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D eutscher Bundestag

3. Sitzung

Bonn, den 8. November 1961

Inhalt:
-

Wahl und Vereidigung des Wehrbeauftrag


ten des Bundestages (Drucksache IV/6) 11 B

Antrag betr. Einsetzung von Ausschüssen


(CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/9) 12 A

Antrag betr. Mindeststärke der Fraktionen


und Anwendung des Systems d'Hondt
(CDU/CSU, SPD, FDP) (Drucksache IV/5) 12 B

Anlagen 12 C
Deutscher Bundestag — 4. Wahlperiode — 3. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1961 11

3. Sitzung

Bonn, den 8. November 1961

Stenographischer Bericht gesagt, nur einer — durchgeführt werden soll oder


ob per Akklamation gewählt werden kann.
Beginn: 11.03 Uhr (Zustimmung.)
Das ist nur möglich, wenn niemand widerspricht. —
Eine Sekunde, meine Damen und Herren; ich muß
Präsident D. Dr. Gerstenmaier: Die Sitzung genau aufpassen. Wenn nur einer widerspricht, muß
ist eröffnet. hier zur Urne marschiert werden. Kein Wider-
spruch? — Niemand widerspricht!
Meine Damen und Herren, vor Eintritt in die
Tagesordnung gebe ich bekannt, daß das Auszäh- Dann, meine Damen und Herren, frage ich, ob Sie
lungsergebnis der gestrigen namentlichen Abstim- den vorgeschlagenen Kandidaten Vizeadmiral a. D.
mung insoweit korrigiert werden muß, als es nicht Hellmuth Heye zum Wehrbeauftragten des Hauses
259, sondern 258 Ja-Stimmen sind. wählen? — Niemand widerspricht; es ist so be-
schlossen.
(Unruhe bei der SPD.) (Allseitiger Beifall.)
— Der Fehler hat sich beim genauen Nachzählen Damit ist Herr Heye nach § 13 des Gesetzes über
herausgestellt; jederman kann gewiß sein, daß bei den Wehrbeauftragten des Bundestages gewählt. Ich
uns alles aufs genaueste kontrolliert wird. nehme an, daß Herr Heye alsbald zur Stelle sein
(Lachen bei der SPD. — Abg. Wehner: wird. Er hat mich ermächtigt, für ihn zu erklären,
Wenigstens das!) daß er die Wahl annimmt. Ich stelle hiermit die An-
nahme der Wahl durch Herrn Heye fest.

Damit, meine Damen und Herren, kommen wir zur Nach einer interfraktionellen Vereinbarung soll
Tagesordnung. Punkt 1: der Wehrbeauftragte unverzüglich vereidigt werden.
Ich bitte das Haus, sich eine Minute zu gedulden.
Wahl des Wehrbeauftragten des Bundestages Herr Heye wird sicher gleich da sein.
(Drucksache IV/6).
(Der Wehrbeauftragte betritt den Saal und
Nach § 13 des Gesetzes über den Wehrbeauftragten wird mit Beifall begrüßt.)
des Bundestages vom 26. Juni 1957 — ich verstehe
ja, daß dieser Vorspann nicht besonders interessant Nach § 14 Abs. 4 des Gesetzes über den Wehrbe-
ist; aber ich habe gleich eine Frage an das Haus — auftragten des Bundestages leistet der Wehrbeauf-
wählt der Bundestag mit der Mehrheit seiner Mit- tragte bei der Amtsübernahme vor dem Bundestag
glieder den Wehrbeauftragten. Eine Aussprache den in Artikel 56 des Grundgesetzes vorgesehenen
findet nicht statt. Die Berliner Mitglieder des Hauses Eid.
sind stimmberechtigt. Herr Wehrbeauftragter, der Bundestag hat Sie
(Beifall und Rufe von der SPD: Hört! Hört!) soeben durch Akklamation mit weit mehr als der
Mehrheit der Mitglieder des Bundestages zum
Es liegt dem Hause ein Wahlvorschlag der Frakti- Wehrbeauftragten gewählt. Ich habe mit Ihrer Er-
onen der CDU/CSU, der SPD und der FDP auf Druck- mächtigung dem Hause bekanntgegeben, daß Sie
sache IV/6 vor, in dem der Vizeadmiral a. D. Hell- die Wahl angenommen haben. Ich überreiche Ihnen
muth Heye vorgeschlagen wird. Er besitzt das Wahl- hiermit die Urkunde über Ihre Ernennung zum
recht zum Bundestag und ist 66 Jahre alt. Er erfüllt Wehrbeauftragten des Bundestages und spreche
somit die Voraussetzungen des § 14 Abs. 1 des Ge- Ihnen die herzlichsten Glückwünsche des Hauses
setzes über den Wehrbeauftragten. aus.
Weitere Vorschläge liegen mir nicht vor. Ich frage, Herr Wehrbeauftragter, ich habe Sie zu vereidi-
ob weitere Vorschläge hier gemacht werden. — Also gen.
keine weiteren Vorschläge. Gewählt werden kann (Die Abgeordneten erheben sich.)
nur der bis jetzt genannte Kandidat.
Ich überreiche Ihnen hier den Text des Grund-
Ich frage das Haus, ob die Wahl nun wieder mit gesetzes und darf Sie bitten, die Eidesformel zu
einem 45minütigen Gang zur Urne — heute, wie sprechen.
12 Deutscher Bundestag - 4. Wahlperiode - 3. Sitzung. Bonn, Mittwoch, den 8. November 1961

Heye, Wehrbeauftragter des Bundestages: Anlage 1


Ich schwöre, daß ich meine Kraft dem Wohle des
deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Liste der beurlaubten Abgeordneten
Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die
Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Abgeordnete(r) beurlaubt bis einschließlich
Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit
Dr. Arndt 13. 11.
gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott
Dr. Atzenroth 8. 11.
helfe.
Dr. Burgbacher 8. 11.
(Beifall.)
Berberich 8. 11.
Deringer 8. 11.
Präsident D. Dr. Gerstenmaier: Meine Da- Dr. Dittrich 8. 11.
men und Herren, ich stelle fest, daß der Wehrbeauf- Döring (Düsseldorf) 8. 11.
tragte des Bundestages den in § 14 Abs. 4 des Ge- Eisenmann 8. 11.
setzes über den Wehrbeauftragten vorgeschriebenen Even (Köln) 8. 11.
Eid soeben vor dem Hause geleistet hat. Damit ist Dr. Dr. h. c. Friedensburg 8. 11.
er in Amt und Würden. Herr Wehrbeauftragter, ich Gerlach 25. 11.
wünsche Ihnen eine erfolgreiche Arbeit. Dr. Gradl 8. 11.
Hahn (Bielefeld) 8. 11.
Wir kommen zu Punkt 2 der Tagesordnung: Dr. Heck 8. 11.
Heiland 12. 11.
Beratung des Antrags der Fraktionen der Dr. Dr. Heinemann 10. 12.
CDU/CSU, SPD, FDP betr. Einsetzung von Dr. Hoegner 8. 11.
Ausschüssen (Drucksache IV/9). Dr. Kopf 8. 11.
Kühn (Hildesheim) 8. 11.
Ich werde darauf aufmerksam gemacht, daß in Lenz (Brühl) 8. 11.
dieser Drucksache IV/9 die Ziffer 5 - Ausschuß für Dr. Löhr 8. 11.
Verteidigung - ergänzt werden soll. Es muß hei- Dr. h. c. Menne (Frankfurt) 8. 11.
ßen: 27 Mitglieder. Hat das Haus das zur Kenntnis Dr. Menzel 8. 11.
genommen? - Ist das Haus damit einverstanden? - Neubauer 15. 11.
Es besteht Einmütigkeit darüber, daß auch für den Dr.-Ing. Philipp 8. 11.
Ausschuß für Verteidigung wieder 27 Mitglieder be- Frau Dr. Probst 8. 11.
stellt werden sollen. Reitzner 30. 12.
Ich frage, ob zu dem Antrag auf Drucksache IV/9 Sander r 8. 11.
das Wort gewünscht wird? - Das Wort wird nicht Stauch 8. 11.
gewünscht. Wer für den Antrag ist, den bitte ich um Storch 8. 11.
ein Handzeichen. - Gegenprobe! - Enthaltungen? Weinkamm 8. 11.
- Das scheint mir einstimmig zu sein; der Antrag
ist angenommen.

Punkt 3 der Tagesordnung: Anlage 2


Beratung des Antrags der Fraktionen der
CDU/CSU, SPD, FDP betr. Mindeststärke der Erklärung
Fraktionen und Anwendung des Systems nach § 59 der Geschäftsordnung zur Abstimmung.
d'Hondt (Drucksache IV/5).
Bei der Abstimmung über die Zahl der Mitglieder
Wird zu dem Antrag auf Drucksache IV/5 das des Verteidigungsausschusses (27) habe ich mich
Wort gewünscht? - Das Wort wird nicht gewünscht. der Stimme enthalten.
Wer dem Antrag zustimmen will, den bitte ich um
ein Handzeichen. - Gegenprobe! - Enthaltungen? Grund der Stimmenthaltung ist die Tatsache, daß
- Ebenfalls einstimmig angenommen. ich aus Geheimhaltungsgründen eine Verminderung
der Zahl der Ausschußmitglieder des Verteidigungs-
Meine Damen und Herren, wir sind am Ende un- ausschusses für notwendig halte. Da sich jedoch alle
serer Tagesordnung. Das Wort wird weiter nicht Fraktionen auf die Zahl 27 geeinigt hatten, hätte
begehrt. Den Termin für die nächste Sitzung des ich es für sinnlos gehalten, hiergegen zu protestie-
Parlaments kann ich noch nicht bekanntgeben. Der ren. Da ich dem Beschluß aber auch nicht zuzustim-
Ältestenrat wird sich mit dem Termin befassen; das men vermochte, habe ich mich der Stimme enthal-
Haus wird rechtzeitig unterrichtet werden. ten.
Die Sitzung ist geschlossen. Bonn, den 8. November 1961

(Schluß der Sitzung: 11.13 Uhr.) Dr. Richard Jaeger

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