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DEUTSCHE NORM Mai 2003

Abnahmeprüfungen für CO2-Laserstrahlanlagen


zum Qualitätsschweißen und -schneiden
Teil 1: Grundlagen, Abnahmebedingungen (ISO 15616-1:2003)
Deutsche Fassung EN ISO 15616-1:2003 EN ISO 15616-1
ICS 25.160.30

Acceptance tests for CO2-laser beam machines for high quality


welding and cutting –
Part 1: General principles, acceptance conditions
(ISO 15616-1:2003); German version EN ISO 15616-1:2003

Essais de réception des machines de soudage et de coupage


de qualité par faisceau laser CO2 –
Partie 1: Principes généraux et conditions de réception
(ISO 15616-1:2003); Version allemande EN ISO 15616-1:2003

Die Europäische Norm EN ISO 15616-1:2003 hat den Status einer Deutschen Norm.

Nationales Vorwort

Die Europäische Norm EN ISO 15616-1 wurde vom CEN/TC 121/SC 4 „Qualitätsmanagement für das
Schweißen“ erarbeitet und vom ISO/TC 44/SC 10 „Vereinheitlichungen von Schweißvorschriften“ identisch
übernommen. Das zuständige deutsche Normungsgremium ist der Gemeinschaftsausschuss DIN/DVS
AA 15.2/AG V 9.2 „Laserstrahlschweißen und -schneiden“ im Normenausschuss Schweißtechnik (NAS).

Die im Abschnitt 2 und im Abschnitt „Literaturhinweise“ genannten Europäischen und Internationalen


Normen (außer ISO 11553) sind unter der gleichen Nummer als DIN-EN-Normen, DIN-ISO-Normen bzw.
DIN-EN-ISO-Normen veröffentlicht.

ISO 11553 keine entsprechende nationale Norm veröffentlicht

Fortsetzung 16 Seiten EN

Normenausschuss Schweißtechnik (NAS) im DIN Deutsches Institut für Normung e.V.


Normenausschuss Feinmechanik und Optik (NAFuO) im DIN
– Leerseite –
EUROPÄISCHE NORM EN ISO 15616-1
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE März 2003

ICS 25.160.30

Deutsche Fassung

Abnahmeprüfungen für CO2-Laserstrahlanlagen zum


Qualitätsschweißen und -schneiden
Teil 1: Grundlagen, Abnahmebedingungen (ISO 15616-1:2003)

Acceptance tests for CO2-laser beam machines for high Essais de réception des machines de soudage et de
quality welding and cutting – Part 1: General principles, coupage de qualité par faisceau laser CO2 –
acceptance conditions (ISO 15616-1:2003) Partie 1: Principes généraux et conditions de réception
(ISO 15616-1:2003)

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 21. November 2002 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, der Slowakischen Republik, Spanien,
der Tschechischen Republik, Ungarn und dem Vereinigten Königreich.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: rue de Stassart, 36 B-1050 Brüssel

© 2003 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN ISO 15616-1:2003 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN ISO 15616-1:2003 (D)

Inhalt
Seite
Vorwort........................................................................................................................................................................ 3
1 Anwendungsbereich ..................................................................................................................................... 3
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 4
3 Begriffe........................................................................................................................................................... 4
4 Bedingungen für die Abnahmeprüfungen .................................................................................................. 6
4.1 Aufstellung der CO2-Laserstrahlanlage ..................................................................................................... 6
4.2 Stromversorgung .......................................................................................................................................... 6
4.3 Gesundheit, Sicherheit und Umwelt ........................................................................................................... 6
4.4 Kühlsystem .................................................................................................................................................... 7
4.5 Gasversorgung und Gasversorgungssystem............................................................................................ 7
4.6 Betriebsanweisungen ................................................................................................................................... 7
5 Grundsätze für Abnahmeprüfungen ........................................................................................................... 7
5.1 Einstellbereich des Systems........................................................................................................................ 7
5.2 Grenzabweichungen ..................................................................................................................................... 7
5.3 Erforderliche Genauigkeit ............................................................................................................................ 8
5.4 Abnahmebericht ............................................................................................................................................ 9
6 Abnahmeprüfungen ...................................................................................................................................... 9
6.1 Allgemeines ................................................................................................................................................... 9
6.2 Allgemeine Eigenschaften ......................................................................................................................... 10
6.3 Untersuchung des fokussierten Laserstrahls.......................................................................................... 11
6.4 Genauigkeit des Führungssystems, der Positionierung und der Führungsbahn................................ 12
6.5 Schweiß- und Schneidgeschwindigkeit.................................................................................................... 13
6.6 Arbeitsgas: Prüfung und Instrumentierung ............................................................................................. 15
Literaturhinweise...................................................................................................................................................... 16

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN ISO 15616-1:2003) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 121 „Schweißen“, dessen
Sekretariat vom DS gehalten wird, in Zusammenarbeit mit dem Technischen Komitee ISO/TC 44 „Welding and
allied processes“ erarbeitet.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2003, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis September 2003 zurückgezogen werden.

