Sie sind auf Seite 1von 24

I nhalt

1 Zweck und aktueller Stand


der Schrift 3

2 Brettstapelelemente und ihre


ökologischen Vorteile 3

3 Anwendungsbereiche 4

4 Aufbau der Brettstapelelemente


und Anwendungsmöglichkeiten 5
4.1 Aufbau der Brettstapel 5
4.1.1 Schnittholz 5
4.1.2 Verbindungsmittel 5
4.1.3 Profilarten und Oberflächen 5
4.1.4 Herstellung 6
4.1.5 Schwinden und Quellen 6
4.1.6 Transport und Montage 6
4.2 Dachelemente 7
4.3 Deckenelemente 7
4.4 Wandelemente 9

5 Bemessung und Konstruktion


von Decken und Dächern 10
5.1 Lastannahmen 10
5.1.1 Ständige Last 10
5.1.2 Lotrechte Verkehrslast für Dächer
und Decken 10
5.2 Statische Systeme, Schnittgrößen
und Bemessung 10 I mpressum Technische Anfragen:
5.2.1 Einfeldträger mit ungestoßenen Arbeitsgemeinschaft Holz e.V.,
Brettern oder Bohlen 10 Das holzbau handbuch ist eine ge- Postfach 30 01 41
5.2.2 Einfeldträger mit wandernden meinsame Schriftenreihe von 40401 Düsseldorf
Brettstößen 12
• Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. Tel.: (0211) 47818-0
5.2.3 Mehrfeldträger 12
Düsseldorf Fax: (0211) 452314
5.2.4 Querverteilung von vertikalen
• Bund Deutscher Zimmermeister (BDZ) e-mail: argeholz@argeholz.d e
Einzellasten 13
i m Zentralverband des Deutschen i nternet: http://www.argeholz.d e
5.3 Vernagelung und Stöße 14
Baugewerbes e.V., Bonn
5.3.1 Nagelschema 14
• Entwicklungsgemeinschaft Holzbau Verfasser:
5.3.2 Ausbildung des freien Stoßes 14
(EGH) in der Deutschen Gesellschaft DrAng. Hartmut Werner
5.4 Scheibenwirkung 15
für Holzforschung e.V., München I ngenieurbüro Holzbau
5.4.1 Scheibenbelastung rechtwinklig
i m Bruderverlag, Karlsruhe
zur Brettrichtung 15
Diese Schrift wurde mit Unterstützung
5.4.2 Scheibenbelastung in
folgender Firmen erstellt:
Brettrichtung 15
• Bau Barth - Holzbauelemente Fotonachweis:
5.4.3 Maßnahmen zur Verbesserung Titel
der Scheibenwirkung 15 D-88696 Owingen
Jung, CH-Rain
5.4.4 Scheibenkrafteinleitung in die A-6700 Bludenz
Eble, Tübingen
Wände 15 • Holzbau Becker & Sohn GmbH
Bild 1, 13, 38
59964 Medebach
• EB Holzbau GmbH Dr. Werner, Karlsruhe
6 Bemessung und Konstruktion Bild 2
59955 Winterberg
von Wänden 17 Firma hiwo, Wolfegg
• hiwo Holzindustrie Waldburg zu
6.1 Knicken aus der Wandebene 17 Bild 3
Wolfegg GmbH & Co.KG
6.2 Knicken in der Wandebene 17 Firma Kurz, Urbach
88364 Wolfegg im Allgäu
6.3 Scheibenwirkung 17 Bild 4
• Rudolf Janssen GmbH & Co.KG
6.4 Zugkraftverankerung 17 Klebe, München
System-Binder, Holzbau
Bild 5, 7, 15
Brettstapelelemente
7 Detailausbildungen 18 Firma Becker & Sohn, Medebach
49757 Werlte
Bild 8
8 Ausschreibungstext 21 Prof. Winter, Wien
Herausgeber:
Bild 11
9 Bauphysik 22 Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. Jung, CH-Rain
9.1 Wärmeschutz und Luftdichtheit 22 Düsseldorf Bild 12
9.2 Brandschutz 22 Weinmann u. Partner,
9.3 Schallschutz 23 Aus Mitteln des Forstabsatzfonds St.Johann-Losingen
gefördert. Bild 39
Literaturverzeichnis 24 Firma Barth, Owingen
1 Zweck und aktueller 2 Brettstapelelemente und • Es können alle Holzsortimente, auch
Stand der Schrift i hre ökologische Vorteile Seitenware, bei der Herstellung ver-
wendet werden.
I n dieser Informationsschrift ist der aktuelle Brettstapelelemente (Bild 1) sind massive, • Brettstapelbauteile können sichtbar
Stand des Wissens über die Brettstapel- flächige Bauteile. Sie werden aus neben- eingesetzt oder gedämmt und ein-
bauweise zusammengestellt. Es sollen die einandergestellten Brettern oder Bohlen bzw. beidseitig beplankt werden.
derzeitigen Möglichkeiten aufgezeigt mit Nägeln oder Hartholzstabdübeln • Die geringere Dicke der Brettstapeldecke
werden, wie die Brettstapel als Konstruk- zusammengefügt. gegenüber einer normalen Holzbalken-
tionselemente eingesetzt werden können. decke vermindert die Geschoßhöhe.
Zur Herstellung von massiven Bauteilen • Das geringere Gewicht gegenüber
Zum Zeitpunkt der Abfassung (Dezember sind größere Mengen des Baustoffes Holz Betondecken wirkt sich positiv auf die
1 997) bestand folgende Sachlage: Auf erforderlich. Die vermehrte Verwendung anderen lastabtragenden Bauteile aus.
der einen Seite wurde die Brettstapelbau- von Holz steht dabei in direktem Zusam- • Die Holzoberfläche begünstigt durch
weise bei vielen Projekten bereits verwen- menhang mit der Walderhaltung und der eine angenehme Oberflächen-
det und es liegen praktische Erfahrungen Aufforstung von Bäumen. Nach Schätzun- temperatur ein behagliches Wohnklima
vor; auf der anderen Seite sind einige gen der Bundesforschungsanstalt für bei niedrigeren Raumlufttemperaturen.
Detailfragen noch nicht gelöst. Sobald die Forst- und Holzwirtschaft ist das potentielle • Sie ermöglicht durch ihre feuchteadap-
hierzu laufenden Forschungsvorhaben Rohholzaufkommen der nächsten 25 Jahre tiven Eigenschaften eine diffusionsof-
abgeschlossen sind, sollen die dann vor- i n Deutschland ausreichend, um den stei- fene Bauweise. Spitzen in der Raum-
li egenden Erkenntnisse im Rahmen von genden Rohholzbedarf zu decken. Die l uftfeuchte können ausgeglichen wer-
Nachdrucken eingearbeitet werden. massiven Bauweisen sind geeignet, inner- den. Auf der Rauminnenseite kann auf
halb kurzer Zeit eine deutlich bessere eine Dampfbremse verzichtet werden.
Ausnutzung dieses vorhandenen Poten- • Die massiven Bauteile gewähren einen
tials zu erreichen, um die Wertschöpfung guten sommerlichen Wärmeschutz.
unserer Wälder zu verbessern. Das Speichervermögen der Massivholz-
konstruktion bewirkt eine Phasenver-
Die Brettstapelbauweise entspricht den schiebung zwischen Innen- und Außen-
heutigen Anforderungen an eine moder- temperatur.
ne Holzbauweise aus mehreren Gründen: • Die Öko- und Energiebilanz von Holz ist
ausgezeichnet. Mit der Verwendung
• Sie ist sehr einfach und wirtschaftlich von einem Kubikmeter Brettstapel kön
herzustellen und kann unter Beachtung nen ca. 930 kg C0 2 gebunden werden.
einiger konstruktiver Grundsätze vom
Handwerksbetrieb auch vor Ort und in Die Brettstapelbauweise ist somit mit vie-
bestehenden Bauten ausgeführt werden. l en Vorteilen einer hochwertigen, wohn-
• Brettstapelelemente können witterungs- gesunden und ökologischen Bauweise
unabhängig im Betrieb produziert ausgestattet.
werden. Es besteht sogar die Möglich-
keit, ein gesamtes Gebäude in der
Werkstatt vorzufertigen und auf der
Baustelle in kürzester Zeit zu montieren.

