- integrativer Ansatz → 60 Jahre: „Textwissenschaft“ als übergreifende und interdisziplinäre Wissenschaft - Ziel: „die verschiedenen Aspekte der Sprachgebrauchs- und Kommunikationsformen, wie sie in den einzelnen Wissenschaften analysiert werden, in ihrem inneren und äußeren Zusammenhang zu beschreiben und zu erklären“ - = diejenige Wissenschaft, „deren Gegenstandsbereich ‚Texte‘, genauer ‚Textvorkommen‘ natürlicher Sprachen sind, und deren Aufgabe darin besteht, die allen Textvorkommen gemeinsamen invarianten Merkmale, d.h. die ‚Textualität‘ zu beschreiben“ - Text ▪ = kommunikative, d.h. illokutive und thematische sprachliche Einheit ▪ = eine kommunikative Okkurrenz, die sieben Kriterien der Textualität erfüllt • Kohäsion ▪ beruht auf grammatische Abhängigkeiten und betrifft die Art, wie die Oberflächenkomponenten verbunden sind • Kohärenz ▪ semantisch-kognitive Aspekte wie Kausalitäts- und Referenzbeziehungen ▪ Textverwender versucht auch da Zusammenhänge herzustellen, wo solche gar nicht (durch kohäsive Mittel) markiert sind ▪ die gesamte einem Text zugruinde liegende Konstellation – die „Textwelt“ – ist kognitiv und durch „Sinnkontinuität“ bestimmt • Bedeutung = die Fähigkeit od. das Potential eines sprachlichen Ausdrucks Wissen (d.h. mögliche = virtuelle Bedeutung) zu übermitteln • Sinn = das Wissen, das tatsächlich durch die Ausdrücke innerhalb eines Textes übermittelt wird • viele Ausdrücke haben mehrere mögliche Bedeutungen, aber unter normalen Bedingungen im Text nur einen Sinn ▪ „Sinnkontinuität“ basiert auf Konzepten (Begriffen) und Relationen zwischen ihnen (Textwelt muss mit der realen Welt nicht übereinstimmen) • Intentionalität ▪ die Einstellung des Textproduzenten, der einen kohäsiven und kohärenten Text bilden will, um Wissen zu verbreiten oder einen in einem Plan angegebenes Ziel zu erreichen • Akzeptabilität ▪ die Einstellung des Text-Rezipienten, und kohärenten Text zu erwarten, der für ihn nützlich oder relevant ist • Informativität ▪ das Ausmaß der Erwartetheit bzw. Unerwartetheit oder Bekanntheit bzw. Unbekanntheit/Ungewissheit der dargebotenen Textelemente • Situationalität ▪ die Faktoren, die einen Text für eine Kommunikationssituation relevant machen • Intertextualität ▪ die Faktoren, welche die Verwendung eines Textes von der Kenntnis eines oder mehrerer vorher aufgenommener Texte abhängig macht