniegelenk)
- Condylus medialis und lateralis femoris à Verbindung zur Tibia (Kniegelenk)

Achsenverhältnisse der unteren Extremität


- CCD-Winkel (Centrum-Collum-Diaphysen-Winkel)
o Frontalebene
o Winkel zwischen Collum und Femurdiaphyse
o Erwachsenen Norm 126°
- Mechanische Beinachse (Mikulicz-Linie)
o Frontalebene
o Linie zwischen Mittelpunkt des Hüftkopfes und des oberen Sprunggelenkes
- Antetorsionswinkel (AT-Winkel)
o Transversalebene
o Verdrehung der Kollumachse (Schenkelhalsachse) gegenüber der Kondylenachse nach vorne
o Erwachsene Norm ca. 12°
Kniescheibe (Patella)
Die Patella (Kniescheibe) ist das größte Sesambein des menschlichen Körpers. Sie liegt ventral am
distalen Ende des Femurs in der Sehne des M. quadriceps femoris (Kraftersparnis für den Muskel). Der
distal der Patella liegende Abschnitt der Sehne wird dabei als Lig. Patellae bezeichnet, er endet an der
Tuberositas tibiae. Die Rückfläche ist mit einer 0,5mm dicken Schicht von Hyalinen Knorpel überzogen.

Das Proximale Ende der Patella ist abgerundet und wird als Basis bezeichnet. Das distale Ende verläuft
spitz zu und bildet den Apex. Die mit Knorpel überzogene Hinterfläche der Kniescheibe besteht aus
zwei Facetten, die in einem Winkel von 130° zueinanderstehen, diese artikulieren im sog.
Femoropatellargelenk (Teil des Kniegelenks) mit der Facies patellaris (Patella passt optimal auf die
Facies patellaris) des Femurs.
Kniegelenk (Articulatio genus)
Das Kniegelenk (Articulatio Genus) ist ein Gelenk der unteren Extremität, welches Ober- und
Unterschenkel miteinander verbindet. Es ist ein Zusammengesetztes Gelenk (besteht aus mehr als 2
Gelenkpartner innerhalb einer Gelenkkapsel), es besteht aus 3 Gelenkpartnern: Patella, Femur, Tibia.

Es besteht aus 2 Teilgelenken, die von einer gemeinsamen Kapsel umschlossen werden:
- Femorotibialgelenk (Articulatio femorotibialis)
o „Eigentliches Kniegelenk“
o Artikulierende Flächen
§ Condylus lateralis und Condylus medialis der Tibia mit Condylus lateralis und Condylus medialis
des os femoris
o Gelenkform
§ Scharniergelenk (Flexion/Extension) & Drehgelenk (IR/AR)
§ à Drehscharniergelenk à Rotation bei Flexion
- Femoropatellargelenk (Articulatio femoropatellaris)
o Artikulierende Gelenkflächen = Facies patellaris femoris mit Facies articularis patellae
o Planes Gelenk (Translation / Rotation)
o Verstärkt die Hebelwirkung des M. Quadrizeps femoris
Menisken
1. Meniscus medialis (Innenmuskeln)
2. Meniscus larteralis (Außenmeniskus)

Gemeinsamkeit beider Menisci


(1) Intraartikuläre Lage frei auf dem Tibiaplateau
(2) gebogene Form
(3) Vorderhorn/Hinterhorn: jeweils bindegewebig an
Area intercondylaris anterior/posterior
(4) Im Frontalabschnitt Keilförmig
(5) Faserknorpel, in der Randzone Bindegewebe
(6) Bis auf Randzone nicht durchblutet
(7) Ernährung durch die Synovia per Diffusion

Unterschiede der Menisci


(1) Innenmeniskus „sichelförmige“, Außen Meniskus „Kreisförmige“
(2) Innenmeniskus mit der Kapsel und dem Inneren Seitenband verwachsen à Geringe Beweglichkeit
20x höheres Verletzungsrisiko

Gelenkkapsel und Gelenkhöhle


Femorotibial- und das Femoropatellargelenk liegen in einer gemeinsamen Gelenkhöhle und besitzen
eine gemeinsame Gelenkkapsel. Zwischen den beiden Schichten der Gelenkkapsel (Membrana fibrose
und Synovialis) liegt distal der Patella ein Fettkörperchen (Hoffa-Fettkörper). Er ist über eine
Bindegewebsstrang (Plica synovialis infrapatellaris) mit dem vorderen Kreuzband verbunden.

Kranial der Patella liegt unter der Sehne des M. Quadriceps femoris und weiter proximal unter seiner
Faszie ein Schleimbeutel, die Bursa suprapatellaris. Dieser kommuniziert mit der Gelenkhöhle, die
somit weit nach Kranial reicht und daher auch als Recessus suprapatellaris bezeichnet wird. Das
Kniegelenk wird von weiterem kleinerem Schleimbeutel umgeben, z.B. der dorsal liegende Recessus
subpopliteus (Bursa m. poplitei)
Bänder
Die Stabilität des Kniegelenks wird durch die Kapsel, die umgebende Muskulatur und einen starken
Bandapparat gewährleistet. Man unterscheidet Binnen- und Außenbänder.

Binnenbänder
Im Zentrum des Kniegelenks befinden sich die beiden Kreuzbänder
- Lig. cruciatum anterius (vorderes Kreuzband)
o Es erstreckt sich von der medialen Fläche des Condylus lateralis femoris zur Area intercondylaris
anterior tibiae
o Von hinten-oben-außen nach vorne-unten-innen
- Lig. cruciatum posterior (hinteres Kreuzband)
o Es zieht von der lateralen Fläche des Condylus medialis femoris zur Area intercondylaris
posterior tibiae.
o Vorne-oben-innen nach hinten-unten-außen
- Lig. transversum genus
- Lig. meniscofemoral posterius

Außenbänder
Medial und lateral liegen die beiden Kollateralbänder des Kniegelenks
- Lig. collaterale fibulare (laterale)
o Extrakapsuläres Band
o Epicondylus lateralis femoris zum Caput fibulae
o Entspannt bei Innenrotation und Beugung, Gespannt bei Außenrotation und Streckung
o Extrakapsuläres Band à nicht mit Gelenkkapsel verwachsen
o Rundlich, palpatorisch gut ertastbar
- Lig. collaterale tibiale (mediale)
o Intrakapsulär Band
o Epicondylus medialis femoris zum Condylus medialis tibiae
o Flächig, palpatorisch schlecht abzugrenzen / Ertastbar
o Bei Streckung angespannt
o Breitflächige Verstärkung der Membrana fibrosa der Gelenkkapsel dar und ist daher mit dem
Meniscus medialis verwachsen.
Stabilisierung des Kniegelenks durch Muskelsehnen
- Quadrizepssehne – lig. Patellae
- Retinaculum patellae
- Tractus iliotibialis
- Pes anserinus superficialis
- M. sartorius, M. Gracilis, M. Semitendinosus

Retinaculum patellae
- Sehnenzüge des M. Vastus medialis und lateralis die neben der eigentlichen Ansatzsehne
(Quadrizepssehne / Lig. Patellae) medial und lateral vorbei zum Tibiakopf ziehen
- Funktion = Stabilisierung des Kniegelenks von Ventromedial und -lateral
- Klinisch = „Reservestreckappart“
Schienbein (Tibia) & Wadenbein (Fibula)
Tibia Aufbau Fibula Aufbau
- Tibiakopf (Caput tibiae) - Proximales Ende à Caput fibulae
o Condylus medialis - Fibulaschaft (Corpus fibulae)
o Condylus lateralis à Facies articularis fibularis o 3- bis 4- kantig & mit dem Margo interosseus
o Condylen durch eine knorpelfreie Eminentia der tibia durch die Membrana interossea
intercondylaris voneinander getrennt cruris verbunden
o Proximale Vorderseite zum Übergang Schaft - Distalis Ende à Malleolus Lateralis
à Tuberositas tibiae (Außenknöchel)
- Tibiaschaft (corpus tibiae) o Über die Syndesmosis tibiofibularis mit der
o Facies medialis, Facies lateralis, Facies Tibia zur Malleolengabel verbunden
posterior o Eine nach medial gerichtete Gelenkfläche
o Facies posterior à Margo anterior, Margo (Facies articularis malleoli lateralis) artikuliert
interosseus, Margo medialis im OSG mit dem Talus
- Distale Tibia o An der Rückseite des Malleolus lateralis
o Distale Epiphyse verdickt und endet im befindet sich die Fossa malleoli lateralis
Malleolus medialis (Innenknöchel) bildet mit
dem Malleolus lateralis (Außenknöchel) der Die Fibula ist ein sehr dünner Knochen, der mit
Fibula die Malleolengabel seinem proximalen und distalen Ende der Tibia
o Dorsal à Sulcus malleolaris angelagert ist. Sie dient vorrangig als Ansatz und
o Lateral à Incisura fibularis Ursprung von Muskeln und ist an der Bildung der
Malleolengabel beteiligt. Da das distale Ende der
Fibula deutlich zarter aufgebaut ist als das der Tibia
und auch ein wenig länger ist, treten Frakturen hier
häufiger auf.
Malleolengabel: Pilon tibiale, Malleolus Lateralis & medialis

Verbindungen zwischen Tibia und Fibula


Tibia und Fibula sind an 3 Stellen miteinander verbunden:
1. Articulatio tibiofibularis
2. Membrana interossea cruris
3. Syndesmosis tibiofibularis

Articulatio tibiofibularis (oberes Tibiofibulargelenk)