Diese Europäische Norm „Abnahmeprüfungen für CO2-Laserstrahlanlagen zum Qualitätsschweißen und


-schneiden“ besteht aus folgenden Teilen:

 Teil 1: Grundlagen, Abnahmebedingungen

 Teil 2: Messen der statischen und dynamischen Genauigkeit

 Teil 3: Kalibrieren von Instrumenten zum Messen des Gasdurchflusses und -drucks.

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Slowakei, Spanien, die Tschechische Republik; Ungarn und das Vereinigte Königreich.

1 Anwendungsbereich

Dieser Teil der Europäischen Norm ist für CO2-Laserstrahlanlagen zum qualitativ hochwertigen Schweißen und
Schneiden in zweidimensionaler Richtung (2D) anzuwenden.

Der Hauptzweck dieser Norm ist, Anforderungen an die Abnahmeprüfungen von CO2-Laserstrahlanlagen vor oder
während der Aufstellung entsprechend den Voraussetzungen des Anwenders zu vermitteln. Die Abnahme-
prüfungen werden angewendet, um die Leistungsfähigkeit der CO2-Laserstrahlanlagen zu dokumentieren, ge-
schweißte Verbindungen und Schnitte in gleichbleibender Qualität zu erzeugen.

Diese Norm ist zur Erstellung von technischen Vorschriften für 2-dimensionale (2D) qualitativ hochwertige
Schweißungen und Schnitte durch CO2-Laserstrahlanlagen zu verwenden. Diese Norm legt grundsätzliche
Anforderungen fest. Zusätzliche Prüfungen und Anforderungen können in den technischen Vorschriften für CO2-
Laserstrahlanlagen festgelegt werden.

ANMERKUNG 1 Die technische Vorschrift für die CO2-Laserstrahlanlage bildet üblicherweise einen Teil des Vertrages und ist
durch die beteiligten Partner (Hersteller der CO2-Laserstrahlanlage und dem Kunden/Anwender) zu vereinbaren.

ANMERKUNG 2 Die Anforderungen können für qualitativ nicht so hochwertige Schnitte zu streng sein.

Soweit geeignet, kann diese Norm jedoch auch für Prüfungen als Teil der Wartung angewendet werden.

Wenn an einer CO2-Laserstrahlanlage Änderungen (Wiederaufstellen, Reparaturen, Änderungen der Betriebsart


usw.) vorgenommen werden, die Einfluss auf die Abnahmeprüfung haben würden, können Wiederholungs-
prüfungen nötig sein, die sich auf die Einflussgrößen der Anlage beziehen, die durch derartige Änderungen
beeinflusst werden.

Wenn eine bereits abgenommene CO2-Laserstrahlanlage abgebaut wird (z. B. um ihren Aufstellungsort zu
wechseln), können entsprechende Prüfungen, Bestätigungen gemäß den Mindestanforderungen nach 6.4
beinhalten.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert, und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei datierten Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen nur
zu dieser Europäischen Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei undatierten
Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation (einschließlich Änderungen).

EN 60204-1, Sicherheit von Maschinen — Elektrische Ausrüstung von Maschinen — Teil 1: Allgemeine
Anforderungen (IEC 60204-1:1997).

EN ISO 11145, Optik und optische Instrumente — Laser und Laseranlagen — Begriffe und Formelzeichen
(ISO 11145:2001).

EN ISO 11146:1999, Laser und Laseranlagen — Prüfverfahren für Laserstrahlparameter — Strahlabmessungen,


Divergenzwinkel und Strahlpropagationsfaktor (ISO 11146:1999).

EN ISO 11554, Optik und optische Instrumente — Laser und Laseranlagen — Prüfverfahren für Leistung, Energie
und Kenngrößen des Zeitverhaltens von Laserstrahlen (ISO 11554:1998).

EN ISO 11670, Laser und Laseranlagen — Prüfverfahren für Laserstrahlparameter — Strahllagestabilität


(ISO 11670:1999).

EN ISO 15616-2, Abnahmeprüfungen für CO2-Laserstrahlanlagen zum Qualitätsschweißen und Schneiden —


Teil 2: Messen der statischen und dynamischen Genauigkeit (ISO 15616-2:2003).

EN ISO 15616-3, Abnahmeprüfungen für CO2-Laserstrahlanlagen zum Qualitätsschweißen und Schneiden —


Teil 3: Kalibrieren von Instrumenten zum Messen des Gasdurchflusses und des Drucks (ISO 15616-3:2003).

ISO 230-2, Test code for machine tools — Part 2: Determination of accuracy and repeatability of positioning
numerically controlled axes.