Bild 3 Mehrgeschossiges Wohnhaus mit Brettstapeldecken Bild 4 Schule in Brettstapel-Beton-Verbundbauweise


3 Anwendungsbereiche

Wohnhäuser (Bild 2) können komplett in


massiver Holzbauweise erstellt werden.
Decken, Wände und Dächer bestehen
dann aus Brettstapelelementen. Durch die
Möglichkeit, größere Spannweiten zu
überbrücken, bietet sich auch der Einsatz
i m Geschoßwohnungsbau (Bild 3) und im
Verwaltungs- und Industriebau oder im
Bereich des landwirtschaftlichen Bauens
an. Weitere Einsatzmöglichkeiten sind
öffentliche Bauten wie Sporthallen, Schu-
l en (Bild 4) und Kindergärten (Bild 5).

Bei Spannweiten größer 6,0 m empfiehlt


es sich, die Decken als Brettstapel-Beton-
Verbunddecke (Bild 6) auszuführen. Zur
Zeit ist dazu noch eine Zustimmung im
Einzelfall erforderlich.

Auch Sonderbauteile, wie beispielsweise


die Dachelemente einer Bahnsteigüber-
dachung (Bild 8) oder die Tragkonstruktion
einer Treppe (Bild 7), können aus Brett-
stapeln hergestellt werden.

Grundsätzlich kann mit der Brettstapel-


bauweise jeder Grundriß und jede Ge-
bäudeform umgesetzt werden. Aus wirt-
schaftlichen Gesichtspunkten sollten
jedoch rechtwinklige Grundrisse möglichst
i n einem geometrischen Raster entworfen
werden. Dabei sollten die tragenden
Wände in den einzelnen Geschossen über-
einander stehen. Die Spannrichtung der
Decken sollte wenn möglich parallel zu
Treppenöffnungen und zu Wänden mit
großen Öffnungen verlaufen.

Als Ausschreibungsmuster können die in


Abschnitt 8 angegebenen Texte verwendet
werden.

Bild 5
Kindergarten

Bild 6
Brettstapel-Beton-Ver-
bunddecke

Bild 7
Treppe mit Brettstapel-
tragkonstruktion

Bild 8
Bahnsteigüberdachung
4 Aufbau der Brettstapelelemente gewöhnlich zunehmen. D. h., die Brett-
und Anwendungsmöglichkeiten seitenware besitzt mindestens die gleichen
Eigenschaften bezüglich Festigkeit und
4.1 Aufbau der Brettstapel Steifigkeit wie die Hauptware.

4.1.1 Schnittholz
4.1.2 Verbindungsmittel
I m 18. und 19. Jahrhundert wurden schon
Decken mit direkt nebeneinanderliegenden Die Verbindung zwischen den Einzelbret-
Balken eingebaut. Heutzutage werden tern kann auf verschiedene Arten herge-
Wände, Decken und Dächer aus Brettsta- stellt werden. Neben der Möglichkeit des
pelelementen hergestellt. Die massiven, Verleimens, die im Rahmen dieser Schrift
flächigen Bauteile bilden dabei primäre nicht behandelt wird, stehen verschiedene
Tragelemente, die aus gewöhnlichen mechanische Verbindungsmittel wie Nägel,
Brettern oder Bohlen bestehen. Die Brett- Schrauben und Stabdübel aus Stahl oder
stapelelemente können aus Brettern her- Hartholz zur Verfügung. Dabei hat sich die
gestellt werden, die der Sortierklasse S10 Nagelung als Verbindungsart durchgesetzt.
nach DIN 4074-1 entsprechen müssen.
Es werden glattschaftige Nägel nach
Nachdem die Bretter auf eine Holzfeuchte DIN 1151 bzw. DIN 1143-1 oder Sonder-
von 15 f 3% getrocknet und zumindest nägel entsprechend DIN 1052-2 verwen-
egalisiert sind, werden sie hochkant ste- det. Aus konstruktiven Gründen können
hend, dicht an dicht nebeneinander ange- die Nägel leicht schräg eingeschlagen
ordnet und durch kontinuierliche Nagelung werden. Nach Möglichkeit sind wegen der
miteinander verbunden (siehe Bild 9). Die Durchlaufwirkung zweischnittige Nagelver-
Nägel dienen zur Schubübertragung zwi- bindungen zu verwenden. Zur besseren
schen den Brettern. Querverteilung der Lasten eignen sich
Sondernägel besser als glattschaftige Nägel.
Für Wände sind Bretthöhen von 8 bis 12 cm
üblich, für Decken und Dächer, je nach Es liegen auch schon Erfahrungen vor, die
Spannweite, 12 bis 24 cm. Die Elemente Bretter mit runden Hartholzstabdübeln zu
können bis zu Breiten von ca. 2,40 m ent- verbinden.
sprechend den Transportmöglichkeiten
vorgefertigt werden. Sie sollten nicht län- 4.1.3 Profilarten und Oberflächen
ger als 12 m sein.
Neben einer üblichen Deckenbekleidung
Die Brett- bzw. Bohlendicke ist frei wähl- mit Gipsbauplatten oder einer Holzscha-
bar. Üblicherweise werden Holzdicken von lung kann die Oberfläche (Bild 11) sicht-
24 mm bis 60 mm gewählt. bar belassen werden. In Bild 10 sind ver-
schiedene Profilarten dargestellt.
Bei sichtbaren Konstruktionen werden oft
Bretter und Bohlen mit einer Dicke von Die Bretter oder Bohlen können mit einem
32 mm bis 45 mm verwendet. Nut- und Federprofils1) versehen werden.
Mit der Nut- und Federtechnik richten
Um eine optimale Ausnutzung des Rund- sich die Bretter automatisch aus. Die Bret-
holzes zu erhalten, ist eine Verwendung ter sind dabei ineinander verzahnt, so daß
aller Sortimente, also auch der Seitenware bei einer Aufweitung der Fugen (vgl. Ab-
aus den Randbereichen des Rundholzes, schnitt 4.1.5) diese trotzdem geschlossen
notwendig. Untersuchungen [1] haben ge- bleiben. Zur Leitungsverlegung können in
zeigt, daß die mechanischen Eigenschaften die Bohlen Nuten eingefräst werden.
vom Kern ausgehend zum Randbereich
Werden die Bretter oder Bohlen gefast, brüche, sollten unbedingt schon bei der 7% und einer Brettdicke von 30 mm lie-
sind die Fugen weniger sichtbar als bei Herstellung der Elemente vorgesehen und gen die Schwindverformungen eines ein-
scharfkantigen Brettern. berücksichtigt werden. Wegen der in den zelnen Brettes bei 0,25 - 0,5 mm.
Die Elemente werden in der Regel nicht Elementen enthaltenen Nägeln sind nach- Sind andere Gebäudenutzungen vorgese-
nach dem Zusammennageln gehobelt. trägliche Durchbrüche nur mit einem ho- hen, ist die Holzfeuchte an die zu erwar-
Kleinere Brettversätze in der Oberfläche hen Werkzeugverschleiß möglich. Bild 12 tende Ausgleichsfeuchte entsprechend
der Decke sind daher nicht zu vermeiden. zeigt eine Maschinenanlage zur industriellen DIN 1052-1 (4.2.1) anzupassen.
Fertigung von Brettstapelelementen. Größere Fugen können auch durch krum-
Um Material zu sparen, können die Hölzer me Bretter, Hobelfehler und/oder unsach-
gegeneinander verschwenkt werden. In 4.1.5 Schwinden und Quellen gemäßen Transport entstehen.
den Hohlräumen ist dann eine Verlegung Im Bereich von Naßräumen sollten die
von Leitungen möglich. Diese Art der Ele- Die Brettstapelelemente sind besonders an- Deckenelemente oberseitig vollkommen
mente sind nur mit erhöhtem Aufwand fällig für Verformungen in Breitenrichtung abgedichtet und mit einem Bodenablauf
zu fertigen. der Decke, d.h. in radialer und tangentialer vorgesehen werden, da bei einem Was-
Richtung der Einzelbretter. Deshalb muß serschaden sehr große Verformungen
Die Akustik eines Raumes kann man durch das natürliche Schwind- und Quellverhalten auftreten können.
ein Akustikprofil verbessern. Die Wirkungs- von Holz beim Konstruieren mit den flächi-
weise ist entsprechend der Einbausituation gen Elementen besonders berücksichtigt 4.1.6 Transport und Montage
detailliert zu überprüfen. werden. Das Schwind- und Quellmaß
hängt vom Aufbau des Brettstapels, dem Werden sichtbare Elemente transportiert,
Die Unterseite der Decke oder die Innen- Verbindungsmitteltyp, der Anordnung der müssen die Verladung, der Transport und
seite der Wände sind je nach Anwen- Verbindungsmittel und von evtl. vorhande- die Montage mit Sorgfalt durchgeführt
dungsfall in sichtbarer oder in nicht sicht- nen Aussteifungskonstruktionen ab. werden. Es sind geeignete Befestigungs-
barer Qualität ausführbar. Für nicht sicht- Untersuchungen ([2] und [3]) ergaben für mittel wie z.B. Schraubenösen, Bänder
bare Konstruktionen ist eine sägerauhe Brettstapelelemente Schwind- und Quell- oder aufgeschraubte Kanthölzer quer zur
aber egalisierte Oberfläche ausreichend. maße zwischen 0,05% und 0,12% bei Brettrichtung für die Hebegurte anzu-
Die Oberflächenqualität muß mit dem einer Änderung der Holzfeuchte um 1 %. bringen.
Hersteller gesondert vereinbart werden.
Wird zu trockenes Holz (u <_ 12%) ver- Die Brettstapelbauteile sind immer
4.1.4 Herstellung wendet, besteht die Gefahr, daß es schon vor Feuchtigkeit zu schützen!
während der Bauphase zu einem Quellen
Brettstapelelemente werden üblicherweise der Elemente kommt. Dadurch können die Die Elemente sind grundsätzlich regen-
i m Betrieb vorgefertigt. Bei schwierigen angrenzenden Bauteile auseinanderge- sicher abzudecken. Eine Abdeckung
Einbausituationen, wie z.B. bei Altbau- schoben werden. Bei wohnraumähnlicher schützt die Holzteile auch vor Ver-
sanierungen, besteht die Möglichkeit, die Nutzung wird sich eine Ausgleichsfeuchte schmutzung und kann gleichzeitig als
Elemente auch vor Ort zusammenzuna- zwischen 9 und 11 % einstellen. Damit ein Rieselschutz dienen. Dunkles Abdeck-
geln. Dabei sollten die Bretter vor dem Schwindvorgang und kein Quellen einsetzt, material behindert die Kondensatbildung
Vernageln fixiert werden. Andernfalls be- sollten Brettstapel mit einer Holzfeuchte unter der Folie.
steht die Gefahr, daß sich die Bretter beim von 15 +/- 3% eingebaut werden. Dabei
Vernageln schräg stellen. Das Nagelbild ist bleiben die Außenabmessungen der Ele- Auf der Baustelle sind Abdeckfolien oder
entsprechend den Vorgaben in der stati- mente nahezu unverändert, die Fugen Planen bis zum Schließen des Bauwerks
schen Berechnung auszuführen. zwischen den Einzelbrettern werden etwas griffbereit vorzuhalten.
Deckenöffnungen, auch kleinere Durch- größer. Bei einer Feuchteänderung von