- Gelenkige Verbindung zwischen den proximalen Enden der
Unterschenkelknochen
o Facies articularis fibularis – Facies articularis capitis
- Amphiarthrose

Membrana interossea
- Straffe Bindegewebige Membran zwischen den Diaphysen der
Unterschenkelknochen
- Ursprungsfläche für viele Unterschenkelmuskeln, trennt die
Extensoren von den tiefen Flexoren

Syndesmosis tibiofibularis
- Straffe Bindegewebszüge, welche distal die Tibia mit der Fibula verbinden
- Vor und hinter dem Gelenkrezessus des oberen Sprunggelenks, welcher sich zwischen Tibia und
Fibula nach kranial erstreckt, verläuft jeweils ein Band: Lig. tibiofibulare anterius und posterius à
Verstärken die Syndesmose & sorgen vor allem bei maximaler Dorsalextension des OSG für eine
Stabilisation der
Malleolengabel
Fußknochen (Ossa pedis)
Das Fußskelett gliedert sich anatomisch in 3 Abschnitte:
- Tarsus mit 7 Fußwurzelknochen (Ossa tarsi)
- Metatarsus mit 5 Mittelfußknochen (Ossa metatarsi)
- Antetarsus mit 5 Zehen (Digiti pedis) aus insgesamt 14 Zehenknochen (Ossa digitorum pedis)

Ossa tarsi (Fußwurzelknochen)


Sie werden unterteilt in eine proximale und eine distale Reihe:
Proximale Reihe
- Talus (Sprungbein)
o 3 Anteile: Caput tali, Collum tali, Corpus tali
o Trochlea tali (Gelenkrolle, vorne breiter als hinten), dahinter Processus posterior tali
§ Facies superior, Facies malleolaris lateralis und Facies malleolaris medialis à Gelenkflächen
zur Artikulation mit der Malleolengabel (OSG)
§ Caudal: Facies articularis calcanea anterior, media und posterior
- Calcaneus (Fersenbein, Größter Fußknochen)
o Prominenter hinterer Anteil: Tuber Calcanei (Druckpunkt für den aufrechten Stand und Gang)
o Kraniale Gelenkflächen artikulieren mit dem Talus (USG)
o Kranial à Fortsatz: Sustentaculum tali nach medial
o Nach Ventral à Gelenkverbindung mit dem Os cuboideum
- Distale Reihe
o Os naviculare (Kahnbein) (genau genommen liegt es zwischen proximaler und distaler Reihe)
o Os Cuneiformia (Keilbeine) à entscheiden für die Scheitelbildung des Fußquergewölbe
§ Os cuneiforme mediale (mediales Keilbein)
§ Os cuneiforme intermedium (mittleres Keilbein)
§ Os cuneiforme laterale (laterales Keilbein)
o Os cuboideum (Würfelbein)
Ossa metatarsi (Mittelfußknochen)
Die 5 Mittelfußknochen sind Röhrenknochen und werden mit den Ziffern I-V von medial nach lateral
bezeichnet.

Von proximal nach distal gliedern sich die Mittelfußknochen jeweils in Basis, Corpus und Caput. Die
Basis der Ossa metatarsi I-III artikuliert mit den Ossa cuneiformia, die Basis der Ossa metatarsi IV und
V mit dem Os cuboideum. Die Köpfe der Ossa metatarsi artikulieren mit den proximalen Phalangen der
Zehenknochen.

Im Bereich des Großzehengrundgelenks sind 2 konstante Sesambeine (Ossa sesamoidea) zu finden, die
auch in den Kapsel-Band-Apparat des Gelenks eingelagert sind. Das mediale Sesambein ist in die
Ansatzsehne des M. abductor hallucis und des Caput mediale des M. flexor hallucis brevis.

Ossa digitorum pedis (Zehenknochen)


Die Zehenknochen (Ossa digitorum pedis) bilden das Skelett der Zehen (Digiti pedis). Die 5 Zehen des
Fußes werden von medial nach lateral durchnummeriert (Digiti pedis I-V).

Alle Zehen bestehen, außer der Großzehe, aus 3 röhrenförmigen Knochen, die durch Gelenke
verbunden sind: Phalanx proximalis, Phalanx media und Phalanx distalis (Grund-, Mittel- und
Endphalanx). Beim 1. Zeh fehlt (Großzeh, Hallux) die mittlere Phalanx. Jede Phalanx gliedert sich
wiederum in Basis, Corpus und Caput.
Das Fußgewölbe
Die Fußknochen sind so angeordnet, dass sie sich gewölbeartig vom Boden abheben und auf der
Plantarseite einen Hohlraum bilden. Dadurch können mechanische Belastungen (Gehen und Springen)
durch eine Abflachung des Fußgewölbes abgefedert werden („Stoßdämpferfunktion“).

- Längsgewölbe (Wölbung der Sagittalebene)


o Verläuft vom Calcaneus bis zu den Köpfen der Mittelfußknochen
o medial höher als lateral
- Quergewölbe (Wölbung in der Frontalebene)
o Wird durch die Form der Ossa cuneiformia intermedium und laterale aufgebaut, setzt sich in den
Mittelfuß fort

Verspannungsstrukturen des Fußgewölbes


Längsgewölbe Quergewölbe
Bänder - Lig. calcaneonaviculare plantare - Lig. cuboideonaviculare plantare
- Lig. plantare longum - Lig. metatarsale transversum profundum
- Aponeurosis plantaris
Muskeln - Kurze Fußmuskeln - M. fibularis (peroneus) longus
- M. flexor digitorum longus - M. tibialis posterior
- M. flexor hallucis longus - M. adductor hallucis (Caput transversum)
Oberes Sprunggelenk (Articulatio talocruralis)
Steckbrief
- Lokalisation = Übergangsgelenk zwischen Unterschenkel und Fuß
- Gelenkpartner = Malleolengabel und die Trochlea tali à Einfaches Gelenk
o Malleolengabel
§ Malleolus Lateralis distales Ende der fibula, Malleolus medialis & Pilon distales Ende der Tibia
§ Syndesmosis tibiofibularis (Lig. tibiofibulare posterius & anterius)
o Trochlea tali
§ Dorsal schmaler, ventral breiter à Stabilität in Dorsalextension am höchsten
- Gelenktyp = Reines Scharniergelenk, 1 Freiheitsgrad à Dorsalextension/Plantarflexion

Gelenkkapsel
- Gelenkkapsel ist an der Knorpel-knochen-Grenze an Tibia, Fibula und Talus angeheftetà Collum
tali liegt teilweise Intrakapsulär, Malleolen liegen extrakapsulär
- Bestandteile: Membrana Synovialis & Membrana fibrosa
o Synovia Bildung (für Reibungsminderung, gleichmäßiger Druckverteilung, Ernährt den Knorpel)
und Resorption à Synovia befindet sich in der Gelenkhöhle

Bänder der Gelenkkapsel


Das Gelenk wird durch seitliche Bänder (Kollateralbänder) verstärkt, die von den Malleolen zu den
proximalen Fußwurzelknochen ziehen. Die lateralen Kollateralbänder verhindern die Varisierung, die
medialen Kollateralbänder die Valgisierung des Fußes:
- Mediale Seite
o Lig. deltoideum (Syn. Lig. collaterale mediale)
§ Pars tibiotalaris anterior, Pars tibionavicularis, Pars tibiocalcanea, Pars tibiotalaris posterior)
- Laterale Seite
o Lig. Talofibulare anterius & Lig. Talofibulare posterius (zwischen Fibula und Talus)
o Lig. calcaneofibulare (zwischen Fibula und Calcaneus)
Unteres Sprunggelenk (Articulatio talotarsalis)
Steckbrief
- Besteht aus zwei Gelenken (Anatomisch getrennt, funktionell arbeiten sie zusammen)
- Die beiden Teilgelenke und ihre Kapseln sind durch das Lig. talocalcaneum interosseum getrennt
o Articulatio talocalcaneonavicularis = vorderes unteres Sprunggelenk
§ Talus (Gelenkkopf) Anteile von Calcaneus, Os naviculare
o Articulatio subtalaris = hinteres unteres Sprunggelenk
§ Facies articularis posterior des Calcaneus & Facies articularis posterior des Talus
- Gelenktyp = funktionell handelt es sich um ein Einachsiges Drehgelenk (vorne-oben-medial nach
hinten-unten-lateral)

Kapsel und Bänder


Beide Teilgelenke des unteren Sprunggelenks besitzen jeweils eine eigene Gelenkkapsel, die an der
Knorpel-Knochen Grenze ansetzt.