Internationales Wörterbuch der Grund- und Allgemeinbegriffe der Messtechnik.

3 Begriffe

Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die in EN ISO 11145:2001, EN ISO 11146:1999 und im
Internationalen Wörterbuch der Grund- und Allgemeinbegriffe der Messtechnik angegebenen Begriffe.

Die in Tabelle 1 aufgeführten Symbole werden in dieser Norm verwendet.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Tabelle 1 — Erklärung der Symbole

Symbol Einheit Benennung


— Wirksame Fokussierzahl f, siehe EN ISO 11145
D mm Durchmesser des Werkstücks
d(s) mm Laserstrahldurchmesser in der Entfernung s, siehe EN ISO 11145

do,u mm Taillendurchmesser des Laserstrahls, siehe EN ISO 11145

dopt mm Laserstrahldurchmesser an der Fokussieroptik, siehe EN ISO 11145


Eu W/cm2 mittlere Leistungsdichte, siehe EN ISO 11145
f mm Brennweite, siehe EN ISO 11146
fa mm Abrundungsfehler
fo mm Überschwingfehler
K — Strahlpropagationsfaktor, siehe EN ISO 11145. Anstelle von K wird häufig M2
verwendet.
mN kg Betriebsbeanspruchung
n min–1 Drehzahl
PL W Laserstrahlleistung des cw-Lasers

PP W Laserstrahlleistung am Bearbeitungsort
r mm Reversierfehler
t mm Fehler in der Kreisförmigkeit
U'v mV Geschwindigkeitssignal

U''v mV Geschwindigkeitssignal

∆U'v mV Abweichung des Geschwindigkeitssignals

∆U'v max mV größte Abweichung des Geschwindigkeitssignals

v m/min Bahngeschwindigkeit
vs m/min durchschnittliche Bahngeschwindigkeit
vmax m/min höchste Bahngeschwindigkeit

vmin m/min niedrigste Bahngeschwindigkeit

vprog m/min programmierte Bahngeschwindigkeit

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

4 Bedingungen für die Abnahmeprüfungen

4.1 Aufstellung der CO2-Laserstrahlanlage

Die CO2-Laserstrahlanlage muss so aufgestellt und eingerichtet werden, dass der Bearbeitungsvorgang nicht
durch Umwelteinflüsse, z. B. Schwingungen, große Temperaturänderungen und verunreinigte Luft, gestört wird.
Die Bedingungen, die durch den Hersteller der CO2-Laserstrahlanlagen festgelegt sind, müssen bei der Aufstellung
und Einrichtung erfüllt werden.

Ein schematischer Aufbau einer typischen CO2-Laserstrahlanlage ist in Bild 1 dargestellt.

Legende
1 Absorber 6 Fokussieroptik
2 Laser 7 Werkstück
3 Strahlverschluss 8 Arbeitstisch
4 Strahlführung 9 Laserstrahl
5 optische Umlenkung 10 Bewegung in Z-Richtung

Bild 1 — Schematischer Aufbau einer CO2-Laserstrahlanlage

4.2 Stromversorgung

Die Stromversorgung der CO2-Laserstrahlanlage muss durch ein elektrisches Versorgungsnetz erfolgen, dessen
Spannungsschwankungen ± 10 % nicht überschreiten, siehe EN 60204-1.

4.3 Gesundheit, Sicherheit und Umwelt

4.3.1 Gesundheit und Sicherheit

Diese Norm bezieht sich nicht auf die Prüfung von Sicherheitseinrichtungen und anderen Sicherheitsaspekten.

ANMERKUNG Die geltenden Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen, Unfallverhütungsvorschriften sowie die allgemein
anerkannten Regeln der Technik sollen angewendet beziehungsweise eingehalten werden.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

4.3.2 Umwelt

Absauganlagen zum Entfernen von gefährlichen Gas- und Partikelemissionen von der Laserstrahlquelle oder vom
Bearbeitungsprozess müssen entsprechend den Anforderungen der örtlichen Umweltregelungen ausgelegt und
eingerichtet werden.

4.4 Kühlsystem

Das Kühlsystem muss die Vorschriften des Herstellers der Laserstrahlanlage hinsichtlich der Betriebstemperatur
(verglichen mit dem atmosphärischen Taupunkt), der Temperaturbeständigkeit, der Überwachung von hohen und
niedrigen Temperaturen, des Betriebsdrucks, des Durchflusses und der Qualität des Kühlmittels erfüllen. Die
Laserstrahlanlage muss mit einem Sicherheitssystem zum Abschalten bei unüblichen Ereignissen im Kühlsystem
ausgerüstet sein.

4.5 Gasversorgung und Gasversorgungssystem

Die Reinheit und die Eigenschaften, z. B. Taupunkt, des Lasergases, des Spülgases für das Strahlführungssystem
der Arbeitsgase (Überwachung des Plasmas, der Schneid- und Schutzgase), der anderen Gase (für das
aerodynamische Fenster, Strahlverschluss) und das Gasversorgungssystem müssen den Vorschriften des
Herstellers der CO2-Laserstrahlanlage und den Normen entsprechen.