Bild 11 Brettstapelkonstruktion Bild 12 Brettstapelfertigungsanlage


4.2 Dachelemente

Werden Brettstapel bei Dachkonstruktio-


nen verwendet, können die Elemente von
der Traufe bis zum First als auch quer
dazu spannen. Bei der Anordnung in Trauf-
Firstrichtung erfolgen die Anschlüsse der
Dachelemente an die Pfetten zimmer-
mannsmäßig mit einem Sattel oder mit
abgeschrägten Pfetten. Besonderes Au-
genmerk ist u.a. auf Dachüberstände zu
richten, wenn dabei die Luftdichtheits-
ebene durchstoßen wird.

I n Tabelle 1 ist der schematische Aufbau


mit Kennwerten verschiedener Brettstapel-
dächer dargestellt. Bei Dachaufbauten mit
einem Auflegedämmsystem sind die Anga-
ben in den Typenstatiken der Systeman-
bieter zu beachten.

4.3 Deckenelemente

Brettstapelbauteile werden meist als wirt-


schaftliche Deckenkonstruktion einge-
setzt. Durch die kontinuierliche Nagelung
der Bretter untereinander entsteht ein ein-
achsig gespanntes Holzelement. In Tabelle 2
sind verschiedene Deckenaufbauten mit
Kennwerten angegeben. Die angegebe-
nen Schalldämmmaße und Trittschallpegel
sind Labormeßwerte ohne Schallneben-
wege und können nur als Anhaltswerte
angesehen werden.

Die Brettstapeldecken können sowohl als


Einfeld-, wie auch als Durchlaufträger ein-
gesetzt werden. Einzellasten auf die Ele-
mente sind zu vermeiden. Bild 13 zeigt
die Verlegung von Deckenelementen.

Die Elemente werden nach der Verlegung


z.B. mit einem Balkenzug zusammenge-
spannt, um die Fuge zwischen zwei Ele-
menten zu schließen. Danach werden die
Elemente kraftschlüssig miteinander ver- I n Bild 14 sind verschiedene Elementstoß-
bunden (vgl. Abschnitt 5). ausbildungen dargestellt. Die Verbindung
der einzelnen Deckenelemente muß zum
einen die Querverteilung der Vertikallasten
gewährleisten und zum anderen erforder-
l ichenfalls die Scheibenwirkung der Decke
sicherstellen. Die Überfälzung scheint für
diese Bauweise die sinnvollste Lösung dar-
zustellen. Das obere Brett sollte etwas
schwächer gehobelt werden, damit sich
die Fuge besser schließen läßt. Zur Über-
tragung der Schubkräfte können die
Elemente zusätzlich mit Stabdübeln oder
auf der Oberseite mit Lochblechen bzw.
Holzwerkstoffplattenstreifen verbunden
werden. Die Elementverbindung durch
Schrägnagelung oder -verschraubung kann
nur empfohlen werden, wenn die Elemente
aus Bohlen hergestellt wurden, weil nur
bei dickeren Hölzern eine ausreichende
Bild 13 Deckenelemente bei der Verlegung Eindringtiefe gewährleistet ist.
4.4 Wandelemente fest zu verbinden. Im letztgenannten Fall
erhält analog DIN 1052-1 (11.4.2.2) die
Tragende Außen- und Innenwände wie Mehrraster-Tafel nur Zugkraftverankerungen
auch die nichttragenden Wände können an ihren Enden (siehe Bild 30).
i n Brettstapelbauweise ausgeführt werden.
Die einzelnen Bretter des Elements verlau- Als schubfeste Verbindung sind z.B. Stab-
fen lotrecht. Oben und unten wird meist dübel geeignet. Über die Vernagelung
ein Rähm angeordnet, um die Kräfte aus einer ausreichend breiten Stoßüberdeckung
der Deckenscheibe in die Wände zu leiten. durch die Beplankung kann ebenfalls eine
I n Tabelle 3 sind mögliche Wandaufbauten schubfeste Elementverbindung hergestellt
für Außenwände mit Kennwerten zusam- werden. Die Mindestabstände der Verbin-
mengestellt. Bild 15 zeigt eine ausgeführte dungsmittel sind dabei zu beachten.
B rettsta pelwa nd.