Wichtige Bänder im Bereich des unteren Sprunggelenks:


- Lig. talocalcaneum interosseum
o Befindet sich im Sinus tarsi („Bucht“ zwischen Talus und Calcaneus)
o Trennt die beiden Gelenkhöhlen des USGs
o Verbindet Talus und Calcaneus
- Lig. talocalcaneum laterale
o Schließt sich lateral an das Lig. talocalcaneum interosseum an

Die folgenden Bänder haben keine hemmende Funktion auf die Bewegung, da sie nicht den proximalen
mit dem distalen Gelenkkörper verbinden. Sie verklammern Os naviculare und Calcaneus plantar und
dorsal zum stabilen, distalen Gelenkkörper des USG.
- Lig. calcaneonaviculare plantare
o Zieht als starkes Band vom Calcaneus zum Os naviculare
o Da es an der Bildung der Gelenkpfanne des vorderen unteren Sprunggelenks beteiligt ist, wird es
auch Pfannenband genannt,
- Lig. calcaneonaviculare des Lig. bifurcatum
o Zieht am Fußrücken vom Calcaneus zur lateralen Seite des Os naviculare
Weitere Gelenk des Fußes
Übersicht:
- Chopart-Gelenk (Articulatio tarsi transversa)
- Lisfranc-Gelenklinie (Artt. Tarsometatarsales)
- Kleine Fußwurzelgelenke
o Articulatio cuneonavicularis
o Articulationes intercuneiformes
o Articulatio cuneocuboidea
- Intermetatarsalgelenke (Articulationes
intermetatarsales)
- Metatarsophalangealgelenke (MTP)
o Kugelgelenk
- Proximale Interphalangealgelenke (PIP)
- Distale Interphalangealgelenke (DIP)
o PIP & DIP = Scharniergelenk

Chopart-Gelenk (Articulatio tarsi transversa)


Im Chopart-Gelenk (queres Fußwurzelgelenk) werden 2 Einzelgelenke zusammengefasst;
- Articulatio talonavicularis
o Zwischen Talus und Os naviculare (Sprungbein-Kahnbein-Gelenk)
- Articulatio calcaneocuboidea
o Zwischen Calcaneus und Os cuboideum (Fersenbein-Würfelbein-Gelenk)

Der Begriff Chopart-Gelenklinie bezeichnet den S-förmigen Spalt, der proximal von Talus und
Calcaneus, distal von Os naviculare und Os cuboideum begrenzt wird. Sie dient bei Bedarf als
Amputationslinie. Die Beweglichkeit des Os cuboideum im Chopart-Gelenk gegenüber dem Calcaneus,
v.a. nach plantar, ermöglicht die ausgeprägte Absenkung des lateralen Fußrandes. Diese addiert sich
zur Inversion im unteren Sprunggelenk, sodass der Umfang der Supination deutlich größer ausfällt.

Tarsometatarsalgelenke (Lisfranc-Gelenklinie)
Tarsometatarsalgelenke sind straffe gelenkige Verbindungen (Amphiarthrosen) zwischen der distalen
Reihe der Fußwurzelknochen (Ossa cuneiformia und Os cuboideum) und den Basen der
Mittelfußknochen (Ossa metatarsi). Die Tarsometatarsalgelenke I und V sind mit ihrer geringfügig
besseren Beweglichkeit an Pronation und Supination beteiligt. Die Gelenklinie zwischen
Fußwurzelknochen und Metatarsalknochen wird als Lisfranc-Gelenklinie bezeichnet. Sie dient ebenso
wie die Chopart-Linie als Amputationslinie.
Haltebänder (Retinacula) des Fußes
Auf Höhe der Sprunggelenke wird die Fascia cruris durch quer verlaufende Fasern (Retinacula)
verstärkt. Sie sind teilweise mit den Sehnenscheiden verwachsen und fixieren wie diese die Sehnen
der langen Flexoren und Extensoren und verhinder deren Dislokation bei Muskelkontraktion

- Retinaculum musculorum extensorum superius und inferius


- Retinaculum musculorum flexorum
- Retinaculum musculorum fibularium superius und inferius
Beckenbodenmuskulatur
Funktion
(1) Verschluss des kleinen Beckens caudal, (2) Sicherung der Lage der Organe im kleinen Becken, (3)
Mitwirkung bei der Bauchpresse, (4) trägt Großteil der Eingeweidelast, (5) Kontinenz der
Ausscheidungsorgane, (6) Erweiterung als Teil des Geburtskanals, (7) Kontraktion beim Orgasmus

Beckenbodenmuskeln Diaphragma Pelvis

Beckenbodenmuskeln Diaphragma Urogenitale

Schließ- bzw. Schwellkörpermuskeln des Beckenbodens


Innere Hüftmuskulatur
(1) M. iliopsoas à (1) Psoas major (oberflächliche & tiefe Schicht), (2) M. iliacus

Dorsale äußere Hüftmuskulatur


(1) M. glutaeus maximus, (2) M. glutaeus medius, (3) M. gluteus minimus, (4) M. tensor fascia latae,
(5) M. piriformis
Ventrale o. pelvitrochantäre Hüftmuskulatur
(1) M. obturatorius internus, (2) Mm. gemelli, (3) M. quadratus femoris

Adduktorengruppe am Oberschenkel
(1) M. obturatorius externus, (2) M. pectineus, (3) M. adductor longus, (4) M. adductor brevis, (5) M.
adductor magnus, (6) M. gracilis
Extensorengruppe am Oberschenkel
(1) M. sartorius, (2) M. quadriceps femoris

Flexorengruppe am Oberschenkel (Ischiocrurale Muskulatur)


(1) M. biceps femoris, (2) M. semimebranosus, (3) M. semitendinosus, (4) M. popliteus
Peronaeusgruppe / Fibularisgruppe
(1) M. peronaeus longus / M. fibularis longus, (2) M. peronaeus brevis / M. fibularis brevis

Extensorengruppe am Unterschenkel
(1) M. tibialis anterior, (2) M. extensor digitorum longus, (3) M. extensor hallucis longus
Oberflächliche Flexoren am Unterschenkel
(1) M. triceps surae (M. soleus & M. gastrocnemius), (2) M. plantaris

Tiefe Flexoren am Unterschenkel


(1) M. tibialis posterior, (2) M. flexor digitorum longus, (3) M. flexor hallucis longus
Muskeln des Fußrückens
(1) M. extensor digitorum brevis, (2) M. extensor hallucis brevis

Systematik der plantaren Fußmuskeln (Innervation: N. Tibialis)


Großzehenloge
- M. Abductor hallucis
- M. Flexor hallucis brevis

Kleinzehenloge
- M. Abductor digiti minimi
- M. Flexor digiti minimi brevis
- M. Opponens digiti minimi

Mittelloge
- M. Flexor digitorum brevis
- M. Adductor hallucis
- M. Quadratus plantae
- Mm. Lumbricales I-IV
- Mm. Interossei plantare I-III
- Mm. Interossei dorsales I-IV
Wirbelsäule (Columna vertebralis)
Teil des Rumpfskeletts à Achsenskelett
Knochenart = Unregelmäßige / Indifferente Knochen

Funktionen der Wirbelsäule


- Statische Funktion
o Aufrechthalten des Rumpfes
- Dynamische Funktion
o Bewegung des Rumpfes
§ Ventralflexion / Dorsalextension
§ Lateralflexion rechts / Lateralflexion links
§ Rotation rechts / Rotation links
- Schutzfunktion (für das Rückenmark)

Anteile der Wirbelsäule und physiologische Krümmungen


Abschnitt Wirbel Anzahl Krümmung Bezeichnung
Halswirbelsäule Hals- oder Zervikalwirbel 7 Zervikal Lordose C I – C VII
(HWS) (Vertebrae cervicales)
Brustwirbelsäule Brust- oder Thorakalwirbel 12 Thorakal Kyphose Th I – Th XII
(BWS) (Vertebrae thoracicae)
Lendenwirbelsäule Lenden- oder Lumbalwirbel 5 Lumballordose LI–LV
(LWS) (Vertebrae lumbales)
Kreuzbein Sakralwirbel - Vertebrae sacrales 5 Sakralkyphose SI–SV
(Os sacrum) (Synostose)
Steißbein Steißwirbel 3-5 Co I – Co V
(Os coccygis) (Synostose)
Grundaufbau eines Wirbels
- 1 Wirbelkörper (Corpus vertebrae)
§ Größe nimmt von HWS nach LWS hin zu
§ Trägt die Bandscheibe
- 1 Wirbelbogen (Arbus vertebrae)
§ Bildet mit Corpus das Foramen vertebrale
§ Entspringt Dorsal am Corpus vertebrae
- Fortsätze
§ Dornfortsatz (Proc. Spinosus)
§ Querfortsätze (Procc. Transversi) à paarig angelegt
§ Gelenkfortsätze (Procc. Articularis superiores et inferiores) à paarig angelegt
- Wirbelloch (Foramen vertebrae)
§ Gesamtheit aller Wirbellöcher bildet den Wirbelkanal (Canalis vertebralis)
§ Ventral vom Wirbelkörper begrenzt, Dorsal vom Wirbelbogen begrenzt
- Zwischenwirbelloch (Foramen intervertebrale)
§ Dient den Spinalnerven und Gefäßen als Ausgang aus dem Canalis vertebralis
§ Entsteht aus zwei Incisuren vertebralis die aufeinandergestellt werden

Im Inneren des Wirbelkörpers liegt die Substantia spongiosa, die von einer dünnen Substantia
Corticalis umschlossen ist. Die Markhöhle mit der Spongiosa ist hier durch eine hyalin knorpelige
Deckplatte verschlossen, die keine Blutgefäße enthält und wesentlich zur Degenerationsanfälligkeit
der Bandscheiben beiträgt.

Zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern liegen Zwischenwirbelscheiben (Disci intervertebrales,


Bandscheiben): Sie bestehen aus einem Faserring (Anulus fibrosus), der überwiegend aus
Kollagenfasern besteht, und einem zentral gelegenen Gallertkern (Nucleus pulposus).