4.6 Betriebsanweisungen

Alle Anweisungen, die in den technischen Vorschriften für die CO2-Laserstrahlanlagen für den Einsatz, die
Sicherheit, die Bedienung und die Wartung der CO2-Laserstrahlanlagen enthalten sind, müssen befolgt werden.

5 Grundsätze für Abnahmeprüfungen


5.1 Einstellbereich des Systems

Der Bereich für die Systemeinstellungen (Mindest- und Höchstwerte) muss in den technischen Vorschriften für die
CO2-Laserstrahlanlage festgelegt sein. Die Kennwerte müssen (soweit geeignet) enthalten:

 Laserstrahlleistung;

 Brennweite;

 Laserstrahlführungsweg und Bewegungseinrichtung (Bearbeitungsgeschwindigkeit, Bearbeitungslänge,


Bewegungsrichtung);

 Umdrehungen je Minute (Drehvorrichtung);

 Betriebsbeanspruchung;

 Arbeitsgase (Art, Gasdurchfluss oder Gasdruck);

 Bauart des Arbeitsgasgerätes (axial, seitlich, Düse, Rohr, Durchmesser, Winkel, Abstand Düse/Blech usw.);

 Betriebsart des Lasers.

5.2 Grenzabweichungen

Die in Tabelle 2 aufgeführten Grenzabweichungen müssen bei Abnahmeprüfungen angewendet werden, sofern
keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden. Die Grenzwerte sind für jeden der Sollwerte anzuwenden.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Tabelle 2 — Grenzabweichungen

Merkmale Grenzabweichungen
Höchste Laserstrahlleistung + 5 % bis – 2 %
Kleinste Laserstrahlleistung + 10 % bis – 3 %
Mittelfristige Stabilität ±5%
Langzeitstabilität ±2%
Wiederholbarkeit ±2%
Laserstrahlverlustleistung a

Gepulste oder modulierte Laserstrahlleistung ±5%


Laserstrahldurchmesser (eingeschlossener a
Laserstrahl)
Durchmesser des freilaufenden Laserstrahls ± 15 % bis ± 5 %
Strahllagestabilität a

Strahlpropagationsfaktor gemessener K ≥ festgelegter Wert


Taillendurchmesser des Laserstrahls ± 0,1 mm
(fokussierter Laserstrahl)
Taillenlage des Laserstrahls (fokussierter a
Laserstrahl)
Schweiß-/Schneidgeschwindigkeit
Kurzzeitstabilität, Geschwindigkeit: vmax ±2%

Kurzzeitstabilität, Geschwindigkeit: 0,1 vmax ±5%

Wiederholbarkeit ±1%
Arbeitsgas
Gasdurchfluss ± 10 %
Gasdruck ± 10 %
a
Keine Grenzen, jedoch müssen die Messwerte in der Prüfbescheinigung aufgeführt werden.

5.3 Erforderliche Genauigkeit

Die technische Vorschrift für eine CO2-Laserstrahlanlage muss sich auf eine der in Tabelle 3 festgelegten
Genauigkeitsklassen beziehen, sofern keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden. Die Grenzwerte sind für
jeden der Sollwerte anzuwenden.

Die vorgesehene Anwendung der Genauigkeitsklassen ist:

A: Besonders hochgenauer Einsatz;


B: Qualitativ hochwertiger Einsatz;
C: Üblicher Einsatz;
D: Große Einrichtungen mit ortsveränderlichen Laserstrahlquellen für schwere industrielle Anwendungen.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Tabelle 3 — Genauigkeitsklassen

Genauigkeitsklasse A B C D
Mittlerer Umkehrwert in mm,
0,02 0,04 0,06 0,1
siehe ISO 230-2
Wiederholgenauigkeit der
Positionierung in mm
einseitig wirkend 0,01 0,01 0,02 0,2
zweiseitig wirkend 0,02 0,04 0,06 0,4
Positionierungsgenauigkeit in mm/m 0,05 0,1 0,2 0,4

5.4 Abnahmebericht
Die Messergebnisse aller Prüfungen müssen durch Prüfberichte dokumentiert werden. Das Ergebnis der gesamten
Abnahmeprüfung muss in einem Abnahmebericht dokumentiert werden, der sich auf alle Prüfergebnisse bezieht.

Das Prüfprogramm und die Vorschriften für (eventuelle) zusätzliche Prüfungen müssen im Abnahmebericht
gesondert beschrieben werden.

6 Abnahmeprüfungen

6.1 Allgemeines
Die Normen für die Prüfungen, die in Tabelle 4 aufgeführt sind, müssen für die Abnahmeprüfung angewendet
werden, sofern keine anderen Festlegungen in der technischen Vorschrift für die CO2-Laserstrahlanlagen
bestehen.