Die zulässige Auslenkung der Wandtafeln


i m Kopfbereich darf nach DIN 1052-1
(11.4.2.1) nur 1/500 der Wandhöhe betra-
gen. Da jedoch die Nagelverbindung der
Bretter untereinander sehr "weich" ist,
wird, solange keine Forschungsergebnisse
vorliegen, bei tragenden und aussteifen-
den Wänden eine einseitige Beplankung
oder Diagonalenanordnung auf den Ele-
menten empfohlen. Dadurch wird eine
ausreichende Aussteifung sichergestellt.
Die Beplankung kann zugleich als luftdich-
te Ebene ausgeführt werden.

Wird eine Wand aus mehreren Elementen


zusammengefügt, entsteht eine sogenannte
Mehrraster-Tafel aus Einraster-Tafeln. Dabei
i st entweder jedes Tafelelement mit der
Unterkonstruktion auf Zug zu verankern,
oder die Elemente sind miteinander schub- Bild 15 Brettstapelwand

Tabelle 3 Brettstapel-Außenwände 1)Holzanteil i n der Dämmschicht 10%


5 Bemessung und Konstruktion Abstand von 30 cm vernagelt, kann in der verteilten Flächenlast q kann die maxima-
von Decken und Dächern Fuge eine Kraft von 1,2 kN/m übertragen le Stützweite max I aus dem Biege-
werden. Bei einer Verkehrslast von 1,5 kN/qm spannungsnachweis wie folgt berechnet
5.1 Lastannahmen und einem Trennwandzuschlag von werden:
0,75 kN/qm muß die Fuge bei 0,5 m Ein-
Die auf ein Tragwerk wirkenden Lasten zugsbreite 1,13 kN/m übertragen können.
werden nach DIN 1052-1 eingeteilt in Auch für die Abtragung von punktförmigen
Haupt-, Zusatz- und Sonderlasten. Die Belastungen aus z.B. Tisch- oder Schrank-
Rechenwerte für die Belastungen sind in füßen ist eine ausreichende Sicherheit vor-
DIN 1055 angegeben. handen. Dagegen müssen konzentrierte
Einzellasten aus Stützen unter Berücksich-
5.1.1 Ständige Lasten (g) tigung der Lasteintragungsbreite gesondert
nachgewiesen werden (vgl. Abschn. 5.2.4).
Rechenwerte für die Eigenlasten (Minimal-
und Maximalwert) von Dachbauteilen sind 5.1.3 Schnee-, Eis- und Windlasten
i n Tabelle 1 beispielhaft angegeben. Die
Eigenlast der Dacheindeckung ist dabei Die Lastannahmen für Schnee- und Eis-
nicht berücksichtigt. Rechenwerte für lasten sind in DIN 1055-5 geregelt.
Dacheindeckungen können z.B. aus [4] Die anzusetzenden Windlasten sind in DIN
oder [5] entnommen werden. Bezugs- 1 055-4 angegeben. Den Windsogspitzen
fläche für diese ständigen Lasten ist 1 qm bei Dächern an Eck- und Randbereichen ist Dieser Nachweis wird aber in der Regel
der schrägen Dachfläche. dabei Beachtung zu schenken. nicht maßgebend.
I n Tabelle 2 und 3 sind die Eigenlasten
von verschiedenen Decken- bzw. Wand- 5.2 Statische Systeme, Schnitt- Gebrauchstauglichkeitsnachweis
aufbauten in kN/qm Grund- bzw. Wand- größen und Bemessung
fläche angegeben. Bei den Wänden ist Mit dem Nachweis der Gebrauchstaug-
noch das Gewicht der Außenfassade zu 5.2.1 Einfeldträger mit ungestoßenen l i chkeit soll sichergestellt werden, daß
berücksichtigen. Brettern oder Bohlen keine Verformungen (Durchbiegungen)
Das Eigengewicht der Brettstapel aus Na- und Schwingungen auftreten, die Schäden
delholz kann analog zum Brettschichtholz Brettstapeldecken können infolge ihrer verursachen oder die Nutzung bzw. die
mit einem Mindestgewicht von 4 kN/qm primär einachsigen Tragwirkung nähe- Funktion des Bauwerks beeinträchtigen
bei entlastender Wirkung und einem Maxi- rungsweise nach der Balkentheorie bemes- können. Üblicherweise wird das Schwin-
malgewicht von 5 kN/m3 angesetzt werden. sen werden. Einfeldträger mit ungestoße- gungsverhalten von Wohnungsdecken
nen Brettern und Bohlen bereiten in der nicht untersucht. Dieser Nachweis muß
5.1.2 Lotrechte Verkehrslasten für Dächer Regel keine Schwierigkeiten, da sie mit aber für Brettstapeldecken immer erbracht
und Decken (p) den Bemessungsregeln in DIN 1052 und werden.
DIN V ENV 1995-1 (EUROCODE 5) berech- Für den Durchbiegungsnachweis ergibt
Die Verkehrslast ist die zeitlich veränderliche net werden können. sich mit dem vorgeschlagenen Elastizitäts-
oder bewegliche Belastung des Bauteils. In Durch die Mitwirkung vieler Bretter wird modul für eine zulässige Durchbiegung
[ 4] oder [5] sind für die unterschiedlichen ein Vergütungseffekt erreicht. Die Streu- von 1/300 folgende einfache Gleichung:
Arten der Nutzung die Verkehrslasten auf- ungen der Festigkeiten und Steifigkeiten
gelistet. des gesamten Brettstapels sind geringer als
Bei Brettstapeldecken kann bei Wohnräu- die Streuungen der Einzelbretter. Durch
men im Gegensatz zu Holzbalkendecken diesen Vergütungseffekt können, ähnlich
eine ausreichende Querverteilung der wie bei Brettschichtholz, höhere Elastizitäts-
Lasten vorausgesetzt werden, so daß mit moduln als bei Vollholz angesetzt werden.
einer Verkehrslast von 1,5 kN/qm gerechnet Für den Elastizitätsmodul von trockenem
werden kann. Gegebenenfalls sind unbe- Nadelholz parallel der Faserrichtung wird
l astete leichte Trennwände als Zuschlag vorgeschlagen, mit einem Wert von
zur Verkehrslast zu berücksichtigen. EII= 11000 N/qmm zu rechnen.
Durch die kontinuierliche Vernagelung ist Der Elastizitätsmodul und der Schubmodul
gewährleistet, daß sich die Belastung quer in Plattenquerrichtung können für Brett-
zur Deckenspannrichtung verteilen kann. stapelelemente nach [6] wie folgt ange-
Der rechnerische Nachweis erfolgt analog nommen werden:
DIN 1045 (19.7.5(3)). Die Querverbindung
i st für eine entlang der Fuge wirkenden
Querkraft in Größe der auf 0,5 m Einzugs- I n Tabelle 4 sind für verschiedene Bela-
breite wirkenden Verkehrslast zu führen. stungen und Brettstapelhöhen die maxi-
I m Auflagerbereich braucht die Querver- malen Stützweiten angegeben. Mit diesen
teilung der Lasten nicht nachgewiesen Werten wird die maximale Durchbiegung
werden, da über einer starren Stütze die auf 1/300 begrenzt.
Bretter sich nicht gegenseitig verschieben Der Spannungsnachweis kann auf der
können. sicheren Seite liegend mit den zulässigen Das Schwingverhalten von Wohnungs-
Selbst bei einschnittigen Verbindungen mit Spannungen für Vollholz der DIN 1052-1/A1 decken kann mit Hilfe des Verfahrens der
z.B. 40 mm Bohlen und glattschaftigen Tab. 5 geführt werden. Für die Sortierklasse DIN V ENV 1995-1-1 (4.4.3) nachgewiesen
Nägeln 31 x 80 versetzt in einem S10 nach DIN 4074 und einer gleichmäßig werden.
Tabelle 5 Maximale Stützweite [ml eines Einfeldträgers in Abhängigkeit von der Flächenbelastung und der Deckenhöhe zur Erfüllung des Schwingungsnachweises
nach GI. (8) und (11) für eine Eigenfrequenz von 6 Hz (E= 11000 N/qmm)
Mit der Eigenfrequenz von f1 = 6 Hz und
dem Wert 77 aus dem Verhältnis der
Biegesteifigkeit in Spannrichtung zu der in
Querrichtung (vgl. GI. (1)) ergibt sich:

n°40 = 7,6 (14)