Halswirbelsäule Brustwirbelsäule Lendenwirbelsäule


Halswirbelsäule
- Unregelmäßig indifferente Knochen
- Besteht aus 7 Wirbeln (3.- 6. Wirbel à Typischer
Grundaufbau, 1., 2. & 7. Besonderheiten)

Besonderheiten (3.-6. Wirbelkörper)


- Deckplatten sind Sattelförmig
- Deckplatten sind an den Seiten stark nach cranial
ausgezogen (Proc. Uncinatus)
§ Bildung einer Pseudogelenkigen Verbindung
§ Uncovertebralgelenke
- Gespaltene Dornfortsätze
- Querfortsätze haben in der HWS ein Loch

1. Halswirbel (Atlas)
Besteht aus Bögen à Hinterer & vorderer
Atlasbogen

Kein Wirbelkörper

2 Querfortsätze mit Querfortsatzlöchern

Auf beiden Seiten eine große Knochenmasse


mit cranial und caudal großen Gelenkflächen

Gelenkflächen Richtung Querfortsatzloch am


vorderen Atlasbogen

2. Halswirbel (Axis)
Gespaltener Dornfortsatz

2 Querfortsätze mit Querfortsatzlöchern

Seitliche Gelenkflächen

Wirbelkörper umgestaltet zum steil aufragenden


Zahn (Dens Axis)

Wirbelbogen der das Foramen umrahmt

7. Halswirbel (Vertebra Prominens)


Processus spinosus à am kräftigsten von allen
Halswirbeln ausgebildet

Foramen transversarium: Achtung, hier nur ein


kleines Loch, da die A. vertebralis noch nicht
hindurchzieht.
Brustwirbelsäule
- Besteht aus 12 Brustwirbeln
- Kyphotische Krümmung
- Wirbelkörper sind ventral etwas schmaler
- Dornfortsätze sind auffällig
§ Steil abwärts verlaufend „Dachschindelartiges Übereinanderliegen“
§ à Knochenhemmung/ -Sicherung für die Dorsalextension
- Gelenkflächen für die Rippen (Art. costovertebralis)
o Gelenkflächen an den Wirbeln für den Rippenkopf (Art. Capitis costae)
o Gelenkflächen für die Rippenhöckerchen am Querfortsatz (Art. Capitis costae)

Lendenwirbelsäulen
- Große Wirbelkörper
- Große Flache Dornfortsätze, die horizontal nach dorsal ragen
- Querfortsätze eigentliche Rippenfortsätze à Aus der Entwicklung der WS aus der Embryonalen
Zeit
Os Sacrum (das Kreuzbein)
Das Kreuzbein (Os sacrum) besteht aus 5 verschmolzenen Sakralwirbeln und den dazwischenliegenden
verknöcherten Zwischenwirbelscheiben. (Dreieckige Form)
- Facies Pelvica
§ Ventrale konkave Fläche
§ 4 transversal verlaufende Querleisten (Lineae transversae)
- Facies dorsalis
§ Dorsale konvexe Fläche
§ 5 längs verlaufende Leisten (durch Verschmelzung der Wirbelbogenfortsätze)
- Basis ossis sacri
§ Liegt cranial & ist dem 5. LWK zugewandt
§ Kontaktfläche zur Zwischenwirbelscheibe, verläuft schräg nach unten
§ der am weitesten ins Becken vorspringende Punkt = Promontorium
- Apex ossis sacri
§ Liegt caudal, Spitze
- Canalis Sacralis (Kreuzbeinkanal)
§ Ist die Fortsetzung des Wirbelkanals und endet im Hiatus sacralis

- Grundaufbau der Wirbelstrukturen sind vorhanden


§ Zur Seite ausgezogene Querfortsätze, die die Kreuzbeinflügel gebildet haben
§ Lateral der Kreuzbeinflügel liegt die Facies auricularis ossis sacrii
- Foramina sacralia sind Zwischenwirbellöcher (Foramina intervertebralia)
- Crista sacralis mediana (Proc. Spinosi)
- Crista sacralis medialis (Proc. Articularis)
- Crista sacralis laterales (Proc. Transversi)

Os Coccygis (Steißbein)
Das Steißbein besteht aus 3-5 Wirbeln. Die Steißbeinwirble werden von kranial nach kaudal kleiner
und sind über Synchondrosen miteinander verbunden. Bei den Steißbeinwirbeln handelt es sich um
Wirbelrudimente. Am obersten Steißbeinwirbel finden sich noch Reste der Gelenkfortsätze, die sog.
Cornua coccygea. Dabei handelt es sich um knöcherne Verwölbungen am kranialen Pol des Steißbeins.
Zudem sind an diesem Wirbel noch kurze Querfortsätze vorhanden.
Zwischenwirbelfug und Bandscheibe (Discus intervertebralis)
Zwischen zwei benachbarten Wirbelkörpern befindet sich die Zwischenwirbelfuge, die eine
faserknorplige Zwischenwirbelscheibe (Bandscheibe) enthält. Darüber sind die Wirbelkörper gelenkig
miteinander verbunden. Da die Bandscheibe mit den sie umgebenden Wirbelkörpern verwachsen ist,
handelt es sich bei dem Gelenk um eine Symphysis.

Bandscheibe (Discus intervertebralis)


- Gewebescheibe aus Faserknorpel, straffem kollagenen Bindegewebe und gallertigem Wasserkern
- Aufbau
§ Nucleus pulposus (Innerer Gallertkern)
• Reich an Hyaluronsäure
• Haben hohen Turgor durch Wasserinnendruck
• Zentrale Struktur und daran hängt die Funktion
§ Anulus fibrosus (Äußerer Faserring)
• Ringförmig um Nucleus pulposus angeordnet
• Nach außen hin mehr Bindegewebe
- Funktion
§ Stoßdämpfung & Vermittlung der Bewegung zwischen den Wirbelkörpern
§ Abhängig von Lage des Nucleus
Syndesmosen (Prinzip: Alle Elemente eines Wirbels müssen gegeneinander verspannt werden)
Verspannung der Wirbelkörper (Längssystem)
- Lig. longitudinale anterius
§ Beginnt an Schädelbasis, zieht ventral über Wirbelkörper & Bandscheiben, über Promontorium
und fixiert an der Facies pelvica des Kreuzbeins
- Lig. longitudinale posterius
§ Liegt im Wirbelkanal
§ An Schädelbasis fixiert à Hinterkante der Wirbelkörper, durch Spinalkanal, mit Bandscheiben
Zeltförmig verwachsen und zieht runter bis in canalis sacralis

Verspannung der Wirbelbögen


- Ligg. Flavia
§ Mit elastischen Fasern gefüllt
§ Liegen zwischen Wirbeln im Wirbelkanal, unterstützen die Autochthonen Rückenmuskeln

Verspannung der Fortsätze


Querfortsätze
- Lig. Intertransversaria
§ Helfen Bewegung zu begrenzen (lateral Flexion)
§ Zwischen den Querfortsätzen
Dornfortsätze
- Ligg. Interspinalia (Zwischendornfortsatzbänder)
§ Zwischen den Dornfortsätzen
- Lig. Supraspinale
§ Ein durchgehendes Band, zieht über alle Dornfortsätze, erbreitert sich im Nacken Bereich in
Sagittalebene (Lig. Nuchae)
Diarthrosen
- Iliosakralgelenk (Artt. Iliosacrales)
- Rippenwirbelgelenke (Artt. Costovertebrales) à siehe Rippen
- Wirbelbogengelenke (Artt. Zygapophysiales)
- Kopfgelenke

Kopfgelenke
Die Kopfgelenke ermöglichen fein abgestimmte Bewegungen des Kopfes um drei Achsen; Streckung
(Kopf nackenwärt legen), Beugung (Nicken) sowie lateral Flexion und Rotation des Kopfes. Dieser
hohe Bewegungsumfang ist von großer Bedeutung, da er das gezielte Ausrichten der am Kopf
sitzenden Sinnesorgane ermöglicht. Man unterscheidet:
- Oberes Kopfgelenk (Art. Atlantooccipitalis)
- Unteres Kopfgelenk (Art. Atlantoaxialis)

Wirbelbogengelenke (Artt. Zygapophysiales)


- Synonym: Facettengelenke, Zwischenwirbelgelenke, kleine Wirbelgelenke
- Gelenkart = Einfaches Gelenk
- Gelenkform = Planes Gelenk
§ Gelenkflächen Facetten artig
§ Translationsbewegung
- Gelenkpartner
§ Cranialer und caudaler Processus articularis des Wirbelbogens
§ Zwischen den Gelenkpartnern à meniskoide Falten der Membrana Synovialzyten
- Kapsel – Bandstrukturen einer Diarthrose

Stellung und Form der Gelenkfacetten in einzelnen Wirbelsäulenabschnitten unterschiedlich à


Ausmaß der Beweglichkeit insgesamt und der der einzelnen Bewegungsrichtungen in den
Wirbelsäulenabschnitten unterschiedlich

(1) HWS à beweglichster WS-Abschnitt in alle Bewegungsrichtungen


(2) LWS à 2. Beweglichste WS-Abschnitt, ausgeprägte Einschränkung in der Rotation
(3) BWS à Unbeweglichster WS-Abschnitt, v.a. Dorsalextension (Knochenhemmung)
Thorax (Brustkorb)
- Der Thorax gehört zum Rumpf, der cranial gelegene Teil
- Funktion: (1) Beinhaltet Thorakal Organe, (2) Durchtritt vieler Strukturen von cranial nach caudal
und umgekehrt, (3) Ermöglicht Erweiterung und Verkleinerung des Thoraxvolumens (Respiration)
- Knochen: Sternum & 12 Rippenpaare (Platte Knochen), 12 Thorakal Wirbel

Öffnungen des Thorax


Obere Thoraxapertur Untere Thoraxapertur
= Apertura thoracis superior = Apertura thoracis inferior
- 1. Brustwirbelkörper - 12. Brustwirbelkörper
- 1. Rippenpaar - 12. Rippenpaar
- Oberrand des Manubrium sterni - Ende vom 11. Rippenpaar
- Rippenbogen (Arcus costalis)
- Processus xiphoideus des Sternums

