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Zwischen Klassik und Romantik


Der Begriff wurde erst im Laufe des 19. Jahrhunderts geprägt, keiner der vier
Dichter hat sich selbst als Klassiker bezeichnet. Heute gibt es zwei
unterschiedliche Definitionen des Begriffs Weimarer Klassik:

Die erste, weit gefasste Definition bezieht sich auf die Zeit und den Ort des
Wirkens von Wieland, Herder, Goethe und Schiller. Diese vereinfachende
Definition suggeriert weitreichende Übereinstimmungen im literarischen Schaffen
der Vier, diese Übereinstimmungen bestanden allerdings vor allem zwischen
Goethe und Schiller in der Zeit von 1794 bis 1805. Auch existierten nie zeitgleich
außergewöhnliche persönliche Beziehungen aller Vier zueinander. Somit fasst
diese Definition des Begriffs vor allem die vier prominentesten literarischen
Persönlichkeiten des damals bestehenden Kulturraums (Weimar und Jena)
zusammen, die nicht der frühromantischen Strömung angehörten.

Die zweite, wesentlich enger gefasste Definition bezieht sich auf die etwa 11-
jährige gemeinsame Schaffensperiode von Goethe und Schiller. Mit dieser
Beschränkung der Definition auf die intensive persönliche Freundschaft und die
„Ästhetische Allianz“ in der Dichtung ist es möglich, den Begriff Weimarer Klassik
exakter von den komplexen kulturellen Zusammenhängen in Weimar und Jena
um das Jahr 1800 abzugrenzen. Hier ist hinzuzufügen, dass Goethe nach dem
Tode Schillers (1805) diese Allianz inhaltlich weiterführte. Auch war die
Begriffsprägung des 19. Jahrhunderts bezüglich des Ortes vereinfachend, denn
Schiller lebte und arbeitete die erste Hälfte der klassischen Epoche in Jena (bis
Dezember 1799), so dass ein großer Teil der Kommunikation über Briefe und bei
gegenseitigen Besuchen stattfand.

Die Dichterfreundschaft zwischen Goethe und Schiller und deren Werke aus
dieser Zeit bilden somit, aus literaturwissenschaftlicher wie auch historischer
Sicht, eine besser anwendbare Definition des Begriffs.
-Merkmale:
· Auseinandersetzung mit der Französischen Revolution
· Nicht durch einen gewaltsamen Umsturz (Französische Revolution), sondern
durch eine evolutionäre Fortentwicklung (langsame Höherentwicklung) der
Gesellschaft gelange man zu dem Ziel eines den aufklärerischen Idealen
entsprechenden Staates.
· Zentralisierung auf Weimar und z. T. Jena
· Stellt der Unruhe der Zeit das Programm der ästhetischen Erziehung
gegenüber: Die Menschen sollen durch Kunst und Literatur zu Humanität erzogen
und dadurch reif für gesellschaftliche Veränderungen werden.
· Erziehungsideal ist die „schöne Seele“, d. h. der Mensch, dessen Handeln,
Pflicht und Neigung in Übereinstimmung sind (Ideal eines ruhigen, abgeklärten, in
sich selbst ruhenden Menschen).
· Zeitlosigkeit der Epoche, indem sie Gegenstände zur Betrachtung wählt, die
„über allen Einfluss der Zeiten erhaben“ sind, genauer menschlich-ethische Werte
· Streben nach Harmonie in der Gesellschaft statt Egoismus des Sturm und
Drangs
· Humanität
· Einsicht, dass persönliches Verderben die gerechte Strafe für begangene
sittlich-moralische Verfehlungen ist

*Jean Paul, Heinrich von Kleist und Friedrich Hölderlin markierten diese Periode.-
Klassiker mit romantische Motiven, Inspirationen

*Goethe und Schiller – ihre Zeitgenossen Romantiker


2.Friedrich Hölderlin:

Er war ein deutscher Dichter, der zu den bedeutendsten Lyrikern seiner Zeit zählt.
Als Student war Hölderlin ein Bewunderer der Französischen Revolution von
1789.
Hölderlin begann als Nachfolger Schillers und des schwäbischen Klassizismus.

Er hatte eine verbotene Affäre mit tragischem Ende mit Susette Gontard, weil sie
verheiratet war. Er nennt sie Diotima in seinen Gedichten.

Seine frühen Gedichte sind meist gereimte Hymnen über abstrakte Themen (An
die Schönheit). Später ging er zu den antiken Formen der Ode und der Elegie
über.

Bereits in seinem frühen Briefroman Hyperion stellte Hölderlin seine Vorstellung


vom tragischen Schicksal dar, die sich aus seiner Wahrnehmung der griechischen
Kultur gebildet hatte.

-“Menons Klagen um Diotima”:

Elegie - seit dem 16.Jahrhundert im Deutschen verwendet. Die Themen der Liebe
und der Trauer um eine verlorene Liebe – ästhetische Konzepte der Romantik

die Liebeselegie gilt als bedeutendste lyrische Verarbeitung der schmerzvollen


Trennung von Susette Gontard, die er als Diotima idealisierte.
Die neun Strophen des Gedichts weisen eine triadische Struktur auf. Am Ende
jeder Trias besingt Hölderlin die Liebe, welche die Vergänglichkeit transzendieren
kann.
Individueller Plan
1.Strophe streift das lyrische Ich durch die Natur und vergleicht sich mit einer
verwunderten Bestie(wildes Tier), das dort nach Ruhe und Heilung sucht, aber
unentwegt von den Schmerzen des Verlustes getrieben und gequält wird.
2.Strophe – Der Mann, der seine Geliebte verloren hat- zentrales Motiv der
Liebeslyrik
Mit den „Todesgöttern“, die den Leidenden bezwungen haben, arbeitet Hölderlin
in der zweiten Strophe mit Vorstellungen aus der Unterwelt der griechischen
Mythologie. Er deutet im Gespräch mit den Göttern auf den Tod
- Vergangenheit und Zukunft
-der Weg der Erinnerung
-Diotima vereinigt spürt er den Bezug zum Ewigen und Göttlichen.

Menon trauert um das verlorene Ideal. Dennoch stehen hier nicht das Leid und
die Trauer des Protagonisten im Vordergrund, sondern eine Begeisterung für das
Ideal

Man muss begreifen, dass die Liebe existiert – das ist wichtig

Am Ende er spricht mit seiner Geliebte im „Traum“

Das Bild der verheilten Flügen steht im Kontrast zum Bild des verwunderten Tieres

-“Brod und Wein”:

Von Elegie zu Hymne


Globaler Plan/ Menschheit
Die Begriffe "Brot" und "Wein" symbolisieren nicht nur die Bestandteile des
Abendmahls in der christlichen Liturgie, sondern auch die Gaben
der Demeter(Fruchtbarkeit)und des Dionysos(Gott des Weines, der Freude, der
Trauben). Christliche und antike Konnotationen werden miteinander verschränkt.
- Philosophie und Religion

- Die Trauer des Dichters, seine Bewegung in der Form von Ausflug in die antike
mythische Welt und Rückkehr in die das Göttliche erwartende gegenwärtige Zeit
3.Heinrich von Kleist* dodatak sveska
Er war ein deutscher Dramatiker, Erzähler, Lyriker und Publizist.
Kleists Leben war geprägt vom ruhelosen Streben nach idealem Glück
Er orientiert sich am Dramenstil Shakespeares und thematisiert die für Kleists
Schaffen zentralen Themen Schicksal vs. Zufall und subjektives (Vor-)Urteil vs.
objektive Wirklichkeit.

-Penthrsilea-
Seine zweite Tragödie Penthesilea (1808) ist inspiriert von drei antiken Tragödien
des Euripides (Medea, Hippolytos und Die Bakchen). Sie handelt von der
Amazonenkönigin, die in kriegerischer Weise auf einem Schlachtfeld vor Troja um
den griechischen Helden Achilles wirbt und dabei scheitert.
Wegen der stilistisch gehobenen Sprache hatte kein Erfolg.

Das Stück beginnt auf dem Schlachtfeld vor den Toren der Stadt Troja. Sie werden
durch die Amazonen in ihrer Belagerung gestört, denn die kämpferischen Frauen
bedrohen die griechischen Fürsten und greifen sie auch an. Für die griechischen
Fürsten kommt diese Bedrohung nämlich sehr ungelegen, denn sie sollten sich
laut Befehl des Agamemnon auf die Stadt Troja und ihre Eroberung
konzentrieren.
Achilles ist in Penthesileas Gefangenschaft geraten . Spätr ist er geflohen

Im elften Auftritt erscheint Achilles wieder. Er will wieder gegen die Königin der
Amazonen antreten. Dieses Mal jedoch ohne Rüstung und auch ohne Waffen. Es
kommt zum Kampf zwischen den beiden Rivalen und Penthesilea wird verletzt.
Alle halten sie für tot und auch Achilles ist tief bekümmert, denn er hat seine
Liebe zu ihr entdeckt. Prothoe und er trauen sehr um sie. Plötzlich merkt ihre
Freundin aber, dass die Königin nicht tot ist, denn sie schlägt die Augen wieder
auf. Sie erklärt ihrer Anführerin, dass Achilles sie gerettet hat, aber Penthesilea
will das noch nicht glauben. Erst Achilles selber kann sie überzeugen. Nun folgt
eine lange Unterhaltung zwischen den einstigen Rivalen, in der Penthesilea ihn
sogar über die Geschichte ihres Volkes aufklärt und somit auch über ihre eigene
persönliche Vergangenheit.
Achilles äußert während dieser Unterhaltung auch den Wunsch sie als Königin mit
in seine Heimat zu nehmen, das kommt für die Amazone jedoch überhaupt nicht
in Frage. Sie bietet ihm an als ihr Mann mit in ihre Heimat zu kommen, aber das
will er wiederum nicht.

Im sechzehnten Auftritt kehrt Achilles wieder zu den Griechen zurück und nimmt
auch Penthesilea einfach mit. Ihre Anhängerinnen versuchen natürlich sie zu
befreien und es gelingt ihnen auch. Gerade während der Feier zu Ehren der
Rettung der Königin erscheint ein Herold der Griechen und verkündet, dass
Achilles die Anführerin der Amazonen zum Kampf herausfordert. Die Königin
versteht diesen Sinneswandel nicht, aber nimmt trotzdem die Herausforderung
an und kämpft gegen Achilles. Dieser Kampf endet tödlich für Achilles, denn er
kam praktisch unbewaffnet. Penthesilea erkannte leider aber zu spät seine
Absicht und tötet ihn durch die eigene Hand. Mit diesem Mord an ihrem
Geliebten kann sie nicht weiterleben und stürzt sich aus Verzweifelung und
Trauer gleichsam innerlich in ein Messer.

- Der zerbrochene Krug-


Ein zerbrochener Krug ist Anlass zu einem Gerichtsverfahren, in dem Richter
Adam Recht sprechen soll über ein Vergehen, das er selbst begangen hat. Er setzt
alle möglichen Taktiken ein, um zu verhindern, dass sein Unrecht offenbar wird,
wird am Ende jedoch entlarvt.
Die Komödie spielt in einem Gerichtszimmer in Huisum, einem niederländischen
Dorf bei Utrecht gegen Ende des 17. Jahrhunderts.

In dem niederländischen Dorf Huisum erscheint der Gerichtsrat Walter mit dem
Auftrag, die Justiz auf dem Land zu prüfen und zu verbessern. Der Dorfrichter
Adam befindet sich jedoch an diesem Morgen in einem schlechten Zustand, er ist
verletzt und hat seine Perücke verloren. Unter Walters Aufsicht leitet er einen
Prozess, in dem es um einen zerbrochenen Krug geht. Frau Marthe Rull
beschuldigt Ruprecht, den Verlobten ihrer Tochter Eve, den Krug bei einem
nächtlichen Besuch in Eves Zimmer zertrümmert zu haben. Ruprecht jedoch
behauptet, ein anderer Mann sei bei Eve gewesen, und beschimpft diese als Hure.
Eve jedoch schweigt zu den Vorgängen. Der Richter indessen hat offenbar etwas
zu verbergen und ist bemüht, den Prozess so schnell wie möglich abzuschließen.
Als eine neue Zeugin, Frau Brigitte, mit einer Perücke erscheint, gerät nun Adam
in Verdacht, der Täter zu sein. Der Gerichtsschreiber Licht, der selber gerne
Dorfrichter werden will, verrät Adam, indem er dessen widersprüchliche
Geschichten über den Verlust seiner Perücke offenlegt. Als Adam dann Ruprecht
als Täter verurteilt, bricht Eve ihr Schweigen und beschuldigt den Richter, dieser
sei selber der Täter. Adam flieht aus dem Gericht, Eve erzählt, Adam habe sie mit
einem Attest erpresst, das Ruprecht vom Militärdienst befreien sollte, und sie in
der Nacht besucht. Sie habe befürchtet, dass Ruprecht nach Ostindien muss.

Walter bestreitet, dass die Armee nach Asien verschickt werde, und will Ruprecht,
falls doch, vom Militärdienst freikaufen. Adam wird als Dorfrichter suspendiert
und Licht als sein Nachfolger eingesetzt.

2.prepricavanje
Der zerbrochene Krug handelt von dem Dorfrichter Adam, der bei einem
nächtlichen Besuch bei Eve den kostbaren Krug der Mutter zerbricht, als er vor
dem Verlobten Eves, dem Ruprecht, flieht. Dieser verletzt ihn jedoch, bevor er
entkommen kann. Frau Marthe, denkt später, dass Ruprecht den Krug zerbrochen
hat, weil Eve dies am Abend zuvor bezeugt hat.

Deshalb kommt es zum Prozess. Richter Adam versucht mit allen Mitteln
abwechselnd Ruprecht und dann dem Flickschuster Lebrecht, einem Verehrer
Eves, das Vergehen anzuhängen, denn Ruprecht sagt vor Gericht aus, er glaube,
Lebrecht fliehen gesehen zu haben.
Ruprecht kann überhaupt nicht verstehen, warum Eve ihn bezichtigt, den Krug
zerbrochen zu haben. Wo er doch jemand anderen bei ihr gesehen hat. Und
deshalb löst er kurzerhand vor Gericht ihre Verlobung auf.

Als der Gerichtsrat Walter auf Wunsch von Frau Marthe die Zeugin Brigitte
herbeiholen lässt, wendet sich das Blatt. Denn diese sah am Abend zuvor einen
kahlköpfigen Mann aus dem Garten fliehen und fand kurz darauf Abdrücke eines
deformierten (missgebildeten) Fußes im Schnee und eine Perücke am Spalier
(Gitterwand) des Weinstocks unter Eves Fenster hängen.
Als Richter Adam nun in seiner Verzweiflung versucht, doch noch Ruprecht alles
anzuhängen und ihn in den Kerker werfen zu lassen, bricht Eve das Schweigen und
schwört, dass Richter Adam den Krug zerbrochen hat, als er am Abend zuvor vor
Ruprecht geflohen ist.

Richter Adam merkt nun, dass es keinen Ausweg mehr gibt und flieht aus dem
Gerichtssaal. Dabei kann jeder sehen, dass sein rechter Fuß missgebildet ist und
da er keine Perücke trägt, sieht man auch die starken Verletzungen am Kopf. Vor
Gerichtsrat Walter hat er behauptet, dass diese von einem Sturz herrühren, doch
aufgrund der Beweise kommt man zu dem Schluss, dass sie wahrscheinlich von
Ruprecht stammen.
Alle Versuche ihn aufzuhalten misslingen jedoch.

Eve erzählt jetzt, warum sie ihre Mutter belogen und die ganze Zeit geschwiegen
hat. Richter Adam hat ihr versprochen, Ruprecht vor der Konskription (das ist die
Mobilmachung zum Kriegsdienst), die angeblich nach Ostindien gehen soll, zu
retten.
Als Ruprecht hört, dass Eve ihn retten wollte und sich deshalb mit Richter Adam
getroffen hat, verzeiht er ihr und sie beschließen erneut, zu heiraten.
Durch den Gerichtsschreiber Licht, der selber gerne Richter sein möchte, und den
Gerichtsrat Walter, der wegen seiner Inspektionsreise anwesend ist, wird nun
aufgedeckt, dass der Brief von Richter Adam gefälscht worden ist, um Eve
einzuschüchtern. Denn die Konskription soll gar nicht nach Ostindien gehen,
sondern im Landesinneren Dienst versehen.

Aufgrund dieser Beweise entscheidet Gerichtsrat Walter, Richter Adam von


seinem Amt zu suspendieren und den Gerichtsschreiber Licht als neuen Richter
einzusetzen.
Frau Marthe, so entscheidet Gerichtsrat Walter, soll in einer Woche auf den
großen Markt nach Utrecht zur nächsten Sitzung der Regierung kommen, damit
ihr Krug ersetzt wird.

Hauptpersonen:

Adam, der Dorfrichter:


• verkörpert den Menschen im Allgemeinen
• widersprüchlicher und tragikomischer Charakter
• verantwortungsloser und korrupter Genussmensch
• einsam und zugleich triebhaft und erfindungsreich
Walter, der Gerichtsrat:
• repräsentiert den modernen Staat
• wichtigster Gegenspieler des Dorfrichters
• vertritt die Ideen der Aufklärung
• Formalitäten sind ihm wichtiger als das Menschliche

Licht, der Schreiber:


• verkörpert die Aufklärung, aber auch das Böse
• der zweite wichtige Gegenspieler des Dorfrichters
• profitiert wie Adam von Betrügereien im Amt
• gebildet und redegewandt, aber auch ehrgeizig und illoyal

Frau Marthe Rull:


• führt die Gruppe der Dorfbewohner an
• tatkräftige, dem praktischen Leben zugewandte Frau
• temperamentvoll und aufbrausend
• ausschließlich um die Ehre der Familie, nicht aber um das Wohl ihrer Tochter
besorgt

Eve, ihre Tochter:


• ihr Name spielt auf Eva, die Urmutter der Menschheit, an
• hat ihre Unschuld verloren
• liebt Ruprecht, will ihn vor dem Militär bewahren, wird aber von Adam erpresst
• muss als unschuldig erscheinen, damit Walter ihr hilft

- die zwiespältigen Rollen Lichts, Walters und Eves und die Frage nach der
Wahrheit
- die symbolische Bedeutung des zerbrochenen Krugs
- Michael Kohlhaas-
Der Pferdehändler wird Opfer eines Betrugs und bricht zu einem grausamen
Rachefeldzug auf, nachdem ihm der Rechtsweg verweigert wurde.

Kleist benutzte für die Arbeit historische Quellen über den Pferdehändler Hans
Kohlhase, der im 16. Jahrhundert gelebt hatte.

Michael Kohlhaas lebt als ehrbarer und frommer Mann an der Havel in
Brandenburg. Eines Tages reist er mit mehreren Pferden nach Sachsen, um sie
dort zu verkaufen. Auf sächsischem Gebiet wird er von dem Burgvogt des Junkers
Wenzel von Tronka aufgehalten, der von ihm einen Passierschein verlangt.
Kohlhaas verspricht, sich einen solchen in Dresden zu besorgen. Als Pfand
verlangt der Junker zwei Rappen, die Kohlhaas in der Obhut eines treuen
Knechtes zurücklässt

In Dresden erfährt Kohlhaas, dass die Forderung des Junkers ein Akt der Willkür
ohne Rechtsgrundlage ist. Er verkauft seine Pferde und fordert auf dem Rückweg
das Pfand zurück. Zu seinem Entsetzen findet er die Rappen krank und bis auf die
Knochen abgemagert vor. Man hatte diese nämlich zur schweren Feldarbeit
eingesetzt, nachdem der Knecht misshandelt und verjagt wurde. Kohlhaas
überlässt die jetzt wertlosen Tiere dem Junker.

Vor dem zuständigen Gericht in Dresden erhebt Kohlhaas Klage gegen den Junker
Wenzel von Tronka. Einflussreiche Verwandte des Beklagten erreichen jedoch,
dass die Klage abgewiesen wird. Deshalb ersucht Kohlhaas seinen Landesherrn,
den Kurfürsten von Brandenburg, ihm Recht zu verschaffen. Wieder macht sich
der Junker verwandtschaftliche Beziehungen zu den Beratern des Kurfürsten
zunutze, und das Anliegen des betrogenen Pferdehändlers wird auch in Berlin
zurückgewiesen.
Kohlhaas setzt nun alle Hoffnung auf eine Bittschrift, die seine Frau Lisbeth dem
Kurfürsten von Brandenburg persönlich aushändigen will. Die Schlosswache greift
Lisbeth jedoch vor der Übergabe an, sie wird schwer verletzt und stirbt wenig
später an den Folgen. Die Bittschrift erreicht den Kurfürsten nicht.

Nach dem Tod seiner geliebten Frau schwört Kohlhaas grausame Rache. Er
verkauft all seinen Besitz und zieht mit sieben Knechten schwer bewaffnet gegen
den Junker zu Felde. Tronkas Schloss wird niedergebrannt und viele Bewohner
werden getötet. Dem Junker selbst gelingt die Flucht in das Damenstift Erlabrunn,
dem die Äbtissin Antonia von Tronka, seine Tante, vorsteht.

Kohlhaas verfasst ein Mandat, in dem er jeden Bürger Sachsens unter Androhung
harter Strafen auffordert, ihm den Junker auszuliefern. Er vergrößert sein Gefolge
und reitet nach Erlabrunn, wo er erfährt, dass der Junker nach Wittenberg
weitergereist sei. Weitere Mandate verschaffen ihm Zulauf von arbeitslosen
Söldnern, und mit mehr als dreißig Mann hinter sich verlangt Kohlhaas in
Wittenberg die Herausgabe des Junkers. Als man sich dort seinem Ansinnen
verweigert, stecken Kohlhaas und seine Leute große Teile der Stadt in Brand.
Um die Gefahr von Wittenberg abzuwenden, täuscht man vor, den Junker auf die
Pleißenburg in Leipzig zu bringen. Kohlhaas macht sich sofort auf den Weg
dorthin. In Sachsen werden eilig Truppen aufgeboten, die Kohlhaas aufhalten
sollen, aber er schlägt alle nieder, die sich ihm in den Weg stellen. In Leipzig
angekommen, steckt er die Stadt an drei Stellen in Brand, und nur ein plötzlicher
Regen verhindert Schlimmes.

Der von Kohlhaas verehrte Martin Luther wendet sich nun in einem öffentlichen
Aufruf an Kohlhaas, bezichtigt ihn des Unrechts und ermahnt ihn zur Gottesfurcht.
Kohlhaas begibt sich daraufhin verkleidet zu einer Unterredung mit Martin Luther.
Dieser hört Kohlhaas an und will sich beim sächsischen Kurfürsten für ihn
einsetzen. Das Sakrament der Beichte verweigert Luther ihm jedoch, weil
Kohlhaas dem Junker nicht vergeben will.
Auf die Fürsprache von Luther hin und aus politischen Erwägungen wird Kohlhaas
freies Geleit in die Stadt Dresden zugesagt. Kohlhaas löst seine Truppen auf und
begibt sich nach Dresden, wo es schließlich zu einer Verhandlung gegen den
Junker kommen soll.

Während Kohlhaas in Dresden weilt, setzen einige seiner ehemaligen Knechte das
Brandschatzen und Morden in seinem Namen fort. Die Stimmung im Volk schlägt
zu seinen Ungunsten um. Auch die Vertrauten des Kurfürsten beginnen wieder
gegen Kohlhaas zu intrigieren. Aus der ihm zugesagten Amnestie wird
Gefangenschaft in seinem eigenen Haus. In der Hoffnung dieser zu entkommen,
lässt er sich von der Obrigkeit in eine Falle locken. Er geht auf das scheinbare
Angebot eines brandschatzenden Knechts ein, ihm zur Flucht zu verhelfen. In der
Folge wird Kohlhaas zum Tode verurteilt.

Jetzt setzt sich der Kurfürst von Brandenburg als Kohlhaas‘ Landesherr für dessen
Überstellung nach Berlin und einen fairen Prozess ein. Auf Betreiben des
sächsischen Kurfürsten ist jedoch bereits eine Klage gegen Kohlhaas am
kaiserlichen Hof in Wien anhängig.

Der Kurfürst von Sachsen erfährt, dass Kohlhaas im Besitz eines Amuletts ist, das
er zu Beginn seines Rachefeldzugs von einer Zigeunerin erhalten hat. Diese
Zigeunerin trägt auf unerklärliche Weise Züge seiner verstorbenen Frau Lisbeth.
Das Amulett enthält eine Prophezeiung, die die Zukunft des sächsischen
Kurfürstengeschlechts voraussagt. Deshalb setzt der Kurfürst alles daran, die
Weissagung in seine Hände zu bekommen; er versucht sogar die Klage in Wien
zurückzuziehen und Kohlhaas erneut unter seinen Schutz zu stellen, was Kohlhaas
jedoch ablehnt. Kohlhaas wird wegen Landfriedensbruchs zum Tode verurteilt.
Unmittelbar vor seiner Hinrichtung verschluckt Kohlhaas das Stück Papier vor den
Augen des Kurfürsten.

Als Kohlhaas hört, dass der Junker Wenzel von Tronka zu zwei Jahren Haft und zur
Wiederherstellung der Gesundheit der Rappen verurteilt worden ist, geht er ruhig
in seinen Tod und stirbt mit der Genugtuung, dass ihm am Ende Gerechtigkeit
widerfahren ist.
Hauptpersonen:

Michael Kohlhaas:
• rechtschaffen und zugleich entsetzlich
• Muster eines treuen und tüchtigen Staatsbürgers
• wandelt sich zum rachsüchtigen Verbrecher
• unterwirft sich am Ende seinem Herrscher

Lisbeth, seine Frau:


• treusorgende Ehefrau und Mutter
• unterstützt ihren Mann
• sorgt sich um die Sicherheit der Familie
• stirbt bei dem Versuch, ihrem Mann zu helfen

Die Herren von Tronka:


• Gegenbild zum tüchtigen Bürger Kohlhaas
• verkörpern den korrupten Adel
• missbrauchen ihre Privilegien und suchen nur ihren persönlichen Vorteil

Der Kurfürst von Sachsen:


• Inbegriff des schwachen Herrschers
• leicht zu beeinflussen
• vergnügungssüchtig und abergläubisch

Der Kurfürst von Brandenburg:


• Gegenbild zum sächsischen Kurfürsten
• Inbegriff des starken und gerechten Herrschers
• handelt nur aus politischen Interessen

Martin Luther:
• verkörpert die geistige Autorität
• verhält sich aber opportunistisch
• ergreift Partei für die Herrschenden
Kohlhaas Pferde tauchen immer wieder in der Novelle auf und sind ein Leitmotiv.
Sie stehen für Michael Kohlhaas Rechtsgefühl und spiegeln seinen aktuellen
Zustand wieder. Zu Beginn der Novelle sind sie stark und werden von den Rittern
bestaunt. Kohlhaas gilt zu diesem Zeitpunkt noch als einer der rechtschaffendster
Mensch seiner Zeit. Mit der Schändung seiner Pferde, die nun kurz vor dem Tod
stehen, nimmt auch Kohlhaas Rechtsgefühl einen extremen Wandel. Nun ist er
nicht mehr der rechtschaffendste Mensch seiner Zeit, sondern der schrecklichste.
Kurz vor der Hinrichtung sind die Pferde wieder aufgefüttert und wohlernährt.
Kohlhaas Rechtsgefühl ist ebenfalls, wie die Pferde, „von den Toten
auferstanden“. Michael Kohlhaas hat sich wieder in die alte Ordnung eingefügt.

4.Romantik

Die Epoche der Romantik wird von Sehnsuchtsmotiven und den Themen Liebe
und Natur geprägt. Sie wird zeitlich in drei verschiedene Abschnitte aufgeteilt, die
sich wie folgt ergeben. Poesie als zentrales Element.
Romantik entickelt sich zuerst in Deutschland, dann in england, 2 Jahrzehnte
später.

1795-1804 Frühromantik
1805-1815 Hochromantik
1816-1848 Spätromantik

- Die Entstehnung der Liedes als Genre: das Lied- für singen- typisch für Heine,
Brentano, Arnim, Goethe und Schiller; auch bei Goethe (Wilhelm Meister)
- der Hintergrund dieser Epche ist deutscher klassischen Idealismus – Kants
Nachfolger: Fichte, Scheling , Hegel (Philosophie-Höhepunkt) Idee – absolutische
Geist; Ideal gehört der Welt der Idee
In der Epoche der Romantik werden besonders die Sehnsucht und das Schweifen
in die Ferne als besondere Merkmale verwendet. Während der Zeit von 1795-
1848 werden Friedhöfe und Ruinen sowie Naturlandschaften zu den
Schauplätzen, und Psyche und Ironie zu den Motiven der Romantik. Die
Stilepoche kennzeichnet sich vor allem durch offene Formen in Gedichten und
Texten. Auf den Menschen übertragen, ergibt sich ein bürgerliches Bild.

Die Grundthemen der Romantik sind Gefühle, Individualität und Leidenschaft und
die Seele. der Wunsch nach dem Geheimnisvollen und einer mythischen Welt.
Fantasie, Freiheit, Wanderlust, Unbewusste, Einsamkeit des lyrischen
Subjekts,Nacht(so symbolisierte die Nacht nicht nur die Dunkelheit, sondern auch
das Mysteriöse, Geheimnisvolle und galt als Quelle der Liebe.), Traum,
Vergangenheit. Die Psyche und das Unbewusste des Menschen sind zentrale
Themen dieser Literaturepoche. Universalitat - keine eindeutigen Formen, In den
Werken vermischen sich Poesie, Wissenschaft und Philosophie. Auch
werden Textgattungen wie Lieder, Erzählungen, Gedichte und
Märchen miteinander kombiniert. Diese Vermischung kann man als progressive
Universalpoesie bezeichnen.

Die Dichter und Schriftsteller der Romantik lehnten die Wirklichkeit der
Industrialisierung und Revolutionierung vehement ab. Während die Gesellschaft
im Zeitalter des 18. Jahrhunderts als wissenschaftlich aufstrebend bezeichnet
wurde, kritisierte die Romantik die Menschen als reine aus der Nützlichkeit
profitierende Gesellschaft. Während der Jahre 1795 und 1848 wurden vor allem
die Wissenschaftler von den Romantikern stark kritisiert. Die Wissenschaft würde
alles mit dem Verstand erklären und alles nur auf den Nutzen untersuchen.

Der Begriff meinte ursprünglich, dass


Etwas wunderbar, abenteuerlich, erfunden sowie fantastisch war und geht auf die
altfranzösischen Wörter romanz, roman und romant zurück, die allesamt Werke
und Schriften bezeichnen, die in der Sprache des Volkes verfasst wurden. Ist ein
Text romantisch, dann ist er sinnlich, abenteuerlich, schaurig, fantastisch und
wunderbar, gibt sich der Natur hin, überwindet die Grenzen des Verstandes und
stellt das Unterbewusste sowie Traumhafte in den absoluten Vordergrund.
Die Romantiker begrüßten die Französische Revolution von 1789, was vor allem
darin begründet war, dass dieses Ereignis die geläufige Ordnung und die alten
Grenzen änderte und beinahe aufsprengte.

Im Jahr 1806 folgte dann die Auflösung des Heiligen Römischen Reiches Deutscher
Nation und der sogenannte Rheinbund wurde gegründet, woraufhin nur ein Jahr
später in Preußen zahlreiche Reformen eingeführt wurden, worunter die
Bauernbefreiung, Städteordnung, Gewerbefreiheit, Bildungsreform und
Heeresreform sowie die Emanzipation der Juden fallen. Die Gesellschaft
veränderte sich!

In Jena (Frühromantik) waren es die Philosophen Johann Gottlieb Fichte,


Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Friedrich Schleiermacher; die Theoretiker
August Wilhelm Schlegel und Friedrich Schlegel sowie die Dichter Ludwig Tieck
und Novalis, die als wichtige Vertreter der Strömung galten. In Jena entstand die
Lebenseinstellung, Kunstanschauung und allgemeine Sicht auf die Dinge.

Darüber hinaus entstand durch ebendiese Verbindung – vor allem um die Brüder
August Wilhelm und Friedrich Schlegel – die Zeitschrift Athenaeum, die das
zentrale literarische Organ der Frühromantik darstellte und in den sechs
erscheinenden Ausgaben viele Texte bündelte, die später als charakteristisch für
die Epoche standen. Beispielsweise veröffentlichte Novalis seine Hymnen an die
Nacht im Athenaeum.

Jena avancierte zwischen 1795 bis 1804 zum wichtigsten Standort der neuen
künstlerischen Bewegung. Hier trafen die jungen Geister der Romantik auf die
etablierten Vertreter der Klassik, denn auch Goethe und Schiller waren nicht weit
entfernt und so entstanden Gesprächsrunden, Freundschaften und die ersten
Ansätze, die in der romantischen Epoche gipfelten, die sich vor allem in
Heidelberg abspielte.

- Hier enwikelte sich die Philologie mit Brüder Schgel und Grimm
In Heidelberg (Hochromantik) traf sich gewissermaßen die nachfolgende
Generation der Jenaer Strömung. Die Autoren, die sich hier trafen waren einige
Jahre jünger als die Vertreter der Jenaer Frühromantik, wobei sie die
theoretischen Konzepte aus Jena aufgriffen und sich auf die Werke der
Frühromantik kritisch bezogen.

Die Bezeichnung resultiert daraus, dass sich zu jener Zeit mehrere Autoren, die
der Romantik angehörig waren, in Heidelberg aufhielten So arbeiteten etwa
Achim von Arnim und Clemens Brentano hier an ihrer Volksliedsammlung Des
Knaben Wunderhorn und gaben darüber hinaus die Zeitung für Einsiedler heraus.
Die Hochromantiker, zu denen auch die Brüder Grimm zählen, förderten
insbesondere die Volkspoesie (Sagen, Märchen, usw.).