Wenn der Laser eingeschaltet wird, muss die vom Hersteller festgelegte Zeit zur Stabilisierung des Laserstrahl-
austritts vor irgendeiner Messung beachtet werden.

Tabelle 4 — Prüfnormen

Abschnitt Eigenschaft Prüfnorm


6.2.1 Laserstrahlleistung EN ISO 11554
6.2.2 Mittelfristige und Langzeit-Stabilität EN ISO 11554
6.2.3 Wiederholbarkeit EN ISO 11554
6.2.4 Laserstrahlleistungsverluste Keine Norm
6.2.5 Gepulste und modulierte Laserstrahlleistung EN IS0 11554
6.2.6 Laserstrahldurchmesser (eingeschlossener EN ISO 11146
Laserstrahl)
6.2.7 Eigenschaften des freilaufenden Laserstrahls EN ISO 11146 oder festgelegtes Verfahren nach
6.2.7
6.2.8 Strahllagestabilität EN ISO 11670
6.3.1 Strahlpropagationsfaktor EN ISO 11146
6.3.2 Lage und Durchmesser der Laserstrahltaille EN ISO 11146 oder festgelegtes Verfahren nach
(fokussierter Laserstrahl) 6.3.2
6.4.2 Genauigkeit des Führungssystems EN ISO 15616-2
6.4.3 Positionierungsgenauigkeit ISO 230-2
6.4.4 Genauigkeit der Führungsbahn EN ISO 15616-2
6.5.2 Kurzzeitstabilität der Geschwindigkeit Keine Norm
6.5.3 Wiederholbarkeit Keine Norm
6.6.2 Prüfen der Instrumente für den Gasdurchfluss EN ISO 15616-3
und Gasdruck

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

6.2 Allgemeine Eigenschaften


6.2.1 Laserstrahlleistung

Die Laserstrahlleistung muss bei höchsten und dem niedrigsten Sollwert (Herstellervorschrift) am Laserstrahl-
austritt des Resonators gemessen werden.

6.2.2 Mittelfristige und Langzeit-Leistungsstabilität

Die Mittelfristige und Langzeit-Leistungsstabilität werden durch die Bestimmung der höchsten und niedrigsten
Laserstrahlleistung innerhalb einer festgelegten Zeitdauer gemessen. Die Mittelfristige und Langzeit-Leistungs-
stabilität müssen bei der höchsten Nennleistung gemessen werden.

Die Höchst- und Mindestwerte werden mit (max. + min.)/2 verglichen. Die Grenzabweichungen für die Mittelfristige
und Langzeit-Leistungsstabilität sind in Tabelle 2 angegeben.

6.2.3 Wiederholbarkeit

Messungen der Laserstrahlleistung müssen nach einer vollständigen Abschaltung des Lasers oder der CO2-
Laseranlage von mindestens 2 h wiederholt werden. Die Messungen werden mit den gleichen Einstellwerten, wie
sie in 6.2.1 beschrieben werden, durchgeführt.

Die zugehörigen Grenzen sind in Tabelle 2 aufgeführt.

6.2.4 Laserstrahlleistungsverluste

Die Laserstrahlleistung muss sowohl am Laserstrahlaustritt beziehungsweise direkt vor der Fokussieroptik
gemessen werden, wenn der Laser am höchsten Leistungssollwert betrieben wird. Verluste werden aus dem
Leistungsabfall zwischen dem Laserstrahlaustritt und der Position der Fokussieroptik berechnet.

6.2.5 Gepulste und modulierte Laserstrahlleistung

Die mittlere Leistungshöhe muss bei gepulstem oder moduliertem Betrieb 15 min nach dem Einschalten des
Lasers und erneut 30 min nach der ersten Messung ermittelt werden.

Die zu verwendenden Einstellwerte während der Messungen sind:

 typische Pulsfrequenzen: z. B. 100 Hz und 1 000 Hz;

 Tastverhältnis: 50 %;

 Amplitude: 100 %.

Die Grenzabweichungen sind in Tabelle 2 aufgeführt.

In den technischen Vorschriften für die CO2-Laserstrahlanlagen können zusätzliche Prüfverfahren für den
gepulsten und modulierten Betrieb festgelegt werden.

6.2.6 Laserstrahldurchmesser (eingeschlossener Laserstrahl)

Der Laserstrahldurchmesser muss bei Nennleistung unmittelbar vor der Position der Fokussieroptik bei kleinster,
mittlerer und größter Weglänge des Laserstrahls gemessen werden.

Der Laserstrahldurchmesser muss mit dem Bereich, der vom Hersteller für die in Betracht kommende CO2-
Laserstrahlanlage festgelegt ist, übereinstimmen.