Rippen
Allgemein - Anzahl 12, bilateral symmetrisch aber in jedem Segment anders geformt
- Von Dorsal nach ventral abwärts verlaufend
- Rippen und Sternum sind durch hyaline Knorpelspangen verbunden (Synchondrose)
- Intercostalraum = Raum zwischen den Rippen
- Angulus costae (Rippenwinkel) = Ort der stärksten Krümmung
- Sulcus costae = Innen und unten liegende Furche, Beinhaltet Nerven und Gefäße
Abschnitte der - Rippenkopf = Caput costae, besitzt Gelenkflächen am freien Ende für die BWK
Rippen - Rippenhals = Collum costae, Am Übergang zum Rippenkörper besteht eine
Verdickung (Tuberculum costae), Ansatz der Brustwirbelfortsätze
- Rippenkörper = Corpus costae
1.-7. Costae verae („echte“ Rippen)
à Direkt über ihren Rippenknorpel mit dem Sternum verbunden
8.-10. Costae spuriae („falsche“ Rippen)
à Indirekt über ihren Rippenknorpel mit dem Sternum verbunden
11.-12. Costae fluctuantes („freie“ Rippen)
à Enden Frei
Sternum (Brustbein)
Das Sternum (= Brustbein) ist ein abgeplatteter
nach ventral gewölbtem Knochen, der aus drei
Abschnitten besteht:
- Manubrium sterni à Ansatz für die
Clavicula, 1. Rippe und halben Knorpel der
2. Rippe
- Corpus Sterni à Ansatz für die Knorpel der
2.-7. Rippen
- Processus xiphoideus à Schwertfortsatz

Gelenkpfannen des Sternums


- Incisura clavicularis
- Incisurae costales I-VII

Rippengelenke
Costovertebralgelenke (= Articulationes costovertebrales)
- Rippenkopfgelenk (= Articulatio capitis costae)
o Verbindet den Rippenkopf mit dem Brustwirkelkörper
- Rippenquerfortsatzgelenk (= Articulatio costotransversaria)
o Verbindet das Tuberculum costae der 1. - 10. Rippe mit den Proc. transversi der Brustwirbel

Sternokostalgelenke
Die Rippen 8 bis 10 sind nur indirekt mit dem Sternum verbunden, ihr Knorpel zieht um Knorpel der
7. Rippe, wodurch der Rippenbogen gebildet wird.
- 1., 6. Und 7. Rippe à Synchondrosen
- 1.-5. Rippe à Sternokostalgelenke (= Articulationes sternocostales)

Mechanik der Rippengelenke


- Die Gelenke der Rippen unterstützen die Inspiration und die Exspiration
- Funktionell sind die Rippengelenke durch ihre straffe Bandfixierung nur geringfügig beweglich
- Plane Gelenke à Bewegung = Rotation & Translation, Hebung und Senkung der Rippen
Primäre Atemmuskulatur (Muskulatur der Thoraxwand)
Diaphragma (Zwerchfell)
- Großer Platter Muskel
- Anatomische Grenze zwischen Thorax & Abdomen
o Craniale Lage des Diaphragmas zum Thorax
o Caudale Lage des Diaphragmas zum Abdomen
- Funktion: Größte Ausdehnung des Thoraxvolumens
à wichtigster Inspirationsmuskel

Ursprung = Gesamte untere Thoraxapertur


- Pars costalis à Unterrand des Rippenbogens
- Pars lumbalis à Unteren Lendenwirbelkörbern
- Pars sternalis à Hinterfläche des Proc. Xiphoideus sterni

Ansatz = Centrum tendineum

Innervation = N. phrenicus

Zwerchfellstand in Abhängigkeit der Atemlage


- Unterschiedliche Lage des Zwerchfells
- Nach tiefer Einatmung = rot
- Nach tiefer Ausatmung = blau

Durchtrittsöffnungen
(nötig, da Diaphragma die Abgrenzung zwischen Abdomen und Thorax ist)
Durchtrittsöffnungen für: Lymphgefäße, Aorta, Vena cava, Oesophagus
Mm. Intercostales

Mm. scaleni
Mm. scaleni
Ursprung: Querfortsätze der oberen bis unteren Halswirbelsäule
3-7
Ansatz: (1) M. Scalenus anterior: 1. Rippe
(2) M. Scalenus medius: 1. Rippe
(3) M. scalenus posterior: 2. Rippe

Funktion: Punctum mobile an den Rippen:


Inspiration (Heben der oberen Rippe)

Punctum fixum an den Rippen:


Lateralflexion der HWS zur ipsilateralen Seite
(bei einseitiger Kontraktion)
Ventralflexion des Halses
(bei beidseitiger Kontraktion)

Innervation Direkte Äste aus dem Plexus cervicalis und dem Plexus
brachialis (C3-6)

M. transversum thoracis
Hintere tiefe Bauchmuskulatur
(1) M. quadratus lumborum, (2) Psoas Major

Vordere gerade Bauchmuskulatur


(1) M. rectus abdominis, (2) (M. pyramidalis)
Seitliche schräge Bauchmuskulatur
(1) M. obliquus externus abdominis, (2) M. obliquus internus abdominis, (3) M. transversus
abdominis
Autochthone Rückenmuskulatur (M. erector spinae /M. erector trunci)
Lage
- Strangförmig vom Becken-Kreuzbein bis Hinterhaupt
- Beidseits paravertebral in einem Osteofibrösen Kanal, gebildet durch Dorn- und Querfortsätze und
dem oberflächlichen und tiefen Blatt der Fascia thoracolumbalis

Funktion
- Dynamisch
o Bewegung des Rumpfes / der Wirbelsäule
o Dorsalextension bei beidseitiger Innervation: antagonistisch zur Bauchmuskulatur
o Lateralflexion, Rotation bei einseitiger Innervation: synergistisch mit Bauchmuskulatur
- Statisch
o Verspannung der Physiologischen Krümmungen (v.a. HWS- und LWS-Lordose)

Innervation
- Rami dorsales der Spinalnerven

Einteilung
o Medialer Trakt & Lateraler Trakt
o System aus einzelnen Muskelgruppen

Ursprung & Ansatz


o Ursprung immer Caudal
o Ansätze immer Cranial (am dorsalen Rumpfskelett)

Die einzelnen Muskelgruppen verspannen die Anteile des dorsalen Rumpfskeletts miteinander: teils
von Segment zu Segment, teils über zwei oder mehrere Segmente hinweg. Nach gleichem System
verspannende Muskelgruppen finden sich getrennt in unterschiedlichen Bereichen der Wirbelsäule.
Kurze Nacken- bzw. Kopfgelenkmuskeln
Prävertebrale Halsmuskeln
Schultergürtel
- Bestandteile: Scapula & Clavicula
- Der Schultergürtel besteht aus Platte Knochen
- Er ist nach lateral verlagert
- Der Schultergürtel stellt die Verbindung zwischen
der oberen Extremität mit dem Rumpf her
- Er erweitert den Bewegungsspielraum des
Schultergelenkes (à der oberen Extremität)

Clavicula
- Die Clavicula ist ein S-förmiger
Knochen, der das Brustbein (Sternum)
mit dem Schulterblatt (Scapula)
verbindet.
- Sie hat 2 Enden, ein mediales (Dick &
knubbelig) und ein Laterales (lateral,
flach & breit).
- Sattelförmige Gelenkfläche lateral
- Einzige Extremitäten Knochen der sich
auf bindegewebiger Grundlage
entwickelt

Scapula
Die Scapula ist ein platter, dreieckiger Knochen. Dementsprechend werden drei Ränder und drei Ecken
unterschieden. Die Scapula besitzt weiterhin eine Vorder- und Rückseite

Ränder
o Margo medialis scapulae
o Margo superior scapulae
o Margo lateralis scapulae

Ecken
o Angulus superior scapulae
o Angulus inferior scapulae
o Angulus lateralis scapulae

Flächen
o Facies posterior
§ Spina scapulae
§ Fossa supraspinata
§ Fossa infraspinata
§ Acromion
o Facies costalis
§ Processus coracoideus
§ Incisura Scapulae
o Cavitas glenoidalis
§ kleine Knochenfläche unterhalb des Acromions, die als Gelenkpfanne des Schultergelenks dient
Schultergürtelgelenke und Gleitlager

Art. Sternoclavicularis (Sternoclaviculargelenk, mediales Schlüsselbeingelenk)


- Einfaches Gelenk (Besteht aus: Incisura clavicularis am Manubrium & Mediale Ende der Clavicula)
- Gelenktyp: Sattelgelenk à 2 Freiheitsgrade (Flex/Ext., Abd/Add.)
- Bewegung sind stets mit denen des Akromioklavikulargelenks mechanisch gekoppelt
- Discus gleicht Inkongruenzen aus und verbessert Bewegungsrichtungen
- Bewegungen im Schultergürtel: Elevation/Depression, Protraktion/Retraktion
- Sehr stark bandgesichertes Gelenk à Lig. Sternoclavicularis anterius
- Die einzige echte gelenkige Verbindung des Schultergürtels zum Rumpf
Art. Acromioclavicularis (Akromioklavikulargelenk, laterales Schlüsselbeingelenk, AC-Gelenk)
- Diarthrose am Schultergürtel
- Ist seiner Form nach ein Planes Gelenk à muss durch straffe Bänder in seiner Position gehalten
werden à Translationsbewegung, geringes Bewegungsausmaß
- Beteiligte Strukturen: Scapula (Acromion) & Clavicula (laterales Ende)
- Zwischen den Gelengflächen liegt meist ein variabel geformter Discus articularis
- Weichteilgewebe
o Lig. Coracoclaviculare
§ Zwei Anteile: Lig. Conoideum (medial) & Lig. Trapezoideum (lateral)
§ Proc. Coracoideus der Scapula à Laterales Ende der Clavicula
o Lig. Acromioclaviculare