In Berlin (Spätromantik) bündelten sich dann die letzten Ausläufer der Romantik,
weshalb es sich hierbei chronologisch um die letzte Phase der Epoche handelt,
weshalb diese auch als Spätromantik bezeichnet wird. Verortet werden kann
diese zwischen den Jahren 1815 und 1848, wobei sie sich darüber hinaus auch in
den Städten Wien, Nürnberg, Karlsberg und Heidelberg zeigte, wodurch die
Bezeichnung irreführend ist.

Als wichtige Vertreter dieser Ausprägung gelten in der Literatur E. T. A. Hoffmann,


Joseph von Eichendorff, Clemens Brentano, Friedrich de la Motte Fouqué, Bettina
von Arnim, Achim von Arnim, Eduard Mörike, Ludwig Uhland und Ludwig Tieck,
die vor allem (Kunst-)Märchen, Sagen, Novellen und Romane verfassten, wobei
vordergründig das Unheimliche und Schaurige thematisiert wurde.

Die Lyrik galt in der Romantik als eine besondere und wichtige Ausdrucksform.
Zwar erlaubte sie nicht den gleichen Spielraum zur Gestaltung, wie etwa der
Roman oder andere epische Formen, die zum Vermischen der Gattungen
einluden, war aber ein Teil dessen, was die Romantiker als Poesie auffassten.

Das Drama nahm in der Romantik eher eine unbedeutende Rolle ein, weshalb
recht wenige Dramen in dieser Epoche entstanden.
Zwar entstanden in dieser Zeit einige Dramen des Dichters Heinrich von Kleist,
doch kann dieser nicht unbedingt als Romantiker gelten. Als Beispiel könnte
allerdings die märchenhafte Komödie Der gesteifelte Kater (1797) von Ludwig
Tieck gelten, die in der Sammlung Volksmärchen herausgegeben von Peter
Leberecht erschien. Tieck realisiert hier die romantischen Ironie und spielt mit der
Illusionsbrechung.

Themen:
Psyche
Die Psyche des Unbewussten wird zentrales Thema in den Werken der
Romantiker.
Offene Formen
Die Gedichte und Literatur der Romantik folgt keinem festgesetzten Schema.
Keine Inhalte und Formen sind festgelegt, Philosophie und Wissenschaft werden
verbunden.
Progressive Universalpoesie
Als Universalpoesie bezeichnet wird der Versuch, Wissenschaft, Kunst und Poesie
in Texten und Literatur miteinander zu verbinden. Der Künstler wird als
freischaffendes Genie betrachtet. Die Universalpoesie versucht, den Traum und
die Wirklichkeit, Poesie und das wahre Leben in einen Wechselbezug zu setzen.
Alle Sinne sollen angesprochen werden.

Romantische Ironie
Der Autor kann sein Werk und damit freigesetzte Stimmungen bewusst zerstören.
Oft reicht ein einziges Wort oder ein Satz aus.
Blaue Blume
Die blaue Blume steht für die romantische und poetische Welt. Sie ist das
wichtigste Symbol der Literaturepoche der Romantik. Sie repräsentiert die
Sehnsucht und das Streben nach Liebe. In der blauen Blume verbinden sich die
Natur und der Mensch mit dem Geist und bilden somit das Streben nach dem
Selbst.

Außerdem spielten Aspekte aus dem Mittelalter in der Romantik eine Rolle. Das
heißt, in dieser Literaturepoche galt die Epoche des Mittelalters als ideal. Kunst
und Literatur nahmen Gedanken des Mittelalters auf und verherrlichten sie durch
ihre Werke. So entstanden erstmals Sammlungen der sogenannten Volkspoesie.
*Wichtige Jahre:
1774. – Die Leiden des jungen Werter – Goethe
1781/1782 – Die Räuber Schiller
1787-1790 – Kritik –kant
1805 – Schillers Tod
1806 – Weströmischerrreich- Zerfall
1815 – Wener Kongress
1830- gescheiterte Revolution in Deutschland; der Höpunkt der Romantik
1848 – Materialismus; Manifest der kommunisctischen Partei
1871 – Einigung Deuschnds

5.Novalis-Hymnen an die Nacht –


-Jena Schule
Die Hymnen an die Nacht sind ein von Georg Friedrich Philipp von Hardenberg,
auch bekannt unter dem Pseudonym Novalis, verfasster, aus sechs Texten
bestehender Gedichtzyklus, welcher 1800 in der letzten Ausgabe der Zeitschrift
Athenäum veröffentlicht wurde.
Die Hymnen sind in rhythmisierter Prosa verfasst und behandeln häufig
autobiografisch die Erlebnisse des Dichters.

Die ersten vier Texte sind aus der Sicht eines Ich-Erzählers formuliert, die fünfte
Hymne wird aus der Sicht einer dritten Person geschrieben und die sechste wird
von einem „Wir“ dargebracht. Sie thematisieren die Auseinandersetzung des
Dichters mit dem Konzept des Todes in einer romantisch-religiösen
Weltanschauung. Die Hymnen beschreiben den Tod als den Beginn eines höheren
Daseins in einer anderen Welt, mit welcher der Dichter sich mit seiner früh
verstorbenen Geliebten verbunden fühlt.

Den Anlass für das Verfassen der Hymnen an die Nacht bildete die Erschütterung,
welche der frühe Tod der jungen Geliebten Sophie von Kühn verursachte. In den
Texten verarbeitet der Dichter seinen Schmerz. Zunächst von dem Wunsch
getrieben, der Geliebten in den Tod zu folgen, entdeckt er durch eine
Begebenheit an ihrem Grab einen neuen Sinn für sein weiteres Leben. Er
entscheidet sich für die Existenz zwischen Tag und Nacht sowie Licht und Schatten
und sieht seine Aufgabe in der Vermittlung zwischen den beiden Welten, die er
durchdringen und in seine dichterischen und philosophischen Arbeiten
überführen möchte. Die Hymnen stellen einen Versuch dar, dieser Aufgabe
gerecht zu werden.

Die 1. Hymne

Die erste Hymne kann in drei Abschnitte unterteilt werden. Im ersten Abschnitt
lobt das Lyrische Ich den Tag/Licht. Das Licht des Tages bezeiccnet als Prinzip des
Lebens. Es wird als lebensweckende Kraft der natürlichen Welt dargestellt.

Der zweite Teil setzt Nacht dem Licht entgegen. Die Assoziationen zur Nacht sind
negativ konnotiert- Gefühle von Einsamkeit und Leere, gescheitete Hoffnungen.
Das Lyrische Ich leidet unter den Erinnerungen an vergangene Zeiten, welche eine
Wehmut in ihm auslösen, und sehnt sich nach der Rückkehr des Tages, empfindet
Sehnsucht nach dem Licht

Doch bereits im dritten Teil ändert das Lyrische Ich seine Meinung über die Nacht.
Diese ist dem Sprecher nun lieber als das Licht. Er empfindet die nächtliche Ruhe
und die Erinnerungen als tröstend und beruhigend. Mit der mütterlichen
Geborgenheit vergleicht er seine Gefühle. Er beschreibt die Nacht als
„Weltkönigin“, als „Verkünderin heiliger Welten“, welche die Grenzen zwischen
dem Diesseits und Jenseits aufhebt.

Die Nacht ist außerdem die Zeit, in der die Liebenden „unbedürftig des Lichts“
Wollust empfinden. In den letzten Zeilen der Hymne preist der Dichter seine
Geliebte, mit der er sich in der Nacht vereint. Er vergleicht sie mit der lieblichen
„Sonne der Nacht“, einer Synthese aus Licht und Schatten, die ihn erweckt und
„zum Menschen“ macht. Die Vollziehung der Brautnacht mit der Geliebten sowie
die Verkündung der Nacht zum Leben deuten auf die Aufhebung aller Grenzen
hin.
Analyse

Das Lyrische Ich macht in dem Verlauf dieser Hymne eine Entwicklung durch, es
findet eine Ausdehnung und Veränderung der eigenen Weltsicht statt. Die
Voraussetzung für diese Deutung ist jedoch die Annahme, dass es sich bei der
Geliebten um eine verstorbene Person handelt, was über die nüchterne Analyse
des Lyrischen Ichs hinausgeht und die Einbeziehung der Lebensumstände des
Dichters erforderlich macht.

Das Gedicht beinhaltet die für die Romantik charakteristischen Züge. Es wird der
Nacht vor dem Licht des Tages der Vorzug gegeben. Der Tag und das Licht als
Symbole der Vernunft und Aufklärung werden als „kindisch“ abgelehnt. Die Nacht
wird dagegen als wesentlich mächtiger charakterisiert. Sie ist nicht den irdischen
Regeln unterworfen und kann so die Grenzen zwischen den Welten öffnen und
Trost spenden. Die Nacht ist ein Raum für Spiritualität, Wollust und ewige Liebe.

2.Hymne
Mit der zweite Hymne beginnt der Ich-Erzähler, die Nacht als heilig zu sehen und
sie so stark zu begehren, dass er sich wünscht, der Morgen möge nicht mehr
kommen. mit dem Ende der Nacht einhergehenden Verschwinden der Geliebten.
die Herrschaft des Lichts nur begrenzt ist, die Herrschaft der Nacht jedoch zeitlos
und raumlos. Thema ist hier also nicht die Nacht als Zeitpunkt des Schlafes und
der Ruhe, sondern die Nacht in einer symbolischen Bedeutung. Der Ich-Erzähler
versucht nun durch diesen Schlafzustand eine Flucht in die andere Welt, die Welt
des Todes zu erreichen. Hierzu beginnt er Drogen zu konsumieren.
3.Hymne
persönlichen, spirituellen Erlebnis des lyrischen Ichs. in Schmerzen aufgelöst am
Grab seiner Geliebten stand. Er erfährt eine geistige Neugeburt und sieht in einer
visionären Erscheinung seine Geliebte. In der dritten Hymne spürt der Ich-Erzähler
die Einsamkeit und durchlebt ein psychisches Tief. Durch dieses Erlebnis trennt er
sich endgültig vom Tag und somit vom Leben, um fortan mit Nachtbegeisterung
zu leben. Es eröffnet sich ihm eine Traumwelt in welcher er seine Geliebte im
Totenreich erblickt. Die Geliebte wird also fortan als Zeichen des Lichtes der
Nacht verstanden, das Licht nach welchem sich die Menschen richten, befindet
sich also für den Ich-Erzähler neu im Reich der Nacht/ des Todes.
4.Hymne
Wie die dritte Hymne mit der ersten Hymne, so korrespondiert die vierte Hymne
Das Herz bleibt jedoch der Nacht fest und treu verbunden. Das heilige Grab kann
sowohl als Grab der Geliebten wie auch als Grab Christi gesehen werden. Die
Geliebte ist auferstanden wie auch Christus. Das Schlussgedicht der vierten
Hymne ist Ausdruck der Sehnsucht nach der Nacht und damit Sehnsucht nach
dem Tod als Tor zum ewigen Leben. die Sehnsucht nach der Nacht kann als
Sehnsucht nach den Tod verstanden werden um ewig mit der Geliebten
verbunden zu sein.
5.Hymne
Die fünfte Hymne ist die längste der sechs Hymnen und wechselt zwischen
Versform und Prosa. Novalis gibt in dieser Hymne einen religionsgeschichtlichen
Überblick von der Antike bis zu seiner Gegenwart. Der Tod hatte für die
Menschen dieser Zeit keinen Sinn und war einfach das Ende der Existenz; er war
nicht in das Leben integriert. In der zweiten Phase der Triade der Tod wurde nur
beschönigt durch die Vorstellung des Todes als Bruder des Schlafes. Dieses
Übergangszeitalter wird jedoch mit Beginn der dritten Phase der Triade
überwunden. Diese beginnt mit der Geburt Christi. Der Tod wird nun als Schwelle
zum ewigen Leben gesehen und ist somit angemessen in das Leben integriert. Die
Erscheinung Christi löst das Rätsel und den Schrecken des Todes, da die
Menschen in seiner Nachfolge zum ewigen Leben gelangen werden. Der zentrale
Punkt ist hier der Tod und die Auferstehung. Das einzelne Leben ist nur als
vorübergehende Trennung vom Absoluten zu sehen. Tod verliert seinen
Schrecken und kann als Stufe zu einem höheren Dasein, dem 'Reich der Liebe'
empfunden werden. Während in der früheren Zeit die Menschen keine Hoffnung
auf ein Leben nach dem Tod hatten änderte sich das mit dem Tode von Christus
am Kreuz. Der Tod hat sein Schrecken verloren denn nach dem Tod wartet das
ewige Leben in der Nachfolge von Jesus Christus.
6.Hymne
Die abschließende sechste Hymne trägt die Überschrift „Sehnsucht nach dem
Tode“. Gefühle der Sehnsucht nach dem Tode, die zugleich Sehnsucht nach dem
ewigen Leben ist, werden deutlich zur Sprache gebracht. Als Fremdling im Licht
sehnt sich der Mensch also nach seiner Heimat und seinem Ursprung – der Nacht.
Der Erzähler nimmt Abschied und verläßt die Welt in der er nur ein Fremdling war
um an seinen Ursprung und in seine Heimat zurückzukehren- Der Nacht!

6.Ludwig Tieck
Seine Märchen und Erzählungen machten Ludwig Tieck (1773–1853) zu einem der
bedeutendsten Dichter der Frühromantik in Deutschland.

In den Jahren 1799 bis 1800 lebte Tieck in Jena, wo er die Brüder August und
Wilhelm Schlegel kennenlernte. Deren theoretische Arbeiten beeinflussten seine
literarischen Werke. Jena war zu dieser Zeit ein Zentrum der Frühromantik. Hier
lebten ihre wichtigsten Dichter und Philosophen: die Gebrüder Schlegel, Clemens
Brentano, Novalis, Johann Gottlieb Fichte und Friedrich Schelling.

- Andacht –
Das Gedicht “Andacht“ von Johann Ludwig Tieck ist ein Werk der Frühromantik
und entspricht der epochentypischen Vorstellung von der Universalpoesie. Auf
diese Weise bezeichneten die Dichter den Versuch, die Wissenschaft, Kunst und
Poesie in literarischen Texten miteinander zu verbinden. Die Gattungen der
Poesie und Prosa verschmolzen in den Werken zu einer Einheit.

Zwei Nebenfiguren, Helikanus und einem Waldbruder, führen ein Gespräch. Der
verzweifelte junge Helikanus erzählt dem Waldbruder, dass er hoffnungslos
verliebt ist. Der ältere unglückliche Waldbruder berichtet ihm dann von der
einsamen Welt, in der er nun lebt, nachdem er seine Frau und seinen Sohn
verloren hat.
in dem Gedicht „Andacht“ von Ludwig Tieck geht es um einen Menschen, der in
der Natur sein Glück findet. Er achtet auf die Geräusche der Natur und versucht
sich mit Jubelliedern selbst einzubringen. Wahrscheinlich fand er in der ländlichen
Gegend auch seinen Glauben zu Gott.

(Die erste Strophe weist einen starken Bezug zu der Sonne auf, so ist das
„Abendrot“ (V. 1) eine Metonymie3 für die untergehende Sonne. Zugleich ist es
aber auch eine Personifikation4, da es nicht küssen kann: „Mit den
Abschiedsflammen küßt,“ (V. 2). Die Abschiedsflammen sind demzufolge eine
Metapher5 für die letzten Sonnenstrahlen am Tag)

Hier wird das erste Mal im Gedicht deutlich, dass das lyrische Ich eine gläubige
Person sein muss.

in der Zeitepoche der Romantik, aus der dieses Gedicht stammt, gewann der
Stadt-Land-Gegensatz an Bedeutung. Die Leute fühlten sich von der
voranschreitenden Industrialisierung in den Städten bedroht und der städtische
Tagesablauf war mit viel Hektik verbunden. Dagegen stand die Idylle des Landes
und der Natur. Ich nehme an, dass das lyrische Ich zunächst ein Stadtmensch war
und aufgrund der negativen Seiten des Lebens dort nicht an Gott geglaubt hat.
Nun aber, da er sich außerhalb der Stadtmauern befindet und die Schönheit der
Natur wahrnimmt, hat sein Herz „dem Gott erwachen müssen“.

In der ersten Strophe waren es die Haine mit den Vogelgesängen, in der zweiten
Strophe indirekt die Echo wiedergebenden Berge und in der dritten Strophe dann
die Täler, welche Quellen führen. Nun beginnt die vierte Strophe mit einem
Verweis auf das Meer.

Die letzten beiden Versen dieses Gedichts schließen mit einer Frage ab: „Und wir
sollten nicht besingen, da die Freude überall?“ Mit „wir“ wird zum ersten Mal
direkt auch der Leser/die gesamte Menschheit angesprochen. Somit kommt es für
mich in Frage, dass „Die Freude“ die göttliche Erschaffung in Form der Natur ist.
Der Mensch hat sich in den Städten bewusst von einem Leben mit der Natur
getrennt und ist stattdessen seinen eigenen Weg gegangen. Möglicherweise gab
es viele Leute, die als Stadtmenschen ein Leben führten, das keinen Glauben an
Gott aufgrund der fehlenden, natürlichen Umgebung zuließ. Sie hatten also
keinen Grund die Freude, die sich überall um sie herum auf dem Land finden lässt,
zu besingen. Möglicherweise hat sich das lyrische Ich eine Änderung gewünscht,
indem sich der Mensch wieder in die Natur eingliedert.

-Trauer-

thematisiert eine unglückliche, vergangene Liebe

In den ersten beiden Verszeilen verweist der Sprecher mit einer


Naturbeschreibung darauf, dass die Bäume bereits winterlich rauschen. der
Sommer mit seiner Windstille und Ruhe ist bereits vorbei und nun raue Winde die
Bäume zum Rauschen bringen.

Der Winter als kalte und dunkle Jahreszeit sowie das Ende des Jahres suggerieren
die Vergänglichkeit. Die Beziehung zweier Liebenden ist zu Ende gegangen und
ihre gemeinsamen Träume und Wünsche für die Zukunft verschwinden mit ihrer
Liebe.

In den Zeilen 5 bis 12 folgt die Beschreibung einer Landschaft. Wolken ziehen
über weite Landschaften und die "Berge stehn kahl". Auch diese
Landschaftsbeschreibung verweist auf den herannahenden Winter, denn der
Himmel ist nicht mehr klar und sonnig wie im Sommer, sondern ist von Wolken
überzogen und die winterlichen Berge sind nicht mehr von grünem Gras, Blumen
und Bäumen geschmückt.

- Waldeinsamkeit-

Das Lied „Waldeinsamkeit“ ist ein Fragment aus dem frühromantischen


Kunstmärchen "Der blonde Eckbert" (1797) von Johann Ludwig Tieck. Das
Märchen handelt von einer jungen Frau namens Bertha, die als unglückliches Kind
von zu Hause fortläuft und bei einer alten Frau Unterschlupf findet. Die Frau
besitzt einen Zaubervogel, der Eier legt, welche Perlen und Edelsteine enthalten.
Sie lebt im tiefen Wald, weit von jeglicher Zivilisation entfernt.

Nach sechs Jahren bei der Frau stielt Bertha eines Tages den Vogel und einige
Zaubersteine und flüchtet, um die Welt zu sehen. Nach ihrer Flucht in eine andere
Stadt und nachdem sie sich dort ein Haus gemietet hat, erwürgt Bertha den
Vogel, der sie mit seinem Lied über die Waldeinsamkeit in Angst und Schrecken
versetzt. In der Stadt lernt sie einen Ritter kennen, den blonden Eckbert, und
vermählt sich mit ihm.
Nach einiger Zeit bestraft die alte Frau, die magische Fähigkeiten besitzt, ihren
früheren Schützling Bertha. In Gestalt eines Familienfreundes versetzt sie diese in
einen nervlichen Schockzustand, welcher zum Tod der jungen Frau führt. Der
blonde Eckbert macht den Freund für den Tod seiner Frau verantwortlich und
bringt ihn um. Durch sein schlechtes Gewissen getrieben, reist er, bis er vor dem
Haus der alten Zauberin ankommt, die ihn über den tatsächlichen Sachverhalt
aufklärt. Dort verstirbt er, während er im Hintergrund den Gesang der dritten
Strophe des Liedes „Waldeinsamkeit“ durch den vermeintlich toten Vogel zu
hören glaubt.

Das Lied ist in drei Strophen aufgeteilt

7.Brentano
Clemens Brentano war ein deutscher Schriftsteller und neben Achim von Arnim
der Hauptvertreter der sogenannten Heidelberger Romantik.

- Früling –

Das Gedicht „Frühling“ ist ein Auszug aus dem 5-strophigen Gedicht „Lieb und
Leid im leichten Leben“. Das Originalgedicht behandelt das Thema Liebe. In
seinem Gedicht „Frühling“ spricht der Autor Clemens Brentano über die
verschiedenen Jahreszeiten und den Lebenskreislauf.

Clemens Brentano beginnt, wie es auch der Kreislauf der Jahreszeiten tut, mit
dem Frühling. Er soll ihn mit süßen Blicken, vielleicht sind damit die ersten
Blumen und Sonnenstrahlen nach einem langen trostlosen Winter gemeint,
beglücken. Er könnte jedoch auch das erste Treffen einer neuen Liebschaft
meinen, die ihn mit süßen ersten Blicken verzückt und berückt.

Danach schreibt er über den Sommer, welcher ihn mit Frucht und Myrthen reich
bewirten und umgürten soll. Spricht Clemens Brentano in diesem Gedicht von
einer Liebesbeziehung, meint er damit möglicherweise die schönen Momente, die
unvergessliche Erlebnisse mit seiner Geliebten oder seinem Geliebten

Herbst, Brentano spricht hier möglicherweise über den langsam einkehrenden


Alltag in seiner Beziehung. Das Gefühl frisch verliebt zu sein ist verflogen und die
Aufregung, die anfangs da war, bereits Geschichte. Man hat sich aneinander
gewöhnt und schätzt nicht mehr jeden gemeinsamen Moment wie es anfangs der
Fall war.

Im nächsten und letzten Vers schreibt er über den Winter, welcher ihn sterben
lehren soll. Das Sterben seiner Beziehung. Die frischen Frühlingsgefühle längst
vergessen und die Sehnsucht nach etwas Neuem.

„Frühling erben.“ – der Eindruck von dem Verlangen nach Veränderung und
Neubeginn verdichtet sich.

Clemens Brentano spricht also in seinem Gedicht „Frühling“ möglicherweise von


einer Liebesbeziehung. Anfangs hoffnungsvoll, voller Euphorie, schlussendlich
jedoch der Alltagstrott und der Wunsch nach einem Neubeginn.

- Der Spinnerin Nachtlied –

Bei „Der Spinnerin Nachtlied“, von Clemens Brentano 1802 verfasst, handelt es
sich um ein romantisches Gedicht, in dem es um eine verlassene Frau geht, die
alleine bei Vollmond spinnt und um ihre verflossene Liebe singt und trauert. geht
es um die immer wiederkehrende Sehnsucht nach Vergangenem.

Dieses kann durch einige „Signalwörter“ belegen, wie zum einen „Nachtigall“ als
Symbol und zum anderen mit dem Motiv der Natur. Auch der Mond gilt als
Symbol für Sehnsucht, und diese wiederum als romantisches Motiv. Ebenso findet
man das Motiv des Gesangs, welches die romantische Lyrik typisiert. Ein weiterer
Hinweis ist, dass die Gefühle des lyrischen Ichs (Liebe, Sehnsucht, Verlange)
absolut im Mittelpunkt stehen und kein rationales Denken stattfindet.

Inhaltlich geht es um eine Spinnerin, die nachts bei Mondschein ihrer


verflossenen Liebe nachtrauert. es handelt sich beim lyrischen Ich um eine Frau
(Spinnerin).

In der ersten Strophe wird von der alten Liebe berichtet, die vom Gesang der
Nachtigall gekennzeichnet gewesen war. Hier wird die Nachtigall als Symbol für
die damals erfüllte Liebe verwendet. Die Worte „vor langen Jahren“
verdeutlichen, dass die Zeit der erfüllten Liebe schon viele Jahre zurückliegt.

In der zweiten Strophe singt das lyrische Ich, kann seine Trauer aber nicht durch
Weinen ausdrücken, d. h. es findet kein Verarbeitungsprozess statt, da das
lyrische Ich nicht loslassen will. Es erzählt, dass es singt und alleine spinnt, wobei
das Spinnrad als Symbol für eine kontinuierliche Kreisbewegung verstanden
werden kann. Das lässt sich auf das Leben des lyrischen Ichs übertragen, welches
wohl alleine in Sehnsucht – kontinuierlich wie das Spinnrad - verläuft. Die
Kreisbewegung ist auf die Gedanken des lyrischen Ichs übertragbar, die sich
ebenfalls die ganze Zeit im Kreis drehen und keinen Ausweg finden.

Weiterhin wird von einem Faden erzählt, der, solange wie der Mond scheinen
wird, klar und rein ist. Der Faden, der sich durch das Spinnrad zieht, könnte den
Faden des Lebens symbolisieren - wenn man die Interpretation des Spinnrads
übernimmt - und zeigen, dass das Leben des lyrischen Ichs rein und langweilig
sein wird, solange die Sehnsucht, die durch den Mond dargestellt wird, herrscht,
und somit keine neue Liebe in Aussicht ist. Zugleich könnte der Mond für die
Nachtsituation stehen, in der sich das lyrische Ich momentan sowohl im
ursprünglichen als auch im übertragenen Sinne für Depression befindet

In der dritten Strophe wird erneut Bezug auf die erste genommen, indem der
Sprecher wiederholt, dass die Nachtigall – also die erfüllte Liebe – nur gesungen
habe, als die beiden ein Paar gewesen waren.

der macht Mond wieder auf die Einsamkeit und Eintönigkeit des Lebens der
Spinnerin aufmerksam. Die Interpretation des Mondes als Symbol für Sehnsucht
wird somit bekräftigt.
Der reine Faden wird nun durch das Herz ersetzt, welches ebenfalls klar und rein
ist.

Die sechste Strophe knüpft an die vierte an, indem weiterhin die Bitte an Gott
nach Wiedervereinigung der beiden Liebenden besteht. Das lyrische Ich betont
noch einmal seine Einsamkeit, deutet auf den Mond hin, der – wie zuvor der
Faden und das Herz – rein und klar scheint, und sagt, es möchte bei seinem
Gesang weinen.

Dass der Mond die besagten Attribute besitzt, könnte bedeuten, dass diese Phase
der Sehnsucht, die der Mond symbolisiert noch lange andauern wird, da alles
noch rein und somit neu erscheint.
2.Zusammenfassung

In der ersten Strophe geht es um die vergangene Liebesbeziehung des weiblichen


lyrischen Ichs („Spinnerin“, Überschrift). Die „Nachtigall“ steht hier als Symbol für
die damals einst erfüllte Liebe, die sehr glücklich gewesen ist(„süßer Schall“,
Personifikation). Allerdings ist diese Zeit vorüber und das lyrische ich ist sehr
traurig.

In der zweiten Strophe wird die gegenwärtige Situation beschrieben und die
Gefühlslage der Vergangenheit aufgegriffen. Obwohl es die Spinnerin schmerzt,
dass die schöne Vergangenheit vorbei ist, sagt sie, dass sie nicht weinen kann(vgl.
V.5). Dadurch ist das lyrische ich nicht in der Lage ihre Gefühle zu verarbeiten, sie
kommen immer wieder. Verdeutlicht wird dieser immer wiederkehrende Schmerz
einmal durch den Vorgang des Spinnens („und Spinne so allein“, V.6) und einmal
durch das Symbol des Mondes (V.8). Das spinnen ist ein immer gleichbleibender
Vorgang, man dreht sich im Kreis. Der Mondzyklus ebenfalls. Auch ist der „Mond“
als ein Hinweis auf die Sehnsucht zu verstehen.

Die dritte Strophe ist wieder ein Bezug auf die Vergangenheit. Das Symbol der
„Nachtigall“ wird wiederholt, aber in dieser Strophe betont das lyrische Ich, dass
die gemeinsame Zeit schön gewesen ist (vgl. V.3), aber jetzt der Gesang der
Nachtigall nur noch eine Mahnung beziehungsweise eine Erinnerung an das
vergangene ist

Die vierte Strophe ist wieder ein Bezug auf die Gegenwart. Hier wird die
Verbindung zwischen der zweiten und vierten Strophe deutlich, da das Motiv der
immer wieder kehrenden Sehnsucht erneut erwähnt wird („Mond“)Obwohl das
lyrische Ich ein „klar(es) und rein(es)“ Herz hat und Gott sie vereinte wurde ihres
gebrochen. Das „Herz“ kann ebenfalls als ein typisches Symbol der Romantik
gesehen werden (V.15). Es spielt auf tiefe und romantische Gefühle an, zumal es
auch heute noch ein typisches Symbol für die Liebe ist.

Die sechste . Das lyrische ich wird so lange spinne wie der Faden ausreicht, was
sowohl bedeuten kann bis die Spule leer ist oder im übertragenen Sinne bis der
Lebensfaden zu Ende ist und sie stirbt. Währenddessen wir sich das Spinnrad
immer weiter drehen und der Schmerz immer wieder kommen.
Insgesamt kann man sagen, dass dieses Gedicht Vergangenheit und Gegenwart
stark verbindet und alles aufeinander aufbaut, so dass es schwer ist aus dem
Kreis/Rad auszubrechen und den Schmerz zu verarbeiten.

- Des Knaben Wunderhorn-Mit Achim von Arnim

Unbestrittene Hauptwerk der Heidelberger RomantikDas „Wunderhorn“ ist eine


Sammlung von Liebes-, Soldaten-, Wander-, Kirchen- und Kinderliedern aus der
Zeit des Mittelalters bis zum 18. Jahrhundert. Es handelt sich um volkstümliche
Texte aus unterschiedlichen Quellen. Arnim und Brentano sammelten, was in der
Vergangenheit irgendwo gesungen oder rezitiert worden war.

Den ersten der 3 Bände haben die Herausgeber Johann Wolfgang von Goethe
gewidmet

Volkslied ist ein Lied, das gemeinschaftlich gesungen bzw. Rezipiert wird.

8.Eichendorff
Joseph von Eichendorff war ein bedeutender Lyriker und Schriftsteller der
deutschen Romantik(Heidelberger Romantik). Er zählt mit etwa 5000
Vertonungen zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern und ist auch als
Prosadichter (Aus dem Leben eines Taugenichts) bis heute gegenwärtig.

Er kommt aus eine Adelsfamilie.

Bei den Romantikern standen vielmehr das Seelenleben, das Magische, das
Übernatürliche und manchmal auch das Unheimliche im Mittelpunkt. Eichendorff
war vor allem von der Natur fasziniert, deren Eindrücke in vielen seiner Gedichte
festgehalten werden. In der Spätromantik wurde neben der dunklen und
unheimlichen Seite der Natur und des Menschen zum Beispiel auch die
Hinwendung zur Religion thematisiert. Eichendorff war ein sehr religiöser Mensch
und so finden sich in seinem Werk auch viele solcher Anspielungen - etwa in
seinem Gedicht "Mondnacht"
- Nachtzauber –

Was auf den ersten Blick als eine bloße Beschreibung der Natur erscheint, kann
durchaus auch als eine tiefer reichende Selbst-darstellung der Epoche gesehen
werden. Deutlich wird dabei vor allem der Doppelcharakter der Romantik: Auf der
einen Seite ihre Sehnsucht nach dem Schönen, auf der anderen Seite der Schmerz
um seine Existenz als halb oder gar ganz Vergangenes.

Es beschreibt die Natur und ihre Schönheit bei Nacht sowie Liebeskummer des
lyrischen Ichs.
Es lassen sich zahlreiche Motive finden, die sich durch das Gedicht "Nachtzauber"
ziehen: Zum einen die Sehnsucht nach vergangener Liebe und Ferne, zum
anderen spielen auch die Nacht, eine Traumwelt sowie die Mystik eine wichtige
Rolle.
Der Titel "Nachtzauber" verbindet zwei Bereiche, die das Gedicht prägen: Die
Nacht und die Mystik. Ein weiteres typisches Merkmal romantischer Gedichte ist
die Flucht aus der Realität in eine Traumwelt.

In der ersten Strophe wird die Nacht als Motiv verwendet. Dabei wird Ort als sehr
idyllisch beschreiben, man kann sagen, dass die Stimmung märchenhaft und
geheimnisvoll ist

Das Gedicht beginnt damit, dass das lyrische Ich die Schönheit der Natur
beschreibt. Das lyrische Ich beschreibt die Situation in der Nacht als sehr positiv.
Zwar ist es einsam, dennoch ist dies für das lyrische Ich eine "schöne[n]
Einsamkeit" (V. 5). Die Nacht bezeichnet das lyrische Ich sogar als "wunderbar"
(V. 8). Erst in dem letzten Vers der ersten Strophe wird deutlich, dass es sich bei
der vorher beschriebenen Situation um einen Traum handelt. Zwar stellt sich das
lyrische Ich wahrscheinlich genau so die Nacht vor, dennoch sagt es: "Wie du's oft
im Traum gedacht" (V. 10). Die beschriebene Schönheit der Natur bezieht sich
also auf einen Traum oder eine Wunschvorstellung eines Menschen, der dem
lyrischen Ich sehr nahe stand. Es handelt sich wahrscheinlich um die Trennung des
lyrischen Ichs von eben diesem geliebten Menschen. Dass die Liebe zwischen
ihnen nun vorbei ist, wird daran deutlich, dass dieser Vers als einziger Vers im
Gedicht im Perfekt geschrieben ist.
In der zweite Strophe erinnert sich das lyrische Ich an die Liebe, die, wie eine
Blume herangewachsen ist.
Nach dieser Erinnerung an die vergangene Liebe ändert sich nun die Stimmung im
Gedicht. Hat das lyrische Ich soeben noch alles positiv empfunden, zwar mit einer
gewissen Sehnsucht an vergangene Tage, wird es nun von Liebeskummer
ergriffen.

In dieser anderen Welt hält sich das lyrische Ich lieber auf, als in der realen. Dies
zeigt, wie sehr es sich von der Geliebten angezogen fühlt. In der Phantasiewelt,
die der ehemaligen Liebessituation entspricht, ist das lyrische Ich seiner Liebe
näher.

- Mondnacht –

Die Sehnsucht nach dem Paradies(nach der Einheit von Himmel und Erde).
Mancher sucht es im Diesseits und viele erhoffen es sich im Jenseits bei Gott.
Auch das lyrische Ich hier träumt vom Paradies, das es in der Teilhabe an der
Verschmelzung von Irdischem und Himmlischem sieht und die es fast erreicht.

Die beschriebenen Naturerscheinungen sind aus romantischer Weltsicht nicht nur


als solche zu sehen, sondern sie sind auch ein Chiffre für die Begegnung zwischen
Irdischem und Himmlischen. Dies zeigt sich direkt in der ersten Strophe, wo der
Himmel die Erde wie eine Geliebte küsst. Allerdings ist es ein stiller Kuss, so dass
die Vermutung nahe liegt, dass es sich lediglich um die Idee einer Verbindung von
Himmel und Erde handelt.

In der zweiten Strophe werden die Auswirkungen dieser Annäherung weiter


ausgeführt. Die Natur wird zu einer harmonischen Einheit, in der die Sterne eine
unendliche Höhe und die Felder und Wälder eine unendliche Weite schaffen. Dies
ist ein Hinweis auf Gott, der ebenfalls unendlich ist und nach dem sich das lyrische
Ich sehnt. Die Natur ist in dieser Strophe in einem vollkommenen Einklang mit
sich selbst

In der dritten Strophe tritt dann erstmals das lyrische Ich in Erscheinung,
allerdings nur in vergeistigter Form, da von seiner Seele die Rede ist (vgl. 9).
Unterstrichen wird dies außerdem dadurch, dass dreimal Wörter aus der
Wortfamilie „fliegen“ benutzt werden. Durch die Metapher des Fliegens verbindet
sich die Seele mit der Landschaft, die es zuvor wahrgenommen hat, und worin
sich das Einswerden mit der Schöpfung zeigt.

Der Himmel ist das Ziel, das Zuhause der Seele. Das bedeutet, dass die endgültige
Erfüllung aller Sehnsucht nur bei Gott zu finden ist.

Diese Sehnsuchtsthematik ist typisch für die Epoche der Romantik. Enttäuscht
vom Vernunftglauben der Aufklärung wendet man sich wieder dem Gefühl und
dem Verborgenen zu. Die Zeit dafür ist die Nacht, da hier Entgrenzung und Traum
möglich sind, wie das Gedicht „Mondnacht“ zeigt. Auch die Zuwendung zur Natur
ist typisch romantisch. Dabei wird diese idyllisch verklärt, was eine Reaktion auf
die Enttäuschungen in der Realität ist.

Denn nur im Tod ist die endgültige Verschmelzung aller Dinge und mit Gott
möglich.

* Die erste Strophe beschreibt den Himmel und die Erde. Diese werden
personifiziert. Der Himmel küßt die Erde und sie träumt von ihm. Zwei Gegensätze
treffen aufeinander. In der zweiten Strophe wird die Natur genauer unter die
Lupe genommen. Besonders wird die Luft angesprochen und wie sie umhergeht.
Es herrscht Harmonie und Ruhe, der Himmel selbst ist auch sternenklar.Die dritte
Strophe handelt von dem lyrischen Ich. Es spricht von seiner Seele, welche durch
dies stillen Lande fliegt. Hier spricht das lyrische Ich also vom wegfliegen, womit
wir den Begriff der Flucht deutlich vor Augen haben. die Sehnsucht nach einer
besseren Welt

Das zentrale Bild der Vereinigung von Himmel und Erde in einem Kuß hat religiöse
Bedeutung,denn es symbolisiert das Streben des Menschen,sich mit Gott,der
Ursprung und Ziel aller Schöpfung ist zu vereinen.

In dem Gedicht wird eine Suche dargestellt – eine Suche nach einem Zuhause,
einer Erfüllung, einer Vereinigung. Das lyrische Ich erlebt diese Freiheit und dieses
Einsseins in dieser „Mondnacht“, in dieser beschriebenen und auch vom Leser
erlebten Natur – er findet seine Erfüllung in dieser Umgebung, dieser Atmosphäre
– es fühlt sich frei, seine Seele scheint fliegen zu wollen – auch ein weiterer
Freiheitsbegriff.

Der Dichter will mit diesem Gedicht aussagen, dass man in der Natur nachts am
freiesten sein kann, dass man dort seine Erfüllung finden kann und mit der Natur
eins sein kann. Man muss jedoch nicht unmittelbar in einer Nacht zu seiner
Erfüllung finden.

- Sehnsucht –

In dem Gedicht geht es um die Sehnsucht und das Fernweh des lyrischen Ichs. An
hand vieler Merkmale lässt sich das Gedicht in die Zeit der Hochromantik (1805-
1834) einordnen.

Ich dem Gedicht geht es um ein lyrisches Ich das an einem Fenster steht und in
die weite Landschaft blickt. So kommt es dazu dass es das Posthorn rufen hört
und zwei Gesellen singend vorbei wandern sieht. Dadurch wird das Fernweh des
lyrischen Ichs ausgelöst und es fühlt sich einsam und gefangen in seinem Zimmer.
Das Motiv der wandernden Gesellen und des Reisens ist sehr typisch für die Zeit
der Romantik da sie eine Zeit des Aufbruchs war.

In der ersten Strophe steht das lyrische Ich am Fenster in der sternklaren Nacht
und hört ein Posthorn, welches in ihm den Wunsch auslöst, selbst auf Reisen zu
gehen.
Das Symbol des Fensters ist Beispielhaft für die Romantik und steht für eine
schwellen Situation zwischen dem frei sein und gefangen sein.

Die zweite Strophe beginnt damit, dass zwei Gesellen von ihren Abenteuern
singend an dem Fenster des lyrischen Ichs vorbei gingen. Das lyrische ich
beobachtet und belauscht die Gesellen und beginnt von dem Lied zu erzählen. In
der ganzen Strophe sind viele Naturbilder zu finden die, die Abenteuerlust des
lyrischen Ichs widerspiegeln. . Das Bild der Nacht in der Romantik ist typisch weil
die Nacht etwas abschließt und dann Platz macht für etwas Neues.

Im Gegensatz zu der zweiten Strophe geht es in der dritten nicht mehr um die
„natürliche“ Natur, sondern um die von Menschen veränderte Natur. Das Lied der
Gesellen, das auch hier noch weiter geht, handelt von Marmorbildern. Die
verwilderten Gärten sind Symbolisch für das Alte und vergangene der Klassik.
Durch die Wiederholung des Motivs am Fenster wird aber auch die Sehnsucht des
lyrischen Ichs nach der Liebe des Mädchens und der Liebe im Allgemeinen
deutlich.

Diese Bilder(der Sehnsucht, der vertrauten Natur, des Marmors und der Nacht.)
sind so typisch für die Romantik, weil sie für den inneren und geheimnisvollen
Weg des sich selbst suchenden lyrischen Ichs stehen.

-Aus dem Leben eines Taugenichts:

Aus dem Leben eines Taugenichts ist eine Novelle. Das Werk gilt als Höhepunkt
musikalischer Prosa und ist beispielhaft für die Spätromantik. Eichendorff
verwendet hier, wie in vielen seiner Werke, eine offene Form und reichert
den epischen Text mit lyrischen Elementen an, indem er zahlreiche Gedichte und
Lieder mit in seinen Text aufnimmt.

Der Taugenichts ist ein wenig gesellschaftsfähiges Element.

- Zusammensetzung -
Ein Müller schickt seinen Sohn, den er einen Taugenichts schimpft, weil dieser ihn
die ganze Arbeit allein machen lässt, hinaus in die weite Welt. Froh nimmt der
Sohn seine Geige und verlässt sein Dorf, ohne ein klares Ziel vor Augen zu haben.
Schon bald hält neben ihm eine Kutsche, in der zwei Damen sitzen, die Gefallen
an seiner Musik finden. Sie nehmen ihn mit auf ihr Schloss, nahe Wien, wo er
sofort als Gärtnerbursche eingestellt wird. Bald verliebt er sich in die jüngere der
beiden Damen und wird zum Zolleinnehmer befördert. Den Garten des
Zollhäuschens befreit er von den Kartoffeln, um dort Blumen anzupflanzen, die er
regelmäßig seiner Angebeteten hinterlegt. Er beschließt, das Reisen aufzugeben
und Geld zu sparen, um es zu etwas Großem zu bringen, und freundet sich mit
dem Portier des Schlosses an. Als er jedoch eines Tages seine „allerschönste Frau“
mit einem Offizier auf einem Balkon sieht und sie für ihn nun unerreichbar
scheint, packt er seine Sachen und verlässt das Schloss.
Der Taugenichts wandert nun „gen Italien“ (vgl. Grand Tour) und macht auf dem
Weg dorthin Station in einem kleinen Dorf. Vor dem Wirtshaus tauchen plötzlich
zwei Reiter auf, die er für Räuber hält. Sie verlangen von ihm, sie zum Dorf B. zu
begleiten, und geben sich als die beiden Maler Leonhard und Guido aus. Zu dritt
setzen sie ihre Reise nach Italien fort, gönnen sich keine Pause und sind Tag und
Nacht unterwegs. Nachdem sie einmal in einem Wirtshaus übernachtet haben
und der Taugenichts seine Begleiter am nächsten Morgen wecken will, findet er
nur noch ihr leeres Zimmer vor, in dem ein voller Geldbeutel liegt, der für ihn
bestimmt ist. Als der Postillon zur Weiterfahrt drängt, springt der Taugenichts
kurz entschlossen in die Postkutsche und reist alleine weiter, bis er ein Schloss
erreicht, wo er von einer alten Frau und einem hageren Mann empfangen wird.
Nach einem reichen Mahl wird er in ein prächtiges Zimmer geführt und kann hier
nun ein Leben führen, „wie sich’s ein Mensch nur immer in der Welt wünschen
kann“. Eines Tages erhält er einen Brief von seiner Aurelie, der „allerschönsten
Frau“, die ihn bittet, wieder zu ihr zurückzukehren, da „alle Hindernisse beseitigt“
seien und sie ohne ihn „kaum mehr leben“ könne. Dieser Brief ist der Schlüssel
zur ganzen Novelle. Denn der Brief stammt zwar von Aurelie, ist aber nicht an den
Einnehmer gerichtet, er ist auch überhaupt kein Liebesbrief, sondern ein
Freundschaftsbrief von Frau zu Frau, was aber erst ganz zum Schluss deutlich
wird.
Überglücklich bricht der junge Mann sofort auf. Fluchtartig und ohne den Weg zu
kennen, verlässt er das Schloss und gelangt schließlich nach Rom. Als er durch die
nächtlichen Straßen der großen Stadt spaziert, meint er plötzlich, die Stimme
seiner „schönen Frau“ gehört und ihre weiße Gestalt erkannt zu haben. Da sein
Suchen jedoch erfolglos bleibt, schläft er im Freien ein. Am nächsten Morgen
spricht ihn ein junger Landsmann an, der sich ihm als Maler vorstellt und ihn mit
in sein Haus nimmt, wo sich der Taugenichts einige Gemälde anschaut. Dabei
entdeckt er zwei Bilder, die ihm gefallen, und fragt den Maler, ob er es war, der
sie gemalt habe. Dieser antwortet, dass es Werke von Leonardo da
Vinci und Guido Reni seien. Stolz behauptet der Taugenichts, dass er die beiden
kenne und mit ihnen Tag und Nacht gemeinsam gereist sei. Der Jüngling erfährt
von dem Maler auch, dass dieser die junge Frau gemalt habe, die eigens nach
Rom gekommen sei, um den Taugenichts, Leonhard und Guido aufzusuchen.
Voller Begeisterung beginnt der Taugenichts das Haus zu suchen, in dem er die
weiß gekleidete Gestalt gesehen hatte, findet es jedoch wieder nicht.
Später nimmt der Maler ihn mit zu einem Garten, in dem plötzlich ein laut
streitendes Paar auftaucht. Es ist die Kammerjungfrau des Schlosses, auf dem
auch seine „allerschönste Frau“ wohnt. Sie steckt ihm einen Zettel zu, der eine
Einladung zu einem Treffen mit der schönen jungen Gräfin enthält. Der
Taugenichts sucht alsbald das Haus auf und erblickt dort eine Gestalt im Mantel
des Malers, den er vor kurzem kennengelernt hat, und vermutet, dass dieser sich
an der schönen Gräfin vergehen will. Laut schreiend stürzt er auf sie zu, stolpert
über Blumen, fällt zu Boden und sieht, dass die Gestalt im weißen Gewand nur die
Kammerjungfrau ist. Als sich auch das Fräulein selbst, mit der er
das Rendezvous haben sollte, zu ihnen gesellt, erblickt der Taugenichts statt
seiner ersehnten Liebsten nur eine fremde korpulente Dame.
Traurig macht er sich daraufhin auf die Rückreise nach Deutschland. Unterwegs
begegnen ihm drei Prager Studenten, die sich genau wie er auf Wanderschaft
befinden und sich mit mehr schlecht als recht gespielter Blasmusik ihr Geld
verdienen. Als einer von ihnen erzählt, dass sein Vetter Portier auf einem Schloss
unweit von Wien sei und Fagott spiele, erkennt der Taugenichts in den
Beschreibungen Schloss und Portier wieder und man beschließt, sofort
gemeinsam aufzubrechen und per Postschiff auf der Donau nach Wien zu fahren,
zumal es, wie ein mitreisender Geistlicher wissen will, bei Hofe bald eine Hochzeit
geben soll, was der Taugenichts auf sich und seine „Allerschönste“ bezieht.
Sobald die Musikanten ihr Ziel erreichen, läuft der Taugenichts in den
herrschaftlichen Garten, hört dort die Stimme des Herrn Guido, entdeckt aber
stattdessen eine junge Frau mit Gitarre, die seiner geliebten Aurelie, die bei
seinem Anblick überrascht aufschreit, eine alte Weise vorsingt. Zu seinem
Erstaunen findet der Taugenichts dort auch den Herrn Leonhard. Dieser fasst die
Schöne bei der Hand, führt sie zu ihm und klärt endlich die verworrene Geschichte
auf: Er selbst sei der Graf des Schlosses, Herr Guido sei in Wahrheit Flora, seine
Geliebte. Deren Mutter habe die Liebe zwischen ihnen anfangs nicht gebilligt, weil
es noch einen anderen einflussreichen Bewerber um ihre Hand gegeben habe.
Deshalb seien sie als Maler verkleidet gemeinsam nach Italien geflüchtet,
unterwegs aber verfolgt worden, sodass sie den Taugenichts alleine, gleichsam als
verkleidete Flora, weiterreisen ließen.
Auch die Identität der „Allerschönsten“ wird aufgeklärt. Aurelie sei gar keine
Adelige, sondern ein Waisenkind, das von seinem Onkel, dem Portier, einst aufs
Schloss gebracht und von der Gräfin als Pflegetochter angenommen wurde. So
steht einer doppelten Verbindung nichts mehr im Wege: Der Graf heiratet seine
Flora und der Taugenichts seine Aurelie. Letztere bekommen als
Hochzeitsgeschenk ein kleines weißes Schlösschen samt Garten und Weinbergen
geschenkt und sie beschließen, ihre Flitterwochen in Italien zu verbringen.
-Personen-
Die Personen dieser Novelle lassen sich in zwei Gruppen einteilen: einerseits
die Romantiker und (Lebens-)Künstler, die optimistisch und mutig in die Zukunft
blicken und das Leben wander- und abenteuerlustig auf sich zukommen lassen.
Sie streben nach Individualität und Freiheit und distanzieren sich von den
vorgegebenen Verhaltensmustern der arbeitenden bürgerlichen Gesellschaft. Zu
ihnen zählen alle musi(kali)schen Figuren: Dies sind neben dem singenden und
seine Geige fiedelnden Taugenichts selbst vor allem das schöne Fräulein mit der
Gitarre, dann der Hirte mit seiner Schalmei, das als Kunstmaler verkleidete
flüchtige Liebespaar und schließlich die musizierenden, das heißt die Oboe,
Klarinette bzw. das Waldhorn blasenden Studenten.
Andererseits sind da die Philister, die ein bodenständiges, eintöniges und
pedantisches Spießbürgerdasein fristen und den „Faulpelzen“ und „Lümmeln“
missgünstige Moralpredigten halten. Dazu zählen der Gärtner, der Portier [1], der
Bauer und der neue Zolleinnehmer, vor allem aber der Vater des Taugenichts.
Wenn der fleißige Müller seinen die Frühlingssonne genießenden, faulenzenden
Sohn gleich zu Beginn der Handlung beschimpft und in die Welt hinausschickt, um
ihn auf diese Weise selbst für seinen Broterwerb sorgen zu lassen, und dies vom
Taugenichts als willkommene Gelegenheit, „sein Glück zu machen“, angesehen
wird, so zeigt das bereits die unterschiedlichen Lebensauffassungen der zwei
Welten.
Als typischen Romantiker hält es den Taugenichts nie lange an einem Ort. Daheim
wird er vom Fernweh, in der Ferne vom Heimweh weitergetrieben. Er liebt die
Natur in allen ihren Erscheinungsformen. Nicht selten spiegelt sie seine seelische
Verfassung – und umgekehrt. Besonders das geheimnisvolle Rauschen der
Wälder, der Gesang der Vögel und die Stille der Nacht werden leitmotivisch
immer wieder erwähnt und begleiten ihn auf seinen einsamen Wanderungen.
Das Geschehen wird aus der Ich-Perspektive geschildert.
Der autodiegetische Erzähler ist Teil der dargestellten Wirklichkeit und erlebt das
Geschehen mit. Auf seine subjektive Darstellung ist der Leser angewiesen, sodass
ein Gefühl der Verbundenheit mit dem erzählenden Ich entsteht.
Die Wanderlust des Taugenichts ist durch eine äußere und durch eine innere
Motivation geprägt. Die äußere Motivation ist sein Vater, der ihn in die weite
Welt hinausschickt, damit er etwas Rechtes lerne. Die innere Motivation ist die
Sehnsucht des Taugenichts nach der weiten Welt, um dort sein Glück zu
versuchen. Der Taugenichts bewegt sich von einem Ort zum anderen Ort. Immer
wieder packt ihn die Reiselust und es zieht ihn in die Ferne. Durch dieses ständige
Weiterwandern flüchtet er vor der bürgerlichen Realität. Er rennt vor seinen
bürgerlichen Pflichten davon. Der Taugenichts kann sich nicht für längere Zeit an
einem Ort niederlassen, um dort ein gesichertes bürgerliches Leben zu führen.
Sogar am Ende der Novelle ist die Wanderzeit des Taugenichts noch nicht
beendet und obwohl er mit Aurelie, die er auf dem Schloss in Wien kennengelernt
hat, ein gesichertes bürgerliches Leben auf dem Schloss führt, will er von diesem
bald wieder nach Rom aufbrechen.

* sie verkörpert mehr als eine literarische Gattung und enthält Merkmale
unterschiedlicher Prosaarten, die sich strukturell, formal und inhaltlich deutlich
voneinander unterscheiden.

Jede Episode beinhaltet einen Ortswechsel und ein damit verbundenes


Abenteuer.

Zusammenfassung 2
Ein junger Mann wird von seinem Vater als Taugenichts beschimpft und in die
Welt hinausgeschickt, um selbst sein Brot zu verdienen. Dies scheint ihm jedoch
gerade recht zu sein, da er sich offensichtlich seit einiger Zeit auf eine Reise
begeben wollte: „Nun, sagte ich, wenn ich ein Taugenichts bin, so ist’s gut, so will
ich in die Welt gehen und mein Glück machen.“[1] So macht er sich auf den Weg
mit nichts weiter als seiner Geige und ein paar Groschen, die er von seinem Vater
bekommen hat. Spielend und singend wandert er ohne Ziel, bis er von einem
Reisewagen eingeholt und mitgenommen wird. Sein erster und wichtigster
Aufenthalt ist in einem Schloss in der nähe von Wien. Dort wird er erst als
Gärtnerbursche in Dienst genommen und später als Zolleinnehmer eingestellt. Im
Schloss verliebt sich der Taugenichts in eine junge Gräfin, die er, ihren Namen
nicht wissend, „schöne gnädige Frau“ nennt. Doch seine Liebe wird nicht erwidert
und der Liebeskummer treibt ihn in die Wanderschaft fort. Mysteriöse
Geschehnisse und zahlreiche Begegnungen, die ihn über seine abenteuerliche
Reise hindurch begleiten, bringen ihn von einem Ort zum anderen. Auf seinem
Weg durch Dörfer und Wälder Österreichs und Italiens gelangt er unter anderem
in ein Wirtshaus, in ein hoch gelegenes Schloss in den Bergen Italiens und
schließlich nach Rom, wo seine Reise den Höhepunkt erreicht. Doch bald verlässt
er aufgrund der vielen Verwirrungen enttäuscht die Stadt und kehrt wieder in das
Wiener Schloss zurück, wo alle Geschehnisse und Rätsel seiner Reise aufgeklärt
werden und seine Liebe verwirklicht wird: Die unerreichbare Gräfin ist in
Wahrheit die Tochter des Portiers. Zum Schluss wird noch erwähnt, dass das
Liebespaar ein kleines Schlösschen als Hochzeitsgeschenk vom Grafen bekommt.

Zusammenfassung 3
Erstes Kapitel

Ich-Erzähler ist der als Taugenichts bezeichnete Sohn eines Müllers. Er wird von
seinem Vater in die Welt geschickt, um sich sein Brot zu verdienen. Fröhlich auf
seiner Geige spielend zieht der Taugenichts los. Unterwegs begegnet er zwei
vornehmen Damen, die ihn einladen, auf ihrer Kutsche mit nach Wien zu fahren.
Die Damen bewohnen ein Schloss vor der Stadt, in dem sie dem Taugenichts eine
Stelle als Gärtnerbursche anbieten. Er nimmt an und verliebt sich bald
hoffnungslos in die jüngere der beiden Frauen.

Zweites Kapitel

Nach dem Tod des Zolleinnehmers übernimmt der Taugenichts dessen Arbeit und
sein Häuschen auf dem Schlossgelände. Er genießt das bequeme Leben und
freundet sich mit dem Portier des Schlosses an. Allabendlich hinterlegt der
Taugenichts seiner Herzdame einen Blumenstrauß. Während eines großen Balls
sieht er die junge Frau an der Seite eines gut aussehenden Offiziers. Der
Taugenichts erkennt die Vergeblichkeit seines Sehnens. In ihm erwacht die alte
Reiselust; er macht sich auf in Richtung Italien.

Drittes Kapitel

Nach tagelangen Wanderungen trifft der Taugenichts zwei Reiter. Diese zwingen
ihn, sie durch die Nacht zu führen. Am Morgen erkennen sie in ihm den Gärtner
und Zolleinnehmer vom Schloss. Sie stellen sich als die Maler Leonhard und Guido
vor. Da auch ihr Ziel Italien ist, wollen sie den Taugenichts als Diener mitnehmen.
Viertes Kapitel

Die Maler kleiden den Taugenichts neu ein und setzen die Reise zu dritt mit einer
Postkutsche fort. Der Taugenichts genießt die sorgenfreie Zeit. Eines Morgens in
Italien sind die Maler jedoch plötzlich verschwunden. Sie haben ihrem Diener
einen gut gefüllten Geldbeutel hinterlassen. Also reist der Taugenichts allein mit
dem Postwagen weiter.

Fünftes Kapitel

Zu seiner Überraschung wird der Taugenichts vom Kutscher auf ein großes
geheimnisvolles Schloss gebracht. Er wird dort herrschaftlich untergebracht und
beköstigt.

Sechstes Kapitel

Eine Zeit lang genießt der Taugenichts das gute Leben und die Ehrerbietung, die
ihm von den seltsamen Bediensteten entgegengebracht wird. Er weiß nicht, wie
es dazu kommt; er erfährt nur, dass das Schloss einem reichen Grafen gehört.
Eines Tages erhält er einen Brief von einer jungen Dame aus Wien. Sie nennt sich
Aurelie und bittet den Empfänger, umgehend zu ihr zu kommen. Die Dienerschaft
des Schlosses versucht, die Abreise des Taugenichts mit allen Mitteln zu
verhindern. Es gelingt ihm jedoch, zu entkommen.

Siebtes Kapitel

Der Taugenichts gelangt nach Rom. Dort meint er, in einem einsamen Garten
seine schöne Geliebte entdeckt zu haben. Kurz darauf begegnet er einem Maler
aus Deutschland, der ihm erzählt, dass eine junge Gräfin in Rom nach ihm gesucht
habe. Der Taugenichts ist außer sich vor Glück.

Achtes Kapitel

Am Abend bringt der Maler Taugenichts zu einem Fest. Überraschend erscheint


dort die Kammerjungfer der Damen aus Wien. Sie steckt dem Taugenichts
heimlich eine Nachricht zu. Er werde zu bestimmter Zeit von der Gräfin erwartet.
Als er nach Überwindung verschiedener Hindernisse vor der Gräfin steht, handelt
es sich um eine ihm unbekannte Frau. Der Taugenichts beschließt daraufhin, das
trügerische Italien zu verlassen.

Neuntes Kapitel

Auf dem Weg nach Wien freundet der Taugenichts sich mit drei Prager Studenten
an. Einer von ihnen ist mit dem Portier des Schlosses in Wien verwandt.
Gemeinsam machen sie sich auf die Reise dorthin. Unterwegs begegnen sie einem
Pfarrer, der im Auftrag von zwei Gräfinnen Ausschau nach dem Bräutigam der
einen hält. Dieser solle aus Rom kommen. Der Taugenichts glaubt, in den
Beschreibungen des Geistlichen sich selbst zu erkennen.

Zehntes Kapitel

Im Garten des Schlosses trifft der Taugenichts die Maler Guido und Leonhard
wieder. Guido ist eigentlich eine Frau namens Flora. Wegen der verbotenen
Beziehung zu Leonhard war sie als Mann verkleidet mit diesem nach Italien
geflohen. Als man ihnen auf die Spur kam, haben sie das Wirtshaus in der Nacht
verlassen. Die Verfolger sollten den Taugenichts für die verkleidete Flora halten.
Die Täuschung gelang: Der Taugenichts wurde auf das italienische Schloss
gebracht und sollte an der Abreise gehindert werden. In der Zwischenzeit seien
jedoch alle Hindernisse ausgeräumt worden und Leonhard und Flora könnten
heiraten.

Der Taugenichts und seine seit langem Geliebte begegnen sich. Sie gestehen sich
ihre Liebe. Die junge Frau klärt ihn auf, dass Flora die Tochter der Gräfin sei und
Leonhard ein reicher Graf. Sie selbst dagegen sei keine Adelige, sondern die
Nichte des Portiers. Glücklich planen die beiden ihre Hochzeitsreise nach Italien.

Der Taugenichts ist der Prototyp des romantischen Menschen, dessen


Lebenslauf von immer neuen Aufbrüchen bestimmt ist. Seine Lebensziele und
Gemütsstimmungen unterscheiden sich grundlegend von denen der Philister.

Die Philister sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sich im Alltag mit
Schlafrock, Pfeife, Nachtmütze und Kartoffelanbau zufrieden geben. Als Prototyp
des Philisters kann der alte Zolleinnehmer gelten.
9. E.T.A. Hoffmann

Ernst Theodor Amadeus Hoffmann (Vornamen eigentlich Ernst Theodor


Wilhelm[1], 1805 umbenannt in Anlehnung an den von ihm bewunderten
Wolfgang Amadeus Mozart) war ein deutscher Schriftsteller der Romantik.
Außerdem wirkte er als Jurist, Komponist, Kapellmeister, Musikkritiker, Zeichner
und Karikaturist.

- Der goldene Topf –

Der goldne Topf ist eine romantische Novelle von E. T. A. Hoffmann. Die Novelle
gilt als das erfolgreichste Werk Hoffmanns. Der Autor hat dem Werk die
Gattungsbezeichnung Märchen aus der neuen Zeit gegeben, daher wird es auch
als Kunstmärchen bezeichnet. Es ist in zwölf „Vigilien“ eingeteilt.

Die Handlung der Novelle beginnt an einem Himmelfahrtstag in Dresden.

Ein junger Student namens Anselmus stößt am Schwarzen Tor den Korb einer
alten Apfelhändlerin um. Um den Schaden der alten Frau zu mildern, gibt er ihr
seinen ganzen Geldbeutel, den er eigentlich für die feierlichen Aktivitäten
verwenden wollte, rennt dann aber schnell weg. Die Frau beschimpft ihn mit den
Worten: „Ja renne, renne nur zu, Satanskind – ins Kristall bald dein Fall – ins
Kristall.“ Er hält erst im Linkschen Bad unter einem Holunderbusch. Aus diesem
hört er liebliche Stimmen und Geräusche wie von Kristallglocken. Er blickt auf und
sieht in die blauen Augen einer Schlange, in die er sich auf der Stelle verliebt. Als
sie kurz darauf verschwindet, ist er außer sich und verwirrt.

Anselmus trifft seinen Freund, Konrektor Paulmann. Mit ihm, seinen Töchtern
sowie Registrator Heerbrand fährt er über die Elbe. Plötzliche Lichtreflexe im
Wasser hält Anselmus für die drei Schlangen. Wie besessen will er sich aus der
Gondel ins Wasser stürzen, was der Bootsmann verhindert. Am anderen Elbufer
ist er zu Gast in Paulmanns Haus.Dort trifft er die sechzehnjährige Tochter des
Konrektors, Veronika, die von einer gemeinsamen Zukunft mit dem „Hofrat“
Anselmus träumt. Des Weiteren lernt Anselmus den Registrator Heerbrand
kennen, der ihm eine Anstellung als Kopierer alter Schriften bei dem
Geheimen Archivarius Lindhorst verschafft, einem verschrobenen Alchemisten
und Zauberer. Für diese Kopiertätigkeit soll er Geld erhalten, so dass der Verlust
seines Geldbeutels durch das Äpfelweib ausgeglichen wird. Als er am nächsten
Tag vor Lindhorsts Haus steht, erkennt er im Türklopfer das Gesicht der
Äpfelweib. Die Klingelschnur verwandelt sich in eine Riesenschlange, die ihn
würgen will. Anselmus fällt in Ohnmacht und erwacht später in seinem Bett.
Paulmann ist bei ihm.

Durch Zufall begegnet der Student einige Tage später auf freiem Feld dem
Archivarius, der ihn mit seinen Zauberkünsten beeindruckt und ihm verrät, dass
die Schlange, die Anselmus gesehen hat, seine Tochter Serpentina ist. Weiterhin
erzählt Lindhorst eine merkwürdige Geschichte aus seiner Familie. Es geht dabei
um Phosphorus (bedeutet etwa der Leuchtende), eine schöne Feuerlilie und einen
schwarzen Drachen, mit dem Phosphorus kämpfen muss. Um den Zauber der
Äpfelweib zu brechen, gibt Lindhorst dem Studenten eine mysteriöse Flüssigkeit.

Am darauffolgenden Tag tritt Anselmus seine Arbeit an. Er soll fremdsprachige


Texte, die er nicht entziffern kann, fehlerfrei kopieren. In einem goldenen Topf
entdeckt er Traumbilder und Spiegelungen, die ihn verzücken. Dieser Topf soll
Serpentinas Mitgift sein, verrät Lindhorst. Lindhorst warnt ihn außerdem
ausdrücklich davor, eines der Originale mit Tinte zu beflecken. Anselmus arbeitet
wie im Rausch; ein Liebesbann scheint ihn zu beflügeln. Lindhorst ist zufrieden
und rät ihm, Serpentina die Treue zu halten.Glücklicherweise erhält er Hilfe durch
Serpentina, weshalb ihm die Arbeit mühelos gelingt.

Je mehr er sich mit diesen Schriften beschäftigt, desto vertrauter werden sie ihm
und eines Tages kopiert er eine Schrift, deren Inhalt er in mehreren Schritten
erfährt und schließlich begreift: Es handelt sich um die Geschichte des Archivarius,
der in Wahrheit ein Salamander ist, der Elementargeist des Feuers, und aus der
sagenhaften Welt Atlantis verbannt wurde. Während der Arbeit erscheint
Serpentina. Sie offenbart Anselmus, ihr Vater sei ein verzauberter Salamander.
Der Geisterfürst Phosphorus habe ihn zur Strafe für ein Unrecht in ein Leben als
einfacher Mensch verbannt. Erlöst werden könne er nur, wenn jede seiner drei
Schlangen-Töchter einen Mann heirate, der offen ist für die Existenz einer Welt
jenseits des Sicht- und Fassbaren.

Veronika, die befürchtet, Anselmus und damit eine gesicherte Zukunft als „Frau
Hofrätin“ zu verlieren, wendet sich an das Äpfelweib, das ihr in einem nächtlichen
Ritual während des Äquinoktiums einen Metallspiegel herstellt. Als der Student
wenig später in diesen blickt, hält er Serpentina und die Geschichte des
Salamanders für eine Einbildung und verliebt sich in Veronika. Er verspricht ihr, sie
zu heiraten, sobald er Hofrat sei. Unter Alkoholeinfluss kehren die inneren
Dämonen jedoch zurück. Anselmus fühlt sich hin- und hergerissen zwischen
Realität und der Welt des Phantastischen. Deshalb ist er bei der Arbeit
unkonzentriert; er ruiniert das ihm anvertraute Schriftstück. Er verschüttet aus
Versehen Tinte auf das Original. Sofort erscheinen Geister, um ihn zu bestrafen.
Nach einer Ohnmacht findet sich Anselmus fest eingeschlossen in einer
Kristallflasche auf einem Regal wieder. Der Fluch der Hexe hat sich somit
bewahrheitet.

Dort entdeckt er neben sich weitere Flaschen, in denen sich andere junge Männer
befinden, die ebenfalls für den Archivarius gearbeitet haben, allerdings nicht zu
bemerken scheinen, dass sie eingekerkert sind. Kurz darauf erscheint die Hexe,
die versucht, den goldenen Topf zu stehlen, ein Geschenk des
Erdelementargeistes für den Salamander. Da taucht der Archivarius mit seinem
Papagei auf, und beide kämpfen gegen das alte Weib und seinen schwarzen Kater.
Schließlich besiegt Lindhorst die Hexe, die sich in eine Runkelrübe, ihre wahre
Gestalt, verwandelt. Da der Student durch „feindliche Prinzipe“ beeinflusst war,
vergibt ihm der Archivarius und befreit ihn aus der Flasche.
Veronika erhält von Heerbrand, der anstatt Anselmus inzwischen Hofrat
geworden ist, einen Heiratsantrag und nimmt ihn trotz innerer Zerrissenheit und
Gefühlen für Anselmus an. Anselmus heiratet Serpentina, um künftig glücklich im
Zauberland Atlantis auf einem Rittergut zu leben.
Lindhorst tröstet zum Schluss den fiktiven Erzähler, der den glücklichen Anselmus
beneidet, mit der Aussage, dass jeder Mensch den Zugang zur Poesie hat, in „der
sich der heilige Einklang aller Wesen als tiefstes Geheimnis der Natur
offenbaret.“( Jeder Mensch habe Zugang zum Geheimnis der Natur, in der sich
alle Wesen im Einklang befänden.)
Zwischen Alltagsrealität und phantastischer Welt einerseits und zwischen den
„Guten“ und den „Bösen“ andererseits steht der Student Anselmus, der sich auf
der einen Seite, von der Rauerin verhext, zu Veronika und einer Karriere als
Hofrat, auf der anderen Seite aber (in unverhextem Zustand) zu Serpentina und
den Wundern der phantastischen Welt hingezogen fühlt. Im Verlauf der
Geschichte gerät Anselmus zwar immer mehr in den Bann des „Bösen“ und wird
von den „feindlichen Prinzipen“ gewaltsam zurück in die Alltagsrealität gezogen;
die Umkehr bahnt sich aber an, als er nach seinem „Fall ins Kristall“ diese als ein
Gefängnis empfindet.
In diesem „Gefängnis“ entscheidet sich Anselmus, der zu „Glaube, Liebe und
Hoffnung“ zurückgefunden hat, für Serpentina, befreit sich mit Hilfe des
Salamanders vom Bann des „Bösen“ und entschwindet endgültig aus der
Alltagsrealität.
Am Schluss findet Anselmus sein Glück in der völligen Hingabe an das
Phantastische, obwohl ihn das der Alltagsrealität entfremdet und er ihr so
entzogen wird. Dies kann sinnbildlich für die romantische Poesie gesehen werden,
die den Menschen aus dem alltäglichen Geschehen reißt, ihn aber auch, wie es
die Philister sehen, vereinsamen und weltfremd werden lässt. „Tatsächlich“
jedoch (d. h. in der „Realität“ des Märchens) vereinsamt Anselmus gar nicht, da
sein Traum von der „ewigen Liebe“ sich mit Serpentina auf dem Rittergut ihres
Vaters in Atlantis verwirklicht, wo sich ihm „der heilige Einklang aller Wesen als
tiefstes Geheimnis der Natur offenbart“ – so kommt er zu einer tiefen,
umfassenden Erkenntnis der Welt.
Auch Veronika scheint erst zwischen der Alltagswelt und der Welt des
Phantastischen zu stehen, da sie sich mit Hilfe von Zauberei die Liebe des
Anselmus verschaffen will. Jedoch entsagt sie schließlich jeder Neigung zur
Hexerei. Die Schnelligkeit, mit der sie Anselmus „vergisst“ und in eine Heirat mit
dem Hofrat Heerbrand einwilligt, zeigt, wie stark sie in der Alltagsrealität und dem
bürgerlichen Leben verwurzelt ist. Veronika findet ihre Erfüllung im Leben als
Hofrätin. Dabei gelingt es ihr wie ihrem künftigen Ehemann, der Welt des
Phantastischen ihre „gefährlichen“ Züge zu nehmen, indem sie die phantastischen
Geschichten als poetische Allegorien bewerten.
Was Heerbrand als „orientalischen Schwulst“ bewertet (die phantastischen
Erzählungen des „Salamanders“ Lindhorst), ist in Wirklichkeit eine Bearbeitung
traditioneller Mythen. Nach der antiken Vier-Elemente-Lehre ist der Salamander
ein Elementargeist des Feuers. Entgegen der literarischen Tradition bleibt die
Liebe des Menschen (Anselmus) zu einem Naturgeist (der Schlange Serpentina)
nicht unerfüllt. Aus der Antike stammt auch das Bild von Atlantis als (eigentlich
untergegangenem) Idealstaat.
Die drei Schlangen des Salamanders könnten als Symbol der göttlichen Trinität
(Vater, Sohn, Heiliger Geist bzw. auch für Glaube, Liebe, Hoffnung) gelten.
Der goldene Topf könnte einerseits für glückliches, hoffnungsvolles
Zusammenleben, aber auch für Abgrenzung durch Wissen und Kenntnisse von
anderen Menschen stehen.
E. T. A. Hoffmann hat in dem Klassiker »Der goldne Topf« althergebrachte und
klassische Märchen-Elemente mit antikem Mystizismus verwoben. Dazu nutzt der
Schriftsteller der Romantik oft eine vergleichende Bildsprache oder Gleichnisse
(beispielsweise Feuerlilie = leidenschaftliche Frau). Auch religiöse Motive finden
sich in der Novelle wieder (drei Schlangen = Dreifaltigkeit).

Hoffmann greift auf Motive der Bibel zurück. Er nimmt sich dabei die Freiheit, aus
der „bösen“ Schlange – die mythologisch für Weisheit und auch geschlechtliche
Liebe steht – der „Genesis“ eine reizvolle, liebenswürdige Gestalt zu machen. Dass
Anselmus in Atlantis an Erkenntnis gewinnt, wird in Hoffmanns Märchen positiv
bewertet, während in der „Genesis“ das Essen der Frucht vom Baum der
Erkenntnis die Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies zur Folge hat. Die
christlichen Tugenden „Glaube, Liebe und Hoffnung“ spielen eine ähnliche Rolle
wie beim Apostel Paulus.
Obwohl der Untertitel „Ein Märchen aus der neuen Zeit“ lautet, hat „Der
goldneTopf“ bewusst nicht viel mit den „klassischen“ Volksmärchen zu tun. Man
ordnet die Novelle eher den Kunst-bzw. „Wirklichkeitsmärchen“ 10zu, denn schon
der Anfang ist sehr untypisch.

Die Welt der Wunder, Märchen und des Mystichen und Die Welt des
tugendreichen Bürgertums – Anselmus ist hin und her gerissen

Der zentrale Konflikt entsteht jedoch durch den Kampf von Serpentina und
Veronika um Anselmus. Serpentina repräsentiert die poetische, magische
Welt, welche Anselmus zu sich zieht. Veronika hingegen verkörpert die reale
Welt, der Anselmus auch nicht abgeneigt ist 15.Durch die
Involvierung(Einmischung oder Verstrickung)des Archivarius und der Hexe,
also des„Äpfelweibs“, in die Situation, kommt zusätzlich noch der Konflikt
zwischen Gut und Böse hinzu.

*Kristallmotiv - Die Verwendung des glasklaren Kristalls vereinigt die


Eigenschaften des Hellen, Klaren, Klingenden und Glitzernden, aber auch die
Kälte, das Schneidende und Scharfe.
* Zauberspiegel von Veronika : schwarze Magie, Kontrolle von Anselmus
*Lindhorsts smaragdener Spiegel – lässt Ansemus Serpentina und ihre Schwester
erblicken
*Der goldene Topf – spiegelt die tiefeste Wünsche und Bedürfnisse der
Betrachters
*Türklopfer beim Archivarius – dient als Versteck für die Hexe, ähnlich wie
Teekanne
*Ähnlichkeit mit dem Kristallmotiv – eröffnet Anselmus den Blick in das
Sagenhafte

- Prinzessin Brambilla -

Dessen Handlung spielt während des Römischen Karnevals, und im Mittelpunkt


steht der Schauspieler Giglio Fava, der sich in die Märchenlandprinzessin
Brambilla verliebt und sich wieder geliebt glaubt. Vor diesem Abenteuer war
er dem Anscheine nach mit der Putzmacherin Giacinta Soardi beinahe fast schon
verlobt, der nun wiederum von dem Prinzen Cornelio Chiapperi der Hof gemacht
wird.

Die Prinzessin und der Prinz sind auf etwas undurchsichtige Weise mit den
Schicksalen des Zauberreiches Urdargarten verbunden, das leider seinen
Herrscher König Ophioch verloren hat, bevor die Thronfolge ausreichend geregelt
war. Nun ist die einzige Hoffnung für das Land das Wirken des Zauberers Magus
Hermod, der selbstredend auch unter dem Namen Ruffiamonte weitgehend
unbekannt ist. Giglio durchläuft in lockerer Folge zahlreiche Abenteuer, versucht
seine alte Geliebte aus dem Gefängnis zu befreien, in dem sie gar nicht sitzt,
verliert leider seine Anstellung am Theater, erhält aber auf zauberische Weise
einen Beutel Dukaten, der sich nie zu leeren scheint, wird vom Tragödiendichter
Chiari mit seinem neuen Stück bekannt gemacht, in dem er die Titelrolle des Moro
bianco übernehmen soll, tanzt mit einer geheimnisvoll Maskierten, in der er die
Prinzessin vermutet, trägt ein Duell aus, in dem er sich selbst niedersticht und
dabei zugleich die Identität wechselt und was der Possen mehr sind. Er schlüpft
dabei von Kostüm zu Kostüm und so in die diversen Masken, die Hoffmann in den
Blättern Callots gefunden hatte. Auch hier heißt es sicherlich nicht zuviel verraten,
wenn man sagt, dass am Ende des Karnevals alles gut endet, sowohl für die
beiden Verliebten in Rom als auch für Prinz und Prinzessin in Urdargarten, wobei
gar nicht so klar ist, ob es denn wirklich vier Personen waren, die sich da
umeinander gedreht haben.

ili:

Der äuβere Handlungsverlauf wirkt auf den ersten Blick sehr verwirrend, zumal
die verschiedenen Charaktere mehrere „Rollen“ „spielen“, und die Handlung in
verschiedenen „Welten“ spielt.

Der Untertitel des Buchs, „Ein Capriccio nach Jakob Callot“, weist sowohl auf die
Musikgattung Capriccio als auf den Commedia dell’arte darstellenden
Kupferstecher Jakob Callot hin. In dieser Weise werden also nicht nur die
Literatur, sondern auch die Musik, die Dramatik und Commedia dell’arte, und die
Malerkunst in den Text einbezogen. Damit wird schon im Titel eine Reihe von
möglichen Interpretationsrichtungen identifiziert, die mit verschiedenen
Kunstgattungen zu tun haben.

- Viele der im Text vorkommenden Leitmotive waren für die Romantik sehr
charakteristisch (z.B. das Krankheitsmotiv, das Doppelgängermotiv, das
Marionettenmotiv und das Augenmotiv).
- Die Integration eines Mythos in der Handlung war für die Romantiker häufig
benutzt. Solche Mythen können natürlich als selbständige Texte gelesen werden,
können aber auch in Zusammenhang mit dem übrigen Handlungsverlauf
analysiert und interpretiert werden.

Die Handlung spielt vor allem während des römischen Karnevals, d.h. zwischen
Fastnachtsdienstag und Aschermittwoch. Die Jahreszahl des Geschehens ist aber
nicht gegeben.

Trotz des begrenzten Raums, lassen sich fünf verschiedene „Welten“


unterscheiden: Die alltägliche Welt, die Theaterwelt, der Karneval, der
Urdargarten und die märchenhafte Welt. Die Grenzen zwischen den
verschiedenen Welten werden im Laufe der Geschichte immer häufiger
durchbrochen.

In der Märchenwelt werden Orte erwähnt, die zur Romantikzeit mit dem
orientalischen Ursprung der menschlichen Kultur oft verbunden wurden: Cornelio
stammt aus Assyrien (PB, S.18), und Ruffiamonte ist ein indischer
Magiker/Zauberer (PB, S.19). Brambilla stammt zwar aus Äthiopien (PB, S.18), das
ja eigentlich in Afrika und nicht in Asien liegt. Wenn aber Giglio später sagt,
dass „das Fürstentum meiner angebeteten Prinzessin über Indien weg, gleich
linker Hand um die Erde nach Persien zu“ liegt (PB, S.86), könnte man sich
vorstellen, dass Hoffmann irrigerweise Äthiopien in Asien angebracht hat – oder
natürlich, dass er es ironisch gemeint hat.

Zu jeder der oben erwähnten Welten gehört eine Reihe von Personen. Weil die
Grenzen zwischen den Welten keineswegs fest liegen, kann man aber nicht
eindeutig sagen, welcher Welt eine Person gehört. Stattdessen kann man von
realen und nicht-realen Personen sprechen, wo die realen Personen diejenigen
sind, denen im Fiktionsuniversum eine reale Existenz gegeben ist.[4]

Die realen, namhaft gemachten Personen sind: der Tragödienschauspieler Giglio,


die Putzmacherin Giacinta, Fürst Bastianello di Pistoja, die alte Näherin Beatrice,
der Theaterschneider Bescapi, der Hauswirt Pasquale, der Tragödienschriftsteller
Abbate Chiari und der Maler Reinhold. Hierzu kommt der Impressario, der
namenlos bleibt.

Eine Zwischenexistenz haben der Scharlatan Celionati und der Zauberer


Ruffiamonte :Celionati gehört zur realen Welt, ist aber mit Fürsten Pistoja
identisch. Ruffiamonte gehört zur realen Welt, wird aber mit dem nicht-realen
Magus Hermod identifiziert.

Die nicht-realen, namhaft gemachten Personen sind: Prinzessin Brambilla, Prinz


Cornelio, König Ophioch, Königin Liris, Königin Mystilis, der Magiker Magus
Hermod und der Dämon Typhon. Hierzu kommen die verschiedenen
Maskenfiguren aus der Commedia dell’arte.

Giglio ist der Protagonist der Erzählung. Er gehört zur Alltagswelt, und in der
Theaterwelt ist er ein Tragödienschauspieler. In der märchenhaften Welt glaubt
Giglio, dass er Cornelio ist; Cornelio ist Giacintas Traumbild von Giglio. In der
Karnevalswelt nimmt Giglio verschiedene Masken aus der Commedia dell’arte an
(Pantalon, Capitan, Brighella). In der Urdarwelt ist er teilweise von Ophioch
repräsentiert.

Giacinta ist die geliebte von Giglio. In der Alltagswelt arbeitet sie als
Putzmacherin. In der märchenhaften Welt ist Giacinta von Brambilla
repräsentiert; Brambilla ist Giglios Traumbild von Giacinta. In der Urdarwelt ist sie
teilweise von Liris repräsentiert. Am Ende wird sie Theaterschauspielerin.

Fürst Bastianello di Pistoja ist der Marionettenführer der Erzählung: Er hat das
Gesamtgeschehen inszeniert, und wird bei dieser Inszenierung von dem Zauberer
Ruffiamonte und dem Theaterschneider Bescapi assistiert. Fürst Pistoja tritt in der
alltäglichen Welt auch als Celionati auf. Tatsächlich vertritt Fürst Pistoja – wie ein
wahrer Marionettenführer – eine im Vergleich mit Celionati sehr zurückgezogene
Rolle in der Geschichte.

Der indische Zauberer Ruffiamonte wird in der Urdarwelt vom Magiker Magus
Hermod repräsentiert.

Beatrice, Bescapi, Pasquale, Abbate Chiari, der Impressario und Reinhold haben
keine irrealen Repräsentanten, und Mystilis und Typhon haben keine realen
Repräsentanten.

Ein wichtiger Aspekt von E.T.A. Hoffmanns literarischem Capriccio Prinzessin


Brambillaist die darin eingearbeitete Kommunikation mit dem Leser.
Insbesondere zu Beginn des zweiten und vierten Kapitels tritt der auktoriale
Erzähler in den Vordergrund und spricht den Leser unter anderem mit den
Anreden „geliebter Leser“ (PB5228) sowie „günstiger Leser“ (PB 229) an. Diese
‚Unterhaltung’ zwischen Erzähler und Leser ähnelt einem Theaterauftritt, bei dem
der agierende Schauspieler sich zuweilen direkt an das Publikum wendet.

Die Hauptfigur Giglio schwankt immer wieder zwischen der Realität und einer
anderen, dem Traume ähnlichenWelt, zwischen jenem träumerischen Zustand
und der Realität, sowie auch zwischen der Alltagsrealität und dem Theater.

Des Weiteren stehen sowohl die Urdarquelle als auch die ‚Krankheit des
chronischen Dualismus’, unter dem Giglio leidet, im Mittelpunkt der Erzählung.
Giglios Krankheit ist ein Symbol dafür, dass Giglio wohl unbewusst zu einem
‚wahren’ Künstler werden möchte und damit eine höhere Ebene seiner Tätigkeit
erreichen möchte, dies abernur erreichenkann, indem er einen Weg findet, sich
von dieser Krankheit zu befreien.Hoffmann macht deutlich, dass der Künstler,der
eine ‚höhere Ebene’ erreichen möchte, jene ‚Krankheit des chronischen
Dualismus’ in sich erkennt. DieseSelbsterkenntnishat für Hoffmann eine zentrale
Bedeutung:Giglio kann sich erst von seiner Krankheit befreien als er sich mit
seinem alter-ego im Zweikampf duelliert, bis nur noch einer übrig bleibt. Dem
Künstler soll bewusst werden, wozu er als Künstler in der Lage ist und wie weit
doch die eigene Phantasie reicht. Der Urdarquell ist hierzum einen das Symbol
des ‚Spiegels’, welchereines der bekanntesten Symbole der Romantik ist, zum
anderen auch Symbol für die‚Göttin Phantasie’, einerpersonifizierten Phantasie,
die der Mensch in seinem tiefsten Innern trägt.

Ebenso ähneln sich die Beziehungen der Hauptfiguren, da beide Helden sich
zwischen zwei unterschiedlichen Frauen entscheiden müssen, auch wenn dies
durch die Krankheit des chronischen Dualismus komplexer gestaltet ist als in Der
goldne Topf. Auch haben beide Protagonisteneine Art ‚Lehrmeister’, der ihnen auf
ihrem Weg zum ‚wahren Künstler’ hilft und sie geschickt zum Ziel hinführt.

10.Biedermeier

Von dem Jahr 1815, eigentlich von der Niederlage Napoleons gibet es mehrere
politische Strömungen. 1830-das Jahr der Nationalen Revolutionen in Europa, die
Zweite Französische Revolution und gescheiterte Revolution in Deutschland. Dann
das Jahr 1848.-das Kommunistische Manifest. Der philosophische Hintergrund ist
ganz unterschiedlich. Es wird nicht mehr über Idealismus gesprochen-das ist der
Hintergrund der Romantik. Wir sprechen jetzt immer mehr über Materie.
Materialismus ist die Grundlage von mehreren Literatur-und Kunstrichtungen
nach dem Jahr 1830.

(1815-1848)die Periode zwischen Restauration(Wiederherstellung) und


Revolution. Auf einer Seite ist Restauration-Wiederbelebung der alten Werte,
Ehre als Ideal und auch Häuslichkeit. Jeder soll in der kleinen Dinge die eigene
Bedeutung erfinden. Auf der anderen Seite treten revolutionäre Tendenzen, als
verschiedene gesellschaftliche Antwort auf die historischen Ereignisse.
Restauration-konservative Antwort , Rückkehr aller alten Werte. Revolution-
Fortschrittliche Bewegung , die Materialsimus als Grundlage hat.
Biedermeier kommt nur in der deutschen Literatur. Die Worte Bider und Meier-
die häufigste deutsche Nachname. Das ist der Name einer Figur, die als Karikatur
in der Zeitschrift „Fliegende Blätter“ vorkommt. Gotlieb Bidermeier ist ein
schwäbischer bäuerischer Lehrer. Er ist Parodie aller Ideale. Er ist hochnäsig und
diszipliniert. Er legt viel Wert auf Ehre und Ordnung. Er trägt die Erinnerung an
militärische Ehre und Würde. Aber er ist komisch und satirisch dargestellt. Auf der
anderen Seite die deutsche Literatur des 19. Jhs zeigt das starke,
gesellschaftlische Bewusstsein.

Vormärz und Junges Deutschland-haben nicht nur Materialismus als Idee, sondern
auch gesellschaftliches Bewusstsein(zum Bewusstsein bringen). Idee, dass die
gesellschaftlichen Probleme und Struktur in der deutschen Literatur beleuchten
werden. Für sie ist auch die Idee des Progresses karakteristisch(Verbesserung der
materiellen Grundlage kann die menschliche Natur verbessern). Die Vertreter der
Biedermeier: Eduard Mörike, Franz Grillparzer, Annette von Droste-Hülshoff.

1)Wiener Volkstheater:wiener pöbelhaftes Volkstheater, hat den Erfolg in


Biedermeier. Vertreter: Raimund und Nestroy

2)Burgtheater:im Zentrum Wien, teilweise die Themen aus Romantik.Aber Ideale


aus Bidermeier. Idee de Versöhnung, Idee von persönlichen Einkünfte.

* Biedermeier 2

Die Biedermeier Epoche begann 1815 nach dem Wiener Kongress und
endete 1848 mit dem Beginn der bürgerlichen Revolution.

Zu dieser Zeit gab es innerhalb des Deutschen Bunds zwei Strömungen: zum
einen die Fürsten, die sich für die Restauration einsetzten, d.h. sie wollten den
Zustand vor dem Wiener Kongress wieder herstellen und die Monarchie wieder
einsetzen.

Auf der anderen Seite gab es junge Studenten, die sich für eine politische
Veränderung und die Revolution einsetzte. Diese Strömung wurde Vormärz
genannt.Der Begriff Biedermeier wird oft mit konservativen Einstellungen
verbunden. Die Menschen zogen sich ins Private zurück und genossen das
häusliche Familienleben.

Merkmale:

Die Literatur der Biedermeier Epoche sollte eine ebenso harmonische Welt
darstellen. Ihre Betonung lag auf Ruhe und Ordnung. In ihren Gedichten und
Dramen wurden die Ideale der Zeit, wie z.B. Unterordnung und Zufriedenstellung
mit kleinen Dingen dargestellt.

• Themen der Biedermeier Epoche waren z.B. Liebe und Vergänglichkeit.

• Die Sprache war meist einfach und volkstümlich.

• Die häufigsten literarischen Formen waren Stimmungsbild, Satire,


Reisebericht, Tagebücher, Novelle und das Drama

• In den Dramen herrschte meist eine pessimistische und melancholische


Einstellung

• Die wichtigsten Vertreter waren: Annette von Droste-Hülshoff, Jeremias


Gotthelf, Eduard Mörike und Aadalbert Stifter.

11. Vormärz und Junges Deutschland

Der Literaturepoche des Vormärz umfasst die Literatur der Zeit zwischen 1815
und 1848. Die Periode beginnt mit dem Sieg der Alliierten über Napoleon und der
Gründung des Deutschen Bundes (1815) und endet mit der gescheiterten
Märzrevolution (1848/49). Der Begriff „Vormärz“ wird, wie andere Bezeichnungen
der Literaturgeschichte, erst nachträglich geprägt. Er bezeichnet die
aufrührerische Literatur, die sich gegen den Feudalismus und das Kleinstaatentum
auflehnt und für die Bürgerrechte und den deutschen Nationalstaat kämpft. Es ist
damit die literarische Bewegung, die der Märzrevolution im Jahr 1848 vorausgeht
und sie vorbereitet („Vor-März“).

Bei den Vertretern dieser Richtung handelt es sich vor allem um junge
Akademiker. Sie kritisieren die Ständegesellschaft, die den Bürgern und Bauern
keine politische Mitbestimmung einräumt, und fordern die Einigung
Deutschlands. Damit bedrohen sie die Macht der herrschenden Fürstenhäuser.
Die deutschen Fürsten gehen daher mit Zensur und Polizeispitzeln energisch
gegen die revolutionären Schriften und ihre Autoren vor.

In den Karlsbader Beschlüssen von 1819 verbietet der Deutsche Bundestag die
studentischen Burschenschaften, erteilt liberalen Professoren Berufsverbot,
ordnet die Überwachung der Universitäten an und beschließt die Vorzensur aller
Veröffentlichungen unter 320 Seiten und die Nachzensur aller längeren Schriften.
In der Folge bemühen sich die Autoren des Vormärz, von denen viele als
Journalisten tätig sind, die Zensur zu umgehen. Typische Textformen sind daher
Briefe, Flugschriften, Pamphlete, Reiseberichte oder Gedichte. Vielen
Schriftsteller wird ein Publikationsverbot erteilt und sie erhalten Kerkerstrafen.
Mehrere Autoren, wie Büchner und Heine, flüchten nach Frankreich und leben
dort im Exil.

Nach dem Ende der Napoleonischen Kriege kommt es in Deutschland zu einer


Bevölkerungsexplosion, doch steht der Steigerung der Anzahl der Arbeitskräfte
kein Anstieg der Zahl der Arbeitsplätze gegenüber. Große Teile der ländlichen
Bevölkerung leben am Rande des Existenzminimums und ziehen nun in die Städte,
um dort ein mageres Auskommen zu finden. Dieses Phänomen der Massenarmut
erhält den Namen „Pauperismus“.

Im Gefolge der französischen Julirevolution von 1830[1], in deren Verlauf das


Bürgertum Frankreichs den reaktionären Bourbonenkönig stürzt und den
liberalen „Bürgerkönig“ Louis Philippe I einsetzt, wächst in Deutschland die
Unzufriedenheit mit der ständischen Ungleichheit, der politischen Unterdrückung
und wirtschaftlichen Rückständigkeit. Ab Mitte der 1830er Jahre beginnt jedoch
auch in Deutschland langsam die Industrialisierung, getragen von einem
selbstbewussten, unternehmerischen Bürgertum – ohne politischen Einfluss.
Diese Spannungen entladen sich schließlich in der Revolution von 1848, die
jedoch scheitert.

Die jungen Autoren des Vormärz fordern einen Umbruch. Unter Einsatz ihrer
Freiheit und ihrer Zukunft verfassen sie oppositionelle politische Literatur,
kritisieren die sozialen Missstände, fordern u. a. Meinungsfreiheit, Pressefreiheit,
allgemeines Wahlrecht, freie Berufswahl und Abschaffung der Feudalrechte.

Damit steht die Literatur des Vormärz im Gegensatz zur Literatur des Biedermeier,
die sich zur gleichen Zeit entfaltet. Die Autoren des Biedermeier wenden sich
resigniert von der gefährlichen Politik ab und ziehen sich ins Private – ins traute
Heim - zurück.

Bedeutende Vertreter des Vormärz sind Georg Büchner, Heinrich Heine und Karl
Guzkow.

Junges Deutschland (1830-1835)

Im Gegensatz zu dem Begriff „Vormärz“, der erst nach der Revolution von 1848
geprägt wurde, wird der Begriff „Junges Deutschland“ von den Vertretern der
Bewegung selbst verwendet und 1835 vom Deutschen Bundestag aufgegriffen,
um diese Gruppe liberal gesinnter Autoren zusammenzufassen – und ihre
Schriften zu verbieten.

„Das Junge Deutschland[2]“ entsteht etwa 1830 als oppositionelle


Gegenbewegung zu der reaktionären Politik der Restauration vonseiten
Metternichs und der Fürsten des Deutschen Bundes. Damit ist die Bewegung ein
Teil der Literaturepoche Vormärz. Sie wird durch die Julirevolution in Frankreich
1830 motiviert, die sich auf ganz Europa auswirkt. Doch die Unruhen in
Deutschland haben keine durchschlagende Wirkung und ändern nichts an der
Gesamtsituation.

Die neue Autorengruppe besteht aus jungen Schriftstellern, die zwar ein geeintes
Deutschland und Bürgerrechte anstreben, aber auch in anderen Bereichen, wie
Moral und Ästhetik, einen Umbruch fordern. Sie verwerfen den ihrer Meinung
nach lebensfernen und unpolitischen Idealismus der Klassik und treten für eine an
der Lebenswirklichkeit orientierte Literatur ein, die die sozialen Missstände
thematisiert.

Schriftsteller, wie Heinrich Heine[3] und Georg Büchner[4], sympathisieren zwar


mit den Zielen der Gruppe, distanzierten sich aber in künstlerischer bzw.
politischer Hinsicht von ihnen.

Der Beschluss des Frankfurter Bundestags 1835, sämtliche Schriften der Autoren
des Jungen Deutschland zu verbieten, führt zu Hausarrest, Gefängnisstrafen und
dem Exil der betroffenen Schriftsteller – und damit zum Ende der Bewegung.

Die wichtigsten Vertreter des Jungen Deutschland sind Karl Gutzkow, Gustav
Kühne, Heinrich Laube, Theodor Mundt und Ludolf Wienbarg.
Bezeichnung

Vormärz 1815 - 1848

Wichtige Werke

Woyzeck (1836)

Dantons Tod (1835)

Lenz (1836)

Leonce und Lena (1836)

Merkmale

• Junge Autoren
• Kritik an Fürstenherrschaft, Ständegesellschaft und Kleinstaaterei
• Liberalismus und Nationalismus
• Flugschriften, Pamphlete, Reiseberichte oder Gedichte
• Zensur, Verfolgung, Exil

12.Mörike

„Er ist es“(Frühlungsgedicht)

Eduard Mörike schrieb dieses Gedicht 1829, es ist Teil des Werks Maler Nolten. Es
ist ein kurzes Gedicht, umfasst nur neun Verszeilen, alle in einer Strophe. Die
ersten vier Zeilen sind ein umarmender Reim, das Band und das Land nehmen die
Lüfte und die Düfte in ihre Mitte. Danach wird es unruhiger. Ein Kreuzreim wird
durch eine Waise unterbrochen. Während die ersten vier Zeilen eher
Beobachtungen waren, wird es nun aktiv: Veilchen träumen, sie wollen sogar
kommen. Dann ein Appell: Horch! Und nun wird der Frühling, um den es hier
geht, direkt angesprochen. Er ist mit keinem anderen Vers durch einen Reim
verbunden – er ist die Waise. Damit sticht er heraus aus all seinen Boten und
steht dem lyrischen Ich personifiziert gegenüber.
Mörike erfasst den Frühling mit allen Sinnen. Er sieht die Farben, fühlt die Lüfte,
die das Band flattern lassen. Er riecht süsse Düfte, hört die Harfen. Es fällt auf,
dass der Frühling am Anfang personifiziert wird. Es ist ein erwarteter Freund, der
endlich vor der Tür steht. Auch die Veilchen sind personifiziert, sie träumen von
den Dingen, von denen wohl auch das lyrische Ich träumt. Dieses tritt erst in der
letzten Zeile selber in Aktion, indem sich als den ausgibt, der all das, was die
Frühlingsboten von sich gaben, vernommen hat. Man sieht, wie das Blau des
Bandes Farbe in die Welt bringt, die im Winter grau war. Während der Winter
eher starr und kalt war, erwacht nun neues Leben. Es wird geträumt, Süsse liegt in
der Luft, Blumen machen bald wieder die Welt bunt, bringen neues Leben. Und all
das wird von einem leisen Harfenton begleitet. Für einmal sind es nicht Vögel, die
zwitschern, es ist eine Harfe, die klingt. In der Psychologie deutet man die Harfe
als Instrument des Traumes, sie schafft Harmonie im Leben. Das würde zu den
träumenden Veilchen passen. Spirituell führt die Harfe als Leiter in die kommende
Welt. Das passt zum kommenden Frühling. Und so ruft denn auch das lyrische Ich
nach dem Hören der Harfe aus:

Er ist’s ist ein hoffnungsvolles, optimistisches Gedicht. Es wiederspiegelt den


Glauben an das Gute, das kommt. Der Frühling steht für Neuanfang, für neues
Leben. Im Frühling erwachen die Dinge, die vorher schliefen. Frühling steht für
den Auftrieb in der Welt. Das lyrische Ich freut sich auf den Frühling, es kann ihn
kaum erwarten und man spürt wie Erleichterung, wenn es am Ende ausruft.

Blaues Band-Metapher für Frühlung; Blaues Band kommt in der mythologischen


Vorstellungen des Gottes des Windes Zefir vor.

Süße, wohl bekannte Düfte-synästhesie, Schilderung der Biedermeier

Veilchen träumen schon-Personifikation

Die Natur in Mörikes Gedichte kommt wie lebendig vor. In der Romantik sie
überträgt die Bedeutung und den Sinn, während in der Biedermeier sie eine
Belebung der Dekor ist.
Peregina-Gedichte(Die Poesie der Liebe)

Im ersten Gedicht vergegenwärtigt Mörike das Frauenbild, die Frau, die


gleichzeitig das Kind und die Sünderin ist. Die Liebesgeschichte mit Maria Meier
war für Mörike traumatisch. Die Geliebte ist hier nicht wie bei der Romantiker
dargestellt, weder tot noch ideal. Sie ist mehr realistisch. Die gegenseitigen Ideale
offenbaren ihre wirkliche Persönlichkeit. Dieser Kontrast in der literarischen Form
wird durch den Kontrast des Goldes, das scheint, und durch die Nacht realisiert.
Die Nacht ist nicht wie bei der Romantiker positiv, sondern Verfinsterung der
Vernunft(zamracenje razuma). Deswegen ist Biedermeier eine realistsiche
Epoche, basiert auf ratio.

Mozart auf der Reise nach Prag

Es wurde vermutet, dass das Schloss in Gratzen als Vorbild für Mörikes Schloss
diente. Mörike hatte keine Reise von Wien nach Prag unternommen. Er hatte die
Geschichte frei erfunden. Aber er hatte sich gründlich über Mozarts Bekannte
informiert. Wann Mörike mit der Arbeit begann, ist nicht genau nachzuweisen.
Mörike selbst hatte es sich zur Aufgabe gemacht, ein „kleines Charaktergemälde
aufzustellen, wobei vorzüglich die heitere Seite zu lebendiger, konzentrierter
Anschauung gebracht werden sollte. Mörike verlangte 300 Gulden für sein Werk,
dass 1855 in der Zeitung von Cotta in vier Ausgaben erschien. Die zweite Auflage
erschien im Januar 1856 zu Mozarts 100. Geburtstag.

Mörike ließ sich vom Stil des Biedermeier inspirieren.Das Biedermeier ist die
Stilbezeichnung für Formen der deutschen Wohnkultur, Malerei und Literatur.
Das Leben spielte sich in kleinem Kreis ab (Familie und Freunde). Ausflüge ins
Grüne waren typisch und verdeutlichen das Verhältnis zur Natur. Das Biedermeier
war auch die Blütezeit des Singens und der Hausmusik - das Klavier war sehr
wichtig und fand zu seiner heutigen Form.

Mozart ist nicht viel Älter als 30 Jahre, schlank und mittelgroß. Für die Reise hat
ihm seine Frau Konstanze die Kleider, eine blaue gestickte Weste, ein brauner
Überrock, schwarzseidene Beinkleider, Strümpfe und Schuhe mit goldenen
Schnallen, ausgesucht. Er trägt seine Haare lose zu einem Zopf
zusammengebunden.Mozart liebt die Natur. Als sie während der Reise am dritten
Tag eine Rast machen, geht er in den Wald und betrachtet die Bäume und das
Moos.Mozart findet den Kontakt zur hohen Gesellschaft wichtig und lädt gerne
wichtige und bekannte Leute ein. Er lädt aber auch Poeten, Liebhaber der Musik,
Kunstgenossen und Sänger, die er auf der Straße sieht, zu sich ins Haus ein. Seine
Ehefrau Konstanze ist davon weniger begeistert, doch von der Meinung anderer
lässt Mozart sich nicht beirren und setzt fast immer seine eigene durch. Seine
Freizeit verbringt er meistens außer Haus beim Billard im Kaffeehaus, in einem
Gasthof, beim Reiten, auf Bällen und Redouten (Maskenbälle) und auf
Volksfesten. Nachts arbeitet er an seinen Kompositionen. Mozart ist außerdem
humorvoll. Er trifft seine Entscheidungen spontan und wirft auch gerne mal seine
Pläne um, wenn ihn ein spannendes Angebot lockt, wie zum Beispiel als er zur
Verlobungsfeier eingeladen wird, obwohl er eigentlich am Abend noch weiter
reisen wollte. Er ist leichtsinnig und verschwenderisch, gibt gerne viel Geld für
unnützliche Dinge aus. Wenn sich jemand etwas von ihm leihen möchte, dann
fragt er nicht lange nach Pfand oder Absicherung sondern gibt das Geld. Man
kann jedoch nicht sagen, dass er Geld im Überfluss hat, denn seine
Kompositionen und Theaterstücke sind nicht immer bei dem Publikum beliebt
und bringen je nach dem mal mehr, mal weniger Geld für Mozart ein.Zudem ist er
nicht besonders rücksichtsvoll beim Umgang mit seinen Schülern. Es fällt ihm
schwer, die Geduld nicht zu verlieren. Mozart ist aber auch sehr freundlich und
herzlich zu Leuten, die er besonders gern hat, wie seine Frau oder Eugenie. Bei ihr
sparte er nicht mit Loben an ihrem wundervollen Gesang und küsst ihre
Hand.Mozart ist eingebildet. Er denkt, jeder kennt ihn und er ist berühmt, doch
viele kennen ihn nicht. Er kann in Wirtshäuser gehen, ohne erkannt zu werden.
Um zu zeigen, dass er wirklich was kann, gibt er am Abend bei der Verlobung
ständig eigene Reime zum Besten.

Konstanze Mozart

Konstanze ist etwa genauso alt wie Mozart. Während der Reise trägt sie ihre
braunen Locken halb aufgebunden. Konstanze unterstützt Mozart, obwohl sie
nicht alles gut findet, was er macht. Zudem ist sie traurig über die
Vernachlässigung der beiden Söhne, die während der vielen Reisen zu kurz
kommen. Sie überblickt Mozarts vielen Termine und erinnert ihn daran. Von Haus
aus ist sie an Entbehrungen gewöhnt. Sie überblickt Einkommen und Ausgaben
der Familie und schämt sich wegen der Schuldmahnungen. Konstanze ist oft
traurig darüber, dass Mozart meist tagsüber außer Haus ist und versucht, ihn oft
zum gemeinsamen Essen und Tee trinken zu überreden. Sie hofft auf eine
Veränderung in Mozart, damit er mehr Zeit mit ihr verbringt. Manchmal redet sie
mehrere Tage nicht mit ihm. Ein „wortloser Streit“, wie sie es nennt.An Mozarts
Spontanität ist sie gewöhnt und sie wundert sich nicht, als plötzlich Graf Max in
der Schenkstube steht und sie zur Verlobungsfeier im Schloss abholt.

Graf von Schinzberg

Wichtige Aufgaben nimmt er am liebsten selbst in die Hand, zum Beispiel holt er
seine Nichte Eugenie und ihren Bräutigam Max persönlich ab. Sein Verhältnis zu
Eugenie ist sehr gut, weil Eugenie schon von ihrer Kindheit an ein zweites Zuhause
gefunden hat. Er ist offen für alles. Zudem ist er sehr humorvoll, was man an
seiner Erzählweise erkennt. Er ist sehr offen und ganz natürlich, nicht auf seinen
Titel eingebildet oder gar eitel. Durch seine Natürlichkeit hat er keine Feinde. Er
verehrt seine Frau, aber bei einem Fest widmet er sich eher den Gästen, weil er
mit seiner Frau immer sprechen kann. Er weiß selbst am besten, was er zu tun hat
oder wie er sich kleiden soll und lässt sich von niemandem etwas einreden.

Gräfin von Schinzberg

Sie ist höflich und hat gute Sitten. Sie hat aber auch ihre Grundsätze und möchte
von ihrem Mann nicht unterdrückt werden. Sie ist sehr gebildet, kennt sich in
Literatur und Politik gut aus. Gerne knüpft sie Kontakt zu anderen Leuten, wie zu
Frau von Sévigné, eine der bekanntesten französischen Frauen. Von ihr hat sie
auch den Pomeranzenbaum bekommen, den Eugenie immer so gut pflegte.

Eugenie

Sie hat blondes Haar und ist schlank. Vor Freude über die Verlobung blüht sie
richtig auf. Sie ist eine begeisterte Klavierspielerin und Sängerin und kennt fast
alle Werke Mozarts. In Mozart sieht sie Genialität. Als sie die ersten Töne des
Liedes singt, ist sie sehr nervös und angespannt, doch schon nach wenigen
Sekunden verschwindet dieses Gefühl. Daran kann man erkennen, dass sie sich in
einer großen Menge unsicher fühlt, jedoch von ihren Talenten überzeugt sein
kann, weil die Reaktionen des Publikums durchweg positiv sind. Im Schloss fühlt
sie sich zu Hause und sie hat ein gutes Verhältnis zu Graf und Gräfin.
Graf Max

Er ist kaum älter als Eugenie und schlank. Außerdem ist er Soldatenoffizier wegen
seinen Kenntnissen und seinen guten Sitten, nicht wegen seiner Neigung dazu.
Von seinen Eltern hat er die Neigung zur Literatur geerbt. Max ist ein passendes
Vorbild, wegen seiner guten Bildung und seiner Höflichkeit.

Inhaltsangabe

In der Novelle „Mozart auf der Reise nach Prag“, die im Oktober 1787 spielt, geht
es um die Reise in einer Kutsche von Mozart und seiner Frau Konstanze. Die
Erzählung beginnt am dritten Tag der Reise von Wien nach Prag. Seine Oper Don
Giovanni, welche er noch gar nicht vollendet hat, soll in Prag uraufgeführt
werden.

Bei einer Rast im Wald bewundert er die schöne Natur, die er in seiner Kindheit
nie gesehen hat. Während der langen Fahrt kann er zudem mit seiner Frau
privates und berufliches klären, was in letzter Zeit zu kurz gekommen ist. Mozart
denkt über seinen Alltag und über seine Freunde und Bekannte nach. Und auch
über die Lektionen, die er seinen manchmal unbegabten Schülern gibt.

An diesem Tag machen sie im Gasthaus des gleichen Ortes in dem auch das
Schloss des Grafen von Schinzberg steht, Rast. Als sie im „Weißen Ross“
ankommen, werden sie von Angestellten zu ihrem Zimmer, das prachtvoll
eingerichtet ist, begleitet. Konstanze möchte sich von der langen Reise erholen
und schläft. Mozart geht in die Schenkstube. Weil dort außer dem Wirt niemand
ist, geht er hinaus und macht einen Spaziergang zu dem prachtvollen Park des
Grafen von Schinzberg. Der Zutritt ist nur anständigen Fremden gestattet, zu
denen Mozart sich zählt. Gedankenversunken wandert er auf dem Weg entlang.
Nach einer Weile entdeckt er einen Pomeranzenbaum (Bitterorangen) mit
wundervollen Früchten daran, die ihn an ein Erlebnis in seiner Kindheit erinnern.
Als er eine Frucht anfasst, reißt diese unabsichtlich vom Ast ab. Er genießt das
Gefühl, die Pomeranze in der Hand zu haben. Er nimmt ein Messer aus der Tasche
und schneidet die Frucht durch. Genüsslich riecht er an dem südlichen Duft, der
die Frucht umgibt. Dann hört er Schritte in der Nähe, doch es ist zu spät, um die
Pomeranze zu verstecken, die er gepflückt hat. Der Gärtner steht vor ihm und
erkennt den populären Mozart nicht. Der Gärtner fragt, ob Mozart im Schloss des
Grafen bekannt sei. Mozart bittet um ein Gespräch mit dem Grafen oder der
Gräfin, doch der Graf ist nicht im Schloss anwesend und die Gräfin ist beschäftigt.
Als Mozart aus dem Park gehen möchte, hält der Gärtner ihn zurück und erklärt
ihm in unfreundlichem Ton, das die Pomeranzenfrüchte abgezählt seien und für
ein Fest benötigt werden. Mozart muss einen Zettel, auf dem er seine Schuld
bekennt, unterschreiben währenddessen kommt der Graf mit Nichte Eugenie und
deren Bräutigam Max von der amtlichen Verlobung nun zum Fest im Schloss, in
dem bereits Hektik wegen der Vorbereitungen für die Verlobungsfeier
ausgebrochen ist. So kann die Gräfin nicht gleich den Brief lesen. Mozart wartet
ungeduldig vor dem Schloss auf Bescheid vom Gärtner. Der Gärtner erzählt dem
Graf von dem Vorfall. Der Graf hat kein Verständnis dafür. Als die Gräfin bemerkt
wer zu Gast im Schloss ist, lädt sie Mozart für die Verlobungsfeier ins Schloss ein,
weil die Nichte Eugenie ein großer Anhänger von Mozarts Stücken ist und
begeistert auf dem Flügel spielt.

Mozart ist einverstanden und begibt sich direkt ins Schloss. Seine Ehefrau
Konstanze wird von Graf Max zur Feier abgeholt.

Zu Beginn singt Eugenie ein Lied und wird von Mozart gelobt und beherzt. Dann
treten Konstanze und ein paar weitere Gäste ein. Das Ehepaar wird vorgestellt
und Mozart setzt sich an das Klavier, um ein paar seiner Stücke zum Besten zu
geben. Anschließend gehen sie alle in den Speisesalon. Der Graf macht mehrere
Anspielungen auf Mozarts Gartenabenteuer, so dass die Gäste neugierig werden
und Mozart schließlich alles von Anfang an erzählt. Die Gäste sind sehr amüsiert
darüber. Dann erzählt Mozart noch von dem Jugenderlebnis, dass ihm mit der
Pomeranze eingefallen war. Die Pomeranze erinnerte ihn an den Italienurlaub,
den er mit seinem Vater im Alter von 13 Jahren unternommen hatte. Im Urlaub
spielte er mit einigen Jungen und Mädchen ein Spiel, bei dem man Pomeranzen
auffangen musste, die von Gegnern geworfen wurden.

Weiter erzählt Mozart vom schönen Rom und Neapel. Dann öffnen sich die
großen Türen und einige Diener tragen den Pomeranzenbaum herein. Eugenie
erkennt den Baum, weil sie ihn früher selbst gepflegt hat. Neben dem
Pomeranzenbaum wird auch die zerschnittene Pomeranze von Mozart
hereingebracht.

Während des abends gibt Mozart immer wieder einige seiner Verse zum Besten.
Auch Max und der Graf dichten mit, nachdem sie schon etwas angetrunken sind.
Dann gehen alle Gäste zum Klavier im Zimmer nebenan, um das Duett von Mozart
und Eugenie zu hören. Die meisten Paare beginnen zu tanzen.

Nach kurzer Zeit, als der Abend herbeigekommen war, hörten Mozart und
Eugenie auf, zu musizieren. Der Graf lud die Herren ins Billardzimmer ein und die
Gräfin schlug den Damen vor, in den Park zu gehen. Dort wird Madame Mozart
gebeten, etwas von sich und Mozart zu erzählen.

Sie erzählt von Mozarts Krankheit im vorletzten Winter. Er musste am Gehstock


laufen, welchen er vorher nie benutzen wollte. Doch kaum konnte er wieder
einigermaßen gehen macht er sich auch schon wieder an seine täglichen Arbeiten,
obwohl er eigentlich noch im Bett hätte liegen sollen. Konstanze schmollt den
ganzen Tag und nimmt sich vor, nicht mit ihm zu reden. Mozart bemerkt dies und
kauft für sie abends einen schön verzierten Spaten und einen Rechen für den
Garten. Den Damen gefällt die Geschichte.

Dann gehen die Damen wieder ins Schloss. Mozart spielt einige Stücke aus seiner
Oper Don Giovanni. Anschließend wird noch über die Oper und die Sprüche des
Grafen geredet. Erst nach Mitternacht gehen Mozart und seine Frau im Gasthof
zu Bett.

Am nächsten Morgen stehen sie früh auf, um mit der Kutsche weiter nach Prag zu
fahren. Da Mozart seinen Kutscher mit der Kutsche am Tag zuvor weggeschickt
hatte, muss Mozart nun eine Kutsche vom Grafen ausleihen. Der Graf schenkt sie
Mozart zum Andenken, worüber Mozart sich sehr freut. Dann brechen sie auf.

Interpretation

Mörike wollte mit der Novelle Mozart auf der Reise nach Prag seinem Freund
Wilhelm Hartlaub beweisen, dass man eine historische Biografie auch lebendig
schreiben kann. Die Geschichte ist zwar frei erfunden, dennoch sind einige
Charaktereigenschaften von Mozart erhalten geblieben (s. Charakterisierung).

Zudem spiegelt die Novelle Mörikes Erinnerungen an seine Heimatstadt


Ludwigsburg, in der er seine Kindheit verlebte, wider. Auch das mit der
Pomeranze, Mozarts Kindheitserlebnis, erinnert an Mörikes Kindheit, in der er
fröhlich war.
Das Mörike ausgerechnet die Biografie von Mozart geschrieben hat und es dabei
um die Oper Don Giovanni geht, liegt daran, dass Mörike die Oper zusammen mit
einigen Bekannten und seinem Bruder August gesehen hat. Sein Lieblingsbruder
starb wenige Tage danach. Dieses Trauma hat er wohl nie richtig überwunden und
so ist ihm die Oper, der letzte Ausflug mit seinem Bruder, besonders im
Gedächtnis geblieben und noch 1843 berichtete er von der überwältigenden
Wirkung dieser Musik, „weil sie zu viele subjektive Elemente für mich hat und
einen Überschwall von altem Dufte, Schmerz und Schönheit über mich herwälzt.“ 3

Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Mozart und Mörike

Mörike und Mozart überschätzen sich gerne. Mörike denkt, dass seine Gedichte
sehr gut sind, doch er schafft es nicht, sich als Dichter oder Schriftsteller
selbstständig zu machen und muss den Beruf Vikar ausüben. Mozart denkt, dass
er überall bekannt ist, doch der Gärtner erkennt ihn nicht und auch die Leute im
Wirtshaus erkennen ihn nicht.

Mozart jedoch war um einiges glücklicher als Mörike und hatte viel mehr Erfolg.
Mörike war unglücklich verheiratet, Mozart liebte seine Frau über alles.

13. Franz Grillparzer

Er ist öterreicher Schriftsteller, nur des Burgtheaters. Er steht zwischen Romantik


und Biedermeier.Er ist eigentlich Biedermeier-Autor, aber er ist auch grecophil. Er
kennt die Antik. Er führt die Ästhetik der Antike in seinen Dramen ein.Seine Kritik
ist im Geist des Rationalismus, aber seine Stellung gegenüber der Kunst ist
klassisch. Er ist der Autor, der zwischen dem klassischen und dem romantischen
steht. Wegen seiner Kritik bekommt er die Zensur von Meternik. Die Mehrheit
seiner Dramen blieben im Schubkasten.

Das Drama „Die Ahnfrau“-Niemand kann seinem eigenen Verbrechen


entkommen; niemand kann vor Unmoral, Sittenlosigkeit flüchten

„Königs Otoakar Glück und Ende“-historisches Thema; die Geschichte von


Habsburgermonarchie , das lieblingste Thema im Burgtheater.

„Judin von Toledo“-christliche Motive. Er führt biblische Motive ein-beliebt bei


deutschen Dramatikern.
„Libussa“-Bearbeitung der Legende über die Gründung der Stadt Prag. Libussa ist
hier mythische Fürstin/Leiterin und sie widersteht Pšibislav. Sie stellt die
Natürlichkeit dar. Sie gibt die Idee über die Möglichkeit der Gründung einer
natürlichen Gesellschaft, die nicht auf ratio und auf der Freiheit der Herrschaft
basiert, sondern auf dem natürlichen Gesetz.(die Einheit zwischen dem Menschen
und der Natur). Motiv-Die Freihet über die reihet des Gesetzes!

Grillparzer bedauert, weil er dem Volkssprache und den Themen aus Winer
Volkstheater nicht näherkommen könnte. Er ist erzogen ohne Liebe und ohne
Sorgfalt der Eltern.

Sappho

ist ein Drama von Franz Grillparzer aus dem Jahr 1818.
Das Trauerspiel in fünf Aufzügen handelt von der unerwiderten Liebe der antiken
Dichterin Sappho zu dem Jüngling Phaon. Es wurde im Burgtheater in Wien 1818
uraufgeführt
Sappho kehrt von den Olympischen Spielen zurück, bei denen sie für die
Rezitation ihrer Gedichte und Gesänge mit dem Siegeskranz ausgezeichnet wurde.
Sie wird von ihren Landsleuten auf der Insel Lesbos mit großer Freude, Jubel und
Ehrerbietung empfangen. Sappho hat den Jüngling Phaon mitgebracht, den sie
dem Volk als ihren Geliebten und gleichberechtigten Herren des Hauses vorstellt.
Sie lobt ihn als Mann der Tat, an dessen Seite sie ein einfaches und stilles Leben
verbringen will. Zuvor hatten sich der schönen und sagenumwobenen Sappho
Könige zu Füßen geworfen, die sie jedoch verschmähte. Phaon, der seit seiner
Kindheit Geschichten von Sappho erzählt bekommen hatte und nur zu den
Olympischen Spielen fuhr, um sie zu sehen, kann das Glück ihrer Nähe und
Großzügigkeit kaum fassen. Als er im Garten auf Sapphos Dienerin Melitta trifft,
verliebt er sich in das stille Mädchen und erkennt, dass er nur von Sapphos Ruhm
angezogen wurde und seine Verehrung keine Liebe war. Sappho hatte Melitta als
Kleinkind auf einem Sklavenmarkt gekauft und sie seitdem wie eine Tochter
aufgezogen. Als sie hinter den Verrat kommt und erkennt, dass echte Gefühle die
beiden verbinden, bedroht sie Melitta erst mit einem Dolch und will sie später auf
die entfernte Insel Chiosschaffen lassen. Phaon vereitelt diesen Plan jedoch,
indem er das Boot übernimmt, um mit Melitta von der mächtigen Sappho zu
entfliehen. Die Landsleute verfolgen das Boot auf Sapphos Geheiß und bringen
das Paar zurück. Melitta bereut ihre Flucht und ihre Untreue, als sie sieht, wie
sehr die Trauer und die Verletztheit Sappho verändert haben. Phaon jedoch
attackiert sie und beharrt auf seiner Freiheit sich von Sappho abzuwenden, die er
als Dichterin schätzt, als Mensch nun aber verachtet. Der Diener Rhamnes
beschuldigt Phaon, die von den Göttern gesegnete und einmalig begabte Sappho
gebrochen und durch seine Worte und Taten vernichtet zu haben. Als Phaon dies
erkennt, bereut er ebenso wie Melitta seine Tat und eilt zu Sappho. Diese hat sich
von der Welt bereits abgewendet, wirft alle Symbole ihres weltlichen Erfolges ins
Meer und reagiert nicht auf das Paar. Von den Menschen, die sie liebte,
enttäuscht, übergibt sie ihr Schicksal den Göttern, als deren Liebling sie galt, und
wirft sich, das Paar segnend und ein besseres Leben erwartend, ins Meer.
Es ist / Verwelkt der Lorbeer und das Saitenspiel verklungen! / Es war auf Erden
ihre Heimat nicht. / Sie ist zurückgekehrt zu den Ihren.“ (Rhamnes)
„Du schmückst mich von deinem eignen Reichtum. / Weh! nähmst du das
Geliebte je zurück.“ (Sappho)
„Für das Geliebte leiden ist so süß / und Hoffnung, und Erinnerung sind ja Rosen /
von einem Stamme mit der Wirklichkeit. / Nur ohne Dornen ...“ (Sappho)
„Das eben ist der Liebe Zaubermacht, / dass sie veredel, was ihr Hauch berührt, /
der Sonne ähnlich, deren gold'ner Strahl / Gewitterwolken selbst in Gold
verwandelt.“ (Sappho)
Grillparzer geht zu klassische Themen über. Struktur des Dramas in fünf Akten.
Problematik: Gegensatz zwischen der Kunst und dem Leben(Tasso). Sappho ist
griechische Dichterin. Das Thema: Die Sapphos Liebe gegenüber einem jüngeren
Mann. Ihre Kunst hat ihn völlig fasziniert. Aber die Faszination hat nichts zu tun
mit der Liebe. Kurz danach verlässt er sie wegen der jüngeren Frau, in die er sich
wirklich verliebt hat. Sie fühlt sich wie Tasso. Sie denkt, dass sie der Welt nicht
angehört. Jemand, der Genier und Künstler ist, kann nicht gleichzeitig froh und
zufrieden im alltäglichen Leben sein. Sappho begeht den Selbstmord. Zentrales
Motiv ist der Lorbeerkranz: er ist das Zeichen der Trauer nicht des Glückes.
14.Wiener Volkstheater-Raimund und Nestroy

Das Alt-Wiener Volkstheater (auch: Alt-Wiener Volkskomödie) ist eine


österreichische Theaterform des 18. Jahrhunderts und entwickelte sich aus dem
barocken Hanswurst über Philipp Hafner. Seinen literarischen Höhepunkt
erreichte es im Vormärz in den Zauberspielen und Possen von Ferdinand Raimund
und Johann Nestroy. Die Alt-Wiener Volkskomödie ging aus dem Erbe dieses
Barocktheaters hervor und fand auf primitiven Bühnen, sogenannten
„Pawlatschen“ statt, die auf bestimmten Plätzen in den Städten errichtet wurden.
Gespielt wurde von englischen Komödianten, die seit Ende des 16. Jahrhunderts
an das Festland kamen und Stücke Shakespeares und anderer englischer
Dramatiker spielten. Sie nahmen bald deutschsprachige Schauspieler in ihre
Reihen auf und trugen damit zum Entstehen eines neuen Berufsstandes bei. Aus
diesen Wurzeln entstand zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Alt-Wiener
Volkskomödie. Das Altwiener Volkstheater war von Anfang an untrennbar mit
seinen Autoren und den Darstellern der „komischen Figur“ verbunden, die als
Dreh- und Identifikationsfigur das Einverständnis zwischen Bühne und Publikum
herstellte. Joseph Anton Stranitzky (1676–1726) führte in die Haupt- und
Staatsaktionen der italienischen Opernlibretti mit dem Hanswurst eine Figur aus
dem Volk ein, er war der Schöpfer der Hanswurstkomödie. Sein Charakter war
beherrscht von einer Gier nach Fleischlichem: Essen, Frauen und Wortunflat.

Im Wiener Volkstheater war zum größten Teil die Ironie und Parodie geprägt. Das
Ziel der Vorstellungen war nur das Vergnügung und dass, das Publikum amüsiert
wurde. Das Publikum war kaum oder gar nicht ausgebildet und könnte nicht die
Thematik von Grillparzer verstehen. Er benutzte die klassische Struktur des
Dramas. Das Volkstheater übernahm alle diese Themen aus Burgtheater. Die
Mehrheit von ihnen war auf der gesellschaftlichen Kritik, auf Satire und auf dem
Vergnügung basiert. Das Theater lebte von den Effekten und Kostümen.Die
Grundlage dieses Theaters: 1)commedia dell arte: italienische Wirkung, typische
Figuren, z.B. eifersuchtiger Ehemann, der Soldat des Glückes, Geizhals,
unschuldiges Mädchen. 2)Wirkung des Volkstheater, das sich als Sketch auf dem
Markt, oder auf dem Marktplatz entwickelte. Dort kommt eine komische Figur-
Hanswurst vor. Er war die Haputfigur in diesen Vorstellungen und er ist der Teil
dieser etablierten Tradition der deutschen Literatur geworden. Er ist zwischen
dem Strohmann und dem Menschen. Statt das Haar trägt er Stroh, was suggeriert,
dass er hohlköpfig /dumm ist. Statt Nase hatte er die Wurst –sein Ziel ist nur
Materielles, sein Ideal ist nur gutes Essen. Er kommt aus niedriger Schlicht der
Gesellschaft. Er ist auch sehr kritisch und produziert komische Effekte. 3)Possen-
Sketchen, in denen die Vertreter anderer Nation oder Stadt ausgelacht wurden.

In der Zeit des Biedermeiers blüht Wiener Volkstheater auf. Während der Zeit der
strengen Zensur war verboten, kritische Stimmen zu hören. Aus diesem Theater
kommen Raimund und Nestroy. Komödie der Situation und Komödie des
Charakters, auch die Kombination. Raimund-Der Bauer als Millionär(Die Elemente
des Märchens und romantische Motive, damit das Phänomen der plötzlichen
Bereicherung ausgelachelt wurde.)

Ferdinand Raimund (1790–1838) wollte eigentlich mit dem vorstädtischen


Volkstheater nicht in Verbindung gebracht werden und suchte Anerkennung als
echter Dichter, er wollte „Original“-Stücke ohne fremde Anleihen schreiben. Mit
seinen Zauberspielen, die Verwandlungen, Bühnentricks und Zaubereien
verwendeten, bot Raimund dem Zuschauer eine totale Versinnlichung des
Theaters. Seine Stücke verbinden lokalen Dialekt mit Hochsprache, Possenspiel
mit humanem Anliegen. Seine Zauberpossen waren Reaktion auf das
Metternich’sche System des Vormärz und boten ihm die Möglichkeit, über
gesellschaftliche Anliegen zu schreiben ohne zensiert zu werden. Seine späteren
Stücke rücken in die Nähe des Besserungsstückes. Raimund erschuf
Allegorienspiele und nahm bildliche Darstellungen von Begriffen in seine Stücke
auf, etwa die „Jugend“ und das „hohe Alter“ oder „Hass“, „Neid“ und
„Zufriedenheit“ in „Der Bauer als Millionär“ (1826). Raimund hatte – im
Gegensatz zu Nestroy – selten Probleme mit der Zensur des Vormärz, seine Texte
sprechen von Verzicht und Selbstbescheidung. In seinen ersten Werke
verspottete er übernatürliche Welt des Märchens und machte sie komisch. „Der
Alpenkönig und der Menschenfeind“-Komödie des Charakters.Der Elf heilt den
Menschenfeind, indem er ihm seinen Doppelgänger zeigt,um ihm den Unsinn
seiner Herrschaft zu verdeutlichen.
Nestroy (1801–1862) und seine über achtzig Stücke stehen in krassem Gegensatz
zum Werk Raimunds. Sein Werk entstand unmittelbar aus den Bedürfnissen des
Wiener Volkstheaters und wurde aus einer Vielzahl von Quellen abgeleitet,
darunter zeitgenössische französische und englische Romane, aber auch
fremdsprachige Theaterstücke. Nestroy adaptierte Handlungslinien und Motive.
Sein Genie lag in der Transformation ins Wiener Milieus und in der Umgestaltung
der Rollen in lokale Charaktere im Wiener Dialekt. Nestroys Werke sind durch
scharfe Satire und Desillusionstheater charakterisiert, er durchschaut die Realität
und bannt sie mit enthüllendem Wortwitz. Bei seinen Stücken spielte Nestroy
zumeist auch selbst die Hauptrollen, er hatte sich die „lustige Figur“ quasi immer
auf den Leib geschrieben. Seine Zentralfigur war nicht nur Träger der Handlung,
ihre Komik wirkte als Ventil, sie stellte Ängste und Leiden der Bürger dar, zeigte
Missstände auf, aber auch Möglichkeiten der Befreiung aus der Unterdrückung.
Einen kongenialen Partner fand er in dem kleinen, dicken Wenzel Scholz, mit dem
er ein beliebtes Komikerpaar am Carltheater bildete, für das er zahlreiche Stücke
schrieb. Sein Werk „zu ebener Erde und im ersten Stock“ .Nestroy gibt hier
simultane Handlung eines armen Amtmannes und eines verschwenderischen
Reichen.Wichtig ist hier psychologische Bildung des Charakters. Raimund und
Nestroy übernehmen aus Burgtheater(pučki teatar valjda xd) Singspiel. Die
Volkskomödie wurde zwischen 1815 und 1848, dem Vormärz, vor allem auch als
Ersatz für politische und öffentliche Interessen des Bürgers gesehen. Denn außer
dem Theater war jedes abendliche Zusammentreffen verboten. Die Bevölkerung
besuchte daher das Theater, um die politische Situation zu vergessen. Politische
„Spitzen“, die gegen Metternich und seinen Staat gerichtet waren, waren sehr
beliebt. Berühmt und von der Obrigkeit gefürchtet war Nestroys Talent zu
extemporieren. Auf diese Weise setzte er Seitenhiebe auf aktuelle politische oder
gesellschaftliche Ereignisse.

15.Heinrich Heine

Er gehört zu dieser Gruppe „Junges Deutschland“(auch Menicel, Karl Guckov, Karl


Imerman), obwohl er das verneint/negiert. Die ersten Heinrichs Werke sind im
Geist der Romantik. Er bleibt zwischen Romantik und der sozial-revolutionären
Ideen. Auf der einen Seite schreibt er als Romantiker, auf der anderen Seite ist er
ziemlich kritisch(Kritik der Gesellschaft). Er ist Verteret einer erfolgreichen
Engagierten Literatur. Er war jüdischer Herkunft. Erv wollte die Eintrittskarte in
die europäische Kultur und die einzige Möglichkeit dafür war der Abschied vom
Judentum. Er ist katholisch geworden.

1)er ist als romantischer Dichter des Lieds erfolgreich geworden.

2)dann als Reisebeschreiber(Urheber der Reisebeschreibung als literarische


gattung)

3)als Schöpfer der Reportage als literarische Gattung

4)als vertreter der Engagierten Literatur

Er ist der Vertreter der Generation, die auf die großen Autoritäten verzichtet
hat(Goethe und Schiller). Was sein Stil charakterisiert ist die Individualität und
gesellschaftliche Besinnung. Alles was zählt sind Subjektivität und was innerhalb
des Wesens existiert. Der große Ruhm gewinnt Heine sehr jung mit der
„Reisebilder“-verspätete Romantik. Sie einthalten „Buch der Lieder“ und „die
Harzreise“. Im Jahr 1826. Isolierte Heine seine Lieder in Buch der Lieder und als
eine Ganzheit bleibet die Harzreise(putopisna proza). Ausgezeichnet war seine
geniale Subjektivität und Originalität der Beachtung. Er verknüpft Landschaftsbild
und Natur mit der Gesellschaft und Kultur. In der Harzreise verknüpft er
Landschaftsbild mit seinem eigenen Erlebnis. Im Buch der Lieder hebt besonderes
das Gefühl der Melancholie hervor, aber kommen auch andere Gefühle vor.
Erholung und Vergnügen in der Natur(Heine reist häufig einsam). Harz ist das
Gebirge im norddeutschen Raum. Brok ist der Gipfel, wo sich Valpurgisnacht
ereignet. Neben der prachtvollen Natur steht immer Heinres Kritik. Heines Kritik
ist nicht nur gesellschaftlich-politisch, dondern auch Kritik der gesellschaftlichen
Kultur.(voller Ironie und Autoironie). Er kritisiert die Kultur in Deutschland. Der
Begriff Hassliebe passt hier gut. Die Deutschen sehen nicht, was sie ändern sollen
oder müssen, im Gegensatz zur Frankreich, die seit der Revolution, etwas
geändert hat. Im Buch der Lieder dominieren das Spiel zwischen Hass und Liebe,
Afirmation und Negation, große Gegensätze, Begeisterunf unf Pessimismus. Was
tritt aus diesem Buch hevrov ist „lyrische Intermezzo“. In diesem Zyklus der Lieder
neben des Motivs der Liebe kommt auch die Liebesenttäuschung vor. Aus Buch
der Lieder/lyrischer Intermezo kommt das Lied „Lorelei“. Schummans
Komposition dieses Liedes ist sehr bekannt. Die romantische Motive sind hier in
der Ganzheit übernommen. Die Elfe, mytische Fabel, Wasser, Tiefe, alles, was in
Romantik vertreten war. Die Kraft, dass alles was im Menschen mystisch,
unerkennbar ist, ist auch anziehend und interessant. In „Lorelei“ übernimmt
Heine den Ton des Volkslieds. Er ist hier Romantiker, aber auch großer Kritiker der
Situation in Deutschland. Wegen seiner kritischen Beiträge ist er Schriftsteller im
Exill-der Exilliteratur. Er musste zweimal nach Frankreich emigrieren, um der
Zensur zu entgehen. Er schreibt auf französisch die Artikerl über deutschland und
gleichzeitig sendete die Reportage aus paris nac deutschland. Er spielt die Rolle
der Vermittler. In Paris entstanden seine nordische Balladen. Heine ist großer
Dichter der Balladen.

Das Gedicht“die Jahre kommen und gehen“ hier ist charakteristisch seine radikale
Abwechslung des Tones im letzten Vers. Sein Ton ist nicht mehr romantisch. In
diesem letzten Vers bezeichnete Heinrich den romantischen Weg der
Liebeserklärung als veraltet. Das lyrische Ich hat das Ideal der Vergänglichkeit des
Lebens gekennzeichnet. Das ist die Liebe, die als Schmerz bleibt. Er möchte sagen,
dass Romantik veraltet ist für seine Generation. Mit diesem künstlerischem Weg
kann man die tiefste Emotionen, auf diese Weise, nicht mehr äußern, weil das
ironisch klingt. Er ist von der Romantik getrennt, aber nicht im Ganzen.

Deutschland.Ein Wintermärchen

Deutschland. Ein Wintermärchen« ist ein Versepos von Heinrich Heine. Es wurde
1844 erstmals veröffentlicht. Voller Ironie und Polemik stellt der Dichter, der im
französischen Exil lebt, preußischen Militarismus und Nationalismus an den
Pranger. In »Deutschland. Ein Wintermärchen« fasst Heinrich Heine die Eindrücke
während einer Reise durch sein Heimatland im November 1843 zusammen. Seit
1831 lebt Heine im Pariser Exil. Aus dem liberalen Frankreich kommend, ist sein
Blick geschärft für die restaurativen Kräfte in Deutschland. Mit beißender Ironie
schildert er den geistigen Zustand seines Vaterlandes, unter dem er seit Jahren
persönlich leidet. Das politische Gedicht erschien 1844 bei Hoffmann und Campe
in Hamburg als Teil des Bandes »Neue Gedichte«.Bereits bei der Durchsuchung
seines Gepäcks nach verbotenen Schriften beim Grenzübertritt in Aachen sieht
der Ich-Erzähler seine Vermutung der anhaltenden Zensur und Unterdrückung
bestätigt. In der Kaiserresidenz entlarvt er Militär und Bürger als arrogant nach
außen, dabei ängstlich und unterwürfig im Innern. Ab 1819 fanden mit den
Karlsbader Beschlüssen die Reformbewegungen in Preußen ein vorläufiges Ende.
Eine der Folgen war die Verschärfung der Zensur: Veröffentlichungen wurden
streng überwacht; Bücher konnten verboten, Zeitungsartikel unterdrückt werden.
Seine Schriften wurden verboten; 1831 verließ er fluchtartig seine Heimat und
ging ins Pariser Exil. Von dort aus arbeitete er als Korrespondent für die
»Augsburger Allgemeine«. In Beiträgen für das Feuilleton informierte er die
deutschen Bürger über das Leben im – seit Napoleon – freiheitlichen Frankreich.
In Köln nimmt der Reisende eine scharfe Abrechnung mit Kirche und Klerus vor.
Im Katholizismus und dessen Geschichte von Kreuzzügen und Inquisition sowie
anhaltendem Aberglauben erkennt er einen Feind der Vernunft. Der Rhein,
umstrittener Grenzfluss zwischen Frankreich und Deutschland, sucht Trost beim
Erzähler: Er fühlt sich verspottet vom deutschem Volksliedgut. Nationale
Strömungen gebe es allerdings auf beiden Seiten, tröstet ihn dieser. Als des
Erzählers Alter Ego ihm im Traum deutlich macht, dass seine Schriften Auslöser
für Verbrechen und Bluttaten sein können, erschrickt er. Über Mülheim, Hagen
und Unna kommt der Reisende zum Teutoburger Wald. Immer wieder versinken
die Wege durch Deutschland in Kot, Dreck und Schlamm. Selbst die Römer seien
darin steckengeblieben. Das habe den Deutschen zum Sieg verholfen, analysiert
der Erzähler. Seine sämtlichen Erfahrungen unterwegs münden in Kritik: am
schweren deutschen Essen, an der behaglichen Bequemlichkeit der Deutschen, an
ihrer Gefühlsduselei, dem preußischen Militarismus und Nationalismus. Im Traum
begegnet er Kaiser Barbarossa, der seit Jahrhunderten im Kyffhäuser auf seine
Stunde wartet, um Deutschland zu retten. Vergeblich verlangt er vom Erzähler
Respekt; schließlich nennt er ihn einen Hochverräter. Beim Aufwachen sehnt sich
der Reisende nach dem französischen Kaiser. Ihm allein traut er zu, sein
geknechtetes Vaterland zu befreien, sowohl von der romantischen Verklärung der
Vergangenheit als auch von seinem preußisch-militärischen Größenwahn. Über
Minden, Bückeburg und Hannover erreicht der Reisende sein Ziel: In Hamburg
besucht er seine Mutter, trifft seinen Verleger Campe und schließlich die »Göttin«
Hammonia, Schutzpatronin Hamburgs. Ihr gegenüber gibt er seine zwiespältigen
Gefühle zu: Heimweh und Vaterlandsliebe einerseits, Abscheu gegen geistige
Enge und Unterdrückung andererseits. Die Göttin offenbart ihm die Zukunft
Deutschlands als eine stinkende Kloake im Nachttopf Karls des Großen. Der
Reisende wird ohnmächtig; dennoch versucht Hammonia ihn mit Liebesschwüren
in Deutschland zu halten. An den Zuständen einschließlich des Zensurwesens
werde sich zwar schwerlich etwas ändern, doch man könne versuchen, den
Deckel auf dem Topf zu halten. Das Versepos »Deutschland. Ein Wintermärchen«
gehört zur Exildichtung. Entstanden 1944 in Paris, ist es eins von Heinrich Heines
wichtigsten Werken. Der Dichter schildert darin den geistigen Zustand seines
Heimatlandes in der Zeit des Vormärz (zwischen den Befreiungskriegen 1813/15
gegen Napoleon und der Märzrevolution von 1948). Die negative Sicht auf das
Land entspringt seinen eigenen Erfahrungen (Zensur, Publikationsverbot,
Prozess). Trotz der bitteren Kritik, die im Mittelpunkt des Werks steht, wird
Heinrich Heines Zwiespalt offenbar: Er fühlt sich seiner – so schwierigen – Heimat
tief verbunden und leidet an ihr. Seine Vision ist ein freiheitliches Deutschland an
der Seite der »Grande Nation« Frankreich. Im Vorwort (Prosa-Form) zu seinem
Werk bedauert Heine, dass er sein Versepos wegen der deutschen Zensur
gründlich überarbeiten musste. Dennoch sehe er weitere Kritik kommen. Er sei
jedoch kein Verräter seines Vaterlandes. Im Gegenteil: Er hoffe, dass auch
Deutschland sich für die Ideale der Französischen Revolution öffnen werde. Die
Liberalisierung würde dem Land Achtung in Europa und der ganzen Welt
verschaffen. Der Titel »Deutschland. Ein Wintermärchen« klingt zunächst wie
eine Ergänzung zu Heines 1841 entstandenem Versepos »Atta Troll. Ein
Sommernachtstraum«. Deutlich wird daran jedenfalls die Bedeutung von William
Shakespeare für Heines Werk.

Der Winter als düstere und trübe Jahreszeit kann als Metapher für den
geistigen Zustand Deutschlands gelesen werden: kalt, erstarrt und unwirtlich.
Auch lässt sich dem Titel ein Hinweis auf die Zugehörigkeit des Werks zur
Exilliteratur entnehmen. In Arbeiten späterer Exildichter wird das von Gewalt und
Unterdrückung beherrschte Vaterland als Ort eines andauernden Winters
bezeichnet, während das Gastland als winterlos geschildert wird.
Wie das ganze Werk, so hat schon ironisch-satirischen Charakter: Der Begriff
»Märchen« wurde von der Romantik geprägt, der literarischen Hauptströmung
jener Zeit. Heine stand der romantischen Dichtung aber äußerst kritisch
gegenüber; er beklagte ihre Hinwendung zum Inneren, ihre Falschheit und ihre
Ignoranz gegenüber der politischen und sozialen Wirklichkeit.
In einem Märchen durchdringen sich Wirklichkeit und magische Welt. Auch
Heines Schilderungen erscheinen an vielen Stellen übertrieben und zu überzogen,
um wahr zu sein. Tatsächlich entsprechen sie aber der Realität. Der Titel enthält
also einen deutlichen Hinweis auf die Doppelbödigkeit von Heines Ironie.

Romanzero

Erschien Im Jahr seines Todes. Seiner letzte Gedichtsammlung. Lyrischer Ton ist
barsch, unfreundlich, bitter. Das lyrische Ich beklagt darüber, dass er nicht den
Gott erfunden hat, an den er glauben könnte. Er hatte keinen Glaube. Ehrlichkeit
charakterisiert diese Sammlung Romanzero. Die Rumspielung Heines, seiner
Technik der Spielung ist erloschen. Nur bleibt Ehrlichkeit, Verzweiflung und
Jammer. Überwiegend ist das Gefühl, dass der Mensch armselig in dieser Welt ist.
Also hier gibt es kein revolutuonärer Kampf.

REISEBESCHREIBUNGEN

Er hat Paradigma geändert. Reisebeschreibungen waren nur Berichte aus der


Reise. Aber nach dem Vorbild von Bajron und englischen Reiseschreiber, Heines
Reisebeschreibung ist wirkliche Prosa geworden. Er thematisiert innerliche
Erfahrungen, Begegnungen mit den anderen Kulturen, mit der Landschaft. Sein
Verhältnis zum Neuen. Sein Aufenthalt in Frankreich unterstützt ihn auf neue
Perspektive. In diesen Beschreibungen durch Frankreich, Deutschland, England
wird die Erinnerung an große Dichter erwähnt., d.h Erinnerung an die Kultur. Er
verknüpft seine innerliche Gefühle und Umstände mit der Landschaft, der er
begegnet. Heine Reisebeschreibungen kann man in drei Gruppen unterteilt
werden:
1)Harzreise aus dem Jahr 1826, aus disem Reisebilder abgeschnitter hat.

2)nächstes Jahr: „Nordsee“,“Ideen“, „Das Buch Le Grand“- Idden und Das Buch Le
Grand beziehen sich auf England. Schöne Bilder aus London sind jetzt
kulturologisch und historisch interessant. Unterschied zwischen England und
Deutschland in der Kultur. In der „Nordsee“ überwiegend ist romantischer Ton.

3)“Italienische Reisebeschreibungen“. Die Resise von München nach Genova.


Hafen, Bad, Banja di Luca-Stadt. Hier kommen Kunst, Kultur, Malerei aus Italien.
Genova war damals nicht touristische Stadt, aber war lieblingste Raute zu dieser
Zeit. Diese Raute haben wir auch in Effi Briest. In Italienischer Reisebeschreibung
der Ton ist weicher, man kann die Leichtigkeit des Lebens fühlen, die Bilder aus
Süden. Heine hat aus dieser Reisebeschreibungen seine eigene Gattung in der
deutschen Literatur gestaltet und gerade auf die romantischen Vorbilder.

16.Büchner

Karl Georg Büchner war ein deutscher Schriftsteller, Mediziner,


Naturwissenschaftler und Revolutionär. Er gilt als einer der bedeutendsten
Literaten des Vormärz.

-Dantos Tod-

»Dantons Tod« ist ein 1835 erschienenes Drama von Georg Büchner. Es spielt im
Jahre 1794 vor dem Hintergrund der Französischen Revolution. Anders als
Robespierre will Danton gewaltlos eine Republik erschaffen. Am Ende wird er
jedoch selbst zum Opfer

Danton und seine Frau Julie sitzen an einem Spieltisch in einem Spielsalon und
unterhalten sich mit einigen Deputierten (Abgeordneten) über die Revolution.
Danton, Desmoulins und einige andere wollen den Terror und die Gewalt, die
Robespierre mit seinen Maßnahmen auslöst, nicht weiter mittragen. Das Volk ist
wütend über die Armut und beklagt sich.
Bei einer Versammlung der Revolutionäre ergreift Robespierre die Gelegenheit
und versucht alle Versammelten zu überzeugen, dass die Jakobiner auf der Seite
des Volkes stehen, und dass man jeden Volksfeind ermorden muss. Robespierre
behauptet, dass Danton sich gegen den Willen des Volkes stelle und den Erfolg
der Revolution bedrohe. Er wirft Danton vor, sich nur für Frauen und Spiele zu
interessieren. Robespierre beschließt, Danton zu vernichten.

Danton erfährt von seinen Freunden über Robespierres Plan, doch er vertraut
darauf, dass ihm der Konvent nichts antun wird. Seine Freunde, allen voran
Camille, drängen ihn zur Flucht, da mittlerweile ein Haftbefehl gegen ihn vorliegt.
Aber wieder weist Danton die Möglichkeit der Flucht zurück.
Dantons Schuldgefühle wegen der Revolution wachsen, besonders, da er die
Septembermorde befohlen hat. Er sehnt sich immer mehr nach seinem eigenen
Tod und vertraut sich seiner Frau Julie an. Plötzlich umstellen Bürgersoldaten sein
Haus und nehmen ihn fest. Robespierre und St. Just verteidigen die Verhaftung
vor dem Konvent, das bezüglich der Ereignisse geteilter Meinung ist.
Doch Robespierre und St. Just schaffen es, ihre Position durchzusetzen. Im Palais
Luxembourg, das in ein Gefängnis umfunktioniert wurde, wartet Danton auf
seinen Prozess. Im Gefängnis trifft er Revolutionäre und eigene Anhänger. Mit
den Gefangenen unterhält er sich über Gott und den Sinn des Lebens.

Die Ankläger Fouquier Tinville und Hermann, der Präsident des


Revolutionstribunals, manipulieren in der Zwischenzeit die
Geschworenenauswahl, damit Danton auf jeden Fall verurteilt wird. Dieser
beklagt sich darüber, dass das Revolutionstribunal gegründet wurde, um
Unschuldige zu retten, jetzt aber dazu missbraucht wird, um Mord zu begehen.
Danton fordert daraufhin eine Anhörung vor den Ausschüssen. Seinen Feinden
wird bewusst, dass Danton viele Anhänger und Sympathisanten hat. Deswegen
beschließt man, ihm eine Falle zu stellen. Danton wird eine Verschwörung
angehängt, die durch die Falschaussage eines betrunkenen Gefangenen bezeugt
wird. Die Stimmung wendet sich nun gegen Danton und der Prozess wird schnell
durchgeführt. Danton und seine Anhänger werden zum Tode verurteilt.
Dantons Frau Julie sieht nun nur noch einen Ausweg für sich und bringt sich in
ihrem Haus um. Danton und seine Anhänger, darunter sein Freund Camille,
werden hingerichtet. Camilles Frau Lucile kann den Tod ihres Mannes nicht
verkraften und läuft verwirrt durch die Straßen. Plötzlich beginnt sie zu schreien
und lässt den König hochleben. Damit hat sie ihr eigenes Todesurteil gesprochen.
Sie wird sogleich von der Bürgerwehr festgenommen.
Büchners Drama ist ein Klassiker der deutschen Literatur. Es zeigt, dass die
Revolution gegen das absolutistische System des Königs und des Adels mit Terror
und Gewalt ein anderes System hervorgebracht hat – das der Tyrannei. Wer sich
gegen Robespierre und seine Anhänger (die Jakobiner) stellte oder eine andere
Vorstellung von einer Republik hatte, wurde zum Volksfeind deklariert und zum
Tode verurteilt. Ein Herrschersystem wurde somit von einem zweiten abgelöst

Die geschichtliche Situation zwischen den Revolutionen von 1789 und 1830
spiegelt sich in Georg Büchners »Dantons Tod«; aktuelle Ereignisse (Frankfurter
Wachensturm 1833) wirken sich aus. Das Stück beschreibt soziale Probleme nach
der Französischen Revolution von 1789.

HAUPTPERSONEN
Danton:
• historische Person
• Führer der Französischen Revolution
• wird auf Befehl Robespierres hingerichtet
Robespierre:
• historische Person
• lebt asketisch im Dienste der Revolution
• unerbittlicher Politiker der Französischen Revolution
Desmoulins:
• historische Person
• schwärmerischer junger Mann
• Anhänger Dantons
• wird mit Danton hingerichtet
Saint Just:
• historische Person, Fanatiker
• Anhänger Robespierres und des Terrors
• Demagoge der Revolution
Hérault-Séchelles:
• historische Person
• verfasste die Konstitutionsakte
• Anhänger der Philosophie Rousseaus
• wird mit Danton hingerichtet
Marion:
• fiktive Figur
• romantisch geprägte Hetäre
Lucile Desmoulins:
• historische Person
• romantisch veranlagt
• provoziert ihre Verhaftung
Julie Danton:
• hat mit der historischen Person nichts zu tun
• idealisierte Partnerin Dantons
• nimmt sich das Leben

Georg Büchners „Dantons Tod“ zeigt ein Land im Umbruch. Der absolutistische
Staat, in dem der König allein über alles entschied, hat sich aufgelöst, und das
aufgebrachte, hungernde Volk treibt die Revolution immer weiter vorwärts, ohne
aber eine Verbesserung seiner Lebensverhältnisse zu erreichen.

„Dantons Tod“ ist ein Revolutionsdrama und ein prominentes Beispiel für ein
Werk mit sogenannter ‚offener Form‘. Das Schauspiel handelt nicht nur von einer
Revolution, sondern ist in sich selbst revolutionär, da es gegen alle Regeln des
‚geschlossenen Dramas‘ (der Dramenform des Französischen Klassizismus)
verstößt. Seinem Thema entsprechend sprengt „Dantons Tod“ den streng
festgesetzten Rahmen des geschlossenen Dramas.

im ersten Akt des Dramas werden drei Interessengruppen innerhalb der


Revolution vorgestellt, deren Ziele und Visionen unterschiedlich, oft sogar
gegenläufig sind (Dantonisten, Robespierristen und das Volk). Die zwei
Revolutionsführer Danton und Robespierre haben verschiedene Ansichten über
den Fortgang der Revolution. Danton – der als neureicher und einflussreicher
Bürger zu den Gewinnern der Revolution zählt – wird bereits in der ersten Szene
als dekadenter Lebemann dargestellt, der seine Zeit mit Kartenspiel und in
Bordellen verbringt. Die politischen Vorstellungen der Dantonisten aber sind
liberal und tolerant, sie fordern nicht nur ein Ende der Schreckensherrschaft,
sondern auch einen liberalen Staat.

Allerdings wird schon in der darauffolgenden Szene klar, wie utopisch diese
Forderungen sind. Der Leser oder Zuschauer wird Zeuge einer tragikomischen
Szene, in der ein betrunkener Bürger in Wut und Verzweiflung beklagt, dass sich
seine Tochter prostituieren muss, um ihre Familie ernähren zu können. Hier wird
die Lage des einfachen Volkes deutlich, das weit von der „Selbstverwirklichung“
und dem „Genussleben“ der dekadenten Dantonisten entfernt ist und wie eh und
je Hunger leidet. In diese Szene tritt die dritte Partei in Form von Robespierre auf.
Anders als die Dantonisten sieht er die Not des Volkes, ohne ihr aber abhelfen zu
können; er propagiert die revolutionäre Tugend, das heißt die völlige persönliche
Uneigennützigkeit und Hingabe an die Sache der Revolution. seine Antwort auf
den Hunger des Volkes erschöpft sich im Aufruf zu mehr Gewalt und härteren
Maßnahmen; er will mit Hilfe der Blutherrschaft durch die Guillotine einen
„tugendhaften Staat“ errichten.

Georg Danton: Georg Danton, der Protagonist des Dramas, wird als eine
selbstsichere und von sich selbst überzeugte Persönlichkeit dargestellt. Diese
Fassade erhält jedoch Risse, als der Leser von Dantons dunkler Vergangenheit
erfährt, die vor allem von den Septembermorden geprägt ist, für die Danton als
damaliger Justizminister verantwortlich war. Während dieser wurden tausende
von Gegnern der Republik, vor allem Aristokraten, exekutiert. Obwohl Danton aus
rechtlicher Sicht keinerlei Schuld zuzurechnen ist, plagen ihn seit diesem Ereignis
moralische Zweifel und Gewissensbisse, die sich hauptsächlich in Form von
Alpträumen äußern (II,5). Diese Einstellung erklärt auch sein plötzliches
Umdenken in Bezug auf die Revolution, weshalb er als Anführer der
Contrerevolution die Terrorherrschaft bekämpfen und die Revolution in
gemäßigte Bahnen lenken möchte.
strebt nach dem Seelenfrieden, nach Ruhe, aber auch nach Genuss

Robespierre wird vorgeworfen, dass er die Menschen nur töte, um von der
bestehenden Not abzulenken. Er stellt sich selbst als Mann mit sozialem Gewissen
dar und prangert gleichzeitig die Genusssucht Dantons an, um das Volk von sich
und seinem Tugendstaat zu überzeugen. Andere Revolutionäre bezeichnen seine
Politik als Terrorherrschaft, wohingegen er selbst den Schrecken als legitimes
Mittel sieht, seine revolutionären Pläne zu verwirklichen.

- Leonce und Lena –

die Komödie / Lustspiel - Es verknüpft Elemente der romantischen Komödie mit


jenen der politischen Satire.
Obwohl Leonce und Lena als (harmloses) Lustspiel bezeichnet wird, ist das Drama
eine deutliche Polit-Satire der gesellschaftlichen Verhältnisse in der ersten Hälfte
des 19. Jahrhunderts.
Viele Monologe
Ein weiteres typisches Merkmal für diese Epoche ist, dass die Frauen begannen,
sich zu emanzipieren und für ihr Recht zu kämpfen. Diese Teilbewegung des
Vormärz widerspiegelt sich in der Person von Lena, die nicht mit jemandem
verheiratet werden will, den sie weder kennt noch liebt, und daher die Flucht
ergreift.

Das Stück erzählt in drei Akten die Geschichte eines Prinzenpaares, dessen
königliche Väter aus den Reichen »Popo« und »Pipi« die Eheschließung für sie
arrangierten. Auf der Flucht vor der Zwangsehe begegnen die beiden einander,
verlieben sich und heiraten schließlich maskiert und ohne Wissen um die Herkunft
des jeweils anderen.
Erster Akt

Die erste Szene beginnt mit einem Gespräch zwischen dem Prinzen Leonce und
seinem Erzieher. Leonce verspottet das Vorhaben des Hofmeisters, ihn auf seine
Tätigkeit als Staatsmann vorzubereiten, indem er eine Reihe sinnloser
Beschäftigungen aufzählt, die er bereits vollbracht hat. Der Hofmeister tritt ab
und mit sich allein verfällt Leonce in einen klagenden Monolog über das
langweilige Schicksal, ein melancholischer Müßiggänger zu sein. Währenddessen
tritt der angetrunkene Valerio auf. Die beiden Männer entdecken als
Gemeinsamkeit ihren Hang zum Nichtstun und freunden sich miteinander an.

Die zweite Szene führt in das Ankleidezimmer von König Peter aus dem Reich
Popo, Leonces Vater. König Peter wird als ein vergesslicher König vorgestellt..
Nach der Ankleidezeremonie begibt er sich zur Staatsratssitzung; da er vergessen
hat, worüber er dort sprechen wollte, wird die Sitzung sofort wieder beendet.

In der dritten Szene trennt sich Leonce von seiner Geliebten Rosetta, die ihn – wie
alles und jeder in seinem Leben – anödet. Auch sein Verhältnis zu seiner
Mätresse, der schönen Tänzerin Rosetta, ermüdet ihn mehr, als dass es ihn
anregt. Nur im Sterben dieser Liebe sieht er noch einen gewissen Reiz. Gefühl-
und rücksichtslos lässt er Rosetta fallen. Diese verliert ihre Funktion und muss das
Schloss verlassen. Trotz seiner Jugend scheint dem Prinzen der Höhepunkt seines
Lebens bereits vorüber. Vom Freund Valerio als Narr tituliert will er sich wie
dieser an den einfachen Freuden des Lebens, den kulinarischen Genüssen,
erfreuen. Doch seine Stimmung schlägt einen Moment später ins Gegenteil um
und er droht dem flüchtenden Freund Prügel an. Ein Stolpern und das Erscheinen
des Staatsrates halten ihn davon ab, Valerio weiter zu verfolgen. Der Staatsrat
kündigt an, dass die Prinzessin Lena aus dem Reich Pipi, mit der Leonce auf
Wunsch seines Vaters verheiratet werden soll, am folgenden Tag eintreffen
werde. Der Prinz soll zudem am Tag der Vermählung das Amt des Königs
übernehmen. Leonce will weder heiraten noch König werden. Er plant,
gemeinsam mit Valerio gen Süden zu fliehen.

Die als Braut geschmückte Lena klagt in der vierten Szene im königlichen Garten
einer Gouvernante ihr Leid: Wie Leonce will auch sie sich nicht mit einem
Unbekannten verheiraten lassen. Dabei bedient sie sich einer Sprache, die sie
selbst und ihren Schmerz in die Nähe des gekreuzigten Jesu rückt. Die
Gouvernante deutet an, eine Lösung zu wissen.

Zweiter Akt

Valerio und Leonce befinden sich in der ersten Szene auf einem Feld in der Nähe
eines Wirtshauses. Leonce beschließt, nach einem Frauenzimmer zu suchen, das
seinem Ideal entspricht.

In der zweiten Szene , auf dem Weg nach Italien begegnen die beiden Männer im
Garten des Wirtshauses Lena und ihrer Gouvernante. Sofort entsteht zwischen
Lena und Leonce, die einander ihre Identität nicht preisgeben, eine besondere
Anziehung.

Lena gesteht der Gouvernante in der dritten Szene, dass sie sich von Leonce und
speziell von dessen melancholischem Wesen innerlich berührt fühlt und läuft in
den Garten hinaus.

Dort trifft sie in der vierten Szene auf Leonce. Im Dialog der beiden mischen sich
Gedanken und Gefühle um Tod und Begehren. Nachdem Leonce sie geküsst hat,
entfernt sich Lena. Leonce will das soeben empfundene Glück zum Bleiben
zwingen, indem er sich in einen Fluss stürzt, wird aber von Valerio aufgehalten.
Dritter Akt

Leonce verkündet in der ersten Szene, Lena heiraten zu wollen. Valerio soll ihm
helfen, diesen Wunsch gegenüber König Peter durchzusetzen und zur Belohnung
das Amt des Staatsministers erhalten.

Die zweite Szene spielt im Reich König Peters. Vor dem Schloss haben sich der
König, der Schulmeister und der Landrat sowie einige Bauern versammelt, um das
Jubilieren bei der Hochzeitszeremonie einzuüben.

Die dritte Szene führt ins Innere des Schlosses, in dem die Hochzeitsgesellschaft
auf das Brautpaar wartet. Leonce, Lena, Valerio und die Gouvernante betreten
maskiert den Saal. Valerio stellt das Liebespaar als berühmte Marionetten vor.
König Peter, der dies glaubt und daher meint, leblose Puppen vor sich zu haben,
fasst den Beschluss, diese stellvertretend heiraten zu lassen. Die vermeintlichen
Puppen werden getraut. Als sie anschließend ihre Masken abnehmen, werden sie
als Prinz Leonce und Prinzessin Lena erkannt. Erstmals erfahren sie voneinander
um ihre Herkunft. Zunächst sehen sich alle als Betrogene an. Schließlich übergibt
der gerührte König seinem Sohn die Regierungsgeschäfte. Leonce verabschiedet
die anwesenden Gäste und kündigt an, man werde am folgenden Tag noch einmal
von vorn beginnen. Es folgen noch einige Äußerungen von Lena, Leonce und
Valerio, in denen der Wunsch nach einem Land zum Ausdruck kommt, das von
Puppen und Spielzeug besiedelt wird und aus dem Arbeit und Ernsthaftigkeit
zugunsten von Müßiggang und Genuss verbannt sind.

Büchner wollte in seinem Drama nicht allein die politische Klasse verspotten. Der
versteckte Angriff galt auch einer um sich selbst kreisenden Kunst, die dem Ideal
einer Gesellschaft huldigt, in der Gefühlsäußerungen sentimental, Gedanken von
bornierter Kleinlichkeit und das »schöne Leben« ein Garant für Langeweile und
Oberflächlichkeit sind.

2.Zusammensetzung

In seinem Werk sollen Prinz Leonce aus dem Königreich Popo und Prinzessin Lena
aus dem Königreich Pipi vermählt werden. Nachdem Leonce sich von seiner
Geliebten verabschiedet hat, beschließt er mit Valerio vor der Heirat nach der
Italien zu fliehen. Auch Lena flieht zusammen mit ihrer Gouvernante vor der
anstehenden Hochzeit. Auf der Flucht begegnen sich Leonce und Lena und
verlieben sich ineinander, jedoch ohne die Identität des anderen zu wissen. König
Peter aus dem Reiche Popo, der die Hochzeitszeremonie abhalten will, erfährt
von der Abwesenheit der Braut und des Bräutigams. Zur Hochzeitsfeier tauchen
Leonce und Lena maskiert wieder auf. Da das Brautpaar „nicht anwesend“ ist,
werden Leonce und Lena maskiert vermählt. Nach der Trauung nehmen sie die
Masken ab und es stellt sich nach großer Überraschung aller Anwesenden heraus,
dass es sich tatsächlich um das eigentliche Brautpaar handelt, für die ohnehin die
Hochzeitzeremonie ursprünglich arrangiert wurde. König Peter übergibt daraufhin
sein Amt an Leonce und Valerio wird zum neuen Staatsminister ernannt.

Leonce übernimmt in der Komödie eine zentrale Figur. sieht keinen Sinn im
Leben. Er ist der Kronprinz und erhält nach seiner Hochzeit das Amt des König
Peters. Seine Hauptzüge sind die Melancholie, die Langeweile und die
Handlungsunfähigkeit. Die Spannung der Melancholie entsteht, wenn die
Sinnlosigkeit des Handelns eingesehen wird und wenn die Wiederkehr des
Immergleichen mit der Konsequenz der Untätigkeit und Langeweile auftritt.
Schon in der ersten Szene erweist sich Leonces Charakter als problematisch.
Dieses bekommt der Hofmeister zu spüren, da Leonce ihn nicht zu Wort kommen
lässt, obwohl der Hofmeister ihn auf seinen Beruf als zukünftigen Thronfolger
vorbereiten möchte.
Sein engster Vertrauter ist der Trunkenbold und Lebenskünstler Valerio, der in
den Tag hinein lebt und lieber stiehlt, als Geld zu verdienen.
König Peter erscheint nur als Karikatur eines Königs, da er zerstreut, verwirrt,
vergesslich und weltfremd ist.

17.Poetischer Realismus (Bürgerlicher)

Zentrales Thema der Literatur war der Mensch und seine Beziehung zu Umwelt
und Wirklichkeit. Die Schriftsteller nutzten eine realistische Schreibweise, um sich
inhaltlich der erfahrbaren Wirklichkeit und den Realitäten des Lebens
zuzuwenden. Negative Seiten des Lebens wie Armut und Elend, Krankheit und
Tod werden in der realistischen Literatur zwar oft dargestellt, doch häufig auch in
einem humorvollen und versöhnlichen Ton. Poetischer Realismus beschränkte
sich nicht nur auf bloße Beschreibung der Wirklichkeit, sondern war auch offen
für eine ästhetische (oft zumindest in gewissem Maße schönfärberische)
Darstellung der Realität.
Träger dieser Bewegung war im deutschen Sprachraum das Bürgertum. Die
handelnden Charaktere sind in der Regel im Bürgertum angesiedelt, bürgerliche
Werte und Ideen spielen eine besondere Rolle. Daher spricht man auch oft vom
bürgerlichen Realismus.

Hauptvertreter

Friedrich Hebbel („Maria Magdalena“ Drama 1843)


Theodor Storm („Der Schimmelreiter“ Novelle 1888)
Theodor Fontane („Effi Briest“ Roman 1895)
Gustav Freytag („Soll und Haben“ Roman 1855)
Gottfried Keller („Kleider machen Leute“ Novelle 1866)
Conrad Ferdinand Meyer („Der Heilige“ Roman 1879)
Wilhelm Raabe („Der Hungerpastor“ Roman 1864
Friedrich Hebbel („Maria Magdalena“ Drama 1843)
Theodor Storm („Der Schimmelreiter“ Novelle 1888)

Idee von Literatur

Die "Realisten" wenden sich vor allem gegen die Klassik und Romantik. Man will
das Erfahrbare und Überprüfbare darstellen und ächtet die Phantasie. In der
realistischen Dichtung sollen selbst die Gefühle und Meinungen des Dichters
außerhalb der Darstellung bleiben. Man ist daran interessiert, den Menschen in
seinem alltäglichen Leben darzustellen. Der Realist will illusionsloser Beobachter
sein. (Jan Birger)

die Wirklichkeit möglichst genau nachgeahmtwerden.( Olga )

So wenig Subjektivtät wie möglich.

Man soll in der Kunst nicht die Idee, sondern das Objekt beschreiben, die Welt,
die man sehen und fassen kann, objektiv beobachten und schildern.
Themen
Im Zentrum der Literatur steht das Individuum (Psychologisches Interesse)
Der Mensch in seiner natürlichen und gesellschaftlichen Umgebung -
menschliches Handeln unter dem Einfluss der Natur (körperliche und geistige
Gaben, Charakter und der umgebenden Natur), der gesellschaftlichen Zwänge
und des Zufalls. - Auch der Konflikt zwischen Individuum und Gesellschaft
wird thematisiert. Für die Realisten steht nicht die Masse der Gesellschaft im
Vordergrund, sondern die Persönlichkeit. Dieser psychologische Realismus
legt besonderen Wert auf die Beschreibung des Innenlebens der Figuren.

Dominierende Gattungen
Führend sind die erzählenden Gattungen (Roman, Novelle), weil man in diesen
Formen am besten eine exakte Beschreibung einer Situation machen kann. In der
Lyrik werden erzählende Gedichte bevorzugt, die Balladen; Hebbel ist der einzige
Dramatiker.

Darstellenden Prinzipien
Es gibt keine erregte oder pathetische Äußerung, Emotionen werden vom
Erzähler berichtet, die Figuren sprechen imKonversationston.(Katharina)
Kennzeichnend für die Erzählung des Realismus ist die Rahmentechnik: Ein
Erzähler erinnert sich an eine Begebenheit aus seinem Leben oder an eine alte
Chronik, in der die dann folgende Geschichte erzählt ist. (Jan Birger)
Ein weiteres Merkmal ist die formale, inhaltliche und stoffliche Einfachheit in oft
breiter Ausgestaltung. Auf drastische Stilmittel wirde weitestgehend verzichtet.
(Laura)

Wirkungsabsicht

Es wird kaum Gesellschaftskritik geübt.


Den Menschen soll die Wahrheit offenbart werden.
18.Christian Friedrich Hebbel
Der Sohn eines Maurers. Ärmliche Jugend. Später Maurerlehrling und Schreiber.
Studium in Hamburg und München . Stipendium in Kopenhagen. Paris; dort
Bekanntschaft mit Heine.

-Maria Magdalena-
Die Geschichte ist die: Klara ist schwanger, aber nicht verheiratet. Als auf ihre
Schwangerschaft nicht in ausreichender Frist eine Hochzeit folgt, fällt sie in einen
Brunnen und stirbt.

a)ein bürgerliches Trauerspiel


Das bürgerliche Trauerspiel entstand mit dem Aufstieg des Bürgertums im 18.
Jahrhundert. Im Gegensatz zur vorher üblichen heroischen und aristokratischen
Tragödie spielen jetzt nicht mehr die Schicksale des Hochadels oder antiker
Helden eine Rolle, sondern es werden tragische Schicksale einzelner Menschen
des bürgerlichen Standes dargestellt.
Dabei werden die Schicksale meist durch die Konflikte der Stände hervorgerufen.
Es geht um den Kampf gegen die Unterdrückung durch den Adel (z.B. in Lessing:
Emilia Galotti und Schillers Kabale und Liebe), aber auch um Konflikte innerhalb
des eigenen Standes (wie z.B. in Hebbels Maria Magdalena).

B) Zur Entstehung von Maria Magdalena


So geht es bei Hebbel nicht mehr um den Konflikt zwischen Bürgertum und
Adelswillkür, sondern um kleinbürgerliche Moral-vorstellungen und Sittenstrenge
mit den daraus sich ergebenden Konflikten innerhalb des Standes. Geänderte
soziale und politische Verhältnisse sind Gründe für diesen Wandel.
Hebbel wollte also das bürgerliche Trauerspiel erneuern.
c) Zum Inhalt:
- Maria Magdalena wird als bürgerliches Trauerspiel
bezeichnet (s.o.)
- Hebbel geht auf die Konflikte innerhalb einer
Familie und deren Lebensumstände in einem
bestimmten Stand ein (s.o.)
- Es geht um bürgerliche Beschränktheit: alle
Personen in dem Stück leben in dumpfer Gebundenheit
an bürgerlichen Normen bzw. Traditionen.
- Das Stück ist in 3 Akten aufgebaut

1.Akt:
Das Theaterstück spielt hauptsächlich im Haus des strengen und frommen
Tischlermeisters Anton.
Es beginnt an einem Sonntagmorgen: Karl, der Sohn, zeigt der Familie eine neue
goldene Kette, die er durch seine Überstunden finanziert hat. Er bittet seine
Mutter, ihm einen Gulden zu borgen. Sie gibt ihm aber das Geld nicht und Karl
verlässt das Haus verärgert.

Die Tochter Klara hat ein Verhältnis mit Leonhard, einem skrupellosen Kassie-rer,
welcher nur auf seine Karriere bedacht ist. Doch eigentlich ist sie in ihre alte
Jugendliebe, den Sekretär Friedrich verliebt. Dieser hatte allerdings die Stadt
verlassen. Als er wieder unerwartet aufgetaucht, fasziniert seine Art Klara erneut
und verärgert Leonhard, der darauf seine Liebschaft zu Klara als Druckmittel
ausnutzt. Aus Eifersucht und Angst, sie zu verlieren, zwingt er Klara, mit ihm zu
schlafen. Klara wird von ihm schwanger. Sie weiß, dass sie gegen die Normen des
Vaters und die der Gesellschaft verstößt. An dieser Stelle setzt die Handlung des
Dramas ein.

Beim Abendessen warten alle auf Karl, der aber nicht erscheint. Es klopft
daraufhin an der Tür und es treten zwei Gerichtsdiener ein. Sie erzählen, dass in
einem Haus eines Kaufmannes eingebrochen wurde und Karl deshalb wegen
Juwelendiebstahls festgenommen wurde. Daraufhin bricht die Mutter, die gerade
von einer schweren Krankheit genesen war, entsetzt zusammen und stirbt.
Leonhard distanziert sich immer mehr von der Familie, da er nicht mit der
Schwester eines Diebes zusammen sein möchte.

Der Vater glaubt an die Schuld seines leichtlebigen Sohnes und ist in seinem
moralischen Stolz zutiefst verletzt. Er unterstellt Klara, am Tod der Mutter, sowie
am Verhalten Leonhard nicht unschuldig zu sein. Klara wird immer verzweifelter,
als der Vater sie geradezu zwingt, ihm zu schwören, ihm nie Schande zu machen
und ihn zu enttäuschen. Er schwört sich umzubringen, falls Klara auf den falschen
Weg gerät. Klara leistet diesen Schwur, obwohl sie ja bereits schwanger ist.
--> Höhepunkt (Klimax) des Stücks

Obwohl die Juwelen schnell wieder auftauchen und sich herausstellt, dass Karl
unschuldig ist, bangt der Vater weiter um den Verlust seiner bürgerlichen Ehre.
Klara trifft nun alle Schande allein, da sie ihre Unschuld Leonhard geschenkt hat.
Klara trifft den Sekretär und gesteht im ihre Liebe und ihre ausweglose Lage. Der
Sekretär ist erschüttert über das gemeine Verhalten von Leonhard, kann sie aber
nun, nachdem er alles weiß, nicht mehr heiraten, obwohl er ihr auch seine Liebe
gesteht. Er will Leonhard nun zum Duell fordern.
--> Abfallende Handlung

Nur eine Ehe mit dem verhassten Leonard kann Klara noch retten. Deshalb sucht
sie noch einmal Leonhard und fleht ihn geradezu an, sie zu heiraten. Leonhard
bleibt aber hart und weigert sich aus gekränkter Eifersucht. Er erfindet eine
Liebesbeziehung zu einer anderen Frau, um Klara endgültig abzuweisen. Klara
verlässt ihn daraufhin. Klara sieht sich vor zwei Alternativen gestellt: entweder
mit der Schande zu ihrem Vater zu gehen oder sich selbst umzubringen. Sie
erklärt Leonard `lieber Selbstmörderin und zugleich Kindesmörderin` zu werden,
anstatt `Vatermörderin `(4.Szene).
Leonhard macht sich noch mal Gedanken über ihr Gespräch und entschließt sich
dann doch zu ihr zu gehen, aber der Sekretär kommt und fordert ihm zum Duell
auf.
In der Zwischenzeit kommt Karl aus dem Gefängnis und erzählt Klara, dass er die
Familie verlassen will und zur See gehen will, da er die bürgerlichen Zustände
nicht mehr aushält. Er bittet Klara, ihm noch ein Glas Wasser vom Brunnen zu
holen. Klara sieht nun ihre Chance, ihren Selbstmord wie einen Unfall aus-sehen
zu lassen. Sie will sich im Brunnen ertränken. So wären nach ihrer Ansicht alle
Probleme gelöst, denn
·Bleibt sieauf der Welt und gebärt das uneheliche Kind --> Schande
·Bringt sich ihr Vater um --> Schande
·Nur ein tragischer Unfall bringt keine Schande

Inzwischen hat der Sekretär Leonhard beim Duell getötet. Selbst tödlich verletzt
kommt er zu Meister Anton und fragt nach Klara. Daraufhin wird dem Sekretär die
Situation klar und sie eilen beide zum Brunnen. Auf dem Weg dorthin, bittet er
den Vater Klara zu vergeben, und hielt um ihre Hand an. Der Vater will sie nun
nicht mehr verstoßen. Sie treffen auf Karl, der ihnen berichtet, dass man Klaras
Leiche im Brunnen gefunden hat. Er sagt, sie habe sich umgebracht, was der Vater
nicht glauben will. Der Sekretär bedauert, dass sie sich aus Schande wegen ihrer
Beziehung zu Leonhard umgebracht hat und sagt, dass er es nicht Wert gewesen
sei. Karl führt daraufhin den sterbenden Sekretär zu Klaras Leiche.
-->Katastrophe

d) Personencharakteristik:

1) Der Vater, Meister Anton:


-Tischlermeister von Beruf
-Vertreter der Tugenden der „guten alten Zeit“
-hat strenge Moralvorstellungen, will u. kann ohne
bürgerliche Ehre nicht leben, Ehrbarkeit ist von höchster Bedeutung
-ist sehr ungerecht und brutal
-starr, besitzt keinen Funken menschlichen
Verständnisses für das Leben
-ist egozentrisch, denkt nur an sich, an seinen guten
Leumund
-ist sich sicher, dass er allein weiß, was gut und
richtig ist
-lebt in einer Fantasiewelt und zwingt seine Familie
mit Gewalt, mit ihm so zu leben
2) Die Tochter, Klara:
-ist das Opfer vom Vater und der Moralvorstellung der
Gesellschaft
-besitzt menschliche Züge, obwohl sie in den
Ordnungsverhältnissen des Vaters lebt
-handelt nach bürgerlichen Pflichten und nicht nach
Leidenschaft, hat Angst vor dem
Gerede der Leute
-sehnt sich nach Liebe
-stürzt sich nicht aus Schuldgefühlen, sondern aus
Liebe zu ihrem Vater in den Tod („O Gott, ich komme
nur, weil sonst mein Vater
käme!“ 3. Akt, 8.Szene)
-ist selbstlos, sie soll es alleine treffen, der
Vater soll unbeschadet bleiben
Sie muss vor allem „die besteTochter“ sein,

3) Der Sohn, Karl:


-besitzt starken Willen zur Selbstbehauptung
-fürchtet nicht den schlechten Leumund, sondern eher
materielle Nachteile; ist von der Mutter verwöhnt
-lebt in einer anderen, zeitgemäßeren Welt als sein
Vater, verachtet die kleinbürgerliche Enge und die
Starrheit der Leute
-instinktiv will er sich aus den engen Verhältnissen
befreien und entfliehen

4) Leonhard:
-ist von Beruf Kassierer
-ist nach den Normen der bürgerlichen
Gesellschaftsmoral ein normaler, strebsamer
Ehrenmann
-hat Klara geschwängert
-ist äußerlich brav, setzt alles daran den äußeren
Schein zu wahren
-im Inneren nicht böse, er folgt aber den
gesellschaftlichen Normen
-tut alles, um seine bürgerliche Existenz zu sichern
-ehrgeizig(Ausschaltung eines Konkurrenten bei der
Bewerbung als Kassierer)und geldgierig (denkt mehr
an die Mitgift bei der geplanten Heirat mit Klara)

5) Der Sekretär, Friedrich:


-war der Jugendfreund von Klara
-ist sehr sympathisch
-will menschlich handeln, aber den Schein
bürgerlicher Wohlanständigkeit bewahren

6) Weitere Personen:
Die Mutter Therese- Zu ihrer Aufgabe gehört es, die Kinder zuFrömmigkeit und
Gehorsam zu erziehen, den Haushalt sparsam und reinlich zu führen, mildtätig zu
sein und fürHarmonie zu sorgen ; Wolfram, ein Kaufmann; Adam, ein
Gerichtsdiener; ein zweiter Gerichtsdiener; ein Knabe; eine Magd.

Aufbau des Dramas:3 Akte


- 1. Akt: Höhepunkt (Klimax) des Stücks
(Klara muss ihrem Vater schwören, ihm keine Schande
zu machen, obwohl sie weiß dass sie schwanger ist)
- 2. Akt: Abfallende Handlung
(Ausweglose Lage von Klara)
- 3. Akt : Katastrophe: Selbstmord Klaras
Das Geschehen spielt sich hauptsächlich im Haus der strengen und frommen
Tischlermeisters Anton ab;
Nur am Anfang des 3. Akts wechselt die Handlung in Leonhards Zimmer
- Vater–Tochter - Beziehung tritt in den Vordergrund
und gewinnt eine große Bedeutung für den tragischen
Ablauf
--> sie muss schwören, ihm keine Schande zu machen,
obwohl sie schon weiß,dass sie schwanger ist
Fazit: Kritik an den engen Moralvorstellungen,
Werten und Normen des Bürgertums (s.o)
Schuld am Tod Klaras
-hauptsächlich der eigene Vater (Suizidandrohung; Eid)

Verwirrt und gebrochen bleibt der Vater zurück. Das Drama endet mit seinen
Worten:„MEISTER ANTON. Ich verstehe die Welt nicht mehr!“

In Leonhard hat sie vielleicht ihre Möglichkeit gesehen, mehr Ansehen von ihrem
Vater zu bekommen, denn Töchter standen zu dieser Zeit eher an zweiter Stelle
nach den Söhnen Sie ist so konzentriert darauf, Leonhard zu einer Hochzeit zu
bewegen, dass sie nicht auf ihre - oder seine - Gefühle zu achten scheint. Ihr geht
es vielmehr um die Heirat, den guten Schein. Im Gegensatz zu Klara geht es
Leonhard nicht nur um den (kurzen) guten Schein einer Hochzeit. Ihm sind
Gefühle wichtig

Die erste Frage heute ist wohl: wer ist das, Maria Magdalena? Sie ist eine Frau, die
eine ausgezeichnete Rolle in der biblischen Geschichte spielt, denn nach seiner
Wiederauferstehung von den Toten erscheint Jesus Christus ausgerechnet ihr
zuerst (Markus 16, 9). Sie gehörte neben den zwölf Jüngern zur Entourage, die
Christus bei der Verkündigung des Evangeliums begleitet hat (Lukas 8, 2). Diese
Maria Magdalena, die unter die ersten Anhängerinnen Christi zählt, wird nach der
katholischen Überlieferung aber auch mit einer gewissen Sünderin identifiziert,
deren Geschäft die wohlfeile Unkeuschheit gewesen sei.
19. Keller
Gottfried Keller war ein SchweizerSchriftsteller. Seine Werke zählen zu
denwichtigsten Werkendes Realismus und umfassen verschiedene
Gattungen,vonder Lyrik bis zudenProsawerken.

Der grüne Heinrich von Gottfried Keller ist ein teilweise autobiografischer Roman,
der neben Goethes Wilhelm Meister und Stifters Nachsommer als einer der
bedeutendsten Bildungsromane der deutschen Literatur des 19. Jahrhunderts gilt.

Handlung in der ersten Fassung

In seiner ersten Fassung beginnt der Roman mit dem Auszug Heinrichs aus der
Schweiz. Seine Mutter packt ihm den Koffer, er nimmt Abschied von den
Handwerkern, die im Haus der verwitweten Mutter wohnen; es wird deutlich,
dass sie alleinstehend ist. Auf der Reise begegnet Heinrich in Süddeutschland
einem Grafen mit Frau und Tochter, „überbürgerlichen Wesen“, die ihn
faszinieren. In München findet er ein Zimmer, packt seinen Koffer aus – und in
demselben befindet sich ein Manuskript, in dem Heinrich seine
Kindheitserinnerungen festgehalten hat, und die werden nun eingeblendet

Heinrichs Jugendgeschichte

Der Protagonist, Heinrich Lee, trägt den Spitznamen „Grüner Heinrich“, weil seine
Kinderkleidung aus den grünen Uniformen seines früh verstorbenen Vaters
geschneidert wurde. Er wächst bei seiner Mutter in einfachen Verhältnissen auf,
besucht mehrere Schulen und wird im Alter von fünfzehn Jahren aufgrund eines
Schülerstreichs der Schule verwiesen. Seine Mutter schickt ihn ohne
Schulabschluss einen Sommer lang aufs Land zu Verwandten, damit er sich über
seine Zukunft klar werden kann. Dieser Besuch ist von zwei Ereignissen geprägt,
die sein späteres Leben beeinflussen sollen. Zum einen trifft er die Entscheidung,
Landschaftsmaler zu werden, zum anderen lernt er zwei Frauen kennen: Anna, die
Tochter eines Lehrers, ein Mädchen in Heinrichs Alter, und Judith, eine etwa
dreißigjährige schöne Witwe. Zwischen beiden Frauen ist der junge Heinrich hin-
und hergerissen. Die zarte, engelhafte Anna erfüllt ihn mit romantischer,
verklärender und idealisierender Liebe, die lebensfrohe, verführerische Judith
erweckt seine Sinnlichkeit. Heinrich kann zu keiner der beiden Frauen eine
Beziehung aufbauen und die Episode endet, ohne eine Auflösung zu finden,
indem Anna zwei Jahre später stirbt und Judith nach Amerika auswandert.

Nach dem plötzlichen Tod Annas und nachdem er einen kurzen Militärdienst
abgeleistet hat, verlässt Heinrich die Schweiz, um in Deutschland Maler zu
werden. In einer süddeutschen Stadt lernt er die Maler Erikson und Lys kennen
und die drei werden "die besten Freunde von der Welt." Als Ferdinand Lys sich
gegenüber einem Mädchen, das ihn aufrichtig liebt, unerklärlich grausam verhält,
fordert ihn Heinrich zum Duell und fügt dem Freund dabei eine Wunde zu, an der
dieser einige Zeit später sterben wird. Der Freundeskreis zerbricht, und nach einer
tiefen künstlerischen Krise beginnt Heinrich, an der Universität Vorlesungen zu
hören, die seinen geistigen Horizont entscheidend erweitern.

In seine Heimatstadt zurückgekehrt, beginnt Heinrich seine Ausbildung zum Maler


im Atelier Habersaat, in welchem Bilder industriell hergestellt werden, weshalb
Meister Habersaat relativ wenig Interesse am Künstlerischen zeigt. Erst durch die
zufällige Begegnung mit einem deutschen, einst erfolgreichen Künstler namens
Römer und nach mehreren Monaten in seiner Lehre lernt Heinrich, genauer zu
sehen und Bilder zu malen, welche sich verkaufen lassen. Römer leidet allerdings
an Wahnvorstellungen und lebt von geliehenem Geld, das er nicht zurückzahlen
kann. Er steht deshalb in gespanntem Verhältnis zu seiner Umgebung, weshalb er
trotz großen Talents keine Bilder verkaufen kann. Als ihm das nach einem halben
Jahr doch einmal gelingt, reist er nach Paris, wo er in eine Psychiatrie eingewiesen
wird. Erwähnenswert ist, dass sich sein gestörtes Verhältnis zum Geld schon in
seiner Jugend gezeigt hat.

Heinrich nutzt die Zeit seines Militärdiensts, um seine Jugendgeschichte


aufzuschreiben, und verlässt dann die Schweiz, um in München als Maler sein
Glück zu suchen.

Die Jugendgeschichte ist als Lebensmodell zu verstehen, denn sie bietet eine
Reihe kindlicher Erlebnisse, die sichtbar machen, daß die Kindheit schon ein
Vorspiel des ganzen Lebens ist und bis zu ihrem Abschlusse schon die Hauptzüge
der menschlichen Zerwürfnisse im kleinen spiegelt.
Heinrichs Aufenthalt in Deutschland und Rückkehr

In München muss Heinrich feststellen, dass er nicht das nötige Talent besitzt und
auch nicht die gewünschte Kunstrichtung trifft, um von der Malerei leben zu
können. Wie im Leben, geht es ihm auch in der Malerei so, dass er Fantasie und
Wirklichkeit nicht unterscheiden kann. Als das Geld seiner Mutter ausgeht, macht
Heinrich während eines Jahres Schulden, welche er durch eine erneute
Geldsendung seiner Mutter begleichen kann. Nach Ablauf eines weiteren Jahres
muss seine Mutter ihr Haus verpfänden, um seine neuen Schulden zu begleichen.
Heinrich begreift nun, dass er so nicht weiter leben kann, und macht mangels
Einkommen seine Habe zu Geld: Erst verkauft er seine Flöte, dann seine achtzig
Zeichnungen, zum Teil noch in der Schweiz entstanden, weit unter Wert, alles an
einen Trödler, der u. a. auch mit Kleinkunst handelt und anscheinend für
Heinrichs Zeichnungen einen guten Abnehmer hat. Als auch diese ausgehen,
verdient Heinrich seinen Lebensunterhalt mit dem Bemalen der Stangen der
zahllosen Fahnen, die der Trödler anlässlich eines Festtages zum Verkauf
gewerbsmäßig herstellen lässt. Ironischerweise ist Heinrich nun statt
Landschaftsmaler Anmaler von Fahnenstangen geworden. Sein Überleben wird
jetzt immer schwieriger, und als ihn ein verzweifelter Brief seiner Mutter erreicht
mit der Bitte, er möge heimkehren, und er zusätzlich noch aus seiner Wohnung
vertrieben wird, tritt er den Heimweg zu Fuß an.

Heinrichs Aufenthalt in München dauerte insgesamt sieben Jahre. Nach zwei


Tagen Marsch Richtung Heimat trifft er, ausgehungert und durchnässt, auf das
Haus jenes Grafen, den er schon auf seiner Hinreise kennengelernt hat. Heinrich
findet heraus, dass dieser Graf all seine Zeichnungen kaufte. Der Graf bezahlt ihm
nun nachträglich einen hohen Preis dafür und bestellt zwei weitere große Bilder.
Während Heinrich an diesen arbeitet, verliebt er sich in Dortchen, die
Adoptivtochter des Grafen; doch auch zu ihr kann er keine Beziehung aufbauen.
Nach einem halben Jahr Aufenthalt trifft er wieder in Zürich ein und kommt
gerade rechtzeitig, um der Beerdigung seiner Mutter beizuwohnen. Diese wurde
inzwischen ihres Hauses verwiesen und fristete ihr Dasein in großer Armut. Der
Schmerz über diesen Verlust und der Liebeskummer um Dortchen überwältigen
Heinrich derart, dass er stirbt. Auf seinem Grab wächst „grünes Gras“, welches
auch am Schluss noch einmal das Farbmotiv aufnimmt.
Unterschiede in der zweiten Fassung
Die zweite Fassung (gemeint ist die oben erwähnte letztmals überarbeitete
Fassung) unterscheidet sich von der ersten unter anderem dadurch, dass sie
chronologisch durcherzählt ist und dass der ganze Roman in der Ich-Perspektive
geschrieben ist, und nicht nur Heinrichs Jugendgeschichte. Vor allem aber tritt an
die Stelle des tragischen Endes – Keller sprach vom „zypressendunklen Schluss“
seines Romans – ein versöhnlicheres: Nach dem Tod der Mutter bekommt
Heinrich ein geregeltes, aber anspruchsloses Amt. Dennoch leidet er an seiner
Schuld und spielt mit dem Gedanken, aus dem Leben zu scheiden, als unvermutet
Judith aus Amerika zurückkehrt, die von seinem Unglück gehört hat und ihm
beistehen will. Beide verbringen gemeinsame Zeit, mal nahe beieinander, mal
über längere Zeit örtlich getrennt – bis zu Judiths Tod nach 20 Jahren.

* Zusammenfassunh 2
Es handelt sich umeinem Heinrich Lee, der den Spitznamen Grüner Heinrich hat.
Als er noch jung war, verlor er seinem Vater. Er trug danach grüne Kleidung, die
von Uniformen seines Vaters geschnitten waren, und so bekam er den
Spitznamen. Mit 15 wurde er wegen eines Streiches aus der Schule geschmissen,
deswegen schickte ihn seine Mutter auf das Dorf zuVerwandten. Dort lernt er
zwei Frauen, die ihmgefielen, kennen: Anna, die später stirbt, und die 30-jährige
Witwe Judith. Er entschloss sich Anna treu zu sein, und verließ Judith. Ihn
saturierte der Gedanke, ein Künstler zu werden und so ging er in seine
Heimatstadt zurück. Er beginnt eine Ausbildung bei dem Maler Habersaat, aber
nur für kurze Zeit. Später lernter den Maler Römer kennen, aber auch er lehrt
Heinrich nur für kurze Zeit, weil Heinrich nach München umziehen musste. Dort
widmete er sich der Landschaftsmalerei, aber hat weiterhin keinen Erfolg. Er blieb
ohne Geld und geriet in Schulden. Wegen Schamgefühle schrieb er seiner Mutter
nicht mehr und beschloss zu ihr zurückzukehren. Auf dem Rückweg traf er den
gleichen Grafen, dem er seine Bilder verkaufte und der Graf gab ihm nachträglich
noch Geld. Er bestellte noch zwei Bilder. Heinrich verliebt sich in deren Tochter
Dortchen, aber darauswird es nichts, weil er sich nicht traute, ihr seine Liebe zu
gestehen. Er ging schließlich nach Zürich zurück. Bedauerlicherweise war seine
Mutter an Verarmung und Sorge gestorben. Heinrich fühlt sich dafür schuldig und
stirbt kurz danach.In der zweiten Fassung aus dem Jahr 1879/80 stirb Heinrich
nicht, obwohl er sich umbringen wollte, aber am Ende kommt Judith aus Amerika
zurück und steht ihm bei
. Das Werk darf insofern als negativer Entwicklungsroman bezeichnet werden, als
es nicht von der Verwirklichung eines Persönlichkeitsideals, sondern vorn
Lebensgang eines am Ende gescheiterten und gebrochenen Helden berichtet,
auch wenn die Spätfassung diese Konzeption mildert, indem sie Verzweiflung und
Tod in tätige Entsagung verwandelt

Seine Mutter ist sehr sparsam, religiös, weichlich und phantasiefeindlich.


Weil Heinrichs Vater früh gestorben ist, ihre schwache Versuche Heinrich zu
kontrollieren waren erfolglos. Diese Unfähigkeit Heinrich zu kontrollieren,
erlaubte ihm tiefer in die Phantasiewelt zu fallen. Ohne richtige vaterliche
Beratung könnte Heinrich nicht seine Mutter verstanden. Für ihn, sie war immer
eine Gestalt der Begrenzung und bloße, langweilige Bürgerlichkeit. Er liebte seine
Mutter, aber er könnte sie nicht ernst nehmen. Heinrich wusste, dass sie um ihm
sorgte, aber er war unfähig oder einfach uninteressiert sie zu helfen. Genau dieser
Drang nach Leiden, nach einer Flucht ins Phantasie, anstatt wahre Probleme zu
lösen, macht Heinrich Lee ein typisch Romantiker. Obwohl er wusste, dass er
seine Mutter hinterlassen hatte, lebte er lieber mit diesen Sünden und bemühte
sich nicht zu sie zurückzukommen. Heinrichs Vater, im Gegensatz zu Heinrich und
auch seine Mutter, war ein respektierter Architekt und, was wichtig ist, ein
produktives Teil der Gesellschaft. Sein Beruf steht zwischen Künstlertum und
Handwerk und repräsentiert eine perfekte Harmonie die in Heinrichs Leben fehlt.
Dieses Vorbild ist das was Heinrichs Mutter nie anbieten könnte und das was
Heinrich von seinem Scheitern vielleicht retten könnte.
- Die Leute von Seldwyla - Romeo und Julia auf dem Dorfe
Die Leute von Seldwyla ist ein zweiteiliger Novellenzyklus des Schweizer Dichters
Gottfried Keller. . Es umfasst zehn „Lebensbilder“ (so der Arbeitstitel während der
Berliner Entstehungszeit), die durch einen gemeinsamen Schauplatz, die fiktive
Schweizerstadt Seldwyla, zusammengehalten werden. Bis auf „Romeo und Julia
auf dem Dorfe“, eine Adaption der Shakespearschen Tragödie, sind die
Seldwylergeschichten Komödien in Novellenform mit stark satirisch-groteskem
Einschlag. Die Leute von Seldwyla gilt als Meisterwerk der deutschsprachigen
Erzählkunst des 19. Jahrhunderts und als repräsentativ für die Stilrichtung des
poetischen Realismus. Zwei der Novellen, „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ und
„Kleider machen Leute“, gehören zur Weltliteratur und, innerhalb der
deutschsprachigen Literatur, zu den meistgelesenen Erzählungen.
Hintergrund der Novelle war ein zeitgenössischer Artikel in der »Zürcher Freitags-
Zeitung«, in dem über den Freitod eines jungen Liebespaares berichtet wurde.

Angesiedelt ist Kellers Neuinterpretation in einem sächsischen Dorf in der Nähe


von Leipzig zur damaligen Gegenwart, also im 19. Jahrhundert. Inspiration und
Aussage des Werkes sind eng mit dem Leben und der Biografie von Gottfried
Keller verknüpft. Das Thema Tod war zeitlebens ein ebenso bestimmender Faktor
für Keller wie die Liebe.

Inhaltsangabe

Zwei junge Leute, Sohn und Tochter wohlhabender Bauern, lieben sich trotz der
erbitterten Feindschaft ihrer Väter. Nachdem diese Feindschaft den Ruin beider
Familien herbeigeführt und die Aussicht der Kinder auf eine gemeinsame Zukunft
zerstört hat, sieht das Paar keinen anderen Ausweg, als gemeinsam in den Tod zu
gehen.

Im Mittelpunkt der Ereignisse von »Romeo und Julia auf dem Dorfe« stehen die
beiden Bauernfamilien Manz und Marti. Beide Bauern sind verheiratet und
Familienväter. Die Kinder Vrenchen (eigentlich Verena) Marti (5) und Sali
(eigentlich Salomon) Manz (7) verbringen viel Zeit beim Spielen auf den Feldern
ihrer Väter, während diese ihrer Arbeit nachgehen. Die beiden Ackerflächen der
Familien liegen dicht beieinander, nur von einem mittleren Feld getrennt, dessen
Besitzer verstorben ist. Zwar erscheint ein vermeintlicher Enkel des Besitzers,
doch wegen bürokratischer Hemmnisse geht der sogenannte schwarze Geiger
leer aus.

Zäune oder andere Abgrenzungen zwischen den Äckern gibt es nicht, nur einige
Steine markieren die Grenzlinie. Das gibt den beiden Bauern Gelegenheit, sich
jeweils ein kleines Stück des herrenlosen mittleren Ackers abzustecken. Als der
Acker dann nach vielen Jahren versteigert wird, ist es Bauer Manz, der den
Zuschlag erhält. Nachbar Marti weigert sich jedoch, das von ihm beanspruchte
Stück des mittleren Ackers an den Nachbarn abzutreten. Daraufhin kommt es
zwischen den Bauern zu einem erbitterten Streit. Von diesem Tag an sind Manz
und Marti von Hass, Neid und Missgunst zerfressen und machen sich und auch
ihren Familien das Leben zunehmend schwerer. Auch die inzwischen
herangewachsenen Kinder leiden unter dem Streit und müssen sich voneinander
fernhalten.
Weil dieser Konflikt zunehmend den Alltag bestimmt, vernachlässigen die Bauern
ihre Felder und treiben ihre Familien schließlich in den Ruin. Als neue
Existenzgrundlage verlegt sich Bauer Marti auf die Fischerei, während Bauer Manz
in einem Nachbarort namens Seldwyla ein Gasthaus eröffnet. Als aber die Gäste
ausbleiben, wendet sich auch Manz der Fischerei zu, um seine Familie
durchzubringen.

Die Bauern haben von der Arbeit über das Ansehen bis zur Menschlichkeit nahezu
alles verloren, werden von der Familie und den anderen Bauern verachtet und
geben sich ihrem Hass vollkommen hin.
Während eines Ausflugs mit den Kindern treffen die beiden Streitsüchtigen eines
Tages zufällig aufeinander und setzen ihre Fehde augenblicklich fort, zunächst
verbal und schließlich auch mit den Fäusten. Die beiden Kinder – inzwischen 19
bzw. 17 Jahre alt – haben hingegen nur Augen füreinander, denn auch sie haben
sich lange Zeit nicht gesehen. Sie trennen die beiden Bauern voneinander, bevor
die Situation völlig eskaliert und können sich zum Abschied noch kurz und
unbemerkt die Hände reichen.

Dieses Zusammentreffen läutet ein weiteres Kapitel der Streitigkeiten ein. Marti
und Manz wurden an ihren Hass auf den jeweils anderen erinnert. Was die
einstigen Bauern und Freunde nicht wissen ist, dass sich ihre Kinder Vrenchen und
Sali inzwischen wieder heimlich treffen und ihre Zuneigung durch die lange
Trennung nur noch intensiver geworden ist. Treffpunkt ist meist der einstige
Acker der Väter.

Als die Verliebten eines Tages wieder gemeinsam unterwegs sind, begegnet ihnen
erneut der seltsame schwarze Geiger. Von ihm erfahren sie nun in einem
Gespräch den Grund für die anhaltenden Zwistigkeiten ihrer Väter. Er berichtet
den Jugendlichen davon, wie sich die einstigen Bauern unberechtigt am Ackerland
bereichert haben, indem sie die Grenzsteine zu ihren Gunsten heimlich
versetzten. Als der schwarze Geiger Sali und Vrenchen wieder verlässt, sind sie
entsetzt, wenden sich aber dann wieder ihrer Liebe zu. Im Heu liegend, genießen
beide ihr Zusammensein, das aber jäh unterbrochen wird. Bauer Marti ist den
Verliebten heimlich gefolgt und will sie wütend zur Rede stellen. Sofort geht er
auf das Mädchen los, indem er sie an ihren Haaren packt. Sali will seiner
Geliebten zu Hilfe kommen und schlägt mit einem großen Stein auf den Kopf von
Marti ein, damit dieser von Vrenchen ablässt. Bewusstlos fällt der Angreifer zu
Boden. Sali und Vrenchen beschließen, den Vorfall zu verschweigen und kehren
nach Hause zurück.

Weil Sali sich trotz seiner Wut auf Marti um Hilfe bemüht hat, wird dieser schnell
gefunden und zu seiner Familie gebracht. Dort kümmert sich seine Tochter um
ihn, die zwischen Schuld und Wut schwankt. Schließlich wird Marti wieder
gesund, hat aber nur noch eine dunkle Erinnerung an die Vergangenheit. Der
Angriff von Sali hat bei ihm einige geistige Schäden hinterlassen und seine
Persönlichkeit ist nachhaltig gestört. Daher wird er durch einen amtlichen
Beschluss in eine Anstalt eingewiesen. Als Folge dessen verliert Vrenchen ihr
Elternhaus und sieht für sich keine Zukunft mehr.

Auch für Sali laufen die Dinge alles andere als gut. Seine Eltern sind auf die schiefe
Bahn geraten und so spricht er mit seiner Geliebten über eine gemeinsame oder
getrennte Zukunft. Dem Paar wird klar, dass sich ihre Wege trennen werden. Zum
Abschied wollen beide noch einen gemeinsamen Tag auf einem der
bevorstehenden Dorffeste in der Umgebung erleben. Beide werden für ein
Brautpaar gehalten und manifestieren ihre Liebe – davon inspiriert – mit
goldenen Ringen. Nach gutem Essen und ausgelassenen Tänzen sondert sich das
Paar von den restlichen Besuchern ab und bleibt bei den Feldern ihrer Väter
zurück.

Nochmals überdenkt das Paar seine Situation und schlussfolgert, dass ihm nun
nur eine Zukunft getrennt voneinander bevorsteht. Sie krönen aber dennoch ihre
Liebe, indem sie am nahegelegenen Flussufer ein mit Heu beladenes Boot
besteigen. Das Boot treibt dem Sonnenuntergang entgegen und wird am nächsten
Morgen in der Stadt gefunden. Wenig später werden in Ufernähe auch die
leblosen Körper von Vrenchen und Sali entdeckt, die gemeinsam in den Tod
gegangen sind.

Die Novelle »Romeo und Julia auf dem Dorfe« ist in erster Linie ein
gesellschaftskritisches Werk, weil die gesellschaftlichen Normen der
Liebesbeziehung des Paares entgegenstehen. Die Verwechslung als Brautpaar
einzig aufgrund der festlichen Kleidung ist nur ein Beispiel dafür, wie das
vermeintlich glückliche Paar im Konflikt mit der tatsächlichen Ausweglosigkeit
steht. Ein weiterer Konflikt ergibt sich aus der innigen Liebe der Bauernkinder und
dem unendlichen Hass der Väter.

Ferner ist die Novelle durchdrungen von verschiedenen Symbolen wie dem
schwarzen Geiger (Tod / dunkle Seite der Bauern) oder den Steinen (Anlass der
Streitigkeiten / späterer Grund für die Ohnmacht von Marti).

das Motiv des Neids zwischen den beiden Bauern Manz und Marti

Der Autor der Novelle steht der feindlichen zeitgenössischen Gesellschaft sehr
kritisch gegenüber: Die soziale Vereinsamung der beiden Bauern, die
Unmenschlichkeit und Mitleidslosigkeit der Gesellschaft und Vrenis und Salis
Außenseitertum werden leicht verständlich erklärt.

Eigentümer dieses Feldes ist vermutlich der vagabundierende schwarze Geiger,


der aber durch die fehlenden Papiere kein Anspruch auf das Feld hat. Manz kann
schließlich das Feld auf einer Versteigerung erwerben und somit beginnt die
Feindschaft der beiden Bauern und beide verkommen.

Die Steine sind ein Symbol, das im ersten Teil, also bis zum Wendepunkt der
Erzählung, als Sali aus Wut einen Stein an den Kopf von Marti wirft, sehr oft
vorkommt. Diese Tat ist ein Wendepunkt, da für alle Personen eine Art "neues
Leben" beginnt. Marti wird verrückt und landet in der Irrenanstalt. Manz und
seine Frau haben jetzt Ruhe vor ihm und führen ein etwas besseres Leben als
zuvor, doch nur deshalb, weil Manz sich den Dieben anschließt. Für Sali und
Vrenchen beginnt etwas Neues, jedoch nicht auf der Erde, da sie keinen anderen
Ausweg mehr finden und sich nach ihrem gemeinsamen Tag umbringen.

Das Motiv der Steine steht für Unfruchtbarkeit, Wildnis, Tod und die Zerstörung
der Harmonie zwischen den beiden Familien.

Der Fluss ist das Symbol des Todes, da die beiden Verliebten ihren Tod in seinen
Fluten finden.

Keller verwendet das tragische Schicksal der Hauptfiguren als Gesellschaftskritik

In dem Moment besteht also auch ein Konflikt zwischen dem städtischen und
dem dörflichen Leben, Manz als Verkörperung des Stadteinwohners, der sich sein
Geld durch die Genussleidenschaften der anderen Bewohner vernährt und Marti
der als Bauer immer noch versucht, seine Ernte zu verkaufen. Im Endeffekt leben
jedoch beide unter ärmlichsten Verhältnissen und sind gezwungen zu Fischen um
zu überleben.

21.Wilhelm Busch
Wilhelm Busch war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und
Zeichner Deutschlands. Kritiker der kleinbürgerlichen Welt seiner Zeit.

- Max und Moritz -


Bubengeschichte,Bildergeschichte. Die Bildergeschichte „Max und Moritz“
beschreibt zwei Jungen, die ihren Mitmenschen durch ihre hinterlistigen Streiche
das Leben schwer machen. Das Werk ist in Vorwort, Schluss und sieben Kapitel,
von denen jedes einen Streich umfasst, gegliedert. Sieben ist möglicherweise
bewusst gewählt, da sie oft als magische eingesetzt wird. Zeit und Ort der
Geschichte werden nicht erwähnt, dies erinnert an Märchen und Fabeln, wo diese
Faktoren auch unerwähnt bleiben.

Vielleicht wollte Busch mit diesem Stilmittel ausdrücken, dass die Moral für jedes
Kind gilt, vielleicht wollte er aber auch jeder Gesellschaft einen Spiegel vorhalten
Die handelnde Personen erinnern ebenfalls an die eines Märchens, denn sie sind
alle von Grund auf gute Menschen ohne einem schlechten Gedanken, abgesehen
von Max und Moritz, welche durch und durch böse sind.

Die beiden Hauptpersonen werden kaum beschrieben, abgesehen von ihrem


Geschlecht, ihrer Hinterlistigkeit und Bosheit, wie auch ihrer Vorliebe für Streiche,
weiß man von ihnen nichts. So unterscheiden sie sich auch nicht voneinander
abgesehen von ihrem Aussehen, was man nur durch die Bilder erfährt. Die sechs
weiteren Personen, die innerhalb der 7 Streiche betroffen sind, werden im
Gegensatz zu den Buben am Anfang jedes Kapitels und durch ihre Handlungen
recht aufwendig beschrieben.

Alle Streiche werden in den Häusern oder an den Arbeitsplätzen der Opfer verübt.
Zu wenigen von ihnen haben Max und Moritz wirklich persönlichen Bezug oder
einen Grund für ihre Übeltaten. Die Buben handeln nie aus Rache sondern nur zu
ihrem reinen Vergnügen. Nur in den ersten beiden Streichen geht es um dieselbe
Person, eine Witwe, die am Ende der Geschichte traurig ist und den Falschen
bestraft. In den darauf folgenden Streichen geht es hingegen immer um Männer,
die sich schnell von den ihnen gespielten Streichen erholen. Die ersten fünf
Streiche gehen gut aus, erst der sechste misslingt, was zu der ersten Rache an
ihnen führt. So versuchen erst im sechsten und siebten Streich die betroffenen
Personen zum ersten Mal Max und Moritz zu bestrafen, was im sechsten
missglückt und im siebten zu deren Tod führt. Es fällt auf, dass sie, nachdem sie in
ihrem ersten Streich noch Federvieh getötet und verzehrt hatten, im letzten
selbst, zu Korn geschrotet, von Hühnern gefressen werden.

Das Werk soll vielleicht belehrend wirken und Kindern die Folgen von schlimmem
Handeln zeigen, denn niemand trauert am Ende der Geschichte um die Buben.
Doch es wird auch als gesellschaftskritisches Werk gesehen, da Busch ein Kritiker
der spießigen Gesellschaft und der Kirche, im Besonderen deren Ansichten über
Kindererziehung, war. So denken manche, dass er in diesem Buch die Gesellschaft
für das Verhalten der Buben verantwortlich macht, da sie von dieser
vernachlässigt sind. Auf alle Fälle ist das Buch nur oberflächlich erheiternd und
beinhaltet eine ernste Botschaft.
Im ersten Streich legen Max und Moritz zusammengeknüpfte Schnüre, an deren
Enden Brotstücke hängen, auf, mit denen sie die Hühner der Witwe Bolte ködern
wollen. Die Hühner essen die Brotstücke. Nun, da sie bemerken, dass sie alle
durch die Schnüre, die sie samt Brotstück, geschluckt haben, verbunden sind,
geraten sie in Panik und verfangen sich in dem Ast eines Baumes. Witwe Bolte ist
sehr traurig, als sie ihre erhängten Hühner sieht.

Im zweiten Streich brät Witwe Bolte schweren Herzens die toten Hühner, um sie
zu verspeisen. Doch die beiden Buben angeln durch den Schornstein den Braten.
Als die Witwe die verschwundenen Hühner sieht macht sie ihren Hund dafür
verantwortlich und bestraft ihn.

In den folgenden Streichen sägen Max und Moritz zuerst die Brücke an, damit der
Schneider ins Wasser fällt, lassen sie die Pfeife ihres Lehrers durch Flintenpulver
zum Explodieren bringen und legen Maikäfer ins Bett ihres Onkels. Im
Unterschied zu Witwe Bolte erholen sich alle Opfer von den Übeltaten wieder
nach kürzester Zeit. Lehrer Lämpel ist Lehrer und Autorität, steht über dem
gemeinen Volk.
Im sechsten Streich geht Max und Moritz Vorhaben zum ersten Mal schief, was
sich das Opfer, der Bäcker des Ortes, zu nutzen macht. Bei dem Versuch Brezeln
zu stehlen, fallen die beiden in einen Trog mit Teig, woraufhin der Becker sie in
den Ofen schiebt. Die Buben überleben zum Erstaunen des Bäckers und können
sich befreien.

Im letzen Streich schneiden die Knaben die Getreidesäcke des Bauern auf. Dieser
bemerkt sie im Getreidehaufen, steckt sie wütend in einen Sack und bringt sie
zum Müller. Der Müller wirft sie zufrieden in die Mühle, wo sie zu Schrot werden
und von Hühnern gefressen werden. Als die Nachricht ihres Todes verbreitet wird,
sind alle glücklich, dass die Bösewichte betraft wurden und sie nun ihre Ruhe
haben.

Der sentimentale Familienroman, der zum Entstehungszeitpunkt von Max und


Moritz typisch war, zeichnet in der Regel ein Bild von einer unschuldig reinen,
unbeschwerten und heiteren Natur des Kindes.[29] Dieses Bild stand im Gegensatz
zu einer weit verbreiteten Erziehungspraxis, in der in den Schulen eine Zucht- und
Prügelpädagogik vorherrschte, die von elterlichen Strafaktionen ergänzt wurde.
Gewünscht war ein einförmiges, gehorsames und störungsfreies[30] Wohlverhalten
der Kinder, und jede Abweichung davon wurde hart bestraft. [31] Die beiden
Figuren Max und Moritz stehen im scharfen Gegensatz zum Kinderbild des
zeitgenössischen Familienromans. Sie sind, wie nahezu alle Kinderfiguren von
Wilhelm Busch, aggressiv und bösartig. Der Mensch ist von Natur aus böse, seiner
Laster wird er niemals Herr. Zivilisierung ist das Ziel der Erziehung, kann aber das
Triebhafte im Menschen nur oberflächlich überdecken.[34] Sanftmut führt nur zu
einer Fortsetzung seiner Missetaten, und Strafe muss sein, auch wenn diese zu
unverbesserlichen Lausbuben, dressierten Marionetten oder im Extremfall zu
toten Kindern führt.[35]
Die Bilderzeichnungen stellen nur die Oberfläche dar, eine Scheinwelt, mit der das
Auge getäuscht werden soll, um den verborgenen geistigen Gehalt der Geschichte
zu schützen. Die anderen beiden Teile sind »Die fromme Helene« und »Die
Versuchung des heiligen Antonius«. Das verbindende Grundmotiv dieser Trilogie
ist die Auseinandersetzung mit Sein und Schein.
22.Conrad Ferdinand Meyer
war ein Schweizer Dichter des Realismus, der (insbesondere historische) Novellen,
Romane und Lyrik geschaffen hat. Er gehört mit Gottfried Keller und Jeremias
Gotthelf zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schweizer Dichtern des 19.
Jahrhunderts.

Conrad Ferdinand Meyer wird am 11. Oktober 1825 in Zürich als Conrad Meyer,
Sohn des Regierungsrats Ferdinand Meyer und seiner Frau Elisabeth, geboren. Die
Familie, die zum vornehmen, reformierten Patriziat der Stadt Zürich zählt und
dort seit 200 Jahren ansässig ist, ist durch psychische Störungen und familiäre
Konflikte derart vorbelastet, dass Meyers Leben von Anfang an durch schwere
seelische und geistige Krisen gekennzeichnet ist.onrad Ferdinand Meyer wird am
11. Oktober 1825 in Zürich als Conrad Meyer, Sohn des Regierungsrats Ferdinand
Meyer und seiner Frau Elisabeth, geboren. Die Familie, die zum vornehmen,
reformierten Patriziat der Stadt Zürich zählt und dort seit 200 Jahren ansässig ist,
ist durch psychische Störungen und familiäre Konflikte derart vorbelastet, dass
Meyers Leben von Anfang an durch schwere seelische und geistige Krisen
gekennzeichnet ist.

-Die Hochzeit des Mönchs-

Das Stück ist in eine Rahmenhandlung eingebaut, die im Mittelalter am


Fürstenhof in Verona vom italienischen Dichter und Philosophen Dante
Alighieri erzählt wird. Im Kreis der Adeligen berichtet er die tragische Geschichte
des Mönches Astorre, die er einer Grabsteininschrift in einem Franziskanerkloster
von Padua entnommen haben will. Spontan bindet Dante die Namen seiner
Zuhörer während seiner Erzählung ein und gibt den Figuren der Geschichte auch
verschiedene Charakterzüge seiner Zuhörer, so dass diese sich direkt
angesprochen fühlen und ihn auch immer wieder neugierig unterbrechen. Dante
unterbricht sich während seines Vortrages auch selbst und korrigiert von neuem
seine Geschichte.Er hat die Positionen und Charaktereigenschaften der
erfundenen Personen seinen Zuhören gewidmet.
Die Binnenhandlung erzählt, dass der Mönch Astorre von seinem sterbenden
Vater genötigt wird, sein Glaubensgelübde zu widerrufen und zu versprechen,
Diana, die Frau seines gestorbenen Bruders, zu heiraten, da sonst die Familie
nicht mehr weiter existieren könne. Diana verliebt sich zwar in Astorre, dieser
erwidert ihre Liebe jedoch nicht. Astorre hadert erst mit seinem Schicksal, denn er
sieht sich um sein Lebensziel betrogen, verliebt sich dann aber unerwartet in die
schöne Antiope. Zur Bestürzung aller vermählt er sich mit dieser am Tag nach der
Verlobung mit Diana. Der Vorfall gerät zum allgemeinen Skandal und mündet
schließlich in einem dreifachen Mord: Diana rächt den an ihr begangenen
Treubruch und ermordet Antiope. Daraufhin ersticht Astorre den Bruder Dianas,
seinen Jugendfreund Germano, und wird schließlich selber vom Schwert des
Sterbenden tödlich getroffen.
In der Novelle Die Hochzeit des M ö nchs stehen sich die weiblichen
Hauptcharaktere - die „Geschlagene“9 und die „Schlagende“10 - Antiope und Diana
in einem Konkur- renzverhältnis gegenüber, die Beide um den selben Mann, den
Mönch Astorre werben. Aufgrund eines Unglücks in einer Barke verliert Diana
ihren zukünftigen Ehemann Umberto. Dessen Bruder, der Mönch Astorre, rettet
Diana aus dem Wasser und geht mit dieser nach Hause, wo sich die Beiden vor
seinem sterbenden Vater einander verspre-chen. Astorre legt daraufhin seinen
Eid ab und heiratet Diana ohne sie zu Lieben. Die Zukunft des Paares wird durch
Antiope in eine andere Richtung gelenkt, denn der Mönch verliebt sich bei einem
Wiedersehen mit Antiope in die Grafentochter. Da sich Diana aber auch in Astorre
verliebt hat, möchte sie ihren Gatten Antiope nicht überlas-sen. Von Antiopes
Mutter ausgehend entsteht der Kampf um den Mönch. Am Ende er-sticht Diana
ihre Gegenspielerin Antiope und auch Germano und der Mönch Astorre werden
ermordet.

Antiope Canossa ist eine Grafentochter, deren Vater sie und ihre Mutter Gräfin
Olympia vor ein paar Jahren wegen seines Todes durch eine Hinrichtung, zurück
gelassen hat. Bei der Hinrichtung Antiopes Vaters, treffen sie und Astorre das
erste Mal aufeinander, da der Mönch seelischen Beistand leistet. 13

Mit dem Aufeinandertreffen Astorres und Dianas in der Vergangenheit wird


„bereits das Ende der Handlung anlegt“14. Als sich Astorre und Antiope nach
mehreren Jahren ein zweites Mal begegnen und der Ring, der für Diana zur
Vermählung mit Astorre be- stimmt war, Antiope zurollt, erkennt der Mönch
diese am kindlichen Hals und wird sich der Liebe zur Grafentochter bewusst. Auch
Antiope verliebt sich, ohne dass die Bei- den je zuvor ein Wort wechselten. Die
liebende und geliebte Antiope ist daher eine Göttin der Liebe. Sie folgt ihrem
innewohnenden Lebenstrieb und ist somit als Eros zu sehen.

Antiope ist eine hübsche, natürliche Frau in ihrer Frühblüte.17 Durch ihre
Schönheit ist sie sexueller Anreiz für Astorre, stellt somit durch diese weitere
mytholo- gische Eigenschaft die Figur des Eros dar und verkörpert somit die Liebe
in der gesam- ten Novelle. Astorre steht zu seiner Zuneigung zu Antiope und
möchte diese heiraten, obwohl er sich vor seinem sterbenden Vater Diana
versprochen hatte.18 Die Frauen konkurrieren um den Mönch, welchen Kampf
Antiope mit einem Schlag Dianas und ihrem Tod bezahlen muss.

Antiope ist ängstlich und fürchtet sich vor einer Trennung mit Astorre. Sie
möchte daher eine Be- gegnung mit Diana vermeiden, muss ihr jedoch bei der
Hochzeit gegenübertreten, was in ein tragisches Ende übergeht. Bereits die
Schicksalhaftigkeit der wahren Liebe über die gesamte Novelle hinweg, die
Astorre zu Antiope und nicht zu Diana empfindet, deu- tet auf das Ende der
Handlung hin. Antiope wird von Diana, der „von ihr verdrängten Braut“ 20 am Hals,
den Astorre so sinnlich wahrnahm, tödlich verletzt und stellt somit eine
Todesbraut dar.

Diana und Antiope verkörpern auch die „Gegenbilder“ der Frauentypen der
„femme fragile“ und „femme fatale“. Durch Antiopes „extrem kindliche
Passivität“, ihre „Schwachheit“ und ihre „Wehrlosigkeit“, welche Eigenschaften
des Frauentyps sind, stellt sie eine „femme fragile“ dar. Antiope verkörpert eine
„kindliche junge Frau“, was neben ihrem Erscheinungsbild an ihrem Verhalten in
der Situation der Auseinan- dersetzung mit Diana klar wird. Zudem trägt sie die
„große Sehnsucht im Herzen“, von Astorre geheiraten und nicht verstoßen zu
werden. Sie charakterisiert eine „ideale Geliebte“ des Mönchs Augen und
beschreibt ein „zerbrechliches, schönes Geschöpf“ und ist daher für den Mann
interessant.

In vielen Novellen Conrad Ferdinand Meyers tritt ein Erzähler vor einer
Zuhörerschaft auf und verweist in dieser Konstellation auf den Ursprung der
Gattung im geselligen Charakter der italienischen Novelle. Von daher ist es nicht
verwunderlich, dass der prominenteste Erzähler in Meyers Werk ein italienischer
Dichter ist, wenngleich es zunächst erstaunen mag, dass Meyer ausgerechnet
Dante für diese Aufgabe wählt. In der Forschung wurde vor allem die Position
Dantes als erzählerischer Souverän hervorgehoben.

Meyers Novelle handelt vom Willen, vom Zwang und von der Liebe.
Astorre, der eigentlich ein glückliches Mönchsleben führt, wird vom Vater
– auf dem Sterbebett – gezwungen ein weltliches Leben zu führen und
Diana, die Witwe seines Bruder zu heiraten, damit das Erbe des Vaters
gesichert ist und weiterhin existiert. Diesem Druck ergibt er sich,
dennoch kommt es anders, denn er entdeckt die Liebe in einem anderen
Mädchen. Zerrissen zwischen zwei Frauen, zwischen dem Mönchsleben
und dem Leben eines Herrn von Welt und das Richtige zu tun u nd gegen
seine Gefühle handeln, oder das moralisch Falsche und dafür die Frau
seines Herzens bekommen. Mehr innere Zerrissenheit kann eine Figur
wohl nicht haben.

Charaktere:

• Astorre – Mönch, vorbildlich und barmherzig


• Ezzelin – der Tyrann von Padua, der sich selbst als gerechten Herrscher sieht
• Diana – die Verlobte des Mönchs
• Germano – Dianas Bruder, Jugendfreund von Astorre
• Antiope – Tochter einer (verrückten) Gräfin und Astorres Vermählte
• Ascanio – Freund Astorres und Neffe von Ezzelin
• Donna Olympia Canossa-Antiopes Mutter
• Isotta-Zofe der Antiope

Werk aus dem bürgerlichen Realismus

Hochzeitsfahrt des Umberto und seiner VERLOBTEN Dina auf einer BARKE . Am
Ufer erscheint Ezzelin, der Tyrann zu Pferd.Alle winken, Barke schwankt, Barke
verunglückt. Umberto und die drei Söhne sterben. Diana wird gerettet.

Hauptthema: Treue:Festhalten an sozialen Bindungen/Rollen

Astorre:verhält sich selbst gegenüber untreu, gegenüber Diana und gegenüber


Gesellschaft.
Spielt im Mittelalter , Handlungsraum-keine private Lebenseinheit sondern
Universitätsstadt, kein Realismus. Realismus ist gegen Verfälschung der
Wirklichkeit. Novelle hat unrealistischen Charakter.

Rahmen und Binnenerzählung sind stark miteinander verknüpft

• Dante denkt sich die Geschichte scheinbar gerade aus


• Durch Unterbrechungen nehmen Personen der Rahmenhandlung an der
Geschichte Teil

• Antiope versucht am Hochzeitstag den Ring abzuziehen

Diana krümmt den Finger

• Diana tötet Antiope mit einem Pfeil


• Astorre verdächtigt Germano des Mordes
• beim Versuch Germano zu erstechen, läuft er in dessen Schwert hinein
• Diana schlägt Antiope aus Jähzorn
• nach dem Eklat wird dem Mönch klar, dass er Antiope liebt
• Germano schlägt vor, dass er Antiope heiratet

sie gibt ihm einen Korb


Tod von Astorre & Antiope

23. Theodor Fontane Effi Briest

Heinrich Theodor Fontane war ein deutscher Schriftsteller. Er gilt als


bedeutendster deutscher Vertreter des Realismus.

»Effi Briest« ist die Hauptfigur in dem gleichnamigen Roman von Theodor
Fontane. Die junge Effi Briest betrügt ihren Ehemann und wird daraufhin von ihrer
Familie verstoßen. Sie stirbt an gebrochenem Herzen. Ort der Handlung ist Kessin,
Hinterpommern.

Effi Briest wächst in einer wohlhabenden und angesehenen Familie auf. Eines
Tages empfangen ihre Eltern Besuch des Barons von Innstetten, der Landrat in
Hinterpommern ist und in seiner Jugend Effis Mutter verehrte. Effis Mutter sieht
die Möglichkeit, ihre Tochter gut zu verheiraten und so kommt es noch am selben
Tag zu der Verlobung von Effi und dem Baron. Obwohl dieser weit über zwanzig
Jahre älter ist als Effi, lässt sich diese auf die Hochzeit ein.

Nach der Hochzeitsreise lässt sich das Ehepaar im hinterpommerschen Kessin


nieder. Effi bewundert ihr neues Heim zunächst. Es ist ein stattliches großes
Anwesen, das Effi gerne wohnlicher gestalten möchte. Auch die Stadt mit all den
Anwohnern, die teilweise aus fernen Ländern kommen, faszinieren Effi. Sie
freundet sich sehr schnell mit dem Apotheker Gieshübler an, der sich mit seiner
aufgeschlossenen Art sehr von dem biederen Rest der Anwohner unterscheidet.

Als ihr Ehemann zu einem Treffen mit dem Reichskanzler Bismarck reist, fühlt Effi
sich allein. Ihr Heimweh überkommt sie und sie wird von Albträumen geplagt. In
einem ihrer Träume wird Effi von einem seltsamen Chinesen heimgesucht, den sie
im Laufe der Zeit auch durch das große verlassene Haus spuken sieht. Als sie
Innstetten nach dessen Heimkehr von dem Traum erzählt und wünscht
umzuziehen, kommt es zum ersten Streit zwischen den Eheleuten. Der Baron hat
kein Verständnis für seine Frau und lässt die Sorgen seiner Frau außer Acht.

Effi wird schwanger und im Sommer kommt ihre Tochter Annie auf die Welt. Effi
stellt das Hausmädchen Roswitha ein, die ihr nicht mehr von der Seite weicht. Im
selben Jahr trifft der Landwehrbezirkskommandeur Major von Crampas mit seiner
Familie in Kessin ein. Die Familie Innstetten freundet sich schnell mit den Crampas
an. Es herrscht ein harmonisches Verhältnis zwischen allen. Effi fühlt sich mit der
Zeit jedoch immer mehr von dem stattlichen Major angezogen. Bei einer
Schlittenfahrt können sie und der Major einander nicht mehr widerstehen und es
kommt zu einem Kuss zwischen den beiden.

Innstetten bekommt in der Zwischenzeit eine Stellung in Berlin und die Familie
zieht um. Effi ist froh über den Umzug. So kommt sie los von dem Major und von
der Einsamkeit in Kessin. In Berlin blüht sie richtig auf und nimmt immer mehr am
gesellschaftlichen Leben der Stadt teil. Sie wird sogar zu einer der Ehrendamen
um Kaiser Wilhelm und dessen Frau.

Einige Jahre später fährt Effi auf Anraten ihres Arztes zur Kur. Sie soll damit die
Aussichten auf die Geburt eines Sohnes verbessern, der den Familienstamm
weiterführen kann. Während Effi in Ems weilt, findet ihr Ehemann Liebesbriefe
von Major Crampas in Effis Nähkästchen. Aufgrund seiner verletzten Ehre bittet er
den Major zu einem Duell, bei welchem er Crampas erschiesst.

Effi wird von ihrem Ehemann und Tochter Annie verlassen. Auch ihre Eltern
verbannen sie wegen der gesellschaftlichen Schande aus ihrem Elternhaus. Effi
bleibt allein mit Ihrer Haushälterin Roswitha in Berlin zurück. Sie leidet immer
stärker unter der Vereinsamung. Vor allem die Trennung von ihrer Tochter lässt
sie zunehmend kränkeln.

Nach drei Jahren kommt es endlich wieder zu einem Treffen mit ihrer Tochter
Annie. Doch diese ist aufgrund der Erziehung durch ihrem Vater kalt und
distanziert geworden. Effi erleidet deswegen einen Zusammenbruch, woraufhin
ihre Eltern sie zu sich holen. Zuerst scheint es, als tue das Elternhaus Effi gut. Sie
nimmt wieder Kraft auf und trifft sich sogar mit einigen Freunden. Doch mit der
Zeit wird Effi immer melancholischer und depressiver. Der Schmerz in ihrem
Herzen wird immer größer. Schließlich stirbt sie im Alter von nur 29 Jahren in
ihrem Elternhaus. Auf ihrem Grabstein steht nur »Effi Briest«.

Fontanes Roman »Effi Briest« ist ein Klassiker der deutschen Literatur. Er zeigt
deutlich den Druck der gesellschaftlichen Konventionen, dem eine junge Frau
Anfang des 20. Jahrhunderts immer noch ausgesetzt war. Effi konnte über ihr
Leben nicht selbst entscheiden. Unter dem Einfluss ihrer Mutter heiratet sie zwar
wohlhabend, aber nicht glücklich. Die Tatsache, dass Effis Tochter nach dem
Scheitern der Ehe bei ihrem Vater aufwächst, weist auf die niedrige
gesellschaftliche Stellung einer Frau dieser Zeit hin.

Effi ist ein junges Mädchen, das einem sehr kindlichen Wesen unterliegt und mit
den gesellschaftlichen Normen der damaligen Zeit (19. Jahrhundert) sehr zu
kämpfen hat. Fontane stellt in seinem Roman gesellschaftliche Werte und
Normen in Frage

Instetten - Er übernimmt im Verlauf des Romans die Rolle eines strengen,


erziehenden Vaters. Er wird immer wieder als ein Mann der Pflicht, der Ehre und
voller Prinzipien dargestellt.
Vergleich : Effi briest ana karenina –
Ehebruchsromane des Realismus, den Namen der „Hauptheldin“ als Titel tragend
Ehebrechende sind Frauen
verheiratet mit Staatsbeamten, die von den Damen zwar geschätzt jedoch nicht
geliebt werden; außereheliche Liebschaft mit Militärbediensteten (gut aussehend
und intelligent)
die gesellschaftliche Isolation infolge einer Scheidung / Kindesentzug bedingt;
am Romanschluss steht der Tod beider

Effi ist eine sympathische Person voller Lebenslust und dem Drang nach Freiheit.
Tochter der Luft

Sie verliebten sich ineinander, jedoch zog Frau Briest die gesellschaftliche Stellung
vor und heiratete Herrn Briest(Mutter und INstetten)

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