ANMERKUNG Es ist notwendig, während der Messung des Laserstrahldurchmessers die Qualität des Spülgases aufrecht zu
halten.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

6.2.7 Eigenschaften des freilaufenden Laserstrahls

Die Kenngrößen, die die Laserstrahlpropagation beschreiben, sind der Taillendurchmesser des Laserstrahls, die
Lage der Laserstrahltaille und die Laserstrahldivergenz. Die Laserstrahldivergenz ist der Winkel, der durch die
Aufweitung des Laserstrahldurchmessers im Fernfeld verursacht und in mrad angegeben wird. Der
Taillendurchmesser des Laserstrahls ist die kleinste Laserstrahlaufweitung der Laserstrahlpropagation. Siehe auch
EN ISO 11145.

Der Durchmesser des freilaufenden Laserstrahls muss in der Mittellage des Laserstrahlpfades in Übereinstimmung
mit 6.2.6 gemessen werden. Der Durchmesser des freilaufenden Laserstrahls muss mit dem vom Hersteller
festgelegten Bereich für die in Betracht kommende Laserquelle übereinstimmen.

ANMERKUNG Weitere Messungen können notwendig sein, wenn die Leistung der Laserquelle unabhängig von der Funktion
der montierten CO2-Laserstrahlanlage zu prüfen ist.

Geeignete Verfahren zur Messung des Durchmessers des freilaufenden Laserstrahls sind in EN ISO 11146
festgelegt.

Wenn der Laserstrahl nicht radialsymmetrisch ist, werden die Werte durch zwei typische, senkrecht zueinander
stehende Richtungen gekennzeichnet.

Eine weniger genaue Abschätzung der Laserstrahlabmessungen kann durch "Einbrände", z. B. in Polyacryl oder in
feinkörnigem Ziegel, erzielt werden. Die Größe der "resultierenden Einbrandmuster" hängt vom Werkstoff und der
Bestrahlungszeit ab, die Abweichungen von 10 % bis 30 % verursachen können. Das Verfahren führt
üblicherweise zu Emissionen von beträchtlichen Mengen an Rauchen und Gasen, die entsprechend den
Anforderungen zu beseitigen sind.

6.2.8 Strahllagestabilität

Die Strahllagestabilität ist die räumliche Stabilität der Laserstrahlachse bezogen auf die mechanische Achse, die
vom Ausgang des Laserresonators zur Fokussieroptik reicht. Messungen werden bei Nennlaserstrahlleistung
durchgeführt.

Die Strahllagestabilität muss nach EN ISO 11670 gemessen werden, ausgenommen, wenn nur die
Langzeitleistungsstabilität durch Anwendung von mindestens 10 Beobachtungen geprüft werden muss.

Die gemessene Abweichung muss mit der Grenzabweichung, die vom Hersteller für die in Betracht kommende
CO2-Laserstrahlanlage festgelegt ist, übereinstimmen.

6.3 Untersuchung des fokussierten Laserstrahls


6.3.1 Strahlpropagationsfaktor

Der Strahlpropagationsfaktor K muss bei der höchsten Nennleistung nach EN ISO 11146 gemessen und berechnet
werden.

6.3.2 Lage und Durchmesser der Laserstrahltaille (fokussierter Laserstrahl)

Die Lage und der Durchmesser der Laserstrahltaille müssen gemessen werden. Bei CO2-Laserstrahlanlagen mit
bewegbarer Optik muss die Lage und der Durchmesser der Laserstrahltaille bei dem kleinsten und größten
optischen Laserstrahlpfad gemessen werden.

Die Lage und der Durchmesser der Laserstrahltaille müssen sich innerhalb der Werte befinden, die vom Hersteller
der Fokussieroptik für die in Betracht kommende CO2-Laserstrahlanlage festgelegt sind.

Die Lage und der Durchmesser der Laserstrahltaille müssen vorzugsweise bei der höchsten Nennleistung
gemessen werden.

Die Lage der Laserstrahltaille, die durch die Fokussieroptiken verursacht wurde, sollte unter Verwendung eines
Strahldiagnosegerätes nach EN ISO 11146 gemessen und berechnet werden. Wenn dies nicht durchführbar ist,
darf ein alternatives Verfahren zur Bestimmung der Lage der Laserstrahltaille angewendet werden.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Das folgende Verfahren darf für Schweißanlagen angewendet werden:

Der Laserstrahl wird über eine schrägliegende Stahlplatte geführt. Die Lage der Decklagenraupe und die Breite der
Wärmeeinflusszone (WEZ) an der Wurzelseite werden danach untersucht. Im letzteren Fall ist die Stahlplatte in
einer Schräglage (empfohlener Neigungswinkel: 3°[f/100 mm]) so zu halten und festzuklemmen, dass die
nominelle Lage der Laserstrahltaille an der Oberseite in der Mitte der Platte zu erwarten sei. Die Blechdicke sollte
etwa 75 % der festgelegten Einbrandtiefe betragen. Die Einstellwerte (Laserleistung und Schweißgeschwindigkeit)
sollten zu einer klar erkennbaren WEZ auf der Wurzelseite der Schweißnaht bei einer optimierten Lage der
Laserstrahltaille führen, um einen vollständigen Einbrand zu erreichen. Der Schweißprozess muss in beiden
Richtungen ausgeführt werden. Das Ergebnis muss zur Berechnung eines Durchschnittswertes verwendet werden,
der zum Aufzeigen einer geeigneten Lage der Laserstrahltaille benutzt werden darf.