Beispiel 1: Einfeldträger mit ungestoßenen


Brettern
Bild 17 Stoßanordnung

Bild 18 Stabwerksmodell mit Stößen

der Verbindungsmittel und dem Form- zubilden. Ein Beispiel für die mögliche
schluß von Profilierungen ab. Modellierung eines Brettstapels mit Stößen
Reibeinflüsse dürfen in der Regel nicht i st in Bild 18 angegeben. Jeder
berücksichtigt werden. Das Versatzmaß a, Querschnittsteil ist als Stab abgebildet, die
d.h. der Abstand der Stöße benachbarter Verbindung zwischen den Stäben kann
Brettlagen, muß so gewählt werden, daß über Federn erfolgen. Die Anschlußfeder-
die erforderlichen Kopplungskräfte über- steifigkeit Ca für mehrschnittige Nagelver-
tragen werden können. Bei der Anordnung bindungen in Nadelholz berechnet sich
5.2.2 Einfeldträger mit wandernden der Stöße (Bild 17) ist darauf zu achten, nach DIN 1052-2 Tab. 13 zu
Brettstößen daß sich der Stoß an der gleichen Stelle
bzw. i n einem kleineren Abstand als der
Wenn die Einzelbretter zu kurz sind, um Übergreifungslänge erst nach möglichst
das gesamte Feld zu überspannen, müs- vielen Brettlagen wiederholt.
sen sie gestoßen werden. Auch bei einer
industriellen Fertigung ist das Stoßen der Der Tragfähigkeitsnachweis ist mit dem Ca Federsteifigkeit in N/mm
Bretter im Elementfeld vorteilhaft, weil Widerstandsmoment im Nettoquerschnitt n Anzahl der Nagelscherflächen
dadurch die Rohware besser ausgenutzt zu führen. pro Feder
werden kann. zul N zulässige Nagelbelastung in N
Brettstöße insbesondere im mittleren Für den Gebrauchstauglichkeitsnachweis d„ Nageldurchmesser in mm
Drittel von Einfeldträgern wirken sich so- muß die Biegesteifigkeit (E/), i n
wohl auf das Trag- als auch auf das Ver- Spannrichtung abgemindert werden. 5.2.3 Mehrfeldträger
formungsverhalten aus. Selbst wenn nur
jedes z. Brett einmal im mittleren Drittel Für die Berechnung der Durchbiegungen I n einfacher Art und Weise können Durch-
stumpf gestoßen wird, ist nach [2] mit ca. der Teilquerschnitte und der Scherkräfte laufsysteme ausgebildet werden. Die
23% Steifigkeitseinbußen zu rechnen. Zur i n den Fugen zwischen den Teilquer- maßgebenden Bemessungskriterien Durch-
Abschätzung der Steifigkeit von Brett- schnitten stehen unterschiedliche biegung und Eigenfrequenz verlieren an
stapelelementen sind jedoch noch weitere Verfahren zur Verfügung. Eine Möglichkeit Bedeutung, und es sind kleinere Decken-
Untersuchungen notwendig. besteht darin, die Verbundkonstruktion höhen möglich.
mit finiten Stab-, Flächen- oder Volumen-
Die Ausführung der Stöße muß festgelegt elementen zu modellieren, und das Ver- Tragfähigkeits- und
und statisch überprüft werden. Die Steifig- halten der nachgiebigen Verbindung über Gebrauchstauglichkeitsnachweise
keit der Verbindungen hängt von der Art Federelemente - auch nichtlinear - nach-
Bei entsprechender Brettanordnung (Bild 19)
können beispielsweise Durchlaufsysteme
(siehe auch [9]) wie Koppelpfetten berech-
net werden. Über den Auflagern tragen
die beiden nebeneinanderliegenden Quer-
schnitte gemeinsam, so daß nach den
Feldmomenten bemessen werden kann.

Bild 19 Statistisches System für Durchlaufträger


I n Tabelle 6 sind die Feldmomente M pro Beispiel 2: Zweifeldträger mit gleichen 5.2.4 Querverteilung von vertikalen
Meter Brettstapel und die notwendige Stützweiten Einzellasten
Überkopplungslänge ü angegeben.
Einzellasten auf Brettstapeldecken sind zu
Die Kopplungskräfte K links und rechts der vermeiden. Im Rahmen einer Bemessung
Auflager können mit Hilfe von Tabelle 7 ist nachzuweisen, daß die vorhandenen
berechnet werden. Verbindungsmittel ausreichen, um die
vorhandene Einzellast auf die benachbar-
Die Überkopplungslänge ü ist das Maß ten Brettlamellen zu übertragen.
von Auflagermitte bis zum Schwerpunkt Unter größeren Einzellasten wird empfoh-
der Verbindungsmittelgruppe. Sie ergibt l en, Lastverteilungsplatten aus Stahl anzu-
sich aus den Bedingungen: ordnen, damit die Last auf eine größere
Anzahl von Brettern verteilt werden kann.
M i m Kopplungspunkt <_ M i m Feld
ü>_0,101 Die Lasteintragungsbreite t berechnet sich
wie folgt:
Werden die Bretter nur im Bereich der
t =bo +2h1 (16)
Mittelauflager gekoppelt, wird vorge-
schlagen, den Elastizitätsmodul um 10%
abzumindern, um den Steifigkeitsverlust b0 Lastaufstandsbreite
durch den Stoß auszugleichen. Bei zu- h1 lastverteilende Deckschicht
sätzlichen Brettstößen im Feldbereich sind
die Nachweise analog zu Einfeldträgern Genauere Nachweise sind mit einem
mit wandernden Stößen zu führen. Stabwerksprogramm möglich.

Auch können die Stöße in den Momen-


tennullpunkten angeordnet werden.
Dabei sind die anteiligen Querkräfte von
den Verbindungen zu übertragen.

Schwingungsnachweis

Bei Zweifeldträgern kann die Eigenfre-


quenz f1 und die Anzahl der Schwingun-
gen n40 mit Hilfe des Faktors k f abge-
schätzt werden. Dieser Faktor kann Bild 20
entnommen werden und ist dann in die
Gln. (9) und (12) einzusetzen.

Bild 21 Kopplung der Bretter über dem Auflager Bild 22 Lasteintragung von Einzellasten

*Kraglänge üb, des Endfeldträgers in das 2. Feld hinein

Tabelle 6 Feldmomente pro Meter Brettstapel und


Kopplungslängen [5]

Tabelle 7 Kopplungskräfte [5] Bild 20 Faktor kf zur Berücksichtigung der Lagerungsart [8]
5.3 Vernagelung und Stöße

5.3.1 Nagelschema

Um die Brettstapelelemente rationeller


fertigen zu können, muß ein bestimmtes
Nagelschema eingehalten werden. Dabei
sind die Nagelbilder aufeinanderfolgender
Brettlagen um einen festen Abstand ge-
geneinander zu versetzen. Dieses ist erfor-
derlich, damit die Nägel nicht miteinander
kollidieren.

Für die Mindestabstände der Nägel unter-


einander und zu den Rändern gelten die
Angaben in DIN 1052-2 Tab. 11.

Für eine industrielle Fertigung hat sich die


Zick-Zack-Nagelung (Bild 23) als sinnvoll
erwiesen.

Bild 23 Zick-Zack-Nagelung Bild 25 Stoßausbildung im Feld (Beispiel 3)

5.3.2 Ausbildung des freien Stoßes Bei langen Anschlüssen, wie sie bei der Beispiel 3: Brettstoß in Feldmitte
Brettstapelbauweise üblich sind, kann ver-
Die Stoßausbildung muß die Übertragung einfacht unter Vernachlässigung von N1H
der Kopplungskräfte gewährleisten. Es ist nach GI. (21) gerechnet werden:
vorteilhaft, wenn dabei das Nagelschema
nicht geändert werden muß. Reicht eine
kontinuierliche Vernagelung nicht aus, so
muß an den Enden der Stoßstellen eine
konzentrierte Nagelung in Form von Na-
gelgruppen vorgesehen werden. Es werden 2 Anschlußflächen betrachtet.
Die Lasteinflußbreite beträgt 2 b'.
Die Nägel eines Brettstoßes werden be- Bei Einfeldträgern mit wandernden Stößen
rechnet für die Übertragung der Quer- kann der Brettstoß im ungünstigsten Fall
kraft V und des Anschlußmomentes M A . i n Feldmitte auftreten. Wenn dieser Fall
nicht ausgeschlossen werden kann, ist der
Maßgebend für die Bemessung ist der Nachweis mit dem maximalen Moment in
Nagel, welcher am weitesten vom An- Feldmitte zu führen.
schlußschwerpunkt entfernt liegt.
Danach gilt für den in Bild 24 darge-
stellten Anschluß pro Anschlußfläche:

Bei Durchlaufträgern kann die Anordnung


von Nagelgruppen an den Kopplungs-
punkten sinnvoll sein. Die Bemessung er-
folgt dann analog zu der von Koppelpfet-
tenverbindungen (vgl. Bsp. 2).
5.4 Scheibenwirkung

Brettstapelelemente bilden keine Scheibe


i m eigentlichen Sinne, da horizontale
Lasten in Brettrichtung und rechtwinklig
dazu unterschiedlich weitergeleitet wer-
den. Größere Aussparungen und Öffnun-
gen sind dabei zu berücksichtigen.

Soll ein Zusammenwirken der einzelnen


Brettstapelelemente erreicht werden, sind
die Verbindungen untereinander mit glei-
cher Schubsteifigkeit auszubilden. Als
schubfeste Verbindung eignen sich Loch-
bleche aus Stahl oder Holzwerkstoff-
platten mit Nägeln bzw. Klammern und
Stabdübel . Die Mindestverbindungsmit-
telabstände sind einzuhalten.

5.4.1 Scheibenbelastung rechtwinklig


zur Brettrichtung

Bei einer Belastung in Scheibenebene Bild 26 Brettstapel mit Scheibenbelastung Bild 27 Brettstapel mit Scheibenbelastung in
rechtwinklig zur Brettrichtung (Bild 26) rechtwinklig zur Brettrichtung Brettrichtung

setzt sich der statisch wirksame Quer-


schnitt aus den vielen nachgiebig mitein-
ander verbundenen Einzelbrettquerschnit-
ten zusammen. Eine bessere Scheibenwirkung kann durch anzuordnen, um eine ausreichende Schei-
eine aufgelegte und aussteifend vernagelte benwirkung zu erzielen. Dadurch lassen
Der statische Nachweis kann in Anlehnung Holzwerkstoff platte erzielt werden. sich bei den dünnen senkrecht stehenden
an DIN 1052-1 (8.3) mit Hilfe der in [11 ] Brettern die Scheibenkräfte besser in die
gemachten Angaben als nachgiebig ver- 5.4.2 Scheibenbelastung in Brettrichtung Unterkonstruktion einleiten. Auch können
bundener Biegeträger erfolgen. Der rech- Windrispenbänder kreuzweise auf die
nerische Nachweis ist sehr aufwendig. Bei einer Scheibenbelastung in Brettrich- Dach- oder Deckenscheibe gelegt werden.
tung verformt sich die Scheibe in der in Die Rispenbänder sind stets straff zu span-
Vereinfachend kann der Nachweis der Bild 27 gezeigten Art. Das gegenseitige nen und für die Diagonalkraft aus der
Scheibe über die Schubverformung geführt Verschieben der Bretter muß durch die Verbandsberechnung anzuschließen.
werden. Die Schubsteifigkeit der Scheibe schubsteife Verbindung zwischen den
wird bestimmt durch den Schubmodul G des Brettern verhindert werden. Die Nägel der 5.4.4 Scheibenkrafteinleitung in
Holzes und der Verbindung der einzelnen dem Scheibenrand am nächsten liegenden die Wände
Bretter und Bohlen. Hierzu hat der Verschie- Fuge ist für die maximale Querkaft V zu
bungsmodul C der Verbindungsmittel und bemessen. Besonderes Augenmerk ist der Weiterlei-
der Verbindungsmittelabstand einen ent- tung der Scheibenkräfte auf die Barunter-
scheidenden Einfluß. Die Verformungen in- Zur Aufnahme der Scheibenkräfte sind li egenden Rähme zu schenken. Um die
folge der nachgiebigen Verbindung ist um umlaufend Randhölzer oder Holzwerkstoff- Mindestrandabstände für die Verbindungs-
ein vielfaches größer als die Schubverfor- plattenstreifen anzuordnen. Diese Rand- mittel einzuhalten, können dickere Rand-
mung des Holzes. Schubverformungen des gurte sind für die jeweilige Scheibenauflager- hölzer angebracht werden. Werden sie
Holzes können daher vernachlässigt werden. kraft an den Brettstapel anzuschließen. Die z.B. mit Paßbolzen angeschlossen, müssen
Stöße sind zug- und druckfest für diese sie eine Mindestbreite von 6 dst haben. Für
Die Verformung der in Bild 26 dargestell- Kraft auszubilden. Nagel- und Schraubenverbindungen sind
ten Brettstapelscheibe ergibt sich nähe- Die Durchbiegung max u in Scheibenmitte die Mindestabstände nach DIN 1052-2
rungsweise wie folgt: kann ebenfalls mit GI. 22 berechnet werden. Tab. 11 einzuhalten. Falls erforderlich müs-
sen die Bretter oder Bohlen vorgebohrt
5.4.3 Maßnahmen zur Verbesserung der werden. Es empfiehlt sich, an den Hirn-
Scheibenwirkung holzenden eine Randschwelle aus Holz oder
Holzwerkstoffen anzuordnen (siehe Bild 28),
Eine Maßnahme zur Verbesserung der und die Scheibenkräfte über eine Holzwerk-
Scheibenwirkung besteht darin, eine dünne stoffplatte in die Wand einzuleiten.
großformatige Holzwerkstoff platte auf die
Brettstapelelemente zu legen und an allen Eine andere Möglichkeit besteht darin,
Rändern mit Klammern, Nägeln oder Winkel oder Schubknaggen aus Stahl auf
Schrauben zu befestigen. Die Scheiben den Wandrähmen zu befestigen. Die
können nach DIN 1052-1 Tab. 12 mit den Horizontalkraft wird über Kontakt auf die
Die zulässige Durchbiegung der Scheibe erforderlichen Verbindungsmitteln ausge- senkrecht stehenden Schenkel übertragen.
beträgt nach DIN 1052-1 (10.3.2) 1/1000 führt werden. Oft genügt es auch, Die Verbindungsmittel im Rähm erhalten
der Scheibenstützweite. Holzwerkstoffplattenstreifen umlaufend dabei Zugkräfte.
Bild 28 Randausbildung der Scheibe
6 Bemessung und Konstruktion Werden die Wände auch zur Aussteifung Die Horizontallast FH muß von der Rand-
von Wänden herangezogen, wird in der Regel eine Be- schwelle über die Verbindung in die Bar-
plankung aufgebracht. Diese Beplankung unterliegende aussteifende Wandscheibe
6.1 Knicken aus der Wandebene dient gleichzeitig als Knickaussteifung der übertragen werden. Die Beplankung dient
Bretter. Bei schlanken Bauteilen (Pfeiler) gleichzeitig zur Befestigung des Brettstapel-
Die Wandelemente werden durch verti- ist die Beplankung nachzuweisen. elements auf der Fußschwelle.
kale Decken- und Wandlasten sowie
gegebenenfalls durch horizontale Lasten 6.3 Scheibenwirkung Zur Lagesicherung können zusätzlich die
beansprucht, die meist aus der Windbean- Schwellen durch Schrägnagelung bzw.
spruchung resultieren. Vergleichsrechnungen haben gezeigt, daß Schrägschraubung auf dem Hirnholz
I nfolge dieser Belastung können Brettsta- Brettstapelwände ohne Beplankung in der befestigt werden.
pelwände aus der Wandebene heraus und Regel nicht zur Aufnahme einer horizonta-
rechtwinklig dazu ausknicken. len Last FH i n Wandebene geeignet sind. 6.4 Zugkraftverankerung
Die Berechnung kann analog GI. (22)
Der Nachweis des Knickens aus der Wand- erfolgen. Wegen der Nachgiebigkeit der Die aussteifenden Bauteile sind an ihren
ebene kann nach DIN 1052-1 (9.4) ge- Nagelverbindung beträgt die Auslenkung Enden mit der Bodenplatte zu verankern.
führt werden. Die Schlankheit der Wand i m Kopfbereich meist mehr als H/500. Das gleiche gilt auch für den Übergang
ist gemäß DIN 1052-1 (9.2) auf Z = 150 zwischen den Geschossen.
zu beschränken. Am Wandfuß und Wand- Als ein- oder beidseitige Beplankung
kopf ist üblicherweise zur Führung der (siehe Bild 30) eignen sich Diagonalscha- Die Anker-Zugkraft ZA errechnet sich aus
Bretter und zur Ausbildung eines umlau- l ung aus Brettern, verschiedene Holzwerk- der am Wandkopf angreifenden
fenden Gurtes eine Schwelle vorzusehen. stoffplatten wie Flachpreß-, Bau-Furnier- Horizontalkraft FH wie folgt:
Neben dem Knicknachweis ist daher auch sperrholz- und OSB-Platten oder Gips-
der Querdrucknachweis zu führen. karton- bzw. Gipsfaserplatten.

Beispiel 5: Brettstapelwand Dabei sind DIN 1052-1 (11.4) und


Knicken aus der Wandebene DIN 1052-3 sowie die allgemeinen bau- FH Horizontalkraft am Wandkopf
aufsichtlichen Zulassungen der Platten- H Höhe der Wandscheibe
materialien zu beachten. Die Beplankung B Breite der Wandscheibe
muß in der Lage sein, die Zugstrebenkraft min Fv minimale Vertikalkomponente
entsprechend DIN 1052-1 (11.4.2) aufzu- aus der ständigen Last
nehmen.
Diese Kraft ist mit den Zugkräften aus
Berechnung der aufnehmbaren Vertikal- Die Befestigung der Platten auf dem den Scheiben der darüberliegenden
belastung für mittigen Druck Brettstapel hat gemäß DIN 1052-2 bzw. Geschosse zu überlagern. Bild 31 oben
nach den bauaufsichtlichen Zulassungen zeigt solch eine Zugkraftverankerung.
Knicknachweis zu erfolgen. Werden die Platten geklam-
mert oder genagelt, muß die Brettbreite Wenn die Vertikalkraft ZA nicht direkt von
b' = 10 dn betragen. Anschlußdetails der Beplankung in die Unterkonstruktion
können analog der Holzrahmenbauweise eingeleitet wird, muß von den Nägeln in
[12] ausgeführt werden. Bild 29 zeigt die der ersten Fuge diese Kraft aufgenom-
Vernagelung der Holzwerkstoffplatte auf men werden können. Daraus ergibt sich
Querdrucknachweis dem Brettstapel. die Bemessungsgleichung für die Verna-
gelung der einzelnen Bretter und Bohlen:

Dieser Nachweis ist für die Bemessung


maßgebend.

6.2 Knicken in der Wandebene

Beim Knicken in der Wandebene verhält


sich die Brettstapelwand wie ein mehrtei-
l i ger Druckstab.
Der statische Nachweis kann in Anleh-
nung an DIN 1052-1 (9.3.3.2) mit Hilfe
der in [11] gemachten Angaben erfolgen.
Diese Berechnung ist sehr aufwendig.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, die
Verbundkonstruktion mit einem Stab-
werksprogramm zu modellieren, und das
Verhalten der nachgiebigen Verbindung Bild 29 Befestigung der Holzwerkstoffplatte auf
über Federelemente nachzubilden. dem Brettstapel
Bild 30 Brettstapelwand als
aussteifende Scheibe

7 Detailausbildungen

i m Folgenden sind einige mögliche


Detailpunkte (Bild 31 - 38) dargestellt:

Bild 31 Anschluß Brettstapelelement - Massivbauteil Bild 32 Anschluß Innenwand - Außenwand


Bild 34 Außenwand - Eckausbildung

Bild 33 Anschluß Decke - Holzunterzug Bild 35 Wandstoß zwischen den Geschossen


Bild 36 Fensteranschlüsse

Bild 37 Anschluß Stahlunterzug Bild 38 Dachdetail (First und Taufe)


8 Ausschreibungstext Montage Fracht
Montieren und verankern der Brett- Lieferung der Elemente zur Baustelle
8.1 Brettstapeldecken stapeldecke auf vorhandene Auflager ohne Abladen
9 Bauphysik Luftdurchlässigkeiten führen bei Außen- bei Brettstapelbauteilen mindestens eine
bauteilen zu Energieverlusten und Zug- einseitige flächige, dichte Beplankung
9.1 Wärmeschutz und erscheinungen und können Feuchte- oder Bekleidung angebracht werden.
Luftdichtheit schäden durch Konvektion verursachen.
Deshalb müssen die Fugen in diesen Die Fugen zwischen den Brettern ver-
Bedingt durch die große Holzmasse Brettstapelelementen mit einer dauerhaft halten sich dann ähnlich wie die Schwind-
herrscht in Brettstapelhäusern auch im l uftundurchlässigen Schicht abgedeckt und Trockenrisse von Vollholz, so daß in
Sommer ein ausgeglichenes Wohnklima. werden. Dazu eignen sich in erster Linie der Regel von einer einseitigen Brand-
Ähnlich wie bei Blockhäusern bewirkt diffusionsoffene Folien bzw. Luftdich- beanspruchung ausgegangen werden
das Speichervermögen der Massivholz- tungen. Durchdringungen dieser Schicht, kann. Zur Zeit liegen noch keine allge-
konstruktion eine Phasenverschiebung z.B. für den Einbau von Elektroinstalla- mein gültigen Prüfergebnisse zu dieser
zwischen Innen- und Außentemperatur tionen, sollten vermieden bzw. anschlie- Bauweise vor. Es wird vorgeschlagen, mit
von über 12 Stunden. Die feuchteregu- ßend sorgfältig abgedichtet werden. einer Abbrandgeschwindigkeit von
l i erenden Eigenschaften des Holzes wir- 0,8 mm/min entsprechend DIN 4102-4
ken sich positiv auf das Raumklima aus. Dämmstoffe, die selbst nicht winddicht zu rechnen. Die mathematischen Grund-
Bild 39 zeigt einen Wohnraum mit einer sind, müssen außen zusätzlich durch l agen für die brandschutztechnische
Brettstapeldecke. eine Winddichtung geschützt werden. Bemessung sind in [14] angegeben. Die
zulässigen Biegespannungen werden nur
Bei Gebäuden mit normalen Innentem- Es empfiehlt sich ein diffusionsoffener sehr selten ausgenutzt, so daß große
peraturen müssen die Brettstapelelemente, Aufbau. Feuchtigkeit, die im Inneren des Reserven bei einer Brandbeanspruchung
welche das Gebäude gegen die Außen- Gebäudes entsteht, kann durch die vorhanden sind.
l uft abschließen, mit einer zusätzlichen Außenbauteile nach außen diffundieren.
Wärmedämmung versehen werden. Dabei muß beachtet werden, daß die Bei einer Decke wird von einer Brand-
Diese wird im allgemeinen außen ange- einzelnen Schichten des Wandaufbaus beanspruchung der Deckenunterseite
ordnet. Sie besteht aus Rahmenhölzern nach außen hin diffusionsoffener werden. ausgegangen.
mit dazwischenliegender Dämmung
oder einer mechanisch befestigten Ther- 9.2 Brandschutz Bei Wänden, die keine feuerhemmenden
mohaut. Bekleidungen besitzen, ist die Bemes-
Die brandschutztechnischen Anforde- sung für den Brandfall oft maßgebend.
Bei der Berechnung des k-Wertes kann rungen an ein Brettstapelbauteil hängen Die Lastexzentrizität aus dem Abbrand
der Brettstapel in der Regel voll in An- von seiner Funktion ab. Die Grundlagen und die verbleibende Auflagertiefe sind
satz gebracht werden. Der Einfluß der des Brandschutzes und seine norma- dabei zu berücksichtigen.
vorhandenen Fugen ist vernachlässigbar, tiven Randbedingungen sind in [13]
wenn die Luftdichtung ordnungsgemäß beschrieben. Zur Verbesserung des Brandverhaltens
ausgeführt wurde. Unter dieser Voraus- können Unterdeckenkonstruktionen ein-
setzung kann auch die Wasserdampf- Bei der Ausbildung von Bauteilen, bei gesetzt werden. Eine Unterdecke aus
diffusionswiderstandszahl u = 40 von denen Brandschutzanforderungen zu Gipskarton-, Gipsfaser- oder Kalziumsili-
Vollholz angesetzt werden. berücksichtigen sind, dürfen keine katplatten, welche selbstständig alle An-
durchgehende Bauteilfugen vorhanden forderungen für z.B. F90-A erfüllt, wird
I n den Tabellen 1 - 3 sind die ‹-Werte sein, damit das frühzeitige Durchtreten als Unterdecke einer Brettstapeldecke als
verschiedener Dach-, Decken- und von brennbaren Gasen und Flammen Gesamtkonstruktion in die Feuerwider-
Wandaufbauten angegeben. nicht möglich ist. Aus diesem Grund muß standklasse F90-B bzw. F90-BA eingestuft.

Bild 39 Wohnraum mit einer Brettstapeldecke


Der Einsatz von Brettstapel-Beton- mende Estriche sind nicht auf Brett- de Maßnahmen ergriffen werden. Eine
Verbunddecken hat im Brandfall den stapel-Rohdecken übertragbar. Die hohe zumindest einseitige Beplankung der
Vorteil, daß bei einer geschlossenen flächenbezogene Masse und Steifigheit Brettstapel-Rohwand mit einem
Aufbetonschicht die Decke nahezu der Massivdecke macht sich weitaus Plattenwerkstoff verbessert das Schall-
l öschwasser- und rauchdicht ist. positiver bemerkbar als der gleiche Es- dämm-Maß.
trichaufbau auf einer Brettstapeldecke.
9.3 Schallschutz Durch den Einsatz einer biegeweichen
Sind Schallschutzmaßnahmen an der Vorsatzschale entsteht ein zweischaliges
Werden Brettstapelelemente als Außen- Deckenoberseite nicht ausreichend, müs- Bauteil. Das Schalldämm-Maß hängt von
bauteile, Trennwände oder -decken zwi- sen Deckenbekleidungen an der Un- der Ausbildung der Vorsatzschale ab.
schen Wohn- bzw. Nutzungseinheiten terseite zur Reduzierung der Schallab- Wohnungstrennwände müssen nach
eines Gebäudes eingesetzt, so sind die strahlung angebracht werden. Dabei DIN 4109 ein Luftschalldämm-Maß von
Schallschutzanforderungen der DIN 4109 sind die Befestigungen und der Abstand mindestens 53 dB aufweisen. Meßwerte
zu erfüllen. der Bekleidung von der Rohdecke von l iegen zur Zeit nicht vor, jedoch ist dieser
großem Einfluß. Der Abstand der Be- Wert mit einschaligen Aufbauten nicht
Deckenkonstruktionen als trennendes kleidung sollte auf Grund von Unter- zu erreichen.
Bauteil müssen sowohl Luft- wie auch suchungen größer als 65 mm sein (siehe
Trittschall abdämmen. DIN 4109 stellt an Tabelle 2, letzte Zeile). Eine Bekleidung Dächer verhalten sich im Prinzip wie
Wohnungstrenndecken folgende Min- ist schalltechnisch um so günstiger je Außenwände und müssen auch die glei-
destanforderungen: schwerer und biegeweicher sie ist. chen schalltechnischen Anforderungen
erfüllen.
Durch die Kombination von schwim-
menden Estrichen und Deckenbeklei-
dungen erreichen die Brettstapeldecken
I n Tabelle 3 sind Meßwerte [15] verschie- die schalltechnische Qualität von Woh-
dener Deckenaufbauten wiedergegeben. nungstrenndecken. Dabei sollten Tritt-
Diese Meßwerte wurden in schallneben- schalldämmstoffe mit geringer dynami-
wegfreien Prüfständen ermittelt, so daß scher Steifigkeit gewählt werden.
die genannten Zahlenwerte nur als An-
haltswerte angesehen werden können. Nach DIN 4109 ist bei inneren, tren-
nenden Bauteilen neben der Schalldäm-
Allgemein gilt, daß die Anforderungen mung der Bauteile auch die Schall-
an den Trittschallschutz bei Brettstapel- Längsleitung über die flankierenden
decken schwieriger zu erfüllen sind als Bauteile zu berücksichtigen.
der geforderte Luftschallschutz, und daß
bei ausreichendem Trittschallschutz ein Schallängsdämm-Maße für Brettstapel-
guter Luftschallschutz gegeben ist. bauteile werden zur Zeit untersucht,
li egen aber noch nicht vor. Um eine ge-
Um die geforderte Trittschalldämmung ringe Schallängsleitung zu erreichen, gilt
zu erreichen, sollte die direkte Körper- generell, daß flankierende Bauteile von
schallübertragung über die Decken den trennenden Bauteilen unterbrochen
unterbunden werden, indem man den werden sollen. Bei Brettstapelwänden
Schalleintrag an der Deckenoberseite mit zusätzlicher Beplankungslage oder
von der Schallabstrahlung an der Decken- biegeweicher Vorsatzschale sowie bei
unterseite entkoppelt. Brettstapeldecken mit Deckenbekleidung
und schwimmendem Estrich kann dies
Durch das Aufbringen einer Beschwe- durch Trennung der Vorsatzschale bzw.
rungslage auf die Rohdecke wird die der Deckenbekleidung und des Estrichs
Masse erhöht und dadurch der Schall- im Anschlußbereich erfolgen. Decken
schutz erheblich verbessert. Im Prüfstand über Wohnungstrennwände dürfen
erreichten derartige Konstruktionen mit nicht durchlaufend ausgeführt werden.
Estrichaufbauten ohne Unterdecke
Wohnungstrenndeckenqualität. Solche Brettstapel-Beton-Verbunddecken wei-
Deckenaufbauten erfordern jedoch eine sen durch den Aufbeton eine hohe Mas-
sorgfältige Bauausführung, da die Ge- se und durch den Verbund eine relativ
fahr von Schallbrücken sehr groß ist. Um große Biegesteifigkeit auf. Die Biegestei-
eine Verbesserung zu erreichen, können figkeit führt dazu, daß sich die Verbund-
die Brettstapel auf einem elastischen La- decken akustisch ähnlich verhalten wie
ger aufgelegt werden. reine Massivdecken.

Die Installationen sind so zu verlegen, Wände müssen insbesondere als Außen-


daß die Belange des Schallschutzes nicht wände und Wohnungstrennwände
nachteilig beeinflußt werden. schallschutztechnische Anforderungen
erfüllen. Um mit dünnen Brettstapel-
Die für Stahlbeton-Massivdecken ermit- wänden gute Schallschutzwerte zu er-
telten Verbesserungsmaße für schwim- reichen, können verschiedene ergänzen-
Literaturverzeichnis

Das könnte Ihnen auch gefallen