Subacromiales Nebengelenk (Subacromiales Gleitlager)


- Subacromiales Nebengelenk besteht aus: Bursa subacromialis & Bursa subdeltoidea
- Die Schleimbeutel bilden die Gelenkhöhle des Nebengelenks und sorgen für ein reibungsloses
Gleiten des Humeruskopfes sowie der Ansatzsehne der Rotatorenmanschette unter das
Schulterdach während der Abduktion bzw. Elevation.
Schulterblatt-Thorax-Gelenk (Gleitlager)
- Unechtes Gelenk
- Gleitlager aus lockerem Bindegewebe zwischen den Mm. subscapularis und serratus anterior
- Ermöglicht das Gleiten des Schulterblattes auf dem Thorax à Bewegung & Fixierung durch
Muskelschlingen

Schultergelenkdach (Fornix humeri)


Schultergelenk (Art. Glenohumerales/ Art. Humeri)
- Übergangsstelle von Schulter zur Oberen Extremität
- Gelenkart = Einfaches Gelenk
- Gelenkform = Kugelgelenk à 3 Freiheitsgrade à Anteversion/Retroversion, IR/AR, Abd. /Add.
- Besitzt das größte Bewegungsausmaß aller menschlichen Gelenke à neigt zu Luxation
- Gelenkpartner
o Caput Humeri
§ Kugelform
§ vollständig mit Hyalinem Gelenkknorpel überzogen
o Cavitas Glenoidale
§ Ovale Schüssel
§ Vollständig mit Hyalinem Gelenkknorpel
o Vergrößerung durch Labrum Glenoidale à Faserknorpel, nicht durchblutet, ernährt durch
Diffusion und Nährstoffe aus Synovia

Voraussetzung für die große Beweglichkeit des Schultergelenks:


o Knöcherne = Missverhältnis 3:1, keine Knochensicherung
o Gelenkkapsel weit und schlaff mit Recessus axillaris
o Wenige, nicht sehr kräftige Bänder à kaum Bandsicherung
o Muskelsicherung v.a. durch Rotatorenmanschette und M. deltoideus
o (Mitbewegung des Schultergürtels)
Kapsel und Bänder
Die Gelenkkapsel des Schultergelenks ist an der Scapula unmittelbar außerhalb des Labrum glenoidale
und am Humerus im Bereich des Collum anatomicum befestigt. Tuberculum majus und minus liegen
extrakapsulär. Die Kapsel hat beim herabhängenden Arm eine „Reservefalte“ am Unterrand, den
Recessus axillaris. Durch die Weite der Gelenkkapsel wird der Bewegungsumfang vergrößert.

Durch die Gelenkhöhle verläuft die lange Bizepssehne in einer Sehnenscheide (Vagina tendinis
intertubercularis).

Wie wichtigsten Bänder am Schultergelenk:


- Lig. Coracoacromiale = Das band spannt sich zwischen Processus coracoideus und Acromion
oberhalb des eigentlichen Schultergelenks auf. Es ist Teil des Schultergelenkdachs.
- Lig. Corcaohumerale = Das Band zieht vom Processus coracoideus zu den Tubercula majus et minus
des Humerus (Verstärkung für den vorderen Gelenkkapselanteil).
- Ligg. Glenohumeralia (superius, medium, inferius) = Diese 3 Bandstrukturen verstärken die vordere
Kapsel.

- Lig. Glenohumerale superius


o Verläuft vom oberen Pfannenrand zum
Sulkus intertubercularis & zum Tuberculum
minus
- Lig. Glenohumerale medium
o Verläuft nahezu rechtwinklig zur Ansatzsehen
des M. subscapularis vom oberen
Pfannenrand zum Collum anatomicum des
Humerus
- Lig. Glenohumerale inferius
o Es besteht aus drei Teilen: (1) anteriorer &
(2) posteriorer Faserzug, dazwischen
liegenden axillären Recessus.
o Verlaufen vom kaudalen Gelenkpfannenrand
zum medialen Hals des humerus
Rotatorenmanschette
Die Rotatorenmanschette liegt unterhalb der Fornix humeri (Spatium sibacromiale) und wird von
folgenden Muskeln gebildet: (1) M. supraspinatus (kranial), (2) M. infraspinatus (dorsal), (3) M. teres
minor (dorsal), (4) M. subscapularis (ventral)

Die Rotatorenmanschette dient der Sicherung des Schultergelenkes und der Führung bei Bewegungen
des Armes à die Muskeln umgreifen den Humeruskopf Manschettenartig und zentrieren ihn. Die
Intaktheit der Muskeln der Rotatorenmanschette ist ein wichtiger Schutz vor Luxation.

Bursen des Schultergelenks


- Bursa subacromialis (siehe Nebengelenk)
- Bursa subdeltoidea (siehe Nebengelenk)
- Bursa subcoracoidea
- Bursa subcutanea acromialis (direkt unter der Haut)
Humerus (Oberarmknochen)
Der Humerus (Oberarmknochen) ist ein langer Röhrenknochen. Er gliedert sich in ein röhrenförmiges
Mittelstück (Humerusschaft, Diaphyse) sowie ein proximales und ein distales Endstück (Epiphyse). Er
steht proximal mit der Scapula und distal mit den Unteramknochen in Verbindung.

Aufbau:
- Proximaler Humerus: Caput humeri (Humeruskopf) und Collum humeri (Humerushals)
- Humerusschaft: Corpus humeri (Humeruskörper)
- Distaler Humerus: Condylus humeri (distaler Gelenkflächenteil)

Proximaler Humerus
- Caput Humeri à Halbkugeliger Gelenkkopf, überzogen mit Knorpelgewebe, artikuliert mit der
Cavitas glenoidalis der Scapula
- Collum anatomicum (anatomischer Hals) à An dieser Stelle ist die Gelenkkapsel befestigt
- Tuberculum Majus (nach lateral gerichtet) & Tuberculum Minus (nach ventral gerichtet) à Jeder
Höcker läuft distal in einen Knochenkamm aus à Crista tuberculi minoris & Crista tuberculi majoris
- Zwischen den Tuberculi & Knochenkämmen à Sulcus intertubercularis, die Sehne des langen
Bizeps Kopfes verläuft hier
- Collum Chirurgicum à Region ist besonders häufig von Oberarmbrüchen betroffen
Humerusschaft (Corpus humeri)
- Die Tuberositas Deltoidea befinden sich Mittig auf der lateralen Seite liegend. à Ansatzstelle für
den M. deltoideus.
- Hinterfläche des Schaftes à Sulcus nervi radialis à In dem der N. radialis zusammen mit der A.
profunda brachii verläuft
- 2 Knochenkanten = Margo medialis und lateralis, grenzen Ventral- von Dorsalfläche ab
Distaler Humerus
Margo medialis und Margo lateralis verlaufen nach distals als Knochenkämme à Crista
supracondylaris medialis und lateralis weiter und gehen schließlich in den Epicondylus medialis und
Epicondylus lateralis über. Auf der Hinterfläche des Epicondylus medialis liegt der Sulcus nervi ulnaris
für den N. ulnaris.

Distal zwischen den beiden Epikondylen befindet sich der Condylus humeri. Er trägt 2 Gelenkkörper,
die mit den Unteramknochen artikulieren:
- Medial (ulnar) à die Trochlea humeri (artikuliert mit der Incisura trochlearis)
- Lateral (radial) à das Capitulum humeri (artikuliert mi dem Radiusköpfchen)

Oberhalb dieser beiden Gelenkkörper liegen kleine Vertiefungen:


- Vorderfläche (Ventral)
o Oberhalb der Trochlea humeri: Fossa coronoidea
o Oberhalb des Capitulum humeri: Fossa radialis
- Hinterfläche (dorsal)
o Oberhalb der Trochlea humeri: Fossa olecrani

Gelenke
Der Humerus artikuliert proximal mit der Scapula und distal mit Ulna und Radius:
- Verbindung zur Scapula: Schultergelenk (articulatio Humeri)
- Verbindung zur Ulna: Humeroulnargelenk (Articulatio humeroulnaris)
- Verbindung zum Radius: Humeroradialgelenk (Articulatio humeroradialis)

Das Humeroulnargelenk und das Humeroradialgelenk sind Teil des Ellenbogengelenks.


Elle (Ulna) und Speiche (Radius)
Die Ulna (Elle) und der Radius (Speiche) bilden zusammen die zwei parallel verlaufenden
Unterarmknochen (Knöcherne Region: Antebrachium). Beide sind Röhrenknochen. Am distalen
Unterarm liegt der Radius daumenseitig und die Ulna kleinfingerseitig.

- Ulnar im Proximalen Anteil großer und stabiler Knochen, nach distal zarter
- Radius im Proximalen Anteil fängt zart an, wird distal zum massiven Knochen
- Proximal steht Ulnar höher, Radius reicht distal tiefer

Aufbau der Elle (Ulna)


- Proximale Ulna
o Vorderer Knochenfortsatz = Proc. Coronoideus
o Hinterer Knochenfortsatz = Olecranon
o Gelenkfläche zwischen Fortsätzen = Incisura trochlearis
o Gelenkfläche nach lateral = Incisura radialis
- Ulnaschaft
o Corpus ulnae + Dreikantiger Querschnitt
o Facies anterior, medialis und Posterior
o Margo anterior, interosseus und Posterior
o Ventral Fläche, distal des Proc. Coronoideus à Tuberositas
ulnae als Ansatzstelle für M. brachialis
- Distale Ulna
o Caput ulnae
o Gelenkflächen für das distale Radioulnargelenk à
Circumferentia articularis
o Knochenvorsprung à Processus styloideus ulnae

Aufbau der Speiche (Radius)


- Proximaler Radius
o Caput radii
o Vertiefung auf der Oberseite à Fovea articularis (überzogen mit
Hyalinem Knorpel)
o Fovea articularis à Circumferentia articularis raddi (Überzogen
mit Hyalinem Knorpel)
o Collum radii
o Tuberositas radii à Ansatz des M. biceps brachii
- Radiusschaft
o Corpus Radii
o Facies anterior, Lateralis und posterior
o Margo anterior, interosseus und posterior
o Mittig, lateral liegt die Tuberositas pronatoria
- Distaler Radius
o Processus styloideus radii
o Ulnar à Incisura ulnaris
o Facies articularis carpalis
o Dorsalfläche: Knochenleisten und Rinnen à Sehnen
o Tuberculum dorsale
Kontinuierliche Knochenverbindungen
Membrana Interossea antebrachii (Syndesmose)
- Bindegewebige Verbindung zwischen den sich gegenüberliegenden Längskanten von Radius und
Ulna (Margo interosseus radii/ulnae)
- Verhindert Längsverschiebung von Radius und Ulna gegeneinander
- Bei Supination à gespannt
- Bei Pronation à entspannt

Radioulnargelenk
- Funktionelle Einheit aus proximalem und distalem Radioulnargelenk
- Gelenktyp: Radgelenk
- Beteiligte Strukturen des Proximalen Gelenks
o Knöchern
§ Circumferentia articularis des Caput radii
§ Incisura radialis der Ulna
o Bindegewebig
§ Lig. Anulare radii
- Beteiligte Strukturen des Distalen Gelenks
o Knöchern
§ Circumferentai articularis des Caput ulnae
§ Incisura ulnaris des Radius
o Bindegewebig
§ Schlaffe Gelenkkapsel, die die umfassende Bewegung der Pronation/Supination ermöglicht
§ Ligg. Radioulnaria palmare et dorsale
Ellenbogengelenk (Articulatio cubiti)
Das Ellenbogengelenk (articulatio cubiti) verbindet Oberarm und Unterarm miteinander. Es ist ein
Zusammengesetzes Gelenk bestehend aus 3 verschiedenen Gelenken:
1. Humeroulnargelenk (Articulatio humeroulnaris)
a. Zwischen Trochlea humeri und Incisura trochlearis
b. Scharniergelenk (Flexion/Extension)
2. Humeroradialgelenk (articulatio humeroradialis)
a. Zwischen Capitulum humeri und Fovea articularis
b. Drehgelenk (Pronation/Supination)
3. Proximales Radioulnargelenk (Articulatio radioulnaris proximalis)
a. Zwischen Circumferentia articularis radii und Incisura radialis
b. Anatomisches Kugelgelenk (Flexion/Extension, Supination/Pronation)

Gelenkmechanik
Das Ellenbogengelenk ist ein Gelenk mit 2 Freiheitsgraden
- Flexion und Extension = Scharnierbewegung
- Pronation und Supination = Drehbewegung

Bewegungsachse
- Bewegungsachse für die Pro- und Supinatino
o Vom Zentrum des Capitulum humeri durch die Mitte der Fovea Capitis radii, schräg nach distal zum
Proc. Styloideus ulnae
- In Supination: Knochen liegen parallel
- In Pronation: Überkreuzt
Kapsel und Bänder
Die Gelenkkapsel umschließt alle 3 Gelenk mit einer Kapsel. Für die Pro- & Supination des Unterarms
gibt es eine Reservefalte am Collum radii (Recessus sacciformis). Die Kapsel umfasst proximal (am
Humerus) den distalen Teil der Fossa olecrani sowie die Fossae coronoidea und radialis. Distal ist sie
an der Ulna nahe der Knorpel-Knochen-Grenze der Incisura trochlearis befestigt, am Radius umfasst
die Kapsel das Caput und den Proximalen Abschnitt des Collums. Die Epicondylen am Humerus
befinden sich extrakapsulär.

Wichtige Bänder:
- Lig. Collaterale ulnare
o Seitenband an der Ulna (Innenband)
o Epicondylus medialis à distal der Incisura trochlearis
o Sicherung der Scharnierbewegung
- Lig. Collaterale radiale
o Seitenband am Radius (Außenband)
o Epicondylus Lateralis à vereinigt sich mit Lig. Anulare radii à strahlt in die Ulna ein
o Gekoppelte Sicherung von Flex/Ext und Pro/Supination
- Lig. Anulare radii (Ringband)
o Umfasst den Radiuskopf & liegt Intrakapsulär
o Entspringt der Incisura radialis & setzt auch dort an
o An seiner Innenseite hat es eine überknorpelte Gelenkfläche für die Circumferentia articularis radii
o Sichert Radiuskopf, sichert Circumferentia, sichert Supinations/Pronations Bewegung, sichert
Radioulnaris Gelenk proximal
Handknochen (Ossa manus)
Das Handskelett gliedert sich in 3 Abschnitte:
1. Carpus (Handwurzel) à mit 8 Handwurzelknochen (Ossa carpi)
2. Metacarpus (Mittelhand)à mit 5 Mittelhandknochen (Ossa metacarpi)
3. 5 Digiti Manus (Finger) à aus insgesamt 14 Fingerknochen (Ossa Digitorum manus)

Handwurzelknochen (Ossa carpi)


- Proximale Reihe (von radial nach ulnar)
o Os scaphoideum (Kahnbein)
o Os lunatum (Mondbein)
o Os triquetrum (Dreieckbein)
o Os pisiforme (Erbsenbein)
§ Sesambein
- Distale Reihe (von radial nach ulnar)
o Os trapezium (großes Vieleckbein)
§ Sattelgelenk
o Os trapezoideum (kleines Vieleckbein)
o Os capitatzm (Kopfbein)
o Os hamatum (Hakenbein)

Merksatz:
„Some lovers try positions that they can´t handle “
„Ein Kahn fuhr im Mondschein im Dreieck um das
Erbsenbein, Vieleck groß, Vieleck klein, am Kopf, da
muss der Haken sein!“

Alle Handwurzelknochen Amphiarthrotisch miteinander verbunden. Die Handwurzelknochen sind


bogenförmig angeordnet, sodass eine palmar konkave und dorsal konvexe Wölbung entsteht. Palmar
finden sich einige Knöcherne Fortsätze, an denen das Retinaculum flexorum befestigt ist:

- Radial: Tuberculum ossis trapezii (Os trapezium) & Tuberculum ossis scaphoidei (os scaphoideum)
- Ulnar: Hamulus ossis hamate (Os hamatum), außerdem Os pisisforme

Mittelhandknochen (Ossa Metacarpi)


Jede Hand hat 5 röhrenförmige Mittelhandknochen. Von proximal nach distal gliedern sie sich jeweils
in Basis, Corpus und Caput.

Basis ossis metacarpi


Proximales Ende mit gelenkiger Verbindung
zu den Handwurzelknochen

Corpus ossis metacarpi


Lang gestrekcter Knochenkörper

Caput ossis metacarpi


Distales Ende mit gelenkiger Verbindung zu
den Fingerknochen

- Am distalen Ende des Os metacarpi I à 2 Sesambeine (Ossa sesamoidea), Basis = Sattelförmig


Fingerknochen (Ossa digitorum manus)
Die 5 Finger der Hand werden von radial nach ulnar durchnummeriert (Digiti manus I-V)
- Digiti manus I = Daumen (Pollex)
- Digiti manus II = Zeigefinger (Index)
- Digiti manus III = Mittelfinger (Digitus medius)
- Digiti manus IV = Ringfinger (Digitus anularis)
- Digiti manus V = Kleinfinger (Digitus minimus)

Sämtliche Finger bestehen aus 3 Röhrenförmigen Fingerknochen (Phalangen)(Ausnahme Daumen):


- Phalanx proximalis = Fingergrundglied oder Grundphalanx
- Phalanx Media = Fingermittelglied der Mittelphalanx
- Phalanx distalis = Fingerendglied oder Endphalanx
Karpaltunnel (Canalis carpi)
Die Handwurzelknochen bilden nach volar (=palmar) gerichtet eine konkave Wölbung aus (Sulcus
carpi), die vom Retinaculum flexorum – einem kräftigen, breiten Band – überspannt wird. Es ziehen 10
Beugesehnen mit Sehnenscheiden durch + N. Medianus (Klinik: Kompression des N. Medianus)

Begrenzung des Karpaltunnels sind:


- Palmar (Dach): Retinaculum flexorum
- Dorsal (Boden): Ossa hamatum, capitatum, trapezoideum, trapezium, scaphoideum
- Ulnar: Ossa pisiforme und triquetrum
- Radial: Ossa scaphoideum und trapezium

Guyon-Loge (Canalis ulnaris)


An der ulnaren Seite der Handwurzel befindet sich oberhalb des Retinaculum flexorum die sog. Gyson-
Loge (Canalis ulnaris), durch die A. ulnaris und N. ulnaris (Klinik: Kompressionssyndrom) nach distal
ziehen.

Die palmare Bedeckung der Guyon-Loge erfolgt durch Haut, subkutanes Fettgewebe, proximal durch
das Lig. Carpi palmare (eine Verstärkung der Unterarmfaszie) und distal durch den M. palmaris brevis.
Ulnar liegt das Os pisiforme, radial der Hamulus ossis hamati. Den Boden bilden das Retinaculum
flexorum und das lig. Pisohamatum.
Gelenk der Hand
Übersicht
- Proximales Handgelenk (Articulatio radiocarpalis)
- Distales Handgelenk (Articulatio mediocarpalis)
- Interkarpalgelenke (Articulationes intercarpales)
- Karpometakarpalgelenke (Articulationes carpometacarpales)
o Daumensattelgelenk (Art. Carpometacarpalis pollicis)
- Intermetakarpalgelenke (Articulationes intermetacarpales)

Proximales Handgelenk (Articulatio radiocarpalis)


- Gelenkpartner distal: Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetum
- Gelenkpartner proximal: Distale Gelenkfläche des Rafius, Discus ulnarcarpalis
- Keine Kongruente Gelenkpartner, Bandgesichertes Gelenk
- Gelenkform: Eigelenk
o 2 Freiheitsgrade
o Bewegung: Palmarflexion/Dorsalextension, Radialduktion/Ulnarduktion

Die Gelenkpfanne setzt sich größtenteils aus der Facies articularis carpalis des Radius zusammen, die
ohne zwischengeschalteten Discus mit dem Os lunatum und dem Os scaphoideum kommuniziert. Der
ulnare Anteil der Gelenkpfanne wird vom Discus articularis (Discus ulnocarpalis) gebildet. Dieser
Faserknorpel liegt zwischen Ulna auf der einen und Os triquetrum und Os lunatum auf der anderen
Seite.
Distales Handgelenk (Articulatio mediocarpalis)
- Gelenkpartner: Proximale und distale Reihe der Handwurzelknochen
- Gelenkspalt zwischen Karpalknochen ist S-förmig
- Gelenkkapsle ist auf der Handinnenseite straff, auf der Handrückenseite eher schlaff
- Verzahntes Scharniergelenk, 1 Freiheitsgrad à Palmarflexion/Dorsalextension

Articulationes intercarpales (Interkarpalgelenke)


Es handelt sich hierbei um die Gelenke zwischen den Handwurzelknochen einer Reihe. Neben den
kapsulären Ligamenta intercarpalia dorsalia und palmaria sind sie durch intraartikuläre Ligamenta
intercarpalia interossea straff fixiert (Amphiarthrosen),

Art. Carpometacarpalis (Karpometakarpalgelenke II-V)


- Distale Reihe der Handwurzelknochen & Basen der Ossa metacarpi II-V
- Straffe Bänder verbinden palmar und dorsal die Gelenkpartner, sodass nur
minimale Bewegungen der Gelenke möglich sind (Amphiarthrosen).

Art. Carpometarcarpalis pollicis (Daumen Sattelgelenk)


- Os trapezium & Os metacarpi I
- Sattelgelenk, 2 Freiheitgrade (Abd/Add, Flex/Ext)
- Funktionell 3. Freiheitgrad à Oppositionsbewegung & Reposition
- Greifbewegungen: Spritzgriff, Klemmgriff, Hackengriff
- Durch Opponierungs-Fähigkeit sehr Arthrose (Ritzarthrose) anfällig

Intermetakarpalgelenke (Articulationes intermetacarpales)


- Basen der Mittelhandknochen artikulieren miteinander
- Straffe Gelenke (Amphiarthrosen), die durch kräftige Bänder fixiert werden
Bänder der Handwurzel (karpale Bänder)
- Bänder zwischen Unterarm und Handwurzelknochen
o Ligg. Radiocarpalia dorsale und palmare
o Lig. Ulnocarpale palmare
o “Meniscus ulnocarpalis”
o Lig. Collaterale carpi radiale
o Lig. Collaterale carpi ulnaer
o Retinaculum extensorum
- Bänder zwischen den Handwurzelknochen
o Ligg. Intercarpalia interossei
o Ligg. Intercarpalia dorsalia
o Ligg. Intercarpalia palmaria
o Retinaculum flexorum
- Bänder zwischen Handwurzel und Mittelhand
o Ligg. Carpometacarpalia dorsalia und palmaria
- Bänder zwischen den Basen der Mittelhandknochen
o Ligg. Metacarpalia interossea, dorsalia und palmaria

TFCC (Triangulärer fibrokartilaginärer Komplex)


- System von Knorpel-Band, die das
Radioulnare Gelenk und den ulnaren Anteil
des proximalen Handgelenks stabilisieren.
- Discus ulnocarpalis
- Meniscus ulnocarpalis
- Radioulnara & Ulnokarpale Bänder
- 6. Strecksehnenfach
6 Strecksehnenfächer
- 6 Sehnenfächer für die Extensoren Muskeln von Hand und Finger
- Befinden sich im Bereich des Dorsalen Handgelenks
- In der Mittelhand ist die Situation der Sehnenscheiden variabel/ unterschiedlich
- Sie befinden sich streckseitig und beugeseitig unter dem Retinaculum

Retinaculum Extensorum
- Rückhalteband im Bereich des dorsalen Handgelenks
- Verstärkt Faserzug der Unterarmfaszie
- Dient der Kraftumleitung der Fingerstrecker

Retinaculum Flexorum
- Breites, starkes Band zwischen dem Os scaphoideum
und Os trapezium auf radiale Seite und dem Hamulus
ossis hamati und dem Os pisiforme auf ulnarer Seite
- Dient der Beigemuskulatur als Widerlager zur
Kraftumleitung
- Bildet das Dach des Karpaltunnels
Dorsal Aponeurose der Fingerstrecker

Flächige Sehnen der Seiten und Rückenseiten der Finger


(Fortsetzung der Sehnen der Langen Extensoren sowie bei den
Fingern II-V der Mm. Interossei und Mm. lumbricales)

Ringbänder (5 Stück)
Schultergürtel-/ Halsmuskulatur
M. trapezius

M. sternocleidomastoideus
Dorsale Schultergürtelmuskulatur
(1) M. levator scapulae, (2) M. rhomboideus minor, (3) M. rhomboideus major
Ventrale Schultergürtelmuskulatur
M. serratus anterior

(1) M. subclavius, (2) M. pectoralis minor

(1) M. pectoralis major, (2) M. coracobrachialis


Dorsale Schultergelenksmuskulatur
- Rotatorenmanschette (M. subscapularis, M. Supraspinatus, M. infraspinatus, M. teres minor)
- M. latissimus dorsi
- M. teres major

(1) M. subscapularis

(2) M. Supraspinatus, (3) M. infraspinatus, (4) M. teres minor

M. deltoideus
(1) M. latissimus dorsi, (2) M. teres major
Flexoren am Oberarm
(1) M. Biceps brachii, (2) M. brachialis

Extensoren am Oberarm
(1) M. tricpes brachii, (2) M. anconaeus
Unterarmmuskeln
Dorsale Unterarmmuskeln Innervation
- Oberflächliche Extensoren N. Radialis
o M. Extensor digitorum - Dorsale Unterarmmuskeln
o M. Extensor digit minimi o Oberflächliche Extensoren
o M. Extensor carpi ulnaris § M. Extensor digitorum
- Tiefe Extensoren § M. Extensor digit minimi
o M. Supinator § M. Extensor carpi ulnaris
o M. Abductor pollicis longus o Tiefe Extensoren
o M. Extensor pollicis longus § M. Supinator
o M. Extensor pollicis brevis § M. Abductor pollicis longus
o M. Extensor indicis § M. Extensor pollicis longus
§ M. Extensor pollicis brevis
Ventrale Unterarmmuskeln § M. Extensor indicis
- Oberflächliche Flexoren - Radiale Unterarmmuskeln
o M. Pronator teres o Radialisgruppe
o M. flexor digitorum superficialis § M. Brachioradialis
o M. flexor carpi radialis § M. Extensor carpi radialis longus
o M. flexor carpi ulnaris § M. Extensor carpi radialis brevis
o M. palmaris longus
- Tiefe Flexoren N. medianus
o M. flexor digitorum profundus - Ventrale Unterarmmuskeln
o M. flexor pollicis longus o Oberflächliche Flexoren
o M. pronator quadratus § M. Pronator teres
§ M. flexor digitorum superficialis
Radialen Unterarmmuskeln § M. flexor carpi radialis
- Radialisgruppe § M. palmaris longus
o M. Brachioradialis o Tiefe Flexoren
o M. Extensor carpi radialis longus § M. flexor digitorum profundus
o M. Extensor carpi radialis brevis § M. flexor pollicis longus
§ M. pronator quadratus

N. Ulnaris
- M. flexor carpi ulnaris
- Ulnarer Teil des M. Flexor digitorum
profundus
Oberflächliche Extensoren

Tiefe Extensoren
Oberflächliche Flexoren

Tiefe Flexoren
Radialisgruppe

Kurze Handmuskeln
Muskeln des Thenar (= Daumenballen) (Innervation = N. medianus, N. ulnaris)
- M. abductor pollicis brevis
- M. adductor pollicis
- M. flexor pollicis brevis
- M. opponens pollicis

Muskeln der Mittelhand (Innervation = N. ulnaris)


- Mm. lumbricales (Innervation Ausnahme = N. medianus)
- Mm. interossei dorsales
- Mm. interossei palmares

Muskeln des Hypothenars (= Kleinfingerballen) (Innervation = N. ulnaris)


- M. abductor digiti minimi
- M. flexor digiti minimi (brevis)
- M. opponens digiti mini
- M. palmaris brevis

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