6.4 Genauigkeit des Führungssystems, der Positionierung und der Führungsbahn


6.4.1 Untersuchungsverfahren

Die Untersuchungen müssen nach EN ISO 15616-2 ausgeführt werden.

6.4.2 Genauigkeit des Führungssystems

Die Genauigkeit des beweglichen Arbeitstisches oder der Drehvorrichtung muss unbeladen und bei der höchsten
Arbeitsbelastung gemessen werden. Die Genauigkeit der bewegten Laserstrahlachse muss gemessen werden,
wenn bewegte Laserstrahlen angewendet werden.

6.4.3 Positionierungsgenauigkeit

Die Positionierungsgenauigkeit und die Wiederholbarkeit müssen nach ISO 230-2 gemessen werden.

Der bewegliche Arbeitstisch oder die Drehvorrichtung müssen im unbelasteten Zustand gemessen werden. Die
Positionierungsgenauigkeit der bewegten Laserstrahlenachse muss gemessen werden, wenn diese angewendet
wird. Die Genauigkeit der Lasersysteme ist nach Tabelle 3 in Klassen eingeteilt.

6.4.4 Genauigkeit der Führungsbahn

Das dynamische Verhalten des Führungssystems muss an drei repräsentativen Prüfstellen untersucht werden. Das
dynamische Verhalten des Führungssystems wird durch die Genauigkeit der Führungsbahn bestimmt.

Die technische Vorschrift für die CO2-Laserstrahlanlage muss sich auf eine geeignete Genauigkeitsklasse nach
Tabelle 5 beziehen, sofern keine anderen Vereinbarungen getroffen wurden.

Tabelle 5 — Genauigkeit der Führungsbahn

Genauigkeitsklassen A B C D
höchster Wert aus vier Messungen
Quadrat:
Abrundungsfehler fa und Überschwingfehler fo 0,1 0,2 0,5 1,0
in mm
Kreis:
0,05 0,1 0,25 0,5
Fehler in der Kreisförmigkeit t in mm
45° Schräge:
0,05 0,1 0,25 0,5
Reversierfehler r in mm

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

6.5 Schweiß- und Schneidgeschwindigkeit

6.5.1 Messverfahren

Die Geschwindigkeit muss unmittelbar am beweglichen Arbeitstisch, an der Drehvorrichtung oder an der
Laserstrahlbewegungsachse durch Anwendung von externen Messgeräten (z. B. digital-inkremental) gemessen
werden.

Um alle Störungen zu berücksichtigen, die die Schweißgeschwindigkeit beeinflussen, muss die Messung, sofern
geeignet, unmittelbar am Werkstück oder an der Vorrichtung zur Positionierung des Werkstückes oder an einem
bewegbaren Fokussierkopf vorgenommen werden. Geeignete Messwertaufnehmer mit linearem Verhalten können
angewendet werden, um die translatorische oder rotatorische Bewegung weiterzuleiten, z. B. rotatorische
Messwertaufnehmer durch ein Hartgummi-Reibrad (siehe Bilder 2 und 3). Eine hinreichende Bewegungslänge
sollte ausgenutzt werden, um Einflüsse aus der Beschleunigung und/oder Verlangsamung auszuschließen.

Eingebaute Schrittgeber oder Drehmelder dürfen angewendet werden, wenn sie unmittelbar mit den bewegten
Teilen verbunden sind.

Legende
1 Arbeitstisch
2 Kontaktleiste
3 Rotatorischer Messwertaufnehmer, befestigt an einem nicht bewegten Teil

Bild 2 — Beispiel für die Anordnung zum Messen der Geschwindigkeit von translatorischen Bewegungen

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Legende
1 Drehvorrichtung
2 Rotatorischer Messwertaufnehmer
3 Beweglicher Metallwinkel, befestigt an einem nicht bewegten Teil
4 Kontaktring

Bild 3 — Beispiel für die Anordnung zum Messen der Geschwindigkeit von Rotationsbewegungen

Eine spezielle Haltevorrichtung kann angewendet werden, um einen mechanischen Kontakt zwischen dem
Messwertaufnehmer und der Positionierungseinrichtung für das Werkstück herzustellen. Um eine größere
Messgenauigkeit zu erreichen, sind folgende Anforderungen zu erfüllen:

a) der Messwertaufnehmer muss an der Stelle mit kleinster Vibration festgehalten werden, z. B. an der
Tragkonstruktion des Arbeitstisches. In einigen Fällen kann eine mehrachsige Unterstützung des
Messwertaufnehmers notwendig sein;

b) es muss eine gewisse Verformung beim Kontakt zwischen Reibrad und Kontaktoberfläche zulässig sein, z. B.
durch einen federnden Metallwinkel (siehe Bild 2). Tritt bei der Messung einmal offensichtlich ein Schlupf auf,
kann er durch eine geringfügige Erhöhung des angewendeten Drucks ausgeglichen werden.

Rotatorische Messwertaufnehmer können auch für Geschwindigkeitsmessungen angewendet werden.


Entsprechende Informationen können vom Hersteller des Messwertaufnehmers geliefert werden.

Bei rotatorischen Bewegungen müssen die Messungen bei der höchsten und niedrigsten Drehzahl entsprechend
der höchsten und niedrigsten Rotationsgeschwindigkeit der Vorrichtung durchgeführt und folgendermaßen
berechnet werden:
vs max
n max =
π × Dmin
vs min
nmin =
π × Dmax

6.5.2 Kurzzeitige Geschwindigkeitsstabilität

Die Geschwindigkeit muss in allen maßgeblichen Richtungen unter Anwendung der Einstellwerte gemessen
werden:
vprog,max mit mNmax und mN = 0

0,1 vprog,max mit mNmax und mN = 0

Die positiven und negativen Abweichungen der Geschwindigkeitsanzeige, ∆U'v, vom Mittelwert, U'v, müssen durch
Anwendung eines Oszilloskops gemessen werden.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Die größte Kurzzeitkonstanz muss, wie folgt, in Prozent von der größten Abweichung, ∆U'v max, berechnet werden:

∆U ' v max
× 100
U' v

6.5.3 Wiederholbarkeit

Die Bewegungseinrichtungen müssen bei der halben Belastung auf vprog eingestellt werden und müssen ohne
Änderungen 5-mal ein- und ausgeschaltet werden. Die Geschwindigkeitswerte müssen gemessen werden. Das
Verfahren muss mit 0,1 vprog wiederholt werden.

Die Positionierungseinrichtungen müssen eingeschaltet und das erhaltene Geschwindigkeitssignal, U''v, gemessen
werden. Die Positionierungseinrichtungen müssen anschließend ein- und ausgeschaltet und das entsprechende
Geschwindigkeitssignal, U''v, gemessen werden. Die Wiederholbarkeitsgrenzen müssen wie folgt in Prozent von
der größten Abweichung, ∆U''v max, bezogen auf den Anfangswert U''v berechnet werden.

∆U ' ' v max


× 100
U'' v

6.5.4 Auswertung

Die gemessenen Werte der kurzzeitigen Geschwindigkeitsstabilität und der Wiederholbarkeit müssen durch einen
Vergleich mit den Werten der Grenzabweichungen, die in Tabelle 2 festgelegt sind, beurteilt werden.

6.6 Arbeitsgas: Prüfung und Instrumentierung

6.6.1 Prüfverfahren

Die Prüfungen müssen mit EN ISO 15616-3 übereinstimmen.

6.6.2 Prüfen der Instrumente für den Gasdurchfluss und Gasdruck

Die größten und kleinsten Gasdurchflüsse und die Beständigkeit der Gasversorgung müssen für die vorgesehene
Anwendung festgelegt werden:

 Gasdurchfluss für das Laserschweißen in l/min;

 Gasdruck für das Laserschneiden in MPa.

Die zugehörigen Grenzen sind in Tabelle 2 aufgeführt.

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EN ISO 15616-1:2003 (D)

Literaturhinweise
EN 60825-1, Sicherheit von Laser-Einrichtungen — Teil 1: Klassifizierung von Anlagen, Anforderungen und
Benutzer-Richtlinien (IEC 60825-1:1993).

EN 60825-2, Sicherheit von Lasereinrichtungen — Teil 2: Sicherheit von Lichtwellenleiter-Kommunikations-


systemen (IEC 60825-2:2000).

EN 60825-4, Sicherheit von Laser-Einrichtungen — Teil 4: Laserschutzwände (IEC 60825-4:1997).

ISO 11553, Safety of machinery — Laser processing machines — Safety requirements (de: Sicherheit von
Maschinen — Laserbearbeitungsmaschinen — Sicherheitsanforderungen).

ISO 13694, Optics and optical instruments — Lasers and laser- related equipment — Test methods for laser beam
power [energy] density distribution (de: Optik und optische Instrumente — Laser und Laseranlagen —
Prüfverfahren für die Leistungs-[Energie-]dichteverteilung von Laserstrahlen